Pflegeheim-Qualitätsberichte - Veröffentlichung im Streit

Gesundheitswesen, Krankenhaus- und Heimwesen, Katastrophenschutz, Rettungsdienst, Arzneimittel- und Lebensmittelwesen, Infektionsschutzrecht, Sozialrecht (z.B. Krankenversicherung, Pflegeversicherung) einschl. Sozialhilfe und private Versorgung

Moderator: WernerSchell

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Informationen über die Qualität der Pflegeeinrichtungen

Beitrag von Presse » 25.02.2010, 15:07

Pflege-TÜV: Patienten haben ein Recht auf Informationen über die Qualität der Pflegeeinrichtungen

Die Qualität der Pflegeeinrichtungen wird seit 2009 veröffentlicht. Zu vorschnellen Abwertungen des "Pflege-TÜV`s" erklärt der Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Wolfgang Zöller (MdB):

"Transparenz in Qualitätsfragen ist für mich ein Patientenrecht. Jeder, der einmal für Angehörige eine Pflegeeinrichtung gesucht hat, weiß wie schwer es ist, die Qualität der angebotenen Leistungen zu vergleichen. Die Qualitätsberichte sind ein erster wichtiger Schritt in Richtung Transparenz.

Im Übrigen schützt Transparenz auch die guten Einrichtungen vor negativen Verallgemeinerungen. Unangemeldete Überprüfungen dürfen sich aber nicht auf die Akten-Dokumentation konzentrieren, sondern auf den Pflegezustand und auf die Zufriedenheit der pflegebedürftigen Menschen – das war mir schon immer wichtig. Die so aufgedeckten Mängel machen dann einen Handlungsbedarf deutlich, der letztendlich allen Menschen in Einrichtungen nutzt.

Es gibt aber selbstverständlich bei dem relativ neuen Angebot auch Verbesserungsbedarf. Ich würde mir ein schnelleres Korrigieren der offengelegten Mängel wünschen oder die kritische Überprüfung der Gewichtung der Kriterien – man darf nicht 'suboptimale Qualität' mit 'gutem Essen' ausgleichen dürfen.

Denn Ziel ist und bleibt es, die Qualität in den vielfach kritisierten Pflegeinrichtungen zu verbessern. Das erreichen wir aber nicht, indem wir das Instrument abschaffen, sondern nur durch Optimierung der Prüfkriterien."

Quelle: Pressemitteilung vom 25.02.2010
http://www.patientenbeauftragter.de/fro ... p?idart=24

Rob Hüser
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Lebens- und Ergebnisqualität in den Mittelpunkt !

Beitrag von Rob Hüser » 25.02.2010, 15:51

WernerSchell hat geschrieben: .... Die Kriterien für die Vergabe von Schulnoten verdienen selbst die Note "ungenügend" und müssen grundlegend überarbeitet werden. Die Bewertungskriterien müssen uneingeschränkt auf die Lebens- und Ergebnisqualität abstellen. Nur so werden sie für die heimplatzsuchenden Menschen eine wirkliche Hilfe sein können. Im Übrigen ist es geboten, die Betroffenenseite einzubinden, so also auch Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk. Das SGB XI hat nämlich auch vorgegeben, dass die Selbsthilfe zu beteiligen ist. Dies ist beim GKV - Spitzenverband Bund und beim BMG angemahnt worden. ....
Hallo,
das ist eine erfreuliche Klarstellung. Hoffentlich besinnen sich diejenigen, die die bisherigen Kriterien zusammen gebastelt haben, darauf, alsbald die kompetenten Selbsthilfeakteure zu beteiligen. Was da bisher an Kriterien und Verfahrensvorschriften vorgelegt wurde, ist Stückwerk erster Güte. Die Ergebnisse, die bisher präsentiert wurden, sind unbrauchbar und sind allenfalls zu weiteren Irritationen geeignet. Den Heimplatzsuchenden kann das nicht geholfen haben.
MfG Rob
Das Pflegesystem muss dringend zukunftsfest reformiert werden!

