1. Pflegestärkungsgesetz soll am 01.01.2015 in Kraft treten

Gesundheitswesen, Krankenhaus- und Heimwesen, Katastrophenschutz, Rettungsdienst, Arzneimittel- und Lebensmittelwesen, Infektionsschutzrecht, Sozialrecht (z.B. Krankenversicherung, Pflegeversicherung) einschl. Sozialhilfe und private Versorgung

Moderator: WernerSchell

WernerSchell
Administrator
Beiträge: 25301
Registriert: 18.05.2003, 23:13

1. Pflegestärkungsgesetz tritt am 01.01.2015 in Kraft

Beitrag von WernerSchell » 08.11.2014, 07:53

Pressemitteilung des BMG vom 07.11.2014
Gute Nachricht für Pflegebedürftige: 2,4 Milliarden Euro mehr für die Pflege
Jetzt bei der Pflegeberatung über die neuen Leistungen informieren

... (weiter lesen unter) ...
http://www.bundesgesundheitsministerium ... t-psg.html

+++
Deutsches Ärzteblatt:
Mehr Geld für 2,6 Millionen Pflegebedürftige
Die Länder haben heute das Pflegestärkungsgesetz gebilligt. Es soll die Leistungen für die bundesweit 2,6 Millionen Pflegebedürftige verbessern. Finanziert werden soll die Reform über eine zweistufige Erhöhung der ... »
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/6 ... eduerftige
Pflegestärkungsgesetz: Kabinett beschließt Pflegereform
http://www.aerzteblatt.de/archiv/160579 ... legereform
Pflegeversicherung: Reform soll 2017 abgeschlossen sein
http://www.aerzteblatt.de/archiv/159561 ... ossen-sein
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
Bild

WernerSchell
Administrator
Beiträge: 25301
Registriert: 18.05.2003, 23:13

Pflegereform löst die Pflegemängel nicht auf !

Beitrag von WernerSchell » 08.11.2014, 11:56

Bild Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
Unabhängige und gemeinnützige Interessenvertretung
für hilfe- und pflegebedürftige Menschen in Deutschland
Harffer Straße 59 - 41469 Neuss


Pressemitteilung vom 07.11.2014

Pflegereform 2014 des Bundes bleibt weit hinter den pflegerischen Erfordernissen und Erwartungen zurück

Vollständiges Interview:
> http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... 4_kurz.mp4

Mit dem am 17.10.2014 vom Deutschen Bundestag beschlossenen (und am 07.11.2014 im Bundesrat durchgewunkenen) 1. Pflegestärkungsgesetz werden uns die bekannten unzureichenden Pflege – Rahmenbedingungen im SGB XI leider weitgehend erhalten bleiben. Es wurden im Wesentlichen die Vereinbarungen der GroKo (2013) umgesetzt. Rein formal ist damit der Koalitionsdisziplin Rechnung getragen worden, ohne damit inhaltlich den hohen Erwartungen der BürgerInnen, den schwerst pflegebedürftigen Menschen und den Pflegenden wirklich gerecht zu werden.

Das 1. Pflegestärkungsgesetz präsentiert sich als ein Reförmchen (ähnlich den Änderungsgesetzen der letzten Jahre (Pflege - Weiterentwicklungsgesetz 2008, Pflege - Neuausrichtungsgesetz 2012). Auch wenn einzelne Regelungen des am 01.01.2015 wirksam werdenden Gesetzes sinnvoll erscheinen, wird sich zum Beispiel bei der Versorgung der schwerst pflegebedürftigen Menschen in den Heimen nichts Entscheidendes verändern. Mehr Pflegekräfte sind entgegen vielfachen Forderungen nicht vorgesehen! Die Zurückführung von Qualitätsanforderungen im ambulanten Pflegebereich erscheint wenig hilfreich und führt zu einer „Billigversorgung“. Folgerichtig hat es vielfältige Kritik gegeben. Wohlwollend wurde gelegentlich vom „Schritt in die richtige Richtung“ gesprochen. Leider sind aber nur Trippelschritte erkennbar.

„Die Reform verkörpert keine Idee, ist teuer, luftleer und hat keine Vision“, urteilte Elisabeth Scharfenberg, pflegepolitische Sprecherin der Grü-nen - Bundestagsfraktion. „Mit der Reform wird das Vertrauen verspielt und Aktionismus simuliert“, so Scharfenberg weiter (Quelle: Ärzte Zeitung vom 20.10.2014).

0,3% Steigerung bei den Beiträgen (zusätzlich kommen 0,2 % in einen Fond) sind nicht ausreichend, die Pflegemängel aufzulösen. Wir brauchen deutlich mehr Pflegefachpersonal und nicht rd. 20.000 weitere (billige) Alltagshilfen in den stationären Einrichtungen. Es wird bereits von einer Entprofessionalisierung in der Pflege gesprochen.

