Mehr Betreuungskräfte für Demenzkranke!

Pflegespezifische Themen; z.B. Delegation, Pflegedokumentation, Pflegefehler und Haftung, Berufsrecht der Pflegeberufe

Moderator: WernerSchell

G. Fröhlich- Rockmann
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Re: Es gibt nicht entweder ... oder ...

Beitrag von G. Fröhlich- Rockmann » 21.09.2008, 12:08

Kimmi hat geschrieben:
G. Fröhlich- Rockmann hat geschrieben: .... die beste Entlastung der stationären Einrichtungen wird nach wie vor eine sinnvolle Stärkung der häuslichen Versorgung sein, denn häuslich versorgte Pflegebedürftige benötigen logischerweise keinen stationären Pflegeplatz, oder? ...
Im Pflegeversicherungsrecht ist das alles schon seit Jahren angelegt: ambulant vor stationär. Nur die Ausgestaltung hinkt hinterher. Die häusliche Versorgung muss folglich stärker gefördert, ausgebaut werden. Zuhause wollen die meisten Menschen bleiben, dort sind sie auch in aller Regel einigermaßen gut versorgt.
Allerdings dürfen wir nicht aus dem Auge verlieren, dass trotz aller guten Absichten immer mehr Menschen "vereinzeln", und folglich nicht Zuhause versorgt werden können. Auch die vielgepriesenen Wohnalternativen sind nicht immer die Lösung. Die Heimversorgung wird für viele Menschen übrig bleiben. Daher müssen wir auch insoweit konsequent für menschenwürdige Bedingungen in der stationären Versorgung eintreten.
Es gibt nicht entweder ... oder ...

Schönen Sonntag wünscht
Kimmi
Theoretische Erklärungen und Absichtsbekundungen in Gesetzes sind nicht automatisch gelebte Praxis. Der Trend zeigt eindeutig in stationär vor ambulant.

Stationäre und ambulante Pflege hat eine ausreichend starke Lobby, die Pflegebedürftige, deren Angehörige, Freunde und Nachbarn bisher nicht haben.

Es wird auch künftig so sein, dass der Pflergebedürftige selbst entscheiden wird welche Form der Pflege er wünscht. Der Eintritt von Pflegebedürftigkeit ist nicht gelichzusetzen mit dem Verlust von Selbstbestimmung.

Der allgemeine Trend ist sich den bisher vorhandenen Möglichkeiten zu entziehen. Insofern folgt auch Prof. Hirsch einem allgemeinen Trend. Die besten stationären Einrichtungen nützen nichts wenn keiner dort hin will.

Es sind nicht eben mal 1 oder 2 oder drei Pflegebedürftige die zu Hause von Angehörigen, Freunden und Nachbarn gepflegt werden sondern 7 von 10.

"Wurden zu Beginn der 90er noch knapp 1,2 Mio. Pflegebedürftige
in Privathaushalten und weitere knapp 500 Tsd. in stationären Einrichtungen betreut, so ist die Anzahl inzwischen auf knapp 1,4 Mio. in Privathaushalten und etwa 640 Tsd. in stationären Einrichtungen angestiegen. "
(Quelle: http://www.bmfsfj.de/bmfsfj/generator/R ... b=true.pdf)

Würden Angehörige, Freunde und Nachbarn in den Streik treten würde Pflege in Deutschland zusammen brechen. Somit sägt derjenige an den Grundpfeilern der Pflege in Deutschland der gegen die Interessen von pflegenden Angehörigen handelt und Selbsthilfe nicht unterstützt.

Angehörige, Freunde und Nachbarn liefern keine qaulitätsfreie Laienpflege ab sondern :
"Die Ergebnisse der vertiefenden Zuatzuntersuchung zum Problem der Betreuung von Demenzkranken in Privathaushalten weisen – übrigens für Deutschland in dieser Breite zum ersten Mal – nach, dass Menschen mit mittlerer und sogar schwerer Demenz auch dann, wenn es zu den im
Verlauf der Erkrankung häufig auftretenden und als besonders belastend empfundenen typischen Verhaltensauffälligkeiten kommt (Agitiertheit, Aggressivität, Störung des Tag/Nacht-Rhythmus etc.), im häuslichen Bereich über einen längeren Zeitraum stabil versorgt werden können."

Weiter :

"Im Kern ist es der überragenden Leistungsfähigkeit der Familie sowie
der entsprechenden privaten Netzwerke geschuldet, dass in Deutschland auch im Falle von Pflegebedürftigkeit die Fortsetzung einer Lebensführung „in den eigenen vier Wänden“
möglich ist." (ebenda)

"Insgesamt hat sich das private Hilfenetzwerk bisher trotz der Effekte des demografischen und sozialen Wandels als erstaunlich flexibel erwiesen." (ebenda)

"Darüber hinaus finden sich inzwischen mit einem Anteil von immerhin 8 % auch deutlich häufiger private Arrangements, bei denen die Pflege von Nachbarn und Bekannten abgesichert wird – in der Regel deshalb, weil keine engeren familiären Angehörigen verfügbar sind." (ebenda)

Die ließe sich fortführen kann man aber auch bei ehrlichem Interesse selber lesen.

Die Krux ist das erforderliche Umdenken ind Richtung bestehende Hilfesysteme an den tatsächlichen Wünschen und Bedürfnissen des Hilfebedürftigen anzupassen und nicht umgekehrt!

Alles Andere ist Wunschdenken.

