Pflegen kann nicht jeder – Fachkenntnisse sind unverzichtbar
Verfasst: 14.02.2014, 19:22
Pflegen kann nicht jeder – Fachkenntnisse sind unverzichtbar
In Berlin begann gestern der Prozess gegen einen ungelernten Pflegehelfer. Er soll durch Überforderung den Tod einer Bewohnerin verschuldet haben. Anja Kistler, Geschäftsführerin DBfK Nordost, sieht über den schrecklichen Einzelfall hinaus die Folgen einer verfehlten Pflegepolitik: „Entgegen der jahrelang propagierten These kann eben nicht jeder pflegen. Ungelernte Personen können insbesondere mit der Versorgung von demenzkranken Menschen schnell überfordert sein. Oft kommt noch Zeitdruck hinzu. Pflegefachpersonen wissen, dass Demenzkranke häufig verstummen. Sie verlieren die Fähigkeit, verbal zu kommunizieren. Gerade hier ist Krankenbeobachtung auf der Grundlage von pflegerischen Fachkenntnissen unverzichtbar.“
Der Berufsverband DBfK spricht sich nicht gegen Helfer mit unterschiedlicher Qualifikationstiefe aus. Zum Grade-Mix gehört jedoch auch die ausreichende Zahl von Pflegefachpersonen - ausgestattet mit Ressourcen zur Anleitung und Überprüfung der Helfenden.
Der Mindeststandard im Bereich der stationären Altenhilfe ist die Fachkraftquote. Sie ist gesetzlich vorgeschrieben und wird dennoch oft nicht eingehalten. Fachkräfte sind auf dem Markt auch gar nicht mehr verfügbar. Die Bundesagentur für Arbeit registrierte in der Engpassanalyse von Dezember 2013 einen Mangel an examinierten Altenpflegefachpersonen in allen Bundesländern und einen fast ebenso großen Mangel an Gesundheits- und KrankenpflegerInnen. Helfer sind ausreichend vorhanden.
Unzählige Pflegefachpersonen haben den Beruf verlassen, weil die Bedingungen nicht stimmen und sie sich dauerhaft überlastet fühlen. Jahrelang wurden die Pflegenden mit Imagekampagnen hingehalten.
Wer menschenwürdige Pflege will, muss den Worten Taten folgen lassen und gute Arbeitsbedingungen bieten. Die Fachlichkeit des Berufs und die Zeit für den Beziehungsaufbau sind als unverzichtbar anzuerkennen. Pflege(fach)personen und pflegebedürftige Menschen fordern die Politik auf, endlich, endlich zu handeln.
Quelle: Pressemitteilung vom 14.02.2014
Pressekontakt
DBfK Nordost e.V. | Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe
Monika Kunz | Referentin für Öffentlichkeitsarbeit
Kreuzstraße 7 | 14482 Potsdam
Fon 0331–74 888-41 | kunz@dbfk.de oder
Fon 0331-74 888 3 | Fax 0331-74 888 55 | nordost@dbfk.de
Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) ist die berufliche Interessenvertretung der Gesundheits- und Krankenpflege, der Altenpflege und der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege.
Mehr Informationen über den Regionalverband DBfK-Nordost e.V. können Sie auf der Homepage http://www.dbfk.de/regionalverbaende/no/rvno.php nachlesen. Falls Sie Interviewwünsche haben oder mehr Informationen benötigen, wenden Sie sich bitte per E-Mail an nordost@dbfk.de oder rufen Sie uns unter 0 331 / 74 888 3 an.
In Berlin begann gestern der Prozess gegen einen ungelernten Pflegehelfer. Er soll durch Überforderung den Tod einer Bewohnerin verschuldet haben. Anja Kistler, Geschäftsführerin DBfK Nordost, sieht über den schrecklichen Einzelfall hinaus die Folgen einer verfehlten Pflegepolitik: „Entgegen der jahrelang propagierten These kann eben nicht jeder pflegen. Ungelernte Personen können insbesondere mit der Versorgung von demenzkranken Menschen schnell überfordert sein. Oft kommt noch Zeitdruck hinzu. Pflegefachpersonen wissen, dass Demenzkranke häufig verstummen. Sie verlieren die Fähigkeit, verbal zu kommunizieren. Gerade hier ist Krankenbeobachtung auf der Grundlage von pflegerischen Fachkenntnissen unverzichtbar.“
Der Berufsverband DBfK spricht sich nicht gegen Helfer mit unterschiedlicher Qualifikationstiefe aus. Zum Grade-Mix gehört jedoch auch die ausreichende Zahl von Pflegefachpersonen - ausgestattet mit Ressourcen zur Anleitung und Überprüfung der Helfenden.
Der Mindeststandard im Bereich der stationären Altenhilfe ist die Fachkraftquote. Sie ist gesetzlich vorgeschrieben und wird dennoch oft nicht eingehalten. Fachkräfte sind auf dem Markt auch gar nicht mehr verfügbar. Die Bundesagentur für Arbeit registrierte in der Engpassanalyse von Dezember 2013 einen Mangel an examinierten Altenpflegefachpersonen in allen Bundesländern und einen fast ebenso großen Mangel an Gesundheits- und KrankenpflegerInnen. Helfer sind ausreichend vorhanden.
Unzählige Pflegefachpersonen haben den Beruf verlassen, weil die Bedingungen nicht stimmen und sie sich dauerhaft überlastet fühlen. Jahrelang wurden die Pflegenden mit Imagekampagnen hingehalten.
Wer menschenwürdige Pflege will, muss den Worten Taten folgen lassen und gute Arbeitsbedingungen bieten. Die Fachlichkeit des Berufs und die Zeit für den Beziehungsaufbau sind als unverzichtbar anzuerkennen. Pflege(fach)personen und pflegebedürftige Menschen fordern die Politik auf, endlich, endlich zu handeln.
Quelle: Pressemitteilung vom 14.02.2014
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