Die Stellenpläne für die Pflegeeinrichtungen müssen ausgeweitet und dann eine Qualifizierungs- und Einstellungsoffensive gestartet werden. Dies ist deshalb geboten, weil nur mit einer Verbesserung der Stellenschlüssel für die Pflege und mehr Fachpersonal die seit Jahren beklagten Pflegemängel behebbar sind. § 11 SGB XI zielt mit seinen Leistungsangeboten auf eine gute Pflege, die dem anerkannten pflegewissenschaftlichen Standard zu entsprechen hat.

§ 11 Abs. 1 SGB XI:
„Die Pflegeeinrichtungen pflegen, versorgen und betreuen die Pflegebedürftigen, die ihre Leistungen in Anspruch nehmen, entsprechend dem allgemein anerkannten Stand medizinisch-pflegerischer Erkenntnisse. Inhalt und Organisation der Leistungen haben eine humane und aktivierende Pflege unter Achtung der Menschenwürde zu gewährleisten.“


Bezüglich der Pflege-Reformerfordernisse hat Pro Pflege - Selbsthilfenetz-werk beim Neusser Pflegetreff am 13.05.2014 in Anwesenheit des Bundesgesundheitsministers Hermann Gröhe umfangreiche Hinweise, v.a. zur Auflösung des Pflegenotstandes, gegeben.

Nachlesbar unter folgender Internet-Adresse: http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... se2014.pdf

Diese Hinweise wurden aber bei der Reform 2014 nicht bzw. nur unvollkommen aufgegriffen. Dies ist nicht nur bedauerlich, sondern auch unverständlich, weil den Abgeordneten bzw. Fraktionen des Deutschen Bundestages mit Briefzuschrift vom 01.09.2014 nochmals die Bedeutung einer guten Pflegereform verdeutlicht wurde und mit Rücksicht auf die Menschenwürdegarantie (Artikel 1 GG) ausdrücklich um Aufhebung der Fraktionsdisziplin gebeten wurde.

Nachlesbar unter folgender Internet-Adresse: http://www.pro-pflege-selbsthilfenetz-w ... 092014.pdf

Zu den angekündigten weiteren Veränderungen in einem 2. Pflegestärkungsgesetz ist anzumerken: Mit einem neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff bzw. neuen Begutachtungs - Richtlinien allein kann die vielfach beklagte „Minutenpflege“ nicht beendet werden. Es sollen nur andere Voraussetzungen für die Einstufung gestaltet werden, damit die dementiell erkrankten Menschen uneingeschränkt in das Pflegesystem einbezogen werden können. Trotz solcher Veränderungen wird die nicht auskömmliche Pflege und Zuwendung aber bleiben, wenn es nicht deutlich mehr Personal bzw. verbesserte Stellenschlüssel gibt!

Bezüglich der dringend notwendigen Hilfe- und Unterstützungsstrukturen in den Kommunen als Ergänzung zu den Leistungen der Pflegeversicherung gibt es leider auch keine konkreten Regelungen, die weiter helfen. Da – auch nach Auffassung des Bundesgesundheitsministers Hermann Gröhe - gute Pflege vor Ort, in den Kommunen, stattfindet und den Kommunen damit eine Schlüsselrolle zukommt, erscheinen entsprechende Betreuungs- und Hilfsangebote mit Rücksicht auf die rasant voran schreiten-de Alterung der Bevölkerung überfällig und müssen ohne Zögern mit den BürgerInnen erörtert und gestaltet werden. Insoweit wäre es sinnvoll gewesen, bereits im 1. Pflegestärkungsgesetz den Kommunen bzw. den Landkreisen wichtige Vorgaben für Steuerungselemente an die Hand zu geben. Wir wissen auch insoweit was zu tun ist, wir müssen es nur umsetzen.

Der Neusser Pflegetreff am 14.04.2015 wird daher das Thema erneut aufgreifen.

Vgl. insoweit die weiterführenden Hinweise unter folgender Internet-Adresse:
viewtopic.php?f=7&t=20569

Zahlreiche Verbände und Einzelpersonen sehen die Pflege - Rahmenbedingungen als so katastrophal schlecht an, dass bereits Verfassungsbeschwerden beim Bundesverfassungsgericht wegen Verletzung der Menschenwürdegarantie (Artikel 1 GG) eingereicht worden sind. Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk findet in den Begründungen dieser Beschwerden vielfältige eigene Kritikpunkte bezüglich der unzureichenden Versorgungs- und Pflegestrukturen bestätigt, hält aber vorrangig den Deutschen Bundestag bzw. die Tarifvertragsparteien für verpflichtet, die notwendigen Folgerungen zu ziehen und die Absicherung des Lebensrisikos „Pflegebedürftigkeit“ auskömmlich zu gestalten.

Werner Schell
Dozent für Pflegerecht und Vorstand von Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk

Pressemitteilung ist zur Veröffentlichung frei!

