Mangelernährung älterer Menschen

Pflegespezifische Themen; z.B. Delegation, Pflegedokumentation, Pflegefehler und Haftung, Berufsrecht der Pflegeberufe

Moderator: WernerSchell

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Rüdiger Bastigkeit
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Mangelernährung älterer Menschen

Beitrag von Rüdiger Bastigkeit » 24.01.2007, 10:21

Mangelernährung älterer Menschen

Zur Zeit wird wierum über die Mangelernährung älterer Menschen diskutiert; es gibt offensichtlich neue Erhebungen, die katastrophale Ergebnisse beinhalten. Es geht dabei nicht nur um Mangelernährung in Heimen, sondern auch um die Mangelernährung in Krankenhäusern. Offensichtlich wird auf die Bedürfnisse älterer Menschen nicht ausreichend geachtet.

Ich habe in diesem Forum nach Beiträgen zum Thema gesucht und wurde reichlich fündig. Ich machte die nachfolgenden Beiträge aus. Ich habe darin wichtige Informationen finden können - Danke herzlich!

Alters-Mediziner: 1,6 Millionen Deutsche mangelernährt
viewtopic.php?t=5470&highlight=mangelern%E4hrung

Diagnostik der Mangelernährung des älteren Menschen
viewtopic.php?t=3829&highlight=mangelern%E4hrung

Ernährung & Flüssigkeitsversorgung verbessern
viewtopic.php?t=380&highlight=mangelern%E4hrung

Mangelernährung der Senioren - So motivieren Sie zum Essen
viewtopic.php?t=3770&highlight=mangelern%E4hrung

Ernährung pflegebedürftiger Menschen in der Altenhilfe
viewtopic.php?t=3793&highlight=mangelern%E4hrung

Mangelernährung in deutschen Krankenhäusern
viewtopic.php?t=3377&highlight=mangelern%E4hrung

"Essen – Lust und Frust im Pflegealltag"
viewtopic.php?t=4687&highlight=mangelern%E4hrung

Presse
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Mangelernährung - Gefahr für Mobilität und Selbstständigkeit

Beitrag von Presse » 02.04.2007, 10:46

Gefahr für Mobilität und Selbstständigkeit
Mangelernährung im Alter erhöht Risiko der Pflegebedürftigkeit


Bonn, 23.03.07 Mit steigender Lebenserwartung gewinnt auch das Thema Ernährung immer mehr an Bedeutung. Schließlich gilt es, die eigene Gesundheit möglichst lange zu erhalten, um den bevorstehenden Lebensabschnitt aktiv und lebenswert gestalten zu können. Die Realität zeigt aber, dass viele Senioren zu wenig oder das Falsche essen und damit ihre Selbstständigkeit im Alltag riskieren.

Wird der Körper nicht mehr ausreichend mit Energie, Eiweiß und lebensnotwendigen Nährstoffen versorgt, drohen langfristig Muskelabbau und Schwächezustände. Damit steigt nicht nur das Risiko von Stürzen und Knochenbrüchen, auch im Falle einer Verletzung oder Erkrankung stellt stark abgebaute Muskulatur eine weitere Gefahr da. Schließlich benötigt der Körper für Immunabwehr und Wundheilung große Mengen an Stickstoff, die er im Muskelgewebe abbaut. Fehlen diese Reserven in Phasen besonderer Belastung, beispielsweise bei Operationen, schweren Entzündungen oder Knochenbrüchen, kann es zu einem übermäßigen Eiweißabbau in der Herz- und Atemmuskulatur kommen.

Chronische Mangelernährung und ihre Folgen sind gravierend. Sie reichen von körperlicher Schwäche, verstärktem Abbau geistiger Fähigkeiten und Depressionen bis hin zur erhöhten Pflegebedürftigkeit. Viele dieser Symptome werden oft als gewöhnliche Alterserscheinungen verkannt. Angehörige und Ärzte sollten aufmerksam werden, wenn aus einem kräftigen Menschen ein zerbrechlich wirkender Senior wird. Wird eine Mangelernährung nicht rechtzeitig erkannt und behoben, kann die Entkräftung des Körpers auch mit einer Ernährungstherapie nicht mehr aufgehalten werden. Die zunehmende Schwäche und Pflegebedürftigkeit in Verbindung mit einem wachsenden Ernährungsdefizit bedeutet für viele Senioren auch den Verlust der Selbstständigkeit im Alltag. „So betrachtet sind Altenheime oft das Sammelbecken für mangelversorgte, schwache Senioren, bei denen es ambulant nicht mehr möglich ist, Ernährungsdefizite auszugleichen“, betont Erhard Hackler, geschäftsführender Vorstand der Deutschen Seniorenliga (DSL).

