Pflege in NRW - Politik, Berichte ...

Pflegespezifische Themen; z.B. Delegation, Pflegedokumentation, Pflegefehler und Haftung, Berufsrecht der Pflegeberufe

Moderator: WernerSchell

Gast

Pflege in NRW - Politik, Berichte ...

Beitrag von Gast » 15.10.2003, 10:07

Pflegepolitik NRW – „Transparent“ informiert

Neue Ausgabe von „Transparent“ erschienen
Schwerpunktthema: Pflege

Das Schwerpunktthema der neuen Ausgabe von „Transparent“ widmet sich der Pflegepolitik. Für die Befassung mit diesem Thema gibt es ein wichtiges Datum: Am 1. August 2003 ist die Novelle des Landespflegegesetzes in Kraft getreten – das neue Gesetz wird ausführlich dargestellt. Zum Thema Pflege auch zwei Interviews: Mit der Vorsitzenden der Enquete-Kommission des Landtags, Angelika Gemkow (CDU) und dem Vorsitzenden des Landespflegeausschusses, Pastor Günther Barenhoff.

Die neue Ausgabe von „Transparent“ finden Sie unter folgender Adresse:
http://www.mfjfg.nrw.de/familie/seniore ... parent.htm

Gast

Landespflegegesetz kritisiert !

Beitrag von Gast » 05.01.2004, 21:25

Landrat Frithjof Kühn kritisiert neues Landespflegegesetz:
”Leidtragende sind die pflegebedürftigen Menschen und die Kommunen.”

Rhein-Sieg-Kreis (tw) - ”Die finanzielle Situation der Kommunen hat sich in 2003 verschärft und sie wird sich in 2004 nicht verbessern”, bilanziert Landrat Frithjof Kühn am Silvestertag und kritisiert dabei insbesondere die kommunalfeindliche Politik der nordrhein-westfälischen Landesregierung.
Am Beispiel des novellierten Landespflegegesetzes des Landes Nordrhein-Westfalen (PfG NW) werde deutlich, dass das Land die Lasten auf die Bürgerinnen und Bürger sowie die Kommunen verschiebe ohne hierfür die erforderlichen finanziellen Mittel zur Verfügung zu stellen. ”Das neue Pflegegesetz ist eine pflegepolitische Konkurserklärung der Landesregierung, weil diese sich aus ihrer Verantwortung verabschiedet, die Bevölkerung mit Pflegeeinrichtungen bedarfsgerecht zu versorgen”, moniert Landrat Frithjof Kühn.

So müsse der Rhein-Sieg-Kreis seit Inkrafttreten des Gesetzes im Sommer dieses Jahres aus seiner Kasse die Pflegeberatung finanzieren, Pflegekonferenzen veranstalten und die Pflegebedarfsplanung erstellen, ohne hierfür seitens des Landes eine Kostenerstattung zu erhalten. Kostenfaktor: 350.000 EURO jährlich, unter dem der Kreis und seine Kommunen zu leiden haben. Auch gibt es keine Refinanzierung der Wohnberatung mehr, die der Kreis auf die Arbeiterwohlfahrt Rhein-Sieg (AWO) übertragen hat und mit jährlich 42.000 EURO finanziert. ”Gerade die Wohnberatung ist ein pflegepolitisch äußerst wichtiges Instrument, weil wir dadurch den pflegebedürftigen Menschen die Möglichkeit einräumen wollen, so lange wie es geht, in ihrem Zuhause bleiben zu können – ambulant vor stationär heißt unser Grundsatz”, macht der Landrat weiter deutlich.

Kritisiert wird auch, dass das Land sich mit dem geänderten Pflegegesetz aus der Investitionsförderung von Pflegeeinrichtungen zurückziehe. Der vom Land selbst verursachte Investitionsstau in diesem Bereich von rund 4,8 Milliarden EURO werde von der Landesregierung allem Anschein nach ignoriert. Leidtragende werden dann die Pflegebedürftigen selber sein, die über höhere Gebühren die auf dem freien Markt finanzierten Heimplätze zahlen müssen.

Hingegen versäumt es die Landesregierung auch notwendige Einsparungen vorzunehmen: Die Förderung der Investitionskosten der ambulanten Dienste wurde – obwohl in diesem Umfang nicht erforderlich – auf einem hohen Niveau belassen, das im bundesweiten Ländervergleich stark überdimensioniert ist. Hier sind Leistungseinsparungen von etwa 700.000 EURO versäumt worden. Dies monieren im übrigen auch die kommunalen Spitzenverbände.

Neu ist auch, dass die Kommunen als Träger der örtlichen Sozialhilfe Einrichtungen mit ”eingestreuten Kurzzeitpflegeplätzen” mitfinanzieren sollen. ”Hier werden Standards unnötig aufgebläht, die wir als Kreis finanzieren müssen. Diese politischen Spielwiesen der rot-grünen Landesregierung kosten uns allein im Rhein-Sieg-Kreis schätzungsweise 100.000 EURO mehr”, sagt Frithjof Kühn.

”Die Liste der Beispiele allein beim Pflegegesetz ist beliebig fortsetzbar. Erstaunlich nur”, wundert sich der Landrat, ”dass die SPD-Kreistagsfraktion zu solchen finanzpolitischen Bankrotterklärungen schweigt. Da werden bei den Haushaltsberatungen seitenlang unseriöse Angriffe auf den Kreishaushalt gefahren, aber zu einem der Hauptverursacher für die Schieflage der kommunalen Haushalte, der nordrhein-westfälischen Landesregierung, wird geschwiegen".

