KDA-Jammerportal - Keine Hilfe für Pflegekräfte!

Pflegespezifische Themen; z.B. Delegation, Pflegedokumentation, Pflegefehler und Haftung, Berufsrecht der Pflegeberufe

Moderator: WernerSchell

WernerSchell
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Beschwerden über das KDA-Jammerportal dauern an

Beitrag von WernerSchell » 23.05.2007, 06:00

WernerSchell hat geschrieben: ...Der Protest gegen das Jammerportal des KDA wird auch telefonisch zum Ausdruck gebracht. In vielfältiger Weise wird das Unverständnis darüber geäußert, dass die Verantwortlichen die Probleme in der Pflege nicht wirklich angehen, sondern Ablenkungsmanöver betreiben. ...
Die telefonischen Beschwerden über das KDA-Jammerportal nehmen kein Ende. Es wird öfter gefordert, das zuständige Ministerium "in die Mangel" zu nehmen, das für dieses überflüssige Forum 570.000 Euro ausgegeben, verplempert, hat.
Es wurde selbstverständlich beim Ministerium protestiert. Geholfen hat das leider nicht. Wer wird auch schon in einem Beamtenapparat zugeben, dass er eine Fehlentscheidung getroffen hat?
Zuletzt geändert von WernerSchell am 17.05.2009, 18:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Pflegeselbsthilfe
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Bei Pflege menschenrechtliche Defizite

Beitrag von Pflegeselbsthilfe » 28.05.2007, 09:07

Siehe auch in diesem Forum unter
viewtopic.php?t=6613

Dort wird erneut von menschenrechtlichen Defiziten in der pflegerischen Versorgung gesprochen!

„Bei Pflege menschenrechtliche Defizite“ Experten beklagen die Zustände in deutschen Heimen – und fordern mehr Überwachung
Von Rainer Woratschka
....
http://www.tagesspiegel.de/politik/arch ... 277715.asp

Anonyme Anzeigen von Pflegekräften sind nicht akzeptabel!
Werner Schell ist seit 1.8.2008 Leiter / Ansprechparter bei:
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk vor
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Anonymität bei Menschenrechtsverletzungen - nein!

Beitrag von Pflegefan » 02.07.2007, 07:03

Mein Statement von heute, 2.7.2007, unter
viewtopic.php?p=27514#27514
Sabrina Merck hat geschrieben: .... Dem Vernehmen nach soll jetzt ein in der Charite ein anonymes Informationssystem eingeführt worden sein.
Das kann aber doch nicht ernstlich die Lösung sein! Sorgfältiger Umgang mit Patienten muss offen eingefordert werden dürfen. Bitte keine anonymen Verdächtigungen! Das ist kein Stil und ist der Bedeutung des Themas nicht angemessen. Ich sehe hier Verbindungslinien zum Jammerportal des KDA - leider:
viewtopic.php?t=5607&highlight=jammerportal ....
Guten Morgen, hallo Sabrina,
ich bin auch gegen Anonymität, wenn es darum geht, grundlegende Berufspflichten einzuhalten und diesbezüglich ggf. nachzuhaken. Bei der Versorgung von Patienten und pflegebedürftigen Menschen geht es um Menschenwürde, Selbstbestimmung. Da ist jeder ohne "wenn und aber" gefordert und in der Pflicht. Pflichtwidrigkeiten müssen in diesem Zusammenhang offen angegangen werden. Ggf. muss der Betrieb ein nacheilsfreies Beschwerdemanagement einrichten, aber bitte keine kleimheimlichen Infos, hinterherum, und vielleicht auch nur völlig unverbindlich. Nein, das ist nicht der richtige Weg.
Ich habe es sehr begrüßt, dass der Pflege-Selbsthilfeverband e.V. in diesem Forum auch klar gegen das KDA-Jammerforum, mit viel Geld angeschoben, Stellung bezogen hat. Vom KDA (u.a.) werden Irrwege beschritten, ungute Zustände verfestigt. Die Anonymität kann jeder wählen, der dies für richtig erachtet, mit allen Risiken. Man darf und kann das aber nicht zum Standard bzw. Allheimmittel erklären. - Nein, das darf nicht sein!

