Mehr Betreuungskräfte für Demenzkranke!

Pflegespezifische Themen; z.B. Delegation, Pflegedokumentation, Pflegefehler und Haftung, Berufsrecht der Pflegeberufe

Moderator: WernerSchell

Gaby Modig
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Fort - & Weiterbildungsmaßnahmen müssen eingefordert wer

Beitrag von Gaby Modig » 24.08.2008, 07:23

Guten Morgen ins Forum!

Die hier vorgestellten Beiträge sprechen vielfach die richtigen Aspekte an, so dass nicht immer nur widersprochen werden muss.

Ich möchte aber noch einmal deutlich machen:

Wir brauchen mehr Fachpersonal für die Pflege und Betreuung in den Pflegeeinrichtungen. Dabei muss auf die Bedürfnisse der Demenzkranken besondere Rücksicht genommen werden. Insoweit reichen die allgemeinen Ausbildungen wohl eher nicht aus, es muss ggf. angemessen nachqualifiziert werden. Fort - und Weiterbildungsmaßnahmen müssen eingefordert werden!
Die jetzt per Gesetz vorgegebenen Betreuungsassistenten entsprechen sicherlich nicht diesen Wunschanforderungen. Wenn man aber bedenkt, dass diese Kräfte nur ergänzend hilfreich wirken sollen, nicht pflegerisch und nicht therapeutisch, sollte man Bedenken zurückstellen.
Eine gute Qualifizierung dieser Assistenten ist aber geboten. Dabei ist natürlich auf die erforderliche Eignung zu achten. Das gilt für aber für alle in Betracht kommenden Personen, folglich auch für Langzeitarbeitslose. Daher ist auch nichts dagegen einzuwenden, dass Langzeitarbeitslose in den Kreis der möglichen Bewerber einbezogen werden. Diskriminierungen sind hier, wie auch an anderen Stellen, nicht akzeptabel.

MfG
Gaby M.
Pflegesystem verbessern - weg von der Minutenpflege. Mehr Pflegepersonal ist vonnöten!

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Zusätzliche Betreuung - Mitwirkung der BewohnerInnen

Beitrag von Service » 25.08.2008, 10:43

Zusätzliche Betreuungspersonen in den Einrichtungen nicht ohne Mitwirkung der Bewohnerinnen und Bewohner

Die Ankündigung der Bundesagentur für Arbeit, Langzeitarbeitslose für die Arbeit als Pflegeassistenten für demenziell veränderte Menschen vermitteln zu wollen, sorgte in den letzten Tagen für sehr viel Wirbel. Das durch die Pflegeversicherungsreform geschaffene neue Leistungsangebot ermöglicht es den Heimen, für diese Personengruppe zusätzliche, speziell ausgebildete Betreuungskräfte einzustellen, für das sie mit den Pflegekassen besondere Vergütungszuschläge vereinbaren können. Über die Qualifikation dieser zusätzlichen Betreuungskräfte ist nun ein Streit entbrannt.
In der vom Spitzenverband Bund der Pflegekassen hierzu entworfenen Richtlinie ist festgelegt, in welchen Bereichen die zusätzlichen Betreuungskräfte die betroffenen Pflegeheimbewohnerinnen und -bewohner aktivieren und betreuen sollen. Danach kommen alle Maßnahmen und Tätigkeiten in Betracht, die das Wohlbefinden, den physischen Zustand oder die psychische Stimmung der Menschen positiv beeinflussen. Ausdrücklich werden Aktivitäten wie die Begleitung beim „Malen und Basteln“, „Kochen und Backen“ oder der „Besuch von kulturellen Veranstaltungen“ genannt. Für die Ausübung dieser Betreuungstätigkeiten soll kein therapeutischer oder pflegerischer Berufsabschluss erforderlich sein. Pflege-Experten kritisierten, dass die Betreuung von Demenzerkrankten erhebliche soziale Kompetenzen erfordere, die Langzeitarbeitslose nicht unbedingt mitbringen. Aus Betroffenensicht ist zu kritisieren, dass in der aktuellen Diskussion die Betroffenen wieder einmal zum Objekt der Auseinandersetzung gemacht werden. Es wird über sie und nicht mit ihnen diskutiert. Dabei geht es bei den zusätzlichen Betreuungskräften um Personen, die eine enge persönliche Beziehung zu den Betroffenen aufbauen und sie im Alltagsleben begleiten sollen. „Die soziale Kompetenz der Bewerberinnen und Bewerber kann am besten von denjenigen beurteilt werden, für die sie da sein wollen: Den Bewohnerinnen und Bewohnern bzw. deren Vertrauenspersonen und den Vertretern im Heimbeirat“, so Katrin Markus, die Geschäftsführerin der BIVA. „Wir fordern schon seit langem, dass das Mitwirkungsorgan der Betroffenen nicht nur bei solchen Banalitäten wie der Planung eines Festes beteiligt wird, sondern auch bei Entscheidungen, die die Bewohner unmittelbar und nachhaltig betreffen wie z.B. die Einstellung von neuen Betreuungskräften. Hieran zeigt sich, wieweit die hehren Ziele von mehr Menschenwürde und Selbstbestimmung der Bewohnerinnen und Bewohner ernst genommen werden. Andernfalls bleiben sie Lippenbekenntnisse“, so Katrin Markus weiter. „Mitwirkung und Mitbestimmung in Personalfragen ist eine Forderung, die wir nicht müde werden immer wieder zu stellen. Den Verantwortlichen scheint der Mut hierzu zu fehlen, obwohl sie wissen, dass mit Personalentscheidungen Persönlichkeitsrechte der Betroffenen unmittelbar berührt werden und die Personalkosten letztlich von diesen finanziert werden.“ Näheres zur Pflegereform, insbesondere zu Maßnahmen zur Stärkung der Verbraucherrechte und der Position der Betroffenen erfahren Sie bei der BIVA.

