Pflege-Report 2016 - Schwerpunkt: Die Pflegenden im Fokus
Verfasst: 10.03.2016, 07:47
Buchtipp!
Jacobs / Kuhlmey / Greß / Klauber /Schwinger
Pflege-Report 2016
Schwerpunkt: Die Pflegenden im Fokus
Schattauer (Stuttgart), März 2016
364 Seiten; 63 Abb.; 52 Tab., kart.
54,99 € (D) / 56,60 € (A)
ISBN-13: 978-3-7945-3175-2
Abruf unter > https://www.wido.de/fileadmin/Dateien/D ... gesamt.pdf
Die Zahl der Pflegebedürftigen nimmt in Deutschland weiter deutlich zu. Ihre Versorgung sicherzustellen ist eine zentrale gesellschaftliche Herausforderung der kommenden Jahrzehnte. Mit dem Schwerpunktthema „Die Pflegenden im Fokus“ widmet sich der Pflege-Report 2016 den Personen und Berufsgruppen, die den Versorgungsalltag der Pflegebedürftigen maßgeblich gestalten.
Schwerpunktthema
Der Pflege-Report 2016 analysiert im Rahmen des Schwerpunktthemas „Die Pflegenden im Fokus“:
• Versorgungsmix in der Pflege: Neue Aufgabenfelder und Tätigkeitsbereich, Zusammenarbeit der Berufe
• Pflegeausbildung im Wandel: Stand der Akademisierung
• Attraktivität des Pflegeberufs: Entlohnung, Belastung und Interessenvertretung
• Potenziale international rekrutierter Pflegekräfte
• Arbeitsbedingungen in der 24-Stunden-Pflege
• Betreuungsarbeit und Ehrenamt: Neue Wege der Sorgearbeit vor Ort
• Pflegende Angehörige: Entlastungsangebote und ihre Bewertung
• Vereinbarkeit von Beruf und Pflege: Rahmenbedingungen und Bedarfslagen
Datenteil
Der Datenteil bildet deutschlandweit die Entwicklung der Pflegebedürftigkeit und die Inanspruchnahme verschiedener Pflegeformen und -leistungen ab. Die empirische Analyse bezieht sich auf die gesundheitliche Versorgung der Pflegebedürftigen – die ambulante ärztliche Versorgung, die Krankenhausversorgung sowie die Inanspruchnahme von Arznei- und Heilmitteln – und auf die Pflege-Infrastruktur.
Quelle und weitere Informationen:
http://www.schattauer.de/de/book/detail ... -2016.html
http://www.wido.de/pflege-report_2016.html
+++
Pressemitteilung des AOK-Bundesverbandes vom 07.03.16:
Pflegende Angehörige kennen Unterstützungsangebote, nutzen sie aber wenig
Pflege-Report 2016
(07.03.16) Die meisten pflegenden Angehörigen kennen die zusätzlichen Unterstützungsangebote der gesetzlichen Pflegeversicherung. Genutzt werden sie aber häufig nur von einer Minderheit. Das ergibt eine aktuelle Befragung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) unter 1.000 pflegenden Angehörigen im Rahmen des Pflege-Reports 2016. Gleichzeitig sagt jeder vierte Pflegehaushalt, der weder Pflegedienst noch Tagespflege oder Kurz- und Verhinderungspflege in Anspruch nimmt, dass er genau diese Leistungen eigentlich benötige.
Unter den Nutzern der zusätzlichen Entlastungsleistungen ist die Zufriedenheit hoch, und das professionelle Pflegepersonal wird als kompetent eingestuft. Allerdings werden mit Ausnahme des Pflegedienstes (Nutzung durch 64 Prozent) alle anderen Angebote von weniger als jedem fünften Befragten in Anspruch genommen.
Digitale Pressemappe komplett mit allen Materialien zum Download > http://www.aok-bv.de/imperia/md/aokbv/p ... mplett.pdf
Als Gründe werden zum Beispiel Kosten, mangelnde Erreichbarkeit oder schlechte Erfahrungen angegeben. Die am häufigste genannte Ursache ist jedoch: Viele Pflegebedürftige wollen nicht von einer fremden Person gepflegt werden.
