Pflegekräftemangel ist überwindbar = gute Pflegereform

Pflegespezifische Themen; z.B. Delegation, Pflegedokumentation, Pflegefehler und Haftung, Berufsrecht der Pflegeberufe

Moderator: WernerSchell

WernerSchell
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Pflegekräftemangel ist überwindbar = gute Pflegereform

Beitrag von WernerSchell » 18.10.2014, 06:41

Bild Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
Unabhängige und gemeinnützige Interessenvertretung
für hilfe- und pflegebedürftige Menschen in Deutschland
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Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk führt u.a. regelmäßig Pflegetreffs mit bundesweiter Ausrichtung durch.

Pressemitteilung vom 26.08.2014

Pflegekräftemangel ist durch eine gute Pflegereform überwindbar
Größere Aktionen zur Anwerbung von Pflegekräften aus dem Ausland sind in diesem Zusammenhang zweifelsfrei ein Irrweg

Die Bundesregierung (v.a. der Bundesgesundheitsminister und neuerdings auch der Bundeswirtschaftsminister), die Bundesagentur für Arbeit und verschiedene Verbände der Pflegebranche buhlen immer stärker um ausländische Pflegekräfte. Diese Pflegekräfte sollen helfen, den Fachkräftemangel in der Pflege abzuwenden.

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Darauf gibt es aber nur eine Antwort: Bei einem drohenden Defizit von hunderttausenden Kräften helfen nur grundlegende Veränderungen des Pflegesystems. Im Rahmen dieser Veränderungen müssen wir für die bundesdeutschen Pflegekräfte ordentliche Arbeitsbedingungen schaffen und gewährleisten (z.B. angemessene Stellenpläne, die ein Tätigwerden des Personals entsprechend dem allgemein anerkannten Stand medizinisch-pflegerischer Erkenntnisse ermöglichen, und höhere Vergütungen) - und der Pflegenotstand wird sich auflösen.

Für eine Tätigkeit im bundesdeutschen Pflegesystem kommen natürlich auch bei entsprechender Eignung und Qualifizierung die dauerhaft in Deutschland lebenden Menschen mit Migrationshintergrund in Betracht. Es spricht sogar einiges dafür, bei diesem Personenkreis verstärkt für eine Pflegetätigkeit zu werben (vgl. das Projekt „Bunte Pflege“). Dabei gilt es auch zu berücksichtigen, dass bei der zunehmenden Zahl von Menschen mit dementiellen Einschränkungen eine gute Kommunikation in deutscher Sprache wichtig ist (= Kompetenz und Zeit für biografieorientierten Umgang).

Also kümmern wir uns doch vorrangig mit den zweifelsfrei gegebenen Möglichkeiten um die Auflösung des Pflegenotstandes und behandeln das Personal in jeder Hinsicht pfleglich! Die einfache Botschaft: "Wer eine Qualitätsoffensive will, braucht eine Personaloffensive!"

Es wird von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk seit Jahren darauf aufmerksam gemacht, dass die umfängliche Anwerbung von Pflegekräften aus dem Ausland ein Irrweg ist. Dabei ist zu bedenken, dass die ausländischen Arbeitskräfte auch in ihren Herkunftsländern benötigt werden und dort u.a. kaum zu schließende Versorgungslücken im Gesundheits- und Pflegewesen hinterlassen. Es ist auch moralisch problematisch, Personal aus dem Ausland in größerer Zahl anzuwerben und dann, wie sich nicht selten herausstellt, mit Billiglöhnen bzw. Leiharbeit abzufertigen. Soweit sich aus unterschiedlichen Gründen eine sog. Pflegemigration nicht vermeiden lässt, müssen daher mittels geeigneter Maßnahmen faire Arbeitsbedingungen und Vergütungen gewährleistet werden.

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Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk hat beim Neusser Pflegetreff am 13.05.2014 dem Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe konkrete Vorschläge gemacht, was aktuell zu unternehmen ist, um den Pflegenotstand aufzulösen und den vielfach beklagten Pflegemängeln entgegen zu treten. Das Statement von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk ist nachlesbar bzw. abrufbar unter folgender Adresse: http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... se2014.pdf - Siehe auch die Beiträge unter > viewtopic.php?f=3&t=20429

Werner Schell
Dozent für Pflegerecht und Vorstand von Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk

Pressemitteilung ist zur Veröffentlichung frei!

