Altenpflegerinnen wegen versuchten Totschlags vor Gericht

Pflegespezifische Themen; z.B. Delegation, Pflegedokumentation, Pflegefehler und Haftung, Berufsrecht der Pflegeberufe

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Altenpflegerinnen wegen versuchten Totschlags vor Gericht

Beitrag von WernerSchell » 10.01.2018, 07:13

Die Westdeutsche Zeitung berichtete am 27.12.2017:

Düsseldorf
104-Jährigen im Heim ermordet?

Von Dieter Sieckmeyer
Prozess gegen zwei Pflegerinnen beginnt im Januar. Sie ließen Senior angeblich einfach sterben.

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104 Jahre alt war Herbert D. (Name geändert), als er am 23. Dezember vor drei Jahren in einem Oberbilker Senioren-Wohnheim starb. Trotz des hohen Alters trat der Tod des Seniors völlig überraschend ein. Nach langen Ermittlungen kam die Staatsanwaltschaft zu der Überzeugung, dass zwei Pflegerinnen den Mann falsch behandelten und einfach sterben ließen. Die beiden 35 und 51 Jahre alten Frauen müssen sich vom 9. Januar an vor dem Landgericht verantworten. „Mord durch Unterlassen“ wird ihnen in der Anklageschrift vorgeworfen.
… (weiter lesen unter) …. http://www.wz.de/lokales/duesseldorf/10 ... -1.2584374

Siehe auch Bericht unter > http://www.rp-online.de/nrw/staedte/due ... -1.7289242

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Heimträger und Staatsanwaltschaft Düsseldorf wurden von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk angeschrieben. Rückmeldungen und weitere Informationen bleiben abzuwarten. - Kurzhinweis bei Facebook ...:
104 Jahre alt war ein pflegebedürftiger Senior, als er vor drei Jahren trotz seines hohen Alters in einem Senioren-Wohnheim völlig überraschend starb. Nach langen Ermittlungen kam die Staatsanwaltschaft Düsseldorf zu der Überzeugung, dass zwei Altenpflegerinnen den Mann falsch behandelten und einfach sterben ließen. Die beiden Pflegerinnen müssen sich vom 09.01.2018 an vor dem Landgericht Düsseldorf wegen ihres Verhaltens verantworten. „Mord durch Unterlassen“ wird ihnen in der Anklageschrift vorgeworfen. - Auf den Prozess darf man gespannt sein, da vielfältige tatsächliche und rechtliche Fragestellungen zu hinterfragen bzw. zu beurteilen sein werden, z.B. hinsichtlich der Mordmerkmalge, Delegationspraxis, Verantwortlichkeiten von Führungskräften und Ärzten …. - Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk wird das Strafverfahren in den Blick nehmen und informieren!
>>> viewtopic.php?f=3&t=22434


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Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk hat u.a. die Staatsanwaltschaft Düsseldorf angeschrieben und um weitere Informationen gebeten. Dies auch deshalb, weil der Mordvorwurf voraussichtlich allergrößtes Medieninteresse auslösen wird. Eine erste Einschätzung von hier hat zum Ergebnis geführt, dass der erhobene Mordvorwurf wahrscheinlich keinen Bestand haben kann. Denn insoweit gelten enge Tatbestandsmerkmale, die nach den bisherigen Informationen nicht vorzulegen scheinen. Im Übrigen wurde die Staatsanwaltschaft auch darauf aufmerksam gemacht, dass hier Fragen der Arzneimittelversorgung grundsätzlicher Art eine Rolle spielen und nachgefragt werden sollte, welche Entscheidungen behandelnde Ärzte und Führungskräfte zur sicheren Patientenversorgung getroffen haben. Wie war die Delegationspraxis organisiert? Wer durfte injizieren? Gab es insoweit ausreichende Befähigungsprüfungen und -nachweise? Gab es eine Bedarfsmedikation mit ausreichender inhaltlicher Abklärung? Vielfältige Fragen, die nach hiesiger Überzeugung (auch) einer Abklärung bedürfen. Man darf gespannt sein! - Werner Schell
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Pflegerinnen vor Gericht - Anklage wertet Überdosis für Senior als Totschlag

Beitrag von WernerSchell » 11.01.2018, 07:23

Kölner Stadt-Anzeiger vom 09.01.2018:
104-Jähriger starb: Altenpflegerinnen wegen versuchten Totschlags vor Gericht