Eien angenehmen Weltalzheimertag wünscht

Gerd Fröhlich- Rockmann
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10 000 Betreuungskräfte für Heime fehlen

Beitrag von Presse » 15.10.2008, 07:10

dpa meldet... Alzheimer Gesellschaft: 10 000 Betreuungskräfte für Heime fehlen

Der Einsatz zusätzlicher Betreuungskräfte für Demenzkranke in Heimen läuft nach Einschätzung der Deutschen Alzheimer Gesellschaft nur schleppend an. «Nach Schätzungen werden bundesweit zusätzlich zum Pflegepersonal 8000 bis 10 000 Betreuungskräfte gebraucht», sagte die Vorsitzende der Gesellschaft, Heike von Lützau-Hohlbein, am Samstag der Deutschen Presse-Agentur dpa. Mit der Pflegereform, die Anfang Juli in Kraft trat, wurden die Betreuungsleistungen für Menschen mit einer Demenz verbessert. Ein dreitägiger Kongress, der am Samstag in Erfurt zu Ende ging, hatte sich mit der Situation der Kranken und ihrer Angehörigen beschäftigt.

Nach Angaben der Patientenvereinigung leben derzeit in Deutschland
1,1 Millionen Demenzkranke, von denen zwei Drittel von der Alzheimer- Krankheit betroffen sind. Man gehe davon aus, dass ihre Zahl bis 2050 auf etwa 2,6 Millionen steigt, wenn es keinen Durchbruch bei Prävention und Therapie gibt, wie von Lützau-Hohlbein sagte. Die Zahl der Patienten, die in ihrer geistigen Leistungs- und Orientierungsfähigkeit stark eingeschränkt sind, steige damit durchschnittlich um fast 35 000 pro Jahr. «Demenz nimmt eine ganz schleichende Entwicklung. Familien mit einem Angehörigen, der die Diagnose Alzheimer erhält, sind stark belastet.» Zwei Drittel der Betroffenen würden von Angehörigen betreut.

Angebote wie Betreuungsnachmittage oder Tagespflege müssten verbessert werden. «Mir geht es auch um die Kreativität in diesem Bereich.» Es sei notwendig, die Versorgungsstrukturen stärker an den Bedürfnissen der Patienten und Angehörigen zu orientieren. «Es gibt auch Angebote, die nicht genutzt werden.» Zur Umsetzung der Pflegereform müssten «die Länder eigenes Geld einsetzen». Für die Betreuung Demenzkranker können seit Juli monatlich bis zu 200 Euro bei den Pflegekassen beantragt werden.

Der zögerliche Einsatz zusätzlicher Helfer für die soziale Betreuung von Demenzkranken hänge mit ihrer notwendigen Ausbildung zusammen, sagte von Lützau-Hohlbein. «Wenn Langzeitarbeitslose daran Freude habe, dann ist das gut. Sie müssen menschlich geeignet sein und eine gewisse Ausbildung bekommen.» Die Vorsitzende der Selbsthilfe-Organisation sieht dennoch einen großen Fortschritt darin, «dass nun Betreuungsleistungen auch ohne Pflegestufe gewährt werden.»

Weblink: http://www.deutsche-alzheimer.de

Quelle: Pressemitteilung GKV - Spitzenverband - 11.10.2008
https://www.gkv-spitzenverband.de/News_ ... NewsID=232

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10 000 Betreuungskräfte für Heime fehlen

Beitrag von G. Fröhlich- Rockmann » 15.10.2008, 09:08

Zu: 10 000 Betreuungskräfte für Heime fehlen

Sehr geehrte Damen und Herren,

einmal mehr stellt die "Patientenvereingung" (wer auch immer sie dazu gemacht haben mag) Dinge fest die hinlänglich bekannt sind ohne dabei die tatsächlichen Ursachen benennen zu wollen.

Es hat sich nichts daran geändert, dass bei der Einführung des Pflegekassengesetzes Menschen mit Demenz und psychiatrischen Erkrankungen wegen fehlender Mittel außen vor gelassen wurden. Sie sind anderen Pflegebedürftigen bis heute nicht einmal gleichgestellt Das hat Norbert Blühm schon zur Einführung des Pflegekassengesetzes öffentlich zu gegeben.

Die Reparaturen durch Einführung einer 460 € Pauschale (bis 30.06.2008) und auch das jüngste Pflegeweiterentwicklungsgesetz haben, auch wenn man es noch so sehr versucht hochzujubeln, nichts daran geändert, dass mit den bestehenden gesetzlichen Rahmenbedingungen keine zufriedenstellende pflegerische Betreuung von Menschen mit Demenz oder psychiatrischen Erkrankungen gesichert ist.

Für diese Hilfsbedürftigen haben nach einer Untersuchung die von genau dieser "Patientenvereinigung" in Auftrag gegeben wurde und von einem der größten Hersteller von Antidementiva finanziert worden ist ( Studie DIAS finanziert von der Fa. Merck´; Hersteller z.B. von "Axura" ) ambulante Pflegedienste im Durchschnitt 45 Minuten täglich Zeit!

Das dann noch als Beziehungspflege zu bezeichnen ist schon Irrsinn.

Durch die Trennung von Kranken- und Pflegekasse wird dieser Zustand dahingehend noch verschärft weil Therapien die durchaus positive Wirkungen auf den Krankheitsverlauf auch bei Demenz haben (Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie etc. pp) in einem von Kosten- Leistungsdenken bestimmten Gesundheitssystem einfach nicht verordnet werden!

Wenn die Zahlen schon erschreckend sind hinsichtlich der immer noch vorherrschenden gesellschaftlichen Konzeptionslosigkeit muss man auch dazu sagen, dass bei weitem tatsächlich nicht alle Fälle von Demenz (egal in welcher Form) auch diagnostiziert sind, so dass mit Sicherheit davon auszugehen ist, dass die Dunkelziffer wesentlich höher liegt.