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Änderung der Transparenzvereinbarung - Ablehnung

Beitrag von Presse » 26.02.2010, 08:26

Änderung der Transparenzvereinbarung: Freie Wohlfahrt lehnt MDK-Vorschlag ab

Berlin/Hannover. Im Rahmen eines Expertenworkshops zu den Pflege-Transparenzvereinbarungen hat die Gemeinschaft der Medizinischen Dienste der Kassen (MDK) ihre Vorstellungen zu einer kurzfristigen Änderung der Pflege-Transparenzvereinbarung vorgestellt (wir berichteten). Ziel der Änderungsvorschläge ist nach Angaben der Bundesarbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtspflege eine Abwertung der Prüfergebnisse um bis zu einer Note, wenn die Pflegedokumentation unvollständig oder nicht eindeutig nachvollziehbar ist. Der MDK-Vorschlag stieß im Rahmen des Expertenforums auf wenig Gegenliebe auf Seiten der freien Wohlfahrtspflege. Sie lehnt diese Überbewertung der Pflegedokumentation ab und warnt vor einer verfälschten Qualitätsdarstellung, die eine Irreführung der Verbraucher zur Folge hat.

Mehr zum Thema lesen Sie in der CAREkonkret am 5. März.

Quelle: Pressemitteilung vom 25.02.2010
Vincentz Network, Hannover, http://www.vincentz.net

Rüdiger Bastigkeit
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Re: Lebens- und Ergebnisqualität in den Mittelpunkt !

Beitrag von Rüdiger Bastigkeit » 26.02.2010, 09:55

WernerSchell hat geschrieben: .... Die Kriterien für die Vergabe von Schulnoten verdienen selbst die Note "ungenügend" und müssen grundlegend überarbeitet werden. Die Bewertungskriterien müssen uneingeschränkt auf die Lebens- und Ergebnisqualität abstellen. Nur so werden sie für die heimplatzsuchenden Menschen eine wirkliche Hilfe sein können. Im Übrigen ist es geboten, die Betroffenenseite einzubinden, so also auch Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk. Das SGB XI hat nämlich auch vorgegeben, dass die Selbsthilfe zu beteiligen ist. Dies ist beim GKV - Spitzenverband Bund und beim BMG angemahnt worden. ....
Hallo,
teile die Auffassung, dass die Bewertungskriterien und das Verfahren die Note "ungenügend" verdienen. Ein kompletter Neuanfang wäre vernünftig, allerdings unter Beteiligung der "Betroffenenseite". Dass man die Wohlfahrtsverbände beteiligt, geht grundsätzlich in Ordnung. Allerdings stehen diese Verbände für die Trägerseite und nicht für die Betroffenen.
Deshalb kann ich gut nachvollziehen, dass Pro Pflege - Selbsthhilfenetzwerk zurecht eine Beteiligung anmahnt. Dieser Verein ist nun wirklich eine Lobby für pflegebedürftige Menschen. Das kann man immer wieder nachlesen.
MfG Rüdiger B.
Pflegesystem verbessern - dringend!

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Pflegenoten - Einzelnoten stärker gewichten

Beitrag von Presse » 26.02.2010, 15:38

Statement
K.-Dieter Voß, Vorstand:
Pflegenoten - Einzelnoten stärker gewichten

"Wir wollen, dass die Einzelnoten stärker gewichtet werden, damit kein falsches Bild entsteht. Das werden wir bereits heute mit den Leistungserbringern besprechen und ich dränge darauf, dass es noch im Frühjahr Änderungen gibt", erläutert K.-Dieter Voß, Vorstand des GKV-Spitzenverbandes in den "Ruhr Nachrichten" (Freitag) das weitere Vorgehen zur Verbesserung der Bewertungssystematik.

