„Essen und Trinken im Alter“ - Grundsatzstellungnahme MDS

Pflegespezifische Themen; z.B. Delegation, Pflegedokumentation, Pflegefehler und Haftung, Berufsrecht der Pflegeberufe

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„Essen und Trinken im Alter“ - Grundsatzstellungnahme MDS

Beitrag von WernerSchell » 06.01.2015, 07:46

RATGEBER PFLEGE
MDS gibt Neuauflage der Grundsatzstellungnahme „Essen und Trinken im Alter“ heraus


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Die MDK-Gemeinschaft hat ihre Handlungshilfe für Pflegende zur Ernährung und Flüssigkeitsversorgung von älteren Menschen komplett überarbeitet und um weitere Aspekte ergänzt. Die Neuauflage hat der Medizinische Dienst des GKV-Spitzenverbandes (MDS) jetzt unter dem Titel „Grundsatzstellungnahme Essen und Trinken im Alter“ veröffentlicht.

„Mit der Grundsatzstellungnahme wollen die Medizinischen Dienste die Erfahrungen des MDK aus Begutachtung, Prüfung und Beratung mit dem aktuellen Stand wissenschaftlicher Erkenntnis zusammenführen und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Pflegeeinrichtungen bei ihrer Aufgabe, eine gute Pflege und Versorgung zu leisten, unterstützen. Bedürfnisgerechte Ernährung unter sozialen Aspekten und Ernährung am Lebensende gehören hierzu genauso wie die Erkennung von Risikofaktoren für eine Mangelernährung oder Dehydratation, der adäquate Umgang mit Schluckstörungen oder eine Versorgung mit Sondenkost“, sagt Dr. Stefan Gronemeyer, Leitender Arzt des MDS, anlässlich der Herausgabe der neuen Handlungshilfe

Aktuelle und umfassendere Informationen
Eingeflossen in die Aktualisierung sind u.a. die aktuellen Leitlinien medizinischer Fachgesellschaften, der Expertenstandard zum Ernährungsmanagement in der Pflege des Deutschen Netzwerks für Qualitätssicherung in der Pflege (DNQP) sowie die Arzneimittel- und Heilmittelrichtlinien des Gemeinsamen Bundesausschusses.

Neu aufgenommen bzw. ausgebaut wurden bei der Aktualisierung die sozialen Aspekte der Essens und Trinkens und die Konsequenzen, die sich daraus für die Versorgung ergeben. In einem eigenen Kapitel werden zudem ethische und rechtliche Aspekte der Ernährung und Flüssigkeitsversorgung thematisiert. Um auch die Besonderheiten der ambulanten Pflege zu berücksichtigen, wurde die Grundsatzstellungnahme um ein Kapitel mit Empfehlungen für die ambulante Pflege erweitert.

Die Grundsatzstellungnahme wurde unter der Leitung von Dr. Hans Gerber, Leiter der Sozialmedizinischen Expertengruppe „Pflege“ (SEG 2) der MDK-Gemeinschaft mit einem Projektteam aus Pflegefachkräften, Ärzten und Ernährungswissenschaftlern erarbeitet.

Die kostenlose Broschürenfassung der Grundsatzstellungnahme erhalten Sie über den Bestellservice des MDS. > http://www.hk-infoshop-mds.de/
Grundsatzstellung-nahme Essen und Trinken im Alter » als PDF-Datei (2,22 MB) > http://www.mds-ev.de/media/pdf/MDS_Grun ... i_2014.pdf

Quelle: Pressemitteilung vom 17.07.2014
http://www.mds-ev.de/media/pdf/14-07-17 ... rinken.pdf
Ansprechpartnerin
Elke Grünhagen
MDS-Pressestelle
Tel.: 0201 8327-116
Fax: 0201 8327-3116
e.gruenhagen@mds-ev.de

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Was uns die Gebrüder Grimm sagen wollten …

"Der alte Großvater und der Enkel"

