Pflegemängel - Abhilfe?

Pflegespezifische Themen; z.B. Delegation, Pflegedokumentation, Pflegefehler und Haftung, Berufsrecht der Pflegeberufe

Moderator: WernerSchell

R.Koe
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Re: Pflegemängel - Wer sorgt für Abhilfe?

Beitrag von R.Koe » 12.09.2005, 20:37

Sehr geehrte Damen und Herren,
nun bin ich auf der Seite 5 ihrer Berichte angekommen und muss feststellen das es nicht viel neues gegeben hat worüber Berichtet wurde. Leider kann ich wieder keine Ergebnisse feststellen und hörte das der MDK bei dem Besuchenin den Heimen zur die Pflegequalität und nicht die Pflegebesetzung beanstandet. In Berlin handeln viele Heime mit den Pflegekassen Personalschlüssel nach den Berliner Anhaltszahlen aus, was beinhaltet das immer weniger Personal den Bewohnern zur Verfügung steht. Bisher konnte mir noch keiner genau sagen was eigendlich in diesen Zahlen drin steht, das diese offensichtlich unter Verschwiegenheit gehalten werden.

Mit freundlichen Grüßen#
R.Koe

Gast

Ärztliche Versorgung von Heimbewohnern mangelhaft

Beitrag von Gast » 21.09.2005, 11:56

Ärztliche Versorgung von Heimbewohnern mangelhaft

BERLIN. Die Bewohner von Alten- und Pflegeheimen werden nicht angemessen ärztlich versorgt. Besonders unzureichend ist die medikamentöse Behandlung dementer und depressiver, alter Menschen. Außerdem weist die fachärztliche Versorgung durch Zahn-, Augen-, Frauen- und HNO-Ärzte erhebliche Defizite auf. Zu diesem Ergebnis kommt die „Studie zur ärztlichen Versorgung in Pflegeheimen“, die Dr. med. Johannes Hallauer von der Campus Charité-Mitte und Prof. Dr. Ursula Lehr vom Deutschen Zentrum für Alternsforschung, Heidelberg, am 20. September 2005 in Berlin vorstellten.
...
Weiter unter
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=21440

Gast

"Nachdenkaktion" - http://www.nachdenkak

Beitrag von Gast » 24.09.2005, 11:04

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir möchten Sie auf die neue "Nachdenkaktion" für Verbesserungen in der Altenpflege hinweisen. Unter

http://www.nachdenkaktion.de

finden Sie Informationen, wie sich bundesweit Einzelpersonen, Unterstützergruppen, Einrichtungen und Pflegekräfte daran beteiligen können.

Wir bitten Sie um Weiterleitung des Hinweises durch Ihre Pflegeverteiler und um bundesweite Unterstützung vor Ort.

Mit freundlichen Grüssen,
Christiane Lüst
Dipl.-Soz.-Päd.
Forum zur Verbesserung der Situation Pflegebedürftiger in Deutschland
http://www.verhungern-im-heim.de
Tel.: 089 / 893 11 054
Fax: 089 / 893 98 446
Berengariastr. 5
82131 Gauting

Gast

Pflegemängel - Illegale Pflege mit Todesfolge

Beitrag von Gast » 27.09.2005, 09:24

Illegale Pflege mit Todesfolge
bpa fordert: „Endlich stärkere Sanktionierung osteuropäischer Hilfskräfte in Pflegehaushalten!“

