Heimpflege - skandalöse Äußerung von Prof. Hirsch

Pflegespezifische Themen; z.B. Delegation, Pflegedokumentation, Pflegefehler und Haftung, Berufsrecht der Pflegeberufe

Moderator: WernerSchell

Cicero
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Pflegemängel benennen und hilfreiche Infos geben!

Beitrag von Cicero » 15.05.2008, 16:54

Ich habe mir gestern natürlich auch "Dellings Woche" angeschaut, weil ich per Mailingliste entsprechend ermuntert wurde.
Was ich dann aber sah und hörte, hat mich doch ein wenig erstaunt und auch erzürnt. Da wurde in übelster Weise wieder einmal über die Heimpflege hergezogen. Die Gäste im Studion schienen mir bei den gestellten Fragen weitgehend überfordert. Engagement und Professorentitel allein reichen offensichtlich doch nicht, um immer richtige Einschätzungen vorzunehmen und gar für andere informativ dienlich zu sein. Schade, dass die Sendezeit so vertan wurde. Ich hätte mir gerne Äußerungen von Leuten angehört, die etwas zu sagen haben, was uns in der Pflege wirklich weiter bringt.

Cicero
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Sr. Gundula
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Berichterstattungen über Pflegemissstände

Beitrag von Sr. Gundula » 16.05.2008, 06:14

Guten Morgen,

ich bitte die Medien, die auf Einschaltquoten abgestellten Berichterstattungen über Pflegemissstände doch ein wenig zurückzunehmen. Es gibt Mängel im System. Aber die pauschalen Kritiken oder gar Beschimpfungen, die es seit geraumer Zeit gibt, sind so nicht gerechtfertigt. Unter Berücksichtigung dieser meiner Beurteilung war der Bericht bei WDR am 14.05.2008 ebenfalls überzogen. Mängel im System mit dem viel diskutierten Thema Patiententötungen zu vermengen, war nicht richtig. Meine Wertschätzung für Herrn Prof. Dr. Hirsch muss ich ein wenig korrigieren. Die Alternative zur Heimunterbringung kann nicht die Selbsttötung sein, so, wie es Herr Prof. Hirsch ankündigt.

Viele Grüße
Sr. Gundula
Christliche Kirchen sind zur menschenwürdigen Pflege verpflichtet. - Allerdings sehe ich noch erhebliche Umsetzungsmängel!

Anja Jansen
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Pflegemissstände fair behandeln

Beitrag von Anja Jansen » 16.05.2008, 10:14

Sr. Gundula hat geschrieben: ...
ich bitte die Medien, die auf Einschaltquoten abgestellten Berichterstattungen über Pflegemissstände doch ein wenig zurückzunehmen. Es gibt Mängel im System. Aber die pauschalen Kritiken oder gar Beschimpfungen, die es seit geraumer Zeit gibt, sind so nicht gerechtfertigt. ...
Hallo Sr. Gundula,
dem schließe ich mich gerne an. Auch mir missfällt die Art der Berichterstattung, die offensichtlich auf Quote ausgerichtet ist. Sachliche Beiträge zu den strukturellen Pflegemängel können sehr hilfreich sein, um die Verantwortlichen aufzurütteln. Die sich aber nun schon seit einiger Zeit überbietenden Talkrunden mit immer neuen Kübeln von Negativberichten sind nur fürs Polarisieren geeignet. Dadurch wird aber nichts verändert, zumal in den Beiträgen auch kaum über die gebotenen Veränderungen gesprochen wird. Es wird meist nur in medienwirksam erscheinender Weise angeklagt. Das kann es nicht sein!
MfG
Anja Jansen

Dieter Radke
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Mehr seriöse Informationen - keine Quotenjagd!

Beitrag von Dieter Radke » 17.05.2008, 06:56

Mehr seriöse Informationen - keine Quotenjagd!

