Pflegeheim-Qualitätsberichte - Veröffentlichung im Streit

Gesundheitswesen, Krankenhaus- und Heimwesen, Katastrophenschutz, Rettungsdienst, Arzneimittel- und Lebensmittelwesen, Infektionsschutzrecht, Sozialrecht (z.B. Krankenversicherung, Pflegeversicherung) einschl. Sozialhilfe und private Versorgung

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Pflege-TÜV wenig hilfreich - nur teuer

Beitrag von WernerSchell » 03.11.2011, 17:04

E-Mail-Zuschrift vom 03.11.2011 an die Neusser Redaktion der Westdeutschen Zeitung:

Sehr geehrte Frau Kantert,

es freut mich, dass Sie über den Pflege-TÜV kritisch berichtet haben. Dazu hat Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk vielfältige Äußerungen abgeliefert und auch Vorschläge unterbreitet. Ich selbst war dieserhalb beim Deutschlandfunk und hatte auch Gelegenheit zur Darstellung der Problematik beim WDR, u.a. Lokalzeit Düsseldorf. Angefügt ein Text (aus 2010, weiter aktuell) von hier. Das Thema wird auch in meiner Buchveröffentlichung "100 Fragen zum Umgang mit Mängeln in Pflegeeinrichtungen" problematisiert. - Der Pflege-TÜV wird sicherlich auch beim Pflegetreff am 10.11.2011 (erneut) anzusprechen sein. Er ist in der jetzigen Form völlig entbehrlich. Er kostet jährlich 100 Millionen! Wieviel zusätzliches Personal könnte man dafür einstellen?

Mit freundlichen Grüßen
Werner Schell - Dozent für Pflegerecht
http://www.wernerschell.de - Pflegerecht und Gesundheitswesen -
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de - Menschenwürdige Pflege - jetzt und überall -
Infos auch bei http://www.facebook.com/

Pflegetreff am 10.11.2011 - Pflegequalität sichern .... - Die NRW-Gesundheits- und Pflegeministerin kommt
viewtopic.php?t=15693

Pflegetreff am 15.05.2012 - Pflegereform und Entbürokratisierung in der Pflege ... (weitere Infos folgen)
viewtopic.php?t=16058

Buchtipp!
Schell, Werner: "100 Fragen zum Umgang mit Mängeln in Pflegeeinrichtungen"
viewtopic.php?t=15822
Pflegemängel – schnelle Hilfe für den Notfall
viewtopic.php?t=15828
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
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Statt Pflege-TÜV mehr Personal

Beitrag von WernerSchell » 25.01.2012, 07:54

Die Schulnoten für Pflegeheime werden weiterhin mehr als kritisch gesehen. Würde der Pflege-TÜV eine Note bekommen, wäre es sicherlich allenfalls eine "5" (= mangelhaft). Diese kritische Sicht vermittelt áuch ein Bericht der Neuss-Grevenbroicher Zeitung, Lokalredaktion Dormagen, verfasst von Redaktionsleiter Schumilas, vorgestellt am 25.01.2012:

Dormagen
Gute Noten für Pflegeheime

VON KLAUS D. SCHUMILAS - zuletzt aktualisiert: 25.01.2012 Dormagen (NGZ). Der Medizinische Dienst der Krankenversicherungen (MDK) hat den Seniorenpflegeheimen durchweg sehr gute Noten gegeben. Die Heime sehen die Benotung kritisch und raten Interessenten, sich selbst ein Bild zu verschaffen.
.... Weiterer Text nachlesbar unter folgender Adresse
http://www.ngz-online.de/dormagen/nachr ... -1.2684885

Diesseits wurde bereits im vergangenen Jahr verdeutlicht, dass der Pflege-TÜV in seiner jetzigen Ausprägung rd. 100 Millionen Euro / Jahr Aufwand erfordert.
Wievel dringend benötigte Pflegekräfte könnten allein für diese Summe eingestellt werden?

Werner Schell
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Pflegenoten - Anpassung dringlich

Beitrag von WernerSchell » 11.07.2012, 07:35

Pressemitteilung GKV-Spitzenverband vom 06.07.2012
Quelle: http://www.gkv-spitzenverband.de/presse ... g_6081.jsp

Anpassung der Pflegenoten dringend nötig - Kassen setzen auf schnellen Erfolg durch die Schiedsstelle.GKV-Spitzenverband
Weiter lesen unter
viewtopic.php?t=17554
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Überarbeitung der Pflege-Transparenzvereinbarung

Beitrag von Presse » 12.07.2012, 14:53

Gemeinsame Pressemitteilung vom 12.07.2012:
http://www.bagfw.de/no_cache/spezialsei ... c4f7c028ff