Auch wenn morgen 1,1 Millionen zusätzliche Hilfskräfte in Heimen zur Verfügung stünden ist eine qualitativ hochwertige Pflege von demenziell Erkrankten nicht sicher gestellt, da nicht alle Patienten mit Demenz im Heim betreut werden, werden wollen oder automatisch im Heim betreut werden müssen.

Alle Formen der Demenz, nicht nur die vom Typ Alzheimer, belasten den betroffenen Menschen, seine Familie, Freunde und Nachbarn, also all diejenigen die sich ganz überwiegend sehr liebe- und aufopferungsvoll um die Betroffenen kümmern. Dies gilt auch für Menschen mit anderen psychiatrischen Erkrankungen die genau so ein Recht auf Pflege zu Hause haben.

Die beste Entlastung für Heime kann nur eine Verhinderung einer Heimeinweisung sein.

Dies ist möglich wenn die pflegenden Angehörigen, Freunde und Nachbarn die notwendigen Informationen über die Krankheit selbst, der Verlauf und den Möglichkeiten der Intervention aufgeklärt und geschult werden. Wenn Sie die Möglichkeit bekommen Unterstützung die bezahlbar ist zu finden und auch in Anspruch zu nehmen.

Was heute Realität ist ist die Tatsache, dass viele Betroffene und Angehörige vor der Wahl stehen zum Sozialfall zu werden, den eigenen Beruf und die Karriere aufzugeben und einen Menschen mit Demenz zu pflegen, oder aber ihn in ein Heim zu geben.

Auf der anderen Seite sparen pflegende Angehörige bei der Betreuung eines Menschen in der Pflegestufe II in jedem Monat ca 1.600 € der Pflegekasse an Heimkosten und zusätzlich 1.000 € der Kommune!

Der Unterschied zwischen Pflegesachleistung und den Leistungen für selbstbeschaffte Pflegeleistungen (im Volksmund Pflegegeld genannt) ist unter Beachtung der Pflegerealität in Deutschland nicht nachvollziehbar.

Entegegen dem so oft postulierten Grundsatz ambulant vor stationär enthält auch die jüngste Pflegereform keinerlei Ansätze zusätzlicher sinnvoller Angebote zur Stärkung der häuslichen Pflege im Bereich der Demenz.

Ungeeignete und nicht angenommene Angebote hier auszubauen ist Geldverbrennung.

Man beklagt die Nichtinanspruchnahme von Angeboten. Ursache kann hier eine Ausrichtung an nicht vorhandene Bedarfe oder der inzwischen produzierten Armut durch Pflegefall sein.

Wenn Banken ins Schwanken geraten ist innerhalb 1 Woche der gesamte Staatsapparat dabei mit Unsummen um sich zu werfen um das System zu retten.

Um das System der Pflege und sozialen Sicherung in Deutschland zu retten ist es bereits 5 nach 12, es will nur Niemand war haben.

Wenn es um Kreativität in diesem Bereich geht sollte man den pflegenden Angehörigen ein Forum und die Rahmenbedingungen bieten ihre kreative Arbeit bei einer qualitativ hochwertigen Betreuung auch im Bereich der demenziell Erkrankten (siehe MuG III) in die Rahmenbedingungen für Pflege in Deutschland einbringen zu lassen, was jedoch eine Entdeckung des pflegenden Angehörigen als fachkompetenten und gleichberechtigten Ansprechpartner zwingend voraussetzt.

"Wer deutlich spricht riskiert verstanden zu werden!"

Zumindest in diesem Bereich, also der Betreuung und Pflege von Menschen mit Demenz und anderer psychiatrischer Erkrankungen) würde uns die Wahrnehmung der Realität helfen können nicht Nachfolger der "Titanic" zu werden wenn wir denn nicht immer wieder nur die Spitze des Eisberges betrachten wollten.

Nichts Anderes wird aber seit Jahren in diesem Bereich gemacht.

Man sollte vielleicht darüber nachdenken das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland umzuschreiben, denn es entsteht der Eindruck das es nicht die Würde des Menschen ist sondern die Gewinne und Aktienpakete die in hier in diesem Land unantastbar sind!

Mit nachdenklichen Grüßen
Gerd Fröhlich- Rockmann
Assistent eines Menschen mit Demenz
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Zusätzliche Betreuungspersonen in den Pflegeeinrichtungen

Beitrag von Presse » 24.11.2008, 15:53

Zusätzliche Betreuungspersonen in den Pflegeeinrichtungen: Keine Schnellschüsse zu Lasten der Bewohnerinnen und Bewohner

Die Reform der Pflegeversicherung ist in Kraft, die ersten Schritte zur Umsetzung werden unternommen. Dazu gehört auch die Einstellung und Ausbildung von neuem Betreuungspersonal für Demenzerkrankte. „Um diesen Mitarbeitskräften und den Anforderungen an ihren Einsatz an der Seite der dementiell beeinträchtigten Menschen gerecht zu werden, darf das Kind nicht mit dem Bade ausgeschüttet werden,“ so Katrin Markus, die Geschäftsführerin der BIVA. „Unmotivierte oder schlecht qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind keine Entlastung, im Gegenteil. Sie werden bereits auf kurze Sicht zu Frustrationen führen, bei allen Beteiligten.“

Zum Hintergrund: Die Einrichtungsträger können seit dem 1. Juli 2008 mit den Pflegekassen Vergütungszuschläge für die spezielle Betreuung von „Menschen mit erheblichem allgemeinen Betreuungsbedarf“ vereinbaren, also vor allem für Menschen mit Demenz (§ 87b SGB XI). Mit diesen Vergütungszuschlägen soll zusätzliches Personal eingestellt und bezahlt werden.

