Expertenstandard zur Erhaltung und Förderung der Mobilität

Pflegespezifische Themen; z.B. Delegation, Pflegedokumentation, Pflegefehler und Haftung, Berufsrecht der Pflegeberufe

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Expertenstandard zur Erhaltung und Förderung der Mobilität

Beitrag von WernerSchell » 15.05.2014, 14:02

HS Osnabrück: Pflege-Konferenz - Viele Heimbewohner büßen in den ersten Monaten an Mobilität ein

Die Erhaltung und Förderung der Mobilität pflegebedürftiger Menschen ist ein Kernthema in der Pflege. Denn Bewegungsarmut und Mobilitätseinbußen zählen zu den größten Risikofaktoren für schwerwiegende Gesundheitsprobleme. Die Fachkonferenz des Deutschen Netzwerks für Qualitätsentwicklung in der Pflege, angesiedelt an der Hochschule Osnabrück, stieß dementsprechend auf eine große Resonanz: Mehr als 800 Expertinnen und Experten berieten im Vormonat über den neuen, erstmals rechtlich verbindlichen Expertenstandard zur Erhaltung und Förderung der Mobilität.

Die Zahlen, die Dr. Klaus Wingenfeld vorlegt, sprechen für sich: „Bei 60 Prozent der kognitiv beeinträchtigten Heimbewohner ist innerhalb eines halben Jahres damit zu rechnen, dass dauerhafte Bettlägerigkeit oder eine Mobilitätsverschlechterung auftreten“, erklärt der wissenschaftliche Geschäftsführer des Instituts für Pflegewissenschaft an der Universität Bielefeld. „Wir wissen auch, dass bei mehr als 40 Prozent der vormals unbeeinträchtigten Heimbewohner innerhalb von 18 Monaten Mobilitätseinbußen auftreten.“ Die Statistiken zeigen, wie wichtig es ist, sich der Mobilität von pflegebedürftigen Menschen zu widmen. Denn Bewegungsarmut und Mobilitätseinbußen zählen zu den größten Risikofaktoren für schwerwiegende Gesundheitsprobleme. Entsprechend groß ist die Resonanz auf die Fachkonferenz zur Entwicklung eines Expertenstandards zur „Erhaltung und Förderung der Mobilität“. 800 Pflegefachkräfte aus ganz Deutschland und darüber hinaus sind in die OsnabrückHalle gekommen. Eingeladen hatte das Deutsche Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP), angesiedelt an der Hochschule Osnabrück.

„Expertenstandards sind Meilensteine in der Professionalisierung der Pflege“, erklärt Franz Wagner, Vizepräsident des Deutschen Pflegerates. Das Bild des voll besetzten Tagungssaals bestätigt diese Feststellung. Die Oberränge müssen geöffnet werden, damit alle Teilnehmenden Platz finden. „Wir haben es mit einer neuen Dimension von Expertenstandards zu tun“, sagt dazu passend Claus Bölicke als Vertreter der Bundesarbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtspflege. Bölicke nimmt mit dieser Aussage vor allem auf den neuen rechtlichen Charakter des Expertenstandards Bezug. Bislang hatte das DNQP die national und international stark nachgefragten Standards in Eigenregie nach einem etablierten Verfahren im Dialog mit der Fachöffentlichkeit auf den Weg gebracht. So gibt es etwa Expertenstandards zur Sturzprophylaxe oder zum Schmerzmanagement.

Der nun entwickelte Expertenstandard basiert auf dem Sozialgesetzbuch, genauer § 113a SGB XI. Dort heißt es unter anderem: „Die Vertragsparteien nach § 113 stellen die Entwicklung und Aktualisierung wissenschaftlich fundierter und fachlich abgestimmter Expertenstandards zur Sicherung und Weiterentwicklung der Qualität in der Pflege sicher. Expertenstandards tragen für ihren Themenbereich zur Konkretisierung des allgemein anerkannten Standes der medizinisch-pflegerischen Erkenntnisse bei.“ Und weiter: „Sie sind für alle Pflegekassen und deren Verbände sowie für die zugelassenen Pflegeeinrichtungen unmittelbar verbindlich.“

Genau darauf geht Klaus Dumeier ein: „Die Expertenstandards haben damit eine zentrale Bedeutung im Rechtsrahmen der Pflegeversicherung erhalten“, erläutert der Leiter des Referats Pflegeversicherung beim GKV-Spitzenverband, der zentralen Interessenvertretung der gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen in Deutschland. In § 72 SGB XI heißt es: „Versorgungsverträge dürfen nur mit Pflegeeinrichtungen abgeschlossen werden, die sich verpflichten, alle Expertenstandards nach § 113a anzuwenden.“ Claus Bölicke formuliert es so: „Wir sind in der Gemengelage zwischen Fachlichkeit und Leistungsrecht angekommen, ob wir das wollen oder nicht.“