Selbstverwaltung in der Pflegeversicherung blockiert durch GKV-Spitzenverband

Berlin, 12.07.2012: Anlässlich der vierten Verhandlungsrunde zur Überarbeitung der Pflege-Transparenzvereinbarung für die stationäre Pflege (PTVS) zu den Themen Bewertungssystematik und Stichprobe zeigen sich Bundesverbände der Träger der Pflegeeinrichtungen überrascht von der wenige Tage zuvor vom GKV-Spitzenverband (GKV-SV) herausgegebenen Pressemitteilung. Einseitig wird darin das Scheitern der Verhandlungen festgestellt und die Anrufung der Schiedsstelle Qualitätssicherung nach § 113b SGB XI mitgeteilt. Der GKV-SV erweist sich mit der Anrufung der Schiedsstelle über die Presse zum wiederholten Male als unberechenbarer Vertragspartner. Wer zuerst die Presse informiert statt seine Verhandlungspartner, signalisiert mit diesem Vorgehen seine Verhandlungsunwilligkeit. Damit zeigt der GKV-SV erneut, dass er die ihm übertragene Aufgabe entweder nicht ernst nimmt oder nicht fähig bzw. willens ist, diese Aufgaben zu erfüllen.

Die Bundesverbände der Leistungserbringer werden nun den Antrag des GKV-SV mit der Begründung der Anrufung der Schiedsstelle genau prüfen. Denn festzustellen ist, dass bisher so gut wie keine Verhandlungsergebnisse vorliegen, die der Schiedsstelle zur Entscheidung vorgelegt werden könnten.

Die Bundesverbände der Leistungserbringer stehen weiter zu ihrer Verantwortung im Rahmen der Selbstverwaltung und fordern den GKV-SV auf, das Machtpoker einzustellen und seiner Rolle als Selbstverwaltungs- und Vereinbarungspartner im SGB XI gerecht zu werden. Dazu gehört es, in ernsthafte Verhandlungen zur Weiterentwicklung der Qualitätsberichterstattung in der Pflege einzutreten und als Konsequenz darauf den Schiedsstellenantrag zurückzuziehen und ggf. neu einzureichen, wenn die Verhandlungen tatsächlich abgeschlossen sind.

Die Bundesverbände der Leistungserbringer sind weiterhin zum Wohl der Pflegebedürftigen und ihrer Angehörigen an einer sachlichen, fachlichen und vor allem verbraucherorientierten Debatte zur Weiterentwicklung der PTVS interessiert. Sie haben sich diesbezüglich bis heute intensiv und mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln sowie fachlichem Know-how in die Weiterentwicklung der PTVS eingebracht. Der Fokus der Leistungserbringerverbände richtet sich hier insbesondere auf eine ergebnisorientierte Qualitätsberichterstattung, welche die Anforderungen nach Verständlichkeit, Übersichtlichkeit und Vergleichbarkeit gemäß § 115 Abs. 1a SGB XI erfüllt.

Weitere Information zum Hintergrund finden Sie im Download

Herausgeber der Pressemitteilung:
Arbeiterwohlfahrt (AWO) Bundesverband e. V., Arbeitgeber- und BerufsVerband Privater Pflege e. V. (ABVP), Arbeitsgemeinschaft Privater Heime und Ambulanter Dienste Bundesverband e. V. (APH), Bundesarbeitsgemeinschaft Hauskrankenpflege e. V. (BAH), Bundesverband Ambulante Dienste und Stationäre Einrichtungen e. V. (BAD), Bundesverband der kommunalen Senioren- und Behinderteneinrichtungen e. V. (BKSB), Bundesverband privater Anbieter Sozialer Dienste e. V. (BPA), Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) Bundesverband e. V., Deutscher Caritasverband e. V. (DCV), Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband – Gesamtverband e. V., Deutsches Rotes Kreuz e. V. (DRK), Diakonisches Werk der Evangelischen Kirche in Deutschland e. V. (DW der EKD), Verband Deutscher Alten- und Behindertenhilfe e. V. (VDAB), Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland e. V. (ZWST)

Kontakt: Claus Bölicke, AWO Bundesverband e. V., Telefon: 030/ 26 309-161
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Downloads

Hintergrund und Übersicht zur Entwicklung der Qualitätsberichterstattung nach § 115 Abs. 1a SGB XI
Datei: 122 kB
http://www.bagfw.de/uploads/media/Zum_H ... Final3.pdf
--------------------------------------------------------------------------------
Gemeinsame Pressemeldung
Datei: 118 kB
http://www.bagfw.de/uploads/media/Gem_P ... Final3.pdf

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Pflege-TÜV- Generalüberholung fällig

Beitrag von Presse » 20.09.2012, 06:39

Pflegenoten: vdek will nachbessern
An den Pflegenoten entzündet sich der Zorn der Heime und Einrichtungen: Sie kritisieren vor allem die Gewichtung der Kriterien -
und klagen dagegen. Jetzt haben die Ersatzkassen einen Anlauf genommen,
dass System zu überarbeiten. mehr »
http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=821 ... ege&n=2213

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Pflegenotstand und das System der Heimprüfungen

