Schlechte Arbeitsbedingungen - Folge Fachkräftemangel

Pflegespezifische Themen; z.B. Delegation, Pflegedokumentation, Pflegefehler und Haftung, Berufsrecht der Pflegeberufe

Moderator: WernerSchell

WernerSchell
Administrator
Beiträge: 25301
Registriert: 18.05.2003, 23:13

Wir brauchen in den Einrichtungen vor allem mehr Pflegeperso

Beitrag von WernerSchell » 24.04.2016, 06:54

Aus Forum:
viewtopic.php?f=3&t=21218&p=91933#p91933

Bild Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
Unabhängige und gemeinnützige Interessenvertretung
für hilfe- und pflegebedürftige Menschen in Deutschland
Harffer Straße 59 - 41469 Neuss


Pressemitteilung vom 23.04.2016

Wir brauchen in den Einrichtungen vor allem mehr Pflegepersonal

Ver.di tritt in der aktuellen Tarifverhandlungsrunde für Erhöhungen der Vergütungen der Beschäftigen des Bundes und der Kommunen ein. Auch das Thema Personalabbau ist Gegenstand von Forderungen. - Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk unterstützt grundsätzlich die Aktivitäten von Ver.di. Unabhängig davon ist es aber weiterhin dringend geboten, durch geeignete Personalbemessungssysteme und aufgrund verbesserter Stellenschlüssel für deutlich MEHR Pflegekräfte in Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern einzutreten - JETZT. Im Übrigen bedarf es neben den üblichen linearen Vergütungsanhebungen für die Pflege eines der schweren und qualifizierten Tätigkeit in der Pflege (vgl. u.a. § 11 SGB XI) angepassten neuen Eingruppierungssystems. Daraus müssen deutliche Anhebungen der Vergütungen resultieren. Es versteht sich, dass die Pflege dann insgesamt teurer wird. Dieser Mehraufwand ist aber mehr als berechtigt und muss gesamtgesellschaftlich finanziert werden. - Nur so kann gewährleistet werden, dass auch in Zukunft genügend qualifizierte Pflegekräfte für die dramatisch zunehmende Zahl (schwerst) pflegebedürftiger Menschen zur Verfügung stehen wird. - Siehe auch unter > viewtopic.php?f=3&t=21218

Werner Schell
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
Bild

WernerSchell
Administrator
Beiträge: 25301
Registriert: 18.05.2003, 23:13

Beschäftigungszuwachs in der Pflege enttäuschend!

Beitrag von WernerSchell » 16.08.2017, 09:19

Bild

Statistisches Bundesamt legt Krankenhauszahlen 2016 vor
Beschäftigungszuwachs in der Pflege enttäuschend!


Das Statistische Bundesamt hat aktuelle Zahlen zur Krankenhausbehandlung für das Jahr 2016 vorgelegt. Es wurden 1,4 % mehr Fälle behandelt als im Vorjahr bei gleichbleibender Verweildauer. Die Anzahl der Beschäftigten stieg zwar mit 26.400 Vollzeitstellen deutlich an. Aber mit 4.300 Stellen (1,3 %) war der Anstieg in der Pflege am niedrigsten (ärztlicher Dienst Anstieg 2,3 %; nichtärztlicher Dienst insgesamt 3,2 %). Es wurden also gerade nur so viele Stellen aufgebaut wie mit dem Pflegestellenförderprogramm finanzierbar war.

Eine Trendwende ist damit nach Auffassung des Deutschen Berufsverbandes für Pflegeberufe (DBfK) noch lange nicht in Sicht. Es gibt scheinbar immer noch keine Einsicht bei den Trägern, dass die Pflegefachpersonen deutlich überlastet sind. Das geht zu Lasten der Versorgungsqualität, aber auch auf Kosten der Gesundheit und der Motivation der Berufsangehörigen. Wenn dieser Teufelskreis nicht durchbrochen wird, ist zu erwarten, dass der Fachkräftemangel im Krankenhaus noch bedrohlichere Ausmaße annimmt.