„92-jähriger stirbt nach Misshandlung.“ So titelte jetzt die Frankfurter Rundschau und berichtete über schwerwiegende Pflegefehler an einem Mann aus Mittelhessen, die diesem durch eine illegal beschäftige Hilfskraft aus Polen zugefügt worden seien. Angehörige hätten die grundpflegerische Versorgung ihres Vaters durch einen ambulanten Dienst gekündigt, hieß es in dem Bericht, und mit den von der Pflegekasse ausgezahlten Geldleistungsbeträgen sei eine illegale polnische Hilfskraft über eine Vermittlungsagentur angeheuert worden. Anstelle der „billigen und liebevollen Rund-um-die-Uhr-Versorgung“, wie sie auch unzählige Kleinanzeigen und Internetseiten versprechen, habe allerdings eine fachlich unqualifizierte polnische Hausfrau die illegale Billigpflege übernommen. Das Resultat dieser Sparwut seien schwerste Misshandlungen mit Todesfolge.
„Sie haben zumeist keinerlei Ausbildung, sprechen allenfalls gebrochen deutsch und sind konkurrenzlos billig“, nennt Jochen Rindfleisch-Jantzon, Vorsitzender des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa) in Hessen, die Hauptmerkmale der rund 100.000 illegalen Pflegekräfte in deutschen Haushalten. Dass dadurch massenhaft reguläre, sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze in ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen verloren gehen und systematisch Steuerhinterziehung und Sozialversicherungsbetrug begangen wird, trete angesichts des nun bekannt gewordenen Misshandlungsfalls in Mittelhessen schon fast in den Hintergrund.
Rindfleisch-Jantzon: „Der tragische Tod dieses Mannes zeigt deutlich, dass die Gesundheit der Betroffenen auf dem Spiel steht! In diesem extremen Fall kamen wohl auch Alkoholabhängigkeit, Vereinsamung und Überforderung hinzu. In viel häufigeren Fällen aber führt allein das Fehlen von pflegefachlichem Wissen zu schmerzhaften Druckgeschwüren, dem Verlust von Kompetenzen des Pflegebedürftigen und ausgeprägter Abhängigkeit.“
Die Pflegekassen zahlten die Geldleistungsbeträge ohne jede Prüfung der rechtmäßigen Verwendung aus, klagt Rindfleisch-Jantzon einen Kernbereich des Missbrauchs an. Bei professionellen Einrichtungen sei die gesetzliche Prüfdichte durch den Medizinischen Dienst und die Heimaufsicht äußerst engmaschig.
„Hingegen herrscht bei Pflegegeldbeziehern ein schwarzes Loch, in dem sich professionelle Schleuserbanden tummeln.“ Deshalb die Forderung des hessischen bpa-Vorsitzenden: „Wer Geldleistungen aus der Pflegeversicherung bezieht, muss auch nachweisen, dass er sie ordnungsgemäß verwendet. Zudem müssen die Zollbehörden personell so ausgestattet werden, dass sie nicht nur in der Bauwirtschaft, sondern auch in Pflegehaushalten erfolgreich sein können, wo es um Leib und Leben von Menschen geht.“
Der bpa begrüßt, dass sich nun auch die hessische Sozialministerin Silke Lautenschläger gegen die Duldung von Schwarzarbeit in der Pflege ausgesprochen hat und gesetzliche Regelungen anstoßen wird. Über die Förderung eines Niedriglohnsektors soll der ‚Jobmotor Pflege’ angekurbelt werden. Mit seinem politischen Positionspapier, im Internet unter http://www.bpa.de (Positionen) abrufbar, hat der bpa hierzu die Handlungsgrundlage geschaffen.

Für Rückfragen: Manfred Mauer, Landesbeauftragter, Tel.: 06 11 / 34 10 79 0.

Quelle. Pressemitteilung vom 19.9.2005
Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V.
Landesgeschäftsstelle
Hessen
Adolfsallee 59
65185 Wiesbaden
Telefon: (06 11) 34 10 79 0
Telefax: (06 11) 34 10 79 10
Hessen@bpa.de
http://www.bpa.de

Gast

Krisenmanagement in der Pflege optimieren

Beitrag von Gast » 03.10.2005, 11:48

Sozialministerin Dr. Gitta Trauernicht im Landtag: "Krisenmanagement in der Pflege optimieren."

Kiel. Die typische "einheitliche Notfallplanung Pflegemängel" für alle Bereiche in der Pflege kann es nicht geben. "Geben kann es aber eine Notfallplanung, die je nach Ausgangslage Verantwortlichkeiten definiert und Handlungsketten in Gang setzt. Alle Beteiligten haben sich vorgenommen, das Krisenmanagement zu optimieren, Ordnung und Qualität der Pflege schnell wieder herzustellen und den Betroffenen Unsicherheiten zu ersparen", sagte Sozialministerin Dr. Gitta Trauernicht am 28. September im Landtag zum Thema "Notfallplanung Pflegemängel".