Quelle: Pressemitteilung vom 31.12.2003
Rhein-Sieg-Kreis - Pressestelle
Tel. (02241) 13 - 2966 / -2967 / -2219
E-Mail: pressestelle@rhein-sieg-kreis.de
http://www.rhein-sieg-kreis.de/default_text.htm

Gast

Eckpunkte der Pflegepolitik in NRW

Beitrag von Gast » 02.02.2005, 22:29

Eckpunkte für künftige Pflegepolitik des Landes in Düsseldorf vorgelegt

Sozialministerin Birgit Fischer: Landespflegegesetz wirkt – fast 20.000 neue Plätze in Heimen in Bau oder Planung / Aktionsprogramm Pflege schreibt Erfolgsgeschichte fort

Das Ministerium für Gesundheit, Soziales, Frauen und Familie des Landes Nordrhein-Westfalen teilt mit:

300 neue Pflegeheime in Nordrhein-Westfalen gebaut oder in Planung, fast 20.000 neue Plätze für Pflegebedürftige in Angriff genommen: Die im Juli 2003 verabschiedete Novelle des Landespflegegesetzes hat die Erwartungen voll erfüllt. Das Gesetz erleichtert Neubau und Sanierung von Pflegeheimen seit anderthalb Jahren insbesondere dadurch, dass Finanzierungen über den freien Kapitalmarkt möglich sind. Um die Qualität der Einrichtungen sicher zu stellen, schreibt das Gesetz zugleich Standards fest.

„Die neuen Regelungen haben sich als goldrichtig erwiesen“, sagte die nordrhein-westfälische Sozialministerin Birgit Fischer heute (2. Februar 2005) anlässlich der Vorstellung des „Aktionsprogramms Pflege NRW“ in Düsseldorf. „Und mit dem ‚Aktionsprogramm Pflege’ schreiben wir in Nordrhein-Westfalen eine Erfolgsgeschichte fort. Die Eigenständigkeit älterer und pflegebedürftiger Menschen weitestgehend zu erhalten und zugleich menschliche Zuwendung und Unterstützung zu gewährleisten, ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit.“

Durch die Novellierung des Landespflegegesetzes ist erreicht worden, dass die in vielen Kommunen bestehenden Wartelisten für Plätze in Pflegeheimen zunehmend abgebaut werden und dass verstärkt privates Kapital in die Errichtung der Heime fließt. Zudem sind nicht nur viele neue Pflegeheime in Bau oder Planung, auch die Sanierung von fast 200 bestehenden Heimen mit rund 13.000 Plätzen ist weit fortgeschritten.

Die erfolgreiche Umsetzung des Landespflegegesetzes ist wichtiger Baustein des neuen „Aktionsprogramms Pflege NRW“, mit dem NRW-Sozialministerin Birgit Fischer ihre Schwerpunkte für die künftige Pflegepolitik des Landes setzt. „Nur durch einen engen Schulterschluss aller Beteiligten werden wir die Hilfeangebote für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen weiter verbessern und noch stärker auf ihre Bedürfnisse ausrichten können.“

Zentrale Bedeutung hat in Nordrhein-Westfalen daher die neu gegründete Landespflegekonferenz. Auf Initiative der Ministerin haben sich darin mehr als 30 führende Vertreterinnen und Vertreter von Institutionen aus dem Pflegebereich zusammengeschlossen, um sich über grundlegende Fragen der Versorgung hilfe- und pflegebedürftiger Menschen und ihrer Angehörigen abzustimmen.

Eine wichtige Grundlage für die Arbeit der Landespflegekonferenz wird das heute in Düsseldorf vorgestellte „Aktionsprogramm Pflege NRW“ sein. Die Eckpunkte:

1. Pflege vermeiden, Gesundheit im Alter erhalten: Angebote der Prävention und Gesundheitsvorsorge für ältere Menschen sollen ausgebaut werden. Beispiele: Entwicklung eines Handlungskonzepts zur altersgerechten Gesundheitsversorgung, geplante Kampagnen zur Sturzprophylaxe.

2. Selbstständiges Leben mit Pflege ermöglichen: Den Menschen soll auch bei zunehmender Hilfebedürftigkeit so weit wie möglich ein selbstständiges Leben ermöglicht werden. Beispiele für Unterstützung: Entwicklung eines Pflegeratgebers zur besseren Information, Erweiterung der Wohnraumberatung um das Thema Demenz, Weiterentwicklung des Qualitätssiegels „Betreutes Wohnen“, Aufbau integrierter Pflegenetzwerke.

3. Hochwertige stationäre Pflege garantieren: Das Vertrauen auf eine verlässliche, hochwertige und menschliche stationäre Pflege ist für ältere Menschen und ihre Angehörigen von entscheidender Bedeutung. Durch die Novellierung des Landespflegegesetzes hat das Land beispielsweise dafür gesorgt, dass ausreichend Pflegeheimplätze in hoher Qualität zur Verfügung stehen, Qualitätsmaßstäbe für alle Pflegeheime werden derzeit in Modellprojekten entwickelt.