+++

Die weiteren Informationen zum Thema u.a. unter>>>
viewtopic.php?f=4&t=20719
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
Bild

WernerSchell
Administrator
Beiträge: 25301
Registriert: 18.05.2003, 23:13

Pflegereform: Wer bringt künftig den Müll runter?

Beitrag von WernerSchell » 18.12.2014, 15:04

Pflegereform: Wer bringt künftig den Müll runter? / bpa fordert klare Regelungen für die neuen Betreuungsleistungen

Mainz (ots) - Mit den neu geschaffenen Betreuungs- und Entlastungsleistungen können private Pflegedienste ihren Klienten jetzt noch mehr im Alltag helfen. Mit dem Jahreswechsel bekommen viele Pflegebedürftige zusätzliches Geld für Alltagshilfen wie hauswirtschaftliche Hilfen und Alltagsbegleitung. "Die Pflegedienste, die heute schon oft täglich in den jeweiligen Haushalten tätig sind, sind die natürlichen Ansprechpartner für diese zusätzlichen Hilfen", erklärt der Landesvorsitzende des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) Bernd Meurer. Das müsse das Land nun nur noch einmal klarstellen.

Mit dem Pflegestärkungsgesetz hatte die Bundesregierung auch das Land Rheinland-Pfalz aufgefordert, zu regeln, wer die neuen Entlastungsleistungen erbringen darf. Eine entsprechende Verordnung des zuständigen Mainzer Sozialministeriums steht allerdings noch aus. Der bpa-Landesvorsitzende Meurer geht jedoch davon aus, dass alle zugelassenen Pflegedienste neben der Pflege auch die Alltagshilfen erbringen dürfen: "Wer anspruchsvolle Behandlungspflege leisten kann, ist in jedem Fall auch kompetent für weitergehende Hilfestellungen im Haushalt."

Das Land Rheinland-Pfalz müsse hingegen für alle weiteren Erbringer von Betreuungs- und Entlastungsleistungen konkrete Qualitätsvorgaben definieren, um unseriöse Billigangebote zu verhindern.

Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) bildet mit mehr als 8.500 aktiven Mitgliedseinrichtungen (davon über
400 in Rheinland-Pfalz) die größte Interessenvertretung privater Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland. Einrichtungen der ambulanten und (teil-)stationären Pflege, der Behindertenhilfe und der Kinder- und Jugendhilfe in privater Trägerschaft sind im bpa organisiert. Die Mitglieder des bpa tragen die Verantwortung für rund
260.000 Arbeitsplätze und circa 20.000 Ausbildungsplätze (siehe http://www.youngpropflege.de oder auch http://www.facebook.com/Youngpropflege). Das investierte Kapital liegt bei etwa 20,6 Milliarden Euro.

Quelle: Pressemitteilung vom 18.12.2014 bpa - Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V.
Pressekontakt: Jutta Schier, bpa-Landesbeauftragte, 06131-880320
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
Bild

WernerSchell
Administrator
Beiträge: 25301
Registriert: 18.05.2003, 23:13

... mehr Flexibilität in der ambulanten Pflege

Beitrag von WernerSchell » 19.12.2014, 13:51

Betreuungsleistungen und mehr Flexibilität in der ambulanten Pflege / Neue Vereinbarung des bpa ermöglicht Betreuungsleistungen und mehr Zeit für Pflegebedürftige auch in Bayern

München (ots) - Viele ambulant versorgte Pflegebedürftige und deren Angehörige in Bayern können künftig eine noch passgenauere Leistung von ihrem ambulanten Pflegedienst erhalten. Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) einigte sich nach langen Verhandlungen endlich mit den Pflegekassen und dem Sozialhilfeträger auf Betreuungsleistungen und eine verbesserte Berücksichtigung von Zeit für die pflegebedürftigen Menschen in Bayern.

Ab dem 1. Januar 2015 können private Pflegedienste ihren Kunden Betreuungsleistungen sowie neben den herkömmlichen Leistungskomplexen nun auch eine Vergütung nach Zeit anbieten.

"Die neue Vereinbarung erhöht die Wahlmöglichkeiten für die pflegebedürftigen Menschen und die Angehörigen. Diese werden entlastet und endlich kann auch die Betreuung, beispielsweise der Gang zum Friedhof, angeboten werden. Der Pflegedienst kann alle Leistungen aus einer Hand anbieten und darf zudem nach Zeiteinheiten abrechnen. Das bedeutet mehr Flexibilität für Pflegebedürftige und ambulante Dienste", sagte der bayerische bpa-Landesvorsitzende Kai A.
Kasri.

Bei der Vereinbarung über Betreuungsleistungen, also den Alltagshilfen neben der Pflege, gebe es nun eine vorbildliche Lösung:
"Der bpa hat lange um ein realistisches Angebot für die Pflegebedürftigen und privaten Dienste mit den Kostenträgern gerungen und am Ende mit diesem Abschluss für die bei privaten Mitgliedern versorgten pflegebedürftigen Menschen, auch im Vergleich zu anderen Anbietern, ein sehr attraktives Angebot abgeschlossen."

