Liebe Pflegekräfte!
Wie Sie dem Artikel (siehe oben - Anmerkung der Moderation) entnehmen können, wurden von der Stadt München sofort Beschäftigungsverbote für die Pflegekräfte verhängt und Anzeige erstattet.
Aus unseren Erfahrungen und vielen diversen, zum Teil auch anonymen Briefen wissen wir, daß Sie nicht aus eigenen Stücken handeln, sondern, daß Ihnen dieser Druck von Vorgesetzten oft aufdiktiert wird.
WARUM LASSEN SIE SICH SOLCHE - ZUM TEIL VORGEGEBENEN unmenschlichen und würdelosen METHODEN ZU EINER GEFÄHRLICHEN PFLEGE ÜBERHAUPT GEFALLEN????
LASSEN SIE SICH DIESEN DRUCK NICHT MEHR BIETEN!
SETZEN SIE IHRE BERUFUNG EINFACH SO UM, WIE SIE ES GELERNT HABEN UND WIE ES RICHTIG IST???
WARUM SCHWEIGEN SIE, OBWOHL SIE OFT VERZWEIFELT SIND ???
Durch diesen Artikel sehen Sie, daß Sie – wenn es darauf ankommt – keinerlei Rückhalt von Ihren Vorgesetzten haben!!
S i e stehen täglich mit einem Fuß im Gefängnis,
denn Heimleitungen und Arbeitgeber ziehen sich bei behördlichen Anschuldigungen stets diskret aus der Schußlinie.
Leidtragende sind immer Sie - und nur Sie!
Wie sagt man so schön:
„Den letzten beißen die Hunde!“ Und das sind S i e – liebe Pflegekräfte!
Ihnen wird gedroht, daß Sie den Arbeitsplatz verlieren, wenn Sie nach außen Missstände kundtun – wenn aber Missstände durch Kontrollen ans Tageslicht kommen, verlieren Sie trotzdem den Arbeitsplatz! Gibt Ihnen das nicht zu Denken?
Mit einem Strafverfahren „am Hals“ wird S I E auch ein neuer Arbeitgeber nicht einstellen!
Warum lassen Sie sich Selbstbewußtsein, Ethik - die Sie gelernt haben und auch umsetzen können und Würde nehmen?
Durch Ihre Haltung können die allseits bekannten Missstände von den Verantwortlichen bis hin in die Politik auf Ihrem Rücken immer wieder als „Einzelfälle“ abgetan werden.
Die Zeitung der SPD im Mai-Vorwärts hat es doch so schön bewiesen, wie man Pflegemängel unter den Tisch kehren kann, in dem man Redakteure beschuldigte Recherchen nach Bildzeitungsniveau betrieben zu haben, obwohl hier Beweise in Dokumentationen und sogar Video-Beweisaufnahmen von 140 Stunden vorliegen! (siehe in diesem Forum unter
viewtopic.php?t=8803&highlight=vorw%E4rts - Anmerkung der Moderation). Die Politik recherchiert nicht und setzt sich auch nicht mit Betroffenen zusammen, weil sie um die Zustände in den Heimen weiß, nein sie lobt lieber die Pflegekräfte, weil aus der Politikperspektive die Pflegekräfte diejenigen sind, denen sie mit einem oberflächlichen LOB einen sogenannten Dank aussprechen und somit den Heimbetreiber als Lobbyisten obendrein noch bestens bedienen können !!
Die SPD kümmerte sich nicht um Beweise, der Chefredakteur bekam sogar einen Maulkorb und schrieb einen Extrakommentar dazu und Kurt Beck lobte S i e – liebe Pflegekräfte!
Wie lange wollen Sie sich - liebe Pflegekräfte - noch von Vorsetzten und der Politik den Mund verbieten, sich Ihr Selbstwertgefühl und Ihren Berufsstand degradieren lassen???
Politiker haben als weiteres Standbein auch die Lobbyisten-Gremien der Heimbetreiber, in welchen sie „ehrenamtlich tätig“ sind.
Ihre Vorgesetzten bis hin zum Ministerpräsidenten Kurt Beck und unserer Bundessozialministerin Ulla Schmidt loben S I E tot, um die menschenunwürdigen Zustände in den Heimen leugnen zu können !!!
IST IHNEN DAS BEWUSST ???
HABEN SIE SOLCH EIN FALSCHES UND HINTERHÄLTIGES LOB ÜBERHAUPT NÖTIG?
LASSEN SIE SICH DAS NICHT LÄNGER GEFALLEN !
Dass Sie Ihr oft menschenmöglichstes in der Pflege tun, trotzdem nicht über die Runden kommen, die Pflegebedürftigen wenigstens satt und sauber zu versorgen, wissen wir alle!
Wir danken allen Pflegekräften für die oft aufopferungsvolle Arbeit, aus welcher Sie oft seelisch frustriert und verzweifelt nach dem Dienst nach Hause gehn.
Wehren Sie sich endlich!
