Betreuungsassistenten - Qualifikation & Aufgaben

Pflegespezifische Themen; z.B. Delegation, Pflegedokumentation, Pflegefehler und Haftung, Berufsrecht der Pflegeberufe

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Richtlinien über zusätzliche Betreuungskräfte genehmigt

Beitrag von Service » 27.08.2008, 09:51

Richtlinien über zusätzliche Betreuungskräfte genehmigt

Das Pflege-Weiterentwicklungsgesetz sieht zusätzliche Betreuungskräfte als Unterstützung des bereits vorhandenen Personals in stationären Einrichtungen vor. Sie sollen die zu Betreuenden zu Alltagsaktivitäten wie Spaziergängen, Ausflügen, Malen, Basteln, Singen usw. motivieren und aktivieren. Der GKV-Spitzenverbands hat am 19. August 2008 dazu „Richtlinien zur Qualifikation und zu den Aufgaben von zusätzlichen Betreuungskräften in stationären Pflegeeinrichtungen“ beschlossen, in der die notwendige Qualifikation geregelt ist. Sie wurden am 25. August 2008 vom Bundesgesundheitsministerium genehmigt. Somit sind zeitnah die Voraussetzungen dafür geschaffen worden, dass die Bildungseinrichtungen entsprechende Qualifizierungsmaßnahmen konzipieren und anbieten können und die Pflegekassen mit den Trägern der Pflegeeinrichtungen Vergütungszuschläge für die zusätzliche Betreuung der betroffenen Heimbewohner vereinbaren können.

Die Richtlinien nach § 87b Abs. 3 SGB XI zur Qualifikation und zu den Aufgaben von zusätzlichen Betreuungskräften in Pflegeheimen stehen Ihnen hier zum Download zur Verfügung:
https://www.gkv-spitzenverband.de/geset ... ung.gkvnet
https://www.gkv-spitzenverband.de/uploa ... e_2291.pdf

Quelle: GKV-Spitzenverband
https://www.gkv-spitzenverband.de/Home.gkvnet


Siehe im Forum Werner Schell:
Betreuungsassistenten - Qualifikation & Aufgaben
viewtopic.php?t=9510
Mehr Betreuungskräfte für Demenzkranke!
viewtopic.php?t=9547

WernerSchell
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Mehr Pflegefachpersonal erforderlich

Beitrag von WernerSchell » 28.08.2008, 11:48

Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
Vorstand:
Werner Schell – Harffer Straße 59 – 41469 Neuss
Tel.: 02131 / 150779 – E-Mail: ProPflege@wernerschell.de
Internet: http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de


Pressemitteilung

Mehr Pflegefachpersonal erforderlich

Der GKV-Spitzenverband hat am 19.08.2008 „Richtlinien zur Qualifikation und zu den Aufgaben von zusätzlichen Betreuungskräften in stationären Pflegeeinrichtungen“ beschlossen. Sie wurden am 25.08.2008 vom Bundesgesundheitsministerium genehmigt. * Somit sind zeitnah die Voraussetzungen dafür geschaffen worden, dass die Bildungseinrichtungen entsprechende Qualifizierungsmaßnahmen konzipieren und anbieten können und die Pflegekassen mit den Trägern der Pflegeeinrichtungen Vergütungszuschläge für die zusätzliche Betreuung der betroffenen Heimbewohner vereinbaren können.

Ungeachtet dieser Maßnahmen benötigen die stationären Pflegeeinrichtungen aber dringend mehr Pflegefachpersonal. Die aktuellen Personalbestände reichen nämlich nicht aus, eine uneingeschränkte angemessene Pflege und Versorgung der hilfe- und pflegebedürftigen Menschen zu gewährleisten. Darüber hinaus wird die Zahl der pflegebedürftigen Menschen in nächster Zeit deutlich zunehmen. Im Jahre 2030 wird es allein rd. 2 Millionen dementiell erkrankte Menschen geben. Bedeutsam erscheint in diesem Zusammenhang die Feststellung der Ärzteschaft auf dem kürzlich durchgeführten 111. Deutschen Ärztetag (Mai 2008), dass die Pflegebudgets um mindestens 30% verbessert werden müssen. Damit geht die organisierte Ärzteschaft noch weit über das hinaus, was diesseits seit Jahren eingefordert wird, nämlich eine personelle Verstärkung um rd. 20%.