Dateien:
http://www.biva.de/uploads/media/PE_Nr_ ... wohner.pdf

Quelle: Pressemitteilung vom 25.8.2008
BIVA.
Vorgebirgsstr. 1, 53913 Swisttal
Postfach 1247, 53911 Swisttal
Tel. 02254-7045, Fax. 02254-7046
E-Mail: info@biva.de

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Programm zur Pflege-Betreuung zügig starten

Beitrag von Presse » 25.08.2008, 11:02

Ministerium will Programm zur Pflege-Betreuung zügig starten
Montag, 25. August 2008

Berlin – Das Bundesgesundheitsministerium will das umstrittene Programm zur Betreuung von Demenzkranken durch Arbeitslose bald starten. Bereits ab September könne mit der Qualifizierung der Bewerber für diese Tätigkeit begonnen werden, sagte Gesundheits-Staatssekretär Klaus Theo Schröder am Freitag vor Journalisten in Berlin.
...
Über die erforderliche Vorbildung verfügten bundesweit etwa 35.000 Arbeitslose. Den Betreuern solle die Möglichkeit geboten werden, sich zu einem späteren Zeitpunkt weiterzuqualifizieren, etwa zum Altenpflegehelfer. Von der künftigen Betreuungstätigkeit würden sowohl die bisherigen Arbeitslosen als auch die Demenzkranken profitieren, sagte Schröder. „Deshalb wundert mich die Kritik.“
Aus Politik und Verbänden war die Befürchtung laut geworden, die Langzeitarbeitslosen könnten als Hilfskräfte bei der Betreuung von Demenzkranken überfordert sein.
... (weiter lesen unter)
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=33446

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Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke pflegen

Beitrag von Presse » 26.08.2008, 10:13

Zur aktuellen Berichterstattung „Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke pflegen“

In verschiedenen Medien wurde am Wochenende unter der Überschrift „Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke pflegen“ berichtet, die Bundesagentur für Arbeit (BA) wolle mit einem neuen Förderprogramm Langzeitarbeitslose in Pflegeheime vermitteln. Dazu stellt die Bundesagentur folgende Informationen zur Verfügung, um die Diskussion zu versachlichen.

Im Rahmen des Pflege-Weiterentwicklungsgesetzes soll die Betreuung von pflegebedürftigen Menschen - insbesondere mit Demenzerkrankung - verbessert werden. Das Bundesministerium für Gesundheit geht davon aus, dass bis zu 10.000 zusätzliche Beschäftigungsmöglichkeiten in Pflegeeinrichtungen geschaffen werden könnten. Dabei handelt es sich um zusätzliche Betreuungskräfte, die die Pflegeheimbewohner aktivieren und betreuen sollen. Die Tätigkeiten, die ausgeführt werden sollen, sind nicht vorrangig Pflegetätigkeiten, sondern vielmehr Hilfsangebote, um die Erkrankten in ihrem Alltag zu begleiten, zu unterstützen und ihnen eine anregende Gesellschaft zu bieten. Die Betreuungskräfte sollen z.B. kreative Arbeiten anbieten, Vorlesen und Musizieren oder die Erkrankten bei Spaziergängen begleiten.

Es geht nicht darum, reguläre Arbeitsverhältnisse in der Pflege zu ersetzen oder zu verdrängen. Wie die zusätzlichen Kräfte ausgebildet werden können, soll in einer Betreuungskräfte-Richtlinie festgelegt werden, die vom GKV-Spitzenverband erarbeitet wurde und vom Bundesministerium für Gesundheit verabschiedet werden muss. Diese Richtlinie ist noch nicht in Kraft. Die BA hat an dieser Richtlinie nicht mitgewirkt. Die Bundesagentur wird nur die Inhalte der Richtlinie umsetzen, indem sie geeignete Qualifizierungsmaßnahmen für zusätzliche Betreuungskräfte über Bildungsträger anbietet.

