Einsatz von "Hartz-IV"-Empfängern in Heimen

Gesundheitswesen, Krankenhaus- und Heimwesen, Katastrophenschutz, Rettungsdienst, Arzneimittel- und Lebensmittelwesen, Infektionsschutzrecht, Sozialrecht (z.B. Krankenversicherung, Pflegeversicherung) einschl. Sozialhilfe und private Versorgung

Moderator: WernerSchell

ThomasH
Newbie
Beiträge: 28
Registriert: 13.04.2009, 14:42
Wohnort: Püttlingen
Kontaktdaten:

Ehrenamt - NEIN Danke

Beitrag von ThomasH » 10.03.2010, 19:22

Schade Herr Masmeier,

Sie argumentieren ausschließlich im Tenor Pflegefachkräft und lassen die über Jahre erbrachte Pflege der ungelernten Angehörigenpflege im privaten, häuslichen Sektor außer acht.
Die Qualtität der dort erbrachten Pflege steht außerhalb jeglicher Diskussion, im Gegenteil.

Was sollten Sie, Wir alle daraus lernen: Die Qualifikation ist nicht alles.

Ich verwahre mich in dieser Diskussion auch gegen den Lobbyismus der Berufsverbände. Dies sind Verbände des Berufsstandes und eben nicht Verbände der Pflegebedürftigen.

Es geht nicht um die Not der Pflegekräfte (gleich welcher Qualifikation), welche sicherlich auch berechtigt ist.
Es geht auch nicht um den Berufsstand der Pflege.
Die Totschalg-These "Pflegen kann jeder" ist von gestern.
Heute wissen Wir, dass z. B. durch Case Management Versorgungsstrukturen aufgebaut werden können, die maßgeblich auf Laienarbeit beruht und die dann qualitativ in allen Belangen bestmöglich ablaufen. Bei Fragen und Problemen, zur Pflegevisite, zu individuellen Spezialaufgaben (z. B. Wundmanagement, Stomaversorgung, sonstiges) kommen Pflegefachkräfte adaptiv dazu und unterstützen. Diese Konstrukte finden statt, Land auf, Land ab und funktionieren.

Um voran zukommen müssen gereade eben Prioriäten gesetzt werden. Von daher weiß ich nicht wo der DPR hin will oder die Priorität setzen möchte.
Ich bleibe dabei, es müssen mehr Menschen in die Pflege.

In anderen Foren hatte ich die Diskussion über illegal beschäftigte osteuropische Pflegekräfte. Dort hatte ich zum Besten gegeben, dass die von mir persönlich kennengelernten, privaten, häuslichen Pflegeorganisationen, mit eben diesen osteuropäischen Pflegekräften bestens ablaufen. Warum werden diese illegal zu tausenden beschäftigt? Weil sie schlechte Pflegequalität erbringen? Wohl nicht.
Macht es also legal.

Zum Schluss:
Sehr geehrter Herr Masmeier,
belegen Sie mir bitte die These, dass Pflegequalität unmittelbar auch etwas mit der Qualtifikation der Pflegekräfte zu tun hat und ich bin dankenswerter weise bereit meine Sicht der Dinge zu änderen.

Mit den besten und freundlichsten Grüßen
Thomas Hahn

Bernd Masmeier
Newbie
Beiträge: 8
Registriert: 09.03.2010, 14:55
Wohnort: Düsseldorf
Kontaktdaten:

Qualität in der Pflege

Beitrag von Bernd Masmeier » 10.03.2010, 20:08

Mit diesem Beitrag beziehe ich mich unmittelbar auf den erneuten Beitrag von Herrn Hahn.

