Der Pflegenotstand ist trotz Reform nicht aufgelöst worden
Verfasst: 27.02.2017, 08:29
Der Pflegenotstand ist trotz Reform nicht aufgelöst worden
Ich habe NE-WS 89.4, dem Radiosender im Rhein-Kreis Neuss, vor einigen Wochen umfänglich für ein Interview zur Pflege zur Verfügung gestanden. Dabei habe ich auf die tatsächlichen Leistungsverbesserungen aufgrund der Pflegestärkungsgesetze (PSG) aufmerksam gemacht, andererseits aber auch die fortbestehenden unzureichenden Pflege-Rahmenbedingungen, v.a. die nicht ausreichenden Stellenschlüssel, verdeutlicht. Das Interview ist offensichtlich am 09.02.2017 teilweise in mehrere Vormittagsbeiträgen des Senders eingefügt und ausgestrahlt worden. Darüber wurde in den NE-WS 89.4 NACHRICHTEN am 09.02.2017 wie folgt informiert:
Rhein-Kreis Neuss
Personalmangel in der Pflege
In der Pflege im Rhein-Kreis Neuss gibt es zu wenig Personal. Das kritisiert der Neusser Pflegeexperte Werner Schell. Sowohl in Pflegeheimen als auch in ambulanten Pflegediensten sei der vorgegebene Stellenschlüssel nicht ausreichend. Für die Patienten bleibe dadurch im Arbeitsalltag kaum Zeit, sagt Schell. Zu wenig Personal, Geld und Zeit für zu viele Pflegebedürftige. In den nächsten Jahren könnte sich diese Situation noch zuspitzen. Aktuell gibt es hier im Rhein-Kreis Neuss rund 14.000 Pflegebedürftige. Schätzungen gehen davon aus, dass es in knapp 15 Jahren schon 20.000 sein könnten. Bundesweit ist der Trend ähnlich. Darum fordert Schell von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe schon jetzt mehr Geld für mehr Stellen in der Pflege.
Gröhe hat auf NE-WS 89.4 Nachfrage mitgeteilt, dass er dem Wunsch nachkommen wolle. Jährlich sollen zusätzlich fünf Milliarden Euro investiert werden, sagte er unserer Redaktion. Außerdem würde man aktuell über eine modernere Pflegeausbildung beraten. So soll eine Ausbildungsvergütung bezahlt werden.
Quelle: NE-WS 89.4 Lokalnachrichten vom 09.02.2017
http://news894.de/aktuell/lokale-news/n ... _3924.html
+++
Im Forum von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk ist in zahlreichen Beiträgen auf die fortbestehenden unzureichenden Stellenschlüssel aufmerksam gemacht worden (siehe u.a. die unten angefügten Links). Im Rahmen des § 113c SGB XI soll bis zum Jahr 2020 ein Konzept für ein Personalbemessungsbemessungssystem erarbeitet werden. Was danach kommt, ist völlig ungewiss. Wir brauchen JETZT deutlich mehr Stellen. Es ist also nicht richtig, seitens des Ministerium zu suggerieren, mit zusätzlich fünf Milliarden Euro werde den Personalwünschen nachgekommen. Die genannte Summe ist zur Abdeckung aller Leistungsverbesserungen durch die PSG vorgesehen. Die allseits geforderte und dringend notwendige Personalaufstockung durch Pflegekräfte ist leider nicht in Sicht. Die zur Zeit diskutierte Reform der Pflegeberufegesetze hat mit den Stellenschlüsseln überhaupt nichts zu tun. Auch das Thema Ausbildungsvergütung ist im Zusammenhang mit der Stellenschlüsselproblematik nicht relevant. - Werner Schell
Auszubildende in Pflegeberufen leiden unter Zeitdruck - dpa Bildfunk
Links (Auswahl):
viewtopic.php?f=3&t=21471
viewtopic.php?f=3&t=21847
viewtopic.php?f=4&t=21511
viewtopic.php?f=3&t=21908
viewtopic.php?f=3&t=21791
viewtopic.php?f=3&t=21684
viewtopic.php?f=3&t=21567
viewtopic.php?f=3&t=21484
viewtopic.php?f=3&t=21363
viewtopic.php?f=4&t=21661
Das Statements von Werner Schell beim Neusser Pflegetreff am 21.10.2015
in Anwesenheit von Hermann Gröhe, BMG, ist anschaubar unter:
> https://youtu.be/qbyHRxX9ikk
Die wesentlichen Aussagen:
- Mehr Pflegepersonal - jetzt und nicht später!
- Mehr Zeit für Zuwendung und Pflege ermöglichen.
- Der im PSG II vorgesehene § 113c SGB XI, der ein Personalbemessungssystem anspricht, reicht nicht!
- Mängel müssen abgestellt werden, auch im Hinblick auf den Einsatz der Betreuungskräfte nach § 87b SGB XI.
+++
"CAREkonkret", Die Wochenzeitschrift für Entscheider in der Pflege, hat in ihrer Ausgabe vom 17.02.2017 zum Thema "Stellenschlüssel" Position bezogen und getitelt:
"System der Personalbemessung bis 2020 - Scheindiskussionen lassen wertvolle Zeit vertreichen."
Der Beitrag wurde auf der Grundlage eines Interviews mit der Wissenschaftlicherin Dr. Beatrice Moreno gefertigt.