Prof. Dr. Andreas Büscher, der wissenschaftliche Leiter des DNQP, hakt hier ein. Die derzeit vorgeschriebene Verbindlichkeit der Expertenstandards suggeriere, „dass es eine einfach umzusetzende Formel gibt, die man nur kennen muss, um für alle Anforderungen in der Pflege gerüstet zu sein“. Die im Pflegeversicherungsgesetz vorgesehene verbindliche Einführung werde für alle Beteiligten eine Herausforderung, da Expertenstandards in erster Linie Instrumente der internen Qualitätsentwicklung und nicht per Checkliste abprüfbar seien. Was Büscher auch betont: „Natürlich sind wir hier, weil es den gesetzlichen Auftrag gibt. Aber noch viel stärker treibt uns die Überzeugung an, dass die Einschränkungen der Mobilität für pflegebedürftige Menschen zu einer verminderten Lebensqualität und Gesundheitsrisiken führt. Deshalb wenden wir uns diesem Thema zu.“

Ganz in diesem Sinne hatte Prof. Dr. Andreas Bertram, Präsident der Hochschule Osnabrück, die Fachkonferenz eröffnet: „Meine Vision von Hochschule ist es, dass wir uns stärker in gesellschaftliche Prozesse einbringen. Neben der fachlichen Vernetzung soll auch die Öffentlichkeit stärker auf das Thema Pflege blicken. Denn wir brauchen gut ausgebildete und hochmotivierte Menschen für diesen Bereich.“

Kontakt: Deutsches Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP) an der Hochschule Osnabrück
Geschäftsstelle - Telefon: 0541/969-2004 - E-Mail: dnqp@hs-osnabrueck.de

Weitere Informationen:
http://www.dnqp.de

Quelle: Pressemitteilung vom 25.04.2014
Holger Schleper Geschäftsbereich Kommunikation - Presse- und Informationsstelle
Hochschule Osnabrück
http://idw-online.de/de/news583949

+++ Anmerkung der Moderation +++

Expertenstandards sind natürlich sinnvoll und verdienen konsequent umgesetzt zu werden. Allerdings nützt es nichts, immer mehr solcher Standards anzuschieben, wenn man nicht gleichzeitig auch mittels verbesserter Stellenschlüssel Voraussetzungen einfordert oder schafft, um diese Standards auch konsequent anwenden zu können. Aktuell werden zur anstehenden Pflegereform viele Stellungnahme abgegeben. Die Einforderung von mehr Pflege(fach)personal) sucht man aber meist vergebens in diesen Stellungnahmen. Bessere Pflege wird es aber nur mit mehr Personal geben können. Niedrig schwellig qualifiziertes Hilfspersonal ist insoweit nicht die Lösung. Mit dieser Billigvariante sind die GroKo-Reformer auf Irrfahrt!
Das alles werden wir beim Pflegetreff am 13.05.2014 in Neuss-Erfttal deutlich machen:
>>> viewtopic.php?t=19125

Siehe auch:
JuraHealth (JHC) Congress am 15. Mai 2014 in Köln
Thema „Recht auf Mobilität“ aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet

viewtopic.php?f=7&t=20094
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
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Pflegenotstand und die Reformerfordernisse

Beitrag von WernerSchell » 16.05.2014, 07:24

Pflegenotstand und die Reformerfordernisse

Das anlässlich des Pflegetreffs am 13.05.2014 Herrn Bundesminister Gröhe übergebene Papier mit den
"Anforderungen an die von der Großen Koalition (GroKO) in Aussicht gestellte Pflegereform 2014"
ist im Netz unter folgender Adresse verfügbar: http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... lungen.php
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Pflegeexperte Werner Schell im Interview ....

Beitrag von WernerSchell » 19.05.2014, 17:44

Pflegeexperte Werner Schell im Interview mit Prof Dr. Volker Großkopf beim JuraHealth Congress 15.05.2014 - "Mein (Das) Recht auf Mobilität": Werner Schell beantwortet Prof. Dr. Volker Großkopf Fragen nach den drängenden Problemen in der Pflegeversorgung. Ist der neue Expertenstandard zur "Erhaltung und Förderung der Mobilität in der Pflege" ein Segen oder eine Bürde? - Interview veröffentlich bei Youtube am 19.05.2014 (Dauer: 3,27 Minuten): - > https://www.youtube.com/watch?v=KXX7VYo ... e=youtu.be
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Der MDK als Anwalt der Betroffenen überfordert?

Beitrag von WernerSchell » 21.05.2014, 06:48

Der MDK als Anwalt der Betroffenen überfordert?
JHC 2014 diskutiert neuen Expertenstandard "Erhalt und
Förderung der Mobilität"


"Ob der MDK in seiner Funktion und Rolle als Anwalt der Betroffenen fungiert, darf unter diesen schwierigen Rahmenbedingungen eher bezweifelt werden." Zu diesem Schluss kam die Pflegedirektorin der Kölner Uniklinik Vera Lux in ihrem Vortrag auf dem JuraHealth Congress 2014 in der Domstadt. Dass der Medizinische Dienst der Krankenkassen die Umsetzung des künftig verbindlichen Standards überprüfen soll, überfordere den MDK in personeller und zeitlicher Hinsicht.