Am 22. Februar 2010 fand unter Beteiligung von ca. 150 namhaften Experten aus dem gesamten Bundesgebiet ein Workshop zu den Noten für Pflegeeinrichtungen statt, in dem intensiv über die vereinbarten Transparenzkriterien und das Bewertungssystem der Pflegenoten diskutiert wurde. Bestätigt wurde die grundsätzliche Eignung der Pflegenoten, aber auch der Weiterentwicklungsbedarf. "Die gewählten Kriterien sind tauglich, um Stärken und Schwächen im Pflegebereich abzubilden. Das Notenbild ist allerdings nicht so verteilt, wie man es erwartet hätte", so Voß.

Seit 1. Juli 2009 werden Pflegeeinrichtungen anhand einer neuen Bewertungssystematik nach Noten durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK) überprüft. Die Ergebnisse werden im Internet veröffentlicht. Bisher sind dies rund 2000 sogenannte Transparenzberichte hauptsächlich für stationäre Einrichtungen.

Quelle: Pressemitteilung vom 26.02.2010
GKV-Spitzenverband Bund
https://www.gkv-spitzenverband.de/State ... 226.gkvnet

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Pflege-TÜV wird noch im Frühjahr überarbeitet

Beitrag von Presse » 27.02.2010, 07:44

Pflege-TÜV wird noch im Frühjahr überarbeitet

Berlin – Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) und die Krankenkassen wollen grundsätzlich an dem umstrittenen Bewertungssystem für Pflegeeinrichtungen festhalten. Allerdings hat Karl-Dieter Voß, Vorstand des GKV-Spitzenverbandes eingeräumt, beim „Pflege-TÜV“ gebe es Nachbesserungsbedarf. .... (mehr)
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/4 ... beitet.htm

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Kliniken.de: Berechnungen bei Pflegenoten sind falsch

Beitrag von Presse » 01.03.2010, 15:26

Pressemitteilung vom 1.3.2010:

Kliniken.de: Berechnungen bei Pflegenoten sind falsch
Stichprobe von 100 Einrichtungen deckt erhebliche Unregelmäßigkeiten auf


Das Internet-Portal Kliniken.de hat ermittelt, dass bei der Notenermittlung für Pflegeheime in der Bundesrepublik sehr schlampig gearbeitet worden sein muss. Im Rahmen einer Stichprobe stellte sich heraus, dass die Zensuren in der veröffentlichten Form nicht stimmen können. Kliniken.de rechnete die Bewertungen von 100 Pflegeheimen von Flensburg bis Oberbayern nach. "Lediglich bei zwölf Einrichtungen sind die Noten, die nach dem Schulnotenprinzip vergeben worden sind, rechnerisch nachvollziehbar, bei allen anderen kamen wir auf vollkommen andere Resultate", moniert Dr. Bettina Horster, Vorstand bei der VIVAI Software AG, die das Portal Kliniken.de betreibt. "Dabei fallen die veröffentlichten Zensuren interessanter Weise in fast allen Fällen schlechter aus als diejenigen, die wir nachgerechnet haben." Die Abweichungen seien dabei teilweise sehr erheblich. Sowohl bei den Einzel- als auch bei den Gesamtnoten beträgt der Unterschied bis zu einer ganzen Note. So ermittelte Kliniken.de bei der Überprüfung beispielsweise eine stationäre Pflegeeinrichtung in Bochum, bei der zwischen errechnetem und veröffentlichtem Wert eine Abweichung von 1,1 Punkten festgestellt wurde. Dies bedeutet, dass für diese Einrichtung im Netz statt der errechneten Note 3,3 die Note 4,4 veröffentlicht ist.

