Bürgerzwangsversicherung ist kein zukunftsfähiges Modell

Gesundheitswesen, Krankenhaus- und Heimwesen, Katastrophenschutz, Rettungsdienst, Arzneimittel- und Lebensmittelwesen, Infektionsschutzrecht, Sozialrecht (z.B. Krankenversicherung, Pflegeversicherung) einschl. Sozialhilfe und private Versorgung

Moderator: WernerSchell

WernerSchell
Administrator
Beiträge: 25301
Registriert: 18.05.2003, 23:13

Grüne und Linke: Neuer Anlauf für die Bürgerversicherung

Beitrag von WernerSchell » 13.01.2016, 12:58

Ärzte Zeitung vom 13.01.2016:
Grüne und Linke: Neuer Anlauf für die Bürgerversicherung
Angesichts der steigenden Zusatzbeiträge wird in Deutschland wieder darüber diskutiert, ob Arbeitgeber die Hälfte der Kassenbeiträge bezahlen sollten. Die neu entfachte Debatte wollen Linke und Grüne jetzt nutzen - und bringen wieder die Bürgerversicherung ins Spiel.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=902 ... sen&n=4723
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
Bild

WernerSchell
Administrator
Beiträge: 25301
Registriert: 18.05.2003, 23:13

Grüne und Linke: Neuer Anlauf für die Bürgerversicherung

Beitrag von WernerSchell » 14.01.2016, 07:21

Ärzte Zeitung vom 14.01.2016:
Grüne und Linke: Neuer Anlauf für die Bürgerversicherung
Angesichts der steigenden Zusatzbeiträge wird in Deutschland wieder darüber diskutiert, ob Arbeitgeber die Hälfte der Kassenbeiträge bezahlen sollten.
Die neu entfachte Debatte wollen Linke und Grüne jetzt nutzen - und bringen wieder die Bürgerversicherung ins Spiel.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=902 ... sen&n=4724
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
Bild

WernerSchell
Administrator
Beiträge: 25301
Registriert: 18.05.2003, 23:13

Bürgerversicherung würde Zehntausende Arbeitsplätze gefährde

Beitrag von WernerSchell » 18.11.2016, 07:21

Ärzte Zeitung vom 18.11.2016:
Studie warnt: Bürgerversicherung würde Zehntausende Arbeitsplätze gefährden
SPD, Grüne und Linke haben der Privaten Krankenversicherung auch für diese Bundestagswahl den Kampf angesagt.
Da kommt der PKV eine neue Studie gerade recht.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=923 ... sen&n=5385
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
Bild

WernerSchell
Administrator
Beiträge: 25301
Registriert: 18.05.2003, 23:13

Bürgerversicherung: Nicht ohne Nebenwirkungen

Beitrag von WernerSchell » 22.11.2016, 07:03

Ärzte Zeitung vom 22.11.2016:
Bürgerversicherung: Nicht ohne Nebenwirkungen
Bisher ist die Schaffung einer integrierten Krankenversicherung nur ein Programmsatz. Die Umsetzung, zeigt eine Studie der Böckler-Stiftung,
wäre komplex – Job-Verluste inklusive. mehr »
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
Bild

WernerSchell
Administrator
Beiträge: 25301
Registriert: 18.05.2003, 23:13

Bürgerversicherung: SPD und Grüne halten fest an Reformpläne

Beitrag von WernerSchell » 23.11.2016, 07:21

Ärzte Zeitung vom 23.11.2016:
Bürgerversicherung: SPD und Grüne halten fest an Reformplänen
Abschaffung der Zusatzbeiträge ist aus Sicht der SPD der erste Schritt hin zur Bürgerversicherung.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=924 ... sen&n=5394
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
Bild

WernerSchell
Administrator
Beiträge: 25301
Registriert: 18.05.2003, 23:13

Bürgerzwangsversicherung ist kein zukunftsfähiges Modell

Beitrag von WernerSchell » 28.11.2016, 07:34

Die Rheinische Post berichtete am 28.11.2016:

Abschaffung der privaten Krankenversicherung bedroht 87.000 Jobs
Eine Abschaffung der privaten Krankenversicherung (PKV) und Überführung in eine Bürgerversicherung droht 87.000 Arbeitsplätze zu vernichten. Denn bundesweit hat die PKV insgesamt 115.846 Arbeitsplätze geschaffen, davon 20.656 direkt in der PKV, die übrigen bei Zulieferern und in anderen Branchen, wie aus einer Studie des Forschungsinstitutes Wifor hervorgeht. Diese wurde im Auftrag des PKV-Verbands erstellt und liegt der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" vor.
Zuvor hatte die Böckler-Stiftung ermittelt, dass eine Bürgerversicherung bis zu drei Viertel der Jobs im PKV-System vernichten würde und kam auf bis zu 51.000 bedrohte Stellen. "Die Zahlen der Böckler-Studie belegen eindrucksvoll die Bedeutung der PKV für den Arbeitsmarkt. Unser Forschungsprojekt bezieht auch die indirekten und induzierten Brancheneffekte durch die Wertschöpfung der PKV mit ein. Demnach sind insgesamt mehr als 115.000 Arbeitsplätze in Deutschland mit der PKV verbunden", sagt Wifor-Chef Dennis Ostwald.
"Wir Betriebsräte bedauern sehr, dass die DGB-Gewerkschaften die Bürgerversicherung fordern. Diese vernichtet Zehntausende Jobs. Eine solche Gesundheitspolitik ist alles andere als solidarisch", sagte Peter Abend, Sprecher der Betriebsrats-Initiative "Bürgerversicherung? Nein danke!", der Redaktion. In der Initiative sind die Betriebsräte der großen Versicherungen wie Allianz, Barmenia und DKV engagiert.
Quelle: http:// http://www.rp-online.de
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
Bild

WernerSchell
Administrator
Beiträge: 25301
Registriert: 18.05.2003, 23:13

Vorsicht Bürgerversicherung

Beitrag von WernerSchell » 28.11.2016, 07:37

Bild
Das deutsche Gesundheitssystem ist eines der besten der Welt. Freie Arzt- und Krankenhauswahl, ein flächendeckendes medizinisches Versorgungsnetz mit kurzen Wartezeiten für alle Menschen verdanken wir im Wesentlichen dem dualen System aus Gesetzlicher und Privater Krankenversicherung. Ein Blick über die Grenze zeigt, dass die medizinische Versorgung in Ländern mit Einheitssystemen deutlich schlechter ist. Lange Wartezeiten, hohe Zuzahlungen und ein begrenzter Leistungsumfang sind dort die Folge.
Doch nun wollen einige Parteien unter dem wohlklingenden Namen „Bürgerversicherung“ auch in Deutschland eine Einheits-Krankenversicherung einführen. Die Folgen wären weniger Wettbewerb, weniger Selbstbestimmung und ein eingeschränkter Leistungskatalog für alle. Die Erfahrung z.B. in den Niederlanden oder Großbritannien zeigt: Zugang zu Spitzenmedizin haben in solchen Einheitssystemen nur Menschen, die es sich leisten können. Das wäre der Beginn einer echten Zwei-Klassen-Medizin.

Bild

Gegen die Einführung einer Bürgerversicherung gibt es gute Gründe. Denn die Bürgerversicherung schadet als Einheitssystem der medizinisch erstklassigen Versorgung aller Bürgerinnen und Bürger. In mehrfacher Hinsicht würde die Bürgerversicherung die Mittelschicht besonders hart treffen: Neben der drohenden Absenkung von Gesundheitsleistungen sehen die Bürgerversicherungskonzepte zusätzliche Belastungen für jene Beitragszahler vor, die bereits heute die Hauptlast der Sozial- und Steuerabgaben tragen. Die Anhebung der Beitragsbemessungsgrenze, drohende Mieterhöhungen sowie Sozialabgaben auf Sparzinsen und Kapitalerträge von Rentnern und Kleinsparer sprechen eine deutliche Sprache.