Die besondere Rolle des Mobilitätsstandards als künftig gesetzlich verbindliche Handlungsleitlinie für die stationäre und ambulante Pflege stand im Mittelpunkt des Medizin- und Pflegerechtskongresses. Neben Auswirkungen auf den Pflegealltag betonten die Referenten aber auch die Wichtigkeit einer Mobil- und Gesunderhaltung der Pflegenden selbst. Der Präsident des Deutschen Pflegerates Andreas Westerfellhaus unterstrich in seinem Grußwort, jede politische Reform sei zum Scheitern verurteilt, wenn sie nicht die Arbeitsbedingungen der Pflegenden in den Blick nimmt.

Frau Prof. Dr. Andrea Schiff, die als Mitglied der Expertenkommission an der Erstellung des Standards mitgewirkt hat, nannte auch alltägliche Möglichkeiten zur Förderung der Mobilität bei Bewohnern und Klienten. Mobilitätsförderung bestehe auch aus gezielten Trainings für alltägliche Tätigkeiten, zum Beispiel eine Unterstützung beim Friseurbesuch oder Spaziergang. Hier seien die Pflegenden gefragt, in einen intensiven Dialog mit Klienten und Angehörigen einzutreten. "Alle ziehen an einem Strang", beschrieb Prof. Schiff die Intention des Expertenstandards, der sehr auf die Zusammenarbeit aller Akteure im
Gesundheitswesen setzt.

Pflegeexperte Sascha Sassen wies in seinem Vortrag zu den Auswirkungen des Expertenstandards auf die Praxis darauf hin, dass noch immer unklar ist, ob das Regelwerk in der aktuellen Form überhaupt Geltung erlangen wird. Die Modellhafte Implementierung ab Oktober 2014 sei ein hochspannender Prozess, weil hier ein neues Erprobungsverfahren eingesetzt werde. Erst danach sei abzusehen, ob Änderungen am Standard notwendig seien. Der JHC 2014 wurde in enger Zusammenarbeit mit der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege veranstaltet. Experten der BGW wiesen auf gesundheitliche Gefährdungen der Pflegenden bei einer intensiveren Mobilisierung von Bewohnerinnen und Bewohnern hin und stellten Strategien zu gesundheitsschonenden
Verhaltensweisen im Pflegealltag vor.

Der JuraHealth Congress wurde erneut durch eine umfangreiche Fachausstellung und ein Satellitensymposium ergänzt, das demographische und rechtliche Herausforderungen der Pflege bei der Umsetzung des neuen Expertenstandards "Erhalt und Förderung der Mobilität" zum Thema hatte.

Quelle: Pressemitteilung vom 15.05.2014
Pressekontakt
Martin v. Berswordt-Wallrabe
0211 / 89 03 616
presse@pwg-seminare.de
http://www.jurahealth-congress.de
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Expertenstandard zur Erhaltung und Förderung der Mobilität

Beitrag von Presse » 21.05.2014, 16:04

Pflege: Neuer Expertenstandard zur "Erhaltung und Förderung der Mobilität" noch nicht in Kraft / Entwurf liegt vor, Wirksamkeits- und Kostenstudie folgt

Berlin (ots) - Erstmals hat die Selbstverwaltung der Pflege die Entwicklung eines Expertenstandards nach dem Pflegeversicherungsgesetz beim Deutschen Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP) in Auftrag gegeben. Das DNQP führte hierzu kürzlich eine Fachkonferenz mit dem Titel "Erhaltung und Förderung der Mobilität" gemäß dem Ausschreibungsauftrag nach § 113 a SGB XI durch. Dort wurde der Entwurf dieses Expertenstandards vorgestellt und diskutiert. Seitdem wird vonseiten einiger Fortbildungsanbieter der Eindruck erweckt, der Expertenstandard wäre bereits jetzt verbindlich. Dazu Bernd Tews, Geschäftsführer des Bundesverbands privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa): "Wer behauptet, der Standard müsse jetzt umgesetzt werden, führt Dienste und Einrichtungen bewusst in die Irre."

Der bpa weist darauf hin, dass in der Konsensuskonferenz diverse Anregungen und Fragen aufgeworfen wurden. Jetzt werden diese Anregungen durch das DNQP ausgewertet und fließen gegebenenfalls noch in den Entwurf ein, bevor der Standard an die Selbstverwaltung übergeben wird. Im Weiteren erfolgt gemäß der Verfahrensordnung für die Expertenstandards nach § 113 a SGB XI die Wirksamkeitsanalyse und die Ermittlung der mit der Umsetzung des Standards entstehenden Kosten. Hierzu wurde ein weiteres Gutachten ausgeschrieben. "Vor Mitte 2015 ist nicht mit einem Ergebnis und anschließender Veröffentlichung des Expertenstandards im Bundesanzeiger zu rechnen", betont bpa-Geschäftsführer Herbert Mauel.

Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) bildet mit mehr als 8.000 aktiven Mitgliedseinrichtungen die größte Interessenvertretung privater Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland. Einrichtungen der ambulanten und (teil-)stationären Pflege, der Behindertenhilfe und der Kinder- und Jugendhilfe in privater Trägerschaft sind im bpa organisiert. Die Mitglieder des bpa tragen die Verantwortung für rund 245.000 Arbeitsplätze und circa
18.900 Ausbildungsplätze. Das investierte Kapital liegt bei etwa 19,4 Milliarden Euro.

