Krankenhäuser in der Notaufnahme - Studie ...

Gesundheitswesen, Krankenhaus- und Heimwesen, Katastrophenschutz, Rettungsdienst, Arzneimittel- und Lebensmittelwesen, Infektionsschutzrecht, Sozialrecht (z.B. Krankenversicherung, Pflegeversicherung) einschl. Sozialhilfe und private Versorgung

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Krankenhäuser in der Notaufnahme - Studie ...

Beitrag von Presse » 08.02.2013, 11:47

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Krankenhäuser in der Notaufnahme - Neue Studie der Hochschule Pforzheim

Patienten wird die Behandlung verweigert, weil das nötige Fachpersonal fehlt. Dieser Vorwurf könnte in Zukunft die Schlagzeilen bestimmen. Ärzte werden bereits heute händeringend gesucht, Pflegekräfte werden folgen, so eine aktuelle Studie des TDS Instituts für Personalforschung an der Hochschule Pforzheim. Besonders gefährdet sind demnach kleinere Krankenhäuser und Krankenhäuser in ländlichen Regionen.

Wie wirkt sich das Fehlen der Fachkräfte aus und welche Strategien werden entwickelt, um diesem Mangel entgegenzuwirken? Über 130 Krankenhäuser befragten Professor Dr. Stephan Fischer und Annegret Zimmermann im September und Oktober 2012. Ende Januar 2013 folgte die Auswertung. Die strukturierte Untersuchung des TDS Instituts für Personalforschung lässt Rückschlüsse auf die Personalsituation der Ärzte, der Pflegekräfte und der Verwaltungsfachangestellten in den Krankenhäusern zu. Das Fazit: „Ärzte sind bereits heute Mangelware“, so Fischer. Der Leiter des Instituts sieht ein klares Stadt-Land- und Größen-Gefälle. „Auch größere Kliniken haben Schwierigkeiten, vakante Ärztestellen zu besetzen, doch bei kleineren stehen die Chancen noch deutlich schlechter.“ Acht von zehn Krankenhäusern im ländlichen Raum können freiwerdende Posten nur sehr schlecht neubesetzen. „Es fehlen schlichtweg Bewerber!“ bilanziert Fischer.

Die Personalsituation hat sich auch in den Rekrutierungsstrategien niedergeschlagen. Die Anwerbung und Anstellung von ausländischen Ärzten ist für 81 Prozent der Befragten kein Problem. „Mit Image lässt sich punkten“, folgert Annegret Zimmermann. Während Universitätskrankenhäuser immerhin zehn Bewerbungen auf eine freiwerdende Ärztestelle bekommen – unabhängig vom Status der ausgeschriebenen Stelle – haben kleinere Kliniken kaum Auswahl. Ein bis fünf Akademiker bemühen sich hier um die vakante Stelle. Aus dem Dilemma gibt es laut der Studie für die Krankenhäuser nur einen Ausweg: Das Studium muss für mehr Bewerber geöffnet werden, die Attraktivität des Berufs muss steigen und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sollte besser gewährleistet sein.

Doch nicht nur die Ärzteschaft ist eine knappe Ressource. Bereits heute können über ein Drittel der befragten Krankenhäuser die freiwerdenden Pflegestellen nicht wieder oder nur mit Problemen besetzen. „Die Tendenz ist stark ansteigend“, erklärte Stephan Fischer. „Drei Viertel aller Kliniken sieht hier in Zukunft ein deutliches Problem“, so der Professor der Hochschule Pforzheim. Auch stehen Kliniken im ländlichen Raum wieder stärker Fokus. Stellen im Pflegebereich, vielfach über Annoncen in den regionalen Tageszeitungen beworben, können in Großstädten schneller wieder besetzt werden. Auch hier bilden Fachkräfte aus dem Ausland bereits eine attraktive Alternative. Die Arbeitszeiten, eine angemessene Bezahlung und das soziale Umfeld sind Faktoren, die die Entscheidung der Pflegekräfte zu Gunsten eines Standortes beeinflussen.

„Nur bei den Verwaltungsfachangestellten der Krankenhäuser gibt es zurzeit keine Probleme“, stellte Fischer fest. Hier scheint das Reservoir an Fachkräften ausreichend. Für alle Einrichtungen sind die eigene Homepage, Imagebroschüren oder Anzeigen in den einschlägigen Medien inzwischen Standradinstrumente zur Personalanwerbung. Keine Relevanz sehen die Arbeitgeber in der Nutzung der Social Media. Facebook, Xing oder Google+ sind in der Krankenhausarbeitswelt noch nicht angekommen, obwohl künftige Arbeitnehmer hier ein verstärktes Interesse signalisieren.