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Jammerportal des KDA nicht akzeptabel!

Beitrag von Pflegefan » 03.07.2007, 08:10

Zur Zeit wird es lauthals verkündet:

Ab Oktober 2007 erhalten Pflegekräfte die Möglichkeit, Fehler oder vermeintliche Fehler in der Pflege anonym in eine Internetseite des Kuratoriums Deutsche Altershilfe (KDA) zu stellen. Dort soll man fachlich fundierte Hilfe erhalten Dieses Projekt soll dazu beitragen, die Qualität in der Betreuung pflegebedürftiger Menschen weiter zu verbessern.
Ein ähnliches Systems ist das Frankfurter Fehlerberichts- und Lernsystem für den ärztlichen Bereich, das ebenfalls vom Bundesministerium für Gesundheit gefördert wird und das sich bereits in seiner Anlaufphase in hervorragender Weise bewährt hat.

Jammerportal des KDA nicht akzeptabel!
Wenn sich auch ein Fehlerberichts- und Lernsystem in anderen Zusammenhängen (der ärztlichen Versorgung) als hilfreich gezeigt (haben soll). Für die Meldung von Pflegefehlern und Missständen in der Versorgung hilfe- und pflegebedürftiger Menschen ist ein solches System völlig ungeeignet. Es lenkt auch von der Demension der Rechtsverstöße ab. Es geht doch schlicht und einfach um Menschenrechtsverletzungen, die konsequent aufgedeckt und abgestellt gehören! Da ist für eine systematische Anonymisierung kein Raum. Das ist ein Irrweg!

Internetadressen:
http://www.kritische-ereignisse.de
http://www.kritische-ereignisse.de
www.jeder-fehler-zaehlt.de
http://www.jeder-fehler-zaehlt.de
http://www.kda.de
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Anonyme Meldung von Pflegemissständen

Beitrag von WernerSchell » 09.07.2007, 06:37

Menschen pflegen informiert heute:
Pflegekräfte können Missstände in ihren Pflegeeinrichtungen bald anonym melden.
http://www.menschen-pflegen.de/enid/f30 ... el_8q.html

Dazu mein Kommentar:
Ich halte es für eine schlimme Entwicklung, dass nunmehr systematisch dazu aufgemuntert wird, Menschenrechtsverletzungen anonymisiert zu melden. Es ist eines Rechtsstaates unwürdig, solche Missstände nicht offen ansprechen zu sollen. Es ist Aufgabe aller Verantwortlichen, Rahmenbedingungen zu schaffen, die das offene Ansprechen von Missständen - auch in den Pflegeeinrichtungen - ohne Nachteile ermöglichen. Dass für ein anonymisiertes Meldesystem auch noch Steuergelder ausgegeben werden, es zusätzlich mehr als ärgerlich! - Im Übrigen: Wer als Mitarbeiter einer Pflegeeinrichtung dabei erwischt wird, anonym Missstände gemeldet zu haben, kann sich nach den Regeln des Arbeitsrechts darauf einstellen, fristlos gekündigt zu werden.
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Sabrina Merck
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Re: Anonyme Meldung von Pflegemissständen