Die neue Erkenntnis ist natürlich Wasser auf die Mühlen der Kritiker des so genannten "Pflege-TÜVs". Standen bisher allerdings das Bewertungssystem selbst und die darin festgelegten Kriterien im Mittelpunkt der Diskussionen, kommt mit den fehlerhaften Berechnungen nun noch ein weiterer und sehr entscheidender Kritikpunkt hinzu. "Die Noten sind ein wesentlicher Aspekt bei der Entscheidung für oder gegen ein Pflegeheim. Das Ausmaß des Schadens sowohl für die Einrichtungen selbst wie auch für die Betroffenen ist noch gar nicht absehbar", so Dr. Bettina Horster weiter. Betroffene, die sich für die eigene Person oder Verwandte um einen Platz in einem Pflegeheim kümmern müssen, würden unnötig verunsichert - und dies in einem hochsensiblen Bereich. "Es geht hier ja nicht darum, wo der nächste Urlaub verbracht werden soll, sondern darum, den Rest des Lebens mit einem Höchstmaß an Würde und mit der bestmöglichen medizinischen Versorgung zu verbringen." Auf der anderen Seite stünden die Pflegeheime, die aufgrund einer zu Unrecht erteilten schlechteren Note nicht nur finanzielle Einbußen hinnehmen müssten, sondern auch mit einer erheblichen Rufschädigung zu kämpfen hätten.

Kliniken.de fordert den Verband der Ersatzkassen (vdek) dazu auf, sich zu den Fehlern zu bekennen, umgehend Neuberechnungen vorzunehmen und binnen kürzester Zeit korrekte Zahlen zu veröffentlichen. Nur auf diese Weise lasse sich der bereits entstandene Vertrauensschaden ein wenig abmildern. Pflegeheime sollten ebenfalls die ihnen erteilten Noten auf Plausibilität prüfen und bei Ungereimtheiten die Zensuren anfechten. "Grundsätzlich ist die Idee, den Bürgern zusätzliche Orientierungshilfen bei der Auswahl eines Pflegeheimes an die Hand zu geben, begrüßenswert. Läuft bei der Umsetzung aber so viel schief, wie das hier der Fall zu sein scheint, wird aber genau das Gegenteil erreicht", fasst Dr. Bettina Horster zusammen.

Mit bis zu 1 Million Besuchern und rund 4,2 Millionen Seitenabrufen pro Monat gehört Kliniken.de zu den bedeutendsten neutralen medizinischen Informationsportalen Deutschlands. Die Datenbank umfasst über 4.600 Klinik- und mehr als 10.000 Pflegeheimadressen sowie 1.500 Lieferanten des Klinikbedarfs mit rund 2.450 Produktgruppen. Außerdem steht eine der größten Spezialstellenbörsen im Netz bereit. Im Rahmen von Umfragen und Studien geht Kliniken.de regelmäßig aktuellen Strömungen auf dem medizinischen Sektor nach. Auch für eine der ersten neutralen Veröffentlichungen der Qualitätsberichte Krankenhäuser inklusive akkumulierter Auswertung zeichnet sich das Portal verantwortlich. Seit 2004 ist Kliniken.de Exklusivpartner für den Onlinestellenbörsenbereich des Marburger Bundes, der Standesorganisation der Klinikärzte.

Pressekontakt:
Weitere Informationen: VIVAI Software AG, Betenstraße 13-15, 44137
Dortmund, Tel. 0231-9144880, Fax: 0231-914488-88, E-Mail:
presse@kliniken.de, Internet: www.kliniken.de

PR-Agentur: euro.marcom dripke.pr, Tel. +49 611 97315-0, E-Mail:
team@euromarcom.de

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Berechnung der Pflegenoten ist korrekt

Beitrag von Presse » 02.03.2010, 16:02

MDS: Berechnung der Pflegenoten ist korrekt - Kritik von Kliniken.de beruht auf Fehlinformation

Als falsch und unberechtigt weist der Medizinische Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen (MDS) die Kritik des Klinikportals "Kliniken.de" an der Berechnung der Pflegenoten zurück, die dieses gestern hatte verbreiten lassen. "Die Berechnung der veröffentlichten Bereichs- und Gesamtnoten ist absolut korrekt", erklärte Dr. Peter Pick, Geschäftsführer des MDS.

