Pflegenotstand - Thema im Petitionsausschuss des Bundes

Pflegespezifische Themen; z.B. Delegation, Pflegedokumentation, Pflegefehler und Haftung, Berufsrecht der Pflegeberufe

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Pflegenotstand - Thema im Petitionsausschuss des Bundes

Beitrag von WernerSchell » 01.12.2015, 08:41

Pflegenotstand - Thema im Petitionsausschuss des Bundes

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Personalsituation in Krankenhäusern
Petitionsausschuss
Berlin: (hib/HAU) Die Bundesregierung sieht erheblichen Handlungsbedarf bei der Verbesserung der Personalsituation in der Pflege. Das machte die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium (BMG), Annette Widmann-Mauz (CDU) während einer öffentlichen Sitzung des Petitionsausschusses am Montag deutlich. Man habe daher auch einen entsprechenden Schwerpunkt in der Gesetzgebung gelegt, sagte die Staatssekretärin mit Verweis auf das Anfang November verabschiedete Krankenhausstrukturgesetz und das wenige später verabschiedete Zweite Pflegestärkungsgesetz. Damit sei aber der Prozess nicht abgeschlossen, was auch die durch den Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) einberufene Expertenkommission "Pflegepersonal im Krankenhaus" verdeutliche, sagte Widmann-Mauz. Den Ergebnissen dieser Kommission wolle man nicht vorgreifen, so die CDU-Politikerin, die deshalb auch der Forderung nach Einführung eines Gesetzes zur Personalbemessung im Krankenhaus eine Absage erteilte.
Für ein solches Gesetz sprach sich die Petentin Sylvia Bühler in ihrer vor dem Petitionsausschuss diskutierten Eingabe aus, die mehr als 180.000 Unterstützer gefunden hat. Geregelt werden soll darin, "dass der reale Personalbedarf ermittelt wird sowie, dass die benötigten Stellen in allen Bereichen des Krankenhauses geschaffen und zweckgebunden außerhalb der Fallpauschalen finanziert werden". Menschen, die ins Krankenhaus müssen, könnten sich nicht mehr darauf verlassen, dort gut versorgt zu werden, sagte die Petentin vor dem Ausschuss. Obwohl die Beschäftigten alles aus sich herausholen würden, könnten sie nicht das fehlende Personal wettmachen, betonte Bühler, die Mitglied des Bundesvorstandes der Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di. ist. Nach einer Erhebung der Gewerkschaft fehlten bundesweit in den Krankenhäuser 162.000 Stellen, "70.000 allein in der Pflege". Auch eine große Zahl an Gefährdungsanzeigen, in denen Mitarbeiter gegenüber den Klinikleitungen auf die Problematiken aufmerksam haben, hätte nicht zu Verbesserungen geführt. "Der Hilferuf wurde nicht gehört", sagte Bühler. Der Personalnotstand sei aber nicht nur für die Patienten gefährlich, sondern mache auch die Beschäftigten krank.
Gesundheits-Staatssekretärin Widmann-Mauz verwies hingegen auf das Pflegestellenförderprogramm im Rahmen des Krankenhausstrukturgesetzes. Danach belaufen sich in den Jahren 2016 bis 2018 die Fördermittel auf insgesamt bis zu 660 Millionen Euro. Ab 2019 stünden dauerhaft bis zu 330 Millionen Euro pro Jahr zur Verfügung. Außerdem werde der Versorgungszuschlag von 500 Millionen Euro ab 2017 durch einen Pflegezuschlag ersetzt, der entsprechend der Pflegepersonalkosten an die Krankenhäuser verteilt werde.
Die bislang seitens der Politik getroffenen Maßnahmen seien unzureichend, urteilte die Petentin. "Wenn so durchschnittlich eine Stelle pro Krankenhaus entlastet wird, hilft das nichts." Die Beschäftigten hätten vielmehr den Eindruck, "die Politik hat das Problem erkannt, stellt es aber nicht wirklich ab". Kritik übte die Petentin auch daran, dass der Pflegezuschlag lediglich ein Anreizprogramm darstelle, bei dem die Krankenhäuser mitmachen könnten oder auch nicht. Benötigt würden jedoch gesetzliche Vorgaben. Was die von der Staatssekretärin angesprochene Expertenkommission angeht, so bemängelte Bühler, dass diese sich lediglich mit dem Pflegebereich beschäftige, die Problematik des Personalmangels sich aber in allen Krankenhausbereichen zeige. Gleichwohl werde Ver.di. in dem Gremium mitarbeiten, kündigte sie an. "Wir werden darauf drängen, dass Lösungen nicht auf die lange Bank geschoben werden und es nicht ausschließlich um die Pflegeberufe geht, damit es keinen Verschiebebahnhof gibt", kündigte Bühler an.
Quelle: Mitteilung vom 30.11.2015
Deutscher Bundestag
Parlamentsnachrichten, PuK 2
Platz der Republik 1, 11011 Berlin
Tel.: +49 30 227-35642, Fax +49 30 227-36001
E-Mail: vorzimmer.puk2@bundestag.de