Die Personalsituation verursache höhere Kosten, so ein Fazit der Studie. „Über die Hälfte der Kliniken beschäftigten bereits Honorarärzte, Stellenwerbungen werden teurer und die Beschäftigung von ausländischem Fachpersonal bedeutet oft eine intensivere Einarbeitung“, führt Fischer als Beispiele auf. Ein positives Image wirke sich günstig auf die Personalentwicklung aus. „Kleinere Häuser müssen sich hier deutlicher abheben, um zu punkten“, so Professor Fischer. „Personalentwicklung und -rekrutierung ist für die Kliniken zentral“, erläutert der Leiter des Instituts der Hochschule Pforzheim. Schließlich wäre das Abweisen von Patienten nicht nur kontraproduktiv für das Image der Klinik, sondern widerspräche auch deren Auftrag.

Quelle: Pressemitteilung vom 08.02.2013
Sabine Laartz
Pressestelle
Hochschule Pforzheim
http://idw-online.de/de/news518479

+++
Thema "Pflegenotstand" wurde beim Pflegetreff am 13.05.2014 auf den Punkt gebracht.
Das Statement für den Bundesgesundheitsminister nachlesbar unter >>>
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... se2014.pdf

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Cicero
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Notaufnahme in Krankenhäusern - selbst ein Notfall?

Beitrag von Cicero » 18.03.2013, 09:03

Siehe auch unter
viewtopic.php?t=18705
Dort habe ich eine kurze Wortmeldung abgegeben.

Cicero
Politisch interessierter Pflegefan!
Im Gleichklang: Frieden - Ausgleich - Demokratie - und: "Die Menschenwürde ist unantastbar"!

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Personal-Mindestanforderungen für die Pflege

Beitrag von WernerSchell » 01.05.2013, 10:15

Statement bei Facebook am 01.05.2013: -> https://www.facebook.com/werner.schell.7?ref=tn_tnmn

Zum Thema Personal-Mindestanforderungen für die Pflege gibt es Infos unter viewtopic.php?t=18391&highlight=mindestanforderungen
Soweit sich die Bundesregierung gegen eine Mindestanforderung ausspricht, liegt sie, wie bei auch beim Pflege-Neuausrichtungsgesetz völlig daneben. Sie missachtet die Reformerfordernisse in der Pflege gröblichst. In den Krankenhäusern gibt es Pflegestellen nur nach Kassenlage, in den Heimen gelten unzureichende Stellenschlüssel als Berechnungsbasis. In der ambulanten Pflege sind die Arbeitsbedingungen ebenfalls mehr als eng.
Siehe z.B. die Beiträge unter -> viewtopic.php?t=18855
Ohne die entscheidenden Reformschritte zur Behebung des Pflegenotstandes kommen wir von der sog. Minutenpflege nicht weg. Das werden wir auch beim Pflegetreff am 28.05.2013 herausstellen
-> viewtopic.php?t=18156
Es muss an der Forderung, ein bundeseinheitliches Pflege-Personalbemessungssystem zu schaffen, mit allem Nachdruck festgehalten werden.
-> viewtopic.php?t=18285
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Pfusch in der Notaufnahme - TV-Tipp für 23.07.2013

Beitrag von WernerSchell » 23.07.2013, 05:57

23. Juli 2013, 21.45 Uhr im Ersten, Report Mainz

Thema u.a. (geplant):
Pfusch in der Notaufnahme - Warum gut qualifizierter Nachwuchs fehlt
Moderation: Fritz Frey

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an "Report Mainz", Tel.
06131/929-33351 oder -33352.
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42 % der Einweisungen ins Krankenhaus sind Notfälle

Beitrag von Presse » 19.02.2014, 07:41

Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes vom 18.02.2013

Zahl der Woche vom 18.02.2014

***********
42 % der Einweisungen ins Krankenhaus sind Notfälle
***********

WIESBADEN - 42 % aller Krankenhauspatientinnen und -patienten (7,5 Millionen) wurden im Jahr 2012 in Deutschland als Notfall vollstationär in ein Krankenhaus aufgenommen. Bei den übrigen Aufnahmen handelte es sich entweder um eine reguläre Einweisung durch einen Arzt (9,2 Millionen), um eine Geburt (0,6 Millionen) oder um eine Verlegung aus einem anderen Krankenhaus (0,6 Millionen).