Zurzeit geht die BA auf Pflegeeinrichtungen zu, um Stellenangebote für zusätzliche Betreuungskräfte einzuwerben. Bislang wurden ca. 500 Stellen gemeldet. Nur dort, wo Pflegeeinrichtungen konkreten Bedarf melden, werden entsprechend dem konkreten Anforderungswunsch auch Vermittlungsvorschläge für Bewerber unterbreitet. Die Pflegeeinrichtungen entscheiden eigenständig, ob und wen sie für ihre Pflegeeinrichtung einstellen.

Um rechtzeitig auf eine höhere Bedarfsmeldung der Pflegeeinrichtung reagieren zu können, prüfen die Arbeitsagenturen und ARGEn bereits aktuell, ob in ihrem Bewerberbestand Arbeitsuchende mit Vorkenntnissen im Bereich der Pflege oder anderer Eignung für solche Betreuungstätigkeiten zu finden sind und merken diese Kandidaten für eine mögliche Vermittlung vor. Dabei ist es unerheblich, wie lange die Personen arbeitslos sind. Es geht nicht speziell um Langzeitarbeitslose. Bei den Agenturen und ARGEn sind zur Zeit ca. 35.000 Altenpfleger und Altenpflegehelfer arbeitslos gemeldet, 63.000 Menschen aus diesen Berufen sind als arbeitsuchend registriert.

Quelle: Pressemitteilung der Bundesagentur für Arbeit vom 18.8.2008 Presse Info 044 -
http://www.arbeitsagentur.de/nn_27042/z ... 8-044.html

Kevin Bednarz
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Personalausstattung in den Heimen verbessern

Beitrag von Kevin Bednarz » 26.08.2008, 10:45

Hallo Forum / MitleserInnen!

Nun hat die Bundesagentur für Arbeit (am 18.8.2008) klargestellt (siehe oben), dass die von interessierter Seite verbreiteten Horrormeldungen jedwede Berechtigung vermissen lassen. Schnellschusserklärungen und Diskriminierungen (von Arbeitslosen) entbehren offensichtlich jeder Grundlage.

Ich schließe mich daher ausdrücklich der bereits am 16.8.2008 von "Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk" vorgestellten Erklärung zum Thema an:
http://www.wernerschell.de/ProPflege/be ... 160808.htm
Darin wird zurückhaltend formuliert, aber gleichsam die Notwendigkeit einer umfassenden Personalverstärkung angemahnt. Eigentlich ist dies das Hauptanliegen der Erklärung von "Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk" und daran gilt es immer wieder zu erinnern. An dieser Forderung muss mit Entschiedenheit angeknüpft werden! Ich sehe vorrangig die politisch Verantwortlichen in der Pflicht.

MfG
Kevin Bednarz
Ich bin dabei:
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de

Herbert Kunst
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Personalausstattung - Eignung & Qualifizierung entscheid

Beitrag von Herbert Kunst » 26.08.2008, 17:28

Der Deutsche Pflegerat hat sich zum Thema Betreuungsassistenten zu Wort gemeldet:

DPR gegen den Einsatz von Lanzeitarbeitslosen in Pflegeheimen – Für eine differenzierte Erhebung des Pflegebedarfs
http://www.deutscher-pflegerat.de/balk. ... 080821.pdf

Dabei bringt er im Wesentlichen nichts anderes zustande, als die seit Jahren gegen Arbeitslose geschürte Kampagne zu bedienen. Die beschlossenen Richtlinien über Betreuungskräfte sehen ausdrücklich vor, dass auf Eignung und Qualifizierung abgestellt wird. Diese Anforderungen sind für alle interessierten BewerberInnen maßgeblich. Wieso ausgerechnet Arbeitslose vonvornherein diskriminiert, als ungeeignet, bezeichnet werden, ist mir schleierhaft. Und dies vom DPR, der sich eigentlich intensiver darum kümmern sollte, kraftvoll für mehr Pflegefachpersonal einzutreten. Sind es nicht die jetzigen Kritiker, die noch vor einigen Monaten die Reform der Pflegeversicherung als gut gelungen bezeichnet haben?

Um es mit vielen, die sich hier schon geäußert haben, zu sagen: Vorrangig muss es um mehr Pflegefachpersonal gehen. Solange dies nicht zur Verfügung, können / sollen auch "Ersatzlösungen" in Betracht kommen können. Dabei darf keine gesellschaftliche Gruppe in diesem Land ausgegrenzt werden!
Anhand dieser Maßstäbe: Statement des DPR, wie auch andere ähnliche Ausführungen, misslungen!