Die neue Vereinbarung beinhaltet auch die dringend notwendige Anhebung der Beträge für Fahrtzeiten, für die Grundpflege sowie für hauswirtschaftliche Leistungen. Der Leiter der bpa-Landesgeschäftsstelle in München Joachim Görtz verwies darauf, dass der Abschluss landesweite Bedeutung hat: "Wir haben den ambulanten Diensten und den Wohngemeinschaften erspart, jeweils einzeln mit den Kassen verhandeln zu müssen. Für nahezu 900 private Pflegedienste in Bayern treten die neuen und teils deutlich angehobenen Vergütungen zum 1. Januar 2015 in Kraft."

Pflegedienste können diese Vereinbarung, nach einer fristgerechten Information ihrer Kunden, im Januar oder Februar umsetzen.

Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) bildet mit mehr als 8.500 aktiven Mitgliedseinrichtungen (davon 1.000 in Bayern) die größte Interessenvertretung privater Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland. Einrichtungen der ambulanten und (teil-)stationären Pflege, der Behindertenhilfe und der Kinder- und Jugendhilfe in privater Trägerschaft sind im bpa organisiert. Die Mitglieder des bpa tragen die Verantwortung für rund 260.000 Arbeitsplätze und circa 20.000 Ausbildungsplätze (siehe http://www.youngpropflege.de oder auch http://www.facebook.com/Youngpropflege). Das investierte Kapital liegt bei etwa 20,6 Milliarden Euro.

Quelle: Pressemitteilung vom 19.12.2014 bpa - Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V.
Pressekontakt: Joachim Görtz, Leiter der Landesgeschäftsstelle
Tel.: 089 - 8 90 44 83 20
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
Bild

WernerSchell
Administrator
Beiträge: 25301
Registriert: 18.05.2003, 23:13

Tagespflege für Ältere so wichtig wie Kita-Ausbau

Beitrag von WernerSchell » 23.12.2014, 07:38

Laumann: Tagespflege für Ältere so wichtig wie Kita-Ausbau
Pflegebevollmächtigter der Bundesregierung will Zahl der Tagespflegeangebote massiv ausbauen.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=876 ... ege&n=3941
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
Bild

WernerSchell
Administrator
Beiträge: 25301
Registriert: 18.05.2003, 23:13

Pflegereform: Die unendliche Geschichte

Beitrag von WernerSchell » 30.12.2014, 07:21

Ärzte Zeitung vom 30.12.2014
Pflegereform: Die unendliche Geschichte
Das Pflegestärkungsgesetz 1 bringt für viele Bedürftige deutliche Leistungsverbesserungen. Dennoch kann es keinen Zweifel geben:
Die Pflege in Deutschland bleibt eine Dauerbaustelle.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=876 ... ege&n=3946
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
Bild

WernerSchell
Administrator
Beiträge: 25301
Registriert: 18.05.2003, 23:13

Viele halten Pflegesituation für schlecht

Beitrag von WernerSchell » 05.01.2015, 10:15

Ein Drittel der Deutschen kennt Pflegereform nicht
DAK-Umfrage: Viele halten Pflegesituation für schlecht


Die seit Jahresbeginn geltende Pflegereform ist in der Bevölkerung wenig bekannt: Ein Drittel der Deutschen kennt die gesetzlichen Änderungen nicht. Zehn Prozent wissen gar nicht, dass es die Pflegereform gibt. Das hat eine aktuelle und repräsentative Umfrage* des Forsa-Instituts im Auftrag der DAK-Gesundheit ergeben. Die Situation für Pflegebedürftige schätzen zwei Drittel der Befragten als nicht gut ein.
Während einem Drittel die Pflegereform unbekannt ist, wissen 44 Prozent grob Bescheid. Nur 16 Prozent schätzten sich selbst als gut informiert ein. Die Verhältnisse verschieben sich mit steigendem Alter: Bei den unter 30-Jährigen sind 46 Prozent uninformiert, bei den über 50-Jährigen ist der Anteil nur halb so groß.
Zwei Drittel (67 Prozent) bewerten die allgemeine Pflegesituation in Deutschland als schlecht oder eher schlecht. Nur jeder Fünfte stuft die Situation als gut ein. „Das zeigt zum einen, dass die Pflegereform dringend nötig war“, sagt Annett Saal, Pflege-Expertin bei der DAK-Gesundheit. „Zum anderen scheint es noch immer Aufklärungsbedarf darüber zu geben, welche Möglichkeiten Pflegebedürftige und deren Angehörige haben.“
Mit den engsten Angehörigen hat nur ein knappes Drittel der Deutschen darüber gesprochen, wie diese im Pflegefall betreut werden möchten. Ein Drittel weiß das nicht. Die meisten sprechen nicht darüber, weil bislang der Anlass fehlte (68 Prozent). 35 Prozent meiden das Thema, weil es ihnen Angst macht oder niemand in der Familie darüber sprechen will. „Das Thema Pflege zu tabuisieren, bringt niemandem etwas“, sagt Saal. „Ein Pflegefall kann in jedem Alter eintreten und kommt häufig überraschend. Umso wichtiger ist es, darauf vorbereitet zu sein.“
76 Prozent derer, die darüber sprechen, nannten die häusliche Pflege als Wunsch ihrer Angehörigen. Ins Heim wollen 14 Prozent der Betroffenen, eine Pflege-WG können sich nur 13 Prozent vorstellen. Der Zugang zu Wohngemeinschaften soll durch die Pflegereform erleichtert werden. Generell zielt die Reform vor allem darauf ab, die Situation pflegender Angehöriger und Demenzkranker zu erleichtern.
Informationen zur Pflegereform bietet die DAK-Gesundheit im Internet unter http://www.dak.de/pflegereform. Pflegende Angehörige finden unter http://www.dak.de/pflege eine psychologische Online-Beratung und weitere Angebote.
Die gesamte Pressemeldung und Fotos zum Download finden Sie im Internet unter:
http://www.dak.de/dak/bundesweite_theme ... 38004.html