Auf Gewichtsverlust achten

Damit es gar nicht so weit kommt, sollten Angehörige die Essgewohnheiten ihrer älteren Verwandten genau beobachten. Denn Mangelernährung ist nicht einfach zu erkennen, da auch Senioren mit einem leichten Übergewicht betroffen sein können. Wichtigstes Alarmsignal für eine Mangelernährung ist vielmehr ein unbeabsichtigter Gewichtsverlust. Während bei jüngeren Erwachsenen eine Abnahme von mehr als fünf Prozent des Körpergewichts innerhalb von drei Monaten als relevant angesehen wird, ist bei älteren Menschen jeglicher auffällige Gewichtsverlust ernst zu nehmen und zu hinterfragen. Ältere Menschen sollten daher alle zwei Wochen ihr Gewicht kontrollieren und möglichst auch dokumentieren.

Angesichts dieser Problematik sind Angehörige, Betreuende und Pflegekräfte gefordert, erste Anzeichen einer drohenden Mangel- und Unterernährung bei älteren Menschen ernst zu nehmen und Maßnahmen zur Verbesserung der Ernährungsversorgung zu ergreifen. Informationen hierzu bietet die DSL mit der Broschüre „Mangelernährung erkennen und vermeiden“. Sie ist kostenlos und kann postalisch angefordert werden bei der Deutschen Seniorenliga e.V., Gotenstraße 164, 53175 Bonn oder im Internet unter www.dsl-mangelernaehrung.de abgerufen werden.

Quelle: Pressemitteilung vom 23.3.2007
http://www.deutsche-seniorenliga.de/presse.php

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Mangelernährung verursacht Milliardenschäden ...

Beitrag von Presse » 22.06.2007, 16:59

Mangelernährung verursacht Milliardenschäden in Deutschland

Berlin (ddp). Mindestens 1,5 Millionen Menschen in Deutschland sind mangelernährt. Einer am Donnerstag in Berlin vorgestellten Studie der Beratungsgesellschaft Cepton zufolge betragen die Folgekosten der Mangelernährung für die Kranken- und Pflegeversicherung 8,9 Milliarden Euro. Fettleibigkeit verursache Kosten von 8 bis 14 Milliarden Euro, sagte der Leiter der Studie, Klaus W. Uedelhofen. «Lediglich ein Drittel der mangelernährten Patienten wird klinisch therapiert», sagte Uedelhofen. Er forderte mehr Aufklärung über Mangelernährung und eine bessere ernährungsmedizinische Praxis. Die Ursache für die relativ seltene Behandlung von Mangelernährung liege darin, dass sie oft im Alter, bei Krankheit und während Krankenhausaufenthalten auftrete, die bereits selbst als bedrohlich empfunden würden, sagte Uedelhofen. «Mangelernährung wird nicht als spezifisches Problem erkannt», sagte er. Manchmal sei sie auch für Mediziner schwer zu diagnostizieren. Der Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin, Arved Weimann, nannte Mangelernährung einen Teufelskreis. Sie vermindere die Immunabwehr, schwäche die Muskelkraft und beeinträchtige die Wundheilung. Daraus ergäben sich ein längerer Krankenhausaufenthalt und eine erhöhte Sterblichkeit.

ddp/bgu/roy

Quelle: Pressemitteilung vom 22.6.2007

Gaby Modig
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Mangelernährung verursacht Milliardenschäden

Beitrag von Gaby Modig » 23.06.2007, 06:27

Das Deutsche Ärzteblatt hat das Thema Mangelernährung ebenfalls zum xten mal aufgegriffen und schreibt u.a.:

Mangelernährung verursacht Milliardenschäden in Deutschland
Freitag, 22. Juni 2007

Berlin - Mindestens 1,5 Millionen Menschen in Deutschland sind mangelernährt. Einer am Donnerstag in Berlin vorgestellten Studie der Beratungsgesellschaft Cepton zufolge betragen die Folgekosten der Mangelernährung für die Kranken- und Pflegeversicherung 8,9 Milliarden Euro. Fettleibigkeit verursache Kosten von acht bis 14 Milliarden Euro ....
(Text weiter lesen unter http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=28891 ).