Beitrag von Sabrina Merck » 13.07.2007, 07:12

WernerSchell hat geschrieben: ... Ich halte es für eine schlimme Entwicklung, dass nunmehr systematisch dazu aufgemuntert wird, Menschenrechtsverletzungen anonymisiert zu melden. Es ist eines Rechtsstaates unwürdig, solche Missstände nicht offen ansprechen zu sollen. Es ist Aufgabe aller Verantwortlichen, Rahmenbedingungen zu schaffen, die das offene Ansprechen von Missständen - auch in den Pflegeeinrichtungen - ohne Nachteile ermöglichen. Dass für ein anonymisiertes Meldesystem auch noch Steuergelder ausgegeben werden, es zusätzlich mehr als ärgerlich! - Im Übrigen: Wer als Mitarbeiter einer Pflegeeinrichtung dabei erwischt wird, anonym Missstände gemeldet zu haben, kann sich nach den Regeln des Arbeitsrechts darauf einstellen, fristlos gekündigt zu werden. ...
Hallo MitleserInnen im Forum,

das Statement von Herrn Schell kann man uneingeschränkt unterschreiben! Pflegekräfte wissen im Übrigen, wo es hapert und was zu tun wäre, um angemessene Pflegebedingungen für alle hilfe- und pflegebedürftigen Menschen zu gewährleisten. Wir brauchen nur ein Klima zu schaffen, das ermöglichst, solche Situationen offen, und nicht klamheimlich, ansprechen zu können.
Es wäre zu wünschen, dass endlich darüber eine offene Diskussion in Gang kommt. - Auch die Medien ducken sich noch weg. Sie berichten lieber über Skandale, Handfeste Lösungsmöglichkeiten werden meist nicht vorgezeigt.

Sabrina
Dem Pflegesystem und den pflegebedürftigen Menschen muss mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden! Daher:
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Modellprojekt Fehler in der Pflege

Beitrag von Presse » 27.09.2007, 09:02

Modellprojekt Fehler in der Pflege
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Ab Oktober 2007 erhalten Pflegekräften die Möglichkeit, Fehler oder vermeintliche Fehler in der Pflege anonym in eine Internetseite des Kuratoriums Deutsche Altershilfe (KDA) zu stellen.
Fachlich fundierte Hilfe erhalten sie von anderen Nutzern der Website sowie von Pflegeexperten des KDA. Dieses Projekt soll dazu beitragen, die Qualität in der Betreuung pflegebedürftiger Menschen weiter zu verbessern. Ein ähnliches Systems ist das Frankfurter Fehlerberichts- und Lernsystem für den ärztlichen Bereich, das ebenfalls vom Bundesministerium für Gesundheit gefördert wird und das sich bereits in seiner Anlaufphase bewährt hat.

http://www.kda.de
http://www.kritische-ereignisse.de
http://www.jeder-fehler-zaehlt.de

Quelle: Pressemitteilung vom 27.9.2007

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Fehler in der Pflege - strukturelle Maßnahmen geboten

Beitrag von Sabrina Merck » 27.09.2007, 09:25

Presse hat geschrieben: ... Ab Oktober 2007 erhalten Pflegekräften die Möglichkeit, Fehler oder vermeintliche Fehler in der Pflege anonym in eine Internetseite des Kuratoriums Deutsche Altershilfe (KDA) zu stellen.
Fachlich fundierte Hilfe erhalten sie von anderen Nutzern der Website sowie von Pflegeexperten des KDA. Dieses Projekt soll dazu beitragen, die Qualität in der Betreuung pflegebedürftiger Menschen weiter zu verbessern. ....
Hallo MitleserInnen im Forum,

gerade wollte ich meine Lesestunde in diesem Forum beenden; da kam die o.a. Diakonie-Mitteilung zum KDA-Projekt.

Mich wundert, mit welch unkritischer Haltung so manche Verbände das "Jammerportal" des KDA beklatschen und von seiner Nützlichkeit überzeugt sind.

Ich denke, dass die hier abgegebenen Statements und die klare Positionsbeschreibung eine klare Sprache sprechen:

Das Projekt ist unnütz, teuer (570.000 Euro werden in den Sand gesetzt!) und lenkt von den wirklichen Problemen ab. Wir brauchen eine wirkliche Pflegereform, an deren Anfang die Neuformulierung des Pflegebedürftigkeitsbegriffes steht.