Folgen Sie uns auch auf Twitter: http://www.twitter.com/dak_presse
Anhänge

150105_PM_Pflegereform.pdf
http://cache.pressmailing.net/content/9 ... reform.pdf

150105_Forsa_Pflegereform.pdf
http://cache.pressmailing.net/content/5 ... reform.pdf
--
Quelle: Pressemitteilung vom 05.01.2015
DAK-Gesundheit
Pressestelle
Helge Dickau
Telefon: 040/2396-2324
E-Mail: helge.dickau@dak.de

+++ Anmerkung der Moderation: +++
Bild Bild

Wer über die Pflegereform (1. Pflegestärkungsgesetz) nicht informiert ist, sollte sich nicht beklagen.
Es gab genügend Informationen - auch über die notwendigen Reformerfordernisse. Z.B. wurde
beim Neusser Pflegetreff am 13.05.2014 breit informiert und ein umfangreiches Statement vorgestellt:

viewtopic.php?f=7&t=19125
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... se2014.pdf
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... rm2014.pdf
viewtopic.php?f=4&t=20719
Bedauerlicherweise interessieren sich die Bundesbürgerinnen nicht zeitgerecht für die Pflegeversicherung
und die sonstigen Versorgungsstrukturen (z.B. altengerechte Quartiere)!


Dass es darum gehen muss, die unzureichenden Pflege-Rahmenbedingungen entscheidend zu
verbessern,wird u.a. beim Neusser Pflegetreff am 14.04.2015 mit Karl-Josef Laumann, dem
Pflegebeauftragten der Bundesregierung, zu verdeutlichen sein:

viewtopic.php?f=7&t=20569

Bild
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
Bild

WernerSchell
Administrator
Beiträge: 25301
Registriert: 18.05.2003, 23:13

Mit dem TZG zur Betreuungskraft qualifizieren

Beitrag von WernerSchell » 09.01.2015, 14:46

Mit dem TZG zur Betreuungskraft qualifizieren

Rhein-Kreis Neuss. Eine Qualifizierung für Betreuungskräfte bietet das Technologiezentrum Glehn (TZG) vom 3. Februar bis zum 30. Juni an. Teilnehmer können dieses Seminar berufsbegleitend absolvieren.
Pflegeeinrichtungen können durch ein neues Gesetz seit Anfang Januar zusätzliche Betreuungskräfte einstellen. Diese Mitarbeiter betreuen und begleiten Pflegebedürftige zum Beispiel im Alltag, bei Beschäftigungsangeboten oder auch bei Ausflügen.
Weitere Informationen zu der Weiterbildung, zu den Unterrichtszeiten und Seminargebühren gibt es im TZG unter Telefon 02182 85070.

Quelle: Pressemitteilung vom 09.01.2015
Petra Koch
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Impressum:
Rhein-Kreis Neuss
Der Landrat
Pressesprecher
Harald Vieten (V.i.S.d.P.)
Oberstr. 91
41460 Neuss
Tel.: 02131/928-1300

Rhein-Kreis Neuss
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Anne Bueren
Oberstraße 91
41460 Neuss
Tel: +49 2131 928 1301
Fax: +49 2131 928 81301
Email: Anne.Bueren@rhein-kreis-neuss.de

Lernen Sie den Rhein-Kreis Neuss in nur 7 Minuten kennen!
http://www.rhein-kreis-neuss.de/imagefilm
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
Bild