Zu den Argumenten
>>> https://www.pkv.de/themen/krankenversic ... ersorgung/
Quelle und weitere Informationen:
https://www.pkv.de/themen/krankenversic ... sicherung/
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
Bild

WernerSchell
Administrator
Beiträge: 25301
Registriert: 18.05.2003, 23:13

Bürgerversicherung: SPD will an der Beitragsbemessung drehen

Beitrag von WernerSchell » 22.12.2016, 07:27

Ärzte Zeitung vom 22.12.2016:
Bürgerversicherung: SPD will an der Beitragsbemessung drehen
Wie der Weg zu einer Bürgerversicherung aussehen könnte, macht ein Papier der SPD-nahen Friedrich Ebert-Stiftung deutlich.
Ärzte müssten sich auf Honorareinbußen für die Behandlung von PKV- Patienten gefasst machen.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=926 ... sen&n=5457
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
Bild

WernerSchell
Administrator
Beiträge: 25301
Registriert: 18.05.2003, 23:13

Freie Ärzteschaft sieht Praxen in Existenz bedroht

Beitrag von WernerSchell » 02.01.2017, 07:57

Ärzte Zeitung vom 02.01.2017:
Bürgerversicherung: Freie Ärzteschaft sieht Praxen in Existenz bedroht
Ein Papier der Friedrich-Ebert-Stiftung skizziert eine mögliche Bürgerversicherung.
Die Freie Ärzteschaft übt daran harsche Kritik.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=926 ... sen&n=5469
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
Bild

WernerSchell
Administrator
Beiträge: 25301
Registriert: 18.05.2003, 23:13

Bürgerversicherung reanimiert

Beitrag von WernerSchell » 06.01.2017, 07:32

Ärzte Zeitung vom 06.01.2017:
Bürgerversicherung reanimiert: SPD gräbt Traumziel für 2017 aus
Um ihr soziales Profil zu schärfen, hat die SPD im Wahljahr die Idee Bürgerversicherung wiederentdeckt.
Die "Ärzte Zeitung" zeigt, welche Probleme das Konzept mit sich bringt.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=926 ... sen&n=5479
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
Bild

WernerSchell
Administrator
Beiträge: 25301
Registriert: 18.05.2003, 23:13

Bürgerzwangsversicherung ist kein zukunftsfähiges Modell

Beitrag von WernerSchell » 07.01.2017, 07:50

Am 07.01.2017 bei Facebook gepostet:
"Vorsicht Bürgerversicherung" - so lautet die Mahnung der PKV - die Rheinische Post berichtete am 28.11.2016 in großer Aufmachung. Tatsächlich ist es so, dass eine Bürgerversicherung die inhaltlichen Strukturen des soziales Netzes nicht wirklich verbessert, sondern nur neue Probleme schafft (u.a. Wegfall vieler Arbeitsplätze). Wie oft beschrieben, sollten z.B. Kranken- und Pflegeversicherung unter Schwerpunktsetzungen reformiert werden und demografiefest notwendige Leistungen der Versicherten gewährleisten. Es wäre im Übrigen gescheiter, Kranken- und Pflegeversicherung in einem Sozialgesetzbuch zusammenzuführen: Patienten und pflegebedürftige Menschen gehören dabei in den Mittelpunkt aller Erwägungen! Mehr Zuwendung durch angemessene Personalstrukturen und Auflösung von Vorgaben, die die ökonomischen Interessen der Dienstleister hervorheben, erscheinen dringend geboten.
>>> viewtopic.php?f=4&t=18398&p=95274#p95274
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
Bild

WernerSchell
Administrator
Beiträge: 25301
Registriert: 18.05.2003, 23:13

Bürgerversicherung: Tag drei mit Schulz

Beitrag von WernerSchell » 01.02.2017, 07:45

Ärzte Zeitung vom 01.02.2017:
Bürgerversicherung: Tag drei mit Schulz - SPD setzt auf Gesundheit
Die SPD will die Finanzierung des Gesundheitswesens umkrempeln. Paritätische Bürgerversicherung
und die Vereinheitlichung der Arzthonorare stehen auf der Agenda.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=928 ... aft&n=5534
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
Bild

WernerSchell
Administrator
Beiträge: 25301
Registriert: 18.05.2003, 23:13

Bürgerversicherung: Für Ärzte sechs Milliarden Euro weniger

Beitrag von WernerSchell » 19.05.2017, 06:33

Ärzte Zeitung vom 19.05.2017:
Bürgerversicherung: Für Ärzte sechs Milliarden Euro weniger
Der allmählich anhebende Bundestagswahlkampf lässt das Schreckgespenst Bürgerversicherung wieder wach werden.
Der PVS Verband rechnet die Einbußen vor, die Ärzte zu erwarten hätten.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=936 ... gen&n=5764
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
Bild