Beitrag von WernerSchell » 30.10.2012, 07:57

Pflegenotstand und das System der Heimprüfungen

Mittels Facebook wurde mir der folgende Text übermittelt. Er wird ohne Namensnennung mit meiner Antwort vorgestellt:

Zuschrift vom 29.10.2012:

… ich habe schon oft von Ihnen gehört und man könnte den Eindruck gewinnen, dass Sie sich wirklich für die Missstände in der Pflege einsetzen.
Deswegen möchte ich Sie etwas Fragen, aber vorab etwas zu meiner Person. Ich heiße …, habe jahrelang in einer Einrichtung in Neuss gearbeitet und es geht dort menschenunwürdig, über fahrlässig bis hin zu Tötungen durch Übermedikamentierungen u.ä. zu. Die Menschen werden mit einem "Halt dein dummes Schandmaul und Ähnliches beschimpft.“
Ich habe alle Instanzen eingeschaltet und bin kurz davor, die Presse davon zu unterrichten. Überall wurde das Verfahren eingestellt.
Nun weiß ich auch, dass Sie die Einrichtung kennen und sich auch ganz gut mit der Einrichtungsleitung. Dort Fortbildung abhalten und gute Ratschläge geben.
Jetzt ist mir aus unterschiedlichen Richtungen berichtet worden, dass sie diese Einrichtung vor einer Prüfung informieren. Ob es die Presse oder sonstige Missstände sind.
Ich will Sie fragen, stimmt das, was gesagt wird. Es wäre schön, wenn Sie mir diese Frage beantworten könnten.
Wenn dieses stimmen sollte, brauche ich Ihnen nicht zu sagen was ich davon halte und irgendwann werden meine Informanten dass öffentlich machen. ….

Antwort vom 29.10.2012:

ich bemühe mich seit vielen Jahren, die Pflege-Rahmenbedingungen verbessern zu helfen. In diesem Zusammenhang sehe ich den Hauptknackpunkt in den unzureichenden Stellenschlüsseln. Ich halte sehr viel davon, die immer wieder benutzte Sprechblase "Wertschätzung und Anerkennung für die Pflegekräfte" mit Inhalt zu füllen: Gute Arbeitsbedingungen und verbessere Vergütungen!

Ich spreche die Mängel im System immer wieder klar an, zeige aber auch gleichzeitig, immer konstruktiv, die Reformerfordernisse auf. So habe ich zum Beispiel 2011 in einem umfangreichen Papier Bundesgesundheitsministerium und Bundestag angeschrieben und Forderungen erhoben - siehe dazu http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... tz2011.pdf
Siehe auch unter: Gute Pflege - BürgerInnen werden im Stich gelassen - Brief an die Abgeordneten des Deutschen Bundestages vom 01.06.2012 - >>> viewtopic.php?t=17411

Zu den kürzlich im Saarland bekannt gewordenen Pflegemängeln habe ich eine Stellungnahme abgegeben - auffindbar unter
viewtopic.php?t=17486&highlight=pfleget%DCv

Den Pflege-TÜV kritisiere ich seit seiner Einführung - er stellt nämlich im Wesentlichen auf die Dokumentation ab und berücksichtigt die Ergebnis- und Lebensqualität der BewohnerInnen nur unzureichend. Dazu können Sie reichlich Texte nachlesen unter:
viewtopic.php?t=13551&highlight=pfleget%DCv
viewtopic.php?t=17239&highlight=pfleget%DCv

Weil es dringend um ein verbessertes Pflegesystem gehen muss, wird sich auch der nächste Pflegetreff am 14.11.2012 mit einigen wichtigen Problemen in der ärztlichen und medikamentösen Versorgung (Fixierungsproblematik eingeschlossen) befassen. Siehe dazu unter viewtopic.php?t=17341

Über beabsichtigte Prüfungen in Pflegeeinrichtungen durch MDK oder Heimaufsicht erfahre ich natürlich nichts. Daher kann ich auch niemanden davon in Kenntnis setzen. ….

Werner Schell - http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de
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Service
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Pflege-Noten? Mangelhaft!

Beitrag von Service » 09.11.2012, 13:34

Sehr geehrte Damen und Herren,
Seit 2008 beziehungsweise 2009 erfolgen die Qualitätsprüfungen des Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK) in stationären Pflegeeinrichtungen und ambulanten Diensten nach der Pflege-Transparenzvereinbarung (PTV) – besser bekannt als „Pflege-TÜV“. Der Pflege-TÜV steht seitdem im Fokus sehr engagierter und kontroverser Debatten.
Dies war Anlass für eine Kleine Anfrage der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, um die Bundesregierung zu den bisherigen Erfahrungen und zum Weiterentwicklungsbedarf des Pflege-TÜV zu befragen (BT-Drs. 17/10892).
Zur Antwort der Bundesregierung sehen Sie anbei eine kritische Bewertung von Elisabeth Scharfenberg MdB, Sprecherin für Pflege- und Altenpolitik. Diese finden Sie auch online unter: http://www.gruene-bundestag.de/themen/p ... 86226.html
Die Antwort auf die Kleine Anfrage finden Sie unter: http://www.gruene-bundestag.de/parlamen ... 85397.html
Für Rückfragen stehen wir Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
i.A. Christian Hans
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Abgeordnetenbüro Elisabeth Scharfenberg MdB
Sprecherin für Pflegepolitik und Altenpolitik
Bundestagsfraktion Bündnis 90/ Die Grünen
Tel.: ++49 (0)30 227 -74532, Fax: -76655
E-Mail: elisabeth.scharfenberg.ma01@bundestag.de
Web: http://www.elisabeth-scharfenberg.de
Postanschrift: Deutscher Bundestag, 11011 Berlin