+++
Die Medien berichten u.a. wie folgt:
http://www.presseanzeiger.de/pa/Pflegek ... bar-748010
http://www.openbroadcast.de/article/362 ... ndbar.html
http://www.openpr.de/news/812577.html
http://www.mg-heute.de/32602/pflegekrae ... more-32602
... (weitere Hinweise folgen)

Stand: 18.10.2014
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Die Pflege ist pflegebedürftig

Beitrag von WernerSchell » 27.10.2014, 18:25

Westfälische Nachrichten, 26.10.2014
Helios-Mitarbeiter diskutieren mit Karl-Josef Laumann
Die Pflege ist pflegebedürftig
Lengerich - Nach knapp 90 Minuten sind sich die Pflegekräfte und der Beauftragte der Bundesregierung für die Belange der Patientinnen und Patienten und Bevollmächtigter für Pflege in einem Punkt einig: Die Pflege bedarf eines höheren Stellenwertes.
Von Michael Baar
Und der, das sagt Karl-Josef Laumann als Bevollmächtigter, lasse sich nicht nur in Cent und Euro bemessen. Kein Widerspruch aus den Reihen der Krankenhaus-Pflegekräfte, die der Einladung der Mitarbeitervertretung der Helios-Klinik Lengerich gefolgt sind. Es ist das schlechte Gefühl des Pflegenden, der seinem Patienten nicht so viel Zeit widmen kann, wie er möchte. Doch Karl-Josef Laumann warnt vor Gefühlsduselei: „Beziehungspflege im Krankenhaus ist heute kaum noch möglich, weil die Leute weg sind, bevor man sie richtig kennenlernt.“
... (weiter lesen unter) ... http://www.wn.de/Muensterland/Kreis-Ste ... beduerftig
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Pflegekräftemangel ist überwindbar = gute Pflegereform

Beitrag von WernerSchell » 11.11.2014, 07:30

Zitat der Woche in der Zeitschrift CAREkonkret (31.10.2014)
"Wenn nur zehn Prozent der Pflegekräfte in der Gewerkschaft sind,
dann muss die sich doch fragen lassen, ob sie gute Arbeit leistet."

Karl Josef Laumann (CDU), Bevollmächtigter der Bundesregierung für Pflege, bei einer Diskussion im westlichen Lengerich (Kreis Steinfurt)
zum geringen gewerkschaftlichen Organisationsgrad beruflich Pflegender.

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Foto: Karl-Josef Laumann - Quelle: http://www.karl-josef-laumann.de/

Karl-Josef Laumann ist Podiumsgast beim Pflegetreff am 14.04.2015 in Neuss-Erfttal.
Dann geht es u.a. um die aktuellen Maßnahmen zur Verbesserung der Pflege-Rahmenbedingungen
und das neue Pflegerecht in Nordrhein-Westfalen.

Näheres unter > viewtopic.php?f=7&t=20569
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Re: Pflegekräftemangel ist überwindbar = gute Pflegereform

Beitrag von WernerSchell » 27.11.2014, 08:05

Mehr Pflegepersonal = bessere Pflege! - Interview mit Werner Schell beim JHC 2014
-> https://www.youtube.com/watch?v=KXX7VYoJIuQ - Die "Münchner Runde", BR-Fernsehen (11.11.2014), mit dem Thema: "Der Pflege-Aufschrei: Was tun gegen die Not?" hat insoweit keine neuen Erkenntnisse über das Pflegesystem vermitteln können.

Tatsache ist doch, dass die unzureichenden Pflege-Rahmenbedingungen seit vielen Jahren bekannt sind; es aber am politischen Willen mangelt, entscheidende Verbesserungen zu gestalten. Die Diskutanten, teilweise die üblichen Studio-Hocker, hatten diesmal die Möglichkeit, ergänzend eine weitere Verfassungsbeschwerde des VdK wegen der bundesdeutschen Pflegemängel anzusprechen. Diese Beschwerde kann aber nicht mehr leisten, als das längst bekannte Wissen nochmals zu bekräftigen. Dabei wurde leider verschwiegen, dass der VdK die Verfassungsbeschwerde nicht öffentlich machen und somit auch nicht an Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk herausgeben will. Herr Prantl, Diskutant, hat das Papier aber offensichtlich bekommen. Wenn er nun öffentlich über die angeblich notwendige Beschwerde positiv berichtet, die anderen nicht zugänglich ist, ist das wenig hilfreich. Datenschutz kann im Übrigen gewährleistet werden, wenn im Papier die Personaldaten "geschwärzt" werden.

Wichtig erscheint aber: Die Diskussionsrunde bekannte sich erstmals dazu herauszustellen, dass der Pflegekräftemangel eines der entscheidenden Kriterien dafür ist, dass die Pflegesituationen zum Teil mangelhaft sind. Herr Meurer, Präsident des bpa, sprach sogar von einer Aufstockungsnotwendigkeit von ca. 20% und machte die Verbände der Kassen und Sozialhilfe für die Personalmisere verantwortlich. Es gehe diesen Verbänden vornehmlich darum, die Kosten in Grenzen zu halten. Mit dieser Erkenntnis wird das bestätigt, was von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk seit vielen Jahren beschrieben wird: Die unzureichenden Stellenschlüssel. Es wurde auch von hier mehrfach vorgetragen, dass die gebotene Steigerungsrate im personellen Bereich bei mindestens rd. 20% liegen müsse. Das am 13.05.2014 beim Neusser Pflegetreff dem Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe übergebene Statement beschreibt genau diese Reformerfordernisse. Alles nachlesbar in einer pdf-Datei, die im Netz wie folgt abrufbar ist: http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... se2014.pdf - Dieses Statement konnte am 08.07.2014 in einem Gespräch im Bundesgesundheitsministerium näher erläutert werden.