Wann endlich werden wirksame Maßnahmen beschlossen, der Mangelernährung ein Ende zu bereiten, Zuhause, in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen ...?

G.M.

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Viele Senioren essen zu wenig

Beitrag von Presse » 16.12.2011, 07:26

Viele Senioren essen zu wenig
VON MEYEL LÖNING - zuletzt aktualisiert: 15.12.2011 - 02:30

In NRW sind die Krankenhausbehandlungen älterer Menschen wegen Mangelernährung laut der Krankenkasse DAK in den vergangenen drei Jahren um 70,7 Prozent gestiegen. Experten sehen in der Zahl erste dramatische Auswirkungen des demografischen Wandels.

Hamburg Während sich in der Weihnachtszeit die meisten Deutschen eher Sorgen wegen zu reichhaltiger Ernährung machen, hat gestern eine schockierende Zahl der Senioren, die unter mangelhafter Ernährung leiden, aufgerüttelt. Laut Daten der Krankenkasse DAK ist diese Zahl in den vergangenen drei Jahren in Deutschland um alarmierende 53 Prozent angestiegen, in Nordrhein-Westfalen sogar um 70,7 Prozent. "Die Hälfte der Menschen über 75 isst unregelmäßig und trinkt zu wenig", sagt Bruno Malangré vom Caritasverband Köln.
.... weiter lesen unter
http://nachrichten.rp-online.de/panoram ... -1.2640490

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Mangelernährung - Buchtipp

Beitrag von WernerSchell » 08.01.2012, 07:44

Buchtipp!

Antje Tannen / Tatjana Schütz (Hrsg.):

Mangelernährung
Problemerkennung und pflegerische Versorgung


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Näheres hier:
http://www.wernerschell.de/Buchtipps/ma ... ehrung.php
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Mangelernährung im Alter: das unterschätzte Problem

Beitrag von WernerSchell » 14.09.2012, 05:52

Mangelernährung im Alter: das unterschätzte Problem

(13. September 2012) Bei der Diskussion um die Ernährung geht es häufig um Übergewicht und seine schädlichen Folgen für Herz, Kreislauf und Gelenke. Dabei gerät die Kehrseite der Medaille aus dem Blick: Mehr als 80 Prozent der alten Patienten, die in eine Klinik kommen, haben ein hohes Risiko für Mangelernährung oder sind akut mangelernährt – mit zum Teil dramatischen Folgen. Das Wiegen der Patienten und die Bestimmung des so genannten Body-Mass-Index reichen oft nicht aus, um die Bedrohung zu erkennen. Die Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG) empfiehlt daher ein einfaches Screening für die klinische Routine.

Neue Zahlen zur Mangelernährung im Alter
„Mangelernährung im Alter ist kein Randproblem“, betont der Präsident elect der DGG, Prof. Dr. Ralf-Joachim Schulz aus Köln, auf dem Gemeinsamen Gerontologie- und Geriatriekongress Bonn2012 vom 12. bis 15. September.
Eine neue Erhebung des Lehrstuhls für Geriatrie der Uniklinik Köln unter 1.252 ernährungstherapeutisch betreuten Patienten belegt dies. Danach sind lediglich 17,7 Prozent der durchschnittlich 80 Jahre alten Patienten gut ernährt, bei 58,7 Prozent besteht ein deutliches Risiko für Mangelernährung und 23,6 Prozent der Patienten sind akut mangelernährt (2).

Die Konsequenzen
Eine Mangelernährung hat für die Betreffenden erhebliche Auswirkungen: Das Immunsystem wird schwächer und die Muskelkraft sinkt, der Betreffende ist insgesamt krankheitsanfälliger, Wunden heilen schlechter. Außerdem sind mangelernährte Patienten eher müde und geistig weniger leistungsfähig, auch der Antrieb und die Lebensfreude gehen zurück. Mangelernährte Patienten erholen sich schwerer von Krankheiten und müssen häufig länger in der Klinik bleiben. Das Risiko, an Krankheiten zu sterben, ist deutlich höher.