************************
Die vollständige Zahl der Woche (inklusive PDF-Version) sowie weitere Informationen und Funktionen sind im Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter http://www.destatis.de/presseaktuell zu finden.
************************
--
Verbreitung mit Quellenangabe erwünscht.
--
Herausgeber: (c) Statistisches Bundesamt, Pressestelle Gustav-Stresemann-Ring 11, 65189 Wiesbaden
Telefon: +49 (0) 611 / 75 - 34 44, Telefax: +49 (0) 611 / 75 - 39 76 mailto:presse@destatis.de http://www.destatis.de
--
Sie erreichen uns montags bis donnerstags von 8 bis 17 Uhr und freitags von 8 bis 15 Uhr.

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Re: 42 % der Einweisungen ins Krankenhaus sind Notfälle

Beitrag von PflegeCologne » 19.02.2014, 08:12

Presse hat geschrieben:42 % der Einweisungen ins Krankenhaus sind Notfälle
... und die Krankenhäuser sind auf diese Situation nicht vorbereitet ... oder wollen es nicht sein.
In den Krankenhausaufnahmen gibt es unsäglich lange Wartezeiten. Das hat wohl auch damit zu tun,
dass man mit planbaren Aufnahmen mehr Geld verdient.
...
Pflege Cologne
Alzheimer - eine Krankheit, die mehr Aufmerksamkeit erfordert! - Pflegesystem muss dem angepasst werden, auch, wenn es teurer wird! - Ich bin dabei:
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"Gewalt in der Notaufnahme" - Rechtsrat

Beitrag von WernerSchell » 04.05.2014, 07:14

Die Zeitschrft "Die Schwester / Der Pfleger" berichtet in ihrer Ausgabe von Mai 2014 u.a. über folgendes Thema:
"Gewalt in der Notaufnahme" - Rechtsrat von Prof. Hans Böhme.
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Mehr Geld für Notaufnahmen fraglich

Beitrag von Presse » 11.08.2014, 13:27

BMG: Mehr Geld für Notaufnahmen fraglich
Ärzte in Notaufnahmen von Krankenhäusern müssen immer mehr Patienten behandeln.
Ob die Finanzierung der Notaufnahmen verbessert wird, soll erst im Rahmen der Klinikreform
geprüft werden, sagt das Bundesgesundheitsministerium.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=866 ... aft&n=3654

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Klinikreform - Notaufnahmen unter Druck

Beitrag von Presse » 12.08.2014, 06:30

Klinikreform soll es richten: Notaufnahmen unter Druck
Immer mehr Menschen suchen die Notaufnahmen in Krankenhäusern auf. Kliniken beklagen deren massive Unterfinanzierung.
Die Regierung verweist auf die Bund-Länder-AG zur Klinikreform. Dort soll geprüft werden, ob es mehr Geld gibt.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=866 ... aft&n=3655

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Pflegenotstand in Krankenhäusern und Heimen

Beitrag von WernerSchell » 31.08.2014, 07:11

Pflegenotstand in Krankenhäusern und Heimen -
die Handlungserfordernisse sind bekannt!

>>> viewtopic.php?f=3&t=20429
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https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Mehr als 30 Prozent der Notfallpatienten sind älter als 80 J

Beitrag von WernerSchell » 27.09.2014, 09:01

Pressemitteilung Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG), Nina Meckel, 26.09.2014:

Mehr als 30 Prozent der Notfallpatienten sind älter als 80 Jahre – Strukturwandel in der Notaufnahme

Autounfall, Treppensturz, allergischer Schock – in der Notaufnahme eines Krankenhauses ist rasches, situatives Handeln erforderlich. Doch die Patienten werden immer älter, ihre Beschwerden komplexer – und addieren sich damit zu den täglichen Herausforderungen, denen Ärzte sich stellen müssen. Wie darauf zu reagieren ist, medizinisch und strukturell, erklärte Dr. Georg Pinter, Chefarzt am Klinikum Klagenfurt am Wörthersee, beim Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie (DGG) und der Deutschen Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie (DGGG) in Halle (Saale).

In seiner Keynote-Lecture „Geriatrische Notfallsversorgung – Strategien und Konzepte“ stellte er aktuelle Zahlen, Lösungsansätze und erfolgreich realisierte Projekte vor.

