Zehntausende Pflegefachkräfte fehlen ....

Pflegespezifische Themen; z.B. Delegation, Pflegedokumentation, Pflegefehler und Haftung, Berufsrecht der Pflegeberufe

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Zehntausende Pflegefachkräfte fehlen ....

Beitrag von Presse » 16.07.2012, 16:33

Zehntausende Pflegefachkräfte fehlen und die Arbeitsagentur streitet mit den Ländern / bpa zum Streit über die Zustimmung zum ausgehandelten Ausbildungs- und Qualifizierungspakt für die Altenpflege

Berlin (ots) - Das Vorstandsmitglied der Bundesagentur für Arbeit, Raimund Becker, hat in der heutigen Ausgabe der Frankfurter Allgemeinen Zeitung den Bundesländern Untätigkeit bei Umschulungen von Pflegekräften vorgeworfen. Bernd Meurer, Präsident des Bundesverbands privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) bezieht Stellung, denn zehntausende Pflegefachkräfte fehlen und der dringend notwendige Ausbildungs- und Qualifizierungspakt lässt auf sich warten, obwohl er längst verhandelt ist.

"Der Fachkräftemangel in der Pflege ist evident. In einigen Bundesländern kommen auf eine arbeitslose Altenpflegefachkraft über vier offene Stellen. Immer wieder hat der bpa Lösungen für diesen Fachkräftemangel angemahnt. Mittlerweile sind weit über 30.000 Stellen unbesetzt. Konkrete Maßnahmen sind lange überfällig", kommentiert bpa-Präsident Bernd Meurer. Bereits im Herbst letzten Jahres hatten sich vier Bundesministerien - unter der Federführung des Familienministeriums - mit allen relevanten Gruppen zusammengesetzt, um eine Ausbildungs- und Qualifizierungsoffensive für die Altenpflege mit ganz konkreten Maßnahmen auf den Weg zu bringen.

Seit langem sollen die Ergebnisse, an denen neben dem bpa und der Wohlfahrt auch die Bundesländer und die Bundesagentur für Arbeit beteiligt sind, der Öffentlichkeit vorgestellt werden. "Mit großer Verwunderung nehmen wir zur Kenntnis, dass diese Offensive für die Altenpflege immer noch nicht verkündet wurde. Dass es nun eine öffentliche Auseinandersetzung um die jeweiligen Verantwortungsbereiche gibt, irritiert, denn beispielsweise die Finanzierung des dritten Umschuljahres galt dort als essenziell und konsentiert", so Meurer. "Jeden Tag wächst der Handlungsdruck: Wir brauchen mehr Altenpflegekräfte und daher unverzüglich das bereits verabredete Maßnahmenpaket, denn die Zahl der Pflegebedürftigen, die es zu versorgen gilt, wächst täglich. Was wir nicht brauchen, sind Schuldzuweisungen und Kompetenzstreitereien", ergänzt der bpa-Präsident.

Konkret hat Raimund Becker den Bundesländern vorgeworfen, sich bei der Umschulung von Arbeitslosen zu Pflegekräften nicht ausreichend finanziell zu engagieren. Er bemängelt zu wenige Schulplätze für Umschüler und Quereinsteiger sowie die fehlende Anrechnung von Berufserfahrung. Die Verantwortung für ausreichende Plätze in den Altenpflegeschulen liegt bei den Ländern. Einige von ihnen erheben Schulgeld für Altenpflegeschüler, was ebenfalls durch den Pakt der Ver-gangenheit angehören soll.

Der bpa sieht neben den Ländern auch die Bundesagentur für Arbeit in der Verantwortung. "Warum zeigt die Bundesagentur jetzt mit dem Finger auf die Länder? Ist das als Hinweis darauf zu verstehen, dass sie aus der Finanzierung der Zusage zum dritten Umschulungsjahr für examinierte Altenpfleger aussteigen möchte?", fragt bpa-Präsident Bernd Meurer.