Siehe auch
Pflegejob - statt Hartz IV
viewtopic.php?p=37029#37029

Gruß
Herbert Kunst
Für menschenwürdige Pflege sind wir alle verantwortlich! - Dazu finde ich immer wieder gute Informationen unter http://www.wernerschell.de

Moonlight_Admin

Beitrag von Moonlight_Admin » 26.08.2008, 19:24

Hallo ins Forum,

Irgendwie habe ich das Gefühl das hier einige aneinander vorbei reden, kann das sein? Die einen reden permanent nur vom Einsatz von " Langzeitarbeitslosen " die anderen reden von " Qualifizierungen".

Ich weiß zwar nicht wer oder welche Institution erstmalig das Wort " Langzeitarbeitslose " in diesem Zusammenhang aufgebracht hat aber eins weiß ich sicher, es sollte hier eben nicht um " Arbeitslose " gehen sondern einzig und allein um die Qualifizierung.

Stellen wir uns also einfach mal vor wir ständen auf einer Strasse irgentwo hier in Deutschland mit einem Schild in der Hand wo folgendes drauf steht:

Vorrangig geht es zwar um mehr Pflegefachpersonal, aber das bekommen wir nicht. Solange dies nicht zur Verfügung steht, können / sollen auch "Ersatzlösungen" in Betracht kommen können. Wer kann sich vorstellen in der Dementenpflege als Betreuungsassistent zu arbeiten? Bitte hier melden !

Ich denke es würden sich einige Leute zusammen finden die sich das durchaus vorstellen könnten, möglicherweise haben diese Menschen auch Erfahrung mit alten Menschen und dem dazugehörigen evtl. Problematiken. Viele haben vieleicht sogar ihre Eltern gepflegt oder ein behindertes Kind, möglicherweise haben sie auch vor Jahren mal ein soziales Jahr absolviert oder Zivildienst in einem Heim abgeleistet was durchaus eine Eignung sein könnte.
Dennoch.....reicht das wirlich aus um in diesem hoch sensibelen Bereich eingesetzt zu werden?

Nun reden wir nicht mehr von " Arbeitslosen " sondern von Menschen, Menschen wie Sie oder ich.....und kann es nicht auch diskriminierend sein eine sogenannte " Ersatzlösung " zu sein ?
Selbst wenn wir nun die " Qualifizierung " von etwa 160 - 200 Std. ( man liest ja immer mal die ein oder andere Zahl ) berücksichtigen stellt sich immer noch die gleiche Frage:

Ist das ausreichend um mit diesem Klientel umgehen zu können?

Und das ist meiner Meinung auch die einzige Frage die hier Berücksichtigung finden sollte. Zumindest ist es die einzige Frage die ich hier in meinen Statements hervorheben möchte.
Zumindest ich rede hier nämlich über Menschen die mit Menschen umgehen sollen und das bitte so " Qualifiziert " wie möglich!!


Gruß
Moonlight
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die einfach mal grübelt.....worüber reden wir hier eigentlich??

Rüdiger Bastigkeit
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Gute Betreuung von Demenzkranken vonnöten

Beitrag von Rüdiger Bastigkeit » 27.08.2008, 07:18

Gute Betreuung von Demenzkranken vonnöten

Hallo Moonligth,

danke für Dein Statement, dem man eigentlich gut folgen und zustimmen kann.

Es muss uns alle um eine bestmögliche Pflege und Betreuung von pflegebedürftigen Menschen gehen. Dabei verdienen die Dementen besondere Aufmerksamkeit. --- Soweit so gut.

Wenn ich hier alle Texte der letzten Jahre richtig gelesen und verstanden habe, tritt vor allem Herr Schell mit Nachdruck für mehr Pflegefachpersonal ein. Mit diesem Thema befasste sich auch der Neusser Pflegetreff am 29.1.2008. Dort hat Herr Schell vehement für mehr Fachpersonal geworben!

So hat er auch in seiner Stellungnahme vom 16.8.2008 in Sachen Betreuungsassistenten geschrieben:

...
Wichtig erscheinen mir folgende Anmerkungen: Die Zahl der pflegebedürftigen Menschen wird in den nächsten Jahrzehnten deutlich zunehmen. Im Jahre 2030 wird es nach aktuellen Schätzungen allein rd. 2 Millionen dementiell erkrankte Menschen geben. Bedeutsam erscheint in diesem Zusammenhang die Feststellung der Ärzteschaft auf dem kürzlich durchgeführten 111. Deutschen Ärztetag, dass die Pflegebudgets um mindestens 30% verbessert werden müssen. Damit geht die organisierte Ärzteschaft noch weit über das hinaus, was diesseits seit Jahren eingefordert wird, nämlich eine personelle Verstärkung um rd. 20%. Die jetzt mögliche Anstellung von Betreuungsassistenten löst die beklagte Pflegenot in den Heimen nicht auf, so dass die Forderung nach mehr Pflege(fach)personal aufrecht erhalten bleiben muss. ***
PS. Es wird sich nach kurzer Zeit abklären lassen, ob die vorgelegten Richtlinien hinsichtlich der Qualifizierungsanforderungen nachgebessert werden müssen. Eine pauschale Kritik am Vorhaben erscheint aber im jetzigen Stadium der Erkenntnisse nicht begründbar!
*** Siehe zu meiner Forderung, die seit Jahren im Raum steht:
Stellenschlüssel für das Heimpersonal
viewtopic.php?t=3917&highlight=stellenschl%FCssel
...

Auch gab es in anderen Zusammenhängen immer wieder Hinweise, dass das bereits vorhandene Pflegefachpersonal mit Rücksicht auf die Schwierigkeiten des Alltag häufiger fort- und weitergebildet werden muss (siehe "Ärztliche Versorgung in den Heimen"). Der von Herrn Schell im Rhein-Kreis Neuss in Gang gebrachte Arbeitskreis "Medizinische Versorgung in den Heimen" hat, das konnte man nachlesen, wiederholt genau dieses Gebot erörtert.

Damit ist grundsätzlich geklärt, "wohin die Reise gehen muss". Wir müssen auf eine Verstärkung des Pflegefachpersonals setzen.

Solange aber dieses Fachpersonal nicht verfügbar ist, und das wird auf jeden Fall länger dauern, müssen wir an sogenannten Hilfslösungen basteln. Eine dieser Hilfslösungen ist durch die Pflegereform mit den Betreuungsassistenten zwingend vorgegeben. Ich begrüße sie nicht ausdrücklich, aber diese Vorschrift ist nun mal umzusetzen.

Dabei können wir uns mit aller Kraft und mit entsprechender Argumentation für die ausreichende Eignung und Qualifizierung dieser Betreuungsassistenten einsetzen bzw. ins Zeug legen. Gute Auswahl, mehr Stunden für theoretische und praktische Ausbildung. ---- Was nicht geht, ist eigentlich der Ursprung der jetzigen heftigen Auseinandersetzungen, dass man Arbeitslose von Anfang an diskrimiert und aussortieren will. Sie können sehr wohl geeignet sein und damit einer Qualifizierung zugeführt werden. Sie sollen auch nicht etwa zwangsverpflichtet werden.

Das Programm wird kommen, daran ist nicht zu zweifeln. --- Lassen wir doch einfach einmal das Programm anlaufen, es wird sich dann zeigen, ob es Korrekturbedarf gibt. Vor allem sind die Heimträger und vorgesetzten Dienstkräfte in den Heimen nicht gezwungen, Betreuungsassistenten einzustellen, die ihnen nicht geeignet, passend, hilfreich, erscheinen. Insoweit werden immer die Trägerverantwortlichen mit im Boot sein.

Dabei wird auch sicherzustellen sein, dass die Betreuungsassistenten, wie vorgesehen, nicht mit therapeutischen und pflegerischen Verrichtungen befasst werden.

Es wird sich nach kurzer Zeit abklären lassen, ob die vorgelegten Richtlinien hinsichtlich der Qualifizierungsanforderungen nachgebessert werden müssen. Eine pauschale Kritik am Vorhaben erscheint aber im jetzigen Stadium der Erkenntnisse nicht begründbar!

Denkbare Fehlentwicklungen vonvornherein zum Anlass zu nehmen, die neue Maßnahme und Arbeitslose nur zu diskretitieren, ist m.E. nicht gerechtfertigt und unfair!

MfG
Rüdiger Bastigkeit
Pflegesystem verbessern - dringend!

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Richtlinien über zusätzliche Betreuungskräfte genehmigt

Beitrag von Service » 27.08.2008, 09:49

Richtlinien über zusätzliche Betreuungskräfte genehmigt

Das Pflege-Weiterentwicklungsgesetz sieht zusätzliche Betreuungskräfte als Unterstützung des bereits vorhandenen Personals in stationären Einrichtungen vor. Sie sollen die zu Betreuenden zu Alltagsaktivitäten wie Spaziergängen, Ausflügen, Malen, Basteln, Singen usw. motivieren und aktivieren. Der GKV-Spitzenverbands hat am 19. August 2008 dazu „Richtlinien zur Qualifikation und zu den Aufgaben von zusätzlichen Betreuungskräften in stationären Pflegeeinrichtungen“ beschlossen, in der die notwendige Qualifikation geregelt ist. Sie wurden am 25. August 2008 vom Bundesgesundheitsministerium genehmigt. Somit sind zeitnah die Voraussetzungen dafür geschaffen worden, dass die Bildungseinrichtungen entsprechende Qualifizierungsmaßnahmen konzipieren und anbieten können und die Pflegekassen mit den Trägern der Pflegeeinrichtungen Vergütungszuschläge für die zusätzliche Betreuung der betroffenen Heimbewohner vereinbaren können.