Quelle: Pressemitteilung vom 21.05.2014 bpa - Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V.
Pressekontakt: Herbert Mauel, Bernd Tews, Geschäftsführer, Tel.: 030-30878860, http://www.bpa.de

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Studie: Sport beugt Mobilitätsproblemen im Alter vor

Beitrag von Gaby Modig » 01.06.2014, 06:48

Das Deutsche Ärzteblatt berichtet:

Studie: Sport beugt Mobilitätsproblemen im Alter vor
Die bisher größte sportmedizinische Interventionsstudie an älteren Menschen zeigt, dass bereits ein maßvolles tägliches Bewegungsprogramm
Senioren helfen kann, ihre Mobilität im Alter zu erhalten. Andere Ziele der randomisierten kontrollierten ... »
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/5 ... -Alter-vor

Die Sinnhaftigkeit von Sport ist längst Allgemeinwissen.
Wenn es eine aktuelle Studie gibt, die dies bekräftigt, kann das nicht schaden.


G.M.
Pflegesystem verbessern - weg von der Minutenpflege. Mehr Pflegepersonal ist vonnöten!

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Mehr Personal und weniger Pillen - die einfache Botschaft

Beitrag von WernerSchell » 28.06.2014, 11:13

Mehr Pflegepersonal in den Pflegeeinrichtungen – weniger Psychopharmaka

"Psychopharmaka in der Altenpflege - Spaziergang statt Pille." - So lautet der Titel eines Beitrages in der "Süddeutschen" - > viewtopic.php?f=6&t=20477 Dazu ergibt sich u.a.:
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk spricht die Arzneimittelversorgung der älteren Menschen, u.a. auch die Gabe von Psychopharmaka in den Pflegeeinrichtungen, seit Jahren kritisch an und hat erreicht, dass sich u.a. die Gesundheitskonferenz des Rhein-Kreises Neuss mit dem Thema befasst und am 04.06.2014 Handlungsempfehlungen beschlossen hat. Unabhängig von vielfältigen Bemühungen, die Gabe von Psychopharmaka einzuschränken, wird auch an dieser Stelle noch einmal auf die "Anforderungen an die von der Großen Koalition (GroKO) in Aussicht gestellte Pflegereform 2014" - nachlesbar unter > http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... se2014.pdf / viewtopic.php?f=3&t=20429 - verwiesen. Darin sind die Hauptursachen für zahlreiche Fehlentwicklungen in den Pflegesystemen näher ausgeführt. Es wird vor allem die Auflösung des Pflegenotstandes eingefordert. Die einfache Botschaft lautet: Ohne mehr Pflegepersonal wird es keine bessere Pflege geben können! Es muss nicht - wieder einmal - nach irgendwelchen Projekten und Verfahrenswegen gesucht werden. Der Pflegenotstand ist die Hauptursache. Es fragt sich, wann endlich die Verantwortlichen dies kapieren! - Bei der Arzneimittelversorgung tragen im Übrigen die Ärzte eine große Verantwortung. Denn die Verordnung der Arzneimittel erfolgt allein durch Ärzte. Sie haben es daher auch vorrangig in der Hand, die Gabe von Psychopharmaka durch die Zurückführung entsprechender Verordnungen einzuschränken. - Werner Schell - http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de
Dazu ein passender Text: "Pflegekräfte wollen eine gute Pflege abliefern, werden aber permanent daran gehindert, weil ihnen die Zeit dafür fehlt. Das Pflegepersonal, das kann man drehen und wenden wie man will, ist überall zu knapp bemessen. Und das hat Folgen. Wer als Pflegekraft seine Pflichten ordentlich erledigen will, muss immer Abstriche machen und sich im Zweifel auf das Notwendigste beschränken. Das führt aber schnell zu Beanstandungen bzw. zu dem, was viele Neunmalkluge als Mängel bezeichnen. Pflegekräfte werden auch gerne von solchen Leuten für diejenigen HeimbewohnerInnen verantwortlich gemacht, die scheinbar unbeachtet oder unversorgt herumsitzen. Dann wird auch noch behauptet, die Pflege würde diese Personen mit Pillen voll dröhnen. Eine völlige Verkennung der Situation. Wie schon gesagt, es fehlt die Zuwendungszeit an allen Ecken und Enden. Und Pillen können / dürfen nur vom Pflegepersonal verabreicht werden, wenn sie ärztlich verordnet sind. Wer sich also über zu viele Pillen für ältere Menschen aufregt, muss die Ärzte in die Pflicht nehmen. - Das musste so noch einmal in aller Deutlichkeit gesagt werden." (Texteinstellung von Cornelia unter folgender Adresse: > viewtopic.php?f=6&t=17490&p=80891#p80891 )

Quelle: https://www.facebook.com/werner.schell.7
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Expertenstandard zur Erhaltung und Förderung der Mobilität

Beitrag von WernerSchell » 15.07.2015, 08:55

Sichere Mobilität in der Pflege: BGW-Fachtagungsreihe zum neuen Expertenstandard

Hamburg – Der neue Expertenstandard „Erhaltung und Förderung der Mobilität in der Pflege“ wird derzeit erprobt und soll anschließend verpflichtend werden. Er stellt die Pflegeeinrichtungen in Deutschland vor einige Herausforderungen. Informationen und Tipps zum Thema bietet die neue Fachtagungsreihe „Sichere Mobilität in der Pflege“ der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW). Sie startet am 15. Oktober 2015 in Rostock.