Dann sind Transparenzmaßnahmen nötig und auch das Gütesiegelverfahren des Pflege-SHV erscheint bitter nötig.

Mit freundlichen Grüßen
Sabrina
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Berichts- und Lernsystem für die Altenpflege geht online

Beitrag von Presse » 28.09.2007, 12:22

Ein zukunftsweisendes Instrument der Qualitätsentwicklung
KDA-Berichts- und Lernsystem für die Altenpflege geht online


Köln (KDA) - 28. September 2007 - Nach fünf Monaten Entwicklungsarbeit und anschließender erfolgreich abgeschlossener Testphase geht ein bisher einmaliges Qualitätsentwicklungsinstrument für die Altenpflege Online: Das vom Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA) initiierte und vom Bundesgesundheitsministerium geförderte Berichts- und Lernsystem "Aus kritischen Ereignissen lernen". "Damit stärken wir das Lernen in der Altenpflege als einen wichtigen und unerlässlichen Baustein der Qualitätsentwicklung in diesem Berufsfeld, für den sich das Kuratorium Deutsche Altershilfe seit Jahren immer wieder eingesetzt hat", freut sich KDA-Geschäftsführer Klaus Großjohann. Einen fachlich moderierten Austausch im Internet habe es bisher für Menschen, die beruflich, privat oder ehrenamtlich mit Altenpflege zu tun haben, so noch nicht gegeben. Es sei daher zukunftsweisend.

"Praktikabel und plausibel" oder "sehr lehrreich und so interessant, dass man gerne länger darin stöbert", lauteten beispielsweise einige der Kommentare von freiwilligen Testpersonen des Systems auf der Internetseite http://www.kritische-ereignisse.de . "Wir sind stolz auf diese positive Resonanz, die wir in der intensiven Testphase vor dem Start von den rund 20 Personen erhalten und die zudem einen guten Querschnitt verschiedener Berufsfelder der Altenpflege abgebildet haben", kommentiert der KDA-Projektleiter Heiko Fillibeck. "So haben überwiegend Altenpflegerinnen und Altenpfleger, aber auch Personen aus der Pflegewissenschaft und dem Management wie Pflegedienstleitung oder Heimleitung sowie Auszubildende uns die Tauglichkeit des Systems bestätigt, so der KDA-Pflegeexperte weiter. "Von den in der Testphase eingegebenen Berichten kritischer Ereignisse wurde der Umgang mit Insulininjektionen und den multiresistenten Keimen (MRSA) besonders rege und lehrreich kommentiert", so Fillibeck.

Projektmitarbeiter Daniel Hoffmann hebt noch einmal die von den Testpersonen mit "übersichtlich und leicht zu orientieren" bestätigte Bedienerfreundlichkeit des Systems hervor, das von einer Internetagentur neu programmiert wurde: "Um Berichte ins System einzugeben, werden nur rund zehn Minuten benötigt, wobei das System auf die von Nutzerinnen und Nutzern vergessenen Einträge selbst hinweist", so Hoffmann. "Das System bietet außerdem die technischen Voraussetzungen, die Anonymität der Berichtenden und Kommentierenden zu garantieren und funktioniert zudem mit allen derzeit gängigen Browsern", ergänzt der Experte für IT-Management.

Mit dem "Bericht des Monats" hat das Projektteam im KDA zudem eine Möglichkeit geschaffen, einen besonders lehrreichen Bericht im System hervorzuheben. Dieser zeichnet sich dadurch aus, dass sein Inhalt bzw. das darin behandelte Problem besonders intensiv nachrecherchiert, bearbeitet und ausführlich dargestellt wird. Denkbar ist es zum Beispiel auch, dass verschiedene Fach- oder Hauszeitschriften einen solchen vom KDA zur Verfügung gestellten Bericht abdrucken, womit weitere Menschen in der Altenpflege vom Lerneffekt profitieren könnten.