Wann Mangelernährung beginnt
Einen einfach zu ermittelnden Hinweis für eine Mangelernährung bietet der Body-Mass-Index. Er berechnet sich aus dem Gewicht geteilt durch die Größe im Quadrat. Ein 1,80 Meter großer Mann, der 80 Kilogramm wiegt, hat einen BMI von 80/1,80^2, also 24,7 kg/m². Ein BMI unter 20 weist auf eine Mangelernährung hin, fällt der Wert unter 18,5 kg/m² ist der Betreffende sicherlich mangelernährt.
Die Kölner Untersuchung belegt aber, dass der BMI nicht ausreicht, um mangelernährte Patienten zu erkennen. Laboruntersuchungen auf die Nährstoffe Vitamin D, Cobalamin und Folsäure, bei denen im höheren Alter ein Risiko für eine Unterversorgung besteht, zeigten, dass viele mangelernährte Patienten einen unauffälligen BMI haben. „Wir empfehlen für die klinische Routine daher neben der Bestimmung des BMI sechs einfache Fragen, die den Ernährungszustand des Patienten beleuchten“, so Schulz. Diese betreffen
- einen Gewichtsverlust in den vergangenen Monaten
- die Mobilität des Patienten
- die Selbstständigkeit bei der Essensaufnahme
- die Zahl der Hauptmahlzeiten
- die Flüssigkeitszufuhr und
- die subjektive Gesamteinschätzung des Gesundheitszustandes durch den Patienten.
Der einfach auszufüllende Erhebungsbogen erfordert während des Patientengespräches in der Klinik knapp fünf Minuten.
Obgleich der Nutzen eines frühzeitigen Screenings auf Mangelernährung bekannt ist, stellte die Arbeitsgruppe Ernährung der DGG in einer Umfrage fest, dass nur 40 Prozent der geriatrischen Kliniken in Deutschland entsprechende Screenings umsetzen (1).

Ursachen für Mangelernährung im Alter
„Die Mangelernährung im Alter hat viele Ursachen“, betont Schulz. Ältere Menschen sind oft weniger hungrig, das Sättigungsgefühl stellt sich eher ein. Ein Grund dafür könnte sein, dass sich der Magen bei älteren Menschen langsamer entleert (3).
Wichtig und oft unterschätzt sind Geruchs- und Geschmacksstörungen: Sie vermindern den Genuss beim Essen und führen dazu, dass die Betreffenden Mahlzeiten auslassen. Geruchs- und Geschmacksstörungen sind häufig: Rund die Hälfte der älteren Menschen sind davon betroffen. Auch Kau- und Schluckbeschwerden sind als Ursachen für eine zu geringe Nahrungsaufnahme häufig.
Wichtig sind außerdem unerwünschte Arzneimittelwirkungen wie Mundtrockenheit oder Übelkeit. Auch sie führen dazu, dass die Patienten zu wenig essen.
Schließlich kann nahezu jede akute oder chronische Erkrankung eine Mangelernährung auslösen. Wichtige Beispiele sind Infektionen, operative Eingriffe und Schilddrüsenerkrankungen.

Neben den körperlichen Ursachen betont Schulz auch die psychosozialen Hintergründe: „Ein häufiger Grund ist Einsamkeit. Allein zu kochen und zu essen macht den Betreffenden keine Freude, deshalb verringern sie ihre Mahlzeiten nach und nach immer mehr“, so der Geriater.
Immer bedeutsamer werden außerdem Demenzen. Die meisten Patienten verlieren im Verlauf der Erkrankung deutlich an Gewicht. In frühen Stadien sind dafür eher neurologische und hormonelle Faktoren verantwortlich, schreitet die Krankheit fort, führen die kognitiven Defizite zu immer größeren Problemen auch beim Essen (3).