Pflege-Qualität | 09.11.2012

Pflege-Noten? Mangelhaft!

Seit 2008 beziehungsweise 2009 erfolgen die Qualitätsprüfungen des Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK) in stationären Pflegeeinrichtungen und ambulanten Diensten nach der Pflege-Transparenzvereinbarung (PTV) – besser bekannt als „Pflege-TÜV“. Seit seiner Einführung steht der Pflege-TÜV unter Beschuss. Es war nie klar, ob er die gewünschte Transparenz bietet, die dem Verbraucher und der Verbraucherin bei der Entscheidung für eine Altenpflegeeinrichtung oder einen ambulanten Pflegedienst behilflich sein soll. Auch einzelne Sozialgerichte urteilten vernichtend über den Pflege-TÜV. Die Beurteilungskriterien seien nicht geeignet die Ergebnis- und Lebensqualität zu bewerten, die Pflegenotenzusammensetzung sei nicht nachvollziehbar und die Gesamtnoten sogar rechnerisch falsch ermittelt. Die Transparenzberichte führen VerbraucherInnen in die Irre, meinte das Sozialgericht Münster im August 2012.

Und auch die Notenentwicklung gibt Anlass zur Kritik. Bei Einführung des Pflege-TÜVs war die schlechteste Durchschnittsnote eines Bundeslandes 2,3. Derzeit ist kein Bundesland schlechter als 1,5! Das liegt vor allem daran, dass der Pflege-TÜV nicht wirklich die Ergebnisqualität der Pflege, sondern vor allem die Qualität und Vollständigkeit der Pflege-Dokumentation misst. Nun können wir, wie die Lehrerschaft in der Notenkonferenz diskutieren, ob alle Schülerinnen und Schüler innerhalb von zwei Jahren besser geworden sind, oder ob die Klausurfragen schon vorher bekannt waren. Völlig egal: Die Pflege-Noten sind nicht mehr aussagekräftig. Das ist eine Schlappe in Anbetracht des Zieles des Verbraucherschutzes.

Bundesregierung unterschätzt Handlungsnotwendigkeit

Die Verhandlungspartner – das sind im Wesentlichen die Pflegekassen, die Verbände der Pflegeeinrichtungen, die überörtlichen Träger der Sozialhilfe und die kommunalen Spitzenverbände – sind quasi dauerhaft dabei, den Pflege-TÜV zu überarbeiten. Doch auch hier ist keine Einigung in Sicht. Im Gegenteil: seit Wochen wird heftig gestritten, nichts geht voran. Nun soll eine Schiedsstelle entscheiden, anders scheint nicht einmal der kleinste Kompromiss machbar. Das wirft kein gutes Licht auf die Weiterentwicklung des Pflege-TÜVs. Aber die Bundesregierung ist weiterhin so naiv, zu glauben, es werde am Ende alles gut. Dabei hat sie mit der letzten Pflegereform selbst ins Gesetz geschrieben, dass es einen Schwenk zu einem neuen Transparenz- und Qualitätssicherungssystem braucht, womit die Ergebnisqualität gemessen wird. Doch Schwarz-Gelb hat keine genauen Handlungsvorgaben an die Selbstverwaltung erlassen und keine Fristen gesetzt. Damit führt das Ganze ins Leere, denn ohne Umsetzungsdruck wird sich so schnell nichts bewegen.

Überarbeitung ist nur Verschlimmbesserung

Wir sollten keine Zeit und Energie mehr verschwenden, an einem für alle abgeschriebenen System herumzudoktern. Der Pflege-TÜV war ein löblicher Versuch, erreicht aber sein Ziel nicht. Zu lange schon werden die Verbraucherinnen und Verbraucher mit den Noten genarrt. Wir brauchen jetzt das Bekenntnis zum Umstieg auf ein neues System der Messung der Ergebnisqualität in der Pflege und einen verbindlichen Zeitplan. Zudem müssen dabei die bisher von den Verhandlungen weitgehend ausgeschlossenen Verbraucherschutzorganisationen und Selbsthilfeverbände eng mit eingebunden werden. Denn sie vertreten die Menschen, um die es geht – und das ist unverzichtbar.

