Pflegemissstände - was können Pflegekräfte dagegen tun?

Pflegespezifische Themen; z.B. Delegation, Pflegedokumentation, Pflegefehler und Haftung, Berufsrecht der Pflegeberufe

Moderator: WernerSchell

Herbert Kunst
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Mehr Personal für die Pflege !

Beitrag von Herbert Kunst » 24.05.2008, 09:22

Die Ärzteschaft hat in ihren Beschlüssen beim Ärztetag durchaus vernünftige Forderungen erhoben. Denn die Ärzteschaft fordert ein höheres Budget für das Personal in Heimen. Eine solche Personalaufstockung soll den dementiell erkrankten Menschen zugute kommen!

Einzelheiten dazu teilte jetzt CAREkonkret - http://www.vincentz.net/ - mit: Neben den stationären Einrichtungen seien ambu­lante Pflege, teilstationäre Angebote und betreute Wohngruppen stärker zu fördern und wohnortnah auszubauen, haben die Delegierten des Ärztetages gefordert.

"Die derzeitige Finanzierung stationärer Pflege­einrichtungen ermöglicht nur ein ‚satt, still, sauber’", hätte das Statement der Delegierten gelautet.
Daher sei eine Aufstockung der Finanzmittel im Pflegebereich die Grundbedingung für eine würdige und umfassende Versorgung im Alter. "Eine würdige und moderne pflegerische Versorgung im Heim wird sich nur durch eine Aufstockung der derzeitigen Personalbudgets um rund 30 Prozent realisieren lassen", sagt Cornelia Goesmann, Vizepräsidentin der Kammer.

CAREkinkret weiter:
Darüber hinaus setzt sich die Bundesärztekammer für eine bessere finanzielle Unterstützung der Angehörigen alter und demenzkranker Menschen ein. Denn sie lehnt die "polnische Lösung", bei der ausländische Frauen als Pflegekräfte eingestellt werden, entschieden ab. Stattdessen fordert die Vizepräsidentin: "Die Kosten für die Betreuung von Kindern, Kranken und alten Angehörigen in ihrer häuslichen Umgebung sollten zukünftig voll steuerlich absetzbar sein." Politik und Krankenkassen forderte der Ärztetag auf, „endlich die im Gesetz garantierte Rehabilitation geriatrischer Patienten bundesweit sicherzustellen“. Zugleich lehnten die Ärztevertreter die Ermächtigung von so genannten Heimärzten ab. Stattdessen sollten in stationären Pflegeeinrichtungen Kooperationen mit besonders qualifizierten Vertragsärzten beschlossen werden. ....

Ich gehe davon aus, dass die Zeitschrift CAREkonkret in ihrer nächsten Ausgabe ergänzend berichten wird.
Für menschenwürdige Pflege sind wir alle verantwortlich! - Dazu finde ich immer wieder gute Informationen unter http://www.wernerschell.de

conny24
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Überlastungsanzeigen - gute Erfahrungen!

Beitrag von conny24 » 28.05.2008, 18:28

Herbert Kunst hat früher geschrieben:

.... ich kann nur darauf aufmerksam machen, dass in der beschriebenen Situation wohl der einzig vernünftig Weg darin gesehen werden kann, den Arbeitgeber, also den Heimträger, auf die konkreten Arbeitsbedingungen aufmerksam zu machen. Davon sollte man sich auch nicht abbringen lassen. Andere Arbeitskräfte sollten ggf. ähnlich verfahren. Arbeitgeber müßten eigentlich froh darüber sein, über schlechte Arbeitsbedingungen informiert zu werden. Ein internes Beschwerdemanagement müßte diesbezügliche Hinweise aufgreifen.
Eine solche Mitteilung an den Arbeitgeber nennt man Überlastungsanzeige. Dazu gab es in diesem Forum wiederholt Hinweise. Siehe u.a. unter
viewtopic.php?t=3518


Mir wurde jetzt aktuell mitgeteilt, dass Überlastungsanzeigen von Erfolg gekrönt waren. Es wurde letztlich sogar eine Art Belobigung ausgesprochen und dazu ermuntert, in dieser Form ggf. fortzufahren.
Nichts tun, ist auf jeden Fall falsch. Anonyme Anzeigen halte ich für den falschen Weg. Könnte man damit noch in den Spiegel schauen?

Conny

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