Nach meinem Dafürhalten müssen wir zwischen dem unterscheiden, was Menschen in ihrer häuslichen Umgebung an Pflegequalität zulassen bzw. erreichen wollen, und dem, was eine Pflegeeinrichtung (dazu gehören auch ambulante Pflegedienste) an Pflegequalität notwendigerweise vorzuhalten haben. Dabei liegt es mir fern, aus der Sicht der Anbieter von Pflegedienstleistungen zu argumentieren; da ich selbst wegen einer seit Geburt bestehenden Behinderung auf pflegerische Betreuung angewiesen bin, geht es mir selbstverständlich darum, dass pflegebedürftige Menschen das wohlverstandene Recht auf eine ihren jeweiligen Bedarfen angemessene pflegerische Betreuung haben. Es darf auch nicht übersehen werden, dass diejenigen Menschen, die Pflegeeinrichtungen in Anspruch nehmen, in den allermeisten Fällen auf eine qualitativ besonders hochwertige Pflege angewiesen sind. Häufig kommen bei diesen Menschen neben der Grundpflege noch notwendige Maßnahmen der medizinischen Behandlungspflege hinzu. Diese können bzw. dürfen aus hoffentlich auch Ihnen einleuchtenden Gründen nur durch medizinisch geschultes Personal erbracht werden.

Ohne irgend jemandem zu nahe treten zu wollen: Die Beschäftigung von aus Osteuropa stammenden Hilfen, die neuerdings auch ganz legal "pflegen" dürfen, sehe ich mit großer Sorge. Zum einen wegen nicht auszuschließender Verständigungsprobleme, zum anderen, weil dieses Modell mir ebenso gefährlich erscheint wie die häufig anzutreffende Konstellation, dass alte Menschen sich gegenseitig pflegen, was nicht selten zu nicht ausreichender Pflege führt. Und schließlich führt die Beschäftigung dieser Kräfte auch dazu, dass Pflege weiterhin zu nicht hinnehmbaren Preisen erbracht werden kann. Wie ich in meinem Beitrag bereits schrieb, muss die Erbringung von Pflege endlich entsprechend der von den Pflegekräften erbrachten Leistung entsprechend honoriert werden und darf nicht länger mit der Zahlung von "Hungerlöhnen" abgegolten werden (mir ist bewusst, dass dieser Begriff möglicherweise als Übertreibung angesehen werden kann). Dann wird der Pflegeberuf auch attraktiver werden, und der durchaus richtige von Ihnen geäußerte Wunsch "mehr Menschen in die Pflege" kann auf angemessene Weise realisiert werden.

Ein Letztes: Ich habe auch mit Nicht-Pflegekräften (d.h. mit Pflegekräften, die keine Fachausbildung durchlaufen haben) durchaus gute Erfahrungen gemacht. Alle diese Kräfte sind aber zumindest entsprechend angelernt worden. Außerdem sind bei der Grundpflege nicht in allen Fällen medizinische bzw. pflegewissenschaftliche Kenntnisse vonnöten; treten bei Menschen mit Behinderungen keine weiteren Erkrankungen hinzu, ist eine Betreuung durch Nicht-Fachkräfte durchaus möglich. Außerdem muss in jedem Fall sichergestellt sein, dass sich pflegebedürftige Menschen gegen nicht ausreichende Pflege effektiv zur Wehr setzen können; gerade dies scheint mir bei der Verwirklichung der von Ihnen zur Diskussion gestellten Vorstellungen nicht gewährleistet zu sein.

G. Fröhlich- Rockmann
Full Member
Beiträge: 169
Registriert: 19.09.2008, 11:31
Wohnort: Händelstadt Halle (Saale)
Kontaktdaten:

Beitrag von G. Fröhlich- Rockmann » 10.03.2010, 23:31

nachdem ich einigermaßen wieder beruhigt bin möchte ich mich doch noch mal zu wort meldeen und stelle fest, dass auch die Behindertenbeauftragte von NRW den tatsähclich in Deutschland statt findenden Pflegealltag nicht kennt......

Zum Thema an sich:

Vor ca 2 Jahren wurde ich zu einer Radiorunde eingeladen, weil die Stadt Halle /Saale (immerhin die größte Sachsen-Anhalts) vor dem Dielmma steht 5 Millionen Euro/jährlich nicht mehr aufbringen zu können. Man beschloss also sogenannte freiwillige Leistungen zu streichen. Das sind genau solche Leistungen die jetzt von Frau Kraft und anderen Politikern eben an Langzeitarbeitslose übertragen werden sollen: freiwillige Dienste in Heimen und Sporteinrichtungen, Heimen, Vereinen etc. pp.

In der folgenden Zeit wurden auf Grund von Finanzerungsmängeln bestehende Netzwerke zerschlagen, Beratungsstellen im Bereich der Pflege geschlossen etc pp ohne jeden Ersatz.