Der bpa weist darauf hin, dass nach den neuesten Zahlen der Bundesagentur für Arbeit die Fachkräftesituation in der Altenpflege weiterhin dramatisch ist. So gab es im Juni 2012 bundesweit nur noch
3.088 arbeitslose Altenpfleger, was im Vergleich mit den Zahlen vom Vorjahr einem Rückgang von acht Prozent entspricht. Gleichzeitig ist die Zahl der gemeldeten Stellen für Altenpfleger um rund fünf Prozent auf 10.106 angestiegen. Jedem arbeitslosen Altenpfleger stehen durchschnittlich damit mehr als drei offene Stellen gegenüber, wobei die Situation in einigen Bundesländern noch drastischer ist. Die Träger der Pflegeeinrichtungen haben darauf schon seit langem reagiert und u. a. die Ausbildungszahlen deutlich erhöht. Aktuell befinden sich rund 52.000 Menschen in der Ausbildung zur Altenpflege.
Das ist ein Spitzenwert, wie das zuständige Bundesfamilienministerium bestätigt.

"Der bpa appelliert an die Bundesagentur für Arbeit und die Bundesländer, sich ihrer Verantwortung für die Altenpflegeausbildung zu stellen. Dazu gehört auch die Übernahme der gesamten Kosten für die drei Jahre Umschulung. Wir brauchen schnellstmöglich den Altenpflege-Pakt. Und dazu gehört übrigens auch die Erleichterung der Zuwanderung. Für alles andere haben wir einfach keine Zeit mehr", so Bernd Meurer.

Quelle: Pressemitteilung vom 16.07.2012 bpa - priv. Anbieter sozialer Dienste
Pressekontakt: Bernd Tews, Geschäftsführer, Tel.: (030) 30 87 88 60.

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Umschulungsfinanzierung

Beitrag von Presse » 09.08.2012, 06:39

Mitteilung vom 08.08.2012:

Sehr geehrte Damen und Herren,
aktuell wurde heute die Übernahme der Umschulungskosten für das dritte Ausbildungsjahr durch die Bundesagentur für Arbeit bestätigt. Sehen Sie dazu zur weiteren Verwendung eine Pressemitteilung von Elisabeth Scharfenberg, Sprecherin für Pflege- und Altenpolitik und Brigitte Pothmer, Sprecherin für Arbeitsmarktpolitik der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/ Die Grünen.
Mit freundlichen Grüßen
i.A. Madeleine Viol
wissenschaftliche Mitarbeiterin
Abgeordnetenbüro Elisabeth Scharfenberg MdB
Sprecherin für Pflegepolitik und Altenpolitik
Bundestagsfraktion Bündnis 90/ Die Grünen
Tel.: ++49 (0)30 227 -74572
E-Mail: elisabeth.scharfenberg.ma03@bundestag.de
Postanschrift:
Deutscher Bundestag, 11011 Berlin

Pressemitteilung | 08.08.2012

Finanzierung des dritten Umschulungsjahres in Pflegeberufe überfällig
Zu Meldungen, dass die Bundesregierung die Finanzierung des dritten Umschulungsjahres für Pflegeberufe plant, erklären Brigitte Pothmer, Sprecherin für Arbeitsmarktpolitik und Elisabeth Scharfenberg, Sprecherin für Pflege- und Altenpolitik:
Ankündigungen der Arbeitsministerin von der Leyen haben wir genug gehört, passiert ist aber bislang nichts. Seitdem die Förderung des dritten Jahres für Umschulungen in Pflegeberufe durch die Bundesagentur für Arbeit Ende 2010 ausgelaufen ist, haben immer weniger Arbeitslose eine solche Maßnahme begonnen: Die Zugangszahlen sind bundesweit um 41 Prozent zurückgegangen. Gleichzeitig wächst der Fachkräftemangel in der Pflege.
Trotzdem hat sich die Bundesregierung bisher geweigert, die Finanzierung des dritten Umschulungsjahres sicherzustellen. Auch wenn sie sich jetzt in der Öffentlichkeit als Retterin der Umschulungsfinanzierung feiern lässt – wir glauben es erst, wenn uns endlich ein konkreter Gesetzentwurf vorliegt. Diese Bundesregierung zeichnet sich bekanntlich durch ihre Verzögerungsstrategien und Ignoranz gegenüber drängenden Problemen aus.