Es wurde von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk mehrfach deutlich gemacht, dass eine Pflegereform, die diesen Namen verdient, vorrangig den Pflegenotstand auflösen muss. Insoweit ist nach Auffassung von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk eine Neugestaltung des § 75 SGB XI und darauf basierenden Verträge alternativlos. Nur mit mehr Pflegepersonal wird es eine bessere Pflege geben können!
Angesichts der Tatsache, dass die Verfassungsbeschwerde des VdK u.a. bei Facebook lebhaft diskutiert wird, wurde dazu u.a. folgender Text übermittelt:

Es geht mir seit zig Jahren darum, die Pflege-Rahmenbedingungen verbessern zu helfen. Dabei wäre es hilfreich, wenn sich endlich alle Akteure, Einzelpersonen und Verbände, die in ähnlicher Weise agieren, verbünden und v.a. taktisch und strategisch mit guten Argumenten aktiv werden. In diesem Sinne lade ich seit Jahren zu den Neusser Pflegetreffs ein mit der Folge, dass wir hier auch immer wieder hochrangige Entscheidungsträger als Podiumsgäste haben und Überzeugungsarbeit leisten können. Skandalisierungen, Strafanzeigen usw. helfen nicht weiter. Auch Verfassungsbeschwerden sind nicht wirklich zielführend. Sie können allenfalls dazu beitragen, einige Probleme in anderer Aufmachung zu beschreiben. Sie bieten aber nichts Neues und der Kampf wird streng genommen an der falschen Front geführt. Um es nochmals zu bekräftigen: Allein die Parlamente entscheiden über die Ausrichtung der Sozialgesetze! Nicht vergessen werden darf auch, dass das SGB XI (Pflegeversicherungsrecht) nur ein Teilgebiet des "sozialen Netzes" ist und alle Sozialleistungsbereiche zur Gewährleistung einer Generationengerechtigkeit finanzierbar bleiben müssen. - Quelle: viewtopic.php?f=7&t=20726&p=83244#p83244

Siehe auch unter
> viewtopic.php?f=3&t=20429
> viewtopic.php?f=4&t=20718
> viewtopic.php?f=3&t=20594
> viewtopic.php?f=4&t=20719
… (weitere Texte im Forum > index.php )

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Beitrag von WernerSchell » 27.11.2014, 16:48

Fachkräftemangel: Sozialminister diskutieren Zukunft der Pflege
Bei der jährlichen Arbeits- und Sozialministerkonferenz in Mainz geht es heute unter anderem um die Frage,
wie Fachkräfte für die Pflege gewonnen und langfristig gehalten werden können.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=874 ... ege&n=3890
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Qualität im Fokus: DBfK zur Fachkraftquote

Beitrag von WernerSchell » 27.11.2014, 16:58

Qualität im Fokus: DBfK zur Fachkraftquote

In einem heute veröffentlichten Positionspapier fordert der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) eine Konkretisierung und Neudefinition der Fachkraftquote in stationären Pflegeeinrichtungen. „Stationäre Einrichtungen sind zunehmend mit einer Bewohnerstruktur konfrontiert, die von Hochaltrigkeit, Multimorbidität und gerontopsychiatrischen Erkrankungen geprägt ist. Die vor mehr als 20 Jahren festgelegte Fachkraftquote, seinerzeit als Untergrenze gedacht, wird in der Praxis häufig ausgehöhlt und unterlaufen. Angesichts dieser Versorgungsrealität fordern wir, die Fachkraftquote ausdrücklich als Pflegefachkraftquote mit einer Untergrenze von 50% zu definieren“, sagt dazu DBfK-Präsidentin Prof. Christel Bienstein. „Die Diskussion darf sich nicht um die Kosten, sondern muss sich um die Qualität drehen!“, so Bienstein weiter.

Die Einführung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs und des neuen Begutachtungsassessments sind für die Reformstufe PSG II bereits angekündigt. Der DBfK fordert, hieran die Pflegefachkraftquote in Abhängigkeit vom Pflegebedarf der Bewohner/-innen mittels eines validen Personalbemessungssystems abzustimmen und dementsprechend anzuheben.