Pflegeeinrichtungen haben das natürliche Bedürfnis des Menschen, so lange wie möglich selbstständig und mobil zu bleiben, zu unterstützen und zu fördern. Mobilitätsorientierte Pflege birgt viele Chancen, aber auch Risiken – sowohl für die Gesundheit der pflegebedürftigen Menschen als auch für die der Pflegekräfte. Wie Einrichtungen damit konstruktiv umgehen können, ist Thema der Tagung.

Zum Programm

Der Tag beginnt mit Vorträgen. Einführend referiert Prof. Christel Bienstein, Präsidentin des Deutschen Berufsverbandes für Pflegeberufe (DBfK), zum Thema Pflegewissenschaft und Expertenstandards. Weiter betrachtet beispielsweise Prof. Dr. Andrea Schiff von der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen den neuen Expertenstandard aus wissenschaftlicher Sicht und stellt Prof. Dr. Angelika Zegelin von der Universität Witten/Herdecke Projektbeispiele zum Verhindern der Immobilität in der Altenpflege vor. Nachmittags werden die Tagungsthemen in praxisorientierten Foren vertieft. Dort geht es in Kleingruppen um Management- und Haftungsfragen, die Gesundheitsförderung der Beschäftigten, praktische Mobilitätsförderung und das rückengerechte Arbeiten beim Mobilisieren.

Zielgruppe und Organisatorisches

Die Veranstaltung richtet sich an Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber, Heimleitungen, Pflegedienstleitungen, Stationsleitungen, Personalvertretungen, Sicherheitsfachkräfte, Interessierte aus Aufsichts- und Genehmigungsbehörden sowie aus Institutionen und Verbänden rund um die Pflege. Teilnehmen können Personen aus Mitgliedsbetrieben der BGW und eine begrenzte Anzahl an Gästen. Die Teilnahme ist kostenfrei und erbringt im Rahmen der Registrierung beruflich Pflegender sechs Fortbildungspunkte.

Weitere Informationen sowie das Online-Anmeldeformular finden sich unter http://www.bgw-fachtagung.de/rostock. Anmeldeschluss für die Tagung in Rostock ist der 7. Oktober 2015.

Die Veranstaltung wird an anderen Orten wiederholt: am 15. März 2016 in Rendsburg, am 20. September 2016 in Oldenburg, am 10. November 2016 in Lübeck, am 7. März 2017 in Osnabrück und am 21. September 2017 in Hannover. Weitere Informationen zu diesen Terminen werden jeweils einige Monate im Voraus unter http://www.bgw-online.de/veranstaltungen veröffentlicht.

Diese Pressemitteilung finden Sie auch im BGW-Pressezentrum unter http://www.bgw-online.de/presse. Dort finden Sie zudem weitere aktuelle Meldungen und die Möglichkeit, diese per E-Mail-Service zu abonnieren.

Über uns
Die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) ist die gesetzliche Unfallversicherung für nicht staatliche Einrichtungen im Gesundheitsdienst und in der Wohlfahrtspflege. Sie ist für mehr als 7,7 Millionen Versicherte in über 620.000 Unternehmen zuständig. Die BGW unterstützt ihre Mitgliedsbetriebe beim Arbeitsschutz und beim betrieblichen Gesundheitsschutz. Nach einem Arbeitsunfall oder Wegeunfall sowie bei einer Berufskrankheit gewährleistet sie optimale medizinische Behandlung sowie angemessene Entschädigung und sorgt dafür, dass ihre Versicherten wieder am beruflichen und gesellschaftlichen Leben teilhaben können.

Quelle: Pressemitteilung vom 15.07.2015
Pressekontakt:
Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW)
Torsten Beckel und Sandra Bieler, Kommunikation
Pappelallee 33/35/37, 22089 Hamburg
Tel.: (040) 202 07-27 14, Fax: (040) 202 07-27 96
E-Mail: presse@bgw-online.de
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Praxisheft Mobilität - Buchtipp

Beitrag von WernerSchell » 11.12.2015, 14:56

Buchtipp!

Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe - DBfK Nordost (Hrsg.) -
Siegfried Huhn (Autor):


Praxisheft Mobilität
Handlungshilfe für die ambulante und
stationäre Versorgung.
Welchen Auftrag hat die Pflege?


