Kleine, mobile Roboter-Krankenschwestern?

Pflegespezifische Themen; z.B. Delegation, Pflegedokumentation, Pflegefehler und Haftung, Berufsrecht der Pflegeberufe

Moderator: WernerSchell

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elsevier.de

Kleine, mobile Roboter-Krankenschwestern?

Beitrag von elsevier.de » 18.02.2007, 07:48

Hilfestellung durch kleine, mobile Roboter-Krankenschwestern?

Schwärme von kleinen, mobilen Robotern werden vielleicht schon bald den Schwestern und Pflegern im Krankenhaus zur Hand gehen. Am Mittwoch, den 31. Januar 2007 startete ein neues EU-Projekt unter der Leitung des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO.
In Krankenhäusern gibt es viel zu tun und oft ist das Personal überlastet.
"Roboter können hier eine Hilfe sein", erklärt Thomas Schlegel, Wissenschaftler am IAO und Koordinator des neuen EU-Projekts IWARD - die Abkürzung steht für Intelligent robot swarm for attendence, recognition, cleaning and delivery "Die Aufgaben, die diese Roboter übernehmen könnten, sind vielfältig: den Arzt suchen, Schwestern rufen, Krankenzimmer sauber halten und Besucher führen. Die mobilen Helfer erkennen aber auch, wenn in einem Krankenzimmer Hilfe benötigt wird, beispielsweise wenn ein Patient gestürzt ist Dann können sie die Pfleger oder Schwestern alarmieren. (...) Das Neue ist die dezentrale Intelligenz: Jeder Roboter kann autonom agieren, steht aber gleichzeitig ständig im Kontakt mit seinen "Kollegen". Dadurch entsteht ein Schwarm, dessen Fähigkeiten über die des einzelnen weit hinausgehen", erläutert Schlegel.
So klein und vielseitig wie möglich sollen die Roboter werden: maximal 50 mal 50 mal 50 Zentimeter groß, ausgestattet mit Motor und Rädern.

http://www.iao.fraunhofer.de
http://www.idw-online.de
http://pflegen-online.de/nachrichten/ak ... estern.htm

Quelle: Pflegeunterricht konkret – Newsletter, 16.2.2007
http://www.elsevier.de

Claer

Zuwendung vermehren und nicht Maschinen!

Beitrag von Claer » 19.02.2007, 08:04

elsevier.de hat geschrieben: .... Hilfestellung durch kleine, mobile Roboter-Krankenschwestern? .... Schwärme von kleinen, mobilen Robotern werden vielleicht schon bald den Schwestern und Pflegern im Krankenhaus zur Hand gehen. ....
Hilfsmittel können in der Pflege nützlich sein. Wer aber Roboter als für die Pflege auslastend einstuft, wendet sich wohl endgültig von einer menschenwürdigen Pflege ab. Bereits heute kommt die Zuwendung der Pflegenden viel zu kurz, aus Zeitmangel. Genau hier muss aber angesetzt werden. Wir müssen mehr Personal ins System einordnen, damit die soziale Zuwendung gesteigert werden kann. Alles andere ist nichts als ein Irrweg!

Claer

Fraunhofer Gesellschaft

Mobiler Gesundheitsassistent

Beitrag von Fraunhofer Gesellschaft » 21.02.2007, 07:51

Mobiler Gesundheitsassistent
Fraunhofer-Gesellschaft, Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Fraunhofer-Gesellschaft


Hilfe für Herz-Kreislauf-Patienten: Ein intelligentes Sensornetzwerk überwacht künftig Betroffene und alarmiert bei Bedarf den Arzt. Den "Mobilen Gesundheitsassistenten" stellen Fraunhofer-Forscher auf der CeBIT in Hannover (15. - 21. 3. 2007) in Halle 9, Stand B36 vor.
Ein leichtes Schwindelgefühl beim Treppensteigen, ein kurzes Ziehen in der Brust - sind das harmlose Folgen der Anstrengung oder die Vorboten eines Herzinfarkts? Menschen mit erhöhtem Risiko für schwere Herz-Kreislauf-Erkrankungen leben ständig in der Angst, ihr Herz könnte plötzlich versagen. Sechs Fraunhofer-Institute haben zwei Jahre lang an einem System gearbeitet, das die Langzeiterfassung der wichtigsten Herz-Kreislauf-Funktionen rund um die Uhr auch außerhalb der Arztpraxis erlaubt und die Kommunikation mit medizinischem Fachpersonal ermöglicht.