Das vollständige Positionspapier zur Fachkraftquote in stationären Pflegeeinrichtungen steht als Download unter
http://www.dbfk.de/download/download/Po ... 6final.pdf

Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBfK)
Alt-Moabit 91, 10559 Berlin
Tel.: 030-2191570
Fax: 030-21915777
dbfk@dbfk.de
http://www.dbfk.de

Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) ist die berufliche Interessenvertretung der Gesundheits- und Krankenpflege, der Altenpflege und der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege. Der DBfK ist deutsches Mitglied im International Council of Nurses (ICN) und Gründungsmitglied des Deutschen Pflegerates (DPR). Mehr Informationen über den Verband und seine internationalen und nationalen Netzwerke finden Sie auf der Homepage http://www.dbfk.de. Für Interviewwünsche oder weitere Informationen wenden Sie sich bitte per E-Mail an presse@dbfk.de oder rufen Sie uns unter 030-219157-0 an.

Quelle: Pressemitteilung vom 27.11.2014
Johanna Knüppel | Referentin | Redaktion DBfK Aktuell | Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe - Bundesverband e.V.
http://www.dbfk.de | Alt-Moabit 91 | 10559 Berlin | Fon 030-219157-0 | Fax 030-219157-77 | Umsatzsteuer Id.Nr. DE 114235140
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Pflegekräftemangel ist überwindbar = gute Pflegereform

Beitrag von WernerSchell » 29.12.2014, 08:38

Fachkräftemangel: Sozialminister diskutieren Zukunft der Pflege
Die Arbeits- und Sozialminister der Bundesländer haben bei der Reform der Pflege weiter Tempo vom Bund angemahnt.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=874 ... ege&n=3891

+++

Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk hat am 13.05.2015 einen umfangreichen Reformkatalog präsentiert und dem
Bundesgesundheitsminister übergaben:
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... se2014.pdf
Im Zentrum weiterer Reformschritte muss die Auflösung des Pflegenotstandes stehen!

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Pflegekräftemangel ist überwindbar = gute Pflegereform

Beitrag von WernerSchell » 30.12.2014, 07:32

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In 2015 wird es wieder größere Pflegetreffs geben, und zwar wie folgt:

22. Pflegetreff am 14.04.2015, 16.00 - 18.00 Uhr, in Neuss-Erfttal
Thema:
Pflegereform - 1. Pflegestärkungsgesetz: Welche neuen Leistungsansprüche haben pflegebedürftige Menschen ab 01.01.2015?
Inwieweit sind die Pflege-Rahmenbedingungen weiterhin reformbedürftig? - Mehr Pflegepersonal ist dringend geboten! Nur so kann der Pflegenotstand aufgelöst werden. Inwieweit hat das 2014 reformierte Pflegerecht Nordrhein-Westfalen Veränderungen erfahren?

(… vorläufige Beschreibung) … Veranstaltung im Anschluss an den Pflegetreff am 13.05.2014 mit dem Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe.
Siehe dazu die Hinweise unter > viewtopic.php?f=7&t=19125
Podiumsgäste u.a.:
Karl-Josef Laumann, Beauftragter der Bundesregierung für die Belange der Patientinnen und Patienten sowie Bevollmächtigter für Pflege, Markus Leßmann, MD, Abteilungsleiter im MGEPA NRW, Andreas Westerfellhaus, Präsident Deutscher Pflegerat e.V., Berlin, und Geschäftsführer ZAB - Zentrale Akademie für Berufe im Gesundheitswesen GmbH, Gütersloh, und Helmut Wallrafen-Dreisow, Geschäftsführer der Sozial-Holding der Stadt Mönchengladbach. Hans-Jürgen Petrauschke, Landrat des Rhein-Kreises Neuss, wird ein Grußwort sprechen.
Weitere Informationen (ständige Aktualisierung) unter viewtopic.php?f=7&t=20569

23. Pflegetreff am 21. oder 28.10.2015, 16.00 - 18.00 Uhr, in Neuss-Erfttal
Thema:
Demenz: Der neue Pflegebedürftigkeitsbegriff und die leistungsrechtlichen Folgerungen im geplanten 2. Pflegestärkungsgesetz. Darüber hinaus werden einige Neusser Aktivitäten für die dementiell erkrankten Menschen vorgestellt; z.B. Demenz-Einrichtung der Augustinuskliniken Neuss (Memory-Klinik) und "Runder Tisch Demenz in Neuss". Ergänzend soll das Erfttaler Quartierskonzept mit dem Lotsenpunkt-Projekt des Diözesan-Caritasverbandes in Köln (auch als Musterprojekt für die Kommunen im Rhein-Kreis Neuss) vorgestellt werden.
(… vorläufige Beschreibung) …
Siehe dazu die Hinweise unter > viewtopic.php?f=7&t=20711

Alle interessierten Fachkräfte und Bürgerinnen sind bereits jetzt herzlich eingeladen. Der Eintritt ist, wie immer, frei!
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Pflegekräftemangel ist überwindbar = gute Pflegereform

Beitrag von WernerSchell » 10.01.2015, 07:53

Mein Rückblick auf 2014
ist unter https://www.facebook.com/werner.schell.7 anschaubar!