1. Auflage Januar 2016
A4; 52 Seiten
Preis: 12,00 Euro
inkl. Porto und Versandkosten
Bezugsadresse: nordost@dbfk.de

Quelle und weitere Informationen:
http://tagderpflege.de/de/shop/artikel/ ... litaet.php
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Bewegungsförderung - Mobil im Pflegeheim

Beitrag von WernerSchell » 04.03.2016, 07:18

Am 04.03.2016 bei Facebook gepostet:
In Kliniken und Pflegeheimen wird zu wenig bewegt. Dabei ist das Bewusstsein für die Notwendigkeit der Bewegungsförderung zwar oft vorhanden, aber es mangelt schlicht an Zeit. … "Es hat deutlich schwerwiegendere Folgen, wenn ich eine immobile Person einen Tag nicht bewege, als einen Tag nicht wasche" (Prof. Dr. Angelika Zegelin in "Die Schwester / Der Pfleger", 03/16, S. 20).
Siehe auch:
• Bewegungsförderung - Mobil im Pflegeheim: > https://www.station24.de/pflege-alter-m ... ail/365597
• Viele Heimbewohner büßen in den ersten Monaten an Mobilität ein: > viewtopic.php?f=3&t=20396&p=89758#p80230
• Praxisheft Mobilität: > viewtopic.php?f=3&t=21415&p=90780#p90780
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
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Sport schützt Zellen im Körper vor Alterung

Beitrag von WernerSchell » 31.08.2017, 06:45

Aus Forum:
http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... =6&t=22286

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"Visite", NDR-Gesundheitsmagazin - 29.08.2017 20:15 Uhr Autor/in: Volker Ide
Beitrag, 05,40 Minuten, (vorübergehend) anschaubar >>> http://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/S ... t2390.html
Interview in Ergänzung des Filmbeitrages: Sport ist gut für die Zellen, 05,16 Minuten - >>> http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/v ... 13468.html


Sport schützt Zellen im Körper vor Alterung

Regelmäßiger Sport kann das biologische Alter senken. Studien zeigen: Selbst wer erst ab einem Alter von 50 anfängt, Sport zu treiben, kann die Fitness seiner Zellen verbessern und den Alterungsprozess verlangsamen. Als besonders wirkungsvoll gelten Ausdauersportarten wie Jogging und Schwimmen, aber auch Krafttraining.

Biologisches Alter sinkt durch Sport um 15 Jahre
Forscher der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) wollten herausfinden, was im Körper passiert, wenn man anfängt, regelmäßig Sport zu treiben. 67 Mitarbeiter der MHH mussten deshalb täglich eine halbe Stunde auf dem Ergometer radeln. Innerhalb von sechs Monaten verringerte sich das biologische Alter der Studienteilnehmer um bis zu 15 Jahre:
• Die Funktion der linken Herzkammer verbesserte sich, der Ruhepuls sank und der Kreislauf verbesserte sich deutlich.
• Der Blutdruck stieg mit der Belastung stark an, und fiel danach wieder ab. Bei einigen Teilnehmern sank der Blutdruck unter das Ausgangsniveau - und blieb durch das Training langfristig gesenkt.

Für die Praxis sind die Studienergebnisse eine große Hilfe: Mediziner können nun besser voraussagen, ob ein Bluthochdruck-Erkrankter von regelmäßigem Sport profitieren wird - oder ob Medikamente gegen Bluthochdruck sinnvoller sind.

Sport reduziert natürliche Alterung der Zellen
Wie Sport die Alterung von Zellen beeinflussen kann, haben Forscher am Universitätsklinikum des Saarlandes in Homburg untersucht. Gegenstand ihrer Forschung ist das Innere des Zellkerns von weißen Blutkörperchen (Leukozyten). Dort lagern die Chromosomen, die die Erbinformation (DNA) enthalten. Jedes Chromosom hat am Ende seiner DNA-Stränge sogenannte Telomere. Sie schützen die DNA ähnlich wie die Kappen am Ende von Schnürsenkeln. Doch mit jeder Zellteilung verkürzen sich die schützenden Telomere, sodass die natürliche Alterung der Zelle voranschreitet. Durch Sport lassen sich die Telomere nach Ansicht der Forscher wieder verlängern.

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Ausdauersport und Krafttraining schützen Zellen
In einer Vorstudie konnten die Forscher beweisen, dass es bei Profisportlern zu Veränderungen in der Zellalterung kommt. Untersucht wurden 267 Master-Athleten - das sind Sportler jenseits der 50, die im Schnitt 35 Jahre ihres Lebens ausgiebiges Ausdauertraining wie Triathlon oder Marathon absolviert haben. Die Teilnehmer der Studie hatten keine Vorerkrankungen und trieben direkt vor Studienbeginn nicht regelmäßig Sport.

Die Athleten trainierten sechs Monate lang nach dem Plan der Forscher in vier Gruppen mit unterschiedlichen Anforderungen:
• Krafttraining
• Ausdauertraining
• Jogging mit intensivem Intervalltraining
• Kontrollgruppe ohne Training

Vor und nach der Trainingsphase gab es für alle Probanden einen Belastungstest, bei dem die persönliche Fitness ermittelt wurde. Gemessen wurden die Herzfrequenz, der Laktatwert im Blut und die maximale Sauerstoffaufnahme des Körpers bei Auslastung.
Durch den regelmäßigen Sport ließ sich die Zellalterung deutlich reduzieren. Alle Studien-Probanden hatten am Ende jüngere Zellen, als die Vergleichsgruppe, die nicht trainierte. Vor allem Ausdauertraining führte zu einer Verlängerung der Telomere um 15 bis 20 Prozent. Beim Krafttraining produzierte der Körper Proteine, die sich schützend um die Telomere legen und so dem schnellen Verschleiß vorbeugen. Die Forscher wollen nun herausfinden, ob das auch bei Laien gelingt.