1 Smoliner C, Volkert D, Wirth R. Management of malnutrition in geriatric hospital units in Germany. Z Gerontol Geriatr. 2012 Jun 27. [Epub ahead of print]
2 Noreik, Michaela: Evaluation der Ernährungstherapie in einer geriatrischen Klinik - Analyse von Effekt, Kosten und Nutzen der Ernährungstherapie in einer Jahresbilanz. Dissertation am Lehrstuhl für Geriatrie der Universität zu Köln. Eingereicht
3 Bauer JM, Wirth R, Volkert D et al, Malnutrition, Sarkopenie und Kachexie im Alter – Von der Pathophysiologie zur Therapie. Dtsch Med Wochenschr 2008; 133:305-310

Weitere Informationen:
http://www.dggeriatrie.de/presse/438-pr ... angelernae...

Quelle: Pressemitteilung vom 13.09.2012
Nina Meckel Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG)
http://idw-online.de/de/news496186
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Mangelernährung ....

Beitrag von WernerSchell » 14.02.2013, 09:01

Siehe auch die Hinweise in diesem Forum unter
viewtopic.php?t=18547
+++
Zwei von drei Patienten sind betroffen
Viele Pflegebedürftige sind falsch ernährt

VON GREGOR MAYNTZ - zuletzt aktualisiert: 14.02.2013

Berlin (RP). Pflegebedürftige haben nicht nur mit Krankheiten zu kämpfen, auch ihre Ernährungslage ist oft kritisch. Das geht aus einer neuen Regierungsstudie hervor.
Für den jüngsten Ernährungsbericht wurde erstmals die Situation der Pflegebedürftigen genauer beleuchtet – mit bedrückendem Befund: 13 Prozent der Pflegebedürftigen und damit mehr als doppelt so viele wie in der übrigen Bevölkerung, sind mangelernährt. Das Risiko einer Mangelernährung weisen weitere 57 Prozent auf, und nur knapp ein Drittel kann einen normalen Ernährungszustand vorweisen. .... (weiter lesen unter) ... http://www.rp-online.de/gesundheit/news ... -1.3194119
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Mangelernährung ....

Beitrag von WernerSchell » 14.02.2013, 09:30

Der Rheinischen Post / NGZ wurde heute mitgeteilt:

Sehr geehrte Damen und Herren,

Sie berichten heute über "Zwei von drei Pflegebedürftigen in Deutschland sind falsch ernährt". Die Ausführungen sind im Wesentlichen dem 12. Ernährungsbericht entnommen - siehe dazu die entsprechenden Hinweise unter
viewtopic.php?t=18547
Dieser Bericht enthält Feststellungen, die seit Jahren bekannt und auch in der Fachöffentlichkeit bereits lebhaft diskutiert worden sind. Mehrere einschlägige Buchveröffentlichungen (Thieme- und Kohlhammer-Verlag) informieren dazu umfänglich.

Es ist daher richtig, dass Thema erneut in Erinnerung zu rufen. Allerdings gibt es keinen Anlass zur Skandalisierung; es denn, man nimmt das Thema "Magensondenversorgung" hinzu.

Wir haben bereits vor Monaten die Notwendigkeit gesehen, das Thema Ernährung im Alter anzusprechen bzw. zu diskutieren - und nicht nur bezogen auf die pflegebedürftigen Menschen. Daher wird es im Bürgerhaus Erfttal am 20.03.2013 im Rahmen des in Gang gekommenen Quartierkonzeptes eine Informationsveranstaltung zum Thema geben. Dazu finden Sie nähere Informationen unter folgender Adresse:
viewtopic.php?t=18236 (Hinweise werden stets aktualisiert).

Im hiesigen Forum gibt es zahlreiche Beiträge zum Thema, u.a. unter:
Mangelernährung älterer Menschen
viewtopic.php?t=5905
Mangelernährung in Heimen und Krankenhäusern
viewtopic.php?t=12806

Anhand all dieser Informationen wird deutlich, dass die Mangelernährung auch ein Problem der stationären Pflegeeinrichtungen und Krankenhäuser ist. Es ist also alles ein wenig komplizierter.

