3. Pflege-Qualitätsbericht des MDS 2012 - weiterhin Mängel

Gesundheitswesen, Krankenhaus- und Heimwesen, Katastrophenschutz, Rettungsdienst, Arzneimittel- und Lebensmittelwesen, Infektionsschutzrecht, Sozialrecht (z.B. Krankenversicherung, Pflegeversicherung) einschl. Sozialhilfe und private Versorgung

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Pflegemängel - vorrangig ist der Gesetzgeber gefordert

Beitrag von KPHNeuss » 29.04.2012, 09:49

Der hier vorgestellte Qualitätsbericht informiert einerseits über Verbesserungen in der Pflege, andererseits werden aber gravierende Mängel herausgestellt. Es besteht daher keine Veranlassung, nunmehr aufzuatmen und zu meinen, es sei alles gut. Eine differenzierte Betrachtung ist geboten. Und daher sollte den Hinweisen von Pro Pflege ... gefolgt werden, auch hinsichtlich der Verbesserungsvorschläge auf den Rhein-Kreis Neuss bezogen (Brief an alle Heimträger von März 2012).
Wir dürfen alle nicht nachlassen, die Pflegesituationen zu verbessern. Ich sehe es aber auch so, dass an erster Stelle der Gesetzgeber gefordert ist. Daher darf man sehr gespannt sein, was uns die Abgeordneten aus dem Bundestag beim Pflegetreff am 15.05.2012 erzählen.

KPH Neuss
Für eine uneingeschränkt gute Pflege müssen wir alle eintreten - die Verfassung enthält die entscheidenden Wertegrundsätze: Die Menschenwürde ist unantastbar!

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Gute Pflege kostet vor allem Engagement

Beitrag von Presse » 02.05.2012, 06:26

Gute Pflege kostet vor allem Engagement
Die Pflege wird besser, hat aber noch Mängel - so der neueste Qualitätsbericht des Medizinischen Dienstes.
Aber es gibt Instrumente gegen Mängel: nicht zuletzt das Engagement von Ärzten und ihre Kooperation mit Pflegekräften,
wie das Beispiel Aurelius-Hof in Mainhausen zeigt. mehr »
http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=812 ... ege&n=1875

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Pflegefehler - was tun?

Beitrag von Presse » 05.05.2012, 06:52

Pflegefehler - was tun?
Angehörige wissen oft nicht, wie sie vorgehen sollen
Chemnitz. 95 Prozent der Pflegeheimbewohner wiesen bei den Kontrollen durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK) einen angemessenen Ernährungszustand auf. Das ist der Punkt im dritten Pflege-Qualitätsbericht, wo es laut MDK die meisten Verbesserungen gab. Der Bericht wurde jetzt der Öffentlichkeit präsentiert.
....
http://www.freiepresse.de/RATGEBER/GESU ... 978792.php
+++

Buchtipp! Schell, Werner: "100 Fragen zum Umgang mit Mängeln in Pflegeeinrichtungen"
viewtopic.php?t=15822
Pflegemängel – schnelle Hilfe für den Notfall
viewtopic.php?t=15828

Informationen des ZDF zur WISO-Sendung am 26.03.2012:
viewtopic.php?t=17102

"Heimplatzsuche ist schwierige Aufgabe"
Wie das richtige Pflegeheim finden?

Viele pflegebedürftige Menschen werden noch zu Hause betreut. Wenn aber die Pflege die Kräfte der Angehörigen übersteigt, bleibt nur noch die Unterbringung in einem Pflegeheim. Doch das richtige Pflegeheim für seine Liebsten zu finden, ist gar nicht so leicht. Auf was es ankommt, erklärt Pflegeexperte Werner Schell. >>> http://wiso.zdf.de/ZDFde/inhalt/1/0,187 ... 97,00.html
Kontakt zu Werner Schell http://wernerschell.de/

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Hospizhaltung und Palliativkompetenz in den Heimen

