Gewalt in Medizin und Pflege - Gute Pflege - Handlungsbedarf
Verfasst: 09.11.2012, 07:36
JuraHealth Congress am 24.05.2012 in Köln - Interview: Werner Schell, Pflege-Experte
Der Pflege-Experte Werner Schell beantwortet heikle Fragen zum Thema Gewalt in der Pflege und kommt zu dem Schluss,
dass vom Staat nichts zu erwarten ist und die Bürger sich nun selbst an die Hand nehmen müssen.
Sein Brief an die Bundeskanzlerin Merkel mit der Aufforderung die Pflege zur "Chefsache" zu machen ist auf taube Ohren gestoßen.
>>> Der Filmbeitrag, 4,18 Minuten, ist anschaubar bei Youtube unter folgender Adresse:
http://www.youtube.com/watch?v=XYqs_-kZ ... ure=relmfu
Gute Pflege - BürgerInnen werden im Stich gelassen **)
Siehe dazu unter
viewtopic.php?t=17411
http://www.ak-gewerkschafter.de/2012/05 ... er-pflege/
Neuausrichtung der Pflegeversicherung ... ein Flop?
viewtopic.php?t=17124
**) Textübernahme:
Gute Pflege - BürgerInnen werden im Stich gelassen
Werner Schell und das Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk hat sich am 1.6.2012 mit einem offenen Brief empört an alle Abgeordneten des Deutschen Bundestages gewendet. Der Brief und eine umfangreiche Linksammlung ist hier zu lesen: viewtopic.php?t=17411
Auch das Statement von Werner Schell vom 24.5.2012 beim Kongress Gewalt und Pflege in der Medizin nebst Presseschau und Youtube Link ist im Brief verfügbar.
Quelle: Mitteilung vom 06.06.2012
Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe - Bundesverband e.V.
http://www.dbfk.de | Alt-Moabit 91 | 10559 Berlin | Fon 030-219157-0 |
+++
Es gibt ungewöhnlich viele Mitteilungen - telefonisch und per E-Mail - , mit denen uneingeschränkte Zustimmung zu den Statements erklärt wird! Der o.a. Filmbeitrag wurde bis zum 15.02.2013 über 1.180x aufgerufen.
Siehe auch den Beitrag "Gewalt gegen ältere pflegebedürftige Menschen" unter
viewtopic.php?t=17467
+++
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk ist im Zusammenhang mit den im Saarland aufgetretenen Pflegemängeln vom Ausschuss für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie des Saarländischen Landtages um Stellungnahme gebeten worden. Da eine Anreise zur Anhörung am 05.09.2012 ins Saarland aus terminlichen Gründen nicht möglich ist, wurde das nachfolgende Statement per E-Mail oder per Postsendung (mit einem Printexemplar der angesprochenen Stellungnahme vom 21.08.2011) übersandt.
Der Brieftext wird, weil er nochmals in aller Deutlichkeit auf die unzureichenden Pflege-Rahmenbedingungen aufmerksam macht, hier vorgestellt: viewtopic.php?p=68385#68385
+++
Zum Pflegetreff am 14.11.2012 - siehe dazu unter viewtopic.php?t=17341 -
hat Frau Barbara Steffens, Ministerin für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes NRW,
am 05.11.2012 folgenden Text übermitteln lassen:
Herausforderung Kulturwechsel.
Über die Eindämmung von Gewalt
in Medizin und Pflege
Von Gesundheits- und Pflegeministerin Barbara Steffens
Öffentlich wird nur selten darüber gesprochen, dabei handelt es sich beim
Thema Gewalt in Medizin und Pflege nicht um Einzelfälle. So berichten rund zehn
Prozent der Pflegebedürftigen über körperliche Gewalt und etwa 40 Prozent über
seelische Misshandlungen. Zwar können die Formen der Gewalt verschieden sein,
fast immer steht jedoch eine Kultur der Entmündigung dahinter. Eine Kultur, die das
Recht des kranken oder pflegebedürftigen Menschen auf Selbstbestimmung
missachtet, oft unter dem Vorwand des „Schützens“.