Antje Schwinger, Pflegeexpertin des WIdO und Mitherausgeberin des Reports, sieht hier Barrieren. "Wir müssen die Bedürfnisse der Betroffenen noch besser verstehen und gleichzeitig mit guter Beratung und niedrigschwelligen Angeboten überzeugen. Allerdings zeigt sich hier auch ein tief sitzendes Selbstverständnis von familiärer Pflege, in das Pflichtgefühl und Scham mit hineinspielen."
(Dossier) - Soziale Pflegeversicherung > http://www.aok-bv.de/gesundheit/pflege/index.html
Angesichts der Umfrageergebnisse unterstreicht der Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbands, Martin Litsch, die Bedeutung von gezielter Beratung. "Die AOK-Pflegekasse hat rund 700 Pflegeberater im Einsatz. Diese kommen auf Wunsch auch zu den Menschen nach Hause und klären in einem persönlichen Gespräch den konkreten Hilfebedarf. Dann wird gemeinsam ein individueller Versorgungsplan aufgestellt." Dass Beratung wichtig ist, auch das geht aus der WIdO-Befragung hervor. Dreiviertel der Nutzer von Beratungsgesprächen geben an, dass ihnen diese geholfen haben.
Gleichzeitig fordert Litsch eine Straffung bei den Regelungen. „Die Pflegeversicherung hat sich bewährt. Aber wir müssen ihre Leistungen noch einfacher und flexibler gestalten.“ Zum Beispiel könne man die beiden Leistungen "Verhinderungspflege" und "Kurzzeitpflege" zusammenlegen. "Statt hier zwei verschiedene Regelungen und Budgets vorzusehen, sprechen wir uns für die Bündelung aus. Es geht um 3.224 Euro für 14 Wochen je Kalenderjahr. Pflegende Angehörige wissen selbst am besten, wie sie während einer Auszeit das Geld am sinnvollsten einsetzen können."
Statements zum Pflege-Report 2016
- Prof. Dr. Adelheid Kuhlmey Direktorin des Instituts für Medizinische Soziologie und Rehabilitationswissenschaft an der Charité Berlin und Mitherausgeberin des Pflege-Reports 2016 > http://www.aok-bv.de/imperia/md/aokbv/p ... 016_rz.pdf
- Antje Schwinger Forschungsbereichsleiterin Pflege im WIdO und Mitherausgeberin des Pflege-Reports 2016 > http://www.aok-bv.de/imperia/md/aokbv/p ... 016_rz.pdf
- Martin Litsch Vorstandsvorsitzender des AOK-Bundesverbandes > http://www.aok-bv.de/imperia/md/aokbv/p ... 016_rz.pdf
Die Arbeitsleistung von pflegenden Angehörigen veranschaulicht der Chef des AOK-Bundesverbands mit einer einfachen Rechnung. "Wenn man die Stundenzahl, die pflegende Angehörige aufwenden, mit dem heutigen Mindestlohn multipliziert, dann liegt die Wertschöpfung bei sage und schreibe rund 37 Milliarden Euro pro Jahr. Eine gewaltige Summe, wenn man bedenkt, dass die Pflegeversicherung selbst nur eine Einnahmevolumen von rund 26 Milliarden Euro umfasst."
Der spezifische Versorgungsmix aus familiärer und professioneller Pflege biete zwar gute Voraussetzungen für die Bewältigung des steigenden Pflegebedarfs, so die Mitherausgeberin des Reports, Prof. Adelheid Kuhlmey, aber dazu müssten die vorhandenen Potenziale auch voll ausgeschöpft werden. "Entwicklungsmöglichkeiten für die professionelle Pflege liegen in der gemeinsamen Ausbildung von Gesundheits-, Kranken- und Altenpflege sowie der weiteren Akademisierung." Man wisse aus anderen Ländern, dass die Akademisierung der Pflege- und anderer Gesundheitsberufe sich äußerst positiv ausgewirkt habe. "Bildung und Aufwertung, das ist die zentrale Botschaft, die wir dem Report entnehmen können."
