Merkel zollt Pflegekräften großen Respekt ... aber

Pflegespezifische Themen; z.B. Delegation, Pflegedokumentation, Pflegefehler und Haftung, Berufsrecht der Pflegeberufe

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Merkel zollt Pflegekräften großen Respekt ... aber

Beitrag von WernerSchell » 29.12.2016, 07:59

Bild Merkel zollt Pflegekräften großen Respekt
- 17.12.2016: Menschen, die sich für den Pflegeberuf entschieden,
verdienten Anerkennung, so die Kanzlerin. Sie erklärt, besonders für
Demenzkranke brächten der neue Pflegebegriff und die
Einführung der neuen Pflegegrade Verbesserungen.


Der Filmbeitrag (= 5,30 Minuten) ist wie folgt abrufbar:
https://www.bundeskanzlerin.de/Webs/BKi ... _node.html
bzw. https://www.youtube.com/watch?v=OeuiAYyAUd8

Bild

Anmerkungen der Moderation - Kommentierung zu den Erklärungen der Kanzlerin :
Kanzlerin Merkel erklärte bereits 2013: Altenpfleger haben härteren Job als ich ... Pflegekräfte werden seit Jahren mit Erklärungen umworben, z.B. mit Bekundungen wie etwa: Sie verdienen "Wertschätzung und Anerkennung". Ihre Arbeitsbedingungen bleiben aber anhaltend mehr als belastend und die Vergütungen für die schwere Arbeit am Menschen sind auch bislang nicht verbessert worden. Ich habe die Bundeskanzlerin am 20.02.1012 angeschrieben und auf die entsprechenden Reformnotwendigkeiten aufmerksam gemacht. Der Brief ist nachlesbar unter folgender Adresse: http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... 122011.pdf - Eine Antwort habe ich nicht erhalten. Dazu ein Statement bei Youtube > https://www.youtube.com/watch?v=XYqs_-kZtgE Und was aus der Sicht des Jahres 2016 schlimmer ist … die Pflege-Rahmenbedingungen in den Heimen sind trotz einiger Reformgesetze nicht verbessert worden! Die viel gepriesenen Pflegestärkungsgesetze geben keine Antworten, wie die unzureichenden Pflegebedingungen aktuell aufgelöst werden können! > viewtopic.php?f=3&t=21471

Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk hat in jüngster Zeit mehrfach zur Pflegereform Stellung genommen und u.a. in Kürze folgende Hinweise gegeben:
Die von der GroKo verabschiedeten drei Pflegestärkungsgesetze haben eine Reihe von Leistungsverbesserungen gebracht. Manches ist gut gelungen, anderes unzureichend geblieben. Der am 01.01.2017 in Kraft tretende neue Pflegebedürftigkeitsbegriff wird die Menschen mit Demenz in den Kreis der Leistungsempfänger aufnehmen. Die neuen Regelungen für die Erlangung der Pflegegrade sind aber kompliziert und verschlechtern die Einstufungskriterien für die Menschen mit ausschließlich körperlichen Defiziten. Auch wenn zunächst niemand schlechter gestellt wird, sind zukünftige Veränderungen zu bedenken. Das neue Begutachtungsverfahren stellt nicht mehr auf minutenweise zu prüfende Defizite ab. Dafür gibt es andere Einschätzungen, die ebenfalls anhand von subjektiven Bewertungen vorzunehmen sind. Wenn behauptet wird, die "Minutenpflege" würde abgeschafft, muss dem heftig widersprochen werden. Denn die unzureichenden Stellenschlüssel für die Pflegeeinrichtungen bleiben im Wesentlichen unverändert. Daher wird die Zuwendungszeit durch das Pflegepersonal nicht ausgeweitet.
Zwingend notwendig erscheint die Schaffung eines bundeseinheitlichen Personalbemessungssystems, das die pflegerischen Zuwendungszeiten deutlich ausweiten hilft. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Pflege in den Heimen nach pflegewissenschaftlichen Standards zu erfolgen hat (§ 11 SGB XI). Dies lassen die derzeitigen Pflege-Rahmenbedingungen trotz Reformgesetze nicht zu. Daher wird es bei der vielfach beklagten mangelhaften Zuwendungszeit durch das Pflegepersonal verbleiben. Der § 113c SGB XI, der für das Jahr 2020 oder später Lösungsmöglichkeiten andeutet, ist höchst umstritten und bietet für JETZT und die nächsten Jahre zunächst einmal keine Auflösung des Pflegenotstandes.
Um dem Grundsatz "ambulant vor stationär" endlich mehr Geltung zu verschaffen, sind altengerechte Quartiershilfen in den Kommunen dringend geboten. Diese Quartiershilfen würden bestens dazu beitragen können, die pflegenden Angehörigen in jeder Hinsicht zu unterstützen. Diesbezüglich ist bekannt, was zu tun wäre. Modellvorhaben und Projekte sind völlig unnötig und reine Ablenkungsmanöver.