Mit dem Start des Systems am 28. September 2007 werden die meisten Berichte und Kommentare der Testphase wieder gelöscht. Doch die Projektentwickler sind zuversichtlich, dass die Nutzerinnen und Nutzer des Systems schon bald eine Fülle von lehrreichen Berichten und Kommentaren eingeben werden, die dann auch in den unterschiedlichen Kategorien wie "stationäre oder häusliche Pflege", "Pflege oder Pflegeorganisation" sowie "Tageszeit" oder "Arbeitsbereich" recherchiert werden können.

Weitere Informationen zum KDA-Berichts- und Lernsystem für die Altenpflege erhalten sie unter http://www.kritische-ereignisse.de. Dort finden Sie unter "Materialien und Dokumente" auch das Projekt-Logo sowie eine pdf-Datei des Plakats, mit dem die Altenpflege auf das System aufmerksam gemacht werden soll.

Kontakt:
Kuratorium Deutsche Altershilfe
Heiko Fillibeck
Telefon: 02 21/93 18 47 - 42
E-Mail: Heiko.Fillibeck@kda.de oder publicrelations@kda.de

Quelle: Pressemitteilung vom 28.9.2007

Menschenwürdige Pflege
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Jammerportal für die Altenpflege geht online

Beitrag von Menschenwürdige Pflege » 28.09.2007, 12:33

Presse hat geschrieben:.... Ein zukunftsweisendes Instrument der Qualitätsentwicklung - KDA-Berichts- und Lernsystem für die Altenpflege geht online ...
Hallo MitleserInnen,

es ist schon ungeheuerlich, was seitens des KDA so alles veranlasst wird: Trotz heftiger Proteste wird ein Jammerportal ins Internet eingestellt, das keinerlei Pflegemissstand beseitigen helfen wird. Dieses Portal nützt nur dem KDA, in dem es über viel Geld verfügen konnte (= 570.000 Euro), mit dem man offensichtlich eine "Beschäftigungstherapie" gestalten wollte.
Ich habe bisher noch niemanden angetroffen, der dieses Jammerportal für sinnvoll erachtet hat. Bei Hinweis auf die immensen Kosten gab es nur Kopfschütteln. - Anscheinend sind die Verantwortlichen beim KDA und BMG unbelehrbar - haben sie denn wirklich keine Ahnung bezüglich der Maßnahmen, die wirklich geeignet sind, Pflegemissstände abstellen zu helfen??

MfG
Menschenwürdige Pflege
Charta der Rechte hilfe- und pflegebedürftiger Menschen muss konsequent Beachtung finden!
Chartatext hier:
http://www.wernerschell.de/Medizin-Info ... 120505.PDF

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Missstände in Pflegeeinrichtungen

Beitrag von Pflegefan » 29.09.2007, 06:47

Hallo Leute,

das KDA in Köln hat wieder einmal ganze Arbeit geleistet. Mit einer geschickten Pressearbeit wurden alle einschlägigen Medien über das neue Portal informiert. Weil das KDA als seriös gilt, wird dann auch gleich nachgedruckt. So prasselt es im Moment Mitteilung über das KDA-Projekt. So auch durch das Deutsche Ärzteblatt:

Neue Website behandelt Missstände in Pflegeeinrichtungen
Berlin - Die deutschen Pflegekräfte können ab Montag auf einer neuen Internetseite über Missstände bei ihrer Arbeit berichten. Ein entsprechendes Modellprojekt des Kuratoriums Deutsche Altershilfe startet am 1. Oktober mit Unterstützung des [mehr] ...
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/lette ... m&id=23845

Die Tatsache aber, dass viele Medien die Pressemitteilung des KDA publizieren, macht die dahinter stehende Aktion, nämlich ein Jammerportal in Gang zu bringen, nicht richtiger.

Pflegefan
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Nursing-Neuss

KDA-Projekt löst kein einziges Problem - Ablenkungsmanöver?

Beitrag von Nursing-Neuss » 29.09.2007, 10:45

KDA-Jammerportal - Keine Hilfe für Pflegekräfte!