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Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk erklärte dazu am 29.11.2015, dass Petitionen zu Pflegethemen eher weniger geeignet sind. Darauf wird seit Jahren aufmerksam gemacht. Stattdessen wird für ein Aktionsbündnis aller Institutionen und Einzelpersonen, die sich für eine Auflösung des Pflegenotstandes in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen einsetzen, geworben. Sich insoweit zu engagieren war u.a. bei den Neusser Pflegetreffs am 13.05.2014 (mit Hermann Gröhe, BMG), 14.04.2015 (mit Karl-Josef Laumann, Pflegebeauftragter Bund) und 21.10.2015 (mit Hermann Gröhe, BMG) möglich. Lediglich die Aktion "Pflege am Boden" war jeweils mit einer größeren Abordnung vertreten. - Über die Pflegetreffs am 14.4.2015 und 21.10.2015 informieren Filme bei Youtube:

https://www.youtube.com/watch?v=76rX1ELEQM0 / https://youtu.be/4cy5Ey-cBNg / https://youtu.be/qbyHRxX9ikk
Vgl. auch unter > viewtopic.php?f=6&t=21070

Petitionen sind nur in bestimmten Einzelsituationen der geeignete Weg, Probleme anzusprechen und einer Lösung zuzuführen. Pflegerische Themen eignen sich für solche Verfahren eher weniger, weil es in den letzten Jahren vielfältige Pflege-Reformgesetze und neue Einzelregelungen gegeben hat, auf die der Petitionsausschuss nach Anhörung des zuständigen Ministeriums immer wieder verweisen kann. Die Anhäufung der Petitionen zu bestimmten Pflegethemen führt im Übrigen auch dazu, dass der Ausschuss vielfach mit Textbausteinen Antworten formuliert. Solche Texte werden Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk öfter zur Kenntnis gebracht. Daher hat sich der Eindruck aufgedrängt, dass die Einreichung von Petitionen eher ein Arbeitsbeschaffungsprogramm für den entsprechenden Ausschuss darstellt.

Wer etwas verändern will, muss an den Stellen argumentieren, möglichst mit konstruktiven Vorschlägen, wo die entsprechenden Reformgesetze vorbereitet bzw. verbindlich beschlossen werden. Diesbezügliche Initiativen wurden von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk immer wieder auf der Grundlage von Pflegetreffs in Gang gebracht. Dabei konnten auch Erfolge erzielt werden!

Am 16.11.2015 hat Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk die augenblicklichen Reformerwägungen angesprochen und in einer Erklärung getitelt: "Pflegenotstand: Konkrete Maßnahmen zur schnellen Auflösung erforderlich". - Quelle: viewtopic.php?f=3&t=21363 . Hinsichtlich der von Hermann Gröhe, BMG, einberufenen Expertenkommission "Pflegepersonal im Krankenhaus", im Petitionsausschuss angesprochen, sind weitere Hinweise unter folgender Adresse nachlesbar: viewtopic.php?f=3&t=21289

Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk hat aktuell Vorstellungen und Initiativen entwickelt, wie in der Angelegenheit weiter zu kommen ist. Alles nach dem Motto "Nach der Reform ist vor der Reform". Die seit vielen Jahren bestehende Forderung nach einer Verbesserung der Arbeitsbedingungen in den Krankenhäusern (und Heimen) hat weiterhin Bestand. Zu den gebotenen Verbesserungen gehören v.a. die Gestaltung von Personalbemessungssystemen und höhere Vergütungen. Im Gefolge solcher Maßnahmen muss es Ausbildungs- und Einstellungsoffensiven geben. So können die Probleme gelöst werden. Es muss dabei aber taktisch und strategisch mit Bedacht gehandelt werden.