Düsseldorf - Zwei Altenpflegerinnen sollen in Düsseldorf einen 104-Jährigen versehentlich mit einer Überdosis Schmerzmittel getötet haben. Seit Dienstag müssen sie sich wegen versuchten Totschlags vor dem Landgericht verantworten. Außerdem droht ihnen ein Berufsverbot.
Weil sie keine Hilfe gerufen haben sollen, als sie ihren Fehler bemerkten, hatte die Staatsanwaltschaft dies sogar als Mord gewertet. Doch das Düsseldorfer Landgericht hatte den Vorwurf noch vor dem Prozessauftakt am Dienstag in versuchten Totschlag abgemildert. Ein Gutachter hatte nicht ausgeschlossen, dass für den Mann ohnehin jede Hilfe zu spät gekommen wäre. Zugleich kündigte das Gericht an, dass der Mordvorwurf damit noch nicht endgültig vom Tisch sei.
… (weiter lesen unter) …
https://www.ksta.de/29455920

Siehe auch Bericht der Rheinischen Post vom 9. Januar 2018
Pflegerinnen in Düsseldorf vor Gericht
Anklage wertet Überdosis für Senior als Totschlag


Düsseldorf. Überraschung beim Düsseldorfer Landgericht: Die beiden Altenpflegerinnen, die durch eine irrtümlich verabreichte Schmerzmittel-Überdosis Ende 2014 einen 104-jährigen Heimbewohner getötet haben sollen, dürfen auf eine Bewährungsstrafe hoffen. Von Wulf Kannegießer
Das ergab sich am Dienstag zum Prozessauftakt gegen die Frauen (51 und 35). Die Anklage war anfangs von Mord durch Unterlassen ausgegangen, weil die Pflegerinnen die Todesgefahr für den Senior erkannt, aber keinen Notarzt alarmiert hatten. Doch die Richter ließen diese Version nicht zur Verhandlung zu. Nach neuestem Gutachten der Rechtsmedizin wäre der Greis wohl auch gestorben, wenn die Frauen noch Hilfe geholt hätten. Also wird gegen sie vorerst wegen versuchten Totschlags verhandelt.
… (weiter lesen unter) … http://www.rp-online.de/nrw/staedte/due ... -1.7309954

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Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk wird in der Angelegenheit weiter informieren!
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
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104-Jährigen tot gespritzt - Geldstrafe und Verwarnung für Altenpflegerinnen

Beitrag von WernerSchell » 15.02.2018, 07:33

SIE SPRITZTEN EINEN 104-JÄHRIGEN TOT ++ Geldstrafe und Verwarnung für Altenpflegerinnen ++ Eine der Angeklagten ist vor Urteil verschwunden ++
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Die Rheinische Post berichtete am 14.02.2018:
104-Jähriger in Düsseldorf totgespritzt
Angeklagte Altenpflegerin vor Urteil verschwunden

Düsseldorf. Im Prozess um den Tod eines 104-Jährigen in einem Düsseldorfer Pflegeheim ist am Mittwoch das Urteil gefallen. Angeklagt waren zwei Altenpflegerinnen, von denen nun überraschend nur eine vor Gericht erschien.
Für eine der zwei Altenpflegerinnen, die sich seit einem Monat beim Landgericht für den Tod eines 104-jährigen Pflegeheimbewohners verantworten müssen, war die Prozessbelastung offenbar zu groß: Kurz vor dem Urteil am Mittwoch ist die 51-Jährige plötzlich verschwunden. Ihr Arbeitgeber habe sie als vermisst gemeldet, auch für die Polizei war die Frau in ihrer Wohnung nicht zu finden, zudem fehlten ihr Auto, die Papiere dazu und der Schlüssel. Das gab der Vorsitzende Richter am Mittwoch bekannt.
In Abwesenheit der 51-Jährigen kam das Gericht trotzdem zu einem Urteil. Beide Frauen wurden wegen fahrlässiger Tötung verurteilt, die 51-Jährige muss 6000 Euro Strafe zahlen, bei ihrer Kollegin wurde die gleiche Strafe sogar zur Bewährung ausgesetzt. Anfangs war die Anklage noch von Mord ausgegangen.
… (weiter lesen unter) … http://www.rp-online.de/nrw/staedte/due ... -1.7395886
Siehe auch Bericht der "Bild" > https://www.bild.de/regional/duesseldor ... .bild.html
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Altenpflegeprozess - Geldstrafe für Todesspritze, Pflegerin weg

Beitrag von WernerSchell » 16.02.2018, 07:14

Ärzte Zeitung online, 15.02.2018
Altenpflegeprozess
Geldstrafe für Todesspritze, Pflegerin weg

DÜSSELDORF. Weil sie einen 104-Jährigen mit einer Überdosis Schmerzmittel getötet haben soll, ist eine Altenpflegerin in Düsseldorf zu 6000 Euro Geldstrafe verurteilt worden. Das Landgericht sprach die 51-Jährige und ihre 35 Jahre alte Kollegin wegen fahrlässiger Tötung schuldig.
... (weiter lesen unter) ... https://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=95 ... efpuryykqr
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