Die Richtlinien nach § 87b Abs. 3 SGB XI zur Qualifikation und zu den Aufgaben von zusätzlichen Betreuungskräften in Pflegeheimen stehen Ihnen hier zum Download zur Verfügung:
https://www.gkv-spitzenverband.de/geset ... ung.gkvnet
https://www.gkv-spitzenverband.de/uploa ... e_2291.pdf

Quelle: GKV-Spitzenverband
https://www.gkv-spitzenverband.de/Home.gkvnet


Siehe im Forum Werner Schell:
Betreuungsassistenten - Qualifikation & Aufgaben
viewtopic.php?t=9510
Mehr Betreuungskräfte für Demenzkranke!
viewtopic.php?t=9547

WernerSchell
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Mehr Pflegefachpersonal erforderlich

Beitrag von WernerSchell » 28.08.2008, 11:49

Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
Vorstand:
Werner Schell – Harffer Straße 59 – 41469 Neuss
Tel.: 02131 / 150779 – E-Mail: ProPflege@wernerschell.de
Internet: http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de


Pressemitteilung

Mehr Pflegefachpersonal erforderlich

Der GKV-Spitzenverband hat am 19.08.2008 „Richtlinien zur Qualifikation und zu den Aufgaben von zusätzlichen Betreuungskräften in stationären Pflegeeinrichtungen“ beschlossen. Sie wurden am 25.08.2008 vom Bundesgesundheitsministerium genehmigt. * Somit sind zeitnah die Voraussetzungen dafür geschaffen worden, dass die Bildungseinrichtungen entsprechende Qualifizierungsmaßnahmen konzipieren und anbieten können und die Pflegekassen mit den Trägern der Pflegeeinrichtungen Vergütungszuschläge für die zusätzliche Betreuung der betroffenen Heimbewohner vereinbaren können.

Ungeachtet dieser Maßnahmen benötigen die stationären Pflegeeinrichtungen aber dringend mehr Pflegefachpersonal. Die aktuellen Personalbestände reichen nämlich nicht aus, eine uneingeschränkte angemessene Pflege und Versorgung der hilfe- und pflegebedürftigen Menschen zu gewährleisten. Darüber hinaus wird die Zahl der pflegebedürftigen Menschen in nächster Zeit deutlich zunehmen. Im Jahre 2030 wird es allein rd. 2 Millionen dementiell erkrankte Menschen geben. Bedeutsam erscheint in diesem Zusammenhang die Feststellung der Ärzteschaft auf dem kürzlich durchgeführten 111. Deutschen Ärztetag (Mai 2008), dass die Pflegebudgets um mindestens 30% verbessert werden müssen. Damit geht die organisierte Ärzteschaft noch weit über das hinaus, was diesseits seit Jahren eingefordert wird, nämlich eine personelle Verstärkung um rd. 20%.

Die jetzt mögliche Anstellung von Betreuungsassistenten löst die beklagte Pfleenot in den Heimen nicht auf, so dass die Forderung nach mehr Pflege(fach)personal aufrecht erhalten bleiben muss.

Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk tritt daher für eine deutliche Verbesserung der Pflegestellenpläne (auch in den Krankenhäusern) ein, weil nur eine ausreichende Zahl von Pflege(fach)- und sonstigen Betreuungskräften die allseits gewünschte Zuwendung einschließlich Begleitung in schwierigen Situationen (z.B. palliativmedizinisch / pflegerische Betreuung, Sterbebegleitung) gewährleisten kann. Um solche Verbesserungen alsbald erreichen zu können, ist es u.a. erforderlich, im Pflegeversicherungsrecht einen neuen erweiterten Pflegebedürftigkeitsbegriff und ein bundeseinheitliches Personalbemessungssystem (an Stelle von regional unterschiedlichen Stellenschlüsseln) einzuführen.

Neuss, den 28.08.2008
Werner Schell -

Der vorstehende Text ist zur Veröffentlichung freigegeben!

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* Eine umfangreiche Dokumentation der (kontroversen) Diskussionsbeiträge zum Thema finden Sie u.a. im Forum Werner Schell
viewforum.php?f=3
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Bundesregierung lobt Statement von "Pro Pflege ....&quo

Beitrag von ProPflege » 01.09.2008, 18:16

Statement von „Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk“ wurde in der Pressekonferenz der Bundesregierung ausdrücklich lobend hervorgehoben.