Beitrag von Presse » 06.05.2012, 10:50

DHPV zum 3. Pflege-Qualitätsbericht
25.04.2012


PRESSEMITTEILUNG

Deutscher Hospiz- und PalliativVerband zum 3. Pflege-Qualitätsbericht:
Hospizhaltung und Palliativkompetenz müssen in Pflegeeinrichtungen selbstverständlich werden


„Die Tendenz stimmt: Die Qualität in den Pflegeeinrichtungen hat sich verbessert. Der Bericht macht aber auch deutlich, dass noch viel zu tun ist. Eine hospizliche Haltung und eine gute Palliativkompetenz gehören noch immer nicht zum Selbstverständnis jeder Pflegeeinrichtung. Nur so aber können alle Bewohnerinnen und Bewohner bis zum Lebensende würdevoll begleitet werden. Wir werden uns weiterhin mit unserem Wissen und unseren Möglichkeiten mit allem Nachdruck dafür einsetzen“, so Dr. Birgit Weihrauch, Vorstandsvorsitzende des Deutschen Hospiz- und PalliativVerbands anlässlich der Veröffentlichung des 3. Pflege-Qualitätsberichts. Der GKV-Spitzenverband und der Medizinische Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen hatten den Bericht gestern gemeinsam veröffentlicht.

Regionale Untersuchungen zeigen, dass derzeit rund 30% der Menschen in einer Pflegeeinrichtung sterben. Diese Zahl wird mit Blick auf die demographische Entwicklung weiter zunehmen. Zusätzlich muss der besondere Bedarf von alten, hochaltrigen, pflegebedürftigen, mehrfach-chronisch erkrankten Menschen berücksichtigt werden. Betroffene müssen meist einen fortwährenden Abbau ihrer Leistungskraft hinnehmen und leiden häufig an einer Vielzahl von Beschwerden. Erschwerend können demenzielle Erkrankungen hinzukommen. Der Bericht macht deutlich, dass es gerade mit Blick auf zwei besonders wichtige Aspekte noch viel Verbesserungsbedarf gibt: Viele Pflegeeinrichtungen sind noch immer nicht ausreichend auf den Umgang mit an Demenz erkrankten Bewohnerinnen und Bewohnern vorbereitet. Und auch der Umgang mit Schmerzen ist dringend verbesserungsbedürftig, wenn man bedenkt, dass nur wenig mehr als die Hälfte der Bewohnerinnen und Bewohner, bei denen das erforderlich wäre, eine systematische Schmerzeinschätzung erhalten. Diese ist aber eine wesentliche Voraussetzung für eine angemessene palliative Therapie. „Es ist unser Anliegen, dass das Leben bis zum Lebensende lebenswert bleibt. Keiner soll angstvoll an seine letzte Lebenszeit im Pflegeheim denken“, so Dr. Birgit Weihrauch weiter.

Der DHPV erkennt aber ausdrücklich die erfolgreichen Bemühungen zahlreicher Pflegeeinrichtungen an, schwerstkranken Menschen und ihren Angehörigen einen Abschied in Würde zu ermöglichen. Seit langem engagiert sich der DHPV selbst bundesweit aktiv für die Integration einer angemessenen Hospizkultur und Palliativkompetenz in den stationären Pflegeeinrichtungen.

Bereits im Jahr 2006 hat der DHPV entsprechende Indikatoren und Empfehlungen veröffentlicht (pdf-Dokument). Darüber hinaus hatte sich der DHPV gegenüber dem Gesetzgeber erfolgreich dafür eingesetzt, dass die Leistungen der ambulanten Hospiz-dienste und der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV) auch für Versicherte in stationären Pflegeeinrichtungen gelten. Zudem unterstützt der DHPV in Kooperationsprojekten wie bspw. dem AWO-Pilotprojekt „Abschiedskultur – Standards einer Hospiz- und Palliativkompetenz in den Pflegeeinrichtungen und Pflegediensten der AWO“ bundesweit die konkrete Umsetzung in Einrichtungen.