Zugleich betont Kuhlmey, Pflege endlich als gesamtgesellschaftliche Aufgabe zu sehen: "Das Engagement der Städte und Gemeinden ist bisher noch sehr unterschiedlich ausgeprägt." Spätestens mit dem Pflegestärkungsgesetz müsse es aber auch auf kommunaler Ebene zu Veränderungen kommen." Damit spielt Kuhlmey auf die Förderung von regionalen Quartierskonzepten an, für die pro Kreis oder kreisfreie Stadt seit 2016 jährlich 20.000 Euro zur Verfügung stehen und auch für Pflege eingesetzt werden sollten.
Mehr Unterstützungsmöglichkeiten sieht Kuhlmey noch an anderer Stelle: "Pflege ist überwiegend noch Frauensache. Die Gleichstellungsdebatte sollte auch auf diesen Bereich ausgeweitet werden."
Quelle: Pressemitteilung des AOK-Bundesverbandes vom 07.03.16
Dr. Kai Behrens
Tel. 030 34646-2309
E-Mail: presse@bv.aok.de
http://www.aok-bv.de/presse/pressemitte ... 16006.html
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P r e s s e m i t t e i l u n g
Zukunft der Pflege erfordert breit angelegte Kompetenz und Aufwertung der Pflegeberufe
Der heute veröffentlichte Pflege-Report 2016 von AOK und WIdO zeigt die Dimension der Herausforderung, die sich mit zunehmender Alterung der Bevölkerung und steigenden Zahlen von Pflegebedürftigkeit stellt. Vor diesem Hintergrund bekräftigt der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) erneut seine Forderung nach breit angelegter generalistischer Pflegeausbildung verbunden mit einer deutlichen Aufwertung der Pflegeberufe im Gesundheitssystem. „Der diesjährige Pflegereport hat das Potenzial der Pflegenden untersucht. Die meisten pflegebedürftigen Menschen werden nach wie vor innerhalb der Familie versorgt. Die Leistung, die pflegende Angehörige damit für die Gesellschaft erbringen, entspricht einem Gegenwert von ca. 37 Milliarden pro Jahr. Ihr Einsatz kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Sie in jeglicher Hinsicht zu stärken und zu entlasten muss also vorrangiges Ziel der Pflegepolitik sein“, sagt dazu DBfK-Referentin Johanna Knüppel. „Damit das Versorgungsnetz tragfähig bleibt, brauchen wir eine verlässliche und sinnvolle Verknüpfung von familiärer und professioneller Pflege. Die Steuerung müssen Pflegefachpersonen mit guter Qualifikation und hoher Beratungskompetenz übernehmen, um vorhandene Ressourcen effizient zu nutzen. Denn dazu wird es nötig sein, über fachlich kompetente Pflege hinaus …
- Versorgung auf die Lebenswelt bezogen und an den Wünschen und Ressourcen der Betroffenen auszurichten,
- die Vielfalt der Angebote im System zu kennen und zu bewerten,
- bei der Inanspruchnahme von Hilfen maßgeblich zu unterstützen, sowie
- eine Überforderung pflegender Laien frühzeitig zu erkennen und sensibel zu addressieren.
Für diese Aufgaben brauchen Pflegefachpersonen eine Ausbildung, die auf die Anforderungen im Beruf vorbereitet und Entwicklungspotenzial bietet. Das Berufsfeld muss attraktiv und motivierend gestaltet sein, der Arbeitsalltag den heutigen Erwartungen an Gesundbleiben im Beruf und gute Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben entsprechen.“
Seit Jahren fordert der DBfK eine spürbare Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Pflege, mehr Autonomie und erweiterte Aufgaben sowie eine Ausbildungsreform im Sinne der Generalistik. Die aktuellen Reformvorhaben bieten eine Chance, die nicht verspielt werden darf.
Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBfK)
Alt-Moabit 91, 10559 Berlin
Tel.: 030-2191570
Fax: 030-21915777
dbfk@dbfk.de
http://www.dbfk.de
Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) ist die berufliche Interessenvertretung der Gesundheits- und Krankenpflege, der Altenpflege und der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege. Der DBfK ist deutsches Mitglied im International Council of Nurses (ICN) und Gründungsmitglied des Deutschen Pflegerates (DPR). Mehr Informationen über den Verband und seine internationalen und nationalen Netzwerke finden Sie auf der Homepage http://www.dbfk.de. Für Interviewwünsche oder weitere Informationen wenden Sie sich bitte per E-Mail an presse@dbfk.de oder rufen Sie uns unter 030-219157-0 an.
Quelle: Pressemitteilung vom 07.03.2016
Johanna Knüppel | Referentin | Redaktion DBfK Aktuell | Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe - Bundesverband e.V.
http://www.dbfk.de | Alt-Moabit 91 | 10559 Berlin | Fon 030-219157-0 | Fax 030-219157-77 | Umsatzsteuer Id.Nr. DE 114235140
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Neue AOK-Faktenbox "Pflegeberatung"
(10.03.16) Vier von fünf pflegende Angehörige nutzen die zusätzlichen Unterstützungsangebote der Pflegeversicherung nicht, obwohl sie sie kennen. Das hat eine aktuelle Befragung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) für den Pflege-Report 2016 ergeben. „Durch die Faktenbox wollen wir unser Beratungsangebot noch bekannter machen", sagt Martin Litsch, Vorstand des AOK-Bundesverbandes. Das Online-Angebot ergänzt das Engagement der rund 700 Pflegeberaterinnen und -berater der AOK bundesweit.
Weitere Informationen zur neuen AOK-Faktenbox „Pflegeberatung“ unter :
http://www.aok-bv.de/gesundheit/gesundh ... 16032.html
Quelle: Pressmitteilung vom 10.03.2016
Web-Infomail des AOK-Bundesverbandes
Herausgeber: AOK-Bundesverband
Webredaktion
Tel.: 030/220 11-200
Fax: 030/220 11-105
mailto: aok-mediendienst@bv.aok.de
http://www.aok-bv.de
Jacobs / Kuhlmey / Greß / Klauber /Schwinger
Pflege-Report 2016
Schwerpunkt: Die Pflegenden im Fokus
Schattauer (Stuttgart), März 2016
364 Seiten; 63 Abb.; 52 Tab., kart.
54,99 € (D) / 56,60 € (A)
ISBN-13: 978-3-7945-3175-2
Abruf unter > https://www.wido.de/fileadmin/Dateien/D ... gesamt.pdf
Die Zahl der Pflegebedürftigen nimmt in Deutschland weiter deutlich zu. Ihre Versorgung sicherzustellen ist eine zentrale gesellschaftliche Herausforderung der kommenden Jahrzehnte. Mit dem Schwerpunktthema „Die Pflegenden im Fokus“ widmet sich der Pflege-Report 2016 den Personen und Berufsgruppen, die den Versorgungsalltag der Pflegebedürftigen maßgeblich gestalten.
Schwerpunktthema
Der Pflege-Report 2016 analysiert im Rahmen des Schwerpunktthemas „Die Pflegenden im Fokus“:
• Versorgungsmix in der Pflege: Neue Aufgabenfelder und Tätigkeitsbereich, Zusammenarbeit der Berufe
• Pflegeausbildung im Wandel: Stand der Akademisierung
• Attraktivität des Pflegeberufs: Entlohnung, Belastung und Interessenvertretung
• Potenziale international rekrutierter Pflegekräfte
• Arbeitsbedingungen in der 24-Stunden-Pflege
• Betreuungsarbeit und Ehrenamt: Neue Wege der Sorgearbeit vor Ort
• Pflegende Angehörige: Entlastungsangebote und ihre Bewertung
• Vereinbarkeit von Beruf und Pflege: Rahmenbedingungen und Bedarfslagen
Datenteil
Der Datenteil bildet deutschlandweit die Entwicklung der Pflegebedürftigkeit und die Inanspruchnahme verschiedener Pflegeformen und -leistungen ab. Die empirische Analyse bezieht sich auf die gesundheitliche Versorgung der Pflegebedürftigen – die ambulante ärztliche Versorgung, die Krankenhausversorgung sowie die Inanspruchnahme von Arznei- und Heilmitteln – und auf die Pflege-Infrastruktur.
