Diakonie: Weichen für Pflegereform jetzt stellen
Berlin, 17. November 2013 Die Diakonie erwartet von der neuen Bundesregierung, dass sie den Pflegebedürftigkeitsbegriff zu Beginn dieser Legislaturperiode neudefiniert. Dazu liege bereits ein Vorschlag des Expertenbeirats vor. Zudem müsse die Umsetzung auf ein solides finanzielles Fundament gestellt werden. "Die Umsetzung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs kann nicht kostenneutral erfolgen. Dies zeigen die Modellrechnungen des Pflegebeirates und unsere Erfahrungen aus der Praxis", sagt Maria Loheide, Vorstand Sozialpolitik der Diakonie Deutschland. "Ohne ausreichende Finanzierung bleiben die dringend notwendigen Verbesserungen für die Pflegebedürftigen, ihre Angehörigen und die Pflegekräfte aus. Das darf nicht passieren", betont Loheide.
Die Weichen für eine grundlegende Reform der Pflegeversicherung müssen nach Ansicht der Diakonie jetzt in den Koalitionsverhandlungen gestellt werden. "Dies halten wir für eine der drängendsten Aufgaben der neuen Regierung. Angesichts der immer älter werdenden Gesellschaft können wir nicht noch einmal eine Legislaturperiode verstreichen lassen", bekräftigt Loheide.
Der neue Pflegebedürftigkeitsbegriff berücksichtigt, wie selbstständig pflegebedürftige Menschen ihr Leben gestalten können. Die bisherige Beschränkung auf bestimmte, körperbezogene Verrichtungen entfällt. Sowohl in der ambulanten als auch in der stationären Pflege wird dies zu Höherstufungen führen. Diese Höherstufungen müssen mit höheren Leistungen der Pflegeversicherung einhergehen.
In der stationären Pflege muss der Personalschlüssel erhöht werden, weil der Hilfe- und Pflegebedarf der Bewohner steigen wird. Der Mehrbedarf an Pflegekräften muss sich in den Pflegesätzen widerspiegeln. Außerdem muss die Pflegeversicherung auf eine nachhaltige Basis gestellt werden. "Eine Anhebung des Beitragssatzes um 0,5 Prozent halten wir für das Minimum, wenn dem Pflegebedarf von Menschen mit Demenz und psychischen Beeinträchtigungen entsprochen werden soll", betont Loheide.
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Quelle: Pressemitteilung vom 17.11.2013
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