Missstände in Altenpflege - Briefaktion !

Pflegespezifische Themen; z.B. Delegation, Pflegedokumentation, Pflegefehler und Haftung, Berufsrecht der Pflegeberufe

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Springer-Hiefinger
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Missstände in Altenpflege - Briefaktion !

Beitrag von Springer-Hiefinger » 29.02.2004, 04:02

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitstreiter,

jetzt sollten wir geballt tätig werden ... Das ewige Bla-Bla der Regierung haben wir satt! Als Anlage ein Schreiben an Renate Schmidt. Bitte unterstützen Sie diese Aktion, versehen Sie dieses Schreiben mit Ihrem Absender und ab geht die Post. Danke für Ihre Unterstützung!  Bitte bilden Sie sich selbst Ihr Urteil.
Mit lieben Grüssen
Ihr Pflege-Stammtisch-Team „IN WÜRDE ALT WERDEN – WIR KÄMPFEN DAFÜR!“ in München
Roswitha Springer-Hiefinger
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Aktionsbrief an: Bundesministerium f. Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Frau Ministerin Renate Schmidt, Taubenstr.42/43, 10117 Berlin

Pflegemissstände in Heimen
Ihr Antwortschreiben  vom 13.02.04 – Az 302-0443-II

Sehr geehrte Frau Schmidt,
obwohl die Missstände in der Altenpflege allseits bekannt sind, fordere ich Sie auf, eine umgehende Beseitigung zu veranlassen!
Leider muß ich Ihnen mitteilen, dass ich Ihre positive Rückmeldung, dass die Bundesregierung auf die Situation angemessen reagiert, absolut nicht teilen kann. In Ihrem Schreiben selbst wird zitiert, dass es gravierende Qualitätsdefizite gibt, u. a. bei der Ernährung und Flüssigkeitsversorgung pflegebedürftiger Menschen. Wie können Sie dann davon sprechen, dass angemessen reagiert wurde? Darüberhinaus sind die von Ihnen als Lösung genannten Gesetze zum Teil nun schon seit Jahren in Kraft. Trotzdem wird allgemein eine weitere Verschlechterung der Pflegemisere bescheinigt. Von einer Gewährleistung einer qualitätsvollen Pflege kann vor Ort keine Rede sein. Wie kann es sein, dass Sie über die Basis, die Umsetzung vor Ort so wenig informiert sind?  Sie sprechen davon, dass Ihre Handlungsmöglichkeiten mit den von Ihnen genannten bereits geschaffenen Rahmenbedingungen erschöpft sind! Als Bürger dieses Staates habe ich m. E. schon ein Recht darauf , dass der Staat in der Lage ist die Durchführung seiner eigenen Gesetze durchzusetzen  und sich für das Wohl und zum Schutz seiner Bürger einsetzt. Ich möchte eigentlich auch erwarten dürfen, dass ich mit meiner jahrelangen Einzahlung von Beiträgen in die Pflegekasse sowie im Falle eines Heimeintrittes durch die  Bezahlung von Pflege-leistungen von mindestens 3000 Euro im Monat
wenigstens eine Garantie haben kann, in Pflegeheimen nicht unterernährt und ausgetrocknet zu werden, nicht stundenlang in nassen Windeln liegen zu müssen, und keine Druckstellen zu bekommen.  Dies sind  u. a. auch Straftatbestände der Körperverletzung, die  eigentlich von Staatswegen verfolgt werden müssen! Auch dies unterbleibt!
Wenn eine Regierung nicht einmal mehr in der Lage ist,  seine eigenen Gesetze  vor Ort durchzusetzen, und dann noch davon spricht, dass ihre Handlungsmöglich-keiten ausgeschöpft sind … dann kann ich doch davon ausgehen, dass sie nicht zur Regierung geeignet ist?
Sie erwähnen am Ende Ihres Schreibens den "Runden Tisch Pflege" sowie  die Stärkung der ambulanten Pflege.
Wie ich dem Interview in „Bild der Frau“ vom 16.02.04 mit Claus Fussek entnehmen kann, werden auch hier wieder Lösungen verhindert und damit auf die lange Bank geschoben, Lösungen, die bereits  vorhanden sind und schleunigst umgesetzt werden müssten. Darüberhinaus … wie können Sie von einer Stärkung der ambulanten Pflege sprechen, wenn hier überall ambulante Pflegedienste aus finanziellen Gründen und  unter den gegebenen Rahmenbedingungen vor dem Aus stehen? Wie kann es sein, dass von Experten vorliegende Einsparungsmöglichkeiten in Milliardenhöhe zugunsten einer besseren Pflege, die damit bezahlbar wäre, immer noch nicht umgesetzt werden? Dass mittlerweile schon 2 Jahre nach Einführung Ihrer so viel gepriesenen Gesetze der Sicherung von Qualität vor Ort immer noch keine gesicherte Qualität vorhanden ist?
Sehr geehrte Frau Schmidt: Ich fordere Sie hiermit nochmals auf, bereits vorhandene Lösungen und Einsparungen umgehend umzusetzen und nicht abzuwarten, bis ein "Runder Tisch Pflege" Empfehlungen "entwickelt", welche bereits vor 20 Jahren schon dieselben Empfehlungen waren! Sparen Sie die Gelder für unsinnige Expertenrunden mit Experten, die von der Pflege an der Basis nicht viel Ahnung mehr haben und beginnen Sie endlich mit der bundesweiten Umsetzung der vorhandenen Erkenntnisse. Sollten Sie weitere Erkenntnisse benötigen nehmen Sie doch einfach einmal die Einladung des Münchner Pflegestammtisches an und lassen Sie sich an der Basis informieren,  woran es hapert, dass Ihre Gesetze nicht umgesetzt werden können. Diese Basisinformationen erhalten Sie sogar umsonst! Mit freundlichen Grüssen
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Brief des Bundesministeriums vom 13.02.04, Az 302-0443-II an mich ersehen Sie im nächsten Forumfeld vom Team Werner Schell.
Siehe unter
> http://www.wernerschell.de/cgi-bin/foru ... 1078013772
> http://www.wernerschell.de/cgi-bin/foru ... 1067786831
Ihre
R. Springer-Hiefinger

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