Hallo,

die o.a. Beschreibung ist genau richtig gewählt. Anonymes Jammer hilft uns nicht und löst kein einziges Problem.

Wir Pflegekräfte wissen, was falsch läuft, wir brauchen insoweit keine KDA-Beratung!

Wir wollen eine neu strukturierte Pflegeversicherung (Pflegebedürftigkeitsbegriff erneuern - bereits im Forum beschrieben) und benötigen eine deutlich verbesserte Personalausstattung (auch darüber wurde hier im Forum berichtet) von mindestens 20% Ein führender Caritasvertreter aus Köln meinte vor Zeit sogar von einem 30%igen Aufstockungsbedarf sprechen zu müssen.

Solange es keine von der Politik angeschobenen Verbesserung in der Struktur und Personalausstattung gibt, können wir uns das Jammern, erst recht anonym, sparen!

Nochmals:
Wir Pflegekräfte kennen die Mangelsituation und brauchen dazu keine beruhigenden oder gar beschwichtigenden Hinweise von KDA-Mitarbeitern.
Ich stimme voll zu, wenn hier kritisiert wird, dass viel Steuergeld für eine unnütze Projektmaßnahme ausgegeben worden ist - oder ist das gar ein bewusstes Ablenkungsmanover: Statt vernünftiger Reform, Beschwichtigungen??


Es grüßt
Nursing-Neuss

Rita Reinartz
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KDA-Portal gehört ins "Schwarzbuch" des Steuerzahl

Beitrag von Rita Reinartz » 29.09.2007, 17:55

KDA-Portal gehört ins "Schwarzbuch" des Steuerzahlerbundes

Die KDA-Aktivitäten in Sachen Fehlerportal erscheinen dubios und höchst fragwürdig. Ein Fehlermelde- und Lernsystem passt für die Pflege überhaupt nicht. Es mag sein, dass das System für den ärztlichen Bereich eine gewisse Berechtigung hatte, aber für die Pflegemissstände taugt das System nun wirklich nicht. Solche Portale gibt es seit Jahren, ohne dass sich etwas gebessert hätte. Das Besprechen von Missständen reicht ja auch im Zweifel nicht.

Die Fehler liegen im System und dieses muss verändert werden. Ein Fehlermeldesystem hätte allenfalls Sinn, wenn sich dort Politiker einloggen würden, um zu lernen, wie man vernünftige Gesetze macht. Aber genau das passiert ja nicht.

Ich bin so gesehen auch der Meinung, dass das KDA-Projekt auf einer Reihe von Fehlentscheidungen beruht und sich hier die Frage der Haftung stellt. Ich rate dazu, dass sich der Bund der Steuerzahler um die Vorgänge kümmert und die vergeudeten Euro in sein nächstes "Schwarzbuch" einstellt!

R.R.

Rüdiger Bastigkeit
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Für Menschenwürde muss offen eingetreten werden!

Beitrag von Rüdiger Bastigkeit » 30.09.2007, 08:23

Pflegefan schrieb:
Ich bin auch gegen Anonymität, wenn es darum geht, grundlegende Berufspflichten einzuhalten und diesbezüglich ggf. nachzuhaken. Bei der Versorgung von Patienten und pflegebedürftigen Menschen geht es um Menschenwürde, Selbstbestimmung. Da ist jeder ohne "wenn und aber" gefordert und in der Pflicht. Pflichtwidrigkeiten müssen in diesem Zusammenhang offen angegangen werden. Ggf. muss der Betrieb ein nacheilsfreies Beschwerdemanagement einrichten, aber bitte keine kleimheimlichen Infos, hinterherum, und vielleicht auch nur völlig unverbindlich. Nein, das ist nicht der richtige Weg.