Trauernicht: "Aber wir wollen auch Trägern helfen, wieder in die Spur zu kommen, und wir wollen natürlich mit einem solchen Notfallmanagement auch niemanden aus seiner Verantwortung entlassen - und Verantwortung tragen im Bereich Pflege viele, von den Trägern über die Pflegekassen mit ihrem medizinischen Dienst bis hin zur Heimaufsicht der Kreise. Nicht zuletzt besteht eine politische Verantwortung der Landesregierung für eine gute Pflegeinfrastruktur in Schleswig-Holstein. Ein Notfallmanagement erfordert für alle denkbaren Szenarien Absprachen, die für alle Beteiligten verbindlich sind. Dazu haben wir mit allen Beteiligten bereits gesprochen und einen ersten Nagel im Landespflegeausschuss eingeschlagen. Über diese erste grundsätzliche Erörterung hinaus werden die Szenarien beschrieben und Handlungsketten festgelegt, die die jeweilige Verantwortung im Krisenfall dorthin delegiert, wohin sie gehört."

In der Vergangenheit seien in Einzelfällen wochenlang Pflegekräfte und Bewohner verunsichert worden, alte Menschen mussten umziehen und dramatische Konsequenzen personeller Art und in den Verbänden beherrschten landesweit die Schlagzeilen, so die Ministerin. "Heute werden Probleme anders gelöst: zügig und kooperativ, möglichst vor Ort und einrichtungsnah, ohne unzumutbare Aufregung für die betroffenen Pflegebedürftigen und ohne Querelen in den Verbänden. Weitere Aktivitäten zur Qualitätssicherung in der Pflege sind in 2005 bereits erfolgt: Diverse fachaufsichtliche Rundschreiben an die Heimaufsicht zu zahlreichen hier einschlägigen Themen, von "A" wie 'Arzneimittelabgabe in Pflegeeinrichtungen' bis hin zu "Z" wie 'Zusammenarbeit in kritischen Fällen'; Besprechungen mit den örtlichen Heimaufsichten und Anmahnungen zur personellen Verstärkung zur Erfüllung der jährlichen Prüfpflicht; Weitere Aufstockung der Haushaltsmittel für eine qualifizierte Altenpflegeausbildung auf 3,7 Millionen Euro für 2006; 22 bewilligte Fortbildungen zum Thema Beschwerdemanagement in Heimen und 25 für Jung trifft Alt-Projekte zur Öffnung der Heime; Regelmäßige Fortbildung der 80 Multiplikatoren Heimmitwirkung."

Dr. Gitta Trauernicht: "Der Bericht des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung von Oktober 2004 bescheinigt für Schleswig-Holstein eine kontinuierliche Verbesserung in der Pflege, vor allem in den Risikobereichen. Erstmalig werden von den Ländern Heimaufsichtsberichte erstellt. Auch diese sind Beleg für die Anstrengungen in der Heimaufsicht und machen zugleich weitere Handlungserfordernisse deutlich. Deshalb begrüße ich, dass der Landespflegeausschuss sich zurzeit mit den Themen der Verbesserung der Zusammenarbeit in der Qualitätssicherung befasst und ein Konzept erarbeiten wird. Was ist im Zusammenhang mit der Qualitätssicherung Erfolg? Erfolg ist, wenn immer wieder geprüft wird - und nichts zu beanstanden ist. Erfolg ist auch, wo Beanstandetes sofort und nachhaltig abgestellt wird. Erfolg ist, wo informiert wird, wo zusammengearbeitet und gehandelt wird. Dafür werden wir weiterhin sorgen und weiter über Fortgang und Ergebnisse berichten."

Verantwortlich für diesen Pressetext:
Randy Lehmann
Ministerium für Soziales, Gesundheit,
Familie, Jugend und Senioren
Adolf-Westphal-Straße 4, 24143 Kiel
Telefon 0431 988-5316 | Telefax 0431 988-5344
E-Mail: pressestelle@sozmi.landsh.de

Quelle: Pressemitteilung vom 28.9.2005
Ministerium für Soziales, Gesundheit, Familie, Jugend und Senioren
Kontakt: pressestelle@sozmi.landsh.de
http://landesregierung.schleswig-holste ... flege.html

Gast

Pflege: Qualitätssteigerung weiter im Blick

Beitrag von Gast » 10.10.2005, 11:29

Pflege: Qualitätssteigerung weiter im Blick
Ministerin plädiert für zielgerichtete Notfallpläne