Die jetzt mögliche Anstellung von Betreuungsassistenten löst die beklagte Pfleenot in den Heimen nicht auf, so dass die Forderung nach mehr Pflege(fach)personal aufrecht erhalten bleiben muss.

Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk tritt daher für eine deutliche Verbesserung der Pflegestellenpläne (auch in den Krankenhäusern) ein, weil nur eine ausreichende Zahl von Pflege(fach)- und sonstigen Betreuungskräften die allseits gewünschte Zuwendung einschließlich Begleitung in schwierigen Situationen (z.B. palliativmedizinisch / pflegerische Betreuung, Sterbebegleitung) gewährleisten kann. Um solche Verbesserungen alsbald erreichen zu können, ist es u.a. erforderlich, im Pflegeversicherungsrecht einen neuen erweiterten Pflegebedürftigkeitsbegriff und ein bundeseinheitliches Personalbemessungssystem (an Stelle von regional unterschiedlichen Stellenschlüsseln) einzuführen.

Neuss, den 28.08.2008
Werner Schell -

Der vorstehende Text ist zur Veröffentlichung freigegeben!

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* Eine umfangreiche Dokumentation der (kontroversen) Diskussionsbeiträge zum Thema finden Sie u.a. im Forum Werner Schell
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Bundesregierung lobt Statement von "Pro Pflege ....&quo

Beitrag von ProPflege » 01.09.2008, 18:19

Statement von „Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk“ wurde in der Pressekonferenz der Bundesregierung ausdrücklich lobend hervorgehoben.

Nachfolgend ein Textauszug aus dem regierungsamtlichen Papier:

Mitschrift Pressekonferenz
Regierungspressekonferenz vom 18. August 2008
Mo, 18.08.2008

Themen waren unter anderem: Bildungsreise der Bundeskanzlerin, Tag der offenen Tür der Bundesregierung - Weitere Themen:
geplanter Einsatz von Arbeitslosen als Pflegeassistenten in Pflegeheimen, ….

Sprecher: SRS Dr. Steg, Vater (BMG), Bredohl (AA), Giffeler (BMAS), Dienst (BMVg), Staudigl (BMJ), Pietsch (BMI), Pabst (BMELV), Dünow (BMU), Dr. Klamroth (BMBF)
…..

VATER: Meine Damen und Herren, in den meisten Zeitungen war heute einiges über ein Projekt zu lesen, bei welchem Arbeitslose über Vermittlung der Bundesanstalt für Arbeit gesucht, ausgewertet und geschult werden sollen, um dann in Pflegeheimen, wo altersverwirrte Menschen ihr Leben verbringen, betreuend zur Seite zu stehen. Diese Debatte, die man heute Morgen in den Zeitungen nachlesen konnte, enthält durchaus Elemente der Arroganz und eines nicht gerechtfertigen Misstrauens gegenüber den Arbeitslosen.

Worum geht es denn eigentlich? Es geht darum, in den Pflegeheimen eine Lücke zwischen den Fachkräften und den Menschen zu schließen, die als Ehrenamtliche einmal einen Tag in ein Pflegeheim gehen. Die Lücke besteht darin, dass gerade altersverwirrte Menschen ständig jemanden haben müssen, an den sie sich wenden können und der jetzt lese ich Ihnen vor, was in der entsprechenden Richtlinie geschrieben steht „ihnen hilft zu malen, zu basteln, leichte Gartenarbeiten zu verrichten, die Haustiere zu füttern, zu kochen, zu backen, Erinnerungsalben anzufertigen, Musik zu hören, zu musizieren, zu singen, Brett- oder Kartenspiele zu spielen, Spaziergänge zu unternehmen, Bewegungsübungen auszuüben, den Besuch von kulturellen Veranstaltungen mitzumachen, zu Gottesdiensten zu gehen, Sportveranstaltungen (zu besuchen), zu lesen und vorzulesen.“ All das wird von der Fachkraft in einem Pflegeheim nicht getan. Häufig sind die Angehörigen zeitlich auch nicht in der Lage dazu, das zu tun. Also werden genau an diesem Punkt Menschen sein, die das machen.