4. Angehörige unterstützen, professionelle Pflege stärken, Ehrenamt fördern: Nur durch gutes Zusammenwirken von professionellen Pflegekräften, Angehörigen und ehrenamtlich Engagierten kann eine optimale Betreuung von Pflegebedürftigen erreicht werden. Die Landesregierung unterstützt die Arbeit dieses Netzwerkes unter anderem durch nachhaltige Förderung der Erstausbildung in der Altenpflege. Im Doppelhaushalt 2004/05 wurden nochmals zusätzlich 2,3 Millionen Euro (2004) und 4,6 Millionen Euro (2005) für die Fachkraftausbildung zur Verfügung gestellt.

5. Bessere Unterstützung bei Demenzerkrankungen: Gerade bei der Pflege dementiell erkrankter Menschen sind Angehörige, Ehrenamtliche und auch Profis nicht selten überfordert. Im Rahmen der „Landesinitiative Demenz-Service NRW“ unterstützt das Land zusammen mit den Pflegekassen bisher acht regionale Demenz-Servicezentren. Dort erhalten Angehörige, ehrenamtlich Engagierte sowie Pflegerinnen und Pfleger Beratung und Hilfe. Der Aufbau weiterer Servicezentren ist geplant. Das Land hat zudem bisher rund 370 niedrigschwellige Hilfeangebote für pflegende Angehörige anerkannt. Dazu gehören beispielsweise Betreuungsangebote für Demenzkranke und familienentlastende Dienste.

6. Pflegeversicherung reformieren: Mehr noch als bisher sollen Pflegebedürftige ihrem Wunsch gemäß zu Hause betreut werden können. Die Bedürfnisse von demenziell erkrankten Menschen und ihren Angehörigen müssen bei einer Reform der Pflegeversicherung stärker als bisher berücksichtigt werden. Angesichts der großen Herausforderungen in den kommenden Jahren sollte die Pflegeversicherung auf einem breiteren finanziellen Fundament stehen.

In Nordrhein-Westfalen sind derzeit rund 460.000 Menschen pflegebedürftig, ihre Zahl wird laut Modellrechnungen bis 2040 auf mehr als 700.000 steigen.

Quelle: Pressemitteilung vom 2.2.2005
http://www.mgsff.nrw.de/aktuelles/presse/index.htm

Gast

Enquete-Kommission zur Zukunft der Pflege

Beitrag von Gast » 08.03.2005, 16:20

Bestätigung für „Aktionsprogramm Pflege NRW“ der Landesregierung

Sozialministerin Birgit Fischer begrüßt Bericht der Enquete-Kommission zur Zukunft der Pflege

Das Ministerium für Gesundheit, Soziales, Frauen und Familie des Landes Nordrhein-Westfalen teilt mit:

Die nordrhein-westfälische Sozialministerin Birgit Fischer begrüßt den heute (8. März 2005) vorgestellten Abschlussbericht der Enquete-Kommission des Landtags zur „Zukunft der Pflege in NRW“.

Ministerin Birgit Fischer: „Der Bericht zeigt, wie ernst die im Landtag vertretenen Parteien die Auswirkungen des demographischen Wandels und die damit verbundenen Herausforderungen auch im Bereich der Pflege nehmen. Die im Abschlussbericht der Enquete-Kommission enthaltenen Empfehlungen unterstützen und ergänzen den von mir mit dem ,Aktionsprogramm Pflege NRW’ eingeschlagenen Weg.“

Dies gelte insbesondere, so die Ministerin weiter, für die im Bericht enthaltenen Hinweise und Anregungen zu Fragen der Qualitätssicherung, der wohnortnahen Versorgung, der Unterstützung pflegender Angehöriger, der Pflege Demenzkranker, der Weiterentwicklung der Pflege in Heimen aber auch der Verknüpfung zwischen Pflege- und Gesundheitswesen.

Quelle: Pressemitteilung vom 8.3.2005
http://www.mgsff.nrw.de/aktuelles/presse/index.htm

Gast

Bericht: "Situation und Zukunft der Pflege in

Beitrag von Gast » 08.03.2005, 16:30

Enquetekommission zur "Situation und Zukunft der Pflege in NRW" stellt ihren Abschlussbericht vor

Die Enquetekommission zur „Situation und Zukunft der Pflege in NRW“ hat dem Landtagsplenum ihren Abschlussbericht Mitte März 2005 vorgelegt. Sie ist die erste ihrer Art im ganzen Bundesgebiet. Die Enquetekommission hat von Mai 2002 bis Dezember 2004 getagt, um ihrem Auftrag entsprechend die Situation der Pflege in Nordrhein-Westfalen darzustellen und Handlungsempfehlungen zu entwickeln, wie die Qualität der Pflege gesichert und verbessert werden kann. Ziel der Enquetekommission sollte es sein, Rahmenbedingungen für eine vorausschauende Politik darzustellen, unter denen eine menschenwürdige Pflege möglich ist, die es den betroffenen Menschen gestattet, in Würde alt zu werden.