Medien sollten mehr darüber nachdenken, ob sie Quote haben wollen oder auf seriöse Informationen setzen. Jedenfalls erwarte ich vom öffentlich-rechtlichen Fernsehen Vorrang für gute Informationen! Insoweit sehe ich den WDR in der Pflicht!
Den Vorlauf der Sendung am 15.5.2008 halte ich auch für sehr problematisch. Darüber sollte die Redaktion nachdenken.

MfG
Dieter
Menschenwürdige Pflege ohne Ausnahme! - Dafür müssen wir alle eintreten.

Cornelia Süstersell
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Re: Skandalöse Zustände in Pflegeheimen - TV - Tipp

Beitrag von Cornelia Süstersell » 19.05.2008, 07:08

WernerSchell hat geschrieben: ... Professor Hirsch, mittlerweile 62 Jahre alt, würde selbst nie in ein Pflegeheim gehen: „Ich habe meiner Frau gesagt, wenn es so weit ist, soll sie mich in den 10. Stock fahren; springen tu ich dann selber.“ ....
Ich kann mich der Kritik an Prof. Hirsch nur anschließen. Klar, dass es viele Mängel im System gibt. Klar ist auch, dass die Menschen lieber Zuhause bleiben wollen, nicht ins Heim möchten. Aber das Szenario, das jetzt von Prof. Hirsch benutzt wird, lieber Tötung als Heim, ist wirklich nicht hinnehmbar. Wer solche Sprüche tut, kann nicht beanspruchen, ernst genommen zu werden. Es tut mir leid, sowas sagen zu müssen, weil ich bisher den Äußerungen von Herrn Prof. Hirsch durchaus folgen konnte.

MfG
Cornelia
Ich trete für eine menschenwürdige Pflege ein und halte für es zwingend, mehr Pflegepersonal einzustellen.

conny24
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Negativschlagzeilen zu ihren Lasten der Pflege

Beitrag von conny24 » 19.05.2008, 16:21

Aus:
viewtopic.php?t=8848
Gaby Modig hat geschrieben: .. Die Diskussionen mit Prof. Hirsch waren eher durch das Bemühen geprägt, die Pflege nur schlecht aussehen zu lassen. Wie kann es sonst sein, dass Prof. Hirsch statt Pflegeheim die Selbsttötung in Aussicht nimmt? Eine schlimme Botschaft für alle Menschen, die an das Alter und eine mögliche Pflegebedürftigkeit denken.
Ich lese hier und in anderen Publikationen viel von Pflegemissständen. Wenn darüber sachlich geschrieben wird, kann ich das nachvollziehen. Polemik billigster Art, wie sie zum Teil geboten wird, mag ich aber nicht. Sie diskretitieren nicht allein das Pflegesystem, sondern vorrangig die dort tätigen Pflegekräfte. Und genau die haben Beistand nötig und brauchen keine Negativschlagzeilen zu ihren Lasten. Das sollte Prof Hirsch und andere einmal bedenken.

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moviliti-care
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Beitrag von moviliti-care » 20.05.2008, 19:47

Ja, die armen Pflegekräfte - die brauchen Beistand .....?.......
Moment mal - die arbeiten da und gehen abends da raus! ....
Die PFLEGEBEDÜRFTIGEN brauchen Beistand!!!! Die bleiben da 24 Stunden und sind den "Opfern"ausgeliefert.
Ausserdem bezahlen die Geld dafür schlecht gepflegt zu werden - Tonuserhöhungen zu bekommen durch tradierte Pflege - Bewegungseinschränkt zu sein, weil Pflege nicht beachtet - Immobil zu werden weil Pflege ( die sind die Anwender) Hilfsmittel unreflektiert einsetzen.... und sorry, da gibt es keine Ausrede - die vermeindlichen Opfer sind da die Täter .....
Ich begleitete Betroffene, coache Pflegekräfte, halte Vorträge und wer sich einmal vor Augen führt, was Pflege mit den Bedürftigen macht, wider besseren Wissens - da fehlt mir das Verständnis.
Ein Beispiel - der Griff unter die Arme beim Bewegen oder Aufstehen. Tradierte Lehrmeinung: Erlernt die Pflegekraft andere Bewegungsmöglichkeiten hat sie eine Chance was zu ändern - Ich erlebe es zu über 80 % das nach dem Coaching weiter a.d. Gelenke gezogen wird - obwohl alle genau wissen das es schmerzhaft ist und zu Verletzungen führt / Ebenso zu Tonuserhöhungen, die zur Immobilität führen ........ Opfer? Beistand? .... Täter!