Es werden Arbeitslose sein, die seit längerer Zeit aus dem Beruf heraus sind. Die Bundesanstalt für Arbeit führt in ihren Registern etwa 15.000 Frauen und Männer, die einmal pflegerisch tätig waren und die wieder auf den Arbeitsmarkt zurückwollen. Das sind zum Teil Menschen, die ein hohes soziales Engagement aufweisen, die in den Beruf zurückwollen, die aber vielleicht eine Art Vorstufe brauchen. Es sind vor allem Frauen, die nach der Erziehungszeit wieder einen Einstieg suchen und denen ein halbes Jahr oder ein Jahr einer solchen Assistenz die Möglichkeit geben würde, sich in den Heimen umzuschauen, zu sagen „dort ist eine Stelle frei, und die würde ich gerne haben“ und sich dann zu bewerben. Es ist also etwas, das ein humanes Anliegen mit einer arbeitsmarktpolitischen Möglichkeit verbindet. Außerdem wird das zusätzlich eingerichtet; es wird nicht anstelle von Pflegekräften aufgebaut werden.

Das ist ein Projekt, das der Bundesgesundheitsministerin immer sehr am Herzen gelegen hat und das sie zusammen mit dem Bundesarbeitsminister organisiert und in Richtung BA zusammen mit dem Bundesarbeitsminister sozusagen in trockene Tücher gebracht hat. Es ist ein Projekt, bei dem es seit dem 1. Juli einen Rechtsanspruch gibt und bei dem die Bundesgesundheitsministerin gewillt ist, diesen Rechtsanspruch auch möglichst rasch Wirklichkeit werden zu lassen und nicht noch viele Jahre damit zu verbringen, zu überlegen, ob wir drei oder vier Überstunden brauchen. Ich würde es mir schrecklich vorstellen, wenn aus dieser wirklich segensreichen Initiative etwas werden würde, bei dem nach vier Jahren irgendwo über einer Straße ein Transparent vor einem Pflegeheim „Wir begrüßen den ersten Pflegeassistenten“ hängt. Das möchten wir nicht. Wir möchten schnell arbeiten, gründlich arbeiten und gut ausgebildete Leute dort hineinbringen.

Nach unserer Erfahrung warten viele darauf. Ich will Ihnen als Beispiel dafür, dass gewartet wird, etwas von einem Praktiker vorlesen.
Es geht um das Pro-Pflege-Selbsthilfenetzwerk: „Es scheint unter Beachtung dieser Richtlinie gerechtfertigt, für die Betreuungsleistung auch geeignete Langzeitarbeitslose zu qualifizieren und einzusetzen. Es kann davon ausgegangen werden, dass solche Personen aufgrund ihrer bisherigen Lebensleistung besonders gut geeignet sein können, die dringend notwendigen niederschwelligen Betreuungsleistungen zu erbringen.“ Das, was ich Ihnen eben vorgetragen habe, war nichts anderes als ein Plädoyer, sehr ruhig und sehr sachlich mit dem Thema umzugehen, weder auf die Langzeitarbeitslosen einzudreschen, die das nicht verdient haben, noch eine gute Idee in den Köpfen der Leute kaputt zu machen.


Quelle: http://www.bundesregierung.de/nn_1516/C ... regpk.html
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
Unabhängige und gemeinnützige Initiative
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Richtlinien über zusätzliche Betreuungskräfte genehmigt

Beitrag von Anja Jansen » 17.09.2008, 17:51

Richtlinien über zusätzliche Betreuungskräfte genehmigt
Genehmigung des BMG vom 25.8.2008 zu den Betreuungskräfte-Richtlinien nach § 87b Abs. 3 SGB XI
viewtopic.php?p=37529#37529

Ich begrüße es sehr, dass mittlerweile immer mehr verantwortliche Stimmen laut werden, die die Verbesserung durch zusätzliche Betreuungskräfte, auch rekrutiert aus den Arbeitslosen, für richtig erachten (zuletzt die Ministerin in Rheinland-Pfalz und NRW).
"Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk" lag und liegt daher mit seiner Beurteilung richtig:
Mehr nichtpflegende Betreuungskräfte ja - aber andererseits auch mehr Pflegefachpersonal anstellen! Betreuungsassistenten dürfen nicht Ersatz für die Pflegefachkräfte sein.