Nachfolgend ein Textauszug aus dem regierungsamtlichen Papier:

Mitschrift Pressekonferenz
Regierungspressekonferenz vom 18. August 2008
Mo, 18.08.2008

Themen waren unter anderem: Bildungsreise der Bundeskanzlerin, Tag der offenen Tür der Bundesregierung - Weitere Themen:
geplanter Einsatz von Arbeitslosen als Pflegeassistenten in Pflegeheimen, ….

Sprecher: SRS Dr. Steg, Vater (BMG), Bredohl (AA), Giffeler (BMAS), Dienst (BMVg), Staudigl (BMJ), Pietsch (BMI), Pabst (BMELV), Dünow (BMU), Dr. Klamroth (BMBF)
…..

VATER: Meine Damen und Herren, in den meisten Zeitungen war heute einiges über ein Projekt zu lesen, bei welchem Arbeitslose über Vermittlung der Bundesanstalt für Arbeit gesucht, ausgewertet und geschult werden sollen, um dann in Pflegeheimen, wo altersverwirrte Menschen ihr Leben verbringen, betreuend zur Seite zu stehen. Diese Debatte, die man heute Morgen in den Zeitungen nachlesen konnte, enthält durchaus Elemente der Arroganz und eines nicht gerechtfertigen Misstrauens gegenüber den Arbeitslosen.

Worum geht es denn eigentlich? Es geht darum, in den Pflegeheimen eine Lücke zwischen den Fachkräften und den Menschen zu schließen, die als Ehrenamtliche einmal einen Tag in ein Pflegeheim gehen. Die Lücke besteht darin, dass gerade altersverwirrte Menschen ständig jemanden haben müssen, an den sie sich wenden können und der jetzt lese ich Ihnen vor, was in der entsprechenden Richtlinie geschrieben steht „ihnen hilft zu malen, zu basteln, leichte Gartenarbeiten zu verrichten, die Haustiere zu füttern, zu kochen, zu backen, Erinnerungsalben anzufertigen, Musik zu hören, zu musizieren, zu singen, Brett- oder Kartenspiele zu spielen, Spaziergänge zu unternehmen, Bewegungsübungen auszuüben, den Besuch von kulturellen Veranstaltungen mitzumachen, zu Gottesdiensten zu gehen, Sportveranstaltungen (zu besuchen), zu lesen und vorzulesen.“ All das wird von der Fachkraft in einem Pflegeheim nicht getan. Häufig sind die Angehörigen zeitlich auch nicht in der Lage dazu, das zu tun. Also werden genau an diesem Punkt Menschen sein, die das machen.

Es werden Arbeitslose sein, die seit längerer Zeit aus dem Beruf heraus sind. Die Bundesanstalt für Arbeit führt in ihren Registern etwa 15.000 Frauen und Männer, die einmal pflegerisch tätig waren und die wieder auf den Arbeitsmarkt zurückwollen. Das sind zum Teil Menschen, die ein hohes soziales Engagement aufweisen, die in den Beruf zurückwollen, die aber vielleicht eine Art Vorstufe brauchen. Es sind vor allem Frauen, die nach der Erziehungszeit wieder einen Einstieg suchen und denen ein halbes Jahr oder ein Jahr einer solchen Assistenz die Möglichkeit geben würde, sich in den Heimen umzuschauen, zu sagen „dort ist eine Stelle frei, und die würde ich gerne haben“ und sich dann zu bewerben. Es ist also etwas, das ein humanes Anliegen mit einer arbeitsmarktpolitischen Möglichkeit verbindet. Außerdem wird das zusätzlich eingerichtet; es wird nicht anstelle von Pflegekräften aufgebaut werden.

Das ist ein Projekt, das der Bundesgesundheitsministerin immer sehr am Herzen gelegen hat und das sie zusammen mit dem Bundesarbeitsminister organisiert und in Richtung BA zusammen mit dem Bundesarbeitsminister sozusagen in trockene Tücher gebracht hat. Es ist ein Projekt, bei dem es seit dem 1. Juli einen Rechtsanspruch gibt und bei dem die Bundesgesundheitsministerin gewillt ist, diesen Rechtsanspruch auch möglichst rasch Wirklichkeit werden zu lassen und nicht noch viele Jahre damit zu verbringen, zu überlegen, ob wir drei oder vier Überstunden brauchen. Ich würde es mir schrecklich vorstellen, wenn aus dieser wirklich segensreichen Initiative etwas werden würde, bei dem nach vier Jahren irgendwo über einer Straße ein Transparent vor einem Pflegeheim „Wir begrüßen den ersten Pflegeassistenten“ hängt. Das möchten wir nicht. Wir möchten schnell arbeiten, gründlich arbeiten und gut ausgebildete Leute dort hineinbringen.