Warum lassen Sie sich so lange ausnützen und auspowern bis Sie frustriert Ihren sehr schönen Beruf und ihre einstige Berufung nach ein paar Jahren an den Nagel hängen, nur weil Ihr Arbeitgeber ein nimmersatter Finanzhai ist, der nie genug an Gewinnen einheimsen kann und sogar einer von denen ist, der an der Börse spekuliert???
Warum lassen Sie sich von den Verantwortlichen in der Pflege so am Gängelband führen??
Kein anderer Berufsstand würde sich das bieten lassen!
Angehörige haben sich bereits zu einem Dachverband zusammengeschlossen und lassen sich das nicht mehr bieten!
Schließen Sie sich – wenn Sie das möchten – mit den Angehörigen zusammen!
Angehörige, auch kritische Angehörige, die mit der Pflege zu tun haben oder einen Pflegebedürftigen in einem Heim haben, wissen um Ihre Nöte und Ihre Situation. Auch Sie stehen – trotz allem, wie uns bekannt ist - hinter Ihnen !
Hören Sie untereinander mit dem Mobbing auf !
Sie wissen doch, daß das Mobbing von oben nach unten betrieben wird, nur damit Sie Angst um Ihren „Job“ haben!
Das ist gezielter und gewollter Angriff auf Ihre Person und somit auf Ihr Selbstbewußtsein!
Wenn man die Pflege-Foren im Internet anschaut, gibt es viele Pflegekräfte, die mit der ihnen aufgezwungen Pflege nicht mehr zu Recht kommen und ihren Frust von der Seele schreiben! Nehmen Sie untereinander Kontakt auf!
Schließen Sie sich zusammen!
Gehen Sie gemeinsam an die Öffentlichkeit!
Bestimmen Sie (wie in der Schule) einen Sprecher und stehen Sie gemeinsam alle wie ein Fels hinter ihm!
Gegen die Macht und den Aussagen der vielen Pflegekräfte kommt dann auch die Politik nicht mehr an und muß endlich handeln und Ihr Berufsbild und Ihre Rahmenbedingungen zu Ihren Gunsten ändern!
Sie haben viele Mitstreiter an Ihrer Seite !!!
Nur gemeinsame Macht kann das ändern! UND S I E HABEN GEMEINSAM DIE MACHT!
Sie alle, die gegen diese unmenschlichen und unwürdigen Pflege- und Rahmenbedingungen kämpfen, haben uns an Ihrer Seite!
Sie können sich jederzeit an uns wenden!
Oder möchten Sie sich noch länger treten und gängeln lassen?
Möchten Sie immer noch weniger verdienen, in dem der Heimbetreiber sich nicht scheut, die Gehälter durch Auslagerung der Pflegekräfte herunterzuschrauben und Ihre Überstunden nicht bezahlt?
Drängen Sie auf ein EDV-System (Bar-Code – wie die Scanner-Kassen im Supermarkt!).
Durch dieses System werden Sie und der Pflegebedürftige geschützt!
Kein Heimbetreiber will solch ein System, denn das bringt Transparenz zu Tage, d.h. Ausbeutung der Pflegekräfte ist nicht mehr möglich und man sieht was an Pflege optimal geleistet werden konnte, denn Preis und Qualität der Pflege haben schon lange kein Verhältnis mehr zueinander.
Wir haben mutige Pflegekräfte in der BRD, die an die Öffentlichkeit gehen und Missstände aufzeigen.
Unser Forum hat die Bundesrepublik bereits im Jahr 2001 wegen Pflegemissständen in der Menschenrechtskonvention – UN - in Genf angezeigt!
Wir stehen felsenfest hinter Ihnen!
Schließen Sie sich zusammen!
S I E haben Macht, Verstand und Selbstbewußtsein, diesem elenden Treiben von verantwortlosen Sozialpolitikern und Heimbetreibern ein Ende zu setzen, Ihr Berufsbild wieder attraktiver erscheinen zu lassen und Ihre Würde zurückzuerlangen, die Würde, die Sie dann auch den Pflegebedürftigen mit Zeit, Liebe, Achtung, Respekt und Begleitung bis zum Tode weitergeben können.
WIR SIND DAS VOLK! HABT MUT !
GEMEINSAMKEIT MACHT STARK!
Liebe Grüße
Roswitha Hiefinger
Gründerin des 1. Pflegestammtisches in München "IN WÜRDE ALT WERDEN - WIR KÄMPFEN DAFÜR!"
FORUM ZUR VERBESSERUNG DER SITUATION PFLEGEBEDÜRFTIGER E.V.
Berengriastr. 5, 82131 Gauting, Tel. 089-893 11 054, Fax 089-893 98 446, email:
forum@verhungern-im-heim.de, Internet:
http://www.verhungern-im-heim.de
UND
MITARBEITERIN IM "ARBEITSKREIS GEGEN MENSCHENRECHTSVERLETZUNGEN AN PFLEGEBEDÜRFTIGEN"
IM FORUM PFLEGE AKTUELL