Zitat:
"Angesichts der desolaten Situation in der Pflege ist nicht nachvollziehbar,
warum trotz der internationalen Datenlage die Problemlösung vom Gesetzgeber
weit in die Zukunft datiert wurde." - Dr. Beatrice Moreno
Die Wissenschaftlerin hat damit das aktuell zum Ausdruck gebracht,
was von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk seit Jahren eingefordert wird.
Verbesserte Stellenschlüssel und mehr Pflegepersonal JETZT !
Ich habe NE-WS 89.4, dem Radiosender im Rhein-Kreis Neuss, vor einigen Wochen umfänglich für ein Interview zur Pflege zur Verfügung gestanden. Dabei habe ich auf die tatsächlichen Leistungsverbesserungen aufgrund der Pflegestärkungsgesetze (PSG) aufmerksam gemacht, andererseits aber auch die fortbestehenden unzureichenden Pflege-Rahmenbedingungen, v.a. die nicht ausreichenden Stellenschlüssel, verdeutlicht. Das Interview ist offensichtlich am 09.02.2017 teilweise in mehrere Vormittagsbeiträgen des Senders eingefügt und ausgestrahlt worden. Darüber wurde in den NE-WS 89.4 NACHRICHTEN am 09.02.2017 wie folgt informiert:
Rhein-Kreis Neuss
Personalmangel in der Pflege
In der Pflege im Rhein-Kreis Neuss gibt es zu wenig Personal. Das kritisiert der Neusser Pflegeexperte Werner Schell. Sowohl in Pflegeheimen als auch in ambulanten Pflegediensten sei der vorgegebene Stellenschlüssel nicht ausreichend. Für die Patienten bleibe dadurch im Arbeitsalltag kaum Zeit, sagt Schell. Zu wenig Personal, Geld und Zeit für zu viele Pflegebedürftige. In den nächsten Jahren könnte sich diese Situation noch zuspitzen. Aktuell gibt es hier im Rhein-Kreis Neuss rund 14.000 Pflegebedürftige. Schätzungen gehen davon aus, dass es in knapp 15 Jahren schon 20.000 sein könnten. Bundesweit ist der Trend ähnlich. Darum fordert Schell von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe schon jetzt mehr Geld für mehr Stellen in der Pflege.
Gröhe hat auf NE-WS 89.4 Nachfrage mitgeteilt, dass er dem Wunsch nachkommen wolle. Jährlich sollen zusätzlich fünf Milliarden Euro investiert werden, sagte er unserer Redaktion. Außerdem würde man aktuell über eine modernere Pflegeausbildung beraten. So soll eine Ausbildungsvergütung bezahlt werden.
Quelle: NE-WS 89.4 Lokalnachrichten vom 09.02.2017
http://news894.de/aktuell/lokale-news/n ... _3924.html
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Im Forum von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk ist in zahlreichen Beiträgen auf die fortbestehenden unzureichenden Stellenschlüssel aufmerksam gemacht worden (siehe u.a. die unten angefügten Links). Im Rahmen des § 113c SGB XI soll bis zum Jahr 2020 ein Konzept für ein Personalbemessungsbemessungssystem erarbeitet werden. Was danach kommt, ist völlig ungewiss. Wir brauchen JETZT deutlich mehr Stellen. Es ist also nicht richtig, seitens des Ministerium zu suggerieren, mit zusätzlich fünf Milliarden Euro werde den Personalwünschen nachgekommen. Die genannte Summe ist zur Abdeckung aller Leistungsverbesserungen durch die PSG vorgesehen. Die allseits geforderte und dringend notwendige Personalaufstockung durch Pflegekräfte ist leider nicht in Sicht. Die zur Zeit diskutierte Reform der Pflegeberufegesetze hat mit den Stellenschlüsseln überhaupt nichts zu tun. Auch das Thema Ausbildungsvergütung ist im Zusammenhang mit der Stellenschlüsselproblematik nicht relevant. - Werner Schell
Auszubildende in Pflegeberufen leiden unter Zeitdruck - dpa Bildfunk
Links (Auswahl):
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Das Statements von Werner Schell beim Neusser Pflegetreff am 21.10.2015
in Anwesenheit von Hermann Gröhe, BMG, ist anschaubar unter:
> https://youtu.be/qbyHRxX9ikk
Die wesentlichen Aussagen:
- Mehr Pflegepersonal - jetzt und nicht später!
- Mehr Zeit für Zuwendung und Pflege ermöglichen.
- Der im PSG II vorgesehene § 113c SGB XI, der ein Personalbemessungssystem anspricht, reicht nicht!
- Mängel müssen abgestellt werden, auch im Hinblick auf den Einsatz der Betreuungskräfte nach § 87b SGB XI.
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"CAREkonkret", Die Wochenzeitschrift für Entscheider in der Pflege, hat in ihrer Ausgabe vom 17.02.2017 zum Thema "Stellenschlüssel" Position bezogen und getitelt:
"System der Personalbemessung bis 2020 - Scheindiskussionen lassen wertvolle Zeit vertreichen."
Der Beitrag wurde auf der Grundlage eines Interviews mit der Wissenschaftlicherin Dr. Beatrice Moreno gefertigt.
Zitat:
"Angesichts der desolaten Situation in der Pflege ist nicht nachvollziehbar,
warum trotz der internationalen Datenlage die Problemlösung vom Gesetzgeber
weit in die Zukunft datiert wurde." - Dr. Beatrice Moreno
Die Wissenschaftlerin hat damit das aktuell zum Ausdruck gebracht,
was von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk seit Jahren eingefordert wird.
Verbesserte Stellenschlüssel und mehr Pflegepersonal JETZT !