Mit freundlichen Grüßen
Werner Schell
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Ernährung im Alter - Vortrag am 20.03.2013

Beitrag von WernerSchell » 15.03.2013, 06:54

Bild - + - Bild
Bürgerhaus Erfttal, Bedburger Straße 61, 41469 Neuss, und
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk - Unabhängige und gemeinnützige
Interessenvertretung für hilfe- und pflegebedürftige Menschen in Deutschland,
Harffer Straße 59 - 41469 Neuss



Einladung
zu einer Informationsveranstaltung am Mittwoch,
dem 20.03.2013, 15.00 - 16.30 Uhr, im "Bürgerhaus Erfttal",
Bedburger Straße 61, 41469 Neuss-Erfttal


>>> Es handelt sich um eine Veranstaltung im Rahmen des Quartierkonzeptes Neuss-Erfttal <<<

Thema:
Ernährung im Alter
„Vollwertig und gesund ernährte Menschen, die viel in Bewegung sind und Kontakt mit Sonnenlicht haben, haben in der Regel keine erkennbaren Nährstoffdefizite“.

Als Referentin steht zur Verfügung:
Dr. Mehrnoush Karimi - Apothekerin, Niederrhein-Apotheke, Euskirchener Straße 5, 41469 Neuss-Erfttal
Bild
Internet: http://www.niederrhein-apotheke.de/

Eingeladen sind Patienten, pflegebedürftige Menschen und Angehörige,
Ärzte bzw. sonstige Leistungsanbieter im Gesundheitswesen sowie alle
interessierten BürgerInnen!
Der Eintritt ist frei! - Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.


Treffpunkt:

Adresse:
Bürgerhaus Erfttal, Bedburger Straße 61, 41469 Neuss- Erfttal
Bild

Wegbeschreibung: Mit dem Auto die A 57, Ausfahrt Neuss-Norf - Richtung Erfttal (Wegstrecke beschildert) fahren. Bahnreisende fahren bis Neuss-Norf (S-Bahn-Station).
Der Bahnhof ist vom Veranstaltungsort etwa 10 Minuten Fußweg entfernt.
Übersichtskarten (Lage und Anfahrt) finden Sie in der Erfttaler Homepage unter:
http://www.neuss-erfttal.de/Lage/lage.htm

+++
Siehe auch die zahlreichen Hinweise im Forum zur Mangelernährung - z.B. unter folgender Adresse
viewtopic.php?t=18547
+++

Die Neuss-Grevenbroicher Zeitung berichtete am 20.02.2013 über die Informationsveranstaltung am 20.03.2013.

Eine Einladung (Plakat) ist auch wie folgt abrufbar:
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... 032013.pdf

Stand: 15.03.2013
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Ernährungsmedizin ... Praxisleitfaden - Buchtipp

Beitrag von WernerSchell » 07.04.2013, 07:32

Buchtipp!

Arved Weimann, Tatjana Schütz, Maike Fedders, Gabriele Grünewald, Sabine Ohlrich:

Ernährungsmedizin - Ernährungsmanagement - Ernährungstherapie

Bild

Titeldetails
■ 320 Seiten. Softcover.
■ ISBN 978-3-609-16465-6
■ Erschienen bei ecomed Medizin
■ 17,0 x 24,0 cm
■ Erscheinungsdatum: 20.12.2012

29,95 Euro

Ernährungsmanagement im Krankenhaus: Gut ernähren. Effektiver therapieren. Bei vielen Patienten, die ins Krankenhaus kommen, muss der Ernährungszustand in der Behandlungsplanung besonders berücksichtigt werden. Überernährung, Fehlernährung, Mangelernährung oder OP-bedingte Nahrungskarenz – all das wirkt sich oft nachteilig auf den Krankheitsverlauf und Genesungsprozess aus. Das Buch geht multiprofessionell auf die damit verbundenen praktischen Fragen ein.

Das inhaltliche Spektrum:
■ Energie- und Nährstoffbedarf von Gesunden und Kranken
■ Geeignete Screeningmethoden zum Erheben des Ernährungsstatus und der damit verbundenen medizinischen Risiken
■ Praxis der künstlichen Ernährung: enterale und parenterale Ernährung, hygienische Anforderungen
■ Überleitung vom stationären in den ambulanten Sektor, ernährungsmedizinische Versorgung von Pflegeheimpatienten, Abrechnungsfragen
■ Krankheitsspezifische Besonderheiten der Ernährungstherapie – von Antiinfektiva und der Ernährung von Tumorkranken über die perioperative Ernährung bis hin zu den Schwierigkeiten in der Führung von Diabetikern und der Ernährung im palliativmedizinischen Kontext
■ Standards und Leitlinien, Umgang mit schwierigen Patienten, Fallbeispiele