Quelle: viewtopic.php?f=4&t=21892

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Auszubildende in Pflegeberufen leiden unter Zeitdruck - dpa Bildfunk

Pflegereform - "Trotz aller Verbesserungen muss man sich aber im Klaren darüber sein,
dass die Pflege durch die Einführung eines neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs nicht automatisch besser wird.
Auch der Pflegefachkräftemangel - gerade in vollstationären Pflegeeinrichtungen - wird dadurch noch nicht behoben."

Zitat Dr. Renate Richter, Leiterin der Abteilung Sozialmedizin bei MEDICPROOF, dem medzinischen Dienst der PKV, in Magazin "PKVbublik", September 2016.

+++
Siehe auch unter:
Pia Wieteck und Sebastian Kraus
Personalbedarf Pflege
Sektorenübergreifende Analyse der Pflegepersonalsituation und ihrer
Bemessungsgrundlagen mit Handlungsempfehlungen

>>>> viewtopic.php?f=3&t=21847
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Gute Personalausstattung in der Pflege

Beitrag von WernerSchell » 30.12.2016, 08:21

Gute Personalausstattung in der Pflege:
Die gesamte Gesellschaft muss diese Verantwortung tragen und auch bereit sein,
für gute Pflege angemessen Geld zu zahlen.

Melanie Huml, Bayerische Staatsministerin für Gesundheit und Pflege (in "bpa.Magazin", 4/2016).

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Merkel zollt Pflegekräften großen Respekt ... aber

Beitrag von WernerSchell » 01.01.2017, 07:53

Am 01.01.2017 bei Facebook gepostet:
Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten. - Katharina von Siena
Vorsorglich stelle ich ein „Neujahrsgebet“ vor.- Man könnte dem Text noch aus aktuellem Anlass hinzufügen:
„Gib den Politikern und sonst Verantwortlichen die Einsicht, dass die Pflege - Rahmenbedingungen in Krankenhäusern und Heimen schnellstmöglich verbessert werden müssen und lasse deutlich werden, ... dass es nur mit mehr Pflegepersonal eine bessere Pflege geben kann. Denn nicht ökonomische Erwägungen dürfen dominieren, sondern allein die Interessen der kranken und pflegebedürftigen Menschen.“
viewtopic.php?f=4&t=21865
+++
Neujahrsgebet des Pfarrers von St. Lamberti
zu Münster aus dem Jahre 1883

Herr, setze dem Überfluss Grenzen –
und lasse die Grenzen überflüssig werden.
Lasse die Leute kein falsches Geld machen –
und auch das Geld keine falschen Leute.
Nimm den Ehefrauen das letzte Wort –
und erinnere die Männer an ihr erstes.
Schenke unseren Freunden mehr Wahrheit –
und der Wahrheit mehr Freunde.
Bessere solche Beamte, Geschäfts- und Arbeitsleute,
die wohl tätig – aber nicht wohltätig sind.
Gib den Regierenden gute Deutsche –
und den Deutschen eine gute Regierung.
Herr, sorge dafür, dass wir alle in den Himmel kommen –
aber bitte nicht sofort.
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Bezahlung von Pflegekräften nicht ausreichend

Beitrag von WernerSchell » 04.01.2017, 18:16

Bundesverband Ambulante Dienste und Stationäre Einrichtungen e. V.
Bundesgeschäftsstelle, Annastr. 58–64, 45130 Essen,
Tel. 0201 . 354001, Fax: 0201 . 357980, E-Mail: info@bad-ev.de


Bezahlung von Pflegekräften „nicht ausreichend“?

„Wer bessere Bezahlung von Pflegekräften will,
muss Preis-Dumping bei Pflegeleistungen stoppen!“


Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich kürzlich zur schlechten Bezahlung von Pflegekräften geäußert und in einem Interview ausgeführt: „Die Bezahlung ist immer noch so, dass viele sagen: ,Das ist nicht ausreichend‘ – und das kann ich auch verstehen.“
„Doch Verständnis allein genügt nicht, um zu erreichen, was ein vielfach formulierter politischer Wille und auch der Wunsch des bad e.V. ist: das Vergütungs-Niveau von Pflegefachkräften merklich zu verbessern!“, erklärt Andreas Kern, 1. Vorsitzender des Bundesverbands Ambulante Dienste und Stationäre Einrichtungen (bad) e.V., der die Interessen von rd. 1000 Betrieben bundesweit vertritt.