Kiel (SHL/28.09.05) Das Krisenmanagement zur Behebung von Mängeln in schleswig-holsteinischen Pflegeeinrichtungen muss optimiert werden, um auch in Zukunft die Qualität kontinuierlich zu verbessern. Dies konstatierte Sozialministerin Gitta Trauernicht (SPD) in einem von den Grünen beantragten Bericht. Trauernicht schränkte aber ein, eine "einheitliche Notfallplanung Pflegemängel für alle Bereiche in der Pflege" könne es nicht geben. Möglich sei eine Notfallplanung, die je nach Ausgangslage Verantwortlichkeiten definiert und Handlungsketten in Gang setzt.
Zugleich verwies die Ministerin auf die Erfolge der Landesregierung seit dem Beginn der aufgedeckten Pflege-Skandale im Jahr 2003. Als Beispiele nannte sie fachaufsichtliche Rundschreiben, Anmahnungen zur personellen Verstärkung oder regelmäßige Fortbildungen. Die Fraktionen nahmen den Bericht zur Kenntnis, forderten aber weitere, zum Teil unterschiedliche Schritte auf dem Weg, ein einheitliches Notfall-Konzept zu erarbeiten.
Seit im Jahr 2003 Pflegemängel in einer Reihe von Einrichtungen des DRK im Land bekannt wurden, ist dieses Thema ins Zentrum der öffentlichen Diskussion gerückt. In den Heimen waren den Pflege-Kontrolleuren unter anderem Unterernährung und mangelnde Hygiene bei den Heimbewohnern aufgefallen. In Schleswig-Holstein gab es 2004 nach Medienangaben 590 Pflegeheime und 428 ambulante Pflegedienste. Rund 77.000 Menschen erhielten Leistungen der Pflegeversicherung.

Stimmen aus dem Plenum:
Monika Heinold (Grüne): Konkrete Maßnahmen zur Minimierung der Pflegemängel gibt es bisher nicht. Wir erwarten, dass die Landesregierung nun schnell konkrete Schritte vorlegt.
Torsten Geerdts (CDU): Die CDU-Landtagsfraktion spricht sich für ein bürokratieärmeres und handhabbares Verfahren im Umgang mit der Pflegedokumentation aus.
Jutta Schümann (SPD): Alle Beteiligten müssen sich einvernehmlich und verbindlich auf ein Notfall-Konzept verständigen. Wir brauchen ein Frühwarnsystem, damit der Notfall gar nicht erst eintritt.
Heiner Garg (FDP): Zu einer wirksamen Notfallplanung gehört eine fundierte und übergreifende Ausbildung in der Pflege und die Vernetzung mit entsprechenden Ansprechpartnern.
Lars Harms (SSW): Verbesserung der Pflege kann nicht zum Nulltarif geschehen. Die Finanzierung ist auch ein Problem auf Bundesebene. Wir sind für eine steuerfinanzierte Pflegeversicherung.

Hintergrund:
Die Grünen fordern von der Landesregierung einen mündlichen Bericht über die Notfallplanung zur Beseitigung von Pflegemängeln. Der Antrag bezieht sich auf einen entsprechenden Passus im Koalitionsvertrag zwischen CDU und SPD.
Seit im Jahr 2003 Pflegemängel in einer Reihe von Einrichtungen des DRK, unter anderem in Kiel, Lübeck, Flensburg, Niebüll, Leck und Plön, bekannt wurden, ist dieses Thema ins Zentrum der öffentlichen Diskussion gerückt. In den Heimen waren den Pflege-Kontrolleuren unter anderem Unterernährung und mangelnde Hygiene bei den Heimbewohnern aufgefallen.
In Schleswig-Holstein gab es 2004 nach Medienangaben 590 Pflegeheime und 428 ambulante Pflegedienste. Rund 77.000 Menschen erhielten Leistungen der Pflegeversicherung.

Quelle: Pressemitteilung vom 28.9.2005
http://www.sh-landtag.de/plenumonline/s ... tragte.htm

Berti
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Pflegemängel - nicht wegesehen!

Beitrag von Berti » 15.10.2005, 11:00

"Pflegemängel" – nicht wegsehen!