WernerSchell
Administrator
Beiträge: 25301
Registriert: 18.05.2003, 23:13

Pflegereform kritisch beleuchtet

Beitrag von WernerSchell » 17.01.2015, 15:41

"Pro und Contra Pflegereform: Durchbruch oder Rohrkrepierer?"
U.a. mit einem Statement von Werner Schell, Vorstand von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk.
Ein Beitrag in "Heilberufe", Das Pflegemagazin (Ausgabe 1 - 2015).
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
Bild

WernerSchell
Administrator
Beiträge: 25301
Registriert: 18.05.2003, 23:13

Pflegemängel in den Pflegeeinrichtungen - Handlungsbedarf

Beitrag von WernerSchell » 21.01.2015, 15:56

Pressemitteilung aus Forum:
viewtopic.php?f=4&t=20851


Bild Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
Unabhängige und gemeinnützige Interessenvertretung
für hilfe- und pflegebedürftige Menschen in Deutschland
Harffer Straße 59 - 41469 Neuss


Pressemitteilung vom 21.01.2015

Pflegemängel in den Pflegeeinrichtungen: MDS-Bericht sieht weiteren Handlungsbedarf

Der Medizinische Dienst des GKV-Spitzenverbandes (MDS) hat am 14.01.2015 seinen 4. Qualitätsbericht 2014 vorgelegt 1) - und darin u.a. herausgestellt, dass sich die Qualität der Pflege gegenüber früheren Berichten (2005, 2007 und 2012) gebessert habe, aber gleichwohl weiterhin über erhebliche Pflegemängel zu informieren sei. Dazu einige kurze Hinweise aus der Pressemitteilung des MDS vom 14.01.2015.

Dekubitusprophylaxe: 43,3 Prozent der Heimbewohner hatten ein Dekubitusrisiko. Bei zwei Dritteln davon (75,6 Prozent) wandte das Pflegepersonal Prophylaxen wie Lagerungswechsel an und setzte Hilfsmittel ein. In 24,4 Prozent der Fälle wurde dies jedoch versäumt oder nicht in ausreichendem Umfang erbracht.
Freiheitseinschränkende Maßnahmen: Der Anteil der Bewohner, bei denen freiheitseinschränkende Maßnahmen wie Bettgitter oder Gurte eingesetzt wurden, ist seit dem letzten Pflegequalitätsbericht von 20 Prozent der Bewohner auf 12,5 Prozent zurückgegangen. Bei 91,9 Prozent der Betroffenen lagen richterliche Genehmigungen vor.
Schmerzmanagement und -erfassung: Während die Schmerztherapie in den Verantwortungsbereich der behandelnden Ärzte fällt, gehört die Schmerzerfassung in die Zuständigkeit der Pflege. Bei 37,3 Prozent der Heimbewohner war eine Schmerzerfassung notwendig. Davon lag bei 80,3 Prozent dieser Bewohner eine Schmerzeinschätzung vor.
Sonstiges: Weitere Hinweise im 4. MDS-Bericht betreffen Fehler in der Medikamentenversorgung, Wundversorgung, Sturzvermeidung, Vermeidung von Kontrakturen, Inkontinenzversorgung, Ernährung und Flüssigkeitsversorgung und Hygienemanagement.
Verschiedene Versorgungsstrukturen, wie z.B. medizinische Netzwerke, Hausbesuche der Ärzte, Polypharmazie und Palliativpflege werden überhaupt nicht näher behandelt.

Konkrete Hinweise zu den unzureichenden Stellenschlüsseln in den Pflegeeinrichtungen fehlen vollständig. Daher ist der Hauptknackpunkt der mangelhaften Zuwendung durch entsprechend qualifiziertes Personal ausgeblendet. Es wird daher auch nicht weiter ausgeführt, dass das Pflegepersonal aufgrund unzulänglicher Stellenschlüssel die pflegerischen Verrichtungen nur unvollkommen wahrnehmen kann. Nur vage werden Zusammenhänge von personellen Zuwendungsmöglichkeiten und Pflegeergebnissen angedeutet. Die Aufgabe des MDS wird offensichtlich darin gesehen, den Personalbestand allein an den vorgegebenen Stellenplänen zu bemessen. Dabei bleibt aber unberücksichtigt, dass die vorhandenen Personaldecken nur dazu ausreichen, etwa 70% der pflegerischen und sonstigen Verrichtungen, ausgerichtet am Sorgfaltsgebot (§§ 276, 278 BGB) und den pflegewissenschaftlichen Erkenntnissen (Pflegestandards usw.), zugunsten der pflegebedürftigen Menschen wahrzunehmen.

Bild
Foto: Werner Schell beim Pflegetreff am 13.05.2014 beim Interview zum Thema Pflegenotstand

Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk ist, wie auch in anderen Zusammenhängen wiederholt erklärt wurde, der Auffassung, dass die aufgezeigten Pflegemängel in den bundesdeutschen Pflegeeinrichtungen schnellstmöglich abgestellt gehören.

