Medikationsfehler - Pillen-Checks für Patienten gefordert

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Medikationsfehler - Pillen-Checks für Patienten gefordert

Beitrag von WernerSchell » 11.02.2014, 08:51

Die in Düsseldorf erscheinende Rheinische Post berichtete am 10.02.2014 über die Medikationsproblematik bei älternen Menschen - ein Thema,
das von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk bereits vor Jahren aufgegriffen wurde und mehrfach Thema bei Pflegetreffs war.

Medikationsfehler vermeiden - Kasse fordert regelmäßige Pillen-Checks für Patienten
Berlin. Wer von seinen Ärzten so viele Rezepte ausgestellt bekommt, dass er mehr als fünf Wirkstoffe regelmäßig einnimmt, soll nach einem Vorschlag der KKH (Kaufmännische Krankenkasse)
regelmäßig die Einnahme seiner Medikamente überprüfen lassen
Von Eva Quadbeck
"In Deutschland ist nach Schätzungen alle acht Sekunden ein Patient von einem Medikationsfehler betroffen", sagte KKH-Chef Ingo Kailuweit unserer Redaktion. "Gerade, wer mehr als fünf Medikamente
gleichzeitig einnehmen muss, leidet häufig unter Neben- und Wechselwirkungen. ….
(weiter lesen unter) … http://www.rp-online.de/politik/kasse-f ... -1.4026487

+++
Siehe auch:

Millionenfach falscher Medikamenten-Mix
viewtopic.php?f=7&t=18418&p=71150&hilit=Priscus#p71150

Mehr Therapiesicherheit bei älteren Patienten
viewtopic.php?f=6&t=18357&p=74148&hilit=Priscus#p74148

Gefährliche Medikamente für Ältere - Liste informiert
viewtopic.php?f=6&t=14576&hilit=Priscus

Wenn fünf Pillen und mehr normal sind: Ältere Patienten unterschätzen die Risiken bei der Einnahme mehrerer Arzneimittel
viewtopic.php?f=6&t=17490&hilit=Pillen

Arbeit macht viele Menschen psychisch krank
viewtopic.php?f=5&t=13894&p=77883&hilit=Pillen#p77883

Ärzte verordnen mehr Arzneimittel
viewtopic.php?f=4&t=19965&hilit=Priscus
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Ärzte sollen Medikationsfehler melden

Beitrag von WernerSchell » 17.02.2015, 08:38

Deutsches Ärzteblatt, 13.02.2015:
Ärzte sollen Medikationsfehler melden
Ein neues Projekt, um die Arzneimitteltherapie noch sicherer zu machen, hat die Arzneimittelkommission
der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) begonnen. Dafür ruft die Kommission Ärzte auf, innerhalb des bereits existierenden ... »
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/6 ... ler-melden
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Medikamentenreduktion bei geriatrischen Patienten

Beitrag von WernerSchell » 10.03.2015, 09:23

Medikamentenreduktion bei geriatrischen Patienten
Autor: Dr. med. Klaus Ehrenthal, Hanau, dr.klausehrenthal@gmx.de

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Bei geriatrischen Patienten mit Multimorbidität wird immer häufiger das Absetzen von Medikationen gefordert, vor allem in vier Situationen: bei Stürzen, bei Delirien, beim kognitiven Abbau und am Lebensende. Über die Effekte des Absetzens der Medikation finden sich bisher nur wenige Untersuchungen.
Dazu veröffentlichten Van Crammen et al. mit ihrem Team von Geriatern aus Rotterdam (Niederlande), Gent (Belgien), Brighton (Großbritannien) und Rom (Italien) kürzlich eine Untersuchung über Wirkungen einer Medikationsreduktion in den vier genannten Situationen.

Fazit
Zur Verminderung der Sturzhäufigkeit sind bei älteren Patienten Verordnungen von psychotropen Medikationen einzuschränken und die Dosen zu vermindern.
Dazu kann eine pharmakologische Schulung der (Haus-)Ärzte wirksam beitragen.
Delirante Zustände können bei Älteren durch viele Medikamente ausgelöst werden. Vermeidung vieler Medikamente oder eine Dosisreduktion sollte immer versucht werden.
Eine systematische Reduktion besonders von Psychotropika bei Polypharmazie verbessert bei Älteren oftmals die Kognition.
Am Lebensende sollte im Konsensus alles nicht Lebensnotwendige reduziert oder abgesetzt werden, um nicht zusätzlich zu schaden. Das Therapieziel ist dann nicht mehr die Lebensverlängerung, sondern allein die Vermeidung oder Dämpfung von Angst und Schmerzen.

... (weiter lesen unter) .... http://www.akdae.de/Arzneimitteltherapi ... /index.php
Siehe auch unter > viewtopic.php?f=6&t=20937
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Welche Tabletten müssen sein, welche nicht?