Anja J.
Es ist mehr Aufmerksamkeit für dementiell erkrankte Menschen nötig. Unser Pflegesystem braucht deshalb eine grundlegende Reform!

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10 000 Betreuungskräfte für Heime fehlen

Beitrag von Presse » 15.10.2008, 07:12

dpa meldet... Alzheimer Gesellschaft: 10 000 Betreuungskräfte für Heime fehlen

Der Einsatz zusätzlicher Betreuungskräfte für Demenzkranke in Heimen läuft nach Einschätzung der Deutschen Alzheimer Gesellschaft nur schleppend an. «Nach Schätzungen werden bundesweit zusätzlich zum Pflegepersonal 8000 bis 10 000 Betreuungskräfte gebraucht», sagte die Vorsitzende der Gesellschaft, Heike von Lützau-Hohlbein, am Samstag der Deutschen Presse-Agentur dpa. Mit der Pflegereform, die Anfang Juli in Kraft trat, wurden die Betreuungsleistungen für Menschen mit einer Demenz verbessert. Ein dreitägiger Kongress, der am Samstag in Erfurt zu Ende ging, hatte sich mit der Situation der Kranken und ihrer Angehörigen beschäftigt.

Nach Angaben der Patientenvereinigung leben derzeit in Deutschland
1,1 Millionen Demenzkranke, von denen zwei Drittel von der Alzheimer- Krankheit betroffen sind. Man gehe davon aus, dass ihre Zahl bis 2050 auf etwa 2,6 Millionen steigt, wenn es keinen Durchbruch bei Prävention und Therapie gibt, wie von Lützau-Hohlbein sagte. Die Zahl der Patienten, die in ihrer geistigen Leistungs- und Orientierungsfähigkeit stark eingeschränkt sind, steige damit durchschnittlich um fast 35 000 pro Jahr. «Demenz nimmt eine ganz schleichende Entwicklung. Familien mit einem Angehörigen, der die Diagnose Alzheimer erhält, sind stark belastet.» Zwei Drittel der Betroffenen würden von Angehörigen betreut.

Angebote wie Betreuungsnachmittage oder Tagespflege müssten verbessert werden. «Mir geht es auch um die Kreativität in diesem Bereich.» Es sei notwendig, die Versorgungsstrukturen stärker an den Bedürfnissen der Patienten und Angehörigen zu orientieren. «Es gibt auch Angebote, die nicht genutzt werden.» Zur Umsetzung der Pflegereform müssten «die Länder eigenes Geld einsetzen». Für die Betreuung Demenzkranker können seit Juli monatlich bis zu 200 Euro bei den Pflegekassen beantragt werden.

Der zögerliche Einsatz zusätzlicher Helfer für die soziale Betreuung von Demenzkranken hänge mit ihrer notwendigen Ausbildung zusammen, sagte von Lützau-Hohlbein. «Wenn Langzeitarbeitslose daran Freude habe, dann ist das gut. Sie müssen menschlich geeignet sein und eine gewisse Ausbildung bekommen.» Die Vorsitzende der Selbsthilfe-Organisation sieht dennoch einen großen Fortschritt darin, «dass nun Betreuungsleistungen auch ohne Pflegestufe gewährt werden.»