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Foto: Werner Schell und Hermann Gröhe, BMG, beim Pflegetreff am 13.05.2014

Der Einsatz für bessere Pflegebedingungen geht 2015 weiter. Der Pflegetreff am 14.04.2015, u.a. mit Karl-Josef Laumann, Pflegebeauftragter der Bundesregierung,
und Andreas Westerfellhaus, Präsident des Deutschen Pflegerates, wird z.B. erneut überfällige Verbesserungen der Pflege-Rahmenbedingungen einfordern.

> viewtopic.php?f=7&t=20569

Werner Schell
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Mehr Pflegepersonal = bessere Pflege! - Alternativlos!

Beitrag von WernerSchell » 11.01.2015, 08:20

Melanie Huml, Bayerische Gesundheitsministerin, will Pflegeheime häufiger kontrollieren lassen. So soll der Druck auf „schwarze Schafe“ steigen.
> http://www.mittelbayerische.de/nachrich ... eimen.html

Dazu kurz und bündig folgende Antwort:
Mehr Prüfungen lösen in den stationären Pflegeeinrichtungen null Probleme. Wer meint, verstärkte Kontrollen seien hilfreich, hat keine Ahnung. Der jetzige Pflege-TÜV gehört doch ohnehin in die Tonne (das Sozialgerecht Münster nannte ihn vor Jahren "verbraucherfeindlich und rechtswidrig"). Wir brauchen deutlich verbesserte Pflege-Rahmenbedingungen in den Heimen, v.a. mehr Pflegepersonal (keine "Billigversorgung"). Die Stellenschlüssel für die Pflege sind völlig unzureichend. Man könnte auch sagen, dass die "schwarzen Schafe", die bisher nur unzureichende Regelungen für die Pflegesysteme zustande gebracht haben, in den Parlamenten und Ministerien sitzen. Die Bekundungen für "Wertschätzung und Anerkennung" in Richtung Pflegekräfte müssen mit Inhalt gefüllt werden.
Werner Schell - 11.01.2015

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Pflegemängel in den Pflegeeinrichtungen - Handlungsbedarf

Beitrag von WernerSchell » 21.01.2015, 15:54

Pressemitteilung aus Forum:
viewtopic.php?f=4&t=20851


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Pressemitteilung vom 21.01.2015

Pflegemängel in den Pflegeeinrichtungen: MDS-Bericht sieht weiteren Handlungsbedarf

Der Medizinische Dienst des GKV-Spitzenverbandes (MDS) hat am 14.01.2015 seinen 4. Qualitätsbericht 2014 vorgelegt 1) - und darin u.a. herausgestellt, dass sich die Qualität der Pflege gegenüber früheren Berichten (2005, 2007 und 2012) gebessert habe, aber gleichwohl weiterhin über erhebliche Pflegemängel zu informieren sei. Dazu einige kurze Hinweise aus der Pressemitteilung des MDS vom 14.01.2015.

Dekubitusprophylaxe: 43,3 Prozent der Heimbewohner hatten ein Dekubitusrisiko. Bei zwei Dritteln davon (75,6 Prozent) wandte das Pflegepersonal Prophylaxen wie Lagerungswechsel an und setzte Hilfsmittel ein. In 24,4 Prozent der Fälle wurde dies jedoch versäumt oder nicht in ausreichendem Umfang erbracht.
Freiheitseinschränkende Maßnahmen: Der Anteil der Bewohner, bei denen freiheitseinschränkende Maßnahmen wie Bettgitter oder Gurte eingesetzt wurden, ist seit dem letzten Pflegequalitätsbericht von 20 Prozent der Bewohner auf 12,5 Prozent zurückgegangen. Bei 91,9 Prozent der Betroffenen lagen richterliche Genehmigungen vor.
Schmerzmanagement und -erfassung: Während die Schmerztherapie in den Verantwortungsbereich der behandelnden Ärzte fällt, gehört die Schmerzerfassung in die Zuständigkeit der Pflege. Bei 37,3 Prozent der Heimbewohner war eine Schmerzerfassung notwendig. Davon lag bei 80,3 Prozent dieser Bewohner eine Schmerzeinschätzung vor.
Sonstiges: Weitere Hinweise im 4. MDS-Bericht betreffen Fehler in der Medikamentenversorgung, Wundversorgung, Sturzvermeidung, Vermeidung von Kontrakturen, Inkontinenzversorgung, Ernährung und Flüssigkeitsversorgung und Hygienemanagement.
Verschiedene Versorgungsstrukturen, wie z.B. medizinische Netzwerke, Hausbesuche der Ärzte, Polypharmazie und Palliativpflege werden überhaupt nicht näher behandelt.