Der Verband distanziert sich in diesem Zusammenhang ausdrücklich von Kommentierungen im Vorfeld der Veröffentlichung. Es müsse darum gehen, konstruktiv zu weiteren Verbesserungen aktiv beizutragen, anstatt nur – mit noch dazu nicht belegbaren Äußerungen – zu kritisieren.

Der Deutsche Hospiz- und PalliativVerband, Dachverband von über 1.000 Hospizvereinen und Palliativeinrichtungen mit inzwischen rund 80.000 Ehrenamtlichen und zahlreichen hauptamtlich Engagierten, wurde im Jahre 1992 gegründet. Er vertritt deren Interessen und die Belange der schwerstkranken und sterbenden Menschen gegenüber Politik und Gesundheitswesen. Zahlreiche Organisationen und Persönlichkeiten der Hospizbewegung und Palliativmedizin sind darüber hinaus Mitglied im DHPV.

Kontakt: Dr. Julia von Hayek, Stabsstelle Presse und Öffentlichkeitsarbeit des DHPV

Die Pressemitteilung des DHPV als Download (pdf-Datei)
http://www.dhpv.de/tl_files/public/Aktu ... ericht.pdf

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Pflegemängel .... zeigen dringenden Handlungsbedarf auf

Beitrag von Nursing-Neuss » 09.05.2012, 06:34

WernerSchell hat geschrieben: Pflegemängel in den Pflegeeinrichtungen zeigen dringenden Handlungsbedarf auf .... Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk ist der Auffassung, dass die aufgezeigten Pflegemängel in den bundesdeutschen Pflegeeinrichtungen schnellstmöglich abgestellt gehören. .... Dazu erscheint es vorrangig geboten, eine „Neuausrichtung in der Pflegeversicherung“ auf den Weg zu bringen, die in der Lage ist, die strukturellen Unzulänglichkeiten in den Gesundheits- und Pflegesystemen konsequent auflösen. Dazu liegen dem Bundesgesundheitsministerium und den Abgeordneten des Deutschen Bundestages umfangreiche Vorschläge vor, die nur umgesetzt gehören. Die von der Bundesregierung eingebrachten Vorschläge zur „Neuausrichtung in der Pflegeversicherung“ können nur als unzureichend bezeichnet werden und führen nicht aus dem „Sumpf“ der mängelbehafteten Versorgung und Pflege der hilfe- und pflegebedürftigen Menschen heraus. .....
Auch hier kann ich nur uneingeschränkte Zustimmung ausdrücken. Die seit vielen Jahren übliche Pflegemängelbeschreibung sollte doch allmählich zu Ende kommen. Dazu ist es aber erforderlich, das System grundlegend zu reformieren. Der Pflegenotstand muss vor allem angegangen und schnellstens abgebaut werden. Dann können wir uns in der Zukunft Mängelberichte des MDS ersparen.

Nursing - Neuss
Das Pflegesystem muss grundlegend reformiert werden. U.a. ist deutlich mehr Pflegepersonal erforderlich!

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MDS Bericht zeigt Personalsituation in Pflegeeinrichtungen a

Beitrag von Presse » 18.05.2012, 16:42

MDS Bericht zeigt Personalsituation in Pflegeeinrichtungen auf

Berlin, 26.04.2012 – Der Bericht des Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDS) belegt eine verbesserte Versorgung der Bewohner in stationären Pflegeeinrichtungen und beklagt weiterhin die hohe Zahl an freiheitsentziehenden Maßnahmen.
Gerne melden sich sofort nach den sachlich dargestellten Fakten „Unberufene“ anderer Verbände mit vermeintlichen Kenntnissen der Situation, bezweifeln die Daten des MDS und verweisen auf eine höhere Dunkelziffer. Dies führt nicht nur zu einer Abwertung der Mitarbeiter, welche täglich mit hohem Engagement und Einfühlungsvermögen die Anvertrauten versorgen, sondern bei den Betroffenen und Angehörigen erneut zur Verschärfung von Ängsten für den Fall, dass die Versorgung in einer stationären Einrichtung erforderlich wird. Dies ist nicht nur unmoralisch, sondern es wird dem Thema nicht gerecht.