„Zunächst muss man festhalten, dass viele Pflegeeinrichtungen schon heute Gehälter zahlen, die an der oberen Grenze des ihnen wirtschaftlich Möglichen liegen. Wer das derzeit nicht tut, hat ohnehin keine Chancen, auf dem hart umkämpften Markt Pflegefachkräfte zu bekommen oder zu halten. Somit werden die wenigen ,Lohnminimierer‘ mittelfristig zwangsläufig vom Markt verschwinden“, stellt Kern weiterhin fest.

„Unabhängig von der schon jetzt vorherrschenden Bereitschaft, gute Löhne zu zahlen, streben wir an, die Attraktivität der Pflegeberufe deutlich zu steigern und eine erheblich bessere Bezahlung wäre hierfür ein wichtiger Baustein! Aber wer hier Forderungen stellt, muss auch so ehrlich sein und eingestehen, dass das zusätzliche Geld für steigende Personalkosten irgendwoher kommen muss! Doch Kranken- und Pflegekassen haben in den letzten Vergütungsverhandlungen unmissverständlich klargestellt, dass sie eine Steigerung der Kosten für (behandlungs-)pflegerische Leistungen kategorisch ablehnen, wenn hierdurch ausschließlich die Attraktivität des Pflegeberufs verbessert werden soll. Dies hat zur Konsequenz, dass sie nicht gewillt sind, vom Preis-Dumping in der ambulanten Pflege abzurücken und Vergütungserhöhungen zu akzeptieren, die deutlich über den durchschnittlichen Lohnsteigerungen liegen. Diese betrugen zumeist lediglich zwischen 2 und 3 Prozent – ausgehend von einem traditionell niedrigen Pflegepreis-Niveau sind damit aber keine großen Sprünge bei der Gehaltsentwicklung möglich!“ Aus der aktuellen Gewinnspanne von Pflegeeinrichtungen seien elementare Veränderungen beim Gehalt nicht zu finanzieren, stellt Kern klar.

„Jeder Unternehmer ist darauf angewiesen, seine Kosten über die Preise seiner Leistungen zu refinanzieren. Wenn man der Pflege dieses Recht – auch bei deutlich gestiegenen Gehältern – in der Praxis zugestehen würde, dann wäre ein ansprechenderes Gehalts-Niveau kurzfristig sichergestellt!“, meint auch Andrea Kapp, Bundesgeschäftsführerin des bad e.V. „Außerdem darf es keinen Unterschied machen, ob eine Pflegeeinrichtung einem öffentlichen oder privaten Träger angehört. Vergütungen für Pflegefachkräfte sollten bundesweit und trägerunabhängig wirtschaftlich attraktiv sein, um dem oft beklagten Fachkräftemangel in der Pflege wirksam zu begegnen.“

Der bad e.V. verlangt vor diesem Hintergrund ein klares Bekenntnis der Politik: „Wir fordern die Bundesregierung auf, sich dazu zu positionieren, welcher Stundenlohn für Pflegefachkräfte aus ihrer Sicht angestrebt werden soll! Konsequenterweise rufen wir den Gesetzgeber auf, die Selbstverwaltung mit der Umsetzung dieses Ziels und einer entsprechenden Pflege-Preisgestaltung zu beauftragen. Die Einsparungsbemühungen der gesetzlichen Kostenträger müssen insofern eingeschränkt werden und die derzeitigen rechtlichen Rahmenbedingungen, die Kostenträgern eine Berufung auf vermeintliche Preisobergrenzen nur allzu leicht machen, müssen entsprechend geändert werden“, stellt Kern klar.

Die jüngsten gesetzlichen Änderungen, die insbesondere eine Anerkennung von Tariflöhnen bzw. Mitarbeiterentlohnung auf Tariflohn-Niveau ermöglichen sollen, sind hier dagegen nicht die Lösung: „Die Tariflohnabschlüsse der Vergangenheit und die hierauf erfolgten moderaten Vergütungsabschlüsse zeigen doch bereits, dass auf diesem Weg ein Wandel hin zu einer wirtschaftlich deutlich höheren Attraktivität der Pflegefachkraftberufe nicht erreicht werden kann“, stellt Kapp fest. „Deshalb bleibt es weiterhin dabei, dass die Wahl eines Pflegeberufes leider noch immer maßgeblich von einer idealistischen Einstellung geprägt sein muss. So sympathisch dies im Einzelfall auch ist, kann man doch nicht ernsthaft in Abrede stellen, dass es weiterer Faktoren bedarf, um die Pflegeberufe attraktiv genug zu machen für die große Anzahl von Menschen, die wir in Zukunft brauchen werden. Und dies wird nur funktionieren, wenn von staatlicher Seite die Bereitschaft entwickelt wird, deutlich mehr Geld in die Hand zu nehmen als bisher. Von ,Verständnis‘ und öffentlichen Bekundungen allein können sich die Betroffenen nichts kaufen.“