Unter dem Vorsitz von Angelika Gemkow (CDU) tagten die neun Abgeordneten der vier Fraktionen sowie sieben vom Landtagspräsidenten auf Vorschlag der Fraktionen berufenen Sachverständigen in 30 nichtöffentlichen Sitzungen. In den Enquetesitzungen wurden zahlreiche Anhörungen und Expertengespräche zu pflegerelevanten Themenbereichen durchgeführt. Darüber hinaus hatte die Kommission Arbeitsgruppen eingerichtet, in denen spezifische Themenbereiche besonders konzentriert bearbeitet wurden. Diese Arbeitsgruppen arbeiteten zu den Themen „Demographie und Infrastruktur“, „Berufs- und Arbeitsfeld Pflege“, „Wohnen im Alter“, „Gesundheitsförderung, Prävention und Rehabilitation“ sowie „Finanzielle und rechtliche Rahmenbedingungen“. Zur Vertiefung wichtiger Fragestellungen hatte die Enquetekommission außerdem Forschungsaufträge in Form von Gutachten und Expertisen vergeben.

Die Enquetekommission zeigt in ihrem Abschlussbericht auf, unter welchen Rahmenbedingungen Pflege stattfindet und gibt zahlreiche Impulse für die Aufrechterhaltung und Weiterentwicklung einer menschenwürdigen Pflege und kommt dabei unter anderem zu folgenden Ergebnissen:

In Nordrhein-Westfalen leben derzeit 459.000 pflegebedürftige Menschen im Sinne des Pflegeversicherungsgesetzes. Nach Projektionen im Rahmen eines von der Enquetekommission in Auftrag gegebenen Gutachtens wird der Anteil der pflegebedürftigen Menschen im Jahr 2040 auf 699.000 gestiegen sein, was einer Steigerungsrate von 52,4 Prozent entspricht.

Rund 70 Prozent der Pflegebedürftigen in NRW werden zu Hause durch Angehörige und ambulante Pflegedienste versorgt. Angehörige sind der „größte Pflegedienst der Nation“, die durch die Pflegeübernahme mit starken körperlichen und seelischen Belastungen konfrontiert sind. Der demographische und soziale Wandel unserer Gesellschaft ist unumkehrbar – auch nicht durch eine kurzfristige Steigerung der Geburtenrate und schon gar nicht durch verstärkte Zuwanderung in einer realistischen Größenordnung. Die Familien werden aller Voraussicht nach die Pflege von Angehörigen in geringerem Umfang übernehmen können. Damit wird die Bedeutung der professionellen Pflege wachsen. Diese Entwicklungen müssen ein deutliches Signal für die Politik sein. Sie zeigen den erheblichen Handlungsbedarf heute und für die Zukunft auf. Zielsetzung der Politik muss es sein, die Folgen der demographischen und sozialen Veränderungen durch entsprechende Weichenstellungen zu lenken und Rahmenbedingungen für eine bedarfsgerechte Pflegeinfrastruktur zu schaffen. Hierzu gehört auch die Förderung der Vereinbarkeit von Pflege und Beruf.

Es besteht großer Handlungsbedarf sowohl was die Versorgung und Pflege Alleinlebender, chronisch Kranker, Hochaltriger, demenziell erkrankter Menschen und älterer Menschen mit Behinderung anbetrifft, wie auch die älterer Migrantinnen und Migranten.

Wichtig für die Pflege der Zukunft ist der Ausbau niederschwelliger, wohnortnaher Versorgungsangebote für die genannten Bevölkerungsgruppen, wie besonders auch der Verbesserung der Kooperation, Koordination und Vernetzung der an der Versorgungsgestaltung beteiligten Institutionen und Akteure. Die Sicherung einer bedarfs- und bedürfnisgerechten pflegerischen Versorgung wird nicht ohne Verbesserung der Kooperation, Integration und Gestaltung des Versorgungsgeschehens möglich sein – eine Aufgabe, für deren Wahrnehmung es allerdings entsprechender Kompetenzen und Finanzierung bedarf. Es sind daher entsprechende Rahmenbedingungen und Anreize zu schaffen, um diese Aufgabe künftig gezielt angehen zu können.

Rund 30 Prozent der Pflegebedürftigen werden in Heimen versorgt. Nach NRW-Erhebungen sind fast 80 Prozent der Heimbewohner psychisch verändert. Zusätzlich steigt auch die Zahl von chronisch schwer erkrankten älteren Menschen mit einem überdurchschnittlich hohen Mortalitätsrisiko. Dies stellt die Pflegekräfte vor große Herausforderungen.

Ein Großteil der Bewohner in stationären Einrichtungen weist einen Unterstützungsbedarf auf, der eine intensiv, qualifizierte Pflege unverzichtbar macht. Das alltägliche Versorgungsgeschehen bleibt in vielen Fällen jedoch auf das Notwendigste begrenzt. Den hohen fachlichen Anforderungen und dem ausgedehnten Unterstützungsbedarf in der vollstationären Pflege steht eine Personalausstattung gegenüber, die schwerlich als adäquat bezeichnet werden kann. Deshalb sind sowohl Maßnahmen notwendig, die die Ablauforganisation verbessern aber auch Ausbildungs- und Weiterqualifizierungsmöglichkeiten, die sich integrativ an die gesamte Einrichtung wenden. Mit dem Ziel, die Lebensqualität zu sichern, ist eine bauliche und konzeptionelle Neugestaltung vieler Einrichtungen notwendig.