Der Deutsche Pflegerat, Bundesarbeitsgemeinschaft des Pflege- und Hebammenwesens (DPR), hat immer betont, dass „schwarze Schafe“ inakzeptabel sind und hat entsprechende Maßnahmen unterstützt. Der Bericht des MDS zeigt aber auch, dass trotz des vom damaligen Gesundheitsminister Philipp Rösler in 2011 ausgerufenen „Jahr der Pflege“ die Situation der Pflegekräfte in keiner Weise eine öffentliche oder politische Beachtung findet.

Fachlich nicht gebotene „freiheitsentziehende Maßnahmen“ und mangelnde Versorgung in der Ernährung wie in der Flüssigkeitszufuhr sind eindeutige Zeichen einer unzureichenden Personalbesetzung. Die ständige Beaufsichtigung von sturzgefährdeten Bewohnern wie auch die Verabreichung von Nahrung und Flüssigkeit bei Bewohnern mit Einschränkungen oder die regelmäßige Lagerung benötigen einen hohen Zeitaufwand. Längst ist wissenschaftlich belegt, dass sich die daraus ergebenden Mängel in der Regel auf einen Zeitmangel des Personals zurückführen lassen.

„Eine Verbesserung der Versorgungsqualität wird nicht ausschließlich durch Erhöhung der Qualitätsstandards und vermehrte Prüfungen erreicht, wenn sich nicht die Arbeitsbedingungen für die Pflegekräfte verbessern“, so die Vizepräsidentin des DPR Gisela Bahr-Gäbel. In dem vom Bundesminister Daniel Bahr geplanten Pflegeneuausrichtungsgesetz findet sich kein Hinweis auf diese Problemlage.

Bevor mit dem Finger auf die „schlechte Pflege“ gezeigt werde, sollten die politischen Vertreter ernsthafte Änderungen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in den Einrichtungen anstreben, sonst könnte der Tag kommen, an dem es keinen mehr gibt, auf dem man zeigen könne.

Anhänge:
http://www.deutscher-pflegerat.de/dpr.n ... 120426.pdf

Quelle: Pressemitteilung vom 26.04.2012
http://www.deutscher-pflegerat.de/dpr.n ... B90048A12B

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Fixierung als Normalfall kann nicht unsere Lebenswirklichkei

Beitrag von WernerSchell » 25.05.2012, 14:56

Siehe auch Forum:
viewtopic.php?p=66443#66443

Pressemitteilung vom 24.05.2012:

"Fixierung als Normalfall kann nicht unsere Lebenswirklichkeit sein." NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens hat sich erneut gegen die hohe Zahl von Fixierungen in Pflegeheimen, Krankenhäusern und psychiatrischen Einrichtungen ausgesprochen. Zur Eröffnung des JuraHealth Congress 2012 sagte die Ministerin am Morgen in Köln, an erster Stelle müsse immer das Selbstbestimmungsrecht des Menschen stehen, auch im Alter oder im Krankheitsfall. Zum Kongress senden wir Ihnen unten stehend eine aktuelle Medieninformation. Für Rückfragen und weitere Informationen stehen wir jederzeit gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
Martin v. Berswordt-Wallrabe


"Menschenrechte dürfen nicht an Personalengpässen scheitern."

NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens spricht sich beim JuraHealth Congress gegen Fixierungen und Videoüberwachung in der Pflege aus

"Fixierung als Normalfall kann nicht unsere Lebenswirklichkeit sein." NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens hat sich erneut gegen die hohe Zahl von Fixierungen in Pflegeheimen, Krankenhäusern und psychiatrischen Einrichtungen ausgesprochen. Zur Eröffnung des JuraHealth Congress 2012 sagte die Ministerin am Morgen in Köln, an erster Stelle müsse immer das Selbstbestimmungsrecht des Menschen stehen, auch im Alter oder im Krankheitsfall. Steffens erläuterte auch die Abschaffung der Videoüberwachungen in psychiatrischen Einrichtungen in NRW. Viele Einrichtungen gingen nun neue Wege, die natürlich auch entsprechendes Personal benötigten. Steffens betonte jedoch: "Menschenrechte dürfen nicht an Personalengpässen scheitern."
Ursachen von Gewalt im Gesundheitswesen und Strategien zu deren Vermeidung standen im Mittelpunkt des zum bereits fünften Mal stattfindenden pflege- und medizinrechtlichen Fachkongresses. Rund 250 Juristen, Mediziner und Pflegeexperten besprachen die juristischen und organisatorischen Rahmenbedingungen, die Kliniken, Pflegeeinrichtungen, Wohnanlagen oder Therapiezentren schaffen müssen, um Übergriffe zwischen Pflegenden und Patienten zu verhindern oder zu entschärfen. Dabei ging es auch um Alternativen zu Fixierungen und freiheitsentziehenden Maßnahmen.

Dr. Helmut Frohnhofen, der Chefarzt der Klinik für Innere Medizin und Geriatrie der Kliniken Essen-Mitte, verwies eindrucksvoll auf die Gefahren beispielsweise durch einen Muskelverlust, die mit der langen Bewegungsunfähigkeit fixierter Personen einhergehen kann. "Bettruhe ist so gefährlich, dass wir die Patienten eigentlich medizinisch aufklären müssten", sagte der Mediziner. Zusammenhängend mit Gewaltsituationen war zudem der Umgang mit freiheitsentziehenden Maßnahmen und deren juristische Bewertung Thema auf dem Fachkongress in den Kölner Sartory-Sälen. Dabei lieferte die in NRW vorbereitete Abschaffung der Videoüberwachung bei Fixierungen in psychiatrischen Einrichtungen einen aktuellen und brisanten Anlass und sorgte für intensive Diskussionen um die damit einhergehenden personellen und organisatorischen Herausforderungen.
In Leipzig, Berlin und Dresden hatte der JuraHealth Congress in den vergangenen Jahren Themen an der Schnittstelle von Recht und Gesundheit aufgegriffen, wie beispielsweise die Delegation ärztlicher Aufgaben auf die Pflege oder die Neuorganisation von Personalsystemen im Gesundheitswesen. Der JuraHealth Congress 2013 soll sich mit den juristischen Dimensionen der Hygiene in Krankenhäusern, Arztpraxen und
Pflegeeinrichtungen beschäftigen.

http://www.jurahealth.de
Pressekontakt Martin v. Berswordt-Wallrabe
030 / 20 25 – 35 73
presse@pwg-seminare.de
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Gute Pflege kostet vor allem Engagement

Beitrag von Presse » 29.05.2012, 06:42

Ärzte Zeitung, 01.05.2012
Gute Pflege kostet vor allem Engagement
Die Pflege wird besser, hat aber noch Mängel - so der neueste Qualitätsbericht des Medizinischen Dienstes. Aber es gibt Instrumente gegen Mängel: nicht zuletzt das Engagement von Ärzten und ihre Kooperation mit Pflegekräften, wie das Beispiel Aurelius-Hof in Mainhausen zeigt.
Von Sabine Schiner
MAINHAUSEN. Der Geriater Dr. Rainer Gareis aus Offenbach am Main bringt es auf den Punkt. Gute Pflege brauche engagiertes, geschultes Personal und klare Strukturen - und sie ist nicht umsonst zu haben: "Dies unterscheidet eine gute Einrichtung von einer reinen Verwahranstalt."
.... (mehr)
http://www.aerztezeitung.de/politik_ges ... sid=812176

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Gute Pflege: Engagement & mehr Personal

Beitrag von Sabrina Merck » 07.07.2012, 16:32

Presse hat geschrieben: Gute Pflege kostet vor allem Engagement ....
... ja, und dafür braucht man mehr Pflegepersonal!
S.M.
Dem Pflegesystem und den pflegebedürftigen Menschen muss mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden! Daher:
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk!
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de

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Personaldecken bleiben weiter dünn ....

