Pflegequalität - MDK-Bericht zeigt erneut Mängel auf!

Pflegespezifische Themen; z.B. Delegation, Pflegedokumentation, Pflegefehler und Haftung, Berufsrecht der Pflegeberufe

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MDS lehnt Forderung nach Pflege-TÜV ab

Beitrag von Presse » 03.09.2007, 17:42

Presse hat geschrieben: ....SPD-Vize Ferner fordert TÜV für Pflegeheime ...
MDS lehnt Forderung nach Pflege-TÜV ab
Zu Forderungen nach einem Pflege-TÜV sagte Dr. Peter Pick, Geschäftsführer des Medizinischen Dienstes der Spitzenverbände der Krankenkassen e.V. (MDS):

"Wir brauchen keinen Pflege-TÜV - diese Diskussion ist völlig überflüssig. Wir müssen keine neue Institution erfinden. Die Prüfung und Bewertung von Pflegeeinrichtungen nimmt der Medizinische Dienst (MDK) seit Jahren erfolgreich wahr. Das zeigt auch die Veröffentlichung unseres aktuellen Pflege-Qualitätsberichts. Was wir aber brauchen, ist mehr Transparenz unserer Ergebnisse nach außen, damit die Menschen sich über die Pflegeeinrichtungen informieren können. Wir begrüßen deshalb, dass die Politik im Rahmen der Pflegereform die rechtlichen Voraussetzungen hierfür schaffen will."

Von der Veröffentlichung der MDK-Prüfergebnisse verspreche sich der Medizinische Dienst einen Qualitätswettbewerb zwischen Pflegeeinrichtungen, so Pick weiter. Schwarze Schafe würden sich dann zukünftig nur noch schwer auf dem Pflegemarkt behaupten können.

Quelle: Pressemitteilung vom 3.9.2007
Pressekontakt:
Ihre Ansprechpartnerin: Christiane Grote
Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Medizinischer Dienst der Spitzenverbände der Krankenkassen e.V. (MDS)
Lützowstr 53
45141 Essen
Tel.: 0201 8327 115
Fax: 0201 8327 3115
Mail: c.grote@mds-ev.de

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... menschenrechtliche Defizite" in der Altenpflege

Beitrag von Presse » 03.09.2007, 17:46

Deutsches Institut für Menschenrechte weist auf "strukturelle menschenrechtliche Defizite" in der Altenpflege hin

Das Deutsche Institut für Menschenrechte hat anlässlich der Vorstellung des zweiten Prüfberichts des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen (MDS) erneut darauf hingewiesen, dass es in Deutschland "strukturelle menschenrechtliche Defizite" in der Altenpflege gebe. "Die Mängel betreffen so viele Personen und so wesentliche Bereiche der Pflege, dass man davon ausgehen muss, dass sie strukturbedingt sind", erklärte Valentin Aichele, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Deutschen Instituts für Menschenrechte.

"Es kann nicht sein, dass die alten Menschen mit Eintritt von Hilfe- und Pflegebedarf praktisch ihre fundamentalen Rechte verlieren", sagte Aichele. Er begrüßte deshalb die Empfehlung des MDS, wonach Einrichtungen der Altenpflege zu schließen seien, wenn die Gesundheit von Heimbewohnerinnen und -bewohnern geschädigt wird.

Gleichzeitig sei das Verständnis von Pflegequalität weiter zu verbessern. Aichele empfahl, "der MDS müsse bei der Begutachtung von Pflegediensten noch stärker als bislang menschenrechtliche Aspekte in die Prüfung einbeziehen." Zum Beispiel müssten die Rechte auf Selbstbestimmung und körperliche Integrität bei der Beurteilung von Pflegequalität angemessen berücksichtigt werden, so Aichele.

Das Deutsche Institut für Menschenrechte hatte im Juni 2006 eine Studie zum Thema "Soziale Menschenrechte älterer Personen in Pflege" veröffentlicht und damit die Diskussion über die menschenrechtlichen Fragen in der Altenpflege angestoßen.