Passt irgendwie nicht zu dem immer wieder gern gezeichneten Bild der super funktionierenden und bestens organisierten Pflege in unserem Lande, mal ganz abgesehen von den wirklich nur vereinzelt auftretenden Pflegemängeln, wo wirklich nur die Boulevardpresse daran Schuld ist die ihre Zeitungen verkaufen will oder Zuschauer braucht...

Für mich bleibt die Frage: Wie Realitätsfremd sind wir eigentlich schon ????

Geh ich mal davon aus das ich auch irgendwann mal pflegebedürftig sein werde, so habe ich doch noch die leise Hoffnung mit entscheiden zu dürfen wo und wie ich gepflegt werden möchte? Ich denke auch das immernoch im Pflegekassengesetz steht, dass der ambulanten Pflege der Vorrang zu geben ist und mir ist bis heute niemand unter gekommen der ernsthaft und öffentlich gesagt hat das dieses Prinzip abgeschafft ist.

Weshalb wird also die ganz überwiegende Mehrheit der Pflegebedürftigen zu Hause und nicht in stationären Pflegeeinrichtungen gepflegt? Ich denke fast, dass es etwas damit zu tun haben könnte das es eben der Wille dieser Menschen ist auch im Falle einer Pflegebedürftigkeit zu Hause gepflegt zu werden!

Ich befürchte fast es wird auch künftig nicht möglich sein den Menschen vorschreiben zu wollen wie sie ihr Leben denn gestalten wollen, wenn man denn weiterhin in einem freiheitlich- demokratischen Rechtsstaat leben will.

Natürlich wird nicht immer und überall dieser Wunsch erfüllbar sein, weshalb es heute und auch künftig notwendig sein wird vollstationäre Pflegeeinrichtungen vorrätig zu halten, denn ich geh in meiner Liebe zur Selbstbestimmung der Pflegebedürftigen so weit, dass auch dem Mensch der vollstationär gepflegt werden möchte das auch haben soll!!

Der Schwachsinn das gute Pflege nur von Pflegefachkräften kommen kann ist wissenschaftlich wiederlegt und selbst das Gespenst das in der Pflege zu Hause nur die düstersten Geschichten statt finden ist inzwischen auch wissenschaftlich nachgewiesen in den Bereich der Unterhaltungskunst geschickt.

Tagtäglich funktionieren in Deutschland private Pflegearrangements in denen Laien- und Profipfleger eine Pflege hinlegen die tatsächlich den Namen auch verdienen. Bis heute kann mir niemand erklären, weshalb so etwas objektiv in einer stationären Einrichtung nicht auch möglich sein soll, wenn man denn tatsächlich bereit ist diese Frage aus der Sicht der tatsächlichen Bedürfnisse des Pflegebdeürftigen und n i c h t aus der Interessenlage eines Berufsstandes, Anbieters oder was weiß ich für ein Interessenvertreter zu betrachten?

Ich weiß echt nicht welche Qualifikationen ich nach Beendigung meiner häuslichen Pflegetätigkeit (einschließlich der aus Hartz IV und Pflegegeld selbst bezahlten) Qualifikationen ich noch ablegen sollte um im Heim jemanden etwas vorlesen zu dürfen?

Andererseits frage ich mich auch, wie es zusammen zu bringen ist wenn man auf der einen Seite fehlende Gelder im Sozialsystem lautstark bejammert, auf der anderen Seite eine traumhafte Kreativität entwickelt alles zu unternehmen auch ja keine Sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisse entstehen zu lassen die eben in diese Systeme die ach so sehr herbei gesehnten Beiträge bringen????

Wie wär das denn wenn wir aus pflegende Angehörige eine besondere Pflegekraft (nach SGB XI heute schon möglich) machen würden und die Pflegesachleistung als Gehalt auszahlen? Ich würde mich nicht wundern wenn gaaanz viele Langzeitarbeitslose plötzlich in einem sozialversicherungspflichtigen Vollzeitjob verschwunden wären und gar nicht so viele mehr zum vorlesen da wären....