Quelle und weitere Informationen:
http://www.schattauer.de/de/book/detail ... -2016.html
http://www.wido.de/pflege-report_2016.html
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Pressemitteilung des AOK-Bundesverbandes vom 07.03.16:
Pflegende Angehörige kennen Unterstützungsangebote, nutzen sie aber wenig
Pflege-Report 2016
(07.03.16) Die meisten pflegenden Angehörigen kennen die zusätzlichen Unterstützungsangebote der gesetzlichen Pflegeversicherung. Genutzt werden sie aber häufig nur von einer Minderheit. Das ergibt eine aktuelle Befragung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) unter 1.000 pflegenden Angehörigen im Rahmen des Pflege-Reports 2016. Gleichzeitig sagt jeder vierte Pflegehaushalt, der weder Pflegedienst noch Tagespflege oder Kurz- und Verhinderungspflege in Anspruch nimmt, dass er genau diese Leistungen eigentlich benötige.
Unter den Nutzern der zusätzlichen Entlastungsleistungen ist die Zufriedenheit hoch, und das professionelle Pflegepersonal wird als kompetent eingestuft. Allerdings werden mit Ausnahme des Pflegedienstes (Nutzung durch 64 Prozent) alle anderen Angebote von weniger als jedem fünften Befragten in Anspruch genommen.
Digitale Pressemappe komplett mit allen Materialien zum Download > http://www.aok-bv.de/imperia/md/aokbv/p ... mplett.pdf
Als Gründe werden zum Beispiel Kosten, mangelnde Erreichbarkeit oder schlechte Erfahrungen angegeben. Die am häufigste genannte Ursache ist jedoch: Viele Pflegebedürftige wollen nicht von einer fremden Person gepflegt werden.
Antje Schwinger, Pflegeexpertin des WIdO und Mitherausgeberin des Reports, sieht hier Barrieren. "Wir müssen die Bedürfnisse der Betroffenen noch besser verstehen und gleichzeitig mit guter Beratung und niedrigschwelligen Angeboten überzeugen. Allerdings zeigt sich hier auch ein tief sitzendes Selbstverständnis von familiärer Pflege, in das Pflichtgefühl und Scham mit hineinspielen."
(Dossier) - Soziale Pflegeversicherung > http://www.aok-bv.de/gesundheit/pflege/index.html
Angesichts der Umfrageergebnisse unterstreicht der Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbands, Martin Litsch, die Bedeutung von gezielter Beratung. "Die AOK-Pflegekasse hat rund 700 Pflegeberater im Einsatz. Diese kommen auf Wunsch auch zu den Menschen nach Hause und klären in einem persönlichen Gespräch den konkreten Hilfebedarf. Dann wird gemeinsam ein individueller Versorgungsplan aufgestellt." Dass Beratung wichtig ist, auch das geht aus der WIdO-Befragung hervor. Dreiviertel der Nutzer von Beratungsgesprächen geben an, dass ihnen diese geholfen haben.
Gleichzeitig fordert Litsch eine Straffung bei den Regelungen. „Die Pflegeversicherung hat sich bewährt. Aber wir müssen ihre Leistungen noch einfacher und flexibler gestalten.“ Zum Beispiel könne man die beiden Leistungen "Verhinderungspflege" und "Kurzzeitpflege" zusammenlegen. "Statt hier zwei verschiedene Regelungen und Budgets vorzusehen, sprechen wir uns für die Bündelung aus. Es geht um 3.224 Euro für 14 Wochen je Kalenderjahr. Pflegende Angehörige wissen selbst am besten, wie sie während einer Auszeit das Geld am sinnvollsten einsetzen können."