Alle zwei Tage 30 Minuten trainieren
Wer mit 50 Jahren nach langem Nichtstun mit regelmäßigem Ausdauersport oder Kraftsport beginnt, kann mit 80 immer noch genauso fitte Zellen haben wie mit 50. Dazu sollte man etwa alle zwei Tage für mindestens 30 Minuten Sport treiben. Vor Trainingsstart ist eine medizinische Kontrolle beim Hausarzt sinnvoll. Wichtig: Wird nicht regelmäßig trainiert, nehmen die positiven Effekte schnell wieder ab. Um die Motivation zu erhöhen, am besten in einer Gruppe oder mit einem Partner trainieren.
…. (weiter unter) …. http://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/S ... t2390.html

+++
Die Entschlüsselung des Alterns - Buchtipp
Der Telomer-Effekt - Von der Nobelpreisträgerin Elizabeth Blackburn

>>> http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... t=Telomere

+++
Der 27. Neusser Pflegetreff ist für den 22.11 2017 geplant und wird sich mit dem Thema
"Vorbeugen ist besser als Heilen" - Prävention und Gesundheitsförderung mehr Aufmerksamkeit schenken
- körperlich und geistig aktiv bis ins hohe Alter …

befassen. …. Mit Blick auf das 2015 verabschiedete Präventionsgesetz ist das Thema ganz wichtig (> Infos - ständige Aktualisierung - > http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... =7&t=22212 ).
Vor allem Herz-Kreislauferkrankungen, Krebs und auch Demenz lassen sich durch eine frühzeitig begonnene gesunde Lebensführung (richtige - mediterrane - Ernährung, ausreichende Bewegung und Schlaf, Verzicht auf Rauchen, mäßiger Alkoholkonsum, Vermeidung von negativem Stress, geistige Aktivitäten, Pflege sozialer Kontakte usw.) weitgehend vermeiden. Gleichwohl eintretende Gesundheitsstörungen (z.B. Übergewicht, zu hohe Cholesterinwerte, Bluthochdruck, Diabetes) lassen sich durch eine gesunde Lebensführung günstig beeinflussen. Es geht also letztlich um Maßnahmen, die eine umfassende gesundheitsförderliche Wirkung erzielen können. Es macht Sinn, möglichst frühzeitig eine gesunde Lebensführung zu praktizieren. ….Auch für ältere Menschen macht Prävention … Sinn. Daher gibt es für die Stationären Pflegeeinrichtungen mittlerweile eine Leitlinie zur Prävention, die aber fast überhaupt nicht bekannt ist. … Dies sollte Veranlassung geben, das o.a. Thema auch im Interesse der älteren und pflegebedürftigen Menschen aufzugreifen.
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Bewegung zur Prävention von Demenz

Beitrag von WernerSchell » 06.04.2018, 06:10

Ärzte Zeitung vom 06.04.2018:
Positive Assoziation
Bewegung zur Prävention von Demenz

Eine Studie der Deutschen Sporthochschule weist auf einen positiven Zusammenhang zwischen körperlicher und geistiger Fitness bei beginnender Demenz hin. mehr » https://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=96 ... efpuryykqr
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WernerSchell
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Ist Altern ein Entzündungsprozess?

Beitrag von WernerSchell » 17.04.2018, 06:19

Ärzte Zeitung vom 17.04.2018:
Inflamm-Aging
Ist Altern ein Entzündungsprozess?

Unterschwellige chronische Entzündungen (Inflamm-Aging) stehen im Verdacht, wesentlich zum Alterungsprozess und zu alterstypischen Erkrankungen wie Atherosklerose, Diabetes oder Alzheimer beizutragen. mehr » https://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=96 ... efpuryykqr
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Fit statt faul - Wie Sport gesund macht - TV-Tipp für den 17.05.2018

Beitrag von WernerSchell » 17.05.2018, 16:50

3sat
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Wissenschaftsdoku, 17.05.2018, 20.15 - 21.00 Uhr, 3SAT

Fit statt faul
Wie Sport gesund macht


Dokumentation steht zur Verfügung unter > http://www.3sat.de/webtv/?180517_fitstattfaul_wido.rm

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Ein Wundermittel, das gegen Parkinson, Demenz und Krebs helfen könnte - das gibt es tatsächlich. Bewegung hat viel größere Macht über unser Gehirn und unsere Gesundheit, als wir ahnen.
Wer krank ist, soll sich schonen - so lautet oft die Devise der Ärzte. Doch inzwischen zeichnet sich ab, dass nicht die Schonung, sondern die Stärkung des Körpers bei der Heilung im Vordergrund stehen sollte. Immer häufiger verordnen Ärzte statt Pillen und Operationen Bewegung.


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Moderates Laufen stärkt das Herz-Kreislaufsystem

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Wir speichern Bewegungsmuster in unserem Gehirn.

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Das sportliche Gruppenerlebnis Spinning spornt an.