Die Ankündigung der Bundesagentur für Arbeit, Langzeitarbeitslose für die Arbeit als Pflegeassistenten vermitteln zu wollen, sorgte seinerzeit für Wirbel. Zu Recht wurde kritisiert, dass die Betreuung von Demenzerkrankten erhebliche soziale Kompetenzen erfordere, die sich nicht in ein paar Kursstunden erwerben lassen. (S. BIVA-PE vom 25.08.2008.)

Nun zeigen sich weitere Fragestellungen, die zu Lasten der anspruchsberechtigten Bewohnerinnen und Bewohner ungeklärt sind: Wie wird der erhöhte Betreuungsbedarf möglichst unbürokratisch und zügig festgestellt? Ist die Finanzierung der neuen Stellen gesichert, wenn der Bedarf an zusätzlicher Betreuung höher als kalkuliert ausfällt? Geht dies zu Lasten des Personals, das dann mit Gehaltskürzungen rechnen muss oder werden die Kosten auf die Bewohnerinnen und Bewohner abgewälzt?

„Dies alles sind Aspekte, die im Vorfeld hätten geklärt werden müssen, denn die Daten waren bekannt“ so Katrin Markus weiter. „Schließlich haben die betroffenen älteren Menschen den Anspruch auf zusätzliche Betreuung bereits seit fünf Monaten, ohne dass auch nur annähernd eine flächendeckende Umsetzung erkennbar ist. Die Reibungsverluste bei den Auswahl- und Bewilligungsverfahren werden wieder einmal die Betroffenen auszubaden haben. Im Einzelkampf um ihre Rechte sind sie machtlos. Hier zeigt sich die Notwendigkeit eines starken kollektiven Vertretungsorgans wie des Heimbeirats, der bei der Anforderung, der Auswahl und der Einstellung der zusätzlichen Betreuungskräfte anzuhören und einzubinden ist, um im Schulterschluss mit den Einrichtungsträgern dem Recht der Betroffenen zur Geltung zu verhelfen. Andernfalls droht wieder eine Entscheidung über ihre Köpfe hinweg.“

Näheres zur Pflegereform, insbesondere zur Stärkung der Verbraucherrechte und der Position der Betroffenen erfahren Sie bei der BIVA.

Quelle: Pressemitteilung vom 24.11.2008
________________________________________________________
BIVA e.V.
Bundesinteressenvertretung der Nutzerinnen und Nutzer
von Wohn- und Betreuungsangeboten
im Alter und bei Behinderung e.V.
Vorgebirgsstraße 1
53913 Swisttal
Telefon: 02254 - 7045, 2812
Fax: 02254 - 7046
E-Mail: info@biva.de
http://www.biva.de
http://www.heimverzeichnis.de
Geschäftsführerin: Katrin Markus

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Welche Interessen werden verfolgt?

Beitrag von G. Fröhlich- Rockmann » 24.11.2008, 16:20

Zu Pressemitteilung vom 24.11.2008 von BIVA e.V.
Bundesinteressenvertretung der Nutzerinnen und Nutzer
von Wohn- und Betreuungsangeboten
im Alter und bei Behinderung e.V.
Vorgebirgsstraße 1
53913 Swisttal



Sehr geehrte Damen und Herren,

mal wieder erreicht mich eine Pressemitteilung die mich einfach nur noch ermüdet:

Offensichtlich sind Menschen mit Demenz und psychiatrischen Veränderungen (denn auch diese sind entgegen den öffentlichen Darstellungen von den erhöhten Betreuungsleistungen genau so betroffen) mittlerweile auch dafür gut fortgesetzt Menschen nach Ihrem sozialen Status zu diskriminieren und Stimmung zu machen gegen Lösungsansätze.

Wo steht bitte geschrieben, dass Langzeitarbeitslose nicht die soziale Kompetenz besitzen Menschen mit Demenz oder psychiatrischen Erkrankungen im Rahmen zusätzlicher Betreuungsleistungen (denn um nichts anderes geht es hier) in stationären Einrichtungen zu betreuen??

Wer bietet denn Menschen die Langzeitarbeitslos geworden sind (sicher auch nicht selten dadurch das Beruf und Pflege eines Angehörigen in Deutschland nicht vereinbar ist) eine sinnvolle Perspektive nachdem diese bösen und unfähigen Langzeitarbeitslosen als pflegende Angehörige Milliarden der Solidargemeinschaft eingespart haben???

Felsenfest bin ich davon überzeugt, dass es Tausende Langzeitarbeitslose geben wird, die wie ich ohne jede Ausbildung jahrelang ganz vorbildlich, liebevoll und in gutachterlich bestätigter höchster Qualität gepflegt haben und pflegen.

Insofern habe ich solch bösartige Verläumdungen und Diskriminierungen nur auf das schärfste zurück zu weisen.

Tausende freiwillige Helferinnen und Helfer erbringen seit Jahren eine ganz wertvolle Arbeit im Bereich der niederschwelligen Betreuungsangebote im ambulanten Bereich. Diesen gehört höchster Dank und Anerkennung den ich sehr gern an dieser Stelle auch ganz ausdrücklich heirmit ausspreche :!:

Weshalb soll das im stationären Bereich nicht möglich sein????? :?:
Es sei die Frage erlaubt, weshalb denn überhaupt solche Maßnahmen notwendig sind? Die Antwort wird wohl die sein, dass seit Einführung der Pflegeversicherung bis heute eine adäquate Pflege für Menschen mit Demenz und psychiatrischen Erkrankungen in Deutschland überhaupt nicht vorgesehen und somit praktisch nicht realisierbar ist, was auch die jüngsten Gesetzgebungsversuche in keinster Weise ändert!

Anstatt die schwächsten Mitglieder der Gesellschaft zu attackieren währe eine konsequente Forderung einer tatsächlichen Reform des Pflegekassengesetzes eine ehrliche Interessenvertretung von Betroffenen!