Bettina Olbing
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Heimpflege mängelbehaftet

Beitrag von Bettina Olbing » 21.05.2008, 06:10

Dass die Heimpflege mängelbehaftet ist, ist mittlerweile allgemein bekannt. Berichte des MDK, bundesweit orientiert und regionenbezogen, belegen das eindrucksvoll. Allerdings habe ich Probleme damit, die Pflegekräfte jetzt pauschal dafür verantwortlich zu machen und sie schlicht in die "Pfanne zu hauen". Sie sind in der Tat teilweise selbst Opfer!
Selbst Claus Fussek, der jetzt unverantwortlich und pauschaliert auf die Pflegekräfte haut, sagte noch kürzlich: "Der Fisch stinkt vom Kopf her". Er meinte damit, dass die Verantwortlichen für die Pflegemisere "weiter oben" auszumachen seien. Merkwürdig, erst tritt er nach oben, jetzt nach unten. Wie soll man das alles verstehen?

Bettina

Rauel Kombüchen
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Rechtsverletzungen nicht zulassen!

Beitrag von Rauel Kombüchen » 22.05.2008, 08:31

Rechtsverletzungen nicht zulassen!

Meine Meinung zu Diskussionen in diesem Forum:
Anonyme Anzeigen - eher nicht!
viewtopic.php?t=8782
Fussek kritisiert Pflegende - `40 % sind ungeeignet`
viewtopic.php?t=8862
Skandalöse Zustände in Pflegeheimen
viewtopic.php?t=8848

Pflegekräfte sollen / müssen Missstände, Rechtsverletzungen, im Betrieb problematisieren und konsequent für menschenwürdige Pflegebedingungen eintreten. Allerdings ist es m.E. notwendig, den Pflegekräften flankierend Schutz gewähren, damit sie nicht postwendend in der Arbeitslosigkeit landen. Es müssen gesetzliche Voraussetzungen geschaffen werden, die Einsatz für menschenwürdige Pflegebedingungen nachteilsfrei ermöglichen!

Rauel

Cicero
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Verbesserungen einfordern ja - aber mit Augenmaß

Beitrag von Cicero » 31.05.2008, 06:58

WernerSchell hat geschrieben:Personalbudgets in der Pflege aufstocken!

Die Situation pflegebedürftiger Menschen in der BRD am Beispiel Demenz
Referate auf dem 111. Deutschen Ärztetag 2008 in Ulm
viewtopic.php?p=34633#34633

Gefordert wird u.a. „eine Aufstockung der derzeitigen Personalbudgets um rund 30%.“ Damit geht die Ärzteschaft über die eigenen Forderungen, die bei rund 20% Stellenaufstockung liegen, deutlich hinaus! - Siehe dazu im Forum:
viewtopic.php?t=3917&highlight=stellenschl%FCssel
Ich denke, dass mit diesen Einschätzungen die richtigen "Vorlagen" gegeben worden sind. Wir brauchen dringend Personalverstärkung in den Pflegeeinrichtungen und können eigentlich nicht bis zur nächsten Pflegereform warten. Die pflegebedürftigen Menschen brauchen jetzt Zuwendung!
Die Kritik an den Pflegenden - FusseK: Pflegekräfte sind zu 40% ungeeignet - ist kontraproduktiv und ist eher ein Signal dafür, dass Kritiker u.U. selbst keine Ahnung haben und nur auf sich aufmerksam machen wollen (wg. Buchabsatz!). Solche Kritiker brauchen wir nicht (mehr), sie wollen doch wohl auch nur an der Pflegemisere verdienen.