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Pflegeausbildung: Arbeitsagentur soll voll einsteigen

Beitrag von Presse » 09.08.2012, 06:42

Pflegeausbildung: Arbeitsagentur soll voll einsteigen
Die Zahl von Umschülern zu Kranken- und Altenpflegern ist im Sinkflug.
Die Ausbildungsoffensive der Bundesregierung für diese Berufe lässt jedoch auf sich warten.
Die Grünen mahnen zur Eile. mehr »
http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=819 ... ege&n=2115

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: DIHK besorgt über Fachkräftemangel

Beitrag von Presse » 11.08.2012, 06:56

Altenpflege: DIHK besorgt über Fachkräftemangel
Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) sieht den Fachkräftemangel im Pflegebereich mit Sorge.
mehr »
http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=819 ... ege&n=2121

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Fachkräfte besser behandeln

Beitrag von PflegeCologne » 11.08.2012, 07:02

Presse hat geschrieben:Altenpflege: DIHK besorgt über Fachkräftemangel ...
Die Arbeitgeberseite sollte sich - statt ständig Horrormeldungen zu verbeiten - darauf besinnen, die Pflegekräfte in den Einrichtungen pfleglicher zu behandeln und für bessere Vergütungen einzutreten. Die Arbeitnehmerseite - Gewerkschaften - stehen solchen Bestrebungen mehr als aufgeschlossen gegenüber. Darüber hinaus sollten die Arbeitgeberverbände endlich einmal ihre Stimme erheben und bessere Stellenschlüssel einfordern. Denn die z.T. ungünstige Beurteilung der Pflegetätigkeit hat damit zu tun, dass der Druck auf die Beschäftigten mehr als groß ist. Daher sind auch die Krankmeldungen in der Pflege besonders - dramatisch - hoch.
Pflege Cologne
Alzheimer - eine Krankheit, die mehr Aufmerksamkeit erfordert! - Pflegesystem muss dem angepasst werden, auch, wenn es teurer wird! - Ich bin dabei:
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de

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MitarbeiterInnen pfleglich behandeln

Beitrag von Anja Jansen » 30.08.2012, 07:39

PflegeCologne hat geschrieben: .... Die Arbeitgeberseite sollte sich - statt ständig Horrormeldungen zu verbeiten - darauf besinnen, die Pflegekräfte in den Einrichtungen pfleglicher zu behandeln und für bessere Vergütungen einzutreten. Die Arbeitnehmerseite - Gewerkschaften - stehen solchen Bestrebungen mehr als aufgeschlossen gegenüber. Darüber hinaus sollten die Arbeitgeberverbände endlich einmal ihre Stimme erheben und bessere Stellenschlüssel einfordern. Denn die z.T. ungünstige Beurteilung der Pflegetätigkeit hat damit zu tun, dass der Druck auf die Beschäftigten mehr als groß ist. Daher sind auch die Krankmeldungen in der Pflege besonders - dramatisch - hoch.
Guten Morgen allerseits!
Das ist eine treffende Wortmeldung, die von mir uneingeschränkt geteilt wird. Ich denke, dass die Arbeitgeberseite mit ihren Wehklagen aufhören sollte und stattdessen für "pflegerische" Umgangsformen eintreten soll. Kürzlich gab es von der Diakonie die Meldung, dass man die Pflegehelfer niedriger vergüten wolle. Statt mehr weniger Vergütung, wie soll man das verstehen? Nun wird man sicherlich dazu übergehen, vermehrt Pflegehelfer auszubilden, um damit die Pflege billiger zu machen. Das ist mit Sicherheit der falsche Weg und alles andere als arbeitnehmerfreundlich!
Es grüßt Anja
Es ist mehr Aufmerksamkeit für dementiell erkrankte Menschen nötig. Unser Pflegesystem braucht deshalb eine grundlegende Reform!

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Arbeitsagentur will 10.000 neue Pflegekräfte

Beitrag von Presse » 15.09.2012, 06:31

Kampf gegen Fachkräftemangel
Arbeitsagentur will 10.000 neue Pflegekräfte
VON EVA QUADBECK - zuletzt aktualisiert: 14.09.2012
Berlin (RP). Die Bundesagentur für Arbeit fordert im Kampf gegen den Fachkräftemangel in Pflegeheimen und bei ambulanten Diensten eine
verkürzte Ausbildungszeit. "Im Bereich der Altenpflege könnten sofort 10.000 Fachkräfte eingestellt werden."
.... weiter lesen
http://www.rp-online.de/politik/deutsch ... -1.2993056

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