Beitrag von Gaby Modig » 08.07.2012, 06:51

Presse hat geschrieben: „Es ist richtig, die Pflegekräfte für ihre gute Arbeit zu loben und sie nicht für die beschriebenen Pflegefehler individuell verantwortlich zu machen. Ursache vieler Pflegefehler ist die viel zu dünne Personaldecke in den Pflegeeinrichtungen und Pflegediensten“, unterstrich Paschke. Notwendig sei deshalb eine deutlich bessere Personalausstattung, als bisher aus Kostengründen genehmigt werde. „Wenn die Forderung nach härterem Durchgreifen gegen schwarze Schafe in der Pflege nicht nur Populismus ist, muss Jens Spahn in der Regierungsverantwortung seiner Partei jetzt gesetzliche Verbesserungen in der Pflege und schärfere Anforderungen für Pflegeanbieter auf den Weg bringen“, forderte die Gewerkschafterin. ....
Diese Einschätzung ist korrekt und verdient uneingeschränkte Zustimmung. Allerdings steht zwischenzeitlich fest, dass die Regierungskoalition nichts auf den Weg gebracht hat, was die gewünschte Verbesserung gewährleisten könnte. Die dünnen Personaldecken werden bleiben. Daher werden uns auch die Pflegemängel erhalten bleiben. Der nächste Qualitätsbericht (2013 oder 2014) wird uns das dann wieder näher erläutern und die pflegebedürftigen Menschen hatten und haben das Nachsehen.

G.M.
Pflegesystem verbessern - weg von der Minutenpflege. Mehr Pflegepersonal ist vonnöten!

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Re: Gute Pflege: Engagement & mehr Personal

Beitrag von Dieter Radke » 12.07.2012, 07:08

Sabrina Merck hat geschrieben:
Presse hat geschrieben: Gute Pflege kostet vor allem Engagement ....
... ja, und dafür braucht man mehr Pflegepersonal!
S.M.
... so ist das!
An anderer Stelle habe ich soeben den nachfolgenden Text gepostet!
Dieter Radke
Presse hat geschrieben: Eine gute Pflege für den Einzelnen ist aber nur möglich, wenn genügend Personal vor Ort ist, das seine wichtige und wertvolle Arbeit gerne verrichtet, entsprechend entlohnt wird und die erforderliche Anerkennung erhält. Auch in diesem Punkt hält sich das PNG mehr als bedeckt. Bewohnerinnen und Bewohner von Wohn- und Betreuungseinrichtungen sind daher zu Recht enttäuscht von der Reform, die keine ist. Die Hoffnung auf eine „Grundsanierung“ der Pflege ist trotz jahrelangen Diskussionen um die Notwendigkeit von Veränderungen in der Pflegversicherung nicht erfüllt worden.
Das ist genau zutreffend. Auch Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk vertritt seit Jahren die Auffassung, dass mehr Personal für die Pflege auf den Weg gebracht werden muss. Ohne eine solche personelle Verstärkung wird es im Pflegesystem keine Verbesserungen geben können. - Wer sagt es dem Herrn Bahr?
Menschenwürdige Pflege ohne Ausnahme! - Dafür müssen wir alle eintreten.