Die Enquete-Kommission sieht in der Gewinnung neuer Pflegekräfte und in einer aufeinander abgestimmten Aus-, Fort- und Weiterbildung der beruflich Pflegenden einen Schlüssel für die Sicherstellung der Pflege. Darüber hinaus ist nur gut ausgebildetes und selbstbewusstes Personal in den ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen in der Lage, Pflegemängel und Pflegefehler zu vermeiden. Trotz der eher ernüchternden Ergebnisse einer Bestandsaufnahme der gegenwärtigen Situation in vollstationärer Pflege darf nicht übersehen werden, dass es auch viel versprechende Bemühungen gibt, den gestiegenen Anforderungen gerecht zu werden.

Für die große Zahl von Pflegebedürftigen wird eine bedarfsgerechte Pflegeinfrastruktur sowie ausreichend und gut qualifiziertes Personal, das die Versorgung der pflegebedürftigen Menschen übernimmt, zur Verfügung stehen müssen. In diesem Zusammenhang ist insbesondere auf die Bedeutung neuer Versorgungs- und Wohnformen und die Notwendigkeit der Förderung des bürgerschaftlichen Engagements und damit auf die Entwicklung eines „Hilfe- und Sorgemixes“ hinzuweisen. Dem Wohn- und Lebensumfeld Pflegebedürftiger wird zukünftig ein großer Wert beigemessen. Deshalb werden im Abschlussbericht der Enquetekommission verschiedene Wege aufgezeigt, wie die Wohnsituation und das Wohnumfeld an die Bedürfnisse älteren und vor allem pflegebedürftigen Menschen anzupassen sind und welche Instrumentarien hier zur Verfügung stehen müssen. Ziel ist, Wohnung und Wohnumfeld so zu gestalten, dass ältere Menschen auch bei gesundheitlichen Einschränkungen und Pflegebedürftigkeit möglichst lange selbstbestimmt und selbstständig in ihrer Wohnung leben können.

Ebenso kann die Stärkung der im SGB XI verankerten Grundsätze „ambulant vor stationär“ sowie Rehabilitation und Prävention Einfluss auf die in dieser Einleitung dargestellten Entwicklungen nehmen. Noch immer werden präventive und rehabilitative Potenziale von älteren Menschen erheblich unterschätzt. Die Enquetekommission misst Gesundheitsförderung, Prävention und Rehabilitation gerade bei älteren Menschen einen hohen Stellenwert bei, da auf diese Weise Pflegebedürftigkeit vermieden oder hinausgezögert werden kann. Darüber hinaus können entsprechende Maßnahmen zu einer Verbesserung der Alltagskompetenz und zu einer größeren Eigenständigkeit auch bei bestehender Pflegebedürftigkeit und Behinderung beitragen. Dies muss sich sowohl in der rechtlichen Ausgestaltung als auch im entsprechenden Angebot widerspiegeln. Zwingend erforderlich wird eine ausreichende Personalausstattung im ambulanten und stationären Pflegebereich und eine gute Qualifikation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sein, um eine hohe Pflegequalität zu gewährleisten.

....
Fortsetzung siehe nachfolgender Text
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Quelle: Pressemitteilung vom 8.3.2005
Herausgeber: Der Präsident des Landtags
Redaktion: Stephanie Hajdamowicz, Pressesprecherin
Telefon: 0211/884-2303 Telefax: 0211/884-2250
E-Mail: stephanie.hajdamowicz@landtag.nrw.de
http://www.landtag.nrw.de/intranet/WWW/ ... 2/0803.jsp

Gast

"Situation und Zukunft der Pflege in NRW"

Beitrag von Gast » 08.03.2005, 16:32

Fortsetzung der vorstehenden Pressemitteilung vom 8.3.2005:
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Die Enquetekommission „Situation und Zukunft der Pflege in NRW“ hat einen umfangreichen Bericht vorgelegt, der in Teilen äußerst detaillierte Hintergründe darstellt und umfangreiche Handlungsempfehlungen für die Weiterentwicklung der Politikgestaltung im Bund und in NRW bietet.

Daten, Zahlen, Fakten, Trends
Zahlen und Anstieg der Pflegebedürftigen in NRW

Anfang 2001 lebten in NRW knapp 460.000 Pflegebedürftige im Sinne des Pflegeversicherungsgesetzes, davon etwa 325.000 (rund 70 Prozent) zuhause und weitere 135.000 (rund 30 Prozent) in stationären Einrichtungen. Von Pflegebedürftigkeit betroffen sind somit auch in NRW überwiegend sehr alte Menschen. Insgesamt sind etwa drei Viertel der zuhause und weit über 90 Prozent der in Heimen lebenden Pflegebedürftigen 65 Jahre und älter, rund 45 Prozent (zuhause) bzw. knapp 60 Prozent (in Heimen) sogar 80 Jahre und älter. Nach Projektionen im Rahmen eines von der Enquetekommission in Auftrag gegebenen Gutachtens wird die Zahl der Pflegebedürftigen bis zum Jahre 2040 von rund 459.000 auf 699.000 steigen, das heißt um annähernd 240.000 Personen bzw. 52,4 Prozent des Ausgangswertes. Dies ist wesentlich durch den künftigen Anstieg der Zahl alter Menschen bedingt.

Die Projektion bis 2040 zeigt steigende Verläufe für alle Pflegestufen. Die Ergebnisse der Berechnungen zeigen für das Jahr 2020 in einzelnen Gemeinden in NRW Steigerungsraten von bis zu 68 Prozent der Pflegebedürftigen. Die niedrigste Steigerungsrate hat nach unserer Untersuchung die Stadt Hagen mit rund 11 Prozent. In Heinsberg fällt der Anstieg am höchsten aus. Er liegt dort bei 68 Prozent.