Behandlungspflege? Wie ist das mit den Diabetikern die sich selber spritzen? Oder wie war das noch mit der Medigabe für meine Mutter die ich zu erbringen hätte wäre ich nicht vor Gericht gezogen und hätte die Verordnungen gerichtlich durchgesetzt? Sorry aber manche Beiträge hier treiben mir ein herzhaftes Lachen ins Gesicht....

Zum Schluss möchte ich jedoch noch allen "Langzeitarbeitslosen" genannte pflegende Angehörige was mit auf den Weg geben:

"Sozialgesetzbuch Zweites Buch
Grundsicherung für Arbeitsuchende

In der Fassung des Gesetzes zur Intensivierung der Bekämpfung der Schwarzarbeit und damit zusammenhängender Steuerhinterziehung vom 23. Juli 2004 (BGBl. I S. 1842)
§ 10
Zumutbarkeit

Text ab 01.01.2005 ....

(1) Dem erwerbsfähigen Hilfebedürftigen ist jede Arbeit zumutbar, es sei denn, dass .....

4. die Ausübung der Arbeit mit der Pflege eines Angehörigen nicht vereinbar wäre und die Pflege nicht auf andere Weise sichergestellt werden kann,... "

Sie brauchen also keine Angst zu haben, dass Sie ab morgen im Heim vorlesen müssen, denn dieses Gesetz kann nur der Deutsche Bundestag ändern und das kann dauern.....
Es ist der Mensch und nicht die Krankheit

ProPflege
Sr. Member
Beiträge: 262
Registriert: 29.07.2008, 12:37

Re: Einsatz von "Hartz-IV"-Empfängern in Heimen

Beitrag von ProPflege » 11.03.2010, 13:12

WernerSchell hat geschrieben: An die SPD Nordrhein-Westfalen Düsseldorf
.... nach vorliegenden Medienberichten wurde von Ihnen der freiwillige Einsatz von "Hartz-IV"-Empfängern (u.a.) in Heimen vorgeschlagen. .... möchten wir Ihren Vorschlag näher kennen lernen, um dann eine Bewertung vornehmen zu können. ....Wir bitten Sie hiermit um nähere Informationen zum unterbreiteten Vorschlag. Danach werden wir eine abschließende Bewertung vornehmen können. ....
Bild Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
Unabhängige und gemeinnützige Initiative - Harffer Straße 59 - 41469 Neuss

Pressemitteilung vom 11.03.2010

Betreuungspersonal in den Heimen
muss geeignet und ausreichend qualifiziert sein


Nachdem die Vorsitzende der SPD NRW, Frau Hannelore Kraft, ihren Vorschlag, Langzeitarbeitslosen den ehrenamtlichen Einsatz in stationären Pflegeeinrichtungen (Heimen) zu ermöglichen, gegenüber Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk näher erläutert hat, erklärt der Vorstand, Werner Schell dazu:

Mit der am 01.07.2008 in Kraft getretenen (kleinen) Pflegereform ist bereits die Rechtsgrundlage dafür geschaffen worden, Langzeitarbeitslose aufgrund von entsprechenden Ausbildungs- bzw. Förderrichtlinien als Betreuungsassistenten zu qualifizieren, um ihnen damit eine neue berufliche Basis in der Betreuung pflegebedürftiger Menschen bieten zu können.

Dazu hat sich Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk am 16.08.2008 in einer vielbeachteten (u.a. in der Bundespressekonferenz vorgestellten) Erklärung wie folgt geäußert:

„Es erscheint unter Beachtung dieser Richtlinien gerechtfertigt, für die Betreuungsleistungen auch geeignete Langzeitarbeitslose zu qualifizieren und einzusetzen. Es kann davon ausgegangen werden, dass solche Personen aufgrund ihrer bisherigen Lebensleistung besonders gut geeignet sein können, die dringend notwendigen niedrigschwelligen Be-treuungsleistungen zu erbringen. Es wird sich nach kurzer Zeit abklären lassen, ob die vorgelegten Richtlinien hinsichtlich der Qualifizierungsanforderungen nachgebessert werden müssen. Eine pauschale Kritik am Vorhaben erscheint aber im jetzigen Stadium der Erkenntnisse nicht begründbar!“

An dieser Beurteilung hat sich bis heute nichts geändert mit der Folge, dass auch aktuell gegen die Anstellung von geeigneten und qualifizierten Langzeitarbeitslosen in der Pflege keine grundsätzlichen Bedenken erhoben werden können. Allerdings bedarf es dazu keiner neuen Konzepte, denn die bereits geschaffenen Rechtsgrundlagen zur Förderung von Langzeitarbeitslosen reichen aus, um ihnen Perspektiven für den weiteren (beruflichen) Lebensweg zu eröffnen.