WernerSchell
Administrator
Beiträge: 25301
Registriert: 18.05.2003, 23:13

Expertenstreit über Bürgerversicherung

Beitrag von WernerSchell » 21.06.2017, 16:48

Expertenstreit über Bürgerversicherung
Gesundheit/Anhörung

Berlin: (hib/PK) Gesundheitsexperten sind in der Frage eines möglichen Systemwechsels in der Krankenversicherung gespalten. Befürworter der sogenannten Bürgerversicherung argumentieren mit den stetig steigenden Gesundheitsausgaben und setzen auf eine verbreiterte Einnahmebasis in einem einheitlichen Krankenversicherungssystem.
Gegner dieses Modells sehen in dem dualen System aus Gesetzlicher und Privater Krankenversicherung (GKV/PKV) hingegen die beste Lösung und warnen vor negativen wirtschaftlichen Folgen sowie erheblichen Belastungen für Ärzte und andere Gesundheitsberufe. Die Systemfrage war am Mittwoch Thema einer öffentlichen Anhörung des Gesundheitsausschusses über einen Antrag der Fraktion Die Linke.
Mit einem Systemwechsel kann nach Ansicht der Linksfraktion die Gesundheitsversorgung billiger und besser gestaltet werden. In ihrem Antrag (18/11722 http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/117/1811722.pdf ) fordern die Abgeordneten die Einführung einer solidarischen Gesundheits- und Pflegeversicherung und die Abschaffung der privaten Krankenvollversicherung.
Mehrere Sachverständige wandten sich, auch in ihren schriftlichen Stellungnahmen, entschieden gegen einen solchen Systemwechsel. Die Bundesärztekammer (BÄK) erklärte, das Nebeneinander von GKV und PKV sei "ein wesentlicher Grund dafür, dass das deutsche Gesundheitssystem einen weltweit so herausragend hohen Entwicklungsstand erreichen konnte".
Eine "Einheitsversicherung" biete auch keine Antwort auf die Frage, wie das Gesundheitswesen angesichts der älter werdenden Gesellschaft dauerhaft finanziert werden könne. Zudem würden der ärztlichen Versorgung bis zu 5,3 Milliarden Euro pro Jahr entzogen, warnte die Ärzteorganisation in Anspielung auf die höheren Gebührensätze für Privatversicherte. Auch etwa Hebammen oder Physiotherapeuten müssten nicht unerhebliche Mindereinnahmen hinnehmen.
Das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) sieht in der solidarischen Bürgerversicherung vor allem ökonomische Risiken. Bei einer Abschaffung der Zusatzbeiträge müssten die Arbeitgeber in der ersten Runde sechs Milliarden Euro zusätzlich an Beiträgen zahlen. Die Firmen würden dann "nach Möglichkeiten suchen, diese zusätzliche Belastung zu kompensieren". Eine "pauschale Zuschreibung von solidarischen Eigenschaften" sei auch nicht möglich, zumal PKV-Mitglieder für die altersbedingt steigenden Ausgabenrisiken selbst vorsorgen müssten und auch nicht von der beitragsfreien Versicherung von Familienangehörigen profitierten.
Der Rechtsexperte Helge Sodan machte in der Anhörung verfassungsrechtliche Bedenken geltend, falls die PKV-Vollversicherung und die Beitragsbemessungsgrenze abgeschafft würden. Die Altversicherten in der PKV könnten sich auf einen Bestandsschutz berufen. Die Aufhebung der Beitragsbemessungsgrenze wäre überdies "eindeutig unverhältnismäßig und damit verfassungswidrig", weil mit steigendem Einkommen die Krankenversicherungsbeiträge grenzenlos mit ansteigen würden.
Der Gesundheitsökonom Stefan Greß von der Hochschule Fulda machte als Befürworter der Bürgerversicherung "schwerwiegende Defizite" im dualen System aus. Die jetzigen Verzerrungen im System gingen zu Lasten der GKV und führten zu "nicht begründbaren Ungleichbehandlungen zwischen unterschiedlichen Versichertengruppen".
Die Integration der Versicherungssysteme "würde einheitliche Rahmenbedingungen für den Wettbewerb der Krankenversicherer untereinander schaffen" und damit die Ursachen für Risikoselektion, Ungleichbehandlungen und Fehlanreize beseitigen. Greß sprach sich für eine Stichtagsregelung aus, um die Vorzüge des neuen Systems sofort wirksam werden zu lassen. Die bisherigen PKV-Versicherten könnten ein Wechselrecht unter Mitnahme der Altersrückstellungen bekommen.
Der Sozialverband Deutschland monierte, die eigentliche Frage einer langfristig stabilen und gerechten Finanzierung der GKV sei bisher nicht im Sinne der Versicherten angegangen worden. Stattdessen seien Leistungen ausgegliedert, gekürzt und die Versicherten immer stärker einseitig belastet worden. Künftig sollten alle Bürger entsprechend ihrer Leistungsfähigkeit an der solidarischen Finanzierung der Kranken- und Pflegeversicherung beteiligt werden. Für PKV-Versicherte sollte es Übergangsregelungen und einen Stichtag geben, bis zu dem sie entscheiden müssten, in welchem System sie versichert sein wollten. Dabei könnten sie auch weiter in der PKV bleiben. Die Altersrückstellungen der Wechselwilligen müssten in die Bürgerversicherung überführt werden.
Der GKV-Spitzenverband wollte sich zur Systemfrage nicht grundsätzlich positionieren, merkte aber kritisch an, dass bei einigen gesetzlichen Neuregelungen der Infrastruktur und Versorgungsstruktur die PKV auf Kosten der GKV profitiert habe. So sei etwa die PKV am Strukturfonds zur Reform der Krankenhauslandschaft nicht beteiligt, obwohl sie gleichermaßen vom Abbau der Überkapazitäten einen Nutzen habe. Was die Zuzahlungen der Versicherten angehe, verwies der Spitzenverband auf die Steuerungswirkung für eine bedarfsgerechte Inanspruchnahme von Leistungen. Die Zuzahlungen erbrächten rund vier Milliarden Euro, die nicht aus Beiträgen, Zusatzbeiträgen oder Bundesmitteln finanziert werden müssten.

