Riskante Krankenpflege - Patienten in Gefahr!

Pflegespezifische Themen; z.B. Delegation, Pflegedokumentation, Pflegefehler und Haftung, Berufsrecht der Pflegeberufe

Moderator: WernerSchell

Marlene Böttinger
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Pflegenotstand - noch zurückhaltend beschrieben!

Beitrag von Marlene Böttinger » 03.08.2007, 06:27

Pflegenotstand - noch zurückhaltend beschrieben!

Ich kann den dip-Erkenntnissen aufgrund eigener Erfahrungen zustimmen. Eigentlich sind die Studienergebnisse noch sehr zurückhaltend formuliert. Die Pflegesituation ist eigentlich viel kritischer, auf manchen Stationen ist es dramatissch schlecht.
Und keiner interessiert sich so richtig darum. Angesichts des "Sommerlochs" wäre doch für so manchen Politiker Gelegenheit gegeben, sich zur Pflege zu Wort zu melden. Nichts, da geht keiner ran. - Die Berufsverbände / Gewerkschaften sind wohl gefordert! Ich bin gespannt.

Marlene
Zuletzt geändert von Marlene Böttinger am 11.08.2007, 18:15, insgesamt 1-mal geändert.

Hildegard Kaiser
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Krankenhäuser - niedrige Personalausstattung

Beitrag von Hildegard Kaiser » 04.08.2007, 07:27

Siehe auch unter
Deutsche Krankenhäuser im Vergleich Spitze
viewtopic.php?t=6995

In den Beiträgen wird von der niedrigen Personalaustattung gesprochen, eigentlich eine Bestätigung der dip-Studie!

H.K.

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Pflege: "Nie gekannter Rückschritt"

Beitrag von Service » 11.08.2007, 10:53

DPR zum Stellenwert der Pflege:
"Nie gekannter Rückschritt"

Die deutsche Pflege erleidet derzeit nach Ansicht des Deutschen Pflegerates (DPR), der Bundesarbeitsgemeinschaft von zehn Pflegeorganisationen, einen "nie gekannten Rückschritt". "Versorgungs- und Ausbildungsplätze werden abgebaut, die Berufe werden im Zuge der Einsparungsmaßnahmen schleichend entwertet und die pflegerische Versorgung der Bevölkerung gefährdet", sagte DPR-Präsidentin Marie-Luise Müller, "anstelle ausgebildeter Pflegepersonen werden zunehmend ungelernte Hilfskräfte eingestellt." Die für eine immer älter werdende Gesellschaft entscheidende Zukunftsfunktion der Pflege werde von Politik und Gesellschaft nicht wahrgenommen.

Quelle: ALTENPFLEGE 08/2007, Rubrik: Nachrichten - http://www.vincentz.net/altenpflege/

Marlene Böttinger
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Pflege: "Nie gekannter Rückschritt"

Beitrag von Marlene Böttinger » 11.08.2007, 18:14

Service hat geschrieben: .... Die deutsche Pflege erleidet derzeit nach Ansicht des Deutschen Pflegerates (DPR), der Bundesarbeitsgemeinschaft von zehn Pflegeorganisationen, einen "nie gekannten Rückschritt". "Versorgungs- und Ausbildungsplätze werden abgebaut, die Berufe werden im Zuge der Einsparungsmaßnahmen schleichend entwertet und die pflegerische Versorgung der Bevölkerung gefährdet", sagte DPR-Präsidentin Marie-Luise Müller, "anstelle ausgebildeter Pflegepersonen werden zunehmend ungelernte Hilfskräfte eingestellt." Die für eine immer älter werdende Gesellschaft entscheidende Zukunftsfunktion der Pflege werde von Politik und Gesellschaft nicht wahrgenommen. ....
Frau Müller beschreibt einen realen Zustand. Allerdings ist die Entwicklung, die zu diesem Zustand geführt hat, nicht etwa neu. Seit Jahren wird die "Entwertung" der Pflege beklagt. Pflegekräfte berichten darüber, Verbände haben aber bisher nicht oder nur zögernd, zurückhaltend, reagiert. Das muss sich schleunigst ändern.
Die Pflegenden müssen sich besinnen und die "Lokführer" im Gesundheitwesen werden.

Marlene

Siehe auch unter
Jeder fünfte Pflegende denkt ans Aufhören
viewtopic.php?t=6240

Monika Petzold
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Der Pflegenotstand ist da! - Handlungsbedarf besteht!