Konkrete Hinweise zu den unzureichenden Stellenschlüsseln in den Pflegeeinrichtungen fehlen vollständig. Daher ist der Hauptknackpunkt der mangelhaften Zuwendung durch entsprechend qualifiziertes Personal ausgeblendet. Es wird daher auch nicht weiter ausgeführt, dass das Pflegepersonal aufgrund unzulänglicher Stellenschlüssel die pflegerischen Verrichtungen nur unvollkommen wahrnehmen kann. Nur vage werden Zusammenhänge von personellen Zuwendungsmöglichkeiten und Pflegeergebnissen angedeutet. Die Aufgabe des MDS wird offensichtlich darin gesehen, den Personalbestand allein an den vorgegebenen Stellenplänen zu bemessen. Dabei bleibt aber unberücksichtigt, dass die vorhandenen Personaldecken nur dazu ausreichen, etwa 70% der pflegerischen und sonstigen Verrichtungen, ausgerichtet am Sorgfaltsgebot (§§ 276, 278 BGB) und den pflegewissenschaftlichen Erkenntnissen (Pflegestandards usw.), zugunsten der pflegebedürftigen Menschen wahrzunehmen.

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Foto: Werner Schell beim Pflegetreff am 13.05.2014 beim Interview zum Thema Pflegenotstand

Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk ist, wie auch in anderen Zusammenhängen wiederholt erklärt wurde, der Auffassung, dass die aufgezeigten Pflegemängel in den bundesdeutschen Pflegeeinrichtungen schnellstmöglich abgestellt gehören.

Dazu erscheint es vorrangig geboten, eine „Neuausrichtung in der Pflegeversicherung“ auf den Weg zu bringen, die in der Lage ist, die strukturellen Unzulänglichkeiten in den Gesundheits- und Pflegesystemen konsequent auflösen. Dazu liegen dem Bundesgesundheitsministerium und den Abgeordneten des Deutschen Bundestages umfangreiche Vorschläge vor, die nur umgesetzt gehören. Auf das diesbezügliche Statement von Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk, am 13.05.2014 beim Neusser Pflegetreff dem Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe übergeben, wird verwiesen. 2)

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Foto: Werner Schell und Hermann Gröhe beim Pflegetreff am 13.05.2014

Diesbezüglich werden sich weitere Erörterungen beim Neusser Pflegetreff am 14.04.2015 ergeben. 3)

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Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk fordert seit Jahren auf der Grundlage eines noch zu schaffenden Personalbemessungssystems eine deutliche Aufstockung des Pflegepersonals. Ohne solche personellen Verbesserungen wird es bei noch so vielen Prüfungen und Qualitätsberichten keine entscheidenden Veränderungen geben. Die Pflegeeinrichtungen haben sich im Übrigen auf das Prüfsystem, das weitgehend auf die Dokumentation abstellt, gut eingerichtet. Mittlerweile gibt es daher fast ausnahmslos beste Pflegenoten. 4)

Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk sieht, trotz des in Kraft getretenen Ersten Pflegestärkungsgesetzes, nach all dem dringenden Handlungsbedarf und fordert den Gesetzgeber auf, aus den getroffenen Feststellungen die notwendigen Folgerungen zu ziehen und damit zu veranlassen, dass die pflegerische und sonstige Betreuung der hilfe- und pflegebedürftigen Menschen in allen Fällen gewährleistet werden kann, so, wie es u.a. der § 11 SGB XI erwarten lässt:

„Die Pflegeeinrichtungen pflegen, versorgen und betreuen die Pflegebedürftigen, die ihre Leistungen in Anspruch nehmen, entsprechend dem allgemein anerkannten Stand medizinisch-pflegerischer Erkenntnisse. Inhalt und Organisation der Leistungen haben eine humane und aktivierende Pflege unter Achtung der Menschenwürde zu gewährleisten.“

Werner Schell - Dozent für Pflegerecht und Vorstand von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk

Die vorstehende Pressemitteilung ist zur Veröffentlichung frei
+++
1) http://www.mds-ev.de/Qualitaetsbericht%20des%20MDS.htm
2) „Anforderungen an die von der Großen Koalition (GroKO) in Aussicht gestellte Pflegereform 2014.“ > http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... se2014.pdf
3) viewtopic.php?f=7&t=20569
4) Das Sozialgericht Münster sprach vor Jahren im Zusammenhang mit dem „Pflege-TÜV“ von einer Täuschung der Verbraucher und Rechtswidrigkeit.
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Pflegereform: Keine Entlastung für Pflegekräfte

Beitrag von WernerSchell » 22.01.2015, 08:07

Pflegereform: Keine Entlastung für Pflegekräfte
von Djamila Benkhelouf & Philipp Kafsack
NDR Panoram3 - Fernsehen - berichtete am 20.01.2015 21:15 Uhr - (Sendezeit 8,18 Minuten)