Cicero
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Kevin Bednarz
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Pflegereform und mehr Personale erforderlich

Beitrag von Kevin Bednarz » 01.06.2008, 08:52

Guten Morgen / schönen Sonntag!

Pflegekritische Äußerungen gibt es zuhauf. Es fehlen mir die Vorschläge, wie es besser gemacht werden kann. Insoweit gibt es bei den Herren Fussek und Hirsch deutlichen Nachholbedarf!
Was wir brauchen, sind Hinweise dazu, wie es in der Pflege besser laufen kann. Da sehe ich mit vielen Schreibern hier im Forum klar die Notwendigkeit, eine grundlegende Pflegereform anzumahnen. Verschiedene Strukturen müssen sich ändern. An erster Stelle müssen wir an der Personalschraube drehen. Wir haben eine personelle Unterversorgung, die sicherlich weit über 20% liegt. Insoweit sind vorrangig Verbesserungen notwendig. Dass das heutige Personal, mit erheblichen Arbeitsverdichtungen und Druck von allen Seiten, nicht optimal arbeiten kann, ist richtig. Dies aber zum Anlass zu nehmen, das Pflegepersonal schlicht zu 40% als ungeeignet einzustufen, ist eine glatte Unverschämtheit. Die Fussek`schen Verdienste als Pflegekritiker sind damit relativiert!
Besinnen wir uns auf vernünftige Reformen und gestalten wir die Zuwendungen für die hilfe- und pflegebedürftigen Menschen ! Difamierungen - weder in Richtung Pflegekräfte noch in Richtung Pflegemafia (Buchtitel von Fussek / Schober) - sind m.E. sehr, sehr entbehrlich.

MfG
Kevin

Brock

Differenzierte Kritik

Beitrag von Brock » 12.06.2008, 14:41

Hallo, hallo,
es gibt vielfältige Kritik am Pflegesystem und an Personen. Ich denke, dass sehr differenziert diskutiert werden muss. Mit Schuldvorwürfen in Richtung Personal muss man sicherlich sehr vorsichtig umgehen. Sie sind, ob man das wahrhaben will oder nicht, auch Opfer des Systems. Ihre Möglichkeiten, sich zur Wehr zu setzen, sind begrenzt. Man kann nicht von jeder Pflegekraft verlangen, dass sie per "Aufstand am Arbeitsplatz" ihre Existenz gefährdet. Das machen andere auch nicht, sie beobachten vom "grünen Tisch" und picken sich aus sicherer Entfernung die Schuldigen heraus.
Mein Wunsch wäre, die Pflegekräfte nicht pauschal zu verurteilen. Wer dies tut, hat von der realen Lage vor Ort keine ausreichende Vorstellung.
Es grüßte mit Hochachtung
Brock

Sr. Gundula
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Pflegende bitte pfleglicher behandeln !

Beitrag von Sr. Gundula » 12.06.2008, 19:48

Brock hat geschrieben: ... es gibt vielfältige Kritik am Pflegesystem und an Personen. Ich denke, dass sehr differenziert diskutiert werden muss. Mit Schuldvorwürfen in Richtung Personal muss man sicherlich sehr vorsichtig umgehen. Sie sind, ob man das wahrhaben will oder nicht, auch Opfer des Systems. Ihre Möglichkeiten, sich zur Wehr zu setzen, sind begrenzt. Man kann nicht von jeder Pflegekraft verlangen, dass sie per "Aufstand am Arbeitsplatz" ihre Existenz gefährdet. Das machen andere auch nicht, sie beobachten vom "grünen Tisch" und picken sich aus sicherer Entfernung die Schuldigen heraus. Mein Wunsch wäre, die Pflegekräfte nicht pauschal zu verurteilen. Wer dies tut, hat von der realen Lage vor Ort keine ausreichende Vorstellung. ...
Guten Abend allerseits,
man sieht nach dem verlorenen Fußballspiel gegen Kroatien, wie sich im Leben manche Dinge schnell relativieren. Es wird jetzt wieder eine Suche nach "Sündenböcken" geben.
Was die Pflege angeht, hat mir die Texteinstellung von Herrn Brock gefallen. Er mahnt Differenzierungen an, also nicht einfach draufhauen. Ich schließe mich dem gerne an und schlage vor, auch die Pflegekräfte ein wenig pfleglicher zu behandeln. Bedenken wir doch, was sie tagtäglich für einen schweren Stand haben. Unterstützen wir sie in ihrer Arbeit und "schlagen nicht auf sie ein". Pflegekritik ja, aber bitte nicht einfach jetzt die Pflegenden schlecht reden. Das ist zu pauschal und auch nicht gerecht.
Es grüßt herzlich
Sr. Gundula
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Kimmi
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Diskussion um die Eignung von Pflegekräften