Beitrag von Monika Petzold » 13.08.2007, 06:45

Marlene Böttinger hat geschrieben: ... Eigentlich sind die Studienergebnisse noch sehr zurückhaltend formuliert. Die Pflegesituation ist eigentlich viel kritischer, auf manchen Stationen ist es dramatissch schlecht.
Und keiner interessiert sich so richtig darum. ...
Hallo Forum!

Die Not der Pflegenden - und Gepflegten - wird seit vielen Jahren beschrieben. Der Pflegenotstand ist da! Allerdings sehe ich es auch so, dass die negativen Entwicklungen rasant voran geschritten sind und jetzt das "Fass zum Überlaufen" kommt. Daher sind Wortmeldungen dringend nötig. Bin sehr gespannt, ob diese Wortmeldungen gehört werden oder im "Sommerloch" untergehen und damit ungehört bleiben.

MfG
Monika

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Krankenhäuser: Wenn Sparen zum Risiko wird

Beitrag von Presse » 21.08.2007, 11:13

Hibbeler, Birgit
Krankenhäuser: Wenn Sparen zum Risiko wird
Deutsches Ärzteblatt 104, Ausgabe 33 vom 17.08.2007, Seite A-2241
POLITIK

In den vergangenen zehn Jahren sind etwa 48 000 Stellen in der
Krankenpflege dem Rotstift zum Opfer gefallen. Einer Studie zufolge bleiben Qualität und Sicherheit in den Krankenhäusern dabei auf der Strecke.

Obwohl die Qualitätssicherung in deutschen Krankenhäusern immer mehr an Bedeutung gewinnt, hat die Qualität der pflegerischen Versorgung offenbar deutlich nachgelassen. Der Abbau von Pflegepersonal wirke sich mittlerweile auf Pflegequalität und die Patientensicherheit aus. Diese Bilanz zieht das Deutsche Institut für angewandte Pflegeforschung (dip) in der Studie „Pflege-Thermometer 2007“. Das Kölner Institut hat die Angaben leitender Pflegekräfte aus 263 Krankenhäusern ausgewertet. Dem dip zufolge ist die Untersuchung repräsentativ.

...
Weiter unter
http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/art ... t&id=56629

Das „Pflege-Thermometer“ im
Internet: http://www.aerzteblatt.de/plus3307

Rob Hüser
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Sparen zu Lasten der Pflege!

Beitrag von Rob Hüser » 22.08.2007, 05:56

Ich habe mittlerweile mit einer Reihe von Pflegekräften gesprochen, sie sind nahezu alle uneingeschränkt der Meinung, dass die personelle Entwicklung verheerend ist.
Nur die "älteren" Mitarbeiter haben eine relativ sichere Position (wg. Unkündbarkeit). Alle anderen müssen zum Teil um ihren Job oder mit Umsetzungen (auch mit Änderungskündigung) rechnen.
Die frisch Ausgebildeten werden überwiegend nur befristet übernommen. -Wo soll das hinführen? Regiert nur noch der Rotstift? Sind die Pflegekräfte die "Spardosen" im Gesundheitswesen?

Rob Hüser

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Schwere Pflegemängel in den Kliniken!

Beitrag von WernerSchell » 28.08.2007, 09:52

„Schwere Mängel sind keine Ausnahme – Defizite in Kliniken – Eine umfangreiche Studie zeigt, wie schlecht viele Kranke versorgt werden“
Ein Beitrag von Dr. Eckart Klaus Roloff im Rheinischen Merkur Nr. 34, 23.08.2007, Seite 17 –
http://www.wernerschell.de/Rechtsalmana ... Merkur.pdf - Der Beitrag wurde mit freundlicher Genehmigung des Autors dem Rheinischen Merkur Nr. 34 vom 23. August 2007 entnommen ( http://www.merkur.de ).

Siehe dazu auch den Beitrag in dieser Homepage „Pflegeabbau gefährdet die Patientenversorgung“ und weitere Forumstexte zum Thema - Fundstellen: http://www.wernerschell.de/Rechtsalmana ... meter2.htm
viewtopic.php?t=6888
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Gaby Modig
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Pflegenotstand in Kinderkliniken!

Beitrag von Gaby Modig » 29.08.2007, 06:58

Erfreulich ist, dass wieder mehr Kinder geboren werden. Die Folge ist eine intensivere Inanspruchnahme von Entbindungs- und Kinderstationen in den Krankenhäusern. Mehr Hebammen und Kinderkrankenschwester gibt es aber meist nicht. Folglich kommt es zu erheblichen Mehrarbeiten und Belastungen des vorhandenen Pflegepersonals. Mittlerweile hat das offensichtlich in einigen Kliniken zu notstandsmäßigen Situationen geführt. So berichtete die in Düsseldorf erscheinende Rheinische Post über außergewöhnliche Personalengpässe in der Kinderklinik der Uni Düsseldorf. - Auch ein Beitrag zum Pflegenostand!

MFG
Gaby

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Mehr Arbeit, weniger Personal ...

Beitrag von WernerSchell » 31.08.2007, 12:29

Siehe auch WDR-Bericht vom 19.7.2007:

Sparkurs bei Pflege gefährdet Patienten
Kölner Studie: Mehr Arbeit, weniger Personal


http://www.wdr.de/themen/gesundheit/ges ... gesundheit
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
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GEFÄHRLICHER SPARKURS FÜR PATIENTEN

Beitrag von Presse » 31.08.2007, 13:51

ZDF - ML Mona Lisa
Sendung am Sonntag, den 2. September 2007 um 18.00 Uhr


U.a. folgendes Thema:

GEFÄHRLICHER SPARKURS FÜR PATIENTEN

Risiko Krankenhaus
Gefährlicher Sparkurs für Patienten


Die Angst, einen Fehler zu machen, zu versagen, weil die Zeit für pflegeintensive Patienten fehlt, kennen Krankenschwestern inzwischen sehr gut. Denn immer weniger Personal muss in bundesdeutschen Krankenhäusern immer mehr Patienten versorgen. Und ein Ende des Sparkurses ist nicht in Sicht.

Das Pflegepersonal wird allein gelassen

Seit Jahren gehen die Kürzungen im Krankenhausbereich zu Lasten des Pflegepersonals und damit auch zu Lasten der Patienten. In den vergangenen Jahren wurden knapp 14 Prozent der Pflegestellen abgebaut. So besteht in Notfällen bereits heute das Risiko, nicht schnell genug versorgt zu werden. Das belegt auch eine neue Studie des Deutschen Instituts für angewandte Pflegeforschung dip.
...
Weiter unter
http://www.monalisa.zdf.de/ZDFde/inhalt ... 49,00.html

Quelle: ML Mona Lisa im Internet:
http://www.monalisa.zdf.de
E-Mail-Adresse der Reaktion:
monalisa@zdf.de

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Missstände dürfen Pflegeeinrichtungen nicht belasten

Beitrag von Presse » 18.09.2007, 07:01

Verband kritisiert Situation in Kliniken: Missstände dürfen Pflegeeinrichtungen nicht belasten

Durch erhöhten Kostendruck und kontinuierlichen Personalabbau in deutschen Krankenhäusern kommt auf immer weniger Pflegekräfte in Kliniken immer mehr Arbeit zu. Dies ist ein Fazit des kürzlich veröffentlichten "Pflegethermometers 2007". Danach wurden in den vergangenen zehn Jahren 13,5 Prozent der Pflegestellen abgebaut. Lediglich in einem Drittel der Krankenhäuser wird die grundpflegerische Versorgung und regelmäßige Lagerung der Patienten vollständig gewährleistet. Gleichzeitig sind die Patienten im Durchschnitt älter und pflegebedürftiger geworden, so dass die Arbeitsbelastung für das Pflegepersonal zusätzlich gestiegen sei.
"Durch den personellen Notstand in deutschen Kliniken wächst die Arbeitsbelastung in den Pflegeeinrichtungen", betont Stephan Dzulko, stellvertretender Bundesvorsitzender des Verbandes Deutscher Alten- und Behindertenhilfe (VDAB). "Insbesondere die Infektionshäufigkeit von Pflegebedürftigen, die vom Krankenhaus in die pflegerische Betreuung kommen, ist sprunghaft gestiegen." Dies gelte besonders für Infektionen mit dem MRSA-Bakterium, dessen Behandlung äußerst zeitaufwändig und schwierig sei.
Die Krankenhäuser müssen sich strukturell und personell auf pflegebedürftige Menschen ausrichten, so Dzulko. "Es kann nicht die Aufgabe von Pflegeeinrichtungen sein, die Missstände in Krankenhäusern aufzufangen."
Die Studie "Pflegethermometer 2007" des Deutschen Instituts für angewandte Pflegeforschung (dip) wertete die Angaben von 260 Pflegedirektionen deutscher Krankenhäuser aus.

Quelle: HÄUSLICHE PFLEGE 10/2007, Rubrik: Nachrichten
http://www.vincentz.net/haeuslichepflege/

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Beitrag von Presse » 18.09.2007, 07:05

MDS-Bericht:
AVG warnt vor pauschalen Anklagen gegen Pflegeanbieter

BERLIN (17. September 2007) – Nach Veröffentlichung des 2. Berichts des MDS nach § 118 Abs. 4 SGB XI zur „Qualität in der ambulanten und stationären Pflege“ hat der Anbieterverband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen e.V. (AVG) davor gewarnt, Leis-tungsanbieter pauschal wegen „schlechter Pflegequalität“ anzuklagen.

Dass laut MDS-Report in der ambulanten Pflege am Zustand von rund 95 % der Pflegebedürftigen nichts auszusetzen ist, spreche für eine gute Versorgungsqualität, erklärte AVG-Vorstandsmitglied Thomas Meißner. „Die Qualität der Versorgung noch weiter zu verbessern, bleibt freilich Aufgabe von Leistungserbringern wie auch Kostenträgern. Jeder einzelne Mangel ist einer zu viel.“
Während einige Tagesmedien polemisch von Skandalen, Unterversorgung und „katastrophalen Zuständen“ sprechen, sei im ersten Satz der gemeinsamen Presseerklärung des MDS betont worden, dass sich „die Qualität der ambulanten und stationären Pflege seit der Veröffentlichung des zweiten Pflegeberichtes 2003 sich verbessert hat“.

Vorschnelle Urteile
In der gemeinsamen Pressekonferenz der Spitzenverbände der Kostenträger und des MDS in Ber-lin sei jedoch auch deutlich geworden, dass die Diskussion über die Pflege bzw. den Zustand der Patienten sehr „stationärlastig“ geführt werde. „Es ist schon erstaunlich“, so Meißner, „welche kleine Rolle die ambulante Pflege noch immer in den Betrachtungen – auch der Fachleute – spielt. Gerade wenn es um die Zusammenhänge zwischen Geld und Pflegequalität geht, kann man sta-tionär und ambulant nicht in ein- und denselben Topf schmeißen.“

Die jetzt von vielen erhobene Behauptung, „jeder dritte Pflegebedürftige sei unterversorgt und unterernährt", zeigt nach Ansicht von Meißner, wie unterschiedlich und teilweise zusammenhangslos jeder den MDS-Prüfbericht interpretiert. „Gerade hier gibt es doch massive Unterschiede zwischen der ambulanten und der stationären Versorgung.“

Meißner kritisierte auch die Doppelzüngigkeit einiger Kranken- und Pflegekassen. „Während auf der einen Seite durch den MDS Anstrengungen für mehr Qualität eingefordert werden, streicht die AOK Berlin in der Bundeshauptstadt Vergütungen um 3 % mit dem lapidaren Hinweis, dass die Qualität inzwischen schon so gut sei, dass man sie jetzt auch nicht mehr gesondert vergüten müsse.“

Kein Prüfmonopol für den MDK
Ausdrücklich begrüßte der AVG die Ankündigung von Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD), den Wettbewerb unter den Prüfern von Pflegeeinrichtungen zu stärken. „Das Prüfmonopol beim MDK zu belassen, halten wir für falsch! Natürlich sollte sich jede Prüfung an der Prüfrichtlinie des MDK bzw. dem jeweiligen Rahmenvertrag orientieren, aber die Beteiligten, Kostenträger, Prüfer und Einrichtungen müssen gemeinsam im Dialog bleiben und im jeweiligen Bundesland entscheiden, wo und wie Akzente auch bei der Veröffentlichung von Daten gesetzt werden.“
Da viele Prüfungen des MDK anlassbezogen sind, wurden in erster Linie die schwarzen Schafe der Branche kontrolliert. Die daraus resultierenden Ergebnisse verzerren das Bild der Pflegequalität aber ganz erheblich“, betonte Meißner. Entscheidend sei, dass die Einrichtungen sich regelmäßig einer externen Prüfung unterziehen, um so Schwachstellen zu entdecken und zielorientiert zu beheben.

In die geplanten „Qualitätsberichte“ für Angehörige und Betroffene müssten auch Daten und Er-gebnisse aus internen Qualitätsprüfungen der Einrichtungen einfließen. Es hat keinen Sinn, Prüf-berichte in das Internet zu setzen, die keiner versteht. Kostenträger, Prüfer und Anbieter müssen hier gemeinsam im Dialog und nicht per Anordnung von „oben“ entscheiden.
Der AVG ist mit seinen Mitgliedern auf diesen Dialog vorbereitet und wird sich der Diskussion stellen.

*Der AVG - AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen e.V. – die Berufstandsvertretung für ambulante und teilstationäre Pflege in Berlin – wurde im Sommer 2001 gegründet und vertritt derzeit rund 75 Anbieter.
Ansprechpartner für die Presse:
Thomas Meißner, Tel. (030) 49 90 53 80, E-Mail: info@avg-ev.com,
Internet: http://www.avg-ev.com

Quelle: Pressemitteilung vom 17.9.2007
AVG AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen e.V.
Schönholzer Strasse 3
13187 Berlin
Tel. (030) 49 90 53 80
Fax (030) 49 90 53 88
E-Mail: info@avg-ev.com
Internet: http://www.avg-ev.com

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Jede dritte Klinik plant Stellenabbau - auch in der Pflege

Beitrag von Presse » 01.10.2007, 18:06

Umfrage:
Jede dritte Klinik plant Stellenabbau

Mehr als ein Drittel der deutschen Krankenhäuser will Stellen abbauen. Das geht aus einer neuen Umfrage des Deutschen Krankenhausinstituts hervor, aus der die „Frankfurter [...]

http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=30001

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Hohes Risiko für Mitarbeiter und Patienten

Beitrag von Presse » 18.10.2007, 09:27

Hohes Risiko für Mitarbeiter und Patienten durch Sparpolitik im Krankenhaus

Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) fordert vor dem Hintergrund der heute veröffentlichten Ergebnisse des „Krankenhausbarometers 2007“ sofortiges Handeln. Der seit Jahren zunehmende ökonomische Druck und der radikale Personalabbau vor allem beim Pflegepersonal (zwischen 1995 und 2005 13,5 % weniger Pflegefachkräfte) gefährden Sicherheit und Gesundheit von Patienten und Mitarbeitern bereits heute nachweislich. Weitere Stellenkürzungen und verstärkte Verlagerung ärztlicher Tätigkeiten an die Pflegekräfte ohne wirksame Entlastung an anderer Stelle wären unverantwortlich. Mit den wichtigsten Unternehmenszielen der Krankenhäuser, hoher Patientenzufriedenheit einerseits, hoher Qualität der Leistungserbringung und gutes Image in der Öffentlichkeit andererseits, wären die Folgen in keinem Fall vereinbar.

„Pflegekräfte in den Kliniken stehen längst mit dem Rücken zur Wand. Seit Jahren sind sie es in erster Linie, die für eine Sparpolitik ohne Augenmaß die Zeche zahlen müssen. Rigoroser Personalabbau bei steigendem Arbeitsanfall, krankmachende Arbeitsbedingungen, sinkende Gehälter trotz hoher Anforderungen im Berufsalltag machen den Pflegeberuf unattraktiver denn je. Immer mehr Pflegekräfte sind nach wenigen Berufsjahren ausgebrannt und leiden an berufsbedingten Erkrankungen.“, so Franz Wagner, Bundesgeschäftsführer des DBfK.

Die Berichte über Versorgungsmängel und Qualitätseinbußen in deutschen Krankenhäusern nehmen zu. Patienten leiden nicht nur unter einem Mangel an Zuwendung im Rahmen ihres Krankseins, sondern können immer häufiger nicht mehr ausreichend versorgt und gepflegt werden. Gesundheitliche Schäden sind die Folge und verursachen ihrerseits weitere Kosten. Die Rationierung in der Versorgung hat längst begonnen.

Der DBfK fordert die Verantwortlichen auf, umgehend den Pflegepersonalabbau zu stoppen. Erforderlich sind analytische Personalbemessungsverfahren, die den tatsächlichen pflegerischen Aufwand zugrunde legen. Die Arbeitsbedingungen und die Vergütung des Pflegepersonals müssen deutlich besser werden. Darüber hinaus sind Prozesse dahingehend zu optimieren, dass sich die Aufgabenteilung im Gesundheitswesen an den veränderten Versorgungsanforderungen und den Bedürfnissen der Patienten orientiert.

Quelle: Pressemitteilung des DBfK
erstellt: 08.10.07 von adj
http://www.dbfk.de/presse/top.php?subac ... m=&ucat=10&

Sparpolitik der Kliniken geht erneut zu Lasten von Pflegekräften und Patienten. BALK ruft Politik auf, Personalabbau zu stoppen
BALK Presseinformation

(BERLIN) 9. Oktober 2007 – Angesichts der aktuellen Ergebnisse des „Krankenhausbarometers 2007“ des Deutschen Krankenhausinstituts befürchtet der Verband Bundesarbeitsgemeinschaft Leitender Pflegepersonen e. V. (BALK) weitere Versorgungsdefizite in der Patientenversorgung in bundesdeutschen Kliniken.
Bereits in den vergangenen Jahren sei durch eine fehlende Abbildung pflegerischer Leistungen innerhalb des DRG-Kataloges ein rasanter Personalabbau im Pflegebereich betrieben worden, der zu großen Risiken für Patienten und Mitarbeiter geführt habe. Der ökonomische Druck über die politischen Rahmenbedingungen habe außerdem bewirkt, dass auf vielen Stationen nicht einmal mehr eine Mindestbesetzung vorgehalten werden kann, lediglich noch eine Minimalbesetzung, die sich mit den bestehenden Qualitätsansprüchen nicht mehr vereinbaren lässt, kritisiert der Verband.
„Seit Jahren leisten die Kliniken ihren Beitrag zur Konsolidierung der schiefen Finanzsituation im Gesundheitswesen. Doch die Zitrone ist längst ausgequetscht. Selbst bei nachhaltigem Drücken kommt kein zusätzlicher Tropfen mehr heraus“, erklärt Peter Bechtel, stellvertretender BALK-Bundesvorsitzender.
Die rund 2.100 Krankenhäuser in Deutschland hätten zuletzt erhebliche Budgetabschläge und Tarifsteigerungen verkraften müssen. Im laufenden Jahr sei dann auch noch eine dreiprozentige Mehrwertsteuererhöhung ohne die entsprechende Budgeterhöhung hinzu gekommen. Dies hat nach Ansicht der BALK dazu geführt, dass in den vergangenen Jahren mehr als 30.000 Arbeitsplätze in der akutstationären Pflege abgebaut worden seien. Die damit verbundene Senkung der Zahl qualifizierter Pflegekräfte habe bereits zu erheblichen Verlusten in der Patientenversorgung geführt. Gleichzeitig seien die Pflegekräfte in den Kliniken mit einer deutlichen Zunahme älterer, multimorbider Patienten konfrontiert, was zwangsläufig auch einen erhöhten Pflege- und Versorgungsbedarf zur Folge habe.
„Wir haben schon längst das Maximum erreicht, was den Pflegenden noch zugemutet werden kann. Hohe krankheitsbedingte Ausfallzeiten durch dauerhafte Überlastung, sinkende Motivation durch schlechte Arbeitsbedingungen, Flucht aus dem Beruf auf Grund wenig attraktiver Vergütungsstrukturen sind unübersehbare Spuren der rigorosen Sparpolitik der Vergangenheit“, erklärt Bechtel. „Jetzt sollen weiter Kosten reduziert werden, was sicherlich wieder auf dem Rücken des Pflegepersonals ausgetragen wird.“
Zusätzlich würden viele Kliniken planen, ein Teil der ärztlichen Aufgaben auf das Pflegepersonal zu übertragen, um auf diese Weise ihr Budget zu entlasten. „Dies führt unweigerlich zu weiteren Überlastungssituationen im Alltag von Pflegenden – verbunden mit hohen Risiken für die Patienten.“ Der Verband BALK ruft daher aus Verantwortung für die Mitarbeiter in der Pflege und der den Pflegenden anvertrauten Patienten alle Verantwortlichen in der Politik und Gesellschaft auf, den nicht mehr zu vertretenden Personalabbau in der Pflege endlich zu stoppen.
Hierzu sei auch zwingend das G-DRG-System nachzubessern. „Die Abbildung des steigenden Pflegeaufwandes innerhalb der Krankenhaus-Fallpauschalen durch die Einführung geeigneter Assessmentinstrumente führt zu transparenten und nachvollziehbaren Grundlagen für die Personalbedarfsbemessung. Arbeitsbedingungen und Vergütung müssen eine deutliche Verbesserung erfahren, um eine weitere Flucht aus einem immer unattraktiver werdenden Beruf zu verhindern“, betont Bechtel.

Anhänge:
BALK_Pressinforamtion_Sparpolitik der Kliniken zu Lasten von Pflegekräften_2007_071012.pdf
( 108,55 KB )
http://www.balkev.de/balk.nsf/0D8A48A18 ... 071012.pdf

Quelle: Pressemitteilung vom 9.10.2007
http://www.balkev.de/

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