Dazu erscheint es vorrangig geboten, eine „Neuausrichtung in der Pflegeversicherung“ auf den Weg zu bringen, die in der Lage ist, die strukturellen Unzulänglichkeiten in den Gesundheits- und Pflegesystemen konsequent auflösen. Dazu liegen dem Bundesgesundheitsministerium und den Abgeordneten des Deutschen Bundestages umfangreiche Vorschläge vor, die nur umgesetzt gehören. Auf das diesbezügliche Statement von Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk, am 13.05.2014 beim Neusser Pflegetreff dem Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe übergeben, wird verwiesen. 2)

Bild
Foto: Werner Schell und Hermann Gröhe beim Pflegetreff am 13.05.2014

Diesbezüglich werden sich weitere Erörterungen beim Neusser Pflegetreff am 14.04.2015 ergeben. 3)

Bild

Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk fordert seit Jahren auf der Grundlage eines noch zu schaffenden Personalbemessungssystems eine deutliche Aufstockung des Pflegepersonals. Ohne solche personellen Verbesserungen wird es bei noch so vielen Prüfungen und Qualitätsberichten keine entscheidenden Veränderungen geben. Die Pflegeeinrichtungen haben sich im Übrigen auf das Prüfsystem, das weitgehend auf die Dokumentation abstellt, gut eingerichtet. Mittlerweile gibt es daher fast ausnahmslos beste Pflegenoten. 4)

Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk sieht, trotz des in Kraft getretenen Ersten Pflegestärkungsgesetzes, nach all dem dringenden Handlungsbedarf und fordert den Gesetzgeber auf, aus den getroffenen Feststellungen die notwendigen Folgerungen zu ziehen und damit zu veranlassen, dass die pflegerische und sonstige Betreuung der hilfe- und pflegebedürftigen Menschen in allen Fällen gewährleistet werden kann, so, wie es u.a. der § 11 SGB XI erwarten lässt:

„Die Pflegeeinrichtungen pflegen, versorgen und betreuen die Pflegebedürftigen, die ihre Leistungen in Anspruch nehmen, entsprechend dem allgemein anerkannten Stand medizinisch-pflegerischer Erkenntnisse. Inhalt und Organisation der Leistungen haben eine humane und aktivierende Pflege unter Achtung der Menschenwürde zu gewährleisten.“

Werner Schell - Dozent für Pflegerecht und Vorstand von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk

Die vorstehende Pressemitteilung ist zur Veröffentlichung frei
+++
1) http://www.mds-ev.de/Qualitaetsbericht%20des%20MDS.htm
2) „Anforderungen an die von der Großen Koalition (GroKO) in Aussicht gestellte Pflegereform 2014.“ > http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... se2014.pdf
3) viewtopic.php?f=7&t=20569
4) Das Sozialgericht Münster sprach vor Jahren im Zusammenhang mit dem „Pflege-TÜV“ von einer Täuschung der Verbraucher und Rechtswidrigkeit.
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
Bild

WernerSchell
Administrator
Beiträge: 25301
Registriert: 18.05.2003, 23:13

Pflegereform: Keine Entlastung für Pflegekräfte

Beitrag von WernerSchell » 22.01.2015, 08:04

Pflegereform: Keine Entlastung für Pflegekräfte
von Djamila Benkhelouf & Philipp Kafsack
NDR Panoram3 - Fernsehen - berichtete am 20.01.2015 21:15 Uhr - (Sendezeit 8,18 Minuten)

Die Zahl der Pflegebedürftigen steigt - künftig sollen sogenannte "Betreuungskräfte" den Pflegenotstand abmildern. Aber können ungelernte Hilfskräfte wirklich die Lösung sein?
Die Zahl der Pflegebedürftigen in Deutschland steigt ständig - vor allem die der Demenzkranken. Bis zum Jahr 2020 werden insgesamt drei Millionen Menschen pflegebedürftig sein. Doch schon jetzt gibt es zu wenige Pflegefachkräfte. Viele Pflegebedürftige und ihre Angehörigen klagen über mangelnde Unterstützung. Und die Pflegekräfte selbst leisten jeden Tag einen Knochenjob: Schichtdienst, Stress durch Zeitdruck und schlechte Bezahlung. Je nach Pflegestufe ist für einen Patienten beispielsweise nur eine Grundpflege wie Waschen, Zahnhygiene und Toilettengang vorgesehen. Von einem Gespräch, einem Lächeln, Zeit für Betreuung steht da nichts. …

Quelle: http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/p ... ge474.html
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
Bild

WernerSchell
Administrator
Beiträge: 25301
Registriert: 18.05.2003, 23:13

PflegeVG & leistungsrechtliche Vorschriften

Beitrag von WernerSchell » 19.02.2015, 10:29

Pflege-Versicherungsgesetz – PflegeVG
Rundschreiben zu den leistungsrechtlichen Vorschriften

http://www.gkv-spitzenverband.de/media/ ... srecht.pdf
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
Bild