Werner Schell


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Pflegenotstand - Thema im Petitionsausschuss des Bundes

Beitrag von WernerSchell » 08.12.2015, 07:50

Ärzte Zeitung vom 02.12.2015:
Personal in Kliniken: Petentin blitzt ab
Mit ihrer Forderung nach einem Gesetz zur Personalbemessung im Krankenhaus ist die Petentin Sylvia Bühler
am Montag vor dem Petitionsausschuss des Bundestages abgeblitzt.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=900 ... tik&n=4652
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Pflegenotstand: schnelle Auflösung dringend !

Beitrag von WernerSchell » 09.12.2015, 07:47

Am 08.12.2015 bei Facebook gepostet:
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk macht seit Jahren darauf aufmerksam, dass wir in den Krankenhäusern und Heimen mehr Pflegekräfte benötigen. Die Stellenpläne müssen deutlich ausgeweitet werden - JETZT. Diskussionen darüber in Expertenkommissionen sind eigentlich überflüssig. Die Probleme sind bekannt und müssen durch Stellenausweitungen gelöstet werden. Das nach der jüngsten Krankenhausreform vorgesehene Pflegestellenprogramm hilft nicht. Solche Programme haben auch in der Vergangenheit nicht funktioniert. Dazu erklärte Andreas Westerfellhaus, Präsident des Deutschen Pflegerates (Marburger Bund Zeitung, 04.12.2015): "Sicht der Pflege - Zwei oder drei neue Kollegen: Das merken wir nicht einmal. Förderprogramme sind unzureichend." Hugo Van Aken, Direktor der Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin und Schmerztherapie am Universitätsklinikum Münster, erklärte ergänzend (Deutsches Ärzteblatt, 08.12.2015): „Drei Pflegekräfte mehr pro Krankenhaus: Das ist doch lächerlich“. - "Dass der Arbeitsalltag in der Pflege seit langem von großer Belastung, Zeitdruck und wenig motivierenden Bedingungen geprägt ist, wissen die politisch Verantwortlichen sehr wohl. Die deutsche Pflegezukunft wird düster werden, wenn hier nicht schnellstens – und spürbar – eine Verbesserung herbeigeführt wird." - Quelle: Presseinfo des DBfK vom 14.07.2015 > viewtopic.php?f=3&t=21218
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Pflegeberufsgesetz löst die Pflegeprobleme nicht

Beitrag von WernerSchell » 13.12.2015, 07:47

Aus Forum:
viewtopic.php?f=3&t=21387

Bei Facebook - Adresse Hermann Gröhe - am 12.12.2015 gepostet:

Die geplante Reform der Pflegeberufe wird von Hermann Gröhe, Bundesgesundheitsminister, als eine Maßnahme bezeichnet, die die Tätigkeit in der Pflege attraktiver macht. Dem muss deutlich widersprochen werden, denn die tatsächliche Pflege in Krankenhäusern und Heimen wird durch ein neues Pflegeberufsgesetz nicht verändert. Denn ein solches Gesetz befasst sich schwerpunktmäßig mit Ausbildung und Berufsbezeichnung, nicht aber mit den Pflege-Rahmenbedingungen vor Ort. Während meiner Lehrtätigkeit an Kranken- und Altenpflegeschulen (über 40 Jahre) habe ich so manche Reform der Kranken- und Altenpflegegesetze erlebt, verbessert hat sich nichts. Es hat nur immer Umstellungsaufwand gegeben. Wir brauchen aber deutlich verbesserte Stellenpläne für Pflegekräfte und mit Blick auf die Menschen mit Demenz mehr Zuwendungszeit von Fachpersonal. Und die entsprechenden Voraussetzungen dazu müssen jetzt geschaffen werden. Es muss ein PSG III her, schnellstens. Alles andere sind nur Ablenkungsmanöver und die Probleme bleiben. > viewtopic.php?f=3&t=21387
Das nach der jüngsten Krankenhausreform vorgesehene Pflegestellenprogramm hilft nicht. Solche Programme haben auch in der Vergangenheit nicht funktioniert. Dazu erklärte Andreas Westerfellhaus, Präsident des Deutschen Pflegerates (Marburger Bund Zeitung, 04.12.2015): "Sicht der Pflege - Zwei oder drei neue Kollegen: Das merken wir nicht einmal. Förderprogramme sind unzureichend." Hugo Van Aken, Direktor der Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin und Schmerztherapie am Universitätsklinikum Münster, erklärte ergänzend (Deutsches Ärzteblatt, 08.12.2015): „Drei Pflegekräfte mehr pro Krankenhaus: Das ist doch lächerlich“. - "Dass der Arbeitsalltag in der Pflege seit langem von großer Belastung, Zeitdruck und wenig motivierenden Bedingungen geprägt ist, wissen die politisch Verantwortlichen sehr wohl. Die deutsche Pflegezukunft wird düster werden, wenn hier nicht schnellstens – und spürbar – eine Verbesserung herbeigeführt wird." - Quelle: Presseinfo des DBfK vom 14.07.2015 > viewtopic.php?f=3&t=21218
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Gute Pflege nur mit genügend Pflegekräften möglich ...

Beitrag von WernerSchell » 13.01.2016, 07:31

Am 13.01.2016 bei Facebook gepostet:
"Gute Pflege setzt voraus, dass genügend Pflegekräfte eingesetzt werden, die für ihre anspruchsvolle Arbeit auch ausreichend Zeit haben." - Ein neues Berufsgesetz (PflBG) oder ein Herumbasteln an der Fachkraftquote werden den Pflegenotstand nicht auflösen: viewtopic.php?f=3&t=21461 / viewtopic.php?f=3&t=21387 - Wie vielfach beschrieben: Wir brauchen dringend Personalbemessungssysteme für Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen, die den wirklichen Pflegekräftebedarf deutlich machen. Undercover-Untersuchungen oder sonstige Skandalberichte sind unnötig. Es gibt keine Erkenntnis-, sondern allein Umsetzungsprobleme! - Näheres mit kritischen Anmerkungen > viewtopic.php?f=4&t=21463
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Jede achte Petition zum Thema Gesundheit

Beitrag von WernerSchell » 08.06.2016, 06:39

Ärzte Zeitung vom 08.06.2016:
Pflegereform, GKV und CO: Jede achte Petition zum Thema Gesundheit
Der Petitionsbericht des Bundestags ist ein Spiegel der Themen, die die Bürger bewegen. Zwölf Prozent der Eingaben entfallen 2015 auf Pflege und Gesundheit.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=913 ... sen&n=5029

Anmerkung der Moderation:
Wie vielfach erklärt, sind Petitionen zu Gesundheits- und Pflegethemen in aller Regel wenig hilfreich. Reformmaßnahmen sollten dort vorgetragen werden, wo die Entscheidungen vorbereitet werden. Es muss zielgerichtet argumentiert werden. - Petitionen können auch als eine Art Beschäftigungsprogramm für die Mitglieder des Petitionsausschusses verstanden werden. Damit werden aber keine Probleme gelöst..
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Pflegenotstand: schnelle Auflösung dringend !

Beitrag von WernerSchell » 01.12.2016, 07:41

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Betriebsräte beklagen im Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestages den Pflegenotstand.
> viewtopic.php?f=3&t=21461&p=95321#p95321
Damit werden Forderungen von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk, die dem Bundesgesundheitsminister
Hermann Gröhe beim Pflegetreff am 13.05.2014 vorgetragen wurden, bestätigt.
> http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... se2014.pdf


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Zwischenruf zur Pflegereform der GroKo ...