Der Bundesverband Ambulante Dienste und Stationäre Einrichtungen (bad) e.V. mit seinem Hauptsitz in Essen wurde 1988 gegründet. Er vertritt die Interessen von bundesweit rund 1000 zumeist privat geführten Pflegediensten und -einrichtungen und stellt damit einen der großen Leistungserbringerverbände in der Wachstumsbranche Pflege und Betreuung dar. Ziel seiner Arbeit ist es, die Qualität und die Bedingungen der Leistungserbringung der ambulanten und stationären Pflege zu verbessern: und zwar gleichermaßen für die Unternehmen, die Pflegenden und die Patienten. Der bad e.V. mit seinen Landesorganisationen führt Verhandlungen unter anderem zu Vergütungsbedingungen für Pflegedienste und Pflegesätze für Heime. Der bad e.V. ist in den wichtigen Beratungsgremien in Berlin vertreten und wird zu Änderungen pflegerelevanter Gesetze angehört. Zudem müssen die Landesorganisationen zu geplanten Landesgesetzen und -vorschriften gehört werden. Diese haben seit der Föderalismusreform im Pflegebereich erheblich an Bedeutung gewonnen.

Quelle: Pressemitteilung vom 04.01.2017
Kontakt: Andrea Kapp, RA‘in
Bundesgeschäftsführerin bad e.V.
Qualitätsbeauftragte (TÜV)


>>> http://www.bad-ev.de/wer-bessere-bezahl ... en-stoppen
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Der Pflegenotstand bleibt uns erhalten!

Beitrag von WernerSchell » 09.01.2017, 08:32

Am 09.01.2017 bei Facebook gepostet:

Mit "Minutenpflege" wurden bislang Verrichtungen beim Einstufungsverfahren bei Pflegebedürftigkeit, an Zeitwerten ausgerichtet, benannt. Nun wird behauptet, mit dem PSG II wäre die Minutenpflege abgeschafft. Tatsächlich werden bei der Vergabe von Pflegegraden nicht mehr Minuten gezählt, dafür gibt es andere Einschätzungserwägungen, die ähnlich dem Minutenzählen andere subjektive Beurteilungen zum Inhalt haben. Der Streit wird wohl nicht geringer. Entscheidend ist aber, dass mit allen Reformgesetzen keine Verbesserung der Stellenschlüssel eintreten wird, eventuell geringfügig. Daher ist die Zeit der Pflegekräfte, die sich den pflegebedürftigen Menschen zuzuwenden haben, weiterhin zu knapp bemessen. Es fehlen Zeiten - und die kann man auch in Minuten berechnen. Und genau diese Minutenpflege wird, entgegen den Beteuerungen der Politiker, nicht aufgelöst. Oder anders: Der Pflegenotstand bleibt uns erhalten! viewtopic.php?f=3&t=21908

Zahlreiche Beiträge im Forum informieren, z.B.:
> viewtopic.php?f=3&t=21908
> viewtopic.php?f=4&t=21917
> viewtopic.php?f=4&t=21892
> viewtopic.php?f=3&t=21471
Ein Leserbrief, abgedruckt in der Rheinischen Post vom 07.01.2017, bringt es ebenfalls auf den Punkt:
Zu ´Flüchtlinge sollen Pfleger werden`(RP vom 27. Dezember): So sehr ich dafür bin, den Arbeitsmarkt für Flüchtlinge zu öffnen, so ist das doch wieder nur ein Vor-sich-her-schieben des Problems. ´Wie werden ältere Menschen in naher Zukunft menschenwürdig betreut?` Dieses Problem wird hiermit auf Dauer nicht gelöst, genauso wenig wie mit Pflegekräften aus Osteuropa, der massiven Bevorzugung der ambulanten Pflege, dem Einsatz billiger zusätzlicher Betreuungskräfte und den diversen `Pflegereförmchen`. Wann wird endlich ein Politiker oder eine Partei den Mut haben, erfolgversprechendere Maßnahmen wie einen festen Pflegeschlüssel und attraktive Löhne für alle im Bereich Pflege Arbeitenden einzuführen? Dass das nicht für lau zu haben ist, sollte jedem klar sein, aber Aussitzen ist auch keine Lösung! Lennard Hartmann - Köln"
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Pro Pflege ... Pflegenotstand auflösen!

Beitrag von WernerSchell » 18.01.2017, 08:38

Am 17.01.2017 bei Facebook gepostet:
Knapp 2,9 Millionen Pflegebedürftige im Dezember 2015. - Pro Pflege … hat die Infos des Statistischen Bundesamtes dazu vorgestellt
und kritisch Stellung genommen: Die weiter deutlich ansteigende Zahl pflegebedürftiger Menschen und die Nichtauflösung des
Pflegenotstandes werden trotz Pflegereformgesetze noch größere Probleme bereiten.