Stationäre Pflegeeinrichtungen, ambulante Pflegedienste
In NRW werden rund 135.000 Pflegebedürftige in Heimen versorgt. Zu etwa 80 Prozent handelt es sich um allein stehende Frauen. Die durchschnittliche Wohndauer in stationären Einrichtungen liegt derzeit bei 39 Monaten, allerdings jeweils mit hohen Extremwerten: Zum einen gibt es immer mehr demenzkranke ältere Menschen mit einer vergleichsweise langen Verweildauer, zum anderen (wenn auch zahlenmäßig weniger) immer mehr somatisch-pflegebedürftige Menschen mit vergleichsweise kurzer Wohn-, das heißt Lebensdauer. Des Weiteren existieren in NRW 2.078 ambulante Pflegedienste, die 92.363 Pflegebedürftige pflegen und betreuen.

In den ambulanten, stationären und teilstationären Pflegeeinrichtungen in Nordrhein-Westfalen waren 2001 insgesamt 158.014 Personen beschäftigt. Die Zahl der Beschäftigten in nordrhein-westfälischen Heimen liegt bei rund 118.900 Mitarbeitern. In den ambulanten Pflegeeinrichtungen sind knapp 39.000 Mitarbeiter tätig.

Demographische Trends
• Es wird eine deutliche Zunahme der Anzahl hochaltriger Menschen (über 80-Jährige) geben. Gerade hier steigt das Risiko, pflegebedürftig zu werden, signifikant. Es wird eine Zunahme der Zahl von älteren Alleinstehenden und Ein-Personen-Haushalten geben, dies gilt für Männer und Frauen gleichermaßen.
• Die Anzahl älterer und sehr alter Ehepaare in Ein-Generationen-Haushalten wird zunehmen.
• Die potenzielle Zahl von Helfern aus dem familiären Umfeld wird weiter abnehmen.

Soziale Trends
• Auch aufgrund des sozialen Wandels wird die Zahl der Ein-Personen-Haushalte deutlich zunehmen. Haushaltsformen und -typen sowie Partnerschaftsbiographien pluralisieren sich weiter.
• Die Frauenerwerbsquote steigt. Dadurch gewinnt das Thema der Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit und Pflege an Bedeutung.
• Die Mobilität und Mobilitätserfordernisse nehmen zu. Die Pflegebereitschaft wandelt sich und wird insbesondere bei den höheren sozialen Milieus voraussetzungsvoller, dass heißt sie ist an vielfältige infrastrukturelle Unterstützungsformen und an die Mitverantwortung anderer gebunden (Kommune, Betriebe).

Der vollständige Bericht wird in Kürze auch im Internet unter http://www.landtag.nrw.de abrufbar sein.

Quelle: Pressemitteilung vom 8.3.2005
Herausgeber: Der Präsident des Landtags
Redaktion: Stephanie Hajdamowicz, Pressesprecherin
Telefon: 0211/884-2303 Telefax: 0211/884-2250
E-Mail: stephanie.hajdamowicz@landtag.nrw.de
http://www.landtag.nrw.de/intranet/WWW/ ... 2/0803.jsp

Gast

Pflege für Menschen in der Pampa gesucht

Beitrag von Gast » 09.03.2005, 11:04

Pflege für Menschen in der Pampa gesucht
Die Versorgung von alten und kranken Menschen wird in NRW bald nicht mehr von der Familie getragen. Vor allem auf dem Land bricht in wenigen Jahren der Pflegenotstand aus, prophezeit eine Untersuchung des Landtags

DÜSSELDORF taz Pflege ist in Nordrhein-Westfalen keine Privatsache mehr. Zu diesem Ergebnis kommt die vom Düsseldorfer Landtag eingesetzte Enquetekommission zur Pflege. "Die potenzielle Zahl von Helfern aus dem familiären Umfeld wird weiter abnehmen", heißt es in dem gestern in Düsseldorf vorgestellten Abschlussbericht der Kommission, in der CDU, SPD, Grüne und FDP vertreten sind.

Derzeit trügen die Angehörigen als "größter Pflegedienst der Nation" die Hauptlast, sagte SPD-Kommissionsmitglied Ralf Jäger. Dies sei wegen des demographischen und sozialen Wandels künftig immer weniger möglich. Deshalb werde die Bedeutung der professionellen Pflege wachsen. "Es besteht großer Handlungsbedarf", sagte die Vorsitzende der Enquetekommission, Angelika Gemkow von der CDU.