WernerSchell
Administrator
Beiträge: 25301
Registriert: 18.05.2003, 23:13

Wertschätzung und Anerkennung für die Pflegekräfte

Beitrag von WernerSchell » 13.03.2015, 18:01

Bild

"Pflege soll auf Augenhöhe mit Ärzteschaft agieren" (Quelle: Deutsches Ärzteblatt vom 12.03.2015). - Der Pflegebeauftragte der Bundesregierung, Karl-Josef Laumann, hat gefordert, dass die Pflege künftig auf gleicher Augenhöhe mit den anderen Professionen im Gesund-heitswesen agieren müsse. „Die Pflege ist kein Anhängsel im Gesundheitswesen, sondern eine eigenständige Profession, die eine für sich selbstständig definierte Position im Gesundheitswesen bekommt“, sagte Laumann vor der Eröffnung des 2. Deutschen Pflegetages heute in Berlin.…. (weiter lesen unter) …. http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/62128 >>> Dazu erklärt Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk: Solche und ähnliche Forderungen werden seit Jahren formuliert. Man fragt sich, warum solche Erkenntnisse nicht längst durch politisches Handeln aufgegriffen und umgesetzt worden sind. Herausragend bedeutsam ist, den Beruf der Pflegenden entscheidend zu verbessern: Es müssen klare Regeln für deutlich verbesserte Stellenschlüssel her - und, die Vergütungen müssen angemessen angehoben werden. Nur so gestaltet man "Wertschätzung und Anerkennung"!
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
Bild

WernerSchell
Administrator
Beiträge: 25301
Registriert: 18.05.2003, 23:13

Pflege: Koalition sieht Nachbesserungsbedarf

Beitrag von WernerSchell » 13.03.2015, 18:18

Pflege: Koalition sieht Nachbesserungsbedarf bei sich selbst

Zu den Äußerungen von Koalitionspolitikern beim Deutschen Pflegetag in Berlin erklärt Elisabeth Scharfenberg, Sprecherin für Pflege- und Altenpolitik:

Offenbar traut die Koalition ihren eigenen Reformen nicht. Gerade ist das Gesetz zur besseren Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf in Kraft getreten, da kündigt Karl Lauterbach von der SPD baldige Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Pflege und Beruf an. Welch eine Bankrotterklärung. So schnell hat wohl noch keine Regierung erkannt, dass ihre eigenen Gesetze nichts taugen.
Herr Lauterbach hat völlig Recht. Die Pflegezeitgesetze sind völlig unzureichend und gehen total an der Lebenswirklichkeit der Menschen vorbei. Das sagen wir seit Monaten, auch die Mehrzahl der Experten und Verbände hat dies immer kritisiert. Die Koalition sollte vielleicht doch mal auf andere hören, anstatt sich ständig an sich selbst zu berauschen.
Der Pflegebevollmächtigte Karl-Josef Laumann kündigt für den Sommer die Reform der Pflegeausbildung an. Die Kranken- und Altenpflege sollen zu einem einheitlichen Pflegeberuf zusammengeführt werden. Das ist ein Irrweg. Dabei wird notwendiges Fachwissen verloren gehen, was wir in der Pflege aber mehr denn je brauchen. Das wird vor allem zu Lasten der Altenpflege gehen.
Mit dieser Reform will Herr Laumann außerdem eine faire Bezahlung der Pflegekräfte erreichen. Wir unterstützen natürlich, dass Pflegekräfte angemessen bezahlt werden müssen. Herr Laumann wird aber noch erklären müssen, wie er das genau hinbekommen will. Mit der Ausbildungsreform jedenfalls hat das nichts zu tun, auch wenn er diesen Eindruck erwecken will.
In der Hoffnung, dass es keiner merkt, macht diese Koalition einfach wohlfeile Versprechungen, ohne Lösungen anzubieten. Das ist nicht integer.

Quelle: Pressemitteilung der pflege- und altenpolitischen Sprecherin der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, Elisabeth Scharfenberg vom 13.05.2015
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
Bild

WernerSchell
Administrator
Beiträge: 25301
Registriert: 18.05.2003, 23:13

Pflegende Angehörige fühlen sich isoliert

Beitrag von WernerSchell » 01.08.2015, 07:33

Deutsches Ärzteblatt:
Pflegende Angehörige fühlen sich isoliert
Viele Angehörige, die ein Familienmitglied pflegen, fühlen sich in ihrer Situation isoliert und vermissen es,
über die Pflege mit anderen zu sprechen. Das zeigen bislang unveröffentlichte ... »
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/6 ... h-isoliert

SPD plant stärkere Entlastung pflegender Angehöriger
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/6 ... gehoeriger
Patienteninformationen zum Pflegestärkungsgesetz I
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/6 ... gsgesetz-I
Uni Tübingen evaluiert technische Assistenzsysteme für pflegende Angehörige
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/6 ... ngehoerige
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
Bild

Antworten