Statements zum Pflege-Report 2016
- Prof. Dr. Adelheid Kuhlmey Direktorin des Instituts für Medizinische Soziologie und Rehabilitationswissenschaft an der Charité Berlin und Mitherausgeberin des Pflege-Reports 2016 > http://www.aok-bv.de/imperia/md/aokbv/p ... 016_rz.pdf
- Antje Schwinger Forschungsbereichsleiterin Pflege im WIdO und Mitherausgeberin des Pflege-Reports 2016 > http://www.aok-bv.de/imperia/md/aokbv/p ... 016_rz.pdf
- Martin Litsch Vorstandsvorsitzender des AOK-Bundesverbandes > http://www.aok-bv.de/imperia/md/aokbv/p ... 016_rz.pdf
Die Arbeitsleistung von pflegenden Angehörigen veranschaulicht der Chef des AOK-Bundesverbands mit einer einfachen Rechnung. "Wenn man die Stundenzahl, die pflegende Angehörige aufwenden, mit dem heutigen Mindestlohn multipliziert, dann liegt die Wertschöpfung bei sage und schreibe rund 37 Milliarden Euro pro Jahr. Eine gewaltige Summe, wenn man bedenkt, dass die Pflegeversicherung selbst nur eine Einnahmevolumen von rund 26 Milliarden Euro umfasst."
Der spezifische Versorgungsmix aus familiärer und professioneller Pflege biete zwar gute Voraussetzungen für die Bewältigung des steigenden Pflegebedarfs, so die Mitherausgeberin des Reports, Prof. Adelheid Kuhlmey, aber dazu müssten die vorhandenen Potenziale auch voll ausgeschöpft werden. "Entwicklungsmöglichkeiten für die professionelle Pflege liegen in der gemeinsamen Ausbildung von Gesundheits-, Kranken- und Altenpflege sowie der weiteren Akademisierung." Man wisse aus anderen Ländern, dass die Akademisierung der Pflege- und anderer Gesundheitsberufe sich äußerst positiv ausgewirkt habe. "Bildung und Aufwertung, das ist die zentrale Botschaft, die wir dem Report entnehmen können."
Zugleich betont Kuhlmey, Pflege endlich als gesamtgesellschaftliche Aufgabe zu sehen: "Das Engagement der Städte und Gemeinden ist bisher noch sehr unterschiedlich ausgeprägt." Spätestens mit dem Pflegestärkungsgesetz müsse es aber auch auf kommunaler Ebene zu Veränderungen kommen." Damit spielt Kuhlmey auf die Förderung von regionalen Quartierskonzepten an, für die pro Kreis oder kreisfreie Stadt seit 2016 jährlich 20.000 Euro zur Verfügung stehen und auch für Pflege eingesetzt werden sollten.
Mehr Unterstützungsmöglichkeiten sieht Kuhlmey noch an anderer Stelle: "Pflege ist überwiegend noch Frauensache. Die Gleichstellungsdebatte sollte auch auf diesen Bereich ausgeweitet werden."