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Kritik an der MDK-Prüfung und den Pflegenoten

Beitrag von WernerSchell » 06.02.2013, 09:06

Aus Forum:
viewtopic.php?t=18485

Pressemitteilung vom 05.02.2013

Sehr geehrte Damen und Herren,
von 40 Heimleiterinnen und Heimleitern, die im Netzwerk Frankfurter Forum für Altenpflege zusammenarbeiten, nahmen 31 an der Umfrage über Nutzen, Sinn und Wirkung der Pflegenoten teil. Sie gaben zwischen dem 16. und 25. Januar 2013 Antwort auf zwei Fragen:
- Werben Sie noch mit Pflegenoten?
- Plädieren sie persönlich für den Fortbestand der Pflegenoten?

Was die Befragten konkret über die Wirkung der Pflegenoten auf Verbraucher und auf die Menschen, die in Pflegeheimen leben und arbeiten, sagten, können Sie der FFA Pressemitteilung mit dem Titel: „Wir werben in unserer Homepage mit Kritik an der MDK-Prüfung und den Pflegenoten" entnehmen, deren Inhalte für die Medien freigegeben sind.
Mit freundlichen Grüßen
verbleibt
Beate Glinski-Krause
Leiterin des Netzwerkbüros
FRANKFURTER FORUM FÜR ALTENPFLEGE

+++

Ergebnis
FFA-Umfrage Pflegenoten in Heimen
(vom 16. – 25.01.2013)
Resonanz auf die FFA-FACHTAGUNG im Herbst 2012


„Wir werben für uns, indem wir Kritik an der MDK-Prüfung und den Pflegenoten üben"

Mit Kritik an den Pflegenoten werbe er auf seiner Homepage, teilte ein Heimleiter auf dem Umfragebogen des Frankfurter Forums für Altenpflege (FFA) mit, das mit einer Erhebung die Resonanz für Pflegenoten in den Frankfurter Heimen ermittelte. Die Befragung, an der sich 31 von 40 Frankfurter Heimleiterinnen und -leiter (77,5%) beteiligten, fand zwischen dem 16. und 25. Januar 2013 statt. Auf die 1. Frage, ob noch mit Pflegenoten geworben werde, antworteten 20 Leitende mit Nein und 11 mit Ja. Die 2. Frage, ob die verantwortlich Leitenden noch persönlich für den Fortbestand des Pflegenotensystems plädierten, wurde 29-mal verneint. Ein weiteres Resultat der Umfrage ist die Erfahrung, dass Menschen, die einen Heimplatz suchten, so gut wie nie nach Pflegenoten fragten. Sie orientierten sich daran, ob das Personal freundlich sei und schauten, wie ihnen das Haus gefällt.

Die Umfrage ergab sich aus der Fachtagung "Qualität in Altenpflegeheimen - geprüft, benotet, transparent?“, die das FFA-Netzwerk der Heimleitenden am 20.09.2012 im Römer veranstaltete. Damals sagte Referentin Natalie Albert (Caritas Münster): "Pflegenoten bewerten nicht die Pflegequalität und das Wohlbefinden der Bewohner." Daher habe man sich in Münster für ein Qualitätsmodell entschieden, das neben guter Beziehungspflege (nicht zählbar) auch die Pflegemitarbeiter in die Qualitätsentwicklung einbeziehe. Heimleitende des FFA ergänzten. „Der Aufwand für die Qualitätsprüfungen und die Ermittlung der Pflegenoten steht in keinem Verhältnis zum Ertrag für die auf Pflege angewiesenen Menschen.“ Das belaste auch das knapp bemessene Pflegepersonal.

Thomas Klie, Sozialgesetzexperte, sagte, dass allein der Bürokratie- und Kontrollaufwand in bundesdeutschen Pflegeheimen einen Batzen von 2,7 Mrd. Euro pro Jahr verschlinge.
Link zu FFA-Fachtagung Pressemappe vom Dezember 2012
http://www.ffa-frankfurt.de/pm-aktuelle ... 12-17.html

Werben Sie noch mit Pflegenoten?
In Flyern, im Internet oder anderen Medien haben laut der FFA-Umfrage schon viele Heimleitende und Träger die Werbung mit Pflegenoten ganz eingestellt. „Wir haben noch nie mit diesem Unfug geworben“, schrieb ein Heimleiter lapidar. Weniger direkt, aber ins Detail gehend äußert sich sein Kollege: „Das System ist völlig unzulänglich. Weniger wichtige Kriterien gleichen ganz wichtige Kriterien aus.“ Gemeint ist damit, dass eine gute Bewertung für das Layout einer Speisekarte eine schlechte Bewertung in der Pflege wettmachen kann. Also werbe man nicht mit Pflegenoten. Die elf Leitenden, die noch mit Pflegenoten werben, äußerten, dass die Heimträger dies wünschten.
Sieben Leitende lehnten das Werben mit den Noten ab, weil die Pflegenoten nicht die eigentliche Qualität der Pflege abbildeten und die gute Note 1,9 nach der aktuellen Bewertungsskala bereits eine schlechte Note sei. Dass nach den Pflegenoten gar nicht oder nur sehr selten gefragt werde, äußerten sechs Personen. Eine meinte, dass die beste Werbung die Mund-zu-Mund-Propaganda sei und eine andere: „Entscheidend ist der erste Eindruck, den Menschen von einer Einrichtung gewinnen.“