Unmotivierte und schlecht qualifizierte Mitarbeiter sind wohl nicht erst das Ergebnis jüngster gesetzgeberischer Verfahren. Auch dürfte bei sachgerechter und objektiver Beurteilung auffällig sein, dass selbst höhere Bezahlung (die im Übrigen auch zu steigenden Kosten führen wird, die von Bewohnern zu tragen ist) im Pflegebereich nicht automatisch eine bessere, adäquate Versorgung von Menschen mit Demenz und psychiatrischen Erkrankungen mit sich bringt, da wie Eingangs bereits beschrieben zusätzliche Betreuungsleistungen überhaupt nicht Bestandteil von Pflegeleistungen sind deren höhere Bezahlung gefordert wird.

Die Beste Entlastung stationärer Pflege ist nach wie vor die Schaffung solcher Rahmenbedingungen die eine stationäre Pflege gar nicht erst notwendig werden lassen!

Insofern betrachte ich es als unredlich Menschen mit Demenz und psychiatrischen Erkrankungen hier zur Durchsetzung tatsächlich sehr eigennütziger Interessen zu benutzen.

Die Behauptung das Betroffene machtlos seien und unbedingt jemand hermüsse der über und für sie spricht entbehrt genau so jeder Grundlage und würde in der logischen Fortsetzung dazu führen, dass nicht einmal eine Einstufung in eine Pflegestufe statt finden könnte, da die Betroffenen hierzu logischerweise genauso nicht in der Lage sein müssten.

Bekannt sein wird inzwischen das erhöhte Betreuungsleistungen eben genau im Rahmen einer solchen Einstufung beantragt und bewilligt werden. Sollte das tatsächlich wie behauptet unmöglich sein ist es höchste Zeit die Frage nach der Kompetenz hochqualifizierter Fachkräfte zu stellen und entsprechende Heime zu schließen. Im übrigen mag ich empfehlen vor Veröffentlichung von Pressemitteilungen die einschlägigen und nicht erst seit gestern bestehenden Richtlinien der Leistungsträger zumindest zu lesen.

Seltsam anmutend auch in diesem Zusammenhang die Feststellung der Untersuchungen zu MuG IV ( siehe Bundesfamilienministerium) nachdem bei einem sehr hohen Anteil in stationären Einrichtungen Demenz und psychiatrische Veränderungen gar nicht diagnostiziert sind. Unverständlich deshalb wenn der Ruf nach mehr Geld sehr laut erschallt, die Frage der medizinischen Versorgung offensichtlich nicht mit der notwendigen Sorgfalt nachgekommen wird.

Fraglich bleibt für mich auch weshalb es eines „starken kollektiven Vertretungsorgans“ bedarf? Ich würde mich freuen wenn auch beim Verfasser dieser Pressemitteilung die Erkenntnis reifen würde, dass auch Menschen mit Demenz bis zu einem gewissen Grade des Fortschreitens der selben durchaus in der Lage sind sich selbstbestimmt auch selbst zu vertreten!!

Insofern bleibt wieder mal die Frage offen welche tatsächlichen Interessen man hier denn wirklich verfolgt.

Mit freundlichen Grüßen
Gerd Fröhlich- Rockmann
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Menschen statt Heime

Beitrag von Presse » 28.11.2008, 09:12

Rhein-Kreis Neuss
„Es geht ums Leben“

VON THILO ZIMMERMANN

Rhein-Kreis Neuss - Die Berufsbezeichnung ist nicht schön. „Betreuungskraft in Pflegeeinrichtungen nach Paragraf 87b Pflegeweiterentwicklungsgesetz“, so werden die Demenz-Assistenten genannt, die künftig in den Altenheimen ihren Dienst versehen sollen. Trotzdem ist das ein Job mit Zukunft.

Seit gestern wirbt die auch für den Rhein-Kreis Neuss zuständige Agentur für Arbeit in Mönchengladbach für die Weiterbildung, die die Ausübung des Berufs möglich machen soll.

Das Interesse ist groß: 140 arbeitslose Frauen und Männer im Rhein-Kreis Neuss sowie noch einmal 160 in der Stadt Mönchengladbach haben sich bisher gemeldet. Einige sammelten schon Erfahrung in der Pflege wegen ihrer familiären Situation, andere stammen aus kaufmännischen oder anderen Berufen und sind bereit, „umzusatteln“.

Menschen statt Heime

„Wir brauchen nicht mehr Heime, wir brauchen mehr Menschen, die Demenzkranke betreuen können“, so Helmut Wallrafen-Dreisow, der Geschäftsführer der Mönchengladbacher Sozial-Holding, deren Bildungs-GmbH die Qualifizierung in der Vitusstadt ab dem 1. Dezember übernimmt.

Im Rhein-Kreis Neuss läuft der Prozess etwas langsamer an: Die Technologiezentrum Glehn (TZG) GmbH soll Anfang nächsten Jahres mit der Weiterbildung beginnen - wenn sich die Pflegeeinrichtungen bereiterklärt haben, Demenz-Assistenten einzustellen.

Doris Schillings, operative Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit, ist aber zuversichtlich, „dass es dazu bald konkrete Aussagen gibt“.

Mehr lesen Sie am Freitag, 28. November 2008, in der Neuß-Grevenbroicher Zeitung.

Quelle: http://www.ngz-online.de/public/article ... Leben.html

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Mehr Betreuer in Pflege - Ampel-Farben für Heime ?