> Es war einmal ein steinalter Mann, dem waren die Augen trüb geworden, die Ohren taub, und die Knie zitterten ihm. Wenn er nun bei Tische saß und den Löffel kaum halten konnte, schüttete er Suppe auf das Tischtuch, und es floss ihm auch etwas wieder aus dem Mund. Sein Sohn und dessen Frau ekelten sich davor, und deswegen musste sich der alte Großvater endlich hinter den Ofen in die Ecke setzen, und sie gaben ihm sein Essen in ein irdenes Schüsselchen und noch dazu nicht einmal satt; da sah er betrübt nach dem Tisch, und die Augen wurden ihm nass. Einmal auch konnten seine zitterigen Hände das Schüsselchen nicht festhalten, es fiel zur Erde und zerbrach. Die junge Frau schalt, er sagte aber nichts und seufzte nur. Da kaufte sie ihm ein hölzernes Schüsselchen für ein paar Heller, daraus musste er nun essen. Wie sie da so sitzen, so trägt der kleine Enkel von vier Jahren auf der Erde kleine Brettlein zusammen. „Was machst du da?“, fragte der Vater. „Ich mache ein Tröglein“, antwortete das Kind, „daraus sollen Vater und Mutter essen, wenn ich groß bin.“ Da sahen sich Mann und Frau eine Weile an, fingen endlich an zu weinen, holten sofort den alten Großvater an den Tisch und ließen ihn von nun an immer mitessen, sagten auch nichts, wenn er ein wenig verschüttete. <

>>> Übernahme aus: Jacob und Wilhelm Grimm: Der alte Großvater und der Enkel. Aus den Kinder- und Hausmärchen der Gebrüder Grimm, 1850.

Quelle: "Grundsatzstellungnahme Essen und Trinken im Alter Ernährung und Flüssigkeitsversorgung älterer Menschen"

http://www.mds-ev.de/media/pdf/MDS_Grun ... i_2014.pdf (Seite 11)

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Anmerkung der Moderation - siehe auch in diesem Forum unter:
viewtopic.php?f=4&t=20834

Arzneimittelversorgung älterer Menschen - mehr Sorgfalt geboten!

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"Das wichtigste Medikament in der Gerontopsychiatrie ist Wasser.
Ein wesentlicher Anteil der unklaren Verwirrtheitszustände im Alter
ist auf einen Flüssigkeitsmangel zurückzuführen."

Ältere Menschen sind nicht einfach nur alte Erwachsene. Sie haben andere Erkrankungen, andere Stoffwechselgeschwindigkeiten
und andere Bedürfnisse.
Quelle: Dr. med. Jan Dreher in "Psychopharmakotherapie griffbereit", Schattauer Verlag, 2015
> viewtopic.php?f=4&t=20833

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Gute Informationen bzw. Handlungsempfehlungen sind im übrigen zu entnehmen:

Gesundheitsamt Bremen:
Flüssigkeitsversorgung älterer Menschen - aktueller Kenntnisstand
Quelle: Internethinweise
> http://www.gesundheitsamt.bremen.de/det ... .c.7978.de

Deutsche Gesellschaft für Geriatrie e.V.
Zu viele und inadäquate Medikamente für ältere Patienten – und die fatalen Folgen
Quelle: Pressemitteilung vom 13.09.2013
> viewtopic.php?f=6&t=19582&hilit=Arbeitskreis

Cornelia Stolze:
"Krank durch Medikamente", Piper Verlag, 2014
> viewtopic.php?f=4&t=20774

Hilko J. Meyer / Stefanie Kortekamp (Herausgeber):
Medikationsmananagement in stationären Pflegeeinrichtungen: Teamarbeit der Solisten
> viewtopic.php?f=4&t=20735

MDS:
"Grundsatzstellungnahme Essen und Trinken im Alter Ernährung und Flüssigkeitsversorgung älterer Menschen"
> viewtopic.php?f=3&t=20533

Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk:
Seit Jahren wird in Pflegetreffs und Veröffentlichungen auf die Notwendigkeit, die Arzneimittelversorgung
älterer Menschen zu verbessern, aufmerksam gemacht. Auf Drängen von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
hat sich der Rhein-Kreis Neuss in der Gesundheitkonferenz durch Einrichtung eines Arbeitskreises mit der
Thematik befasst und am 04.06.2014 Handlungsempfehlungen für die Pflegeeinrichtungen beschlossen.
Quelle. Zahlreiche Informationen im Forum von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
> index.php
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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