Fachkraftquote in der Altenhilfe - Kein Aushöhlen !

Pflegespezifische Themen; z.B. Delegation, Pflegedokumentation, Pflegefehler und Haftung, Berufsrecht der Pflegeberufe

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Fachkraftquote in der Altenhilfe - Kein Aushöhlen !

Beitrag von Presse » 03.03.2011, 17:52

DBfK: Kein Aushöhlen der Fachkraftquote in der Altenhilfe!

In einem heute veröffentlichten Positionspapier fordert der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK), die gesetzliche Fachkraftquote in Einrichtungen der Altenhilfe nicht zum Spielball unterschiedlicher Interessen zu machen. „Die Quote gilt als Element zur Sicherung von Pflegequalität,“ sagt DBfK-Referentin Gudrun Becher. „Angesichts der wachsenden Zahl an kognitiv eingeschränkten Bewohnern und der Übernahme von Patienten nach immer kürzeren Krankenhausaufenthalten sind die Anforderungen quantitativ und qualitativ gewachsen. Um diesem Bedarf gerecht zu werden, sind Fachwissen auf dem Stand aktueller pflegewissenschaftlicher Erkenntnisse sowie breitgefächerte Kompetenzen, beispielsweise im Bereich Kommunikation, Organisation, Anleitung und Beratung, erforderlich“, so Becher weiter. Dies seien zentrale Aufgaben der professionell Pflegenden. Der DBfK setze sich dafür ein, nur Fachkräfte der Pflegeberufe mit mindestens dreijähriger Ausbildung oder einem grundständigen Pflegestudium für das Kontingent der Pflegefachkräfte in der stationären Altenpflege anzuerkennen.

Die vollständige Stellungnahme
„Position des DBfK zur Fachkraftquote in der stationären Altenhilfe“
kann als Download unter http://www.dbfk.de/service/download/berufspolitik.php abgerufen werden.

Die Fachkraftquote in der stationären Altenpflege definiert den prozentualen Anteil an pflegerisch qualifizierten Mitarbeitern mit mindestens 3-jähriger Ausbildung. Sie ist Bestandteil des Heimgesetzes und wird auf Länderebene unterschiedlich ausdifferenziert. Vor dem Hintergrund ökonomischen Drucks und in jüngster Zeit befördert durch Pflegefachkräftemangel fehlt es nicht an diversen Vorschlägen, wie diese gesetzliche Regelung ausgehebelt werden könnte. Das Spektrum reicht dabei von der Anrechnung anderer Berufe wie z.B. der Hauswirtschaft bis hin zur Verleihung des Fachkraftstatus an langjährige Helfer ohne Ausbildung.

Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBfK)
Salzufer 6, 10587 Berlin
Tel.: 030-2191570
Fax: 030-21915777
dbfk@dbfk.de
http://www.dbfk.de

Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) ist die berufliche Interessenvertretung der Gesundheits- und Krankenpflege, der Altenpflege und der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege. Der DBfK ist deutsches Mitglied im International Council of Nurses (ICN) und Gründungsmitglied des Deutschen Pflegerates (DPR). Mehr Informationen über den Verband und seine internationalen und nationalen Netzwerke können Sie auf der Homepage http://www.dbfk.de nachlesen. Falls Sie Interviewwünsche haben oder weitere Informationen benötigen, wenden Sie sich bitte per E-Mail an presse@dbfk.de oder rufen Sie uns unter 030-219157-0 an.

Quelle: Pressemitteilung vom 03.03.2011
Johanna Knüppel | Referentin | Redaktion DBfK Aktuell | Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe - Bundesverband e.V.
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PflegeCologne
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Fachkräftequote nicht verändern - Pflege aufwerten

Beitrag von PflegeCologne » 04.03.2011, 08:37

Die Fachkräftequote liegt zur Zeit bei 50% und darf keine Veränderung "nach unten" erfahren. Darunter würde die Qualität der Pflege erheblich leiden und die Mängelliste würde noch länger.
Die Pflege muss eher Aufwertung erfahren. Daher ist eine Stellenvermehrung und bessere Entlohnung angesagt.

Pflege Cologne
Alzheimer - eine Krankheit, die mehr Aufmerksamkeit erfordert! - Pflegesystem muss dem angepasst werden, auch, wenn es teurer wird! - Ich bin dabei:
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de

Rita Reinartz
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Fachkräftquote muss bei mindestens 50% bleiben

Beitrag von Rita Reinartz » 09.03.2011, 07:40

Hallo,
es versteht sich, dass nicht alle Verrichtungen in stationären Pflegeeinrichtungen von Fachkräften erledigt werden müssen. Aber gleichwohl müssen die hohen Ansprüche an professionelle Pflegeleistungen bedacht werden. In der Pflege gilt, wie auch in anderen Dienstleistungsbereichen, das Sorgfaltsgebot. Daher ist in den Heimen ein Fachkräfteanteil von 50% wohl die unterste Grenze. Die Fachkraftquote ist m.E. wenig geeignet, um noch mehr Geld einzusparen!
MfG Rita
Menschenwürdegarantie bedarf bei der Umsetzung entsprechender Rahmenbedingungen. Insoweit gibt es aber Optimierungsbedarf!

thorstein
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Fachkraftquote in der Altenhilfe

Beitrag von thorstein » 13.03.2011, 22:39

Die Presseerklärung zur Fachkraftquote ist schlichtweg Unfug und erklärt auch, warum dieser Verband nicht als Interessensvertretung wahrgenommen wird.

Was soll den bitteschön die pflegewissenschaftliche Basis dieser 50%-Festlegung sein? Warum nicht 40, 69 oder 43,5%?

Und was ist die Bezugsgrösse, also wovon sollen es den 50% sein, wenn doch allgemein bekannt sein sollte, das in den verschiedenen Bundesländern verschiedene Personalschlüssel gelten. 50% in Baden-Württemberg sind also nicht gleich 50% in Brandenburg.

Der Hinweis auf valide Personalbemessungssysteme ist leider auch wenig hilfreich, solange es eben diese noch gar nicht gibt.

Noch einmal zur Klarstellung: 50% Fachkräfte in den Heimen bedeutet, 70% der direkten Pflege an den BewohnerInnen wird von ungelernten Kräften durchgeführt.

Sabrina Merck
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Pflegekräftebedarf und Personalbemessungssysteme

Beitrag von Sabrina Merck » 15.03.2011, 10:35

Hallo,
ich bin grundsätzlich der Meinung, dass an der Fachkräftequote nicht gerüttelt werden darf.
Unabhängig davon bin ich aber dafür, dass endlich Personalbemessungssysteme geschaffen werden, die den Pflegeaufwand einer guten / angemessenen Pflege klar belegen. Nur so kommen wir argumentativ weiter.
Lb Grüße Sabrina
Dem Pflegesystem und den pflegebedürftigen Menschen muss mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden! Daher:
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk!
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de

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