Plädieren Sie persönlich für den Fortbestand der Pflegenoten?
Auf diese Frage antworteten 29 von den 31 Leitenden mit einem Nein. Zwei entschieden sich weder für ein Ja noch ein Nein, sondern äußerten, dass das bestehende Pflegenoten-System seitens der Politik qualitativ verändert werden müsse. Der mit Abstand am häufigsten genannte Grund gegen Pflegenoten war der, dass der Pflege-TÜV nicht die eigentliche Qualität der Pflege abbilde. Die Pflegenoten seien irreführend, sie spiegelten nicht das wider, „was wirklich an Leistung am Menschen mit Pflegebedarf erbracht wird“. Und noch detaillierter: "Kontrollen im Pflegeheim, die nur das Verschriftlichte berücksichtigen, sich ausschließlich auf Dokumentation stützen, sind nicht zweckdienlich. Die Ergebnisqualität - also der aktuelle Zustand der Bewohner - wird nicht erhoben.“
Zehn Personen begründeten ihr Nein mit dem Aufwand für die Noten, der in keinem Verhältnis zum Nutzen stehe. „Das System ist zu teuer im Verhältnis zum Nutzen.“ Drei Leitende lehnen die Pflegenoten auch deswegen ab, weil sie von den Heimplatzsuchenden nicht nachgefragt werden.
Frankfurter Pflegeheimleitende wünschen sich eine konzertierte Aktion gegen Pflegenoten und werben mit dieser Pressemitteilung gegen den Pflege-TÜV und für ihre Häuser.

Text: Beate Glinski-Krause

Siehe auch unter
viewtopic.php?t=15708&highlight=memorandum
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Pflege-TÜV - Gute Noten & schlechte Pflege?

Beitrag von WernerSchell » 10.04.2013, 07:36

Aus Forum:
viewtopic.php?t=18654
Facebook-> https://www.facebook.com/werner.schell.7?ref=tn_tnmn

Pflege-TÜV - Gute Noten & schlechte Pflege?
Report München berichtete am 09.04.2013 zum Thema!
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk macht seit Jahren darauf aufmerksam, dass der Pflege-TÜV mit seinen Schulnoten für Pflegeheime, nichts taugt. Die jetzigen Regelungen stellen im Wesentlichen auf die Dokumentation ab und gehören grundlegend reformiert. In den Mittelpunkt der Prüfung gehört die Ergebnisqualität!
In einer Pressemitteilung von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk vom 06.09.2010 hieß es bereits:
"Schulnoten für Pflegeeinrichtungen - Umsetzung der Transparenzvereinbarungen und Bewertungskriterien mangelhaft!"
Text dieser Mitteilung nachlesbar unter http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... tungen.php
Das SG Münster bezeichnet in einer Entscheidung den Pflege-TÜV ist verbraucherfeindlich und rechtswidrig. Deutlicher geht es kaum!
Informativ zu diesem Thema auch das "Moratorium Pflegenoten" - siehe dazu auch unter
viewtopic.php?t=15708&highlight=moratorium

Werner Schell - http://www.wernerschell.de
Siehe auch Blog - Report München -> http://blog.br.de/report-muenchen/2013/ ... tnote.html
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Pflege-TÜV bleibt in der Kritik - BSG-Urteil wenig hilfreich

Beitrag von WernerSchell » 19.05.2013, 18:26

Aus Forum:
viewtopic.php?t=19057

Bild Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
Unabhängige und gemeinnützige Interessenvertretung
für hilfe- und pflegebedürftige Menschen in Deutschland
Harffer Straße 59 - 41469 Neuss

Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk führt regelmäßig Pflegetreffs mit bundesweiter Ausrichtung durch.
Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk ist Kooperationspartner der „Aktion Saubere Hände.“
Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk ist Initiator bzw. Mitbegründer des Quartierkonzeptes Neuss-Erfttal.
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk ist Unterstützer von "Bündnis für GUTE PFLEGE".
Pro Pflege - Selbsthilfetzwerk ist Unterstützer der "Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen".
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk tritt für wirksame Patientenrechte und deren Durchsetzung ein.
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk ist Mitgründer und Mitglied bei "Runder Tisch Demenz" (Neuss).


Pressemitteilung vom 18.05.2013

Der sog. Pflege-TÜV wurde keiner materiell-rechtlichen Prüfung unterzogen - Das BSG weist Revision mangels Rechtsschutzbe-dürfnis als unzulässig zurück

Es hat in den letzten Jahren eine Vielzahl von Klagen gegeben, mit denen die Rechtmäßigkeit des sog. Pflege-TÜV bestritten wurde. Es kam zu unterschiedli-chen Entscheidungen. Gleichwohl waren sich die meisten Pflege-Experten darin einig, dass die Pflegetransvereinbarungen (PTV) als Grundlage der Qualitätssicherung in den Pflegeeinrichtungen ungeeignet sind. Dem gesetzlichen Auftrag wird damit nicht entsprochen.