Weblink: http://www.deutsche-alzheimer.de

Quelle: Pressemitteilung GKV - Spitzenverband - 11.10.2008
https://www.gkv-spitzenverband.de/News_ ... NewsID=232

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Arbeitslose Helfer für Demenzkranke - ein Erfolg

Beitrag von Presse » 09.06.2009, 06:02

Deutesches Ärzteblatt, 8. Juni 2009

Politik Kassen werten arbeitslose Helfer für Demenzkranke als Erfolg

München – Die gesetzlichen Krankenversicherungen werten das umstrittene Projekt als Erfolg, Langzeitarbeitslose zur Betreuung von Alzheimerkranken anzulernen. ...(mehr)
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/3 ... Erfolg.htm

aerzteblatt.de
Gemischte Reaktionen auf „Arbeitslose im Pflegedienst“
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=33400
Ministerium will Programm zur Pflege-Betreuung zügig starten
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=33446

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Beitrag von Vochallensis » 05.07.2009, 14:36

Also ich interessiere mich für die Kurzausbildung (die 160 Stunden) zum Betreuungsassistenten lt. §87b Abs. 3 SGB XI und werde diese im August 09 hier in Hannover beginnen. Ich bin schon ganz gespannt, was mich dort erwartet und freue mich, wenn ich dann auch eine Arbeitsstelle bekommen kann.

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Qualifizierung und Tätigkeit als Betreuungsassistent

Beitrag von WernerSchell » 05.07.2009, 14:44

Vochallensis hat geschrieben:Also ich interessiere mich für die Kurzausbildung (die 160 Stunden) zum Betreuungsassistenten lt. §87b Abs. 3 SGB XI und werde diese im August 09 hier in Hannover beginnen. Ich bin schon ganz gespannt, was mich dort erwartet und freue mich, wenn ich dann auch eine Arbeitsstelle bekommen kann.
Hallo nach Hannover,
ich habe mich im August 2008 grundsätzlich positiv zur Qualifizierung von Betreungsassistenten geäußert, siehe z.B. unter:
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... eilung.php
Ich bin daher auch an der weiteren Entwicklung sehr interessiert und würde zu gegebener Zeit eine Rückmeldung zu Ausbildung (theoretisch und praktisch) und Anstellung sehr begrüßen
Alles Gute!
Werner Schell
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Aufstiegschancen

Beitrag von Vochallensis » 05.07.2009, 15:15

Hallo Herr Schell,

gerne unterrichte ich hier im Forum über meine Ausbildung (Inhalte, Dozenten etc...)

Ich habe vor 20 schon ein mal in einem Altenheim als Altenpflegehelfer gearbeitet und musste alle Dinge verrichten, die auch examinierte Pfleger machten (waschen, Sondennahrung wechseln, Dekubitä (oder wie die Mehrzahl auch immer heißt) behandeln, lagern, Essen anreichen etc.

Dann habe ich den Vater einer Freundin von mir in unserer WG mitgepflegt, dieser war bettlägerig und an Alzheimer und Parkinson erkrankt. Hier gab es auch das Rundumpaket der Pflege zu organisieren. Daher kenne ich die Situation der Pflege, der Pflegenden und der Heime und habe keine Scheu davor auch mal einen Hintern abzuwischen, obwohl das nun nicht zur Arbeit eines Betreuungsassistenten gehören sollte (siehe Richtlinien), denke aber, das es ein fließender Übergang von Betreuung und Pflege geben wird. Daher fände ich eine kontinuierliche Weiter- und Fortbildung von Betreuungshelfern unabdingbar. Vielleicht machen viele Betreuungsassistenten, die die 160 Stunden-Ausbildung genossen haben auch irgendwann einen Abschluss zum Altenpfleger, was, so denke ich, die Plegenotstandssituation doch entlasten würde.

Mein Bestreben wäre es jedenfalls, meinen Horizont mit Weiterbildungen zu erweitern und meine Chancen auf eine feste Arbeitsstelle zu verbessern. Also Schluss mit den leidigen Diskussionen, ob arbeitslose Menschen als betreuungsassistenten taugen oder nicht. Ich finde die Position von Herrn Schnell eindeutig und hoffe, dass es sich in den Heimen herumspricht und viele arbeistsuchende diese Ausbildung genießen können und somit einen Beitrag zum Wohle der Pflegebedürftigen leisten können.

Was mich interessieren würde: Erfahrungen von schon arbeitenden Betreuungsassistenten, was ist gut, was sollte sich ändern, wie funktioniert das Zusammenspiel von examinierten Kräften und den Betreuungsassistenten, welche Aufstiegschancen hätte man in einem Pflegeheim etc...?!!!