>>> viewtopic.php?f=4&t=21946
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Altenpflege am Limit - Personal warnt vor Reformstress

Beitrag von WernerSchell » 19.01.2017, 07:39

Ärzte Zeitung vom 19.01.2017:
Pflegereform: Altenpflege am Limit - Personal warnt vor Reformstress
Die Pflegereform sorgt für Unruhe an der Basis. Die Pflegekräfte, die sie umsetzen müssen, rechnen mit deutlich höheren Anforderungen als bisher.
Fatal: Die Altenpflege hält schon die aktuelle Personalausstattung für nicht ausreichend.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=927 ... sen&n=5505
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Hilferuf - Krankenschwester Jan Langer schreibt an Angela Merkel

Beitrag von WernerSchell » 20.01.2017, 17:47

Krankenschwester Jana Langer schreibt am 17.01.2017 auf Facebook offenen Brief an Angela Merkel

aus aktuellem Anlass......

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Jana Langer hat einen offenen Brief an die Bundeskanzlerin geschrieben.
Mit ihrer Kritik am Gesundheitswesen hat sie einen Nerv getroffen. Foto: Jana Langer -privat


Sehr geehrte Frau Merkel,
seit über 20 Jahren bin ich Krankenschwester an der Universitätskilinik in XXX. Absolvierte auch dort meine Ausbildung. Hoch motiviert war ich für diesen Beruf, machte Weiterbildungen und Zusatzqualifikationen, gab immer mein Bestes. Der Mensch stand stets im Mittelpunkt meines Handelns, die Genesung und Linderung von Schmerzen, Hilfe zur Selbsthilfe war immer mein Berufsmotto. Wahrung der Menschenwürde, trotz oftmals widriger Umstände, war für mich das oberste Gebot.
Die letzten Jahre war das ein Ding der Unmöglichkeit. Patienten sind zu Wirtschaftsfaktoren geworden, sind Fallzahlen und Kostenfaktoren. Menschen sind sie keine mehr, und sie als solche zu behandeln unmöglich. Eine menschenwürdige Arbeit zu verrichten nicht mehr möglich.
Dokumentationen die zur Abrechnung dienen, behindern meine Arbeit und fressen Zeit, die ich früher FÜR die Patienten hatte.
Sie erwähnten vor dem Wahlkampf „Pflegekräfte haben einen härteren Job als ich“, als „Stille Helden“ haben Sie uns bezeichnet.
Still sind wir bisher gewesen da gebe ich Ihnen Recht, ob wir einen härteren Job haben als Sie, vermag ich nicht zu beurteilen. Was ich jedoch beurteilen kann: Das Gesundheitssystem in seiner bestehenden Form behindert meine Arbeit.
Arbeitszeitgesetze werden aufgrund von fehlender Finanzierung der Personalstellen nicht eingehalten. Patienten werden zu früh entlassen, da ihre Finanzierung nicht gewährleistet ist.
Gefährliche Pflege (bedingt durch Personalmangel) bringt jeden an seine noch leistbare Grenze.
Der Nachwuchs bleibt aus, und diejenigen die sich zu dieser Ausbildung entschlossen haben, scheiden viel zu früh aus dem Berufsleben aus, werden während ihrer Ausbildung nur unzureichend betreut und viel zu oft allein gelassen.
Wohl dem, der keine Leistungen im Krankenhaus in Anspruch nehmen muss. Denn jeder Aufenthalt könnte im Moment zur tödlichen Falle werden.
Innerlich gekündigtes Personal, schlecht bezahlte Hilfskräfte mit entsprechender Motivation, überarbeitete und übermüdete Pflegekräfte, die nur noch versuchen, den größten Schaden abzuwenden, sind alltägliche Bilder in jeder Klinik von Deutschland.
Glauben Sie nicht, dass hier endlich eine umfassende Reform nötig ist?
Hier muss eine umfassende Reform auf die Tagesordnung, keine Schnellschüsse und kleinen Nachbesserungen.
Über eine Million Pflegekräfte arbeiten und leiden in Ihrem Land, das Sie regieren. Sie tragen die Verantwortung für jene, die Ihnen das Vertrauen ausgesprochen haben.
Ist Ihnen klar, dass Sie dieses Vertrauen mit Füßen treten?
Wir können Sie nicht wirtschaftlich unterstützen, wir tragen auch nichts zum Bruttoinlandsprodukt bei. ABER: wir versorgen die Schwächsten in unserer Gesellschaft, geben jenen Hilfe und Unterstützung, die krank oder auch alt geworden sind. Das ist IHR Volk, um die wir uns MENSCHENWÜRDIG und PROFESSIONELL kümmern wollen. Also sorgen sie dafür, dass wir auch die nötigen Mittel an die Hand bekommen, um uns nicht täglich strafbar zu machen und mit einem schlechten Gewissen nach Hause gehen.
Mit freundlichen Grüßen
J.L.
Quelle: https://www.facebook.com/photo.php?fbid ... =3&theater