Jakob Schneider / Valentin Aichele: Soziale Menschenrechte älterer Personen in Pflege. Berlin: Deutsches Institut für Menschenrechte,
2006, 62 Seiten. ISBN 3-937714-20-0

Studie zum Download:
http://www.institut-fuer-menschenrechte ... php?id=144

Quelle: Pressemitteilung des Deutschen Institut für Menschenrechte vom 3.9.2007
Pressekontakt: Tamara Nierstenhöfer
Telefon +49 30 259359 13, Mobil 0176 2317 9700
Email: nierstenhoefer@institut-fuer-menschenrechte.de

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Jeder zehnte Heimbewohner erkrankt wegen Pflegemängeln

Beitrag von Presse » 03.09.2007, 18:32

HINTERGRUND
Noch immer entscheidet die Wahl des richtigen Pflegeheims über die Gesundheit alter Menschen

Von Bülent Erdogan

Nicht immer erhalten pflegebedürftige Menschen wie hier ausreichend zu essen oder zu trinken, kritisieren die Krankenkassen. Foto: dpa
Die gute Nachricht vorweg: Über neunzig Prozent der Senioren in Deutschlands Pflegeheimen stellen ihren Einrichtungen ein gutes Zeugnis aus. Doch das auf den ersten Blick erfreuliche Urteil der Heimbewohner zeichnet nur die eine Seite der Medaille der bundesweit knapp 12 000 stationären Einrichtungen nach. Trotz mancher Verbesserung, immer noch werden Pflegebedürftige krank, weil die Pflege schlecht ist.

Jeder zehnte Heimbewohner erkrankt wegen Pflegemängeln
...
Weiter unter
http://www.aerztezeitung.de/docs/2007/0 ... system_uns

Lesen Sie dazu auch den Kommentar:
Ein Pflegefall - auch für die Ärzte
http://www.aerztezeitung.de/docs/2007/0 ... 0a0204.asp

Lesen Sie dazu auch:
Pflegeheime legen bei Qualität leicht zu
http://www.aerztezeitung.de/docs/2007/0 ... 0a0104.asp

Ärztliche Praxis
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SPD und CDU für Pflegeheime-TÜV

Beitrag von Ärztliche Praxis » 04.09.2007, 07:10

Pflegebericht rüttelt Politiker wach
SPD und CDU für Pflegeheime-TÜV
Die SPD-Bundestagsabgeordnete Elke Ferner fordert eine regelmäßige Überprüfung und Benotung von Pflegeheimen. „Ähnlich wie bei der Stiftung Warentest muss es für sie künftig ein Testurteil geben“, sagte die Sozialexpertin der „Welt am Sonntag“.

03.09.07 - Alle Einrichtungen in Deutschland müssten von unabhängigen Prüfern, die ihren Besuch vorher nicht ankündigen, regelmäßig bewertet werden, so Ferner. Nötig sei eine schnell über das Internet abrufbare Liste mit positiven und negativen Merkmalen der Einrichtungen, um Angehörigen von pflegebedürftigen Menschen die Auswahl zu erleichtern.

Der CDU-Pflegeexperte im Bundestag, Willi Zylajew, unterstützt die Forderung nach einem Pflege-TÜV. "Eine Art Stiftung Warentest für Pflegeheime und ambulante Dienste ist dringend nötig", sagte Zylajew der Zeitung. Auch wenn die Kriterien dafür schwierig zu finden seien, werde dies den Druck erhöhen, die Qualität der Pflege zu verbessern.

Ferner verlangte ein hartes Durchgreifen, falls Pflegeheime und Dienste nach einer gewissen Frist Mängel nicht abstellten. "Bei unhaltbaren Zuständen sollten die Pflegeeinrichtungen geschlossen werden. Entsprechende Vorschriften gibt es schon, man muss sie aber konsequenter anwenden."