Es wird u.a. argumentiert, der Arbeitsmarkt sei leergefegt – die Pflege gehört tatsächlich laut Bundesagentur für Arbeit zu den Mangelberufen. Das ließe sich aber rasch ändern, wenn die Arbeitsbedingungen besser wären. Bessere Arbeitsbedingungen werden vor allem - aber nicht nur - durch eine bessere Stellenausstattung erreicht. Denn wenn es ernsthafte Bemühungen gäbe, Pflegefachpersonen gute Arbeitsbedingungen zu bieten, würden viele Kolleg/innen in Teilzeit ihre Wochenarbeitszeit wieder erhöhen. In der Pflege gibt es im Vergleich zu anderen Berufen eine sehr hohe Teilzeitquote. Zudem würde eine solche Verbesserung der Rahmenbedingungen den Pflegeberuf und damit die Ausbildung attraktiver machen. Es muss auch mit dem Abbau von Betten ernst gemacht werden. Auch das würde Personalkapazitäten freisetzen.

Es ist also höchste Zeit für grundsätzliche Reformen. Die jetzt geplante Definition von Personaluntergrenzen ist dazu nur ein erster Schritt.

Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBfK)
Alt-Moabit 91, 10559 Berlin
Tel.: 030-2191570
Fax: 030-21915777
dbfk@dbfk.de
http://www.dbfk.de

Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) ist die berufliche Interessenvertretung der Gesundheits- und Krankenpflege, der Altenpflege und der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege. Der DBfK ist deutsches Mitglied im International Council of Nurses (ICN) und Gründungsmitglied des Deutschen Pflegerates (DPR). Mehr Informationen über den Verband und seine internationalen und nationalen Netzwerke finden Sie auf der Homepage http://www.dbfk.de. Für Interviewwünsche oder weitere Informationen wenden Sie sich bitte per E-Mail an presse@dbfk.de oder rufen Sie uns unter 030-219157-0 an.

Quelle: Pressemitteilung vom 16.08.2017
Susanne Adjei|Sozialmanagerin | Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe - Bundesverband e.V.
adjei@dbfk.de| http://www.dbfk.de | Alt-Moabit 91 | 10559 Berlin | Fon 030-219157-11 | Fax 030-219157-77
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
Bild

WernerSchell
Administrator
Beiträge: 25301
Registriert: 18.05.2003, 23:13

Mittel gegen Pflegefachkräftemangel: gute Arbeitsplatzqualit

Beitrag von WernerSchell » 07.09.2017, 06:42

Einzig wirksames Mittel gegen Pflegefachkräftemangel: gute Arbeitsplatzqualität

Das Statistische Bundesamt stellte heute in Berlin die neue Ausgabe seines Indikatorensets „Qualität der Arbeit – Geld verdienen und was sonst noch zählt“ vor. Das nimmt der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) zum Anlass, die Qualität der Arbeit in den Pflegeberufen auf den Prüfstand zu stellen. Denn die Arbeitsbedingungen für professionell Pflegende sind in Deutschland seit Jahren inakzeptabel, der bestehende Fachkräftemangel in der Branche wird dadurch weiter verschärft.