In ihrer Presseerklärung hat die Betreiber-Firma von "Kliniken.de", die VIVAI Software AG, nicht offen gelegt, auf welchem Wege sie ihre Berechnungen durchgeführt hat. Offensichtlich ist die Berechnung auf der Grundlage von Kriteriennoten erfolgt. "Das ist aber der falsche Weg", sagte Pick. "Zugrunde zu legen sind die erreichten Skalenwerte für jedes Einzelkriterium!" Für den Qualitätsbereich "Pflege und medizinische Versorgung" beispielsweise muss das arithmetische Mittel über die erreichten Skalenwerten der 35 Einzelkriterien hinweg gebildet werden. Dem dann errechneten Mittelwert ist eine Note gemäß der Pflegetransparenzvereinbarung zuzuordnen.

"Leider haben die zuständigen Personen bei der VIVAI Software AG, die das Portal "Kliniken.de" betreibt, die Pflegetransparenzvereinbarungen nicht aufmerksam gelesen und damit falsch verstanden", so Pick. "Sinnvoll wäre gewesen, dass man sich zunächst an die für die Pflegetransparenz verantwortlichen Stellen wendet, bevor man eine solche Fundamentalkritik in die Welt bläst." Durch diese ungerechtfertigte Kritik würden die Verbraucher unnötig verunsichert. Er forderte die Verantwortlichen bei der VIVAI Software AG auf, ihre Kritik zurückzunehmen.

Quelle: Pressemitteilung vom 2.3.2010
Pressekontakt: Christiane Grote, MDS
Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 0201 8327-115
E-Mail: c.grote@mds-ev.de

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Heimberichte mit kritischem Inhalt im Internet zulässig

Beitrag von Gaby Modig » 03.03.2010, 07:43

Hinsichtlich der Veröffentlichung von Transparenzberichten im Internet gibt es mittlerweile eine ganze Reihe von gerichtlichen Entscheidungen - sich widersprechend. Aktuell ist in diesem Zusammenhang folgende Meldung interessant:

Heimberichte mit kritischem Inhalt im Internet zulässig
Kein Anspruch auf gleichbleibende Wettbewerbsbedingungen
Chemnitz (ddp-lsc). Sogenannte Transparenzberichte über Pflegeheime können nach einer Entscheidung des Sächsischen Landessozialgerichts (LSG) weiterhin im Internet veröffentlicht werden. .... (Az L 1 P 1/10 B ER ).
.... (weiter lesen unter)
http://www.freiepresse.de/NACHRICHTEN/R ... 693112.php

Man darf gespannt sein, wie sich die "Streitszene" weiter entwickelt. Positives ist insgesamt von all dem kaum zu erwarten. Denn solche Berichte, Schulnoten, verändern nicht die weiterhin bestehenden schlechten Pflege-Rahmenbedingungen.

Gaby Modig
Pflegesystem verbessern - weg von der Minutenpflege. Mehr Pflegepersonal ist vonnöten!

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umstrittene Pflegeheimnoten abschaffen

Beitrag von Presse » 04.03.2010, 07:37

CSU will umstrittene Pflegeheimnoten abschaffen, Nachrichten-Artikel vom 22. Februar 2010
Die CSU setzt sich schon seit Längerem für die Außerkraftsetzung des Pflege-TÜVs ein. Krankenkassen und Gesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) hingegen wollen an der Benotung von Pflegeinrichtungen festhalten. Bei Kriterien und Testverfahren sind aber auch nach Ansicht der Kassenverbände Verbesserungen nötig.

Den Artikel können Sie hier lesen:
http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... affen.html

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Pflegetransparenzvereinbarung - Änderungen fraglich

Beitrag von Presse » 04.03.2010, 13:26

Verband stellt sich quer: Keine kurzfristigen Änderungen der Pflegetransparenzvereinbarung