Pflegebericht zeigt Defizite in der Pflege auf

Ein am Freitag veröffentlichter Pflegebericht des medizinischen Dienstes der Spitzenverbände der Krankenkassen (MDS) und der Pflegekassen hatte bei der Pflege alter und hilfsbedürftiger Menschen trotz einiger Fortschritte nach wie vor erhebliche Missstände festgestellt. Demnach wurde bei Kontrollen in jüngster Zeit im Durchschnitt bei jedem zehnten Heimbewohner und bei 5,7 Prozent der Pflegebedürftigen zu Hause ein "akut unzureichender Pflegezustand" festgestellt. Im ersten, 2004 vorgelegten Bericht, war dies noch bei 17,4 Prozent der Heimbewohner und bei 8,8 der Pflegebedürftigen zu Hause der Fall.

Allerdings weist der Bericht nach wie vor Mängel im Bereich Ernährung und Flüssigkeitsversorgung der Pflegebedürftigen aus. Bei etwa jedem dritten Pflegefall (Heime: 34,4 Prozent; ambulante Pflege: 29,6 Prozent) stellten die Prüfer Defizite fest. Dies bedeute aber nicht unbedingt, dass die Betroffenen unterversorgt oder mangelhaft ernährt seien, betonte Jürgen Brüggemann vom MDS. Vielmehr führten auch unzureichende Gewichtskontrollen und eine fehlende Ermittlung des Energiebedarfs der Bewohner zu einer schlechteren Bewertung durch die Prüfer.

Mehr als 35 Prozent der Heimbewohner und etwa 42 Prozent der Pflegebedürftigen zu Hause werden dem Bericht zufolge nicht häufig genug umgebettet. Dies lasse aber keine Rückschlüsse darauf zu, ob bei den Betroffenen schon akute Gesundheitsprobleme wie etwa ein Wundliegen aufgetreten seien.

Pflegereform soll Transparenz und Qualität verbessern

Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) hat im Zuge dessen zügig Verbesserungen in der Pflege gebrechlicher Menschen angekündigt. Die derzeit in ihrem Haus vorbereitete Pflegereform werde zu mehr Transparenz in den Pflegeeinrichtungen und damit auch zu einer besseren Qualität führen, sagte sie der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Der "Süddeutschen Zeitung" zufolge ist eine neue Kommission geplant, die Ideen zur Behebung von Missständen in Pflegeheimen entwickeln soll. Das gehe aus dem Entwurf zur Pflegeversicherung hervor. Die Sachverständigen sollen demnach Konzepte erarbeiten, mit denen die Betreuung der Heiminsassen verbessert und die Arbeit der Pflegekräfte erleichtert werden kann. Die neue Kommission soll von den Pflegekassen, Sozialhilfeträgern, Kommunen und Pflegeeinrichtungen gegründet werden.

dpa / hh

Fundestelle:
http://www.aerztlichepraxis.de/artikel_ ... 95.htm&n=1
Zeitung "Ärztliche Praxis"
http://www.aerztlichepraxis.de

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Gegen schlechte Qualität hilft nur Transparenz

Beitrag von Presse » 04.09.2007, 07:15

Gegen schlechte Qualität hilft nur Transparenz
Der Bericht des Medizinischen Dienstes über Missstände in der Pflege löst eine heftige Debatte aus


BERLIN (HL). Ein harter Pflege-TÜV, der Heime und ambulante Pflegedienste kontinuierlich prüft, Noten vergibt und diese in Broschüren und im Internet veröffentlicht - das sind Vorschläge, wie die vom Medizinischen Dienst der Kranken- und Pflegekassen festgestellten Missstände in der Pflege behoben werden könnten.

...
Weiter unter
http://www.aerztezeitung.de/docs/2007/0 ... system_uns

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Gütesiegelverfahren des Pflege-SHV !