Von mir uneingeschränkte Zustimmung. Was ist das eigentlich für ein Staat, der es zulässt, nein, sogar mit erheblichem Finanzaufwand fördert, dass Menschenrechtsverstöße anonym, kleimheimlich, angesprochen und verfolgt werden???
Jeder einzelne Bürger mag es sich überlegen, ob er in bestimmten Situationen mit "offenem Vesier" oder anonym ein Problem angehen will. Das jeweilige Handeln muss jeder selbst verantworten.
Der Staat jedenfalls muss insoweit immer für Offenheit sorgen, zumal, wenn es um fundamentale Angelegenheiten, Einhaltung der Menschenwürde, geht.
Wenn hier ein Ministerium über 1/2 Million Euro für kleimheimliche Meldungen ausgibt, ist das m.E. ein Verstoß gegen verfassungsrechtliche Grundlagen und im Übrigen Geldverschwendung. Ministerialbeamte, die sowas gefördert haben, gehören verantwortlich gemacht. Das KDA hat klar an Ansehen verloren, wenn es sich für eine solche Projektmaßnahme mit Geld einfangen lässt.


Mit einem sonntäglichen Gruß in die Forumsrunde:
Rüdiger Bastigkeit

PflegeCologne
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KDA-Jammern statt angemessener Pflegebedigungen!

Beitrag von PflegeCologne » 02.10.2007, 07:33

WernerSchell hat geschrieben: ... Dass nunmehr das KDA mit erheblichen Bundesmitteln ein Internetforum eröffnet, damit Pflegekräfte dort ihren Frust abladen können, halte ich für einen Irrweg. Man könnte auch sagen: Es geht um die Vergeudung von Steuermitteln. Solche Foren gibt es seit Jahren.
Es kann auch nicht angehen, dass Pflegemissstände mit Rücksicht auf die Menschenwürdegarantie (Art. 1 Grundgesetz) durch öffentliche Aufmunterung anonym beklagt und zerredet werden. Mit Menschenrechtsverletzung muss man in der gebührenden Weise offensiv umgehen. Allerdings muss der Staat dafür sorgen, dass Pflegekräfte, die auf solche Missstände aufmerksam machen, keine Nachteile erleiden.
Das angekündigte Forum zur anonymen Anklage von Pflegemissständen ist überflüssig und kontraproduktiv! - Man darf sich nur wundern, dass für solche "Spielchen" offensichtlich noch genug Geld in der Staatskasse ist. Oder hat keiner gemerkt, dass hier für eine überflüssige Aktion Steuergeld vernichtet wird. Es gibt sinnvollere Verwendungszwecke!...
Hallo Herr Schell,
ich habe mich mittlerweile mit dem Projekt des KDA ein wenig näher befasst und komme zu dem Ergebnis, dass Ihre (und die sonstige) Kritik mehr als berechtigt ist. Das Fehlermeldesystem, auf das musterhaft immer wieder hingewiesen wird, fand im ärztlichen Raum statt und lief unter völlig anderen Kriterien ab. Im übrigen gab es auch insoweit kompetente Wortmeldungen, die das ärztliche Meldesystem als überflüssig und misslungen beschrieben.
Anonyme Meldungen sind grundsätzlich ein Problem. Sie durch öffentliche Aufrufe und mit Hilfe staatlicher Fördergelder für Pflegemissstände geradezu herauszufordern, ist wirklich ein skandalöser Umgang mit der Menschenwürde. Ich kann es auch nicht verstehen, dass die Institutionen, die es besser wissen müssten, zu dem KDA-Projekt schweigen oder sich nur sehr zurückhaltend kritisch äußern.
Meine Forderung: Projekt beenden, übriges Geld einsammeln und für bessere Zwecke verwenden - Verantwortliche für das KDA-Jammerportal zur Rechenschaft ziehen!

Es grüßt
PflegeCologne
Alzheimer - eine Krankheit, die mehr Aufmerksamkeit erfordert! - Pflegesystem muss dem angepasst werden, auch, wenn es teurer wird! - Ich bin dabei:
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