Essen. Wie bereits berichtet, wollen der MDS und der GKV-Spitzenverband kurzfristige Änderungen an den Pflegetransparenzvereinbarungen (PTV) vornehmen. Beide plädieren dafür, bestimmte, für die Pflegequalität entscheidende Kriterien stärker zu gewichten. "Wir wollen, dass diese Einzelnoten stärker gewichtet werden, damit kein falsches Bild entsteht", sagte Karl-Dieter Voß, Vorstand des GKV-Spitzenverbandes. Voß verlangte Änderungen noch im Frühjahr.
Nötig sei aber eine Einigung mit Heimbetreibern und Pflegeanbietern. Doch das dürfte schwierig werden: Nachdem bereits die Bundesarbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtspflege Kritik an den Vorschlägen geäußert hat, lehnt auch der Verband Deutscher Alten- und Behindertenhilfe (VDAB) eine kurzfristige Änderung ab.
"Der VDAB hält von solchen Schnellschüssen, die nur zu Verschlimmbesserungen führen, nichts", betont Geschäftsführer Thomas Knieling. Der VDAB habe deshalb die Einrichtung einer Arbeitsgruppe zur Ermittlung kurzfristiger Änderungsbedarfe abgelehnt. Knieling: "Ohne gründliche wissenschaftliche Analyse und ohne neue Erkenntnisse zur Messung der Ergebnisqualität sind Änderungen der Transparenzkriterien ein rein von MDS und GKV-Spitzenverband motivierter Eingriff in gültige Vereinbarungen auf Kosten der Pflegeeinrichtungen ohne Nutzen für den Verbraucher."

Lesen Sie mehr zu diesem Thema in der nächsten CAREkonkret am morgigen Freitag.

Quelle: Pressemitteilung vom 4.3.2010
Vincentz Network, Hannover, http://www.vincentz.net

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Veröffentlichung von Transparenzberichten

Beitrag von Presse » 05.03.2010, 18:34

Pressemitteilung des vdek vom 05.03.2010

vdek begrüßt Entscheidung des Sächsischen Landessozialgerichts
zur Veröffentlichung von Transparenzberichten im Internet:
Gute Entscheidung für die Pflegebedürftigen und deren Angehörigen


Der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) hat die Entscheidung des Sächsischen Landessozialgerichts (LSG) zur Veröffentlichung der Pflege-Transparenzberichte im Internet ausdrücklich begrüßt. "Das ist eine gute und eine wegweisende Entscheidung und ein Signal für alle Pflegebedürftigen und deren Angehörigen", kommentierte Thomas Ballast, Vorstandsvorsitzender des vdek, den Beschluss des Gerichts vom 24.2.2010.

Das LSG hatte entschieden, dass die Veröffentlichung von Transparenzberichten im Internet zulässig ist, auch wenn diese kritisch wertende Ausführungen zur Qualität von Pflegeleistungen in Pflegeheimen enthalten. Ein Heimträger hatte sich im Wege des einstweiligen Rechtsschutzes gegen die angekündigte Veröffentlichung von Transparenzberichten gewandt mit der Begründung, die Veröffentlichung der Transparenzberichte verstoße gegen die Grundrechte des Heimträgers aus Artikel 12 Absatz 1 Grundgesetz sowie aus Artikel 14 Grundgesetz. Das Sächsische LSG hat die Beschwerde des Trägers von Pflegeheimen im Raum Dresden zurückgewiesen.

Damit bestätigte das Gericht sowohl das Verfahren der Qualitätsprüfung und der Erstellung der Qualitätsberichte durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK) als auch die Veröffentlichung der Transparenzberichte im Internet. Die Transparenzberichte entsprächen dem Gebot der Sachlichkeit und Neutralität. Sie seien zudem offensichtlich vom Bemühen um Objektivität getragen. Während der Prüfung vor Ort seien Mitarbeiter der jeweiligen Pflegeeinrichtung zugegen. Den Betreibern der Pflegeeinrichtung bleibe darüber hinaus die Möglichkeit, direkt die in den Transparenzberichten zusammengefassten Ergebnisse der Qualitätsprüfung zu kommentieren. Sie könnten darüber hinaus kurzfristig Wiederholungsprüfungen beantragen, wobei dieser Umstand – der gestellte Antrag auf Wiederholungsprüfung – ebenfalls im Transparenzbericht zu veröffentlichen ist. Damit dürfte sicher gestellt sein, dass selbst für den Fall, dass sich Informationen in den Transparenzberichten nachträglich als unrichtig erweisen, eine zügige Korrektur gewährleistet werden kann.