Beitrag von Pflegefan » 04.09.2007, 07:44

Ein morgendlicher Zwischenruf:

Die Politiker sind durch den MDK-Bericht über Pflegemängel aufgeschreckt und posten ihre Statements in die Welt. Obwohl es seit Jahren Berichte über gravierende Mängel gibt, ist man im politischen Raum erstaunt.
Gefordert werden jetzt plötzlich
-- Mehr Transparenz
-- Pflege-TÜV
Wie mir scheint, sind das alles übereilte Erklärungen, die bald wieder im Sumpf der politischen Ankündigungen versickern werden!

Werner Schell, Vorstand von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk, hat bereits konkrete Vorschläge zu Reformen vorgelegt.

Pflegefan
"Die Menschenwürde ist unanstastbar" (Art. 1 Grundgesetz). Dies muss in der Pflege oberste Handlungsmaxime sein - für alle!

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Interview: "Das Pflegeheim-Ranking kommt 2008"

Beitrag von Service » 04.09.2007, 09:00

Interview: "Das Pflegeheim-Ranking kommt 2008"

Interview mit Peter Pick, Geschäftsführer des Medizinischen Dienstes, über Mängel im Pflegebereich.

http://www.faz.net/s/Rub6B15D93102534C7 ... ntent.html
Quelle: FAZ-Frankfurter Allg. Zeitung

Markus
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Beitrag von Markus » 04.09.2007, 09:02

Ursache und Wirkung

Ja, es gibt Missstände in der Pflege, in der ambulanten wie stationären. Und da es hier um eine Dienstleistung am Menschen geht, spielt es auch eigentlich keine Rolle, ob es sich bei den schwarzen Schafen der Branche um 5, 8 oder 10% der Leistungserbringer handelt.

Nur ist niemandem damit geholfen, wenn jetzt ein ganzer Berufszweig kriminalisiert wird. Wie mag sich eine engagierte Schwester oder ein Pfleger dieser Tage fühlen, wenn er die Zeitung aufschlägt, Radio oder TV einschaltet?

Und wo liegt die Verantwortung für die vorhandenen Missstände?

Wer kürzt den Pflegeschulen die Etats, wer ist Schuld daran, das Pflegedienste und Heime ihre Patienten in teilweise katastrophalem Zustand aus den Krankenhäusern übernehmen, weil dort massiv Personal abgebaut wird, wer überreguliert die Pflege dermaßen, das man fast mehr mit Akten und Prüfungen beschäftigt ist als mit den Pflegebedürftigen, wer ist für die antiquierten Stellenschlüssel verantwortlich, wer hat dafür gesorgt, das Fachärzte Hausbesuche bei Heimbewohnern aus wirtschaftlichen Gründen ablehnen und, und, und?

Die Heimbetreiber? Oder gar die Pflegekräfte?

Cornelia Süstersell
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Pflege-Rahmenbedingungen stimmen nicht!

Beitrag von Cornelia Süstersell » 04.09.2007, 09:11

Markus hat geschrieben:Ursache und Wirkung .. Und wo liegt die Verantwortung für die vorhandenen Missstände? ... Die Heimbetreiber? Oder gar die Pflegekräfte? ...
Hallo Markus,
es ist in der Tat betrüblich, dass Pflegekräfte in den Verdacht geraten, für die Pflegemissstände die Ursachen gesetzt zu haben. Nein, das ist nicht so. Pflegekräfte sind im Gegenteil hoch motiviert tätig und verhindern, dass es noch schlimmer kommt.
Verantwortlich ist die "große" Politik. Sie hat die politischen Rahmenbedingungen geschaffen und falsche Anreize gesetzt und andere notwendige Regelungen nicht auf den Weg gebracht.
MfG
Cornilia
Ich trete für eine menschenwürdige Pflege ein und halte für es zwingend, mehr Pflegepersonal einzustellen.

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"Pflegemängel nicht hinnehmen"

Beitrag von Presse » 04.09.2007, 14:01

"Pflegemängel nicht hinnehmen"
Westfalenpost - Hagen, Nordrhein-Westfalen, Germany
Westfalenpost: Gemkow: Wir dürfen die aktuell berichteten Pflegemängel nicht tatenlos hinnehmen. Wenn die Pflegekassen wiederholt feststellen, ...
http://www.westfalenpost.de/wp/wp.polit ... dbserver=1

Pflege - trotz allem grundsätzlich verbessert?
Der Gesundheits Weblog - UK
Jeder zehnte Patient im Heim und jeder zwanzigste zu Hause leide nachweisbar unter gravierenden Folgen der Pflegemängel, wurde jetzt ermittelt. ...
http://www.gesundheits-weblog.de/502267 ... essert.php

HorstHessen

Pflegeschande in Deutschland

Beitrag von HorstHessen » 04.09.2007, 14:17

Bei www.Elternunterhalt.de.vu

habe ich gestern DAZU klar Position bezogen .

Die Mängel werden seit J a h r e n immer wieder in den Medien "diskutiert".
Architekten der Pflegeschande in Deutschland " Pflege im Minutentakt"
waren und sind Seehofer und Blüm. Ihre Nachfolger änderten , ändern nichts, sind somit genauso schuldig.

Der Worte sind wahrlich genug - T a t e n müssen her.

Unschuldig leidtragend sind die Pflegebedürftigen, die Heimbetreuungsbedürftigen, die pflegenden Männer und Frauen auf Station.
Gespart wird bei der Pflege "auf Teufel komm raus".

Das ist rechtlich nicht in Ordnung. Und die Politik faselt nur rum; Skandal pur !

Frau Merkel, in Deutschland !!!!!!! gibt es wahrlich viel zu tun !!!!!!!!!!!!!

Pflegeselbsthilfe
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Beiträge: 65
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Unangemeldete Kontrollen in Pflegeheimen

Beitrag von Pflegeselbsthilfe » 04.09.2007, 14:18

Nachrichten Deutschlandfunk - 4.9.2007:

Pflegeverband fordert unangemeldete Kontrollen in Pflegeheimen

Die Missstände bei der Pflege alter und kranker Menschen können nach Einschätzung der zuständigen Verbände nur durch unangemeldete Kontrollen aufgedeckt werden. Der stellvertretende Vorsitzende des Pflege-Selbsthilfeverbands, Schell, plädierte im Deutschlandfunk zugleich für eine Änderung der Einstufungsverfahren für Pflegebedürftige. Die bisherigen Kriterien würden den einzelnen Fällen nicht gerecht.

Quelle: http://www.dradio.de/nachrichten/200709041500/3
Werner Schell ist seit 1.8.2008 Leiter / Ansprechparter bei:
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk vor
http://www.pro-pflege-selbsthilfnetzwerk.de

WernerSchell
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Pflegemängel nicht tatenlos hinnehmen“

Beitrag von WernerSchell » 05.09.2007, 07:43

„Pflegemängel nicht tatenlos hinnehmen“
ERSTELLT 04.09.07, 22:00h

Der jüngste Pflegebericht des Medizinischen Dienstes zeigt erneut gefährliche Mängel bei der Pflege. Was tun?

Wir dürfen die aktuell berichteten Pflegemängel nicht tatenlos hinnehmen. Wenn die Pflegekassen wiederholt feststellen, dass sehr viele pflegebedürftige Menschen zu wenig trinken, zu wenig essen und die Mundhygiene vieler Pflegebedürftiger nicht ausreichend ist, geht das unter die Haut. ...
http://www.rundschau-online.de/html/art ... 0877.shtml
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Ernährungsskandal im Pflegebreich

Beitrag von Presse » 05.09.2007, 14:00

Am Ernährungsskandal im Pflegebreich tragen Politik und Kassen eine Mitverantwortung

"Die Schuld für die Zustände in deutschen Pflegeheimen kann nicht allein den Pflegeeinrichtungen und Pflegekräften zugeordnet werden. Hieran tragen auch Kranken- und Pflegekassen sowie die Politik indirekt eine Mitverantwortung." Mit dieser Feststellung reagierte der Geschäftsführer des DIÄTVERBANDes, Norbert Pahne, heute (4. September) in Bonn auf das Ergebnis des Pflegeberichts des Medizinischen Dienstes der Spitzenverbände der Krankenkassen, wonach ein gutes Drittel aller Pflegeheimbewohner nur unzureichend mit Nahrung und Flüssigkeit versorgt wird.

Seit Jahren hätten sowohl Ernährungswissenschaftler als auch Pflegefachkräfte, aber auch der DIÄTVERBAND, dessen Mitgliedsunternehmen enterale Ernährung (Trink- und Sondennahrung) herstellen, warnend auf dieses Mißstand hingewiesen.

Auf ähnliche Missstände im klinischen Bereich hatte auch bereits 2003 der Council of Europe in seiner Resolution ResAP(2003)3 aufmerksam gemacht. Er forderte nachdrücklich, dass Ernährungstherapie als systematischer Teil der medizinischen Behandlung etabliert und Patienten bedarfsgerecht und abgestimmt versorgt werden müssen.

Pahne machte das allgemeine politische Klima für die Zustände mit verantwortlich. Darin dokumentiere sich zum einen der anhaltende Kostendruck im Gesundheits- und Pflegewesen. Zum anderen schreckten Ärzte- und Pflegekräfte auch vor einem Einsatz künstlicher Ernährung zurück, weil sie Vorwürfe fürchteten, sie wollten sich die zeitraubende Hilfe der Patienten beim Essen ersparen. Der jetzige Pflegebericht entkräfte solche Vorurteile eindeutig. Wenn Politiker, Krankenkassen und Pflegeversicherungen die Pflegeeinrichtungen und Pflegekräfte über Jahre zum zurückhaltenden Einsatz insbesondere von Trink- und Sondennahrung drängten, dürfe man sich über solch dramatische Fehlentwicklungen nicht wundern.

Wegen der Verunsicherung der Ärzte, die bei der Verordnung enterale Ernährung wirtschaftliche Nachteile befürchten, hatten schon vor zwei Jahren relevante wissenschaftliche Fachgesellschaften Empfehlungen für die wirtschaftliche Verordnung von enteraler Ernährung erarbeitet und eine lückenlose Dokumentation der Diagnose und Behandlung krankheitsbedingter Mangelernährung empfohlen.

Der Sprecher des DIÄTVERBANDes forderte, enterale Ernährung müsse kranken und pflegebedürftigen Menschen immer dann ausreichend verordnet werden, wenn dies ärztlich geboten sei. "Damit wäre schon viel erreicht."

Quelle: Pressemitteilung DIÄTVERBAND e.V., 5.9.2007
http://diaetverband.de/infos/presse/pm_ ... rtung.html

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Kontrollen in Pflegeeinrichtungen verstärken

Beitrag von Presse » 05.09.2007, 14:02

Regierung will Kontrollen in Pflegeeinrichtungen verstärken
4.9.2007

Berlin/Passau – Die Bundesregierung will die Qualität der Pflege mit verstärkten Kontrollen in den Einrichtungen und einheitlichen Standards verbessern. Die Erfüllung der Qualitätsanforderungen sollen „in zugelassenen Pflegeeinrichtungen regelmäßig im Abstand von höchstens drei Jahren“ geprüft werden, wie der „Passauer Neuen Presse“ vom Dienstag zufolge aus dem Gesetzentwurf des Gesundheitsministeriums zur Pflegereform hervorgeht. In zehn Prozent der Einrichtungen, die etwa von unabhängigen Sachverständigen bereits überprüft worden sind, solle es eine unangemeldete Stichprobenprüfung durch den Medizinischen Dienst (MD) der Krankenkassen geben.
...
weiter unter
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=29696

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