Beitrag von WernerSchell » 04.12.2016, 07:46

Aus Forum:
Zwischenruf zur Pflegereform der GroKo ...
viewtopic.php?f=4&t=21889

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Ein Zwischenruf:
Zahlreiche für 2017 geplante Debatten um die Zukunft des Pflegeversicherungssystems kommen reichlich spät.
Die Pflegereform der GroKo ist für diese Wahlperiode mehr oder weniger gelaufen. Auch das PSG III wurde verabschiedet
- siehe insoweit > viewtopic.php?f=4&t=21695&start=15 ). Danach wird lange nichts passieren können, weil alle im
Pflegesystem mit den grundlegenden Veränderungen (neuer Pflegebegriff, Leistungsveränderungen usw.) beschäftigt sein werden.
Die Parlamente werden nach den Wahlen 2017/18 zunächst einmal andere Aufgaben abzuarbeiten haben. Ich frage mich, warum
es in den zurückliegenden Jahren nicht mehr - vor allem gemeinsame - Aktivitäten zur Verbesserung der Pflege - Rahmenbedingungen
gegeben hat. Bei den Neusser Pflegetreffs, u.a. mit dem Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (mehrfach vor Ort), dem
Pflegebeauftragten Karl-Josef Laumann und der Pflegeministerin NRW, Frau Barbara Steffens waren hochkarätige Podiumsgäste verfügbar.
Zu den Treffs wurde immer umfassend eingeladen. Diejenigen aber, die jetzt die Zukunft der Pflege diskutieren wollen, haben sich bei den
hier geführten Diskussionen nicht oder nur bescheiden eingebracht. Gleichwohl: Pro Pflege … wird sich weiterhin als Interessenvertretung für
hilfe- und pflegebedürftige Menschen kümmern und sich gezielt um die Verbesserung der Versorgungs- und Pflegestrukturen bemühen.
Unterstützer sind stets willkommen! > viewtopic.php?f=6&t=21660


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Siehe auch unter > viewtopic.php?f=6&t=21660

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Die Statements von Werner Schell, Vorstand von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk, beim Neusser Pflegetreff
am 21.10.2015 sind in einem gesonderten Filmbeitrag (7.30 Minuten) anschaubar unter
:
> https://youtu.be/qbyHRxX9ikk
Die wesentlichen Aussagen:
- Mehr Pflegepersonal - jetzt und nicht später!
- Mehr Zeit für Zuwendung und Pflege ermöglichen.
- Der im PSG II vorgesehene § 113c SGB XI, der ein Personalbemessungssystem anspricht, reicht nicht!
- Mängel müssen abgestellt werden, auch im Hinblick auf den Einsatz der Betreuungskräfte nach § 87b SGB XI
.

Hinweise zu weiteren Filmdokumentationen u.a. unter
> viewtopic.php?f=6&t=21070
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Pflegenotstand auflösen

Beitrag von WernerSchell » 23.08.2017, 07:33

Am 21.08.2017 wurde auf der Facebookseite des Bundesministeriums für Gesundheit gepostet:
Gute Arbeitsbedingungen in der Pflege (Krankenhäuser und Pflegeheime) setzen zunächst einmal voraus, dass aufgrund ausreichender Stellenschlüssel genügend Personal angestellt werden kann. Es war ein klarer Fehler, insoweit erst einmal Kommissionen neue Personalbemessungssysteme prüfen zu lassen (vgl. z.B. § 113c SGB XI). Was zu tun ist, kann als bekannt vorausgesetzt werden. Man muss nur wollen. Inzwischen flüchten die überforderten Pflegekräfte aus dem Beruf oder werden krank ( > viewtopic.php?f=5&t=22199 ). Wir brauchen JETZT auskömmliche Stellenschlüssel. Jedes Zuwarten verschlimmert die Situation. Zu den Reformanforderungen habe ich bereits 2014 ein umfängliches Statement vorgelegt und dies im Bundesgesundheitsministerium erläutern können > http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... se2014.pdf Die zurückliegenden Reformgesetze waren aber leider nicht geeignet, die seit vielen Jahren bekannten unzureichenden Pflege-Rahmenbedingungen zu verbessern. Betreuungskräfte, die überhaupt nicht pflegen dürfen, sind ergänzend hilfreich, können aber die Pflegekräfte nicht wirklich entlasten. Daher bleibt nur die Forderung, schnellstmöglich nachzubessern und nicht erst bis in die 2020er Jahre zu warten. Geld ist offensichtlich genügend in der Staatskasse. Der Finanzminister hat Milliarden Euros zusätzlich eingenommen und wäre damit zur Finanzierung zusätzlicher Pflegekräfte in der Lage. Ein aktueller Klartext bringt alles noch einmal auf den Punkt. > Text hier (PDF) > http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... 082017.pdf und im Forum von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk hier > viewtopic.php?f=4&t=22268 - Bezüglich der Gestaltung angemessener Vergütungen für die Pflegekräfte sind im Übrigen die Tarifvertragsparteien gefordert. - Werner Schell
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Pflegenotstand auflösen & Quartiershilfen gestalten