Weitere Informationen:
http://www.hjr-verlag.de/Marken/ecomed- ... cover.html
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Mangelernährung im Alter frühzeitig erkennen und behandeln

Beitrag von WernerSchell » 12.02.2015, 08:18

Gefährlicher Gewichtsverlust bei Senioren
DGVS: Mangelernährung im Alter frühzeitig erkennen und behandeln


Berlin – Zwischen 20 und 50 Prozent der älteren Patienten in deutschen Krankenhäusern sind mangelernährt. In Pflegeheimen sind Studien zufolge bis zu 60 Prozent der Bewohner, unter den zu Hause lebenden Senioren etwa 10 Prozent, stark untergewichtig. Mangelernährung begünstigt Infektionskrankheiten, Stürze und den Verlust kognitiver Fähigkeiten, warnt die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS). Studien belegen, dass ein schlechter Ernährungszustand zu zusätzlichen Pflegekosten, längeren Krankenhausaufenthalten und erhöhtem Sterberisiko führt. Um dem vorzubeugen, fordert die DGVS eine einheitliche Erfassung des Ernährungszustands von Patienten in Kliniken und Pflegeheimen. Gewichtsverlust und Appetitlosigkeit sollten für Angehörige und Pflegekräfte ein Warnsignal sein.

Mit zunehmendem Alter lassen Geschmacks- und Geruchssinn nach. Häufig geht das natürliche Appetitgefühl durch Kau- und Schluckbeschwerden oder psychische Erkrankungen, wie eine Depression, verloren. Auch Erkrankungen, etwa schwere Infektionen, Krebs oder eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) können dazu führen, dass ältere Menschen über längere Zeit die Nahrungsaufnahme vernachlässigen. „Unterernährung bei älteren Menschen sollte so früh wie möglich festgestellt und behandelt werden“, sagt Ernährungsmediziner Professor Dr. med. Johann Ockenga, Direktor der Medizinischen Klinik II am Klinikum Bremen Mitte. Ein Body Mass Index (BMI) von 20,5 kg/m² oder weniger, aber auch ein erheblicher vorangegangener Gewichtsverlust können auf eine Mangelernährung hinweisen. Einen hohen Gewichtsverlust könnten insbesondere Senioren häufig nicht mehr aufholen, warnt der Experte. „Dabei hängen Lebensqualität und Gesundheit sehr stark vom Ernährungszustand ab“.

Um im Zweifelsfall schnellstmöglich mit der Ernährungstherapie zu beginnen, sei es insbesondere bei älteren Patienten unbedingt nötig, den Ernährungszustand bei Einlieferung ins Krankenhaus oder Aufnahme in ein Pflegeheim einheitlich und regelmäßig zu erfassen. „Es existieren bereits standardisierte Tests, mit denen sich das Risiko einer Mangelernährung verlässlich ermitteln lässt“, sagt Ockenga. „So benötigt man zum Beispiel für ein Nutritional Risk Screening, welches sowohl von der DGVS als auch in den aktualisierten Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM) empfohlen wird, lediglich eine Waage und ein paar Minuten Zeit.“

Doch in vielen Pflegeheimen und Kliniken gehören solche Tests nicht zur täglichen Praxis. Viele Heimbewohner und die meisten älteren, vielfach erkrankten Patienten brauchen viel Betreuung. Darauf ist der Personalschlüssel nicht immer entsprechend angepasst. Mitunter ist das Pflegepersonal nicht ausreichend geschult, um einen unterernährten Patienten zu erkennen. „Für viele ist es eine normale Alterserscheinung, dass ältere Menschen weniger Appetit haben und an Gewicht verlieren“, so Ockenga. Selbst in vielen teuren Pflegeheimen fehlt die Zeit, um den Senioren beim Halten der Schnabeltasse oder dem Zerkleinern des Essens zu helfen. „Deshalb sollten auch Angehörige unbedingt auf Warnsignale wie Appetitlosigkeit, körperliche Schwäche, Hautveränderungen und Teilnahmslosigkeit achten.“