Einseitige Vorwürfe greifen jedoch zu kurz. Nicht selten sind die Täterinnen
und Täter zugleich auch Opfer einer Situation, in der schlechte Arbeitsbedingungen
und Überforderung zum Alltag gehören. Darum müssen wir nach Lösungen suchen,
die diese Rahmenbedingungen verbessern und im Umgang mit den mitunter
ebenfalls Gewalt ausübenden Kranken und Pflegebedürftigen die schwierige Balance
zwischen Selbstbestimmung und Schutz herstellen.
Anfang 2012 hat die Landesregierung NRW einen offenen Dialog begonnen,
in dem wir gemeinsam mit Akteurinnen und Akteuren der Gesundheitsversorgung
nach Ansätzen zur Überwindung und Eindämmung von Gewalt in Medizin und Pflege
suchen. Dabei lassen wir uns vor allem von einer Erkenntnis leiten: Um die Spirale
aus Überforderung und Gewaltanwendung zu unterbrechen, ist ein neues
Zusammenwirken von Medizin, Pflege und Pharmazie im Umgang mit Patientinnen
und Patienten auf Augenhöhe von zentraler Bedeutung. Notwendig sind die Fähigkeit
der Selbstreflexion sowie eine größere Sensibilität und Achtsamkeit gegenüber der
Gewaltanwendung Dritter. Außerdem müssen den Zeuginnen und Zeugen von
Gewalt stärkere Handlungsunterstützung gegeben und den Opfern kompetente
Ansprechpersonen an die Seite gestellt werden.
Ich bin überzeugt, dass ein geändertes Verhalten der professionellen
Akteurinnen und Akteure auch Vorbild für pflegende Angehörige und ehrenamtlich
Helfende sein kann. Das ist sicher nicht von heute auf morgen und allein zu schaffen.
Darum möchte ich Sie bitten, den eingeschlagenen Weg des Kulturwechsels aktiv
mitzugestalten.
gez. Barbara Steffens
Ministerin für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes NRW
+++ Stand: 15.02.2013 +++
Der Pflege-Experte Werner Schell beantwortet heikle Fragen zum Thema Gewalt in der Pflege und kommt zu dem Schluss,
dass vom Staat nichts zu erwarten ist und die Bürger sich nun selbst an die Hand nehmen müssen.
Sein Brief an die Bundeskanzlerin Merkel mit der Aufforderung die Pflege zur "Chefsache" zu machen ist auf taube Ohren gestoßen.
>>> Der Filmbeitrag, 4,18 Minuten, ist anschaubar bei Youtube unter folgender Adresse:
http://www.youtube.com/watch?v=XYqs_-kZ ... ure=relmfu
Gute Pflege - BürgerInnen werden im Stich gelassen **)
Siehe dazu unter
viewtopic.php?t=17411
http://www.ak-gewerkschafter.de/2012/05 ... er-pflege/
Neuausrichtung der Pflegeversicherung ... ein Flop?
viewtopic.php?t=17124
**) Textübernahme:
Gute Pflege - BürgerInnen werden im Stich gelassen
Werner Schell und das Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk hat sich am 1.6.2012 mit einem offenen Brief empört an alle Abgeordneten des Deutschen Bundestages gewendet. Der Brief und eine umfangreiche Linksammlung ist hier zu lesen: viewtopic.php?t=17411
Auch das Statement von Werner Schell vom 24.5.2012 beim Kongress Gewalt und Pflege in der Medizin nebst Presseschau und Youtube Link ist im Brief verfügbar.
Quelle: Mitteilung vom 06.06.2012
Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe - Bundesverband e.V.
http://www.dbfk.de | Alt-Moabit 91 | 10559 Berlin | Fon 030-219157-0 |
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Es gibt ungewöhnlich viele Mitteilungen - telefonisch und per E-Mail - , mit denen uneingeschränkte Zustimmung zu den Statements erklärt wird! Der o.a. Filmbeitrag wurde bis zum 15.02.2013 über 1.180x aufgerufen.