Quelle: Pressemitteilung des AOK-Bundesverbandes vom 07.03.16
Dr. Kai Behrens
Tel. 030 34646-2309
E-Mail: presse@bv.aok.de
http://www.aok-bv.de/presse/pressemitte ... 16006.html
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P r e s s e m i t t e i l u n g
Zukunft der Pflege erfordert breit angelegte Kompetenz und Aufwertung der Pflegeberufe
Der heute veröffentlichte Pflege-Report 2016 von AOK und WIdO zeigt die Dimension der Herausforderung, die sich mit zunehmender Alterung der Bevölkerung und steigenden Zahlen von Pflegebedürftigkeit stellt. Vor diesem Hintergrund bekräftigt der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) erneut seine Forderung nach breit angelegter generalistischer Pflegeausbildung verbunden mit einer deutlichen Aufwertung der Pflegeberufe im Gesundheitssystem. „Der diesjährige Pflegereport hat das Potenzial der Pflegenden untersucht. Die meisten pflegebedürftigen Menschen werden nach wie vor innerhalb der Familie versorgt. Die Leistung, die pflegende Angehörige damit für die Gesellschaft erbringen, entspricht einem Gegenwert von ca. 37 Milliarden pro Jahr. Ihr Einsatz kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Sie in jeglicher Hinsicht zu stärken und zu entlasten muss also vorrangiges Ziel der Pflegepolitik sein“, sagt dazu DBfK-Referentin Johanna Knüppel. „Damit das Versorgungsnetz tragfähig bleibt, brauchen wir eine verlässliche und sinnvolle Verknüpfung von familiärer und professioneller Pflege. Die Steuerung müssen Pflegefachpersonen mit guter Qualifikation und hoher Beratungskompetenz übernehmen, um vorhandene Ressourcen effizient zu nutzen. Denn dazu wird es nötig sein, über fachlich kompetente Pflege hinaus …
- Versorgung auf die Lebenswelt bezogen und an den Wünschen und Ressourcen der Betroffenen auszurichten,
- die Vielfalt der Angebote im System zu kennen und zu bewerten,
- bei der Inanspruchnahme von Hilfen maßgeblich zu unterstützen, sowie
- eine Überforderung pflegender Laien frühzeitig zu erkennen und sensibel zu addressieren.
Für diese Aufgaben brauchen Pflegefachpersonen eine Ausbildung, die auf die Anforderungen im Beruf vorbereitet und Entwicklungspotenzial bietet. Das Berufsfeld muss attraktiv und motivierend gestaltet sein, der Arbeitsalltag den heutigen Erwartungen an Gesundbleiben im Beruf und gute Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben entsprechen.“
Seit Jahren fordert der DBfK eine spürbare Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Pflege, mehr Autonomie und erweiterte Aufgaben sowie eine Ausbildungsreform im Sinne der Generalistik. Die aktuellen Reformvorhaben bieten eine Chance, die nicht verspielt werden darf.
Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBfK)
Alt-Moabit 91, 10559 Berlin
Tel.: 030-2191570
Fax: 030-21915777
dbfk@dbfk.de
http://www.dbfk.de
Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) ist die berufliche Interessenvertretung der Gesundheits- und Krankenpflege, der Altenpflege und der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege. Der DBfK ist deutsches Mitglied im International Council of Nurses (ICN) und Gründungsmitglied des Deutschen Pflegerates (DPR). Mehr Informationen über den Verband und seine internationalen und nationalen Netzwerke finden Sie auf der Homepage http://www.dbfk.de. Für Interviewwünsche oder weitere Informationen wenden Sie sich bitte per E-Mail an presse@dbfk.de oder rufen Sie uns unter 030-219157-0 an.
Quelle: Pressemitteilung vom 07.03.2016
Johanna Knüppel | Referentin | Redaktion DBfK Aktuell | Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe - Bundesverband e.V.
http://www.dbfk.de | Alt-Moabit 91 | 10559 Berlin | Fon 030-219157-0 | Fax 030-219157-77 | Umsatzsteuer Id.Nr. DE 114235140
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Neue AOK-Faktenbox "Pflegeberatung"
(10.03.16) Vier von fünf pflegende Angehörige nutzen die zusätzlichen Unterstützungsangebote der Pflegeversicherung nicht, obwohl sie sie kennen. Das hat eine aktuelle Befragung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) für den Pflege-Report 2016 ergeben. „Durch die Faktenbox wollen wir unser Beratungsangebot noch bekannter machen", sagt Martin Litsch, Vorstand des AOK-Bundesverbandes. Das Online-Angebot ergänzt das Engagement der rund 700 Pflegeberaterinnen und -berater der AOK bundesweit.
Weitere Informationen zur neuen AOK-Faktenbox „Pflegeberatung“ unter :
http://www.aok-bv.de/gesundheit/gesundh ... 16032.html
Quelle: Pressmitteilung vom 10.03.2016
Web-Infomail des AOK-Bundesverbandes
Herausgeber: AOK-Bundesverband
Webredaktion
Tel.: 030/220 11-200
Fax: 030/220 11-105
mailto: aok-mediendienst@bv.aok.de
http://www.aok-bv.de