Im Gefolge der vielfältigen Streitverfahren hat die CBT-Caritas- Betriebsfüh-rungs- und Trägergesellschaft mbH, Köln (Klägerin) vor dem Bundessozialgericht (BSG) eine höchstrichterliche Entscheidung angestrebt. In seinem Urteil des BSG vom 16.05.2013 - B 3 P 5/12 R - war es aber leider nicht möglich, die gewünschte Klärung durchzusetzen.

Insoweit ist aber wichtig zu wissen: Das BSG hat „lediglich“ die eingereichte Revision mangels eines Rechtsschutzbedürfnisses zurückgewiesen. Laut Pressemitteilung des BSG habe „die Klägerin keinen Anspruch darauf, die Rechtswidrigkeit der Erstellung und Veröffentlichung von Transparenzberichten feststellen zu lassen“. Die erhoffte materiell-rechtliche Prüfung des Schulnotensystems gab es daher seitens des BSG nicht. Gleichwohl hat das BSG viele Probleme in der Umsetzung des gesetzlichen Auftrages gesehen, Transparenz über die Qualität in der Pflege herzustellen. Es konnte sich aber aus rechtlichen Erwägungen insoweit nicht zu einem Eingreifen entschließen. Nun liegt die "Spielball" erneut im politischen Feld.

Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk bedauert die getroffene Entscheidung des BSG zum Pflege-TÜV (Schulnoten für Pflegeeinrichtungen) und sieht eine Chance vertan, wirkungsvoll einzufordern, das Bewertungssystem für Pflegeeinrichtungen einer grundlegenden Reform zu unterziehen. Damit bleibt der Pflege-TÜV in seiner jetzigen Ausgestaltung (vorerst) in verbraucherfeindlicher und rechtswidriger Weise bestehen.

Vgl. dazu auch die Beiträge unter: viewtopic.php?t=18666 Dort ist u.a. auch eine Pressemitteilung der Klägerin zum Prozessausgang nachlesbar. Weitere Informationen finden Sie auf der Internetseite der Anwaltskanzlei Hopfenzitz http://www.hopfenzitz.info/aktuelles/ und beim Moratorium Pflegenoten http://www.moratorium-pflegenoten.de/

Wie schon vor Jahren erklärt, gehört der Pflege-TÜV aufgelöst. Die dadurch eingesparten Finanzmittel (man schätzt insgesamt ca. 3 Milliarden Euro) sollten ergänzend für eine umfassende Pflegereform genutzt werden, die diesen Namen verdient (z.B. Verbesserung des Pflegebedürftigkeitsbegriffes zu Gunsten der Demenzkranken und Schwerstpflegebedürftigen, deutliche Anhebung der Stellenschlüssel in den Pflegeeinrichtungen, verbunden mit weiteren Maßnahmen zur Auflösung der Arbeitsverdichtungen im Pflegesystem).

Wir brauchen mehr Pflegekräfte an den Pflegebetten, und zwar zu verbesserten Konditionen, und nicht ständig hohen Druck durch vielfältige Prüfinstanzen, die dann auch noch zu allem Übel nicht Ergebnis- und Lebensqualität, sondern letztlich die Dokumentationen bewerten. Das muss beendet werden!

Manfred Borutta, Pflegewissenschaftler, schrieb in der Zeitschrift „Dr.med.Mabuse“, Juli/August 2009 u.a.: „Man bleibt orientierungslos, wenn man sich anhand von Noten ein Bild von der Qualität der Pflegeleistungen machen will. Pflege ist so nicht messbar. Wir müssen in dieser Gesellschaft endlich diskutieren, was uns Pflege bedeutet.“ - Dem kann man auch heute noch uneingeschränkt zustimmen!

Der Neusser Pflegetreff am 28.05.2013 wird über wichtige Aspekte einer not-wendigen Pflegereform informieren und diskutieren (vgl. dazu die Hinweise unter viewtopic.php?t=18156 ). Danach wird Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk den Druck auf die politisch Verantwortlichen in Bund, Ländern und Kommunen erhöhen.

In einem Statement von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk vom 06.09.2010 wurde bereits ausgeführt:
Wichtiger als Schulnoten wäre eine wirkliche Reform der Pflegesysteme an „Haupt und Gliedern“. Ein erweiterter Pflegebedürftigkeitsbegriff und deutliche Leistungsausweitungen, die eine zuwendungsorientierte Pflege ermöglichen, sind dringend erforderlich. Zu einer Reform gehört zwingend, dass erheblich mehr Pflegefachpersonal in den Pflegeeinrichtungen zum Einsatz kommt. Menschen werden nur durch Menschen gepflegt und Abschied von der sog. Minutenpflege geht nur über Personalverstärkungen. Für die bundesweit einheitliche Personalberechnung in den Pflegeeinrichtungen, aber auch in den Krankenhäusern, bedarf es der Schaffung von Personalbemessungssystemen. Zur Zeit erfolgt der Pflege-Personaleinsatz mehr oder weniger nach Kassenlage. – Ein untragbarer Zustand!