Bewegung bei Krankheiten wie Krebs
Von einem Onkologen ins Leben gerufen, finden sich im Verein "Über den Berg" Menschen zusammen, die mit einer Krebserkrankung zu kämpfen haben oder hatten - und die nun gemeinsam trainieren, um den Jakobsweg zu meistern. Bewegung fördert die Reparatur von Defekten in der Erbsubstanz - und die gelten als Auslöser für Krebs. Zudem verbrennen wir beim Sport Zucker. Wenn der Blutzuckerspiegel sinkt, fällt es den Krebszellen schwerer, sich zu vermehren und auszubreiten. Doch gerade bei Krankheiten wie Krebs kann Bewegung noch mehr: Sie schenkt den Patienten das nötige Selbstbewusstsein, um die Krankheit zu besiegen.

Von vielen Ärzten wird Bewegung als Wundermittel angesehen, als Universalmedizin vor allem gegen chronische Krankheiten. Blutdruckprobleme, Diabetes, Osteoporose, Depressionen und viele andere Erkrankungen lassen sich durch körperliche Aktivität wirksam behandeln. Eine Sportart fordert den Körper in besonderer Weise: Tanzen. Die Bewegungsfolgen im Takt der Musik mit einem Partner auszuführen, beansprucht die Koordination zwischen Gehirn und Bewegungsapparat besonders. Doch letztlich ist die beste Bewegung diejenige, die man selbst gern und oft ausführt.


Ein Film von Christine Voges
Doch Bewegung kann nicht nur heilen, sie fördert Körper, Geist und Wohlbefinden auf vielen Ebenen. In der Wissenschaftsdoku zeigen wir Beispiele.

Quelle und weitere Informationen:
http://www.3sat.de/page/?source=//wisse ... index.html
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Laufen hält die Zellen jung

Beitrag von WernerSchell » 28.11.2018, 13:49

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Laufen hält die Zellen jung
Erste Studie zu Anti-Aging-Effekten vergleicht Krafttraining versus Ausdauer

Kardiologen des Universitätsklinikums Leipzig konnten in einer aktuellen Studie zeigen, dass Ausdauertraining wie Laufen, Radfahren oder Schwimmen die zelluläre Alterung vermindert. Dieser Effekt ist jedoch nicht nach reinem Kraft-Training zu beobachten. Diese Ergebnisse wurden in der heutigen Ausgabe des European Heart Journal veröffentlicht.

In der klinisch-experimentellen Studie im Bereich Kardiologie/Sportmedizin unter dem Titel „Differential effects of endurance, interval, and resistance training on telomerase activity and telomere length in a randomized, controlled study“ wurden die molekularen und zellulären Wirkungen von körperlicher Aktivität untersucht und verglichen. Das Ergebnis sind neue Erkenntnisse zu den Effekten von Ausdauersport (aerobes Training und hochintensives Intervalltraining) und Krafttraining auf die Zellalterung.
„Wir konnten anhand von Blutzellen belegen, dass beide Ausdauertrainingsarten wichtige Regulatoren der Zellalterung, und zwar die Telomeraseaktivität und die Telomerlänge, günstig beeinflussten“, erklärt Prof. Ulrich Laufs, Leiter der Studie und Direktor der Klinik für Kardiologie am Universitätsklinikum Leipzig. „Bei Krafttraining hingegen war dies nicht der Fall.“ Die Telomeraseaktivität und Telomerlänge gelten als wichtige Indikatoren für den Alterungsprozess der Zellen und deren Regenerationsfähigkeit, mit Auswirkungen auf ein gesundes Altern insgesamt. Entsprechend zeigten die Forscher auch mögliche Mechanismen dieser Effekte auf die Regulation gefäßschützender Substanzen wie Stickstoffmonoxid.
In dieser ersten Studie zu diesem Thema wurden 266 im Schnitt ca. 50-jährige gesunde Probanden ohne vorherige Sporterfahrungen untersucht. Die Studienteilnehmer absolvierten ein genau dosiertes, kontrolliertes und überwachtes Training über sechs Monate, jeweils drei mal 45 Minuten pro Woche. Vor und nach der Studie erfolgten Belastungstests und Blutentnahmen zur Isolation von Zellen aus dem Blut.
„Unsere Ergebnisse zeigen, dass durch gezieltes Training ein eindeutiger positiver Vorsorge-Effekte erzielt werden kann“, so Laufs. Gerade die kardiovaskuläre Zellalterung könne günstig beeinflusst werden, zudem könnte auf der Basis telomer-abhängiger Parameter die zelluläre Antwort auf ein Training gemessen und gesteuert werden. Laufs: „Unseren Patienten können wir also künftig auf der Basis dieser Ergebnisse mit Blick auf die Herzgesundheit klar raten: Krafttraining kann eine Ergänzung zum Ausdauertraining sein, aber kein Ersatz.“

Publikation:
“Differential effects of endurance, interval and resistance training on telomerase activity and telomere length in a randomized, controlled study”,
by Christian Werner et al. European Heart Journal. doi:10.1093/eurheartj/ehy585

Quelle: Pressemitteilung vom 28.11.2018
Helena Reinhardt Pressestelle / Unternehmenskommunikation
Universitätsklinikum Leipzig AöR
https://idw-online.de/de/news706919
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