Gewalt in der Pflege – Westpolbericht wenig hilfreich

Pflegespezifische Themen; z.B. Delegation, Pflegedokumentation, Pflegefehler und Haftung, Berufsrecht der Pflegeberufe

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Gewalt in der Pflege – Westpolbericht wenig hilfreich

Beitrag von WernerSchell » 17.06.2013, 07:50

Gewalt in der Pflege – Bericht von Westpol, WDR, am 16.06.2013
http://www.wdr.de/tv/westpol/sendungsbe ... pflege.jsp

Dazu ein Statement von Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk - Quelle: viewtopic.php?t=19158

Gewalt in der Pflege – Westpolbericht wenig hilfreich

Werner Schell, Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk, hat gestern einen kritischen Beitrag in das Gästebuch von Westpol, WDR, eingestellt. Dieser Beitrag war heute früh nicht mehr auffindbar. Offensichtlich gibt es bei Westpol eine Zensur.

Leider waren einige Anmerkungen in der An- und Abmoderation des Films suboptimal. Im Netz werden angeblich nützliche Adressen genannt, die für die Unterstützung von pflegenden Angehörigen nur bedingt geeignet sind. Wichtige für das Land NRW maßgebliche Beratungsinstitutionen wurden nicht gelistet. Im Zusammenhang mit dem Thema den Verein „Handeln statt Misshandeln“ zu nennen, erscheint aus vielerlei Gründen nicht hilfreich.

Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk sieht sich als einzige unabhängige und gemeinnützige Interessenvertretung für hilfe- und pflegebedürftige Menschen, die sich ganzheitlich und ohne ökonomische Interesse engagiert - > http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de Merkwürdig: Diese Interessenvertretung wird von Westpol nicht erwähnt. Unglaublich!

Westpol hätte sich mit Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk in Verbindung setzen und kompetente Informationen erhalten können. Pro Pflege – Stelbsthilfenetzwerk ist seit Jahren in Kenntnis der Probleme dabei, konstruktiv und sachlich Änderungen für die ambulante und stationäre Pflege einzufordern. Darüber wurde der WDR, Westpol, wiederholt informiert. Es gab aber dazu in der Sendung null Informationen. Damit wurde eine große Chance vertan, die interessierten ZuschauerInnen wirklich fundiert zum Thema zu unterrichten.

Gewalt ist kein Thema, das allein die Pflege betrifft. Gewalt ist in der gesamten Gesellschaft weit verbreitet. Die Gewalt ist in der häuslichen Betreuung nach entsprechenden Studie größer als in der stationären Pflege. Dies entschuldigt nichts, muss aber wegen der notwendigen differenzierten Betrachtung klar gestellt werden. Eine umfassende Darstellung zur Gewaltproblematik ist nachlesbar in dem Buch von Werner Schell „100 Fragen zum Umgang mit Mängeln in Pflegeeinrichtungen“ (Kunz Verlag, Schlütersche Buchreihe).

Zum Thema gibt es ergänzende Informationen im Forum Werner Schell:
Antifolterstelle soll deutsche Altenheime prüfen
viewtopic.php?t=18477
Immer mehr Gewalt in Altenheimen - Alarm der Polizei
viewtopic.php?t=18383
Die kürzliche Alarmierung der Polizeigewerkschaft hat sich übrigens als Flop erwiesen. Auf Nachfragen von Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk ergab sich, dass kein Datenmaterial vorliegt. Die Berichterstattung erfolgt aufgrund von Mutmaßungen. Dass die Antifolterstelle beim Thema ins Gespräch gebracht wird, ist abwegig.

Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk hat sich um Thema klar positioniert:
Wir brauchen nicht mehr Prüfungen und Druck auf die Pflegekräfte. Wir brauchen mehr Pflegekräfte mit guten Arbeitsbedingungen und höheren Vergütungen. Die wahre Ursache für die vielfach beklagten unguten Pflegesituationen liegt in den unzureichenden Pflegerahmenbedingungen begründet. Das wurden von hier wiederholt zahlreiche Vorschläge unterbreitet – vgl. u.a.:
Pflegepersonal - bedarfsgerecht qualifizieren - dringend ! viewtopic.php?t=18558
Pflegenotstand - Personalbemessungssystem muss her viewtopic.php?t=18285
Mehr Personal, bessere Pflege viewtopic.php?t=18752
Eine umfassende Darstellung zu den Pflegeerfordernissen wurde 2011 zahlreichen Institution und dem Deutschen Bundestag übermittelt:
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... tz2011.pdf

Die Medien sollten weniger skandalisierende Berichte bringen und stattdessen die Aktivitäten, z.B. von Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk, zu umfänglichen Reformen in den Gesundheits- und Pflegesystem unterstützen. Skandalisierende Berichte bringen nichts, helfen nur Ängste zu schüren! Dies wurde wiederholt dem WDR mitgeteilt!

Die von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk seit Jahren durchgeführten Pflegetreffs sind mittlerweile bundesweit bekannt und haben zahlreiche hochkarätige Gäste nach Neuss gebracht. Eine Übersicht dazu unter -> viewtopic.php?t=11655

Werner Schell
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Pflegenotstand und Skandalberichte

Beitrag von WernerSchell » 09.10.2017, 06:49

Am 09.10.2017 bei Facebook gepostet:
Der Pflegenotstand wurde in den zurückliegenden Jahren wiederholt von den Medien aufgegriffen und vornehmlich in skandalisierender Weise dargestellt. Hunderte solcher Berichte gab es, ohne dass damit wirklich auf die politischen Entscheidungsträger Einfluss genommen werden konnte. Die von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk vorgetragenen konkreten Vorschläge zur Auflösung des Pflegenotstandes wurden von den Medien komplett ignoriert. Dies hat dazu beigetragen, dass vornehmlich die Skandalberichte wahrgenommen wurden. Sie hatten offensichtlich zum Teil beachtliche Zuschauerquoten, waren aber nicht wirklich geeignet, in irgendeiner Weise reformerische Ansätze im Gesundheits- und Pflegesystem zu unterstützen. So scheint es jetzt weiter zu gehen. Denn es sind erneut mehrere TV-Berichte angekündigt, die möglicherweise dem bisher üblichen Skandalschema folgen werden. Weitere Hinweise im Forum von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (auch unter TV-Tipps). - Näheres unter folgender Adresse > viewtopic.php?f=3&t=22296
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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