Werner Schell – Dozent für Pflegerecht und Vorstand von Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk

Die vorstehende Pressemitteilung ist zur Veröffentlichung frei
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Wie Pflegeheime beurteilen - Gegenvorschlag zu Pflegenoten

Beitrag von WernerSchell » 16.07.2013, 07:52

Ärzte Zeitung, 16.07.2013
Wie Pflegeheime beurteilen? - Gegenvorschlag zu Pflegenoten
Die MDK-Pflegenoten sind in die Kritik geraten - zu sehr stehe die Dokumentation im Fokus, nicht die tatsächliche Versorgung. Jetzt wird ein alternatives Messverfahren erprobt.
Von Ilse Schlingensiepen
"Pflegenote 5" - die bisherige Bewertung von Pflegeheimen fokussiert zu wenig auf die tatsächliche Versorgungsqualität, kritisieren Experten.
KÖLN. Um die Pflegequalität in Altenheimen zu ermitteln, gibt es bessere Methoden als die Verteilung von Pflegenoten.
.... (mehr) .... http://www.aerztezeitung.de/politik_ges ... 6-_-Pflege
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Diakonie fordert mehr Transparenz in der Pflegebranche

Beitrag von Service » 18.08.2013, 06:34

Diakonie fordert mehr Transparenz in der Pflegebranche

(Quelle: Diakonie) Die Diakonie Deutschland fordert, die Transparenzberichte in der Pflegebranche komplett neu zu gestalten. "Die seit 2009 veröffentlichten Berichte haben sich nicht bewährt und tragen nur wenig zur Qualitätstransparenz bei. Für pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen ist das Angebot weiterhin unübersichtlich", kritisiert Maria Loheide, sozialpolitischer Vorstand der Diakonie Deutschland. Die Veröffentlichung der Berichte auf vielen verschiedenen Internetseiten trage zusätzlich zur Verwirrung bei. Pflegebedürftige und ihre Angehörigen müssten sich zuverlässig und schnell über die Pflegequalität der Anbieter informieren können, fordert Loheide.
"Eine neue Qualitätsberichterstattung muss bewerten und transparent darlegen, wie es den pflegebedürftigen Menschen in den Heimen tatsächlich geht", betont Loheide. Derzeit seien Pflegenoten vielmehr ein Indiz für die Qualität der Dokumentation, nicht für die Güte der Pflege. Als Grundlage einer Neuausrichtung gebe es bereits ein wissenschaftlich geprüftes Verfahren, an dem die Diakonie mitgewirkt hat. Dieses Verfahren würde die Qualitätstransparenz nach Ansicht der Diakonie deutlich verbessern. Es enthält beispielsweise neue Indikatoren, die die Mobilität der pflegebedürftigen Menschen erfassen. Unter anderem erhebt das neue Verfahren, wie viele Menschen sich in einem Heim wund liegen. Bislang wird lediglich geprüft, wie sorgfältig ein Heim Vorsorgemaßnahmen gegen das Wundliegen seiner Bewohner dokumentiert.
Auch die Art der Erhebung muss nach Ansicht der Diakonie verbessert werden. Dazu solle das Heim selbst regelmäßig die Daten aller Bewohner erheben, die durch Kontrolluntersuchungen des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen (MDK) regelmäßig überprüft werden. "Derzeit stützt sich der MDK vor allem auf die Pflegedokumentation, bezieht aber nur 10 Prozent der Bewohner eines Heimes in die Qualitätskontrolle ein", kritisiert Loheide. Das neue Verfahren hingegen liefere ein vollständiges Bild der Qualität eines Heimes und davon, wie gut es den Menschen in dem Heim geht.
Zudem fordert die Diakonie, die Ergebnisse der Qualitätskontrolle einheitlich an einer zentralen Stelle im Internet zu veröffentlichen.

Quelle: Mitteilung vom 17.08.2013
Verband Kirchlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Rheinland-Westfalen-Lippe
Weißenburger Straße 12
44135 Dortmund
Tel.: 0231/ 579743
Fax: 0231/ 579754
E-Mail: info@vkm-rwl.de

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Pflege-Noten: Schärfere Kriterien für Pflegeheime

Beitrag von Presse » 06.01.2014, 07:37

Pflege-Noten: Schärfere Kriterien für Pflegeheime
Seit 1. Januar gelten neue Regelungen zu den umstrittenen Pflege-Noten, mit denen die Qualität von Pflegeheimen bewertet werden.
Insgesamt wird es für die Heime jetzt schwieriger, eine 1 oder 2 zu bekommen.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=852 ... ege&n=3201

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