Das Gericht hat sich damit klar für Transparenz in Sachen Pflegequalität ausgesprochen und hat mit dieser Entscheidung das Recht der Pflegebedürftigen auf Information und Aufklärung gegenüber den wirtschaftlichen Interessen des Heimträgers gestärkt. "Wir hoffen, dass diese Entscheidung richtungweisend für all diejenigen ist, die sich mit Händen und Füßen gegen die Veröffentlichungspflicht wehren", so Ballast abschließend.

Unter http://www.pflegelotse.de können sich Pflegebedürftige und deren Angehörige über die 22.000 Pflegeeinrichtungen in Deutschland und über deren Preise und Qualität umfassend informieren. Dort finden sich für bereits ca. 2500 Einrichtungen die sogenannten Pflegenoten der Einrichtungen. Wöchentlich werden es mehr. Im dritten Quartal 2009 besuchten allein 4,1 Millionen Menschen das Portal.

Pressemitteilung des sächsischen LSG
http://www.vdek.com/presse/pressemittei ... sg_sac.pdf

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Regierung will Pflege-TÜV zügig nachbessern

Beitrag von Presse » 09.03.2010, 08:05

Regierung will Pflege-TÜV zügig nachbessern
Die Verbraucherzentralen und zahlreiche Wohlfahrtsverbände kritisieren allerdings, dass Heime Mängel in der Pflege durch andere Kriterien wie etwa eine gute Dokumentation ausgleichen könnten.
http://www.welt.de/die-welt/politik/art ... ssern.html
Quelle: Die Welt

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Bewertungskritierien werden überarbeitet

Beitrag von Presse » 10.03.2010, 10:10

Klöckner:
Bewertungskritierien werden bis spätestens Anfang 2011 überarbeitet

Mainz. Die Bewertungskritierien für Pflegeheime sollen laut der Parlamentarischen Staatssekretärin im Bundesverbraucherschutzministerium, Julia Klöckner (CDU), bis Ende 2010 oder spätestens Anfang 2011 überarbeitet werden, berichtet die Nachrichtenagentur ddp. Klöckner habe beim Besuch der Verbraucherzentrale in Mainz eingeräumt, dass Transparenz und Vergleichbarkeit der Benotungen "noch nicht gegeben" seien.
Malu Dreyer, Sozialministerin von Rheinland-Pfalz, begrüßt, dass die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesverbraucherschutzministerium Handlungsbedarf bei den Pflegebewertungen sieht. Allerdings reiche es nicht, Änderungen erst Ende 2010 oder Anfang 2011 vorzustellen. Um Unsicherheiten und Ungerechtigkeiten zu vermeiden, müssten kurzfristig Maßnahmen zur Transparenz und Vergleichbarkeit von Pflegekriterien eingeleitet werden. Vorschläge dazu hat das Sozialministerium in der Vergangenheit vielfach unterbreitet. Ministerin Dreyer hatte ihre Forderung nach kurzfristigen Veränderungen auch in den Bundesrat eingebracht.

Quelle: Pressemitteilung vom 9.3.2010
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Sorgfalt bei Korrektur der Pflege-Transparenzvereinbarungen

Beitrag von Presse » 10.03.2010, 10:13

DBfK fordert Sorgfalt bei Korrektur der Pflege-Transparenzvereinbarungen

Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBfK) hat als Vertretung der Leistungserbringer im eigenen Verband die Pflege-Transparenzvereinbarungen (PTVen) mit unterzeichnet, in denen auch eine wissenschaftliche Evaluation vereinbart wurde. Im Juli 2009 begannen die Prüfungen. Der breiten Öffentlichkeit stehen seit Anfang Dezember vergangenen Jahres erste Veröffentlichungen der Transparenzberichte zur Verfügung. Seitdem werden die Pflegenoten kontrovers diskutiert.