Die Zahl der Pflegebedürftigen steigt - künftig sollen sogenannte "Betreuungskräfte" den Pflegenotstand abmildern. Aber können ungelernte Hilfskräfte wirklich die Lösung sein?
Die Zahl der Pflegebedürftigen in Deutschland steigt ständig - vor allem die der Demenzkranken. Bis zum Jahr 2020 werden insgesamt drei Millionen Menschen pflegebedürftig sein. Doch schon jetzt gibt es zu wenige Pflegefachkräfte. Viele Pflegebedürftige und ihre Angehörigen klagen über mangelnde Unterstützung. Und die Pflegekräfte selbst leisten jeden Tag einen Knochenjob: Schichtdienst, Stress durch Zeitdruck und schlechte Bezahlung. Je nach Pflegestufe ist für einen Patienten beispielsweise nur eine Grundpflege wie Waschen, Zahnhygiene und Toilettengang vorgesehen. Von einem Gespräch, einem Lächeln, Zeit für Betreuung steht da nichts. …

Quelle: http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/p ... ge474.html
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verschärfter Pflegekräftenotstand

Beitrag von WernerSchell » 27.01.2015, 14:27

Altenpflege vor dem Kollaps - verschärfter Pflegekräftenotstand droht Sozialverband
SoVD legt Positionspapier "Gute Pflege braucht starke Kräfte" vor

Berlin (ots) - Der Personalmangel in der Altenpflege wird sich künftig erheblich verschärfen. Das geht aus dem Positionspapier "Gute Pflege braucht starke Kräfte" des Sozialverband SoVD hervor. "Mangelhafte Ausbildung, schlechte Arbeitsbedingungen und demografischer Wandel sind die Ursachen für den Pflegekräftenotstand in Deutschland", sagte SoVD-Präsident Adolf Bauer am Dienstag. Er warnte davor, die Problematik zu verharmlosen. "Die steigende Zahl pflegebedürftiger Menschen vor dem Hintergrund der sinkenden Leistungskraft des familiären Umfelds ist eine zentrale Herausforderung an unsere Gesellschaft. Und deshalb wird der Bedarf an Fachkräften rasant steigen. Nun gilt es, die Voraussetzungen für eine würdevolle Pflege zu schaffen", sagte Verbandspräsident Bauer.
Laut SoVD-Positionspapier wird der Pflegebedarf in Zukunft deutlicher ansteigen, wenn die geburtenstarken Jahrgänge der zwischen 1950 und 1970 geborenen Menschen das Pflegealter erreichen. Gleichzeitig sinkt die Zahl junger Menschen, die Pflegeleistungen erbringen können.
Aus Sicht des Sozialverbandes sind Maßnahmen auf verschiedenen Ebenen nötig, um wirksame Verbesserungen in der Pflege zu bewirken. Im Zentrum steht eine angemessenere Bezahlung der beruflich Pflegenden ebenso wie ein professionelles und wertschätzendes Personalmanagement in den Einrichtungen. "Die permanente Überbelastung aufgrund des bestehenden Personalmangels führt zu einer Arbeitsunzufriedenheit, die sich negativ auf die Pflegequalität auswirkt", warnt der SoVD. Zudem könnten inzwischen ausgestiegene Fachkräfte besser reaktiviert werden, wenn sich das Berufsbild durch attraktivere Arbeitsbedingungen zum Positiven wende.
Hintergrundinformationen:
Positionspapier Gute Pflege braucht starke Kräfte - Forderungen des SoVD für eine Stärkung der Altenpflegekräfte http://www.sovd.de TV-Clip Pflegenotstand abwenden - Solidarische Pflege-Bürgerversicherung starten https://www.youtube.com/watch?v=zNtl1BgMQxc
Quelle: Pressemitteilung vom 27.01.2015 SoVD Sozialverband Deutschland
Pressekontakt: Benedikt Dederichs - SoVD-Bundesverband - Pressestelle Stralauer Str. 63 - 10179 Berlin. Tel.: 030/72 62 22 129/ Sekretariat -123 / Fax: 030/72 62 22 328 / E-Mail: pressestelle@sovd.de
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Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk hat dem Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe bereits
beim Neusser Pflegetreff am 13.05.2014 einen umfangreichen Forderungskatalog zur Auflösung
des Pflegenotstandes übergeben
> http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... se2014.pdf
Bedauerlicherweise wurden die Hinweise bisher nicht aufgegriffen.
Das Erste Pflegestärkungsgesetz bringt zur Auflösung des
Pflegenotstandes keine neuen Regelungen. Die Reformbedarf besteht also weiter!
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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WernerSchell
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Pflegereform muss Pflegenotstand auflösen!

Beitrag von WernerSchell » 14.02.2015, 08:34

Am 14.02.2015 bei Facebook eingestellt:
Bild >>> https://www.facebook.com/werner.schell.7

Pflegereform muss Pflegenotstand auflösen!