Bei den aktuellen Erörterungen über den (ehrenamtlichen) Einsatz von Langzeitarbeitslosen ist aber kaum hinterfragt worden, ob denn solche ergänzend helfenden Dienstleister überhaupt benötigt werden, um den vielfach beschriebenen Pflegenotstand in der personellen Zuwendung zu minimieren oder gar aufzuheben.

Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk bringt daher die am 28.08.2008 erhobenen Forderungen nach geeigneten Maßnahmen gegen den Pflegenotstand in Erinnerung. Damals wurde u.a. ausgeführt:

„Ungeachtet dieser Maßnahmen benötigen die stationären Pflegeeinrichtungen aber dringend mehr Pflegefachpersonal. Die aktuellen Personalbestände reichen nämlich nicht aus, eine uneingeschränkte angemessene Pflege und Versorgung der hilfe- und pflegebedürftigen Menschen zu gewährleisten. Darüber hinaus wird die Zahl der pflegebedürftigen Menschen in nächster Zeit deutlich zunehmen. Im Jahre 2030 wird es allein rd. 2 Millionen dementiell erkrankte Menschen geben. Bedeutsam erscheint in diesem Zusammenhang die Feststellung der Ärzteschaft auf dem kürzlich durchgeführten 111. Deutschen Ärztetag (Mai 2008), dass die Pflegebudgets um mindestens 30% verbessert werden müssen. Damit geht die organisierte Ärzteschaft noch weit über das hinaus, was diesseits seit Jahren eingefordert wird, nämlich eine personelle Verstärkung um rd. 20%.
Die jetzt mögliche Anstellung von Betreuungsassistenten löst die beklagte Pflegenot in den Heimen nicht auf, so dass die Forderung nach mehr Pflege(fach)personal aufrecht erhalten bleiben muss.
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk tritt daher für eine deutliche Verbesserung der Pflege-stellenpläne (auch in den Krankenhäusern) ein, weil nur eine ausreichende Zahl von Pflege(fach)- und sonstigen Betreuungskräften die allseits gewünschte Zuwendung einschließlich Begleitung in schwierigen Situationen (z.B. palliativmedizinisch / pflegerische Betreuung, Sterbebegleitung) gewährleisten kann. Um solche Verbesserungen alsbald erreichen zu können, ist es u.a. erforderlich, im Pflegeversicherungsrecht einen neuen erweiterten Pflegebedürftigkeitsbegriff und ein bundeseinheitliches Personalbemessungssystem (an Stelle von regional unterschiedlichen Stellenschlüsseln) einzuführen.“

Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk wird beim Pflegetreff am 27.04.2010 in Neuss-Erfttal mit dem Thema „Welche Pflege wollen wir (uns leisten)?“ erneut auf die personelle Unterversorgung in der Pflege eingehen und eine Qualifizierungs – bzw. Anstellungsoffensive für die Pflege einfordern. Damit sollen ähnlich lautende Forderungen, u.a. des Deutschen Berufsverbandes für Pflegeberufe e.V. bzw. des Deutschen Pflegerates e.V., unterstützt werden.

Werner Schell

Hintergrund:
Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk versteht sich als Lobby (Interessenvertretung) für pflegebedürftige und behinderte Menschen (Patienten) bzw. ihrer Rechtsvertreter / (pflegenden) Angehörigen und ist bei Bedarf um Beratung und Hilfe bemüht. Dabei nimmt die Selbsthilfe einen herausragenden Stellenwert ein. Die Unterstützung bzw. Veranlassung von entsprechenden Selbsthilfeaktivitäten, z.B. regelmäßige Pflegetreffs, Gesprächskreise und sonstige Gruppentreffen, ist eine wichtige Aufgabe. Dabei stellt das Netzwerk seine Aktivitäten vor allem auf die Bedürfnisse der dementiell erkrankten Personen (= geriatrische Einschränkungen) ab.