Ulli
Zuletzt geändert von Vochallensis am 09.07.2009, 12:46, insgesamt 1-mal geändert.

Sabrina Merck
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Betreuungsassistenten - erste Erfahrungen ?

Beitrag von Sabrina Merck » 06.07.2009, 07:01

Vochallensis hat geschrieben: .... Was mich interessieren würde: Erfahrungen von schon arbeitenden Betreuungsassistenten, was ist gut, was sollte sich ändern, wie funktionier das Zusammenspiel von examinierten Kräften und den Betreuungsassistenten, welche Aufstiegschancen hätte man in einem Pflegeheim etc...?!!! ....
Hallo Ulli,
ich denke, dass von großen Erfahrungen noch nicht die Rede sein kann. Die meisten Qualifizierungsmaßnahmen sind ja erst noch im Gange. Ich denke, dass über wirkliche Erfahrungen erst in einigen Monaten berichtet werden kann.
Was Sorge macht: Man hört, dass Betreuungsassistenten, die ausdrücklich nicht zur Grundpflege herangezogen werden sollen, auch bereits in der Pflege aktiv sein sollen. Dem muss man im Zweifel nachgehen. Das wäre nicht im Interesse aller Beteiligten.
"Aufstiegschancen" sehe ich für Betreuungsassistenten eher nicht. Aufstiege erscheinen m.E. nur nach weiterer Qualifizierungsmaßnahmen möglich.
MfG Sabrina
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Zusätzliche Betreuungskräften in der Pflege

Beitrag von Presse » 15.07.2009, 14:01

Zusätzliche Betreuungskräften in der Pflege

Gemeinsame PM von Bundesministerin Ulla Schmidt und Bundesminister Olaf Scholz zu zusätzlichen Betreuungskräften in der Pflege , zum Schwerpunkt: Pflege - 14. Juli 2009 - Pressemitteilung

Die Pflegereform bringt immer mehr Menschen einen Arbeitsplatz. Die Zahl der zusätzlichen Pflegebetreuungskräfte ist weiter gestiegen. Seit Start der Reform am 1. Juli 2008 konnten rund 11.000 zusätzliche Betreuungskräfte zur besseren Versorgung demenziell erkrankter Menschen in Heimen eingestellt werden. Das teilten Bundesgesundheitsministerin Ullas Schmidt und Bundesarbeitsminister Olaf Scholz am Dienstag mit.

Die bisher rund 11.000 neuen Arbeitsplätze verteilen sich auf rund 7.600 Vollzeitstellen, da viele in Teilzeit arbeiten. Durch die Bundesagentur für Arbeit wurden bis Ende Juni rund 1.500 Kräfte vermittelt. Die anderen neuen Betreuungsassistenten haben sich die Heimträger selbst gesucht, zum Beispiel unter denjenigen, die bisher ehren-amtlich tätig waren. Es ist davon auszugehen, dass durch die Neuregelung bis zu 20.000 neue Arbeitsplätze für Betreuungskräfte geschaffen werden können.

Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt: „Die Pflege Demenzkranker ist für Angehörige und professionell Pflegende eine schwierige, oft anstrengende Aufgabe. Bis jetzt fast 11.000 zusätzliche Betreuungskräfte in der Pflege sind ein Erfolgsmodell. Sie erleichtern jetzt den Alltag von rund 190.000 stationär gepflegten Menschen. Die Reform zeigt dreifache Wirkung: die Lebensqualität der betroffenen Heimbewohner wird verbessert, die Pflegefachkräfte werden unterstützt und Arbeitsplätze werden geschaffen. Auch Menschen, die bislang keine Anstellung haben und sich in dem Bereich engagieren wollen, finden wieder eine sinnvolle Arbeit.“