Berichte über Pflegemängel haben zugenommen. Es ist daher zu fordern:
Eine menschenwürdige und qualitativ hochwertige Pflege muss im Interesse der pflegebedürftigen Menschen zum Dauerthema gemacht werden. Pflegemängel, Pflegefehler oder unzureichende Pflegestandards dürfen nicht länger tabuisiert werden. Das muss für die stationäre Pflege, die ambulante Pflege und die Pflege zu Hause gelten.
Die Studie "Vorkommen, Ursachen und Vermeidung von Pflegemängeln in Nordrhein-Westfalen" von Prof. Dr. Vjenka Garms-Homolová, Institut für Gesundheitsanalysen und soziale Konzepte (IGK), Berlin und Prof. Dr. Günter Roth, Fachhochschule im DRK, Göttingen im Auftrag der Enquetekommission "Situation und Zukunft der Pflege in NRW" im Landtag von Nordrhein-Westfalen brachte konkrete Mängel ans Licht. Nachgewiesen wurden in der Studie zum Teil gravierende Defizite bei der 'Ergebnisqualität', also den tatsächlichen Zuständen von Pflegebedürftigen, die erstmals unter Verwendung neuester wissenschaftlicher ASSessment-Instrumente umfassender wissenschaftlich untersucht wurden.
Die Studie zeigt, dass die Pflegekräfte nur teilweise fähig sind, Probleme und Ressourcen der Pflegebedürftigen angemessen einzuschätzen. Es gibt eine ganze Reihe von Symptomen, die nicht erkannt und falsch interpretiert werden.
Die Studie nennt fünf Hauptursachen für diese Zustände:
1. Es herrscht weitgehendes Unverständnis für die Bedeutung der Pflegedokumentation und Pflegeplanung. Sie werden nicht als Maßnahmen für die Klientinnen und die Erleichterung der eigenen Arbeit verstanden, sondern als Erfüllung bürokratischer Anforderungen.
2. Die Pflegedokumentations- und Pflegeplanungsinstrumente, die in den Einrichtungen verwendet werden, eignen sich nur mangelhaft.
3. Die Pflegekräfte sind nur beschränkt klinisch qualifiziert. Sie verstehen viele wichtige Symptome nicht.
4. Für den ambulanten Bereich stellt der Zeitmangel ein erhebliches Problem dar.
5. Das Interesse an einer "positiven" Pflegewirkung fehlt. Das liegt nicht zuletzt an den gesetzlichen Bestimmungen und der Kostenerstattung. Diese folgen dem Konzept der leistenden und verwahrenden, weniger der präventiven oder rehabilitativen Pflege. Der Schwerpunkt der Kontrolle liegt auf der Erledigung der anstehenden Verrichtungen, nicht auf dem Ergebnis der Tätigkeit Pflege. Diese Haltung hat sich in einer fatalen Weise im gesamten System durchgesetzt.

Gast

Rahmenbedingungen für Pflegeunternehmen

Beitrag von Gast » 27.10.2005, 09:20

VDAB fordert künftige Bundesregierung zur grundlegenden Erneuerung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für Pflegeunternehmen auf

„Wir appellieren an die sich neu konstituierende Regierung, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für Pflege- und Behinderteneinrichtungen grundlegend zu erneuern“, betont Michael Schulz, Bundesgeschäftsführer des VDAB, anlässlich der Vorstellung der VDAB-Reformvorschläge 2005 und deren Übersendung an die CDU/CSU-Fraktionsvorsitzende Dr. Angela Merkel. Lesen Sie mehr in unserer aktuellen Pressemitteilung.

Weiter unter
http://www.vdab.de/web/_data/41-05-Wett ... 757dd07122

Gast

Pflegeeinrichtungen - Qualitätsüberprüfung

Beitrag von Gast » 28.10.2005, 20:49

Mehr Transparenz: Mitgliederversammlung beschließt einstimmig Satzungsänderung zur Qualitätsüberprüfung seiner Mitglieder

Berlin (28. Oktober 2005) – Schlagzeilen über „schlechte“, „unverantwortliche“ oder gar „gefährliche“ Pflege machen immer wieder die Runde und sorgen für Verunsicherung unter Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen. Der ArbeitgeberVerband im Gesundheitswesen (AVG) e.V. hat hier frühzeitig gegengesteuert. Der Verband erstellte vor zwei Jahren eine Ist-Analyse zur Versorgungsqualität, die von der Mehrheit der Verbandsmitglieder bereits durchlaufen und bestanden wurde. Nunmehr sieht eine Satzungsänderung des Verbandes vor, dass diese Überprüfung alle zwei Jahre durchgeführt werden muss. Dazu erklärt Vorstandsmitglied Thomas Meißner:

„Die Mitglieder des AVG, dem Branchenspezialist für ambulante und teilstationäre Pflege in Berlin, haben am 26. Oktober 2005 entscheidende Teile ihrer Satzung geändert. Mit dieser Änderung verfügt der AVG zum ersten Mal über Aufnahme und Ausschlusskriterien, was Qualität und Anforderungsprofil unserer Mitglieder anbelangt. Ziel ist es, Kostenträgern, aber auch Patienten und Angehörigen zu zeigen, dass ambulante Pflegedienste in Berlin bereit sind, sich freiwillig einer klar definierten Überprüfung zu unterziehen um damit Transparenz in die eigene Arbeit zu bringen. Wir wollen, dass die gute Qualität unserer Leistungen nach außen hin sichtbar wird und der Pflegebedürftige bzw. sein Angehöriger weiß, woran er ist. Der AVG hat hier eine Ist-Analyse entwickelt, die bereits heute schon von der Mehrheit der AVG-Mitglieder durchlaufen und bestanden wurde.

Mit der Änderung der Satzung ist es erstmalig in einem Verband von Leistungsanbietern der ambulanten Pflege verpflichtend, alle zwei Jahre diese Ist-Analyse zu durchlaufen. Dies ist ein großer Meilenstein für uns und wir sind dankbar, dass wir als größte Interessenvertretung ambulanter und teilstationärer Pflege in Berlin dieses einstimmige Votum unserer Mitglieder erhalten haben. Es zeigt, dass sich der AVG auf dem richtigen Weg befindet, dabei gleichzeitig seinen Mitgliedern ein ausgereiftes vor allem aber transparentes Instrument an die Hand gibt, aufgetretene Schwachstellen zielorientiert zu beheben.“

Meißner forderte VDAK und die IKK auf, nun endlich in den Vertragsverhandlungen eine entsprechende finanzielle Honorierung für die dargestellte und erbrachte, transparente Qualitätssicherung zu zahlen. „Wir hoffen sehr, dass es viele Kollegen und Kolleginnen in Berlin geben wird, die sich dieser Initiative anschließen und Mitglied im AVG werden“, so Meißner.

Ansprechpartner für die Presse:
Thomas Meißner, Tel. (030) 49 90 53 80
E-Mail: info@avg-ev.com
Internet: http://www.avg-ev.com

Quelle: Pressemitteilung vom 28.10.2005
AVG ArbeitgeberVerband im Gesundheitswesen e.V.
Jörn Mohaupt
Geschäftsführer
Schönholzer Strasse 3
13187 Berlin
Tel. (030) 49 90 53 80
Fax (030) 49 90 53 88
E-Mail: info@avg-ev.com
Internet: www.avg-ev.com

Gast

Senioren-Pension in Bremen-Nord geschlossen

Beitrag von Gast » 02.11.2005, 20:33

Heimaufsicht schließt Senioren-Pension in Bremen-Nord

Die Bremer Heimaufsicht schließt die Senioren-Pension Ihletal in Bremen-Lesum. Ein Schreiben der Heimaufsicht des Senators für Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend und Soziales, mit dem der Betrieb des Heimes untersagt wird, wurde der Betreiberin der Pension heute (01.11.2005) zugestellt.

In der Pension wohnen elf zum Teil pflegebedürftige ältere Menschen. Die Bewohner/innen werden in den nächsten Tagen in eine andere Einrichtung verlegt. In der Zwischenzeit wird die angemessene Betreuung der pflegebedürftigen Bewohner durch einen Pflegedienst sichergestellt.

In der Einrichtung waren durch die Heimaufsicht und durch den Sozialmedizinischen Dienst des Gesundheitsamtes eklatante Pflegemängel festgestellt worden. Eine gesundheitliche Schädigung der Bewohner/innen konnte nicht ausgeschlossen werden.

Daneben hat die Innen- und Außenrevision der Sozialbehörde weitere Mängel aufgedeckt. Ein Heim darf unter anderem nur dann betrieben werden, wenn der Träger die notwendige Zuverlässigkeit besitzt und die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des Betriebes sichergestellt ist. Mehrere Mitarbeiter/innen der Senioren-Pension Ihletal haben nach eigenen Angaben ihre September- und Oktober-Gehälter nicht erhalten.

Nach § 19 Abs. 1 des Heimgesetzes ist die Heimaufsicht verpflichtet, den Heimbetrieb zu untersagen, wenn die im Gesetz genannten Anforderungen nicht eingehalten werden und Anordnungen nicht ausreichen.

Bitte beachten: Die Senioren-Pension Ihletal ist nicht zu verwechseln mit dem Seniorenwohnpark an der Ihle eines anderen Trägers.