Der Pflegenotstand wird auf dem Land wesentlich drastischer sein als beispielsweise im Ruhrgebiet - hier leben wesentlich mehr Familien und Alte als in den singlereichen Städten.
...
Weiter unter
http://www.taz.de/pt/2005/03/09/a0029.nf/text.ges,1

Gast

Pflege benötigt mehr Zuwendung

Beitrag von Gast » 10.03.2005, 09:18

Pflege benötigt mehr Zuwendung
VON HEINZ TUTT, 09.03.05

Probleme der Pflege und der Pflegebedürftigkeit werden den Alltag künftig stärker denn je bestimmen.
Düsseldorf - Schon heute sind mehr als zwei Millionen Menschen in NRW direkt oder indirekt vom Thema Pflege betroffen. Entweder sind sie selbst krank oder bedürfen der Hilfe als alte Menschen - oder sie pflegen beruflich oder als Angehörige die Hilfsbedürftigen. „Pflegebedürftigkeit gilt als Tabuthema, doch Verdrängung hilft nicht weiter“, erklärte gestern die Landtagsabgeordnete Angelika Gemkow (CDU). Sie stellte im Düsseldorfer Landtag nach dreijähriger Arbeit als Vorsitzende der Enquetekommission zur „Situation und Zukunft der Pflege in NRW“ den Abschlussbericht vor. Fazit: Das Thema Pflege und Betreuung wird den Alltag der Menschen künftig mehr denn je bestimmen. Und schon heute muss die Politik Vorsorge treffen.

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Weiter unter
http://www.ksta.de/html/artikel/1109243492105.shtml

Gast

Situation und Zukunft der Pflege in NRW

Beitrag von Gast » 10.03.2005, 11:24

Abschlussbericht
Der Abschlussbericht der Enquête-Kommission "Situation und Zukunft der Pflege in NRW" liegt vor und kann in gedruckter und gebundener Fassung gegen eine Schutzgebühr von 12,- € über den Landtag NRW bezogen werden. Bitte wenden Sie sich an:

Landtag Nordrhein-Westfalen
Referat I.1
Frau Gisela Lange
Platz des Landtags 1
40221 Düsseldorf
Telefon: 0211/884-2678
Fax: 0211/884-3028
Mail: gisela.lange@landtag.nrw.de

Sie können den Bericht auch direkt von dieser Website als pdf-Datei herunterladen. Näheres siehe unter
http://www.landtag.nrw.de/WWW/GB_I/I.1/ ... ericht.jsp

WernerSchell
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Situation und Zukunft der Pflege in NRW

Beitrag von WernerSchell » 13.03.2005, 18:46

Enquetekommission zur "Situation und Zukunft der Pflege in NRW" stellt ihren Abschlussbericht vor

Siehe hierzu auch den Text in dieser Homepage unter      
http://www.wernerschell.de/Medizin-Info ... ission.htm

Siehe auch die Pressemitteilung von Frau Angelika Gemkow MdL
Vorsitzende der Enquetekommission
LANDTAG NORDRHEIN-Westfalen "Situation und Zukunft der Pflege in NRW"
unter
http://home.landtag.nrw.de/mdl/angelika.gemkow/c06.htm

Auszug:
"Zahlen und Anstieg der Pflegebedürftigen in NRW
Anfang 2001 lebten in NRW knapp 460.000 Pflegebedürftige im Sinne des Pflegeversicherungsgesetzes, davon etwa 325.000 (rund 70 Prozent) zu Hause und weitere 135.000 (rund 30 Prozent) in stationären Einrichtungen. Von Pflegebedürftigkeit betroffen sind somit auch in NRW überwiegend sehr alte Menschen. Insgesamt sind etwa drei Viertel der zu Hause und weit über 90 Prozent der in Heimen lebenden Pflegebedürftigen 65 Jahre und älter, rund 45 Prozent (zu Hause) bzw. knapp 60 Prozent (in Heimen) sogar 80 Jahre und älter. Nach Projektionen im Rahmen eines von der Enquête-Kommission in Auftrag gegebenen Gutachtens wird die Zahl der Pflegebedürftigen bis zum Jahre 2040 von rund 459.000 auf 699.000 steigen, das heißt um annähernd 240.000 Personen bzw. 52,4 Prozent des Ausgangswertes. Dies ist wesentlich durch den künftigen Anstieg der Zahl alter Menschen bedingt.
Die Projektion bis 2040 zeigt steigende Verläufe für alle Pflegestufen. Insgesamt nimmt die Anzahl der Pflegebedürftigen im Untersuchungszeitraum von rund 459.000 auf 699.000, das heißt um annähernd 240.000 Personen bzw. 52,4 Prozent des Ausgangswertes zu. Die Ergebnisse Berechnungen zeigen für das Jahr 2020 in einzelnen Gemeinden in NRW Steigerungsraten von bis zu 68 Prozent der Pflegebedürftigen. Die niedrigste Steigerungsrate hat nach unserer Untersuchung die Stadt Hagen mit rund 11 Prozent. In Heinsberg fällt der Anstieg am höchsten aus. Er liegt dort bei 68 Prozent."
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
Bild

Gast

Abschlussbericht - Pflege-Enquetekommission NRW

Beitrag von Gast » 15.03.2005, 13:52

Pflege-Enquetekommission NRW legt Abschlussbericht vor

(er) Die Bedeutung der professionellen Pflege wird wachsen – zu diesem Schluss kommt die Enquetekommission zur „Situation und Zukunft der Pflege in NRW“, die am vergangenen Mittwoch im nordrhein-westfälischen Landtag ihren Abschlussbericht vorgelegt hat. Die vor drei Jahren eingesetzte Pflege-Enquetekommission ist die erste ihrer Art im Bundesgebiet. Sie besteht aus neun Abgeordneten der vier Fraktionen sowie sieben Sachverständigen.
Die vollständige Meldung vom 10. März 2005 lesen Sie auf unserer Startseite unter
http://www.forumsozialstation.de