Quelle: Mitteilung vom 21.06.2017
Deutscher Bundestag
Parlamentsnachrichten, PuK 2
Platz der Republik 1, 11011 Berlin
Tel.: +49 30 227-35642, Fax +49 30 227-36001
E-Mail: vorzimmer.puk2@bundestag.de
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
Bild

WernerSchell
Administrator
Beiträge: 25301
Registriert: 18.05.2003, 23:13

Mehr Spielraum für die Krankenkassen

Beitrag von WernerSchell » 04.07.2017, 09:45

AOK zur Bundestagswahl: Mehr Spielraum für die Krankenkassen

(04.07.17) (04.07.17) Die AOK-Gemeinschaft erwartet von der Politik nach der Bundestagswahl im September 2017 ein deutliches Bekenntnis zum Wettbewerb um die beste Versorgung. Dazu haben die elf AOKs und der AOK-Bundesverband am Dienstag (4. Juli) ein gemeinsames Positionspapier mit konkreten Anforderungen an die nächste Legislaturperiode präsentiert. "Den Wettbewerb um die beste Versorgung gewinnt man nicht mit Trippelschritten, sondern mit umfassenden und tiefgreifenden Reformen", sagte dazu der Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, Martin Litsch. So setzt sich die AOK für die systematische Weiterentwicklung des Finanzausgleichs der Krankenkassen und für mehr Handlungsspielräume bei der Gestaltung von Verträgen ein. Auch die bereits begonnene Qualitätsoffensive im Krankenhaus bleibe eines der wichtigsten Handlungsfelder in der Gesundheitspolitik.

Weitere Infos und das Positionspapier zum Download:
http://aok-bv.de/presse/pressemitteilun ... 18877.html

Außerdem Zahlen, Fakten und Positionen zur Bundestagswahl 2017:
http://www.gesunde-wahl.de
----
Quelle: Mitteilung vom 04.07.2017
Web-Infomail des AOK-Bundesverbandes
Herausgeber:
AOK-Bundesverband
Webredaktion
Tel.: 030/220 11-200
Fax: 030/220 11-105
mailto:aok-mediendienst@bv.aok.de
http://www.aok-bv.de
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
Bild

Antworten