Seite 1 von 1

Pflegenotstand - Pflegekräfte aus dem Ausland nicht ....

Verfasst: 05.05.2012, 06:18
von WernerSchell
Der nachfolgende Text der Pressemitteilung vom 25.04.2012 wurde auch unter der Adresse posting.php?mode=editpost&p=65894 ins Forum eingestellt. Dort kann zum Thema diskutiert werden!

Bild Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
Unabhängige und gemeinnützige Initiative - Harffer Straße 59 - 41469 Neuss
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk führt regelmäßig Pflegetreffs mit bundesweiter Ausrichtung durch.
Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk ist Kooperationspartner der „Aktion Saubere Hände.“
Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk ist Initiator bzw. Mitbegründer des Quartierkonzeptes Neuss-Erfttal.
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk ist Unterstützer von "Bündnis für GUTE PFLEGE".


Pressemitteilung vom 25.04.2012

Pflegenotstand – Zuwanderung von Pflegekräften aus dem (außereuropäischen) Ausland nicht zielführend

Pflege-Arbeitgebervertreter fordern in jüngster Zeit immer häufiger die Zuwanderung von Pflegekräften aus dem (außereuropäischen) Ausland. Offensichtlich ist das Bundesgesundheitsministerium (BMG) geneigt, solchen Forderungen durch geeignete Regelungen gerecht zu werden. - Aus der Sicht der Patienten bzw. hilfe- und pflegebedürftigen Menschen ergibt sich dazu folgende Stellungnahme:

Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk macht seit Jahren darauf aufmerksam, dass wir im Gesundheits- und Pflegesystem einen Pflegenotstand haben. Dieser Notstand kann zunächst nur mit verbesserten Stellenschlüsseln angegangen werden. Pflege nach Kassenlage entspricht in keiner Weise den Bedürfnissen der Patienten und hilfe- und pflegebedürftigen Menschen. Wenn es ausreichende Stellenschlüssel gäbe und man den Politiker-Worthülsen „Wertschätzung und Anerkennung für die Pflegenden“ Taten folgen lassen würde, wären schnell ausreichend Pflegekräfte verfügbar. In den vergangenen Jahren hat es eine förmliche Berufsflucht wegen Krankheit und ungünstiger Arbeitsbedingungen aus den Gesundheits- und Pflegesystemen gegeben. Diese ungünstigen Voraussetzungen müssen geändert werden. Insoweit sind die Parlamente und die Arbeitgeber gefordert. Der Ruf nach Pflegekräften aus dem (außereuropäischen) Ausland ist nicht zielführend. Solche Forderungen sind offensichtlich den Absichten geschuldet, die Pflege möglichst „billig zu halten“. Genau das brauchen wir nicht. Denn „Wertschätzung und Anerkennung“ erfordert erheblich verbesserte Arbeitsbedingungen und höhere Vergütungen. Und dafür müssen wir im Zweifel alle tiefer in die Tasche greifen.

Im Übrigen ist auch das Sprachproblem zu bedenken: Migrationswillige Fachkräfte sprechen in aller Regel englisch, deutsch ist schwer zu lernen. In der Pflege aber ist die Kommunikation ein wesentlicher Bestandteil pflegerischer Versorgung, das gegenseitige Verstehen und Aufnehmen verbaler und nonverbaler Signale unverzichtbar. Schaut man aber in die eher mäßigen Einrichtungen hinein so nimmt der Anteil der Mitarbeiter zu, die große Probleme haben, sich sowohl mündlich wie schriftlich sicher zu artikulieren und umgekehrt es auch aufzufassen. Nicht nur für die Sicherheit von Patienten und Pflegebedürftigen ist das eine Katastrophe.

Es erscheint dringender denn je, dieses Thema beim Neusser Pflegetreff am 15.05.2012 zu problematisieren. Näheres dazu unter:
viewtopic.php?t=16058
viewtopic.php?t=17142

Werner Schell - Dozent für Pflegerecht und Vorstand von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk

Die vorstehende Pressemitteilung ist zur Veröffentlichung frei
Siehe auch unter http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... aeften.php
+++
PS. Eine Pressemitteilung zum 3. MDS-Qualitätsbericht vom 24.04.2012 wurde am 26.04.2012 der Öffentlichkeit vorgestellt:
viewtopic.php?t=17274
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk steht insoweit für Interviews zur Verfügung
.
+++
Die Medien berichten u.a. wie folgt:
http://www.openbroadcast.de/article/196 ... hrend.html
http://www.presseanzeiger.de/infothek/g ... 586768.php
http://www.openpr.de/news/627354/Pflege ... hrend.html
http://www.heide-bote.de/index.php?name ... &sid=21803
http://www.mg-heute.de/2012/04/pflegeno ... elfuhrend/
http://www.ak-gewerkschafter.de/2012/04 ... elfuhrend/
http://www.heide-bote.de/index.php?name ... &sid=21915

Der Newsletter der Gesundheitskonferenz des Rhein-Kreises Neuss hat das Thema in seiner Ausgabe für Mai 2012 wie folgt aufgegriffen:

Zuwanderung von Pflegekräften aus dem Ausland nicht zielführend
Pflege-Arbeitgebervertreter fordern in jüngster Zeit immer häufiger die Zuwanderung von Pflegekräften aus dem
(außereuropäischen) Ausland. Das Selbsthilfenetzwerk PRO Pflege sieht dieses kritisch. Netzwerksprecher
Werner Schell äußert: „Ein Pflege-Notstand kann zunächst nur mit verbesserten Stellenschlüsseln angegangen
werden. Pflege nach Kassenlage entspricht in keiner Weise den Bedürfnissen der Patienten und hilfe- und
pflegebedürftigen Menschen. Wenn es ausreichende Stellenschlüssel gäbe und man den Politiker-Worthülsen
„Wertschätzung und Anerkennung für die Pflegenden“ Taten folgen lassen würde, wären schnell ausreichend
Pflegekräfte verfügbar.“
Ein mögliches Argument, wonach die Pflege „billig gehalten werden soll, lässt Schell nicht gelten.
Wertschätzung und Anerkennung erforderten bessere Arbeitsbedingungen und höhere Vergütungen. Dafür
müssten im Zweifel alle tiefer in die Tasche greifen.
Das Thema Pflegenotstand wird beim nächsten Neusser Pflegetreff auf der Tagesordnung stehen. Dieser findet
am 15.05.2012 im Bürgerhaus in Erfttal statt
.
Weitere Auskunft erteilt:
Werner Schell, Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk
Harffer Straße 59, 41469 Neuss
Tel. 02131 150779
Email: team@wernerschell.de
http://www.wernerschell.de
___________________________________

Letzte Aktualisierung am 05.05.2012