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Das Thema ist von den Medien aufgegriffen worden, siehe z.B. unter:
http://www.n-tv.de/panorama/Krankenschw ... 01997.html
http://www.derwesten.de/panorama/kritik ... 32045.html
http://www.thueringen24.de/welt/article ... t-Hit.html
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Pflegekräfte erweisen dem Leben Respekt

Beitrag von WernerSchell » 22.01.2017, 08:02

Die Rheinische Post berichtete am 21. Januar 2017:

Kolumne: Gott Und Die Welt
Pflegekräfte erweisen dem Leben Respekt

Köln. Eine alternde Gesellschaft ohne Pflegekräfte ist verloren. Doch es fehlt den Helfern an gesellschaftlicher Anerkennung.
Von Rainer Maria Kardinal Woelki

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Zu den Berufen mit der kürzesten Verweildauer gehört der der Altenpflegerin und des Altenpflegers. Diese verlassen ihren Beruf im Schnitt nach gut acht Jahren. Manche unterbrechen für eine lange Zeit, viele steigen ganz um auf etwas Neues. Mich alarmiert das, denn häufig sagen mir Pflegerinnen und Pfleger aus Altenheimen oder Krankenhäusern, dass sie ihren Beruf lieben. Dieselben Personen erklären aber auch oft, sie seien ausgebrannt. Wie passt das zusammen?
Der Pflegeberuf ist nicht nur ehrenwert, sondern unverzichtbar. Ohne Pflegende wird unsere alternde Gesellschaft nicht bestehen, werden betagte Mitmenschen und werden wir selbst nicht in Würde leben können. Das ist auch der Grund, warum viele junge Menschen diesen Beruf ergreifen. Er ist ungeheuer vielseitig, bietet eine sichere Anstellung und engen Kontakt mit alten oder kranken Menschen, die sich mit Worten oder einem Lächeln sehr dankbar zeigen für Begleitung und Pflege. Doch es fehlt an gesellschaftlicher Anerkennung und Wertschätzung. Bürokratischer Druck beherrscht das Gesundheitssystem, es setzt auf Spezialisierung und Ökonomisierung. Wo bleibt da der Mensch? Am Bett eines Sterbenden hat Rendite keinen Platz. Es gibt keine Aktie, deren Erlös Menschlichkeit ist.
1993 hat Papst Johannes Paul II. den Welttag der Kranken am 11. Februar ins Leben gerufen, um der Menschen zu gedenken, die leiden. In seiner Botschaft zum kommenden Welttag dankt Papst Franziskus vor allem den Menschen, die ihren "Dienst an den Letzten, den Kranken, den Leidenden, den Ausgeschlossenen und den an den Rand Gedrängten immer so gut wie möglich verwirklichen". Tragen wir also zu einer Kultur bei, die den Kranken und Alten und damit dem Leben mit Respekt begegnet! Pflegerinnen und Pfleger können uns dabei ein Vorbild sein.

Der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki schreibt hier an jedem dritten Samstag im Monat. Ihre Meinung? Schreiben Sie unserem Autor: kolumne@rheinische-post.de

Quelle: http://www.rp-online.de/politik/deutsch ... -1.6549444

+++
"Eine alternde Gesellschaft ohne Pflegekräfte ist verloren.
Doch es fehlt den Helfern an gesellschaftlicher Anerkennung."

Zitat: Rainer Maria Kardinal Woelki (in Rheinischer Post vom 21.01.2017)
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Laumann: "Geld alleine pflegt nicht!"

Beitrag von WernerSchell » 27.01.2017, 07:45

Am 27.01.2017 bei Facebook gepostet:
Pflegebeauftragter Laumann bemüht für die Umsetzung der Pflegereform eine bekannte Sprechblase: "Geld alleine pflegt nicht!" Es sei eine Herausforderung genügend Pflegepersonal zu gewinnen (Quelle: Ärzte Zeitung vom 27.01.2017). Alles richtig. Aber zunächst müssen die Pflege-Rahmenbedingungen für die Pflegekräfte verbessert werden. Wir brauchen deutlich bessere Stellenschlüssel - JETZT! - Mit solchen Verbesserungen wird auch genügend Pflegepersonal angestellt werden können.
>>> viewtopic.php?f=3&t=21152
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Mehr Pflegekräfte = bessere Pflege ...