WernerSchell
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Pflegenotstand und das System der Heimprüfungen

Beitrag von WernerSchell » 30.10.2012, 07:58

Pflegenotstand und das System der Heimprüfungen

Mittels Facebook wurde mir der folgende Text übermittelt. Er wird ohne Namensnennung mit meiner Antwort vorgestellt:

Zuschrift vom 29.10.2012:

… ich habe schon oft von Ihnen gehört und man könnte den Eindruck gewinnen, dass Sie sich wirklich für die Missstände in der Pflege einsetzen.
Deswegen möchte ich Sie etwas Fragen, aber vorab etwas zu meiner Person. Ich heiße …, habe jahrelang in einer Einrichtung in Neuss gearbeitet und es geht dort menschenunwürdig, über fahrlässig bis hin zu Tötungen durch Übermedikamentierungen u.ä. zu. Die Menschen werden mit einem "Halt dein dummes Schandmaul und Ähnliches beschimpft.“
Ich habe alle Instanzen eingeschaltet und bin kurz davor, die Presse davon zu unterrichten. Überall wurde das Verfahren eingestellt.
Nun weiß ich auch, dass Sie die Einrichtung kennen und sich auch ganz gut mit der Einrichtungsleitung. Dort Fortbildung abhalten und gute Ratschläge geben.
Jetzt ist mir aus unterschiedlichen Richtungen berichtet worden, dass sie diese Einrichtung vor einer Prüfung informieren. Ob es die Presse oder sonstige Missstände sind.
Ich will Sie fragen, stimmt das, was gesagt wird. Es wäre schön, wenn Sie mir diese Frage beantworten könnten.
Wenn dieses stimmen sollte, brauche ich Ihnen nicht zu sagen was ich davon halte und irgendwann werden meine Informanten dass öffentlich machen. ….

Antwort vom 29.10.2012:

ich bemühe mich seit vielen Jahren, die Pflege-Rahmenbedingungen verbessern zu helfen. In diesem Zusammenhang sehe ich den Hauptknackpunkt in den unzureichenden Stellenschlüsseln. Ich halte sehr viel davon, die immer wieder benutzte Sprechblase "Wertschätzung und Anerkennung für die Pflegekräfte" mit Inhalt zu füllen: Gute Arbeitsbedingungen und verbessere Vergütungen!

Ich spreche die Mängel im System immer wieder klar an, zeige aber auch gleichzeitig, immer konstruktiv, die Reformerfordernisse auf. So habe ich zum Beispiel 2011 in einem umfangreichen Papier Bundesgesundheitsministerium und Bundestag angeschrieben und Forderungen erhoben - siehe dazu http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... tz2011.pdf
Siehe auch unter: Gute Pflege - BürgerInnen werden im Stich gelassen - Brief an die Abgeordneten des Deutschen Bundestages vom 01.06.2012 - >>> viewtopic.php?t=17411

Zu den kürzlich im Saarland bekannt gewordenen Pflegemängeln habe ich eine Stellungnahme abgegeben - auffindbar unter
viewtopic.php?t=17486&highlight=pfleget%DCv

Den Pflege-TÜV kritisiere ich seit seiner Einführung - er stellt nämlich im Wesentlichen auf die Dokumentation ab und berücksichtigt die Ergebnis- und Lebensqualität der BewohnerInnen nur unzureichend. Dazu können Sie reichlich Texte nachlesen unter:
viewtopic.php?t=13551&highlight=pfleget%DCv
viewtopic.php?t=17239&highlight=pfleget%DCv

Weil es dringend um ein verbessertes Pflegesystem gehen muss, wird sich auch der nächste Pflegetreff am 14.11.2012 mit einigen wichtigen Problemen in der ärztlichen und medikamentösen Versorgung (Fixierungsproblematik eingeschlossen) befassen. Siehe dazu unter viewtopic.php?t=17341

Über beabsichtigte Prüfungen in Pflegeeinrichtungen durch MDK oder Heimaufsicht erfahre ich natürlich nichts. Daher kann ich auch niemanden davon in Kenntnis setzen. ….

Werner Schell - http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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