Beitrag von Presse » 21.03.2009, 12:34

Mehr Betreuer in Pflege -
doch Ampel-Farben für Heime im Gespräch


Berlin (dpa) - Mehr Betreuung und Beratung: Knapp neun Monate nach
dem Start der Pflegereform werden neben den Leistungserhöhungen
weitere Kernpunkte allmählich umgesetzt. Doch vieles kommt nur
stockend voran. Um Nachbesserungen bei der geplanten Qualitätsprüfung
der Pflegeheime wird noch gerungen.
Von insgesamt bis zu 10 000 möglichen neuen Pflege-Assistenten
seien 5000 eingestellt worden, berichtete Gesundheitsministerin Ulla
Schmidt (SPD) am Freitag in Berlin. Während Pflegeheime hier
schneller vorangingen, würden Familien von Pflegebedürftigen Hilfe
durch solche Assistenten nur zögerlich beantragen. Schmidt rief
Betroffene dazu auf, die weit verbreitete Zurückhaltung aufzugeben.
Von 600 Millionen Euro, die für den ambulanten Bereich zur Verfügung
stünden, sei nur ein kleiner Teil abgerufen worden. Da der Bedarf
steige, erwarte sie weitere Einstellungen. Auch unter
Langzeitarbeitslosen wurden Bewerber angeworben - ihren Anteil konnte
Schmidt nicht beziffern.
Drei Wochen nach der Präsentation eines neuen Bewertungssystems
mit Schulnoten von «sehr gut» bis «mangelhaft» für alle rund 10 000
Pflegeheime im Kampf gegen Missstände sind Nachbesserungen in Sicht.
Nachdem der Vorschlag einer Ampelkennzeichnung wegen des Widerstands
der Pflege-Anbieter vom Tisch war, sind nun wieder Signalfarben im
Gespräch. Kritiker hatten bemängelt, dass schlechte Noten etwa bei
der Pflegequalität in der Gesamtnote nicht ausreichend
widergespiegelt würden, wenn andere Teilnoten gut seien.
«Ein aktuell diskutierter Entwurf enthält Rot als Signalfarbe für
besonders schlechte Bewertungen», sagte Florian Lanz, Sprecher des
Spitzenverbands der Krankenkassen, der Deutschen Presse-Agentur dpa.
«Je klarer und eindeutiger die Aussage, desto besser.» Schmidt sprach
von einer Kombination des Notensystems mit dem zuvor verworfenen
Ampelsystem zur Bewertung der Pflegeeinrichtungen.
Absehbar sei zudem, dass bundesweit knapp 300 Pflegestützpunkte
eingerichtet werden. Union und SPD hatten monatelang über solche
Beratungs- und Koordinierungsstellen gestritten. Die Union hatte
Schmidt vorgeworfen, ein bundesweit gefördertes Netz dieser Stellen
sei zu zentralistisch. Bei Ausschöpfen der Förderung könnten 1200
Stützpunkte geschaffen werden, doch den Ländern steht dies frei.
Statt ein Stützpunkt pro 30 000 Einwohner werde vielfach nur einer
pro 100 000 oder mehr eingerichtet, sagte Schmidt.
Längerfristig sollten die Stützpunkte zum Mittelpunkt der
Weiterentwicklung der Kommunen zur «Sozialen Stadt» mit besser
vernetzten Betreuungs-, Pflege- und Medizin-Angeboten für die immer
zahlreicheren Älteren werden. «Hier sehe ich die Zukunft», sagte
Schmidt.

Quelle: Mitteilung GKV-Spitzenverband Bund vom 20.3.2009
https://www.gkv-spitzenverband.de/News_ ... NewsID=607

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Arbeitslose Helfer für Demenzkranke - ein Erfolg

Beitrag von Presse » 09.06.2009, 06:01

Deutesches Ärzteblatt, 8. Juni 2009

Politik Kassen werten arbeitslose Helfer für Demenzkranke als Erfolg

München – Die gesetzlichen Krankenversicherungen werten das umstrittene Projekt als Erfolg, Langzeitarbeitslose zur Betreuung von Alzheimerkranken anzulernen. ...(mehr)
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/3 ... Erfolg.htm

aerzteblatt.de
Gemischte Reaktionen auf „Arbeitslose im Pflegedienst“
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=33400
Ministerium will Programm zur Pflege-Betreuung zügig starten
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=33446

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Zusätzliche Betreuungskräften in der Pflege

Beitrag von Presse » 15.07.2009, 14:02

Zusätzliche Betreuungskräften in der Pflege

Gemeinsame PM von Bundesministerin Ulla Schmidt und Bundesminister Olaf Scholz zu zusätzlichen Betreuungskräften in der Pflege , zum Schwerpunkt: Pflege - 14. Juli 2009 - Pressemitteilung

Die Pflegereform bringt immer mehr Menschen einen Arbeitsplatz. Die Zahl der zusätzlichen Pflegebetreuungskräfte ist weiter gestiegen. Seit Start der Reform am 1. Juli 2008 konnten rund 11.000 zusätzliche Betreuungskräfte zur besseren Versorgung demenziell erkrankter Menschen in Heimen eingestellt werden. Das teilten Bundesgesundheitsministerin Ullas Schmidt und Bundesarbeitsminister Olaf Scholz am Dienstag mit.

Die bisher rund 11.000 neuen Arbeitsplätze verteilen sich auf rund 7.600 Vollzeitstellen, da viele in Teilzeit arbeiten. Durch die Bundesagentur für Arbeit wurden bis Ende Juni rund 1.500 Kräfte vermittelt. Die anderen neuen Betreuungsassistenten haben sich die Heimträger selbst gesucht, zum Beispiel unter denjenigen, die bisher ehren-amtlich tätig waren. Es ist davon auszugehen, dass durch die Neuregelung bis zu 20.000 neue Arbeitsplätze für Betreuungskräfte geschaffen werden können.

Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt: „Die Pflege Demenzkranker ist für Angehörige und professionell Pflegende eine schwierige, oft anstrengende Aufgabe. Bis jetzt fast 11.000 zusätzliche Betreuungskräfte in der Pflege sind ein Erfolgsmodell. Sie erleichtern jetzt den Alltag von rund 190.000 stationär gepflegten Menschen. Die Reform zeigt dreifache Wirkung: die Lebensqualität der betroffenen Heimbewohner wird verbessert, die Pflegefachkräfte werden unterstützt und Arbeitsplätze werden geschaffen. Auch Menschen, die bislang keine Anstellung haben und sich in dem Bereich engagieren wollen, finden wieder eine sinnvolle Arbeit.“

Bundesarbeitsminister Olaf Scholz: „In den Pflegeheimen überall in unserem Land sorgt der Einsatz der zusätzlichen Pflegeassistenten für große Erleichterung. Engagierte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer entlasten die übrigen Beschäftigten in den Pflegeheimen. Die Bewohnerinnen und Bewohner der Heime schätzten es, dass jetzt jemand da ist, der Zeit für ein längeres Gespräch, einen Spaziergang oder ein Spiel hat. Als Arbeitsminister freue ich mich, dass wir so Chancen für Arbeitslose geschaffen haben. Tausende haben das Angebot genutzt und sich weitergebildet. Jetzt tut sich ein breites Beschäftigungsfeld auf.“

Mit der Reform wurde ein Anspruch auf zusätzliche Betreuungskräfte im Heim geschaffen, die vollständig von der Pflegeversicherung finanziert werden. Sie sollen helfen, die von demenziellen Erkrankungen betroffenen Heimbewohner bei ihren alltäglichen Aktivitäten zu unterstützen und die Lebensqualität der Menschen mit demenzbedingten Fähigkeitsstörungen, geistigen Behinderungen oder psychischen Erkrankungen zu erhöhen.

Welche Anforderungen an die künftigen Betreuungsassistenten gestellt werden, welche Fähigkeit man mitbringen sollte und welche konkreten Aufgaben sie haben, sind klar geregelt. Zu den Aufgaben gehören z.B. Lesen, Malen, Spazierengehen, gemeinsames Kochen oder auch die Beschäftigung mit dem bisherigen Lebensweg des Kranken.

Durch spezifische Qualifizierungsmaßnahmen, die mindestens 160 Stunden und zwei Praktika umfassen, werden grundsätzlich geeignete Bewerberinnen und Bewerber – darunter viele mit guter Vorqualifikation und/oder entsprechender beruflicher Praxis - im Umgang mit Demenzkranken geschult und und für die Aufgabe ausgebildet. Zuletzt entscheidet das Pflegeheim, welche Person als Betreuungsassistent oder –assistentin eingestellt wird.

Quelle: Pressemitteilung vom 14.07.2009
http://www.bmg.bund.de/cln_100/SharedDo ... raefte.pdf


Weitere Informationen unter http://www.bmas.bund.de

Weitere Navigationsmöglichkeiten zum Artikel
Pflege - 24. Juni 2009
Mehr erfahren zu: Neu in der Pflege: Die Betreuungskraft
http://www.bmg.bund.de/cln_100/nn_11682 ... kraft.html
Pflegereform 2008 im Überblick
http://www.bmg.bund.de/cln_100/nn_11682 ... -2008.html

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Betreuungsassistenten bereichern Alltag von Dementen

Beitrag von Presse » 22.12.2010, 07:47

Betreuungsassistenten bereichern Alltag von Dementen

Die Betreuung altersverwirrter Menschen in Heimen ist aufwendig. Dafür ist ein neues Berufsbild geschaffen worden.

Von Christoph Fuhr

"Arbeitslose arbeiten mit Demenzkranken? Das kann ja wohl nicht funktionieren!": Als vor mehr als zwei Jahren erste Pläne für den Einsatz von sogenannten Betreuungsassistenten publik wurden, und dabei auch Langzeitarbeitslose in den Fokus rückten, war das Echo zunächst überaus negativ.

Dass der Handlungsbedarf in Pflegeheimen immer größer wird, weil Pflegekräfte oft nicht die Zeit für die spezielle Betreuungsbedürftigkeit von Demenzpatienten haben .... (mehr)
http://www.aerztezeitung.de/politik_ges ... sid=634264

WernerSchell
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Betreuungsassistenten bereichern Alltag von Dementen

Beitrag von WernerSchell » 22.12.2010, 08:10

Presse hat geschrieben: .... Betreuungsassistenten bereichern Alltag von Dementen ... Die Betreuung altersverwirrter Menschen in Heimen ist aufwendig. Dafür ist ein neues Berufsbild geschaffen worden. .... "Arbeitslose arbeiten mit Demenzkranken? Das kann ja wohl nicht funktionieren!": Als vor mehr als zwei Jahren erste Pläne für den Einsatz von sogenannten Betreuungsassistenten publik wurden, und dabei auch Langzeitarbeitslose in den Fokus rückten, war das Echo zunächst überaus negativ. ....
Dass die Tätigkeit von Betreuungsassistenten positiv eingeschätzt wird, ist erfreulich. Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk hat übrigens am 16.08.2008 die Schaffung des neuen Berufsbildes begrüßt unter der Voraussetzung, dass Eignung und Qualifizierung gegeben ist.

Die Texteinstellung dazu:
>> Mehr Betreuungskräfte für Demenzkranke <<
Lesen Sie die Pressemitteilung von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk vom 16.08.2008 hier:
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... eilung.php
Die Pressemitteilung von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk ist seinerzeit auf der Bundespressekonferenz als besonders treffend und sachlich formuliert begrüßt worden!