Beitrag von WernerSchell » 03.02.2017, 09:55

Bild Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
Unabhängige und gemeinnützige Interessenvertretung
für hilfe- und pflegebedürftige Menschen in Deutschland
Harffer Straße 59 - 41469 Neuss


Pressemitteilung vom 02.02.2017

Bild

Mehr Pflegekräfte = bessere Pflege

K.J. Laumann, Pflegebeauftragter der Bundesregierung, hat alle Pflegeeinrichtungen angeschrieben und für attraktivere Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte geworben. Diese Aufmunterung liegt nahe bei den Äußerungen der Bundeskanzlerin Merkel, die den Pflegekräften bereits großen Respekt gezollt hat. Ergänzt wird das alles durch eine aktuelle Kolumne von Kardinal Woelki, der mehr gesellschaftliche Anerkennung für die Pflege angemahnt hat.
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk ist der Meinung, dass alle netten Sprüche und Aufmunterungen in Richtung Pflegekräfte und Einrichtungen allein wenig hilfreich sind. Wir brauchen, und das wird seit Jahren verdeutlicht, auch bei den Neusser Pflegetreffs, ein Personalbemessungssystem für die Pflegeeinrichtungen, das ein an § 11 SGB XI ausgerichtetes Pflegen möglich macht. Es geht einfach um die Auflösung des Pflegenotstandes - um mehr Pflegekräfte - JETZT! Nur mit Pflegekräften wird es eine bessere Pflege geben.
Näheres > viewtopic.php?f=4&t=21979

Werner Schell - Vorstand von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk und Dozent für Pflegerecht
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Martin Schulz fordert "Nachlegen" bei der Pflege

Beitrag von WernerSchell » 27.02.2017, 17:01

Ärzte Zeitung online, 27.02.2017
Uniklinik Halle
Martin Schulz fordert "Nachlegen" bei der Pflege

An der Universität Halle hat SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz einen Crash-Kurs in Sachen Gesundheitspolitik bekommen. Ihm sei klar geworden, dass es vor allem in der Pflege Probleme gebe, sagte er anschließend.
Von Petra Zieler
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Bildquelle: Ärzte Zeitung

HALLE. "Ich muss wiederkommen", sagte Martin Schulz am Donnerstag nach seinem rund zweistündigen Besuch in der Hallenser Universitätsklinik. Den Vormittag nannte er "extrem spannend". In einem "Crash-Kurs" habe der SPD-Kanzlerkandidat wichtige Botschaften bekommen, die für das deutsche Gesundheitswesen im Allgemeinen und die Unikliniken im Besonderen existenziell seien, sagte Professor Michael Gekle, Dekan der Medizinischen Fakultät in Halle.
...
Von besonderem Interesse waren Fragen der Aus- und Weiterbildung des medizinischen Nachwuchses, insbesondere angehender Haus- und Landärzte sowie Pflegender. "Ich habe gelernt, dass es speziell in der Pflege ein ganzes Bündel von Problemen gibt – angefangen bei der Ausbildung über Arbeitszeiten bis zur Bezahlung. Hier müssen wir nachlegen. Das ist mir hier noch einmal klar geworden", sagte Schulz. Für Ausbildung und Pflege könnten nach Ansicht des 61-Jährigen auch Haushaltsüberschüsse verwendet werden: "Wir sind ein superreiches Land, aber wir haben in einem der sensibelsten Bereiche unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens wirkliche Defizite."
...
Quelle und weitere Informationen:
http://www.aerztezeitung.de/politik_ges ... flege.html

+++
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk bemerkt zu den Ankündigungen von Herrn Martin Schulz bezüglich "Nachlegen in der Pflege:
Der frühere Kanzlerkandidat Steinbrück hat 2013 im Wahlkampf 125.000 Stellen für die Pflege eingefordert. In der Groko-Vereinbarung stand davon nichts und nun warten wir wahrscheinlich bis 2020 und länger auf ein Personalbemessungssystem. Ankündigungen hatten wir satt! Die Pflege eignet sich offensichtlich nicht als Wahlkampfthema > viewtopic.php?f=3&t=22003 - Handeln ist angesagt - JETZT. Bis zur Bundestagswahl am 24.09.2017 kann die GroKo, an der auch die SPD beteiligt ist, mit Hilfe der angeblich hohen Haushaltsüberschüsse eine überfällige Entscheidung zur deutlichen Ausweitung der Pflegestellen in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen beschließen. - Werner Schell
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"Nachlegen in der Pflege" - JETZT Pflegenotstand auflösen

Beitrag von WernerSchell » 01.03.2017, 10:27

Am 28.02.2017 wurde wie folgt bei Facebook gepostet:
"Nachlegen in der Pflege" - JETZT Pflegenotstand auflösen!
"Nachlegen in der Pflege" - so die Ankündigung von Martin Schulz. … Der frühere Kanzlerkandidat Steinbrück hat 2013 im Wahlkampf 125.000 Stellen für die Pflege eingefordert. In der Groko-Vereinbarung stand davon nichts und nun warten wir wahrscheinlich bis 2020 und länger auf ein Personalbemessungssystem. Ankündigungen hatten wir satt! Die Pflege eignet sich offensichtlich nicht als Wahlkampfthema . - Handeln ist angesagt - JETZT. ….
Näheres unter >>> viewtopic.php?f=3&t=22011
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Personalbedarf in der Altenpflege einheitlich bemessen