Beitrag von WernerSchell » 06.08.2015, 06:08

Ärzte Zeitung vom 06.08.2015:
Therapie geriatrischer Kranker: Welche Tabletten müssen sein, welche nicht?
Alte, multimorbide Patienten nehmen eine Vielzahl von Medikamenten ein.
Dabei gelten bei Wahl und Dosierung hier besondere Regeln. Einige Medikamente sind womöglich verzichtbar.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=891 ... auf&n=4397
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Neue Medikamente: Umsteigen nicht immer gut

Beitrag von WernerSchell » 27.08.2015, 13:43

Neue Medikamente: Umsteigen nicht immer gut

+++ Krankenhäuser geben Patienten oft modernere Medikamente als der Hausarzt. Doch der verschreibt sie meist nicht weiter. Ein Grund: Nicht immer ist der Wechsel medizinisch sinnvoll +++

Rolf M. kommt nach einem Unfall ins Krankenhaus. Dort erhält er ein neues Medikament für eine Krankheit, die er schon länger hat. Zurück aus der Klinik, bittet der 55-Jährige seinen Hausarzt um ein Rezept. Doch der lehnt ab. Das alte Mittel wirke gut und es gebe keinen Grund, es auszutauschen. Herr M. ist verwundert. Ist es nicht sinnvoll umzusteigen, wenn es Alternativen mit moderneren Wirkstoffen gibt?

„Neue Medikamente sind nicht automatisch besser als alte“, sagt Matthias Litwa von der Arzneimittelberatung der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland (UPD). „Sie müssen einen wirklichen Zusatznutzen haben und das ist nicht grundsätzlich der Fall.“ Wichtig ist auch: Wirkt ein verschriebenes Mittel gut, gibt es wenig Gründe zu wechseln. Gerade ältere Medikamente haben sich oft über lange Zeit bewährt und man weiß besser, wie sie wirken. Zudem kann jeder Wechsel belasten – vor allem, wenn man einen anderen Wirkstoff bekommt.

Was kann ich als Patient tun? Bei einem geplanten Krankenhausaufenthalt bringt man zum Aufnahmegespräch am besten eine Medikamentenliste mit. Darauf sollte genau stehen, was der Patient nimmt und was er eventuell nicht verträgt. „Wird eines der Mittel durch ein neues ersetzt, muss die Klinik mich darüber informieren“, erklärt Berater Litwa. Hier sollten Betroffene nachhaken: Warum ist die Umstellung nötig, was ist der Nutzen und gibt es Risiken? Litwa: „Zurück zuhause würde ich mit meinem Hausarzt entscheiden, ob ich das neue Mittel in Zukunft nehme.“

UPD-Tipp: Ist ein bestimmtes Medikament besser oder nicht? Informationen dazu gibt es verständlich erklärt unter http://www.gesundheitsinformation.de/fr ... 31.de.html.

Die UPD berät per Gesetz kostenlos und neutral zu allen Gesundheitsfragen – vor Ort in 21 Städten, im Internet unter http://www.patientenberatung.de und am bundesweiten Telefon (gebührenfrei im Festnetz):

Deutsch: 0800 0 11 77 22 (Mo bis Fr 10-18 Uhr, Do bis 20 Uhr)
Türkisch: 0800 0 11 77 23 (Mo / Mi 10-12 Uhr, 15-17 Uhr)
Russisch: 0800 0 11 77 24 (Mo / Mi 10-12 Uhr, 15-17 Uhr)
Arzneimittel: 0800 0 11 77 25 (Mo / Di / Do 9-16 Uhr, Mi / Fr 9-13 Uhr)
--
Quelle: Pressemitteilung vom 27.08.2015
Kontakt für Medien:
Jan Bruns | Referatsleitung Information und Kommunikation
Tel. 030.200 89 23-43, presse@patientenberatung.de
Unabhängige Patientenberatung Deutschland – UPD gemeinnützige GmbH
Bundesgeschäftsstelle

+++ Anmerkung +++
"Neue Medikamente im Krankenhaus: Umsteigen nicht immer gut".
Vielleicht ist Aussteigen statt Umsteigen unter Umständen die bessere Lösung!
Wenn ein Hausarzt andere Mittel verschreibt, erfolgt dies nicht selten aus Kostengründen.
Medizinische Erwägungen werden möglicherweise nur vorgeschoben!
Werner Schell
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
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WernerSchell
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"Neue Medikamente im Krankenhaus: Umsteigen nicht immer gut"

Beitrag von WernerSchell » 28.08.2015, 08:05

Heute, 28.08.2015, bei Facebook gepostet:

"Krankenhäuser geben Patienten oft modernere Medikamente als der Hausarzt. Doch der verschreibt sie meist nicht weiter. Ein Grund: Nicht immer ist der Wechsel medizinisch sinnvoll." - So die UPD in einer Presseinfo vom 27.08.2015. Dazu habe ich folgende Anmerkung angefügt: "Neue Medikamente im Krankenhaus: Umsteigen nicht immer gut". Vielleicht ist Aussteigen statt Umsteigen unter Umständen die bessere Lösung! Wenn ein Hausarzt andere Mittel verschreibt, erfolgt dies nicht selten aus Kostengründen. Medizinische Erwägungen werden möglicherweise nur vorgeschoben!
viewtopic.php?f=4&t=20215
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