Medienberichte u.a. unter:
http://www.pflegen-online.de/nachrichte ... 10caf6ba91
http://www.openbroadcast.de/artikel/391 ... -sein.html
http://www.openpr.de/news/407367.html
Die Zeitschrift "CAREkonkret" stellte in ihrer Ausgabe vom 19.03.2010 die Pressemitteilung von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk vollständig vor.
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
Unabhängige und gemeinnützige Initiative
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/

WernerSchell
Administrator
Beiträge: 25302
Registriert: 18.05.2003, 23:13

Re: Einsatz von "Hartz-IV"-Empfängern in Heimen

Beitrag von WernerSchell » 20.03.2010, 09:30

ProPflege hat geschrieben:Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk - Unabhängige und gemeinnützige Initiative - Harffer Straße 59 - 41469 Neuss
Pressemitteilung vom 11.03.2010
Betreuungspersonal in den Heimen
muss geeignet und ausreichend qualifiziert sein
....
Die Zeitschrift "CAREkonkret" stellte in ihrer Ausgabe vom 19.03.2010 die Pressemitteilung von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk vom 11.03.2010 vollständig vor.
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
Bild

WernerSchell
Administrator
Beiträge: 25302
Registriert: 18.05.2003, 23:13

Hartz IV-Betroffene in der Pflege – Konzepte vorhanden

Beitrag von WernerSchell » 21.03.2010, 13:59

Hartz IV-Betroffene in der Pflege – Konzepte zur Beschäftigung sind schon vorhanden

Bericht in der Zeitschrift CAREkonkret vom 19.03.2010 hier
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... pflege.php
– unter Berücksichtigung der Pressemitteilung von Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk vom 11.03.2010 hier
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... t_sein.php
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
Bild

PflegeCologne
phpBB God
Beiträge: 734
Registriert: 23.09.2007, 09:47

Langzeitarbeitslose in die Heime

Beitrag von PflegeCologne » 10.04.2010, 06:51

Siehe auch die Texte unter
viewtopic.php?p=51231#51231
Eignung und Qualifizierung müssen entscheidend sein!
MfG Pflege Cologne
Alzheimer - eine Krankheit, die mehr Aufmerksamkeit erfordert! - Pflegesystem muss dem angepasst werden, auch, wenn es teurer wird! - Ich bin dabei:
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de

Gaby Modig
phpBB God
Beiträge: 1292
Registriert: 13.11.2005, 13:58

Hartz-IV-Empfänger in die Pflege ...

Beitrag von Gaby Modig » 13.05.2010, 07:08

Hartz-IV-Empfänger in die Pflege war wohl nur eine Wahlkampf-Aktion. Gut, dass das Thema nicht weiter diskutiert wird. Die gemachten Vorschläge waren möglicherweise (auch) gut gemeint, sind aber nicht umsetzungswürdig.

MfG Gaby
Pflegesystem verbessern - weg von der Minutenpflege. Mehr Pflegepersonal ist vonnöten!

Karl Büser
Full Member
Beiträge: 112
Registriert: 14.11.2005, 09:10

Mindestlohndebatte und niedrigschwellige Hilfen

Beitrag von Karl Büser » 16.05.2010, 09:57

Gaby Modig hat geschrieben: .... Hartz-IV-Empfänger in die Pflege war wohl nur eine Wahlkampf-Aktion. Gut, dass das Thema nicht weiter diskutiert wird. Die gemachten Vorschläge waren möglicherweise (auch) gut gemeint, .....
Hallo, ich denke, dass das Thema Billigpflegekräfte nicht durch ist. Die Trägervertreter umwerben nach meinem Eindruck die Politik kräftig bezüglich niedrigschwelleriger Hilfen. Das geht nur in Richtung Personalkosteneinsparung. Statt die Pflege attraktiver zu machen, geht es zunehmend in die umgekehrte Richtung. Auch die Mindestlohndebatte bringt uns in der Pflege nicht.
Karl Büser
Die Würde des Menschen ist unantastbar - immer und ausnahmslos! Ich unterstütze daher Aktivitäten, die uns diesem Ziel näher bringen! Danke für Infos unter http://www.wernerschell.de

Antworten