Beitrag von WernerSchell » 06.03.2017, 09:47

Linke:
Personalbedarf in der Altenpflege einheitlich bemessen

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Mehr Personal in der Altenpflege fordert die Fraktion Die Linke. Über einen dahingehenden Antrag (18/9122 http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/091/1809122.pdf ) stimmt der Bundestag am Donnerstag, 9. März 2017, im Anschluss an die um 15.45 Uhr beginnende 45-minütige Debatte ab. Dazu liegt eine Beschlussempfehlung des Gesundheitsausschusses (18/11347 http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/113/1811347.pdf ) vor.
Die Debatte wird live im Parlamentsfernsehen, im Internet auf http://www.bundestag.de und auf mobilen Endgeräten übertragen.
"Höherer Pflegeaufwand erfordert mehr Personal"
Die Abgeordneten fordern in dem Antrag, ein wissenschaftliches Verfahren zur einheitlichen Bemessung des Personalbedarfs in Pflegeeinrichtungen zu entwickeln. Der höhere Pflegeaufwand, der 2017 mit der Einführung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs einhergehe, müsse durch mehr Personal abgesichert werden, heißt es.
Zudem müsse zum nächstmöglichen Zeitpunkt ein Pflegeförderprogramm bis 2020 aufgelegt und finanziert werden. Vor allem seien eine Pflegefachkraftquote von mindestens 50 Prozent, erhöhte Nachtschichtbesetzungen sowie „gendergerechte, kultursensible und palliative Pflegeleistungen“ abzusichern, schreibt die Linksfraktion.
"Psychischer Druck und Unzufriedenheit bei Beschäftigten"
Zur Begründung der Initiative wird unter anderem darauf verwiesen, dass in kaum einem anderen Berufsfeld der Personalnotstand seit Jahren so spürbar sei wie in der Altenpflege. Arbeitsverdichtung, Stress und fehlende Zeit für Zuwendung prägten den Arbeitsalltag der Pflegekräfte.
Zusätzlich zu den ohnehin hohen Belastungen entstünden für viele Beschäftigte psychischer Druck und Unzufriedenheit, weil sie in der Ausbildung gelernte Fachkenntnisse und Fähigkeiten nicht anwenden und auch eigene Ansprüche an eine qualitativ hochwertige Pflege nicht erfüllen könnten. (hau/23.02.2017)

Quelle: http://www.bundestag.de/service/impress ... sum/196472
http://www.bundestag.de/dokumente/texta ... ege/493878
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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WernerSchell
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Grüne

Beitrag von WernerSchell » 09.03.2017, 16:15

Grüne verlangen mehr Pflegepersonal
Gesundheit/Antrag

Berlin: (hib/PK) Die Arbeitsbedingungen und Mitspracherechte der Pflegekräfte müssen nach Ansicht der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen entscheidend verbessert werden. In den Pflegeheimen und Krankenhäusern sowie bei den Pflegediensten würden Pflegefachkräfte dringend gesucht, um die Versorgung sicherzustellen, heißt es in einem Antrag (18/11414 http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/114/1811413.pdf ) der Fraktion.
Trotz des massiven Personalmangels fehlten wirksame gesetzgeberische Maßnahmen, um die prekäre Lage in den Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern nachhaltig zu lösen. Dringend entwickelt, erprobt und eingeführt werden müssten daher bundesweit verbindliche Personalbemessungsregelungen für Krankenhäuser sowie die ambulante und stationäre Pflege.
Zudem müsse darauf hingewirkt werden, die Arbeitsbedingungen der Pflegekräfte zu verbessern, etwa durch gesundheitsfördernde und altersgerechte Arbeitsplätze sowie die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Die Zahlung tarifvertraglich vereinbarter Gehälter müsse erleichtert werden. Vertreter der Pflegeberufe sollten zudem Mitspracherechte in den Gremien der Kranken- und Pflegeversicherung bekommen.
Die Grünen sprechen sich schließlich für die Einführung einer Pflege-Bürgerversicherung aus, wobei die Leistungen zu zwei Dritteln an die Lohn- und zu einem Drittel an die Inflationsentwicklung angepasst werden sollten.

Quelle: Mitteilung vom 09.0.2017
Deutscher Bundestag
Parlamentsnachrichten, PuK 2
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Tel.: +49 30 227-35642, Fax +49 30 227-36001
E-Mail: vorzimmer.puk2@bundestag.de
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
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