Quelle: Pressemitteilung vom 1.11.2005
Freie Hansestadt Bremen - Der Senat
Der Senator für Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend und Soziales
http://www2.bremen.de/web/owa/p_anz_pre ... i_monat%3D

WernerSchell
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Pflegemängel sind Verstöße gegen die Menschenwürde!

Beitrag von WernerSchell » 12.12.2005, 13:53

Pflegemängel sind Verstöße gegen die Menschenwürde!

Nach seriösen Studien / Berichten und sonstigen Informationen sind Pflegemängel in beachtlichen Ausmaßen zu beklagen. Politiker und sonstige „Offizielle“ neigen gleichwohl dazu, solche Mängelberichte abzutun und von bedauernswerten Einzelfällen zu sprechen.
Der neu gegründete Pflegeselbsthilfeverband (Pflege-SHV) wird sich der Thematik mit Nachdruck – und unbeirrt durch Schönredner – annehmen. Hinweise zu Pflegemängeln können dem Pflege-SHV jederzeit übermittelt werden –z.B. per E-Mail: Info@pflege-shv.de .

Nachfolgend nochmals ein Hinweis zu einem TV-Bericht am 12.12.2005 – „Ausgedient und abgeschoben -Vom fidelen Rentner zum Pflegefall!.


MDR – Fernsehtipp für den 12.12.2005 im Forum http://www.gesetzeskunde.de – Rubrik Pflegerecht und Pflegethemen (siehe auch unter http://www.pflege-shv.de ):

Ausgedient und abgeschoben -Vom fidelen Rentner zum Pflegefall
Als rüstiger Rentner so viel Zeit wie möglich in sonnigen Gefilden verbringen und den Lebensabend genießen, so würde man gerne altern. Aber mit zunehmendem Lebensalter steigt auch die Wahrscheinlichkeit, krank zu werden. Im schlimmsten Fall ist man auf ständige Hilfe angewiesen. Die wenigsten Familien sehen sich heute noch in der Lage, ihre alten, hilfsbedürftigen Angehörigen zuhause zu betreuen. Jedes Jahr werden bundesweit etwa 15.000 Menschen in Pflegeheimen aufgenommen und 160 Altenhilfe-Einrichtungen neu eröffnet.
Welche alternativen Wohnformen gibt es für alte Menschen? Wie lässt sich selbst bestimmtes Leben im Alter am besten planen? Wer pflegt uns in Zukunft zu welchen Bedingungen? Diese und andere Fragen diskutieren der Autor des Buches "Abgezockt und totgepflegt", Markus Breitscheidel; der Vorsitzende des Zukunftsbeirats des größten privaten Pflegeheimbetreibers in Deutschland pro seniore, Hajo Hoffmann, und die Pflegedienstleiterin der Diakonie in Thüringen, Heidrun Schönfeld.

Moderiert wird das Erfurter Gespräch von Dr. Andreas Menzel.
Internet: http://www.mdr.de/erfurter-gespraech

ERFURTER GESPRÄCH
Montag, 12. Dezember 2005, 22.05 Uhr
Wiederholung: Dienstag,13. Dezember, 10.50 Uhr
MDR FERNSEHEN

Quelle: Presseinformation | E 318 | Erfurt, 09.12.05
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
Bild

WernerSchell
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Menschenwürdige und qualitativ hochwertige Pflege gefordert

Beitrag von WernerSchell » 16.12.2005, 09:20

Thema "Pflegemängel" muss umfassend und fair diskutiert werden
Zur Berichterstattung über Pflegemängel in Heimen

Die CDU-Landtagsabgeordnete Angelika Gemkow hat ihren Appell bekräftigt, dass jeder Bericht über Mängel und Missstände in der Pflege sehr ernst genommen und genauestens verfolgt werden müsse.

Den Anlass bilden die aktuelle Berichterstattung der Medien über Pflegemängel in Heimen. „Solche Berichte haben in letzter Zeit zugenommen, und dazu kommen Briefe aus der Bevölkerung mit Fallschilderungen ", sorgt sich Angelika Gemkow.

Sie fordert:
„Eine menschenwürdige und qualitativ hochwertige Pflege muss im Interesse der pflegebedürftigen Menschen in NRW zum Dauerthema gemacht werden. Pflegemängel, Pflegefehler oder unzureichende Pflegestandards dürfen nicht länger tabuisiert werden. Das muss für die stationäre Pflege, die ambulante Pflege und die Pflege zu Hause gelten".