„Wir befinden uns inmitten eines Paradigmenwechsels in der Versorgung älterer Menschen“, sagte Pinter im voll besetzten Audimax der Universität Halle. Allein in seiner eigenen Klinik im österreichischen Klagenfurt, so Pinter, seien mehr als 30 Prozent der rund 9000 Notfallpatienten im Jahr älter als 80 Jahre. Die Auswertung seiner mehr als 50.000 Datensätzen spricht für sich: Werden Patienten stationär aus der Notaufnahme aufgenommen, sind 53% älter als 66 Jahre, 13% sogar zwischen 86 und 95 Jahre alt. „Und dieser Gruppe müssen wir mit unseren Behandlungsmethoden und Strukturen in der Notfallversorgung gerecht werden. Dies erfordert Veränderungen!“

Immer mehr alte, multimorbide Patienten

Generell rechnen die Experten in den kommenden 10 Jahren mit einer Zunahme der über 80-jährigen Menschen um etwa 25 Prozent. Studien aus Deutschland, den USA und Österreich weisen alle in die gleiche Richtung: Es finden sich mehr und mehr ältere, komplex kranke, immobile, sozial unterversorgte Patienten mit einem hohen Betreuungsbedarf in den Notaufnahmen.
Problematisch ist dies, weil ältere Menschen besonders gefährdet sind, nach der Entlassung aus der Notaufnahme erneut zu erkranken. „Bis zu 27% der älteren aus der Notaufnahme entlassenen Patienten, kommen binnen drei Monaten wieder in die Notaufnahme, werden stationär aufgenommen oder sterben“, weiß Pinter.

Grund hierfür sei ihre allgemein geschwächte Konstitution. Die Ersteinlieferung ins Krankenhaus sei oft nur der Auftakt zu einer ganzen Reihe von Folgeerkrankungen. Noch kritischer sieht Pinter die Situation bei Pflegeheimpatienten: Aufgrund unzureichender Vor-Ort-Versorgung müssten sie häufig von A nach B transportiert werden. Eine Belastung, die jene meist ohnehin körperlich, seelisch und geistig beeinträchtigen Menschen zusätzlich anstrenge.

Pinter plädiert für stärkere interdisziplinäre Zusammenarbeit

Georg Pinter plädiert daher für eine verstärkte Zusammenarbeit von Kliniken mit niedergelassenen Ärzten, stationärer und ambulanter Pflege, sowie einem rascheren Informationsfluss zwischen allen Behandlungsverantwortlichen. Wie genau dies aussehen kann, stellte der Österreicher anhand von Praxisbeispielen vor. Dabei setzt er unter anderem auf fachübergreifende Therapien. „Wir behandeln im Team, um den Menschen aus verschiedenen Blickwinkeln zu erfassen, sei es körperlich, psychologisch, sozial oder spirituell“, sagte er. „Der holistische Zugang zur Medizin ist mir wichtig. Man muss den Menschen als Ganzes erfassen, um ihm helfen zu können.“

Manchmal müssten Ärzte zudem hinterfragen, ob sie manchmal nicht lieber weniger Apparatemedizin nutzen, als persönliche Fürsorge am Lebensende walten zu lassen – die Betreuung am richtigen Ort, zur richtigen Zeit und in der richtigen Qualität und Quantität ist eine wichtige Forderung Pinters. Dies geht einher mit geforderten strukturellen Veränderungen in der Notaufnahme: „Es gilt die Kommunikation, den Komfort und die Orientierung der Patienten zu verbessern und das Sturzrisiko zu mindern“, erklärte der Chefarzt aus Klagenfurt.

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.dggeriatrie.de/presse/857-pm ... nahme.html

Die gesamte Pressemitteilung inkl. Bilder erhalten Sie unter:
http://idw-online.de/de/news605280
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Chaos Notaufnahme?: Jeder zweite Patient kein echter Notfall

Beitrag von WernerSchell » 29.01.2016, 07:52

Ärzte Zeitung vom 29.01.2016:
Chaos Notaufnahme?: Jeder zweite Patient kein echter Notfall
Viele Notfallaufnahmen an Kliniken ächtzen unter steigendem Zulauf. Gut jeder zweite unter den Patienten gehört aber ambulant versorgt.
Für Entlastung könnte vor allem eine Sache sorgen. mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=903 ... ung&n=4758
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Chaos Notaufnahme?: Jeder zweite Patient kein echter Notfall

Beitrag von WernerSchell » 29.01.2016, 08:36

Am 29.01.2016 bei Facebook gepostet:
"Chaos Notaufnahme?: Jeder zweite Patient kein echter Notfall" (so die "Ärzte Zeitung" am 29.01.2016). Erkenntnisse, dass die (unterfinanzierten) Notaufnahmen in den Krankenhäusern oftmals missbräuchlich in Anspruch genommen werden, wurden von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk wiederholt vorgestellt: viewtopic.php?f=4&t=20917 - Auch Notarzteinsätze sind oft unnötig - Filmbeitrag informiert > http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... saetze.mp4 - Die Fehlinanspruchnahmen binden Personal und Sachmittel - und diese fehlen an anderer Stelle!
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Wenn die Notaufnahme den Hausarzt ersetzt