„Vorschnelle und wissenschaftlich nicht begründbare Korrekturen vor Abschluss der Evaluation wird der DBfK nicht mittragen,“ sagt Gudrun Gille, Präsidentin des DBfK. Die vom MDS zum Expertenworkshop am 22.2.2010 vorgeschlagenen kurzfristigen Anpassungen der Bewertungssystematik auf der Grundlage von 928 stationär und 231 ambulant ausgewerteten Fällen lehnt der DBfK ab. Es sei nach Auffassung des DBfK ganz wesentlich, durch die Evaluation eine Klärung herbeizuführen, ob das Verfahren gesicherte Ergebnisse belegen kann. Es müsse unterschieden werden, ob die pflegerische Versorgung oder die Dokumentation in den Einrichtungen in bestimmten Kriterien mangelhaft ist. „Erst auf der Grundlage der Antworten auf diese Anforderungen sind Korrekturen möglich“, so Gille weiter.

Die PTVen sollen für die Nutzer von ambulanten und stationären pflegerischen Dienstleistungen eine Hilfestellung bieten, indem transparent die Ergebnisqualität der Einrichtung und die Lebensqualität der Bewohner abgebildet wird. Dies ist per se eine komplexe und schwierige Aufgabenstellung. Der DBfK sieht einen deutlichen Entwicklungsbedarf in einem lernenden System und wissenschaftlicher Evaluation. Dabei sollte auf Lernen durch Versuch und Irrtum möglichst verzichtet werden. Aktionismus vor dem Hintergrund politischen Gerangels und medialer Kritik ist hier kontraproduktiv.

Dem vorrangig diskutierten Problem von guten oder sehr guten Bereichs- und Gesamtnoten trotz ggf. mangelhafter Einzelkriterien, stellt sich auch der DBfK. Es besteht Einvernehmen mit allen am Prozess Beteiligten, dass belegbare Versorgungsdefizite transparent darzustellen sind. Um jedoch nicht Dokumentationsdefizite mit Versorgungsdefiziten zu verwechseln, darf sich eine Änderung nicht nur auf die Bewertung/Benotung beziehen, sondern muss ebenso inhaltliche Aspekte der Kriterien und Ausfüllanleitung berücksichtigen.

Unabdingbar ist zudem eine bundesweit einheitliche, fachlich solide Beurteilung und Bewertung. Dringend notwendig ist es, das teilweise abstruse Prüfgeschehen von Seiten der Prüfer des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung einzustellen. So kann es nicht sein, dass der Verbraucher in Schleswig Holstein die Information erhält, ein ambulanter Pflegedienst beachte die individuellen Wünsche des Pflegebedürftigen bei der Körperpflege nicht, nur weil aus der Dokumentation nicht hervorgeht, welche Wassertemperatur gewünscht wird und welche Körperpflegeprodukte der Patient bevorzugt. An dieser Stelle muss unmittelbar gehandelt werden.

Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V.
Salzufer 6, 10587 Berlin
Tel.: 030-2191570
Fax: 030-21915777
dbfk@dbfk.de
http://www.dbfk.de

Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) ist die berufliche Interessenvertretung der Gesundheits- und Krankenpflege, der Altenpflege und der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege. Der DBfK ist deutsches Mitglied im International Council of Nurses (ICN) und Gründungsmitglied des Deutschen Pflegerates (DPR). Mehr Informationen über den Verband und seine internationalen und nationalen Netzwerke können Sie auf der Homepage http://www.dbfk.de nachlesen. Falls Sie Interviewwünsche haben oder noch mehr Informationen benötigen, wenden Sie sich bitte per E-Mail an presse@dbfk.de oder rufen Sie uns unter 030-219157-0 an.

Quelle: Pressemitteilung vom 9.3.2010
Susanne Adjei | Sozialmanagerin | Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe - Bundesverband e.V.
adjei@dbfk.de | http://www.dbfk.de | Salzufer 6 | 10587 Berlin | Fon 030-219157-0 | Fax 030-219157-77

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