Wenn nötig das ganze Team auswechseln.....

Pflegespezifische Themen; z.B. Delegation, Pflegedokumentation, Pflegefehler und Haftung, Berufsrecht der Pflegeberufe

Moderator: WernerSchell

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frida
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Wenn nötig das ganze Team auswechseln.....

Beitrag von frida » 09.09.2004, 22:26

Guten Tag ins Forum,

ich möchte um Rat bezüglich folgenden Problemes bitten.
Ich arbeite seit 6 Wochen als Leitung in einer interdisziplinären Ambulanz mit 3 Fachrichtungen, von denen 2 in diesem Hause neu etabliert wurden. Die Mitarbeiter dieser Ambulanz waren und sind äußerst unflexibel was die Annahme dieser neuen Fakultäten angeht, ich möchte sagen, bislang kann man fast schon von Arbeitsverweigerung sprechen. Da in der Vergangenheit augenscheinlich jede Menge in dieser Ambulanz schief gelaufen ist, es den Mitarbeitern aber vollkommen an Selbstreflexion mangelt sehe ich sämtliche, bislang als von mir als Vorurteile betrachteten Aussagen der Geschäftführung nun mittlerweile als bestätigt an. "Und wenn wir das ganze Team auswechseln..."
Dieses kurze Abstract reicht hoffentlich, um die Probleme einigermaßen zu schildern. Es würde mich freuen, wenn jemand, der vielleicht ganz ähnliche Erfahrungen gesammelt hat, eine Antwort schreiben würde, da ich im Augenblick unschlüssig bin, wie zu verfahren ist. Natürlich wäre es das einfachste und bequemste alle Mann zu versetzten und mit einer neuen Mannschaft einen Neuaufbau durchzuführen, ich weiß im Moment leider nicht, wie ich mit den Mitarbeitern verfahren soll.
Vielen Dank im vorraus

Mechthild_Klepper

Mitarbeiter motivieren

Beitrag von Mechthild_Klepper » 10.09.2004, 12:36

Mitarbeiter zeitgerecht beteiligen & motivieren

Guten Morgen Frida,
es ist ein allgemeines Problem, dass Arbeitnehmer meist nicht ohne Weiteres bereit sind, Neuerungen in ihrem Arbeitsumfeld aufzugreifen und bedingungslos umzusetzen. Dies kann dann bis zum passiven oder gar aktiven Widerstand gehen („Dienst nach Vorschrift“, Krankschreibungen usw.).
Für die Lösung solcher Probleme kenne ich keine Patentrezepte. Es gibt mehrere Wege, hier zu einer Befriedung der Situation zu kommen: Man kann sich für eine harte oder eine weiche „Linie“ entscheiden.
Bei Härte kämen Abmahnungen, Umsetzungen und ggf. Kündigungen in Betracht. Will man dies vermeiden, wird man sich für Gespräche mit den Mitarbeiten entscheiden müssen, Einzelgespräche, Teamgespräche. Dabei wird es darum gehen müssen, den Mitarbeitern die neue Situation verständlich zu machen und Akzeptanz anzustreben. Möglicherweise ist gerade eine solche Vorbereitung auf die Neuerungen vernachlässigt worden, so dass man jetzt vor den Folgen der mangelnden Mitarbeiterbeteiligung steht. Sie sollte, das wäre meine Vorstellung, nachgeholt werden. Es versteht sich, dass man sich den Einwänden und Argumenten der Mitarbeiter gegenüber aufgeschlossen zeigen sollte. Mitarbeiterbeteiligung bedeutet nicht schlicht alles durchsetzen, was „von oben“ kommt.
Ich kenne verschiedene Arbeitsbereiche, in denen auf Anordnung der Geschäftsführung bedingungslos neue Rahmenbedingungen durchzusetzen waren. In all diesen Fällen gab es Widerstand und erhebliche Verärgerung, Demotivation auf Mitarbeiterseite. Eine kluge Geschäfts- und Mitarbeiterführung versucht dies auszuschließen.
Mit freundlichen Grüßen
Mechthild Klepper

Gast

Kommunikationsprobleme ?

Beitrag von Gast » 10.09.2004, 15:48

.... Die Mitarbeiter dieser Ambulanz waren und sind äußerst unflexibel was die Annahme dieser neuen Fakultäten angeht, ich möchte sagen, bislang kann man fast schon von Arbeitsverweigerung sprechen. Da in der Vergangenheit augenscheinlich jede Menge in dieser Ambulanz schief gelaufen ist, es den Mitarbeitern aber vollkommen an Selbstreflexion mangelt sehe ich sämtliche, bislang als von mir als Vorurteile betrachteten Aussagen der Geschäftführung nun mittlerweile als bestätigt an. ...
Hallo, es kann sein, dass die Mitarbeiter wirklich nicht gut geeignet sind für Neuerungen. Aber auch mir drängt sich der Verdacht auf, dass bei Euch - zumindest in Teilen - die Kommunikation nicht funktioniert hat. Neuerungen werden angekündigt und diskutiert. Argumente der "Gegenseite" sind aufzugreifen usw.
Wenn das wirklich nicht so gelaufen ist, muss die Diskussions- und Verständigungsarbeit nachgeholt werden. Das scheint mir der beste Weg. Härte gefährdet rundum den Betriebsfrieden.
MfG
Hermi

Gast

Umstrukturierung erklären & motivieren

Beitrag von Gast » 11.09.2004, 11:39

Vor einiger Zeit habe ich auch eine Umstrukturierung miterlebt. Sie wurde von langer Hand vorbereit und dann überfallartig durchgeführt - aber ohne betriebliche Öffentlichkeit; d.h. ohne irgendeine Beteiligung der MitarbeiterInnen. Die MitarbeiterInnen waren allesamt völlig überrascht und irritiert. Es kam zwangsläufig zu einer Art Verweigerungshaltung. Diese unerfreuliche Arbeitsplatzsituation konnte nur überwunden werden, weil sich die Betriebsleitung (vor allem die PDL) umfassend bemühte, die Maßnahmen zu erklären und letztlich die MitarbeiterInnen von der Notwendigkeit zu überzeugen. Von da an war die Maßnahme ein Erfolg.
MFG
Lothar Kämmerling

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