Bundesarbeitsminister Olaf Scholz: „In den Pflegeheimen überall in unserem Land sorgt der Einsatz der zusätzlichen Pflegeassistenten für große Erleichterung. Engagierte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer entlasten die übrigen Beschäftigten in den Pflegeheimen. Die Bewohnerinnen und Bewohner der Heime schätzten es, dass jetzt jemand da ist, der Zeit für ein längeres Gespräch, einen Spaziergang oder ein Spiel hat. Als Arbeitsminister freue ich mich, dass wir so Chancen für Arbeitslose geschaffen haben. Tausende haben das Angebot genutzt und sich weitergebildet. Jetzt tut sich ein breites Beschäftigungsfeld auf.“

Mit der Reform wurde ein Anspruch auf zusätzliche Betreuungskräfte im Heim geschaffen, die vollständig von der Pflegeversicherung finanziert werden. Sie sollen helfen, die von demenziellen Erkrankungen betroffenen Heimbewohner bei ihren alltäglichen Aktivitäten zu unterstützen und die Lebensqualität der Menschen mit demenzbedingten Fähigkeitsstörungen, geistigen Behinderungen oder psychischen Erkrankungen zu erhöhen.

Welche Anforderungen an die künftigen Betreuungsassistenten gestellt werden, welche Fähigkeit man mitbringen sollte und welche konkreten Aufgaben sie haben, sind klar geregelt. Zu den Aufgaben gehören z.B. Lesen, Malen, Spazierengehen, gemeinsames Kochen oder auch die Beschäftigung mit dem bisherigen Lebensweg des Kranken.

Durch spezifische Qualifizierungsmaßnahmen, die mindestens 160 Stunden und zwei Praktika umfassen, werden grundsätzlich geeignete Bewerberinnen und Bewerber – darunter viele mit guter Vorqualifikation und/oder entsprechender beruflicher Praxis - im Umgang mit Demenzkranken geschult und und für die Aufgabe ausgebildet. Zuletzt entscheidet das Pflegeheim, welche Person als Betreuungsassistent oder –assistentin eingestellt wird.

Quelle: Pressemitteilung vom 14.07.2009
http://www.bmg.bund.de/cln_100/SharedDo ... raefte.pdf


Weitere Informationen unter http://www.bmas.bund.de

Weitere Navigationsmöglichkeiten zum Artikel
Pflege - 24. Juni 2009
Mehr erfahren zu: Neu in der Pflege: Die Betreuungskraft
http://www.bmg.bund.de/cln_100/nn_11682 ... kraft.html
Pflegereform 2008 im Überblick
http://www.bmg.bund.de/cln_100/nn_11682 ... -2008.html

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Beitrag von Vochallensis » 20.08.2009, 17:28

So, nun ist es soweit, am 07.09. beginnt die Qualifizierung (160 U-Std.) zum Betreuungsassistenten. Mehr gibts im Tagebuch, was ich gleich mal anlegen werde.

Vochallensis
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Beitrag von Vochallensis » 16.10.2009, 15:46

So, am Dienstag hatte ich ein Vorstellungsgespräch und seit Mittwoch weiß ich, dass ich die Stelle bekomme. Es handelt sich um eine 19,25 Std.-Stelle, aber besser als nichts....

Drückt mich mal die Daumen!!! :D

Sabrina Merck
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Qualifizierung für Betreuungsassistenten

Beitrag von Sabrina Merck » 24.11.2009, 09:02

Ich höre immer wieder davon, dass sich viele ältere Menschen für eine Tätigkeit als Betreuungsassistent interessieren und eine Qualifizierung anstreben. Offensichtlich gibt es aber zu wenig Ausbildungsangebote. - Schade, wenn es tatsächlich so ist.

Sabrina
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thorstein
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Beitrag von thorstein » 26.11.2009, 10:14

Bei der Aufgabenbeschreibung für Pflegeassistenten steht doch tatsächlich Malen und Basteln an erster Stelle. Nichts gegen Malen und Basteln, wenn es den Demenzkranken offensichtlich Spass macht. Aber es zeigt doch auch deutlich, welches Bild von Demenzkranken zugrunde liegt. Wer mit Demenzkranken arbeitet, weiss, welche Ängste, wie viel Verzweiflung , Selbst- und Fremdgefährdungen als Folge dieser Krankheit auftreten. Das ist in erster Linie gemeint, wenn von psychosozialer Begleitung gesprochen wird.

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