Fehlt Senioren der Appetit, empfehlen Experten statt drei Hauptmahlzeiten bis zu fünf kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt einzunehmen. Diese sollten aus energiereicher Kost mit hoher Nährstoffdichte, wie Vollkornbrot, Gemüse oder Milchprodukte mit vollem Fettanteil bestehen. „Liegt eine Mangelernährung vor, müssen zunächst mögliche spezifische Ursachen abgeklärt werden“, sagt Ockenga. Darüber hinaus kann Abwechslung auf dem Teller helfen, den Appetit wieder anzuregen. Ausgerechnet fette Lebensmittel sind nicht immer leicht verdaulich. Um in akuten Phasen dennoch Gewicht zuzunehmen, etwa nach einem längeren Krankenhausaufenthalt, können Ärzte hochkalorische Getränke und Speisen verordnen. Sie liefern die nötige Energie aber auch Ballaststoffe. „Ganz wichtig ist, dass hier alle Beteiligten, also Patienten, Angehörige, Pflegepersonal und Ärzte eng zusammenarbeiten und nötigenfalls auch einen spezialisierten Ernährungsberater oder -mediziner hinzuziehen“, empfiehlt der DGVS-Experte.

Die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) wurde 1913 als wissenschaftliche Fachgesellschaft zur Erforschung der Verdauungsorgane gegründet. Heute vereint sie mehr als 5.000 Ärzte und Wissenschaftler aus der Gastroenterologie unter einem Dach. Die DGVS fördert sehr erfolgreich wissenschaftliche Projekte und Studien, veranstaltet Kongresse und Fortbildungen und unterstützt aktiv den wissenschaftlichen Nachwuchs. Ein besonderes Anliegen ist der DGVS die Entwicklung von Standards und Behandlungsleitlinien für die Diagnostik und Therapie von Erkrankungen der Verdauungsorgane – zum Wohle des Patienten.
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Quelle: Pressemitteilung vom 11.02.2015
Pressekontakt für Rückfragen:
DGVS Pressestelle
Anna Julia Voormann
Irina Lorenz-Meyer
Postfach 30 11 20
70451 Stuttgart
Berliner Büro im Langenbeck Virchow-Haus:
Luisenstraße 59
10117 Berlin
Tel.: 0711 8931-552/-642
Fax: 0711 8931-167
lorenz-meyer@medizinkommunikation.org
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Hungern im Pflegeheim

Beitrag von WernerSchell » 07.03.2015, 16:41

Hungern im Pflegeheim
http://www.deutschlandradiokultur.de/un ... _id=313507

Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk befasst sich immer wieder mit dem Thema Mangelernährung der älteren Menschen. Die Ursachen sind vielfältig. Auch insoweit gilt, dass das erforderliche Fachpersonal fehlt, den Fehlentwicklungen entschieden entgegen zu treten. Auch die behandelnden Ärzte sind gefordert. Sie müssen sich für ihre Patienten mehr Zeit nehmen, sich intensiver kümmern und die gesundheitsgefährdenden Probleme erkennen und benennen. - Die mangelnde Zuwendung betrifft nicht nur die Pflege, sondern auch andere Bereiche. Der Neusser Pflegetreff am 14.04.2015 wird darüber diskutieren. > viewtopic.php?f=7&t=20569 -
Quelle: viewtopic.php?f=3&t=5905
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Mangelernährung: Großes Thema bei Krebs

Beitrag von WernerSchell » 10.03.2015, 07:24

Ärzte Zeitung vom 10.03.2015:
Mangelernährung: Großes Thema bei Krebs
Die Prognose eines Tumorpatienten ist auch abhängig von seinem Ernährungsstatus.
Und das Risiko für Mangelernährung ist hoch.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=880 ... ebs&n=4088
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Mangelernährung beeinträchtigt Erfolg einer Krebsbehandlung

Beitrag von WernerSchell » 21.05.2015, 06:45

Deutsches Ärzteblatt:
Mangelernährung beeinträchtigt Erfolg einer Krebsbehandlung
Auf die Bedeutung der Ernährung für den Erfolg einer Krebstherapie bei alten Menschen hat die Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG) hingewiesen.
Bedingt durch Schluckbeschwerden, verändertes Geschmacksempfinden und ... » http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/6 ... behandlung
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
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