Beitrag von Kimmi » 13.06.2008, 06:04

Ich kann die Diskussion um die Eignung von Pflegekräften kaum nachvollziehen. Pflegekräfte geben meist ihr Bestes, sind hoch engagiert, allerdings sind sie nach wenigen Jahren verbraucht. Das System hat sie kaputt gemacht. Unter solchen Umständen auf die Pflegekräfte herumzuhacken, halte ich für unzumutbar und muss als eindeutige Fehleinschätzung der Pflegekritik eingestuft werden. Man könnte auch fragen, inwieweit bestimmte Kritiker überhaupt über die notwendige Befähigung verfügen, Urteile über eine ganze Berufsgruppe abzugeben.

Kimmi

Bajuware
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Pflegemissstände - Pflegekräfte nicht verteufeln

Beitrag von Bajuware » 15.06.2008, 07:15

Fussek kritisiert Pflegende - `40 % sind ungeeignet`

Diese von CAREkonkret übermittelte Botschaft ist hier im Forum zurecht in aller Deutlichkeit kritisiert worden:
viewtopic.php?t=8862
Es kann nicht angehen, dass in dieser Form gegen Pflegekräfte agiert wird. Das darf man auch dann nicht, wenn man sich gern als Robin Hood der Pflege feiern lässt:
viewtopic.php?t=7133

Um es aus meiner Sicht noch einmal klar zu sagen:
Unser Pflegesystem, vor über 15 Jahren geschaffen und bis heute nicht wirkungsvoll reformiert, ist nicht geeignet, die pflegerischen Anforderungen für die hilfe- und pflegebedürftigen Menschen, orientiert am Verfassungsgebot "Menschenwürdegarantie" zu gewährleisten. Die Pflegekräfte sind also in einem System tätig, das sie das nicht tun lässt, was sie gelernt haben, dem Stand der aktuellen Pflegewissenschaft gemäß pflegen! Die Strukturen sind völlig unzulänglich und dabei haben auch Träger und Leitungskräfte Mitverantwortung. Arbeitsverdichtungen, kaputtmachende Arbeitsbedingungen, sind die Regel. So gesehen sind die Pflegekräfte auch die Opfer unzulänglicher Strukturen.
Wer unter diesen Umständen das gebeutelte Personal pauschal nieder macht, nahezu die Hälfte des Personalbestandes verteufelt, hat keine reale Lage beschrieben, sondern muss sich vorwerfen lassen, eine weitgehend gutwillige und engagierte Berufsgruppe zu diskretitieren.

Leider habe ich bisher kein Wort von Claus Fussek darüber gehört, dass er seine Behauptung relativiert oder sich gar entschuldigt!

Das muss ich als Bajuware, einer gewissen Deftigkeit nicht abgeneigt, als sehr bedaurenswert bezeichnen. Ich greife zur "roten Karte"!
Die Rahmenbedingungen des Pflegesystems stimmen nicht (mehr)! Dies gilt es zu beklagen. Pflegebedürftige und Pflegepersonal leiden unter dem System. - Verantwortungsträger sind gefordert!

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