Es müsse aber auch stets herausgestellt werden, dass in der Pflege viele engagierte Menschen mit hohem persönlichen Einsatz ihre schwere Arbeit für immer mehr Pflegebedürftige leisten. Es gebe vorbildliche Pflegeeinrichtungen, die Menschen im besten Wortsinn betreuen und pflegen.

Angelika Gemkow regt an, dass in jeder Pflegeeinrichtung ein Mitarbeiter mit den Aufgaben eines „Dekubitus-Beauftragten" betraut werden soll. Dekubitus, also tiefe Wunden der Pflegebedürftigen, wie sie z.B. bei Bettlägerigkeit und falscher Lagerung entstehen, ist einer der am häufigsten beklagten Missstände in der Pflege.

In der Benennung von „Dekubitus-Beauftragten" sieht Angelika Gemkow einen wichtigen Ansatz für die Sicherung der Pflegequalität in den Pflegeheimen. Sie sollen die Mitarbeiter über die neuesten Erkenntnisse, wie den gemäß den neuesten Qualitätsstandards gepflegt wird, informieren und weiterbilden: „Aktuelles Pflegewissen muss auch genutzt werden. Dadurch wird eine Pflege nach falschen oder veralterten Methoden vermieden".

Einen entscheidenden Fortschritt bringen nach Auffassung von Angelika Gemkow auch regelmäßige Pflegevisiten mit Fotodokumentationen.

Quelle: http://home.landtag.nrw.de/mdl/angelika.gemkow/c52.htm

Frau Angelika Gemkow ist laut Pressemitteilungn vom 7.12.2005 die Behindertenbeauftragte des Landes NRW; siehe unter
http://www.mags.nrw.de/aktuelles/index.htm
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
Bild

H.P.

Pflegemängel - Pressespiegel

Beitrag von H.P. » 21.01.2006, 10:41

Pflegemängel - ein Pressespiegel zeigt deutlich auf, was los ist:

http://www.verhungern-im-heim.de/Deutsc ... iegel.html

H.P.

Gewalttätige Übergriffe durch „Akkordarbeit“

Beitrag von H.P. » 31.01.2006, 09:54

Pflegende rufen nach mehr Kompetenzen
Verbände fordern Neuverteilung der Aufgaben zwischen Arzt und Pflegekraft


Berufsverbände der Pflege drängen weiter darauf, dass Pflegekräfte eigenständig bestimmte Leistungen im Gesundheitswesen erbringen können. „Die Pflege von heute verfügt über Fähigkeiten und Kenntnisse, die eine Neuverteilung der Aufgaben zwischen Arzt und Pflegekraft nahe legen“, sagte die Präsidentin des Deutschen Pflegerates (DPR), Marie-Luise Müller, zum Abschluss des Fachkongresses Pflege 2006 am 27. und 28. Januar 2006 in Berlin.

....

Gewalttätige Übergriffe durch „Akkordarbeit“

Markus Breitscheidel, Autor des Bestsellers „Totgepflegt und abgezockt – Alltag in Pflegeheimen“, betonte, nicht die Pflegenden selbst seien schuld an den „Zuständen“ und „Übergriffen“ in den Einrichtungen. „Ursache ist die Einführung der Pflege nach Zeit.“ Dieses Arbeitsprinzip entstamme dem so genannten „Taylorismus“, mit dem die Akkordarbeit in der Industrie eingeläutet wurde. Viele Arbeiter hätten sich dadurch psychisch überfordert gefühlt und als Kompensation Gewalt gegen Maschinen angewendet, um so den monotonen Ablauf zu unterbrechen. Doch diese Erfahrungen seien ignoriert und das System des „Taylorismus“ unkritisch auf den sozialen Bereich – also die Beziehung Mensch-Mensch – übertragen worden. „Darf es dann wundern, dass es zu ansteigenden Burn-Out-Syndromen beim Pflegepersonal und zu gewalttätigen Übergriffen gegen Heimbewohner kommt?“
Breitscheidel wandte sich auch gegen die zunehmende Ökonomisierung der Altenpflege. „Durch gewinnorientiertes Handeln in den Heimen wird immer wieder zuerst am kostenintensivsten Faktor gespart: dem Pflegepersonal.“ Statt examinierter und qualifizierter Pflegekräfte würden zunehmend unqualifizierte Hilfskräfte beschäftigt. „Die einzigen