Werner Schell
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Betreuungsassistenten - Vollzeitstellen

Beitrag von Pegasus » 27.12.2010, 22:21

Hallo,

in dieser Pressemeldung ist von rund 1200 Vollzeitstellen für die Betreuung von "Demenzpatienten" die Rede, welche geschaffen worden sind.
Abgesehen von der Bezeichnung "Demenzpatenten" sind es doch wohl nicht nur 1200 geschaffene Vollzeitstellen?
Im vorherigen Artikel wird noch von bisher rund 11.000 neuen Arbeitsplätzen geschrieben welche sich auf rund 7.600 Vollzeitstellen verteilen :?:

Gruß
Pegasus

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Betreuungsassistenten hilfreich

Beitrag von PflegeCologne » 28.12.2010, 11:50

Hallo,
ich denke, dass die unter
http://www.aerztezeitung.de/politik_ges ... sid=634264
genannte Zahl nicht stimmt. 12.000 scheint mir treffender. Vielleicht hat die Ärztezeitung nur eine null vergessen?
Genaue Daten müsste man bei den Pflegekassen erfragen.
MfG Pflege Cologne
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Zusätzliche Pflegehelfer haben sich bewährt

Beitrag von Presse » 09.12.2011, 07:36

Ärzte Zeitung, 08.12.2011

Zusätzliche Pflegehelfer haben sich bewährt
BERLIN (af). Vor allem Demenzkranke in Heimen profitieren, wenn die Heime zusätzliche Betreuer einsetzen. Zu diesem Ergebnis kommt ein Gutachten des IGES-Instituts im Auftrag des GKV-Spitzenverbands. ....
(mehr) http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=682 ... ege&n=1541

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Mehr Zeit für die Pflege

Beitrag von Presse » 09.12.2011, 17:17

Mehr Zeit für die Pflege - gute Erfahrungen mit zusätzlichen Betreuungskräften in Heimen

Nicht nur Pflegebedürftige, sondern auch Pflegekräfte profitieren von der seit 2008 bestehenden Möglichkeit, zusätzliche Betreuungskräfte in Pflegeheimen einzusetzen. Zu diesem Ergebnis kommt ein aktuelles Gutachten des IGES-Instituts im Auftrag des GKV-Spitzenverbands. Es stützt sich auf eine schriftliche Befragung von 549 Betreuungskräften und 426 Wohnbereichsleitungen aus über 200 Pflegeheimen und wird durch Interviews mit leitenden Pflegekräften und Heimbewohnern ergänzt.

Die zusätzlichen Helfer kümmern sich vor allem um pflegebedürftige Heimbewohner mit eingeschränkter Alltagskompetenz, die einen erheblichen Betreuungsbedarf haben, wie z. B. Demenzkranke. Sie begleiten diese Menschen im Alltag, gehen mit ihnen spazieren oder aktivieren spielerisch ihre Sinnes- und Gedächtnisleistungen. Die Betreuungskräfte gehen nicht unvorbereitet in ihre neue Tätigkeit. Voraussetzungen sind nach der Richtlinie des GKV-Spitzenverbandes ein Praktikum in einer Pflegeeinrichtung und eine Weiterbildung von insgesamt 160 Stunden. Allein 2010 gab die Pflegeversicherung für die Finanzierung dieser zusätzlichen Helfer fast 442 Mio. Euro aus.

Gewinn für alle Seiten

Die Zusammenarbeit zwischen Betreuungs- und „normalen“ Pflegekräften wird von beiden Seiten laut IGES-Studie als bereichernd empfunden. 96 Prozent der befragten Wohnbereichsleitungen sehen in den Betreuungskräften eine große Unterstützung und Entlastung im Alltag. Ebenso viele geben an, dass sich durch die zusätzlichen Helfer die Versorgung der Pflegebedürftigen insgesamt verbessert habe. Pflegebedürftige seien zufriedener und aktiver als früher.

Fachlich seien die neuen Helfer mehrheitlich gut auf ihren Einsatz vorbereitet, meinen sowohl die leitenden Pflegekräfte als auch die Betreuer selbst. Angeregt wurde - ebenfalls von beiden Seiten -, künftig noch mehr Wissen über Demenzkranke und ihre Alltagsprobleme sowie konkrete Aktivierungsmethoden zu vermitteln.

Die typische Betreuungskraft ist weiblich, über 45 Jahre alt, bringt praktische Erfahrung z. B. durch die Pflege von Angehörigen mit und verfügt über viel Lebenserfahrung. Für viele Helfer bietet sich hier außerdem die Chance, wieder in einen Beruf einzusteigen bzw. beruflich umzusatteln. Laut Studie waren 39 Prozent vorher arbeitslos und 17 Prozent geringfügig beschäftigt.

Hintergrund
Gesetzliche Grundlage ist der § 87b SGB XI. Danach erhalten Pflegeeinrichtungen leistungsgerechte Zuschläge, wenn sie für die zusätzliche Betreuung und Aktivierung von Heimbewohnern mit erheblichem allgemeinen Betreuungsbedarf zusätzliches Personal (eine Vollzeitkraft auf 25 Bewohner) beschäftigen. Welche Qualifikation diese zusätzlichen Betreuer vorweisen müssen und welche Aufgaben sie übernehmen sollen, regelt eine Richtlinie des GKV-Spitzenverbands.

Quelle: Pressemitteilung GKV-Spitzenverband vom 08.12.2011
http://www.gkv-spitzenverband.de/upload ... _18252.pdf

IGES-Gutachten
http://www.gkv-spitzenverband.de/upload ... _18251.pdf
Weitere Informationen zu den zusätzlichen Betreuungskräftenhttp://www.gkv-spitzenverband.de/Betreu ... _XI.gkvnet

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