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Die aktuelle Diskussion über den zurecht kritisierten Pflege-TÜV versperrt die Sicht auf die eigentliche Reformbaustelle. Darüber berichtet die Ärzte Zeitung in ihrer Ausgabe vom 13.02.2015 (> http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=879 ... ege&n=4039 ). Die mit dem Thema befassten Politiker sollten lt. Ärzte Zeitung nicht der Versuchung erliegen, die Pflegenoten zum Popanz aufzubauen, der für alles, was in der Pflege im Argen liegt, verantwortlich gemacht werden kann. Zum Pflegenotstand hießt es u.a. in der Ärzte Zeitung: "Um Qualität herzustellen, bedarf es Personal, Arbeitszeit und Material. Die ersten beiden Güter sind äußerst knapp. In den Krankenhäusern verändern sich die Personalschlüssel kontinuierlich zuungunsten der Pflege. Das Institut für angewandte Pflegeforschung in Köln sieht die Personalausstattung auf dem Niveau von vor zehn Jahren. Die Zahlen der zu versorgenden Patienten und der Pflegekräfte ins Verhältnis gesetzt, zeichnen ein klares Bild. 1995 versorgte eine Pflegekraft rechnerisch 48,5 Patienten. 2012 waren es bereits 65,3. Unwuchten haben sich auch im Verhältnis zwischen Ärzten und Pflegekräften aufgetan. 1995 kamen auf einen Arzt 3,3 Pflegende, heute sind es 2,1." - Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk hat den Pflegenotstand in Krankenhäusern und Heimen seit Jahren immer wieder angesprochen, u.a. auch auf das Deutsche Institut für angewandte Pflegeforderung (dip - Prof. Isfort) verwiesen. Prof. Isfort war auch mehrfach bei Pflegetreffs in Neuss und hat eindrucksvoll auf die die Patienten gefährdende Entwicklung aufmerksam gemacht. Am 13.05.2014 wurde dem Bundesgesundheitsminister von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk dazu ein 82 Seiten umfassendes Statement übergeben > http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... se2014.pdf

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Bedauerlicherweise wurden die angesprochenen Probleme im Ersten Pflegestärkungsgesetz (noch) nicht aufgegriffen, so dass die pflegerische Unterversorgung weiter fortbesteht. Es wird daher u.a. die Aufgabe des Pflegetreffs am 14.04.2015 sein, insoweit erneut auf den immensen Reformbedarf aufmerksam zu machen. > viewtopic.php?f=7&t=20569 UnterstützerInnen sind bei dieser Veranstaltung herzlich willkommen. Der Eintritt ist frei!
Hinsichtlich der Pflegequalität kann auf § 11 Abs. 1 SGB XI verwiesen werden. Dort heißt es: "Die Pflegeeinrichtungen pflegen, versorgen und betreuen die Pflegebedürftigen, die ihre Leistungen in Anspruch nehmen, entsprechend dem allgemein anerkannten Stand medizinisch-pflegerischer Erkenntnisse. Inhalt und Organisation der Leistungen haben eine humane und aktivierende Pflege unter Achtung der Menschenwürde zu gewährleisten." - Damit ist deutlich gemacht, dass das Erste Pflegestärkungsgesetz, dass mit einigen Angeboten den Weg zur "Billig-Pflege" verbreitert bzw. eröffnet, gewichtige Pflegegrundsätze außer Acht lässt! Dies kann und darf nicht hingenommen werden.
Beiträge zum Pflege-TÜV > viewtopic.php?f=4&t=20899 / viewtopic.php?f=4&t=20745&start=15
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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WernerSchell
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Pflege soll auf Augenhöhe mit Ärzteschaft agieren

Beitrag von WernerSchell » 03.04.2015, 07:14

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"Pflege soll auf Augenhöhe mit Ärzteschaft agieren" (Quelle: Deutsches Ärzteblatt vom 12.03.2015). - Der Pflegebeauftragte der Bundesregierung, Karl-Josef Laumann, hat gefordert, dass die Pflege künftig auf gleicher Augenhöhe mit den anderen Professionen im Gesund-heitswesen agieren müsse. „Die Pflege ist kein Anhängsel im Gesundheitswesen, sondern eine eigenständige Profession, die eine für sich selbstständig definierte Position im Gesundheitswesen bekommt“, sagte Laumann vor der Eröffnung des 2. Deutschen Pflegetages heute in Berlin.…. (weiter lesen unter) …. http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/62128 >>> Dazu erklärt Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk: Solche und ähnliche Forderungen werden seit Jahren formuliert. Man fragt sich, warum solche Erkenntnisse nicht längst durch politisches Handeln aufgegriffen und umgesetzt worden sind. Herausragend bedeutsam ist, den Beruf der Pflegenden entscheidend zu verbessern: Es müssen klare Regeln für deutlich verbesserte Stellenschlüssel her - und, die Vergütungen müssen angemessen angehoben werden. Nur so gestaltet man "Wertschätzung und Anerkennung"!
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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