Nach unserer Erfahrung warten viele darauf. Ich will Ihnen als Beispiel dafür, dass gewartet wird, etwas von einem Praktiker vorlesen.
Es geht um das Pro-Pflege-Selbsthilfenetzwerk: „Es scheint unter Beachtung dieser Richtlinie gerechtfertigt, für die Betreuungsleistung auch geeignete Langzeitarbeitslose zu qualifizieren und einzusetzen. Es kann davon ausgegangen werden, dass solche Personen aufgrund ihrer bisherigen Lebensleistung besonders gut geeignet sein können, die dringend notwendigen niederschwelligen Betreuungsleistungen zu erbringen.“ Das, was ich Ihnen eben vorgetragen habe, war nichts anderes als ein Plädoyer, sehr ruhig und sehr sachlich mit dem Thema umzugehen, weder auf die Langzeitarbeitslosen einzudreschen, die das nicht verdient haben, noch eine gute Idee in den Köpfen der Leute kaputt zu machen.


Quelle: http://www.bundesregierung.de/nn_1516/C ... regpk.html
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
Unabhängige und gemeinnützige Initiative
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/

Moonlight_Admin

ambulante Assistenten?

Beitrag von Moonlight_Admin » 05.09.2008, 19:11

Die ambulante Form nennt sich dann wohl " Demenzbegleiter "

siehe hier:

http://www.hna.de/hofgeismarstart/00_20 ... ssens.html

Gruß
Moonlight

Anja Jansen
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Mehr nichtpflegende Betreuungskräfte ja --- aber ...

Beitrag von Anja Jansen » 17.09.2008, 17:52

Richtlinien über zusätzliche Betreuungskräfte genehmigt
Genehmigung des BMG vom 25.8.2008 zu den Betreuungskräfte-Richtlinien nach § 87b Abs. 3 SGB XI
viewtopic.php?p=37529#37529

Ich begrüße es sehr, dass mittlerweile immer mehr verantwortliche Stimmen laut werden, die die Verbesserung durch zusätzliche Betreuungskräfte, auch rekrutiert aus den Arbeitslosen, für richtig erachten (zuletzt die Ministerin in Rheinland-Pfalz und NRW).
"Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk" lag und liegt daher mit seiner Beurteilung richtig:
Mehr nichtpflegende Betreuungskräfte ja - aber andererseits auch mehr Pflegefachpersonal anstellen! Betreuungsassistenten dürfen nicht Ersatz für die Pflegefachkräfte sein.

Anja J.
Es ist mehr Aufmerksamkeit für dementiell erkrankte Menschen nötig. Unser Pflegesystem braucht deshalb eine grundlegende Reform!

G. Fröhlich- Rockmann
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Stärkung von Pflege zu Hause ist die beste Entlastung

Beitrag von G. Fröhlich- Rockmann » 20.09.2008, 23:04

Hallo in die Runde,

die beste Entlastung der stationären Einrichtungen wird nach wie vor eine sinnvolle Stärkung der häuslichen Versorgung sein, denn häuslich versorgte Pflegebedürftige benötigen logischerweise keinen stationären Pflegeplatz, oder?

Mit freundlichen Grüßen

Gerd Fröhlich-Rockmann
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Kimmi
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Es gibt nicht entweder ... oder ...

Beitrag von Kimmi » 21.09.2008, 07:48

G. Fröhlich- Rockmann hat geschrieben: .... die beste Entlastung der stationären Einrichtungen wird nach wie vor eine sinnvolle Stärkung der häuslichen Versorgung sein, denn häuslich versorgte Pflegebedürftige benötigen logischerweise keinen stationären Pflegeplatz, oder? ...
Im Pflegeversicherungsrecht ist das alles schon seit Jahren angelegt: ambulant vor stationär. Nur die Ausgestaltung hinkt hinterher. Die häusliche Versorgung muss folglich stärker gefördert, ausgebaut werden. Zuhause wollen die meisten Menschen bleiben, dort sind sie auch in aller Regel einigermaßen gut versorgt.
Allerdings dürfen wir nicht aus dem Auge verlieren, dass trotz aller guten Absichten immer mehr Menschen "vereinzeln", und folglich nicht Zuhause versorgt werden können. Auch die vielgepriesenen Wohnalternativen sind nicht immer die Lösung. Die Heimversorgung wird für viele Menschen übrig bleiben. Daher müssen wir auch insoweit konsequent für menschenwürdige Bedingungen in der stationären Versorgung eintreten.
Es gibt nicht entweder ... oder ...

Schönen Sonntag wünscht
Kimmi
Dringend nötig: Lobby für pflegebedürftige Menschen (und Angehörige)!
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss) kümmert sich:
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de

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