Beitrag von WernerSchell » 01.01.2018, 14:14

Aus Forum:
viewtopic.php?f=3&t=22296&p=101513#p101513

Am 01.01.2018 bei Facebook gepostet:

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"Pflegenotstand auflösen & Quartiershilfen gestalten" ist die Herausforderung für das neue Jahr 2018! Die Bedürfnisse der Patienten und pflegebedürftige Menschen gehören in den Mittelpunkt aller Erwägungen, und nicht etwa die Ökonomie. Mehr personelle Zuwendung und ganzheitliche Betrachtung der kranken und hilfebedürftigen Menschen erscheinen dabei unabdingbar! - Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk wird sich in diesem Sinne weiter engagieren.
>>> viewtopic.php?f=3&t=22296&p=101512#p101512

Und was noch wichtig ist:
Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten.
Katharina von Siena

Vorsorglich stelle ich vor:

Neujahrsgebet des Pfarrers von St. Lamberti
zu Münster aus dem Jahre 1883:


Herr, setze dem Überfluss Grenzen –
und lasse die Grenzen überflüssig werden.
Lasse die Leute kein falsches Geld machen –
und auch das Geld keine falschen Leute.
Nimm den Ehefrauen das letzte Wort –
und erinnere die Männer an ihr erstes.
Schenke unseren Freunden mehr Wahrheit –
und der Wahrheit mehr Freunde.
Bessere solche Beamte, Geschäfts- und Arbeitsleute,
die wohl tätig – aber nicht wohltätig sind.
Gib den Regierenden gute Deutsche –
und den Deutschen eine gute Regierung.
Herr, sorge dafür, dass wir alle in den Himmel kommen –
aber bitte nicht sofort.


Man könnte dem Text noch aus aktuellem Anlass hinzufügen:

„Gib den Politikern und sonst Verantwortlichen die Einsicht, dass die Pflege - Rahmenbedingungen in Krankenhäusern und Heimen schnellstmöglich verbessert werden müssen und lasse deutlich werden, ... dass es nur mit mehr Pflegepersonal eine bessere Pflege geben kann. Denn nicht ökonomische Erwägungen dürfen dominieren, sondern allein die Interessen der kranken und pflegebedürftigen Menschen.“
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Viele große Petitionen zu Gesundheitsthemen in 2019

Beitrag von WernerSchell » 10.09.2020, 06:55

Deutsches Ärzteblatt vom 09.09.2020:

Viele große Petitionen zu Gesundheitsthemen in 2019

Berlin – Immer mehr Petitionen befassen sich mit Gesundheitsthemen. Im Jahr 2019 gingen mehr als 1.750 solche Unterschriftensammlungen beim Petitionsausschuss ein. Das waren rund 18 Prozent mehr als im Vorjahr. Das geht aus dem Jahresbericht des Ausschusses hervor, der heute in Berlin vorgestellt wurde.
Unter allen rund 13.500 eingereichten Petitionen waren jene, deren Anliegen im Zuständig­keitsbereich des Bun­des­ge­sund­heits­mi­nis­ter­iums (BMG) lagen, mit 13 Prozent am dritthäufigsten. Mehr Anträge gingen nur an das Innenministerium (BMI, 14,7 Prozent aller Petitionen) und das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS, 13,8 Prozent).
.... (weiter lesen unter) ... > http://170770.eu1.cleverreach.com//c/34 ... 3c0c135505
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