Die Qualität eines Arbeitsplatzes ergibt sich aus einem Abgleich der Bedürfnisse und Erwartungen der Beschäftigten mit den Rahmenbedingungen, die sie vorfinden. Erst kürzlich machten neue Prognosen über den sich zuspitzenden Pflegefachkräftemangel in Deutschland Schlagzeilen: Im Fachkräftereport errechnete die Prognos AG für das Jahr 2030 eine Fachkräftelücke von etwa 3 Millionen mit einem besonderen Schwerpunkt im Gesundheits- und Pflegebereich. Die Bundesarbeitsministerin bezeichnete die Herausforderung an der Fachkräftefront als „riesengroß“. Bundesfamilienministerin Dr. Katarina Barley, Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles und Ministerpräsidentin Malu Dreyer stellten ein Aktionsprogramm zur Aufwertung der Sozial- und Gesundheitsberufe vor. Ob das in der Berufsgruppe mehr als ein müdes Lächeln auslöst? Vollmundige politische Versprechen hat es schon viele gegeben, insbesondere in Wahlkampfzeiten. Die Arbeitsbedingungen in der Pflege sind trotzdem auch nach vier Jahren Regierungszeit der Großen Koalition nicht besser geworden.

„Während beim Stichwort Pflegefachkräftemangel die einen zur Senkung der Fachkraftquote aufrufen, empfehlen andere die Anwerbung aus Fernost. Und bis zur Lösung des Problems wird die Pflegearbeit auf immer weniger Schultern abgeladen und bei Personalausfall die verbliebenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter genötigt, auf Pausen, Urlaub und freie Tage zu verzichten. Wie kann man nur glauben, unter solchen Bedingungen gut ausgebildete Pflegefachpersonen im Unternehmen und im Beruf halten zu können? Was muss eigentlich noch passieren, bis Verantwortliche in Politik und Betrieben begreifen, wie attraktive Arbeitsplätze heute aussehen müssen?“, kritisiert DBfK-Sprecherin Johanna Knüppel. „In Zeiten eines Fachkräftemangels spielen die „weichen“ Faktoren eine immer größere Rolle. Pflegefachpersonen erwarten gute Teamarbeit, spürbare Anerkennung ihrer Kompetenz und Leistung, weitgehende Autonomie, Mitbestimmung, ein Gleichgewicht zwischen Arbeitsanfall und den verfügbaren Zeitressourcen, berufliche Entwicklungschancen und vor allem eine gute Work-Life-Balance. Wer das nicht bietet, kann nur noch auf ein Übermaß an Loyalität und die Leidensbereitschaft seiner Belegschaft hoffen. Aber auch die haben Grenzen!“


Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBfK)
Alt-Moabit 91, 10559 Berlin
Tel.: 030-2191570
Fax: 030-21915777
dbfk@dbfk.de
http://www.dbfk.de

Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) ist die berufliche Interessenvertretung der Gesundheits- und Krankenpflege, der Altenpflege und der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege. Der DBfK ist deutsches Mitglied im International Council of Nurses (ICN) und Gründungsmitglied des Deutschen Pflegerates (DPR). Mehr Informationen über den Verband und seine internationalen und nationalen Netzwerke finden Sie auf der Homepage http://www.dbfk.de. Für Interviewwünsche oder weitere Informationen wenden Sie sich bitte per E-Mail an presse@dbfk.de oder rufen Sie uns unter 030-219157-0 an.

Quelle: Pressemitteilung vom 06.09.2017
Johanna Knüppel | Referentin | Redaktion DBfK Aktuell | Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe - Bundesverband e.V.
http://www.dbfk.de | Alt-Moabit 91 | 10559 Berlin | Fon 030-219157-0 | Fax 030-219157-77 | Umsatzsteuer Id.Nr. DE 114235140
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
Bild

WernerSchell
Administrator
Beiträge: 25301
Registriert: 18.05.2003, 23:13

Gesundheitsberufe Viele Fachkräfte erwägen Ausstieg

Beitrag von WernerSchell » 06.10.2017, 13:09

Ärzte Zeitung vom 06.10.2017:
Gesundheitsberufe
Viele Fachkräfte erwägen Ausstieg
Eine Befragung der Hochschule Fresenius macht bei Physiotherapeuten & Co. hohe Unzufriedenheit deutlich.
Schlechte Bezahlung und fehlende Perspektiven sind die Hauptgründe.
mehr » https://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=94 ... efpuryykqr
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
Bild

Antworten