Siehe auch den Beitrag "Gewalt gegen ältere pflegebedürftige Menschen" unter
viewtopic.php?t=17467
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Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk ist im Zusammenhang mit den im Saarland aufgetretenen Pflegemängeln vom Ausschuss für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie des Saarländischen Landtages um Stellungnahme gebeten worden. Da eine Anreise zur Anhörung am 05.09.2012 ins Saarland aus terminlichen Gründen nicht möglich ist, wurde das nachfolgende Statement per E-Mail oder per Postsendung (mit einem Printexemplar der angesprochenen Stellungnahme vom 21.08.2011) übersandt.
Der Brieftext wird, weil er nochmals in aller Deutlichkeit auf die unzureichenden Pflege-Rahmenbedingungen aufmerksam macht, hier vorgestellt: viewtopic.php?p=68385#68385
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Zum Pflegetreff am 14.11.2012 - siehe dazu unter viewtopic.php?t=17341 -
hat Frau Barbara Steffens, Ministerin für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes NRW,
am 05.11.2012 folgenden Text übermitteln lassen:
Herausforderung Kulturwechsel.
Über die Eindämmung von Gewalt
in Medizin und Pflege
Von Gesundheits- und Pflegeministerin Barbara Steffens
Öffentlich wird nur selten darüber gesprochen, dabei handelt es sich beim
Thema Gewalt in Medizin und Pflege nicht um Einzelfälle. So berichten rund zehn
Prozent der Pflegebedürftigen über körperliche Gewalt und etwa 40 Prozent über
seelische Misshandlungen. Zwar können die Formen der Gewalt verschieden sein,
fast immer steht jedoch eine Kultur der Entmündigung dahinter. Eine Kultur, die das
Recht des kranken oder pflegebedürftigen Menschen auf Selbstbestimmung
missachtet, oft unter dem Vorwand des „Schützens“.
Einseitige Vorwürfe greifen jedoch zu kurz. Nicht selten sind die Täterinnen
und Täter zugleich auch Opfer einer Situation, in der schlechte Arbeitsbedingungen
und Überforderung zum Alltag gehören. Darum müssen wir nach Lösungen suchen,
die diese Rahmenbedingungen verbessern und im Umgang mit den mitunter
ebenfalls Gewalt ausübenden Kranken und Pflegebedürftigen die schwierige Balance
zwischen Selbstbestimmung und Schutz herstellen.
Anfang 2012 hat die Landesregierung NRW einen offenen Dialog begonnen,
in dem wir gemeinsam mit Akteurinnen und Akteuren der Gesundheitsversorgung
nach Ansätzen zur Überwindung und Eindämmung von Gewalt in Medizin und Pflege
suchen. Dabei lassen wir uns vor allem von einer Erkenntnis leiten: Um die Spirale
aus Überforderung und Gewaltanwendung zu unterbrechen, ist ein neues
Zusammenwirken von Medizin, Pflege und Pharmazie im Umgang mit Patientinnen
und Patienten auf Augenhöhe von zentraler Bedeutung. Notwendig sind die Fähigkeit
der Selbstreflexion sowie eine größere Sensibilität und Achtsamkeit gegenüber der
Gewaltanwendung Dritter. Außerdem müssen den Zeuginnen und Zeugen von
Gewalt stärkere Handlungsunterstützung gegeben und den Opfern kompetente
Ansprechpersonen an die Seite gestellt werden.
Ich bin überzeugt, dass ein geändertes Verhalten der professionellen
Akteurinnen und Akteure auch Vorbild für pflegende Angehörige und ehrenamtlich
Helfende sein kann. Das ist sicher nicht von heute auf morgen und allein zu schaffen.
Darum möchte ich Sie bitten, den eingeschlagenen Weg des Kulturwechsels aktiv
mitzugestalten.
gez. Barbara Steffens
Ministerin für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes NRW
+++ Stand: 15.02.2013 +++