Quelle: NEWSLETTER FORUM SOZIALSTATION vom 15.3.2005

Gast

Situation und Zukunft der Pflege in NRW

Beitrag von Gast » 18.03.2005, 20:40

Abschlussbericht "Situation und Zukunft der Pflege in NRW" vorgestellt

Düsseldorf (mee). Nach dreijähriger Arbeit stellte die Enquetekommission zur "Situation und Zukunft der Pflege in NRW" des Düsseldorfer Landtags am 8. März 2005 ihren Abschlussbericht vor. Fazit: Das Thema Pflege und Betreuung wird den Alltag der Menschen künftig mehr denn je bestimmen. Die meisten Pflegebedürftigen in NRW werden zurzeit von Familienangehörigen gepflegt. In den kommenden Jahren werde jedoch aufgrund des demographischen und sozialen Wandels die Pflege immer weniger durch Angehörige übernommen, prognostiziert der Kommissionsbericht. Dementsprechend werde der Bedarf an professioneller Pflege überproportional steigen.
Derzeit leben in NRW rund 460.000 pflegebedürftige Menschen, davon etwa 325.000 (rund 70 Prozent)zu Hause und weitere 135.000 in stationären Einrichtungen. 92.000 Pflegebedürftige werden von ambulanten Diensten betreut. Im Jahr 2040 wird es nach Berechnungen der Kommission schon rund 700.000 Pflegefälle geben. Dies entspreche einer Steigerungsrate von über 50 Prozent.
Um ausreichende Pflege anbieten zu können, müssten neue Pflegekräfte gewonnen sowie Aus- und Weiterbildung verbessert werden, lautet eine weitere Schlussfolgerung der Kommission. Nach Erhebungen aus dem Jahre 2001 arbeiten in NRW rund 160.000 Menschen in der Pflege. Etwa 119.000 von ihnen sind in Heimen beschäftigt, die übrigen in ambulanten Pflegeeinrichtungen.
Vor allem die Versorgung chronisch kranker, altersverwirrter und behinderter Menschen müsse verbessert werden, fordert die Kommission. Neben einer ausreichenden Finanzierung sei dazu eine engere Zusammenarbeit aller an der Pflege beteiligten erforderlich. Den kompletten Bericht finden Sie online unter http://www.landtag.nrw.de/WWW/GB_I/I.1/ ... ericht.jsp.

Quelle: Mitteilung des Verbandes Deutscher Alten- und
Behindertenhilfe e.V. (VDAB) vom 17.3.2005

Gast

Pflegedokumentation wird nicht ernst genommen

Beitrag von Gast » 13.04.2005, 11:31

Pflegedokumentation immer noch zu wenig ernst genommen

(er) Teilweise gravierende Defizite bei der Ergebnisqualität konstatiert die im Auftrag der nordrhein-westfälischen "Enquetekommission Pflege"
erstellte Studie "Vorkommen, Ursachen und Vermeidung von Pflegemängeln in NRW". Die von Prof. Dr. Vjenka Garms-Homolová, Institut für Gesundheitsanalysen und soziale Konzepte (IGK), Berlin und Prof. Dr. Günter Roth, Fachhochschule im DRK, Göttingen verfasste Studie sagt aus, dass Pflegekräfte nur teilweise fähig seien, Probleme und Ressourcen der Pflegebedürftigen angemessen einzuschätzen.

Die vollständige Meldung vom 12. April 2005 lesen Sie auf unserer Startseite unter http://www.forumsozialstation.de

Quelle: NEWSLETTER FORUM SOZIALSTATION vom 12. April 2005

Gast

Bedeutung der Pflegedokumentation

Beitrag von Gast » 11.05.2005, 11:09

Bundesländer erkennen Bedeutung der Pflegedokumentation

(er) Die Pflegedokumentation wird von den Pflegekräften immer noch zu wenig ernst genommen - zu diesem Ergebnis kam kürzlich die im Auftrag der nordrhein-westfälischen "Enquetekommission Pflege" erstellte Studie
"Vorkommen, Ursachen und Vermeidung von Pflegemängeln in NRW"(wir berichteten am 12. April 2005/siehe Nachrichtenarchiv). Damit sich dies ändert, starten immer mehr Bundesländer entsprechende Initiativen. Jüngstes Beispiel ist das Saarland:
Dort wurde aufgrund der immer wieder auftretenden Kritik an der Pflegedokumentation ein Unterausschuss des Landespflegeausschusses gebildet, der sich künftig auf drei im Saarland akzeptierte Dokumentationsverfahren verständigen soll. Das teilte Staatssekretär Wolfgang Schild vom saarländischen Sozialministerium in der vergangenen Woche anlässlich einer Fachtagung des Saarländischen Schwesternverbandes mit.

Die vollständige Meldung vom 2. Mai 2005 lesen Sie auf unserer Startseite unter
http://www.forumsozialstation.de

Quelle: NEWSLETTER FORUM SOZIALSTATION vom 10. Mai 2005

WernerSchell
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Situation und Zukunft der Pflege in NRW

Beitrag von WernerSchell » 19.07.2005, 11:35

Lesen Sie hierzu den Beitrag

Werkstattgespräch
zum Abschlußbericht der Enquête-Kommission
„Situation und Zukunft der Pflege
in Nordrhein-Westfalen“
am 11. April 2005

in dieser Homepage unter
http://www.wernerschell.de/Medizin-Info ... CDUNRW.pdf
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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