Beitrag von WernerSchell » 28.04.2016, 17:10

Pressemitteilung Charité – Universitätsmedizin Berlin, Dr. Julia Biederlack, 28.04.2016

Wenn die Notaufnahme den Hausarzt ersetzt

Zentrale Rettungsstellen werden zunehmend auch von Patienten aufgesucht, die zwar einen akuten, jedoch keinen notfallmedizinischen Versorgungsbedarf haben. Das trägt zur Überlastung der Rettungsstellen bei und stellt diese vor enorme Herausforderungen. Wissenschaftler der Charité – Universitätsmedizin Berlin haben nun Patienten zu ihren Motiven, eine Rettungsstelle aufzusuchen, befragt. Die Ergebnisse der Studie sind jetzt in der Fachzeitschrift Das Gesundheitswesen* veröffentlicht.

Suchen Patienten eine Zentrale Notaufnahme (ZNA) auf, wird die Dringlichkeit ihres Behandlungsbedarfs zunächst mit Hilfe des sogenannten Manchester-Triage-Systems (MTS) eingestuft. Bei diesem System handelt es sich um ein standardisiertes Verfahren zur ersten Einschätzung des Schweregrades einer Krankheit. Ziel ist die schnelle Festlegung von sicheren und nachvollziehbaren Behandlungsprioritäten, so dass Personen, die am dringlichsten Hilfe benötigen, diese zügig erhalten, unabhängig vom Zeitpunkt ihres Eintreffens in der Notaufnahme.

Für ihre Untersuchung haben die Wissenschaftler um Prof. Dr. Martin Möckel, Ärztlicher Leiter der Rettungsstellen am Campus Virchow-Klinikum und am Campus Charité Mitte, insgesamt 40 erwachsene Patientinnen und Patienten in breiter Altersverteilung und mit unterschiedlichen Beschwerdemustern interviewt, deren Behandlungsbedarf zuvor als nicht dringlich eingestuft worden war. Die Forscher befragten sie nach ihren subjektiven Gründen, eine Rettungsstelle aufzusuchen. Die Ergebnisse
zeigen: Hauptmotive neben nicht oder spät verfügbaren Haus- und Facharztterminen waren Zeitautonomie, die Qualitätsstandards eines universitären Krankenhauses, die Möglichkeit multidisziplinärer Untersuchungen während eines Termins sowie die Empfehlung aus dem ambulanten Bereich, eine Rettungsstelle aufzusuchen.

„Unsere Interviewdaten weisen auf eine eigenständige Funktion der Zentralen Notaufnahmen für ambulante Behandlungen auf“, stellt Prof.
Möckel fest. „Selbst eine konsequente Wahrnehmung des Sicherstellungsauftrages der Kassenärztlichen Vereinigung wird nicht dazu führen, dass die Rettungsstellen nur noch medizinische Notfälle versorgen.
Wenn wir die medizinische Qualität für Patienten aller Dringlichkeitsstufen dauerhaft sicherstellen wollen, müssen Strategien zur Anpassung des Versorgungsbedarfs entwickelt werden. Dazu gehört eine bedarfsgerechte Ausstattung und Vergütung der ZNA“, fügt er hinzu.

*M. H. Schmiedhofer, J. Searle, A. Slagman, M. Möckel. Inanspruchnahme zentraler Notaufnahmen: Qualitative Erhebung der Motivation von Patientinnen und Patienten mit nichtdringlichem Behandlungsbedarf. 2016 Apr 22. Gesundheitswesen. doi 10.1055/s-0042-100729.
https://www.thieme-
connect.com/products/ejournals/abstract/10.1055/s-0035-1563082

Kontakt:
Prof. Dr. Martin Möckel
Ärztlicher Leiter Notfallmedizin/Rettungsstellen CVK und CCM Charité – Universitätsmedizin Berlin
t: +49 30 450 553 203
E-Mail-Adresse martin.moeckel@charite.de
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Notaufnahme: Kliniken gehen Wartezeitenproblem an

Beitrag von WernerSchell » 03.05.2016, 07:32

Ärzte Zeitung vom 03.05.2016:
Notaufnahme: Kliniken gehen Wartezeitenproblem an
Deutsche Krankenhäuser wollen die Arbeitsprozesse optimieren, um Patienten schneller zu versorgen.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=910 ... ent&n=4957
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https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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