Die wichtigsten Komponenten des "Mobilen Gesundheitsassistenten" wurden in dem Fraunhofer-Gemeinschaftsprojekt senSAVE® (Sensor Assistance for Vital Events) entwickelt: bequem zu tragende Sensoren, die kontinuierlich alle notwendigen Messwerte ermitteln und über Funk an einen PDA leiten; außerdem die nötige Software, die die Datenflut sammelt, auswertet und via Internet oder Mobilfunk an eine telemedizinische Betreuungszentrale übertragen. Dort kann geschultes Personal den Ernst der Lage einschätzen, die Patienten telefonisch beraten und notfalls einen Arzt zu Hilfe holen.

Eine besondere Herausforderung war es geeignete Elektroden zur EKG-Ableitung zu finden, die mehrere Tage lang in ständigem Kontakt mit der Haut des Patienten sind. Fraunhofer-Forscher haben eine hochflexible Trockenelektrode entwickelt, die in die elastischen Fasern eines Sensorhemdes eingearbeitet werden kann. Potenzielle Träger bekommen ihr persönliches Sensorhemd auf den Leib geschneidert. Der Anpressdruck des Kleidungsstücks genügt, um die Haut buchstäblich in Tuchfühlung mit den anhaftenden Elektroden zu bringen. Eine zweite Stofflage umhüllt die Verkabelung der Sensoren und die mit Elektronik bestückte Platine.

Die Sauerstoffsättigung des Blutes und die Pulswellenkurve werden von einem Pulsoximeter ermittelt. Bislang wird das Pulsoximeter mit einem handelsüblichen Finger-Clip über den Zeige- oder Mittelfinger gesteckt. Künftig soll er in ein Armband integriert werden und am Handgelenk zum Einsatz kommen. Von dort gelangen die Messdaten per Funk an einen Kleincomputer, wie ein Smartphone oder PDA, der auch die EKG-Werte empfängt. Aus der zeitlichen Differenz dieser Werte ergibt sich die Pulswellenlaufzeit, aus der sich wiederum Informationen zum Blutdruckverlauf ableiten lassen - und zwar kontinuierlich rund um die Uhr.

Der PDA ist die Plattform des "Mobilen Gesundheitsassistenten". Neben den objektiven medizinischen Messwerten werden darüber auch die subjektiven Einschätzungen des Nutzers erfasst. Das reicht vom Wohlbefinden oder Gewicht über die Einnahme von Medikamenten und Mahlzeiten bis hin zu sportlichen Aktivitäten und aufregenden Erlebnissen. Solche Zusatzinformationen erleichtern es dem Arzt, Unregelmäßigkeiten und Veränderungen der Herz-Kreislauf-Werte besser zu interpretieren und darauf zu reagieren. Außerdem wird der Patient in Sachen Gesundheit beraten und überwacht. Ähnlich einem Terminplaner kann der Digitale Patientenbegleiter die Gesundheitspläne verwalten, zu ihrer Einhaltung motivieren oder Alternativen vorschlagen.

Viele ältere Menschen sind den Umgang mit einem Handy oder PDA nicht gewöhnt. Deshalb haben Fraunhofer-Forscher Interface-Prototypen entwickelt, die die besonderen Fähigkeiten oder Einschränkungen ihrer künftigen Anwender berücksichtigt. Eine Variante ist sehr einfach und zeigt nur die wichtigsten Daten in großer Schrift, die man auch dann noch lesen kann, wenn man gerade seine Brille verlegt hat. Die andere ist etwas komplexer und so ausgestaltet, dass man sie auf einem PDA mit anderen Diensten verbinden kann. Die ergonomische Ausgestaltung dieser Benutzerschnittstelle ist als Live-Demonstration des "Mobilen Gesundheitsassistenten" auf der CeBIT zu sehen.

Die Fraunhofer Innovationsinitiative "Intelligente Produkte und Umgebungen"
Standen Sie schon einmal orientierungslos am Bahnhof einer fremden Stadt? Gehören Sie zur Risikogruppe für Herz-Kreislauf-Erkrankungen? Oder überprüfen Sie im Supermarkt jedes Lebensmittel genau, da Sie bestimmte Inhaltsstoffe nicht zu sich nehmen dürfen oder wollen? Drei völlig unterschiedliche Situationen, die eines gemeinsam haben: Ambient Intelligence bietet Ihnen Unterstützung. In der Vision von Ambient Intelligence vernetzen sich die Dinge, bilden eine "intelligente Umgebung" und stellen sich auf den Benutzer ein.

Um diese Vision zu verwirklichen, bündeln einige Fraunhofer-Institute ihre Kompetenzen in der Fraunhofer-Innovations-Initiative "Intelligente Produkte und Umgebungen". Im Rahmen dieser Initiative entwickeln die Wissenschaftler Demonstrationsplattformen in den Bereichen Gesundheitsassistenz, Intelligente Umgebung für die Logistik und Reiseassistenz. Die bei der CeBIT 2007 vorgestellten Demonstratoren sind einige Beispiele dafür, wie Ambient Intelligence schon bald uns allen das Leben ein bisschen leichter machen kann.

Ansprechpartner:
Robert Couronné
Telefon +49 (0) 91 31/7 76-73 10
Fax +49 (0) 91 31/7 76-73 09
robert.couronne@iis.fraunhofer.de

Fraunhofer-Institut für
Integrierte Schaltungen
Am Wolfsmantel 33
91058 Erlangen

Weitere Informationen:
http://www.sensave.de

Quelle: Pressemitteilung vom 20.2.2007
http://idw-online.de/pages/de/news196949

WernerSchell
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Pflegeroboter nein danke

Beitrag von WernerSchell » 04.10.2013, 14:02

Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk hat sich mit einem Statement vom 04,.03.2013 zu
"Assistenzsysteme in der Pflege? – Menschliche Zuwendung muss im Mittelpunkt stehen"
geäußert und deutlich gemacht, dass bei der Betreuung und Versorgung der pflegebedürftigen Menschen der Einsatz von Pflegepersonal im Vordergrund stehen muss. Der umfängliche Einsatz von Pflegerobotern kann die menschliche Zuwendung nicht ersetzen und muss daher als wenig hilfreich eingestuft werden. Trotz gegenteiliger Erklärungen würden im Zweifel solche Roboter auch dazu benutzt, um Personal einzustufen. Mit dem nachfolgend näher bezeichneten Bericht wird die Diskussion neu aufgerollt.
Werner Schell


Pflegeroboter Meine rollende Nachtschwester heißt Rimo

28.09.2013 • Japan ist führend bei der Herstellung von Pflegerobotern. Noch gibt es keinen Massenmarkt für die elektronische Betreuung und Versorgung von Kranken. Doch eine schnell alternde Gesellschaft und ein wachsender Pflegenotstand werden das vermutlich bald ändern.
Von Carsten Germis, Tokio
ajime Kawano zeigt auf einen grauen Apparat, der etwas kleiner ist als er selbst und der schnurstracks auf ihn zurollt. Von dem quadratischen blinkenden Bildschirm aus, der auf dem grauen Kasten draufsitzt, schauen Kawano zwei große virtuelle Augen und ein grinsender Strichmund an. In diesem eckigen Apparat steckt viel Hoffnung, denn „Hospi“ ist kein gewöhnlicher Maschinenmensch; er ist ein Pflegeroboter. „Wir wollen mit ihm noch in diesem Jahr auf den Markt kommen“, sagt Kawano und legt dabei fast liebevoll seinen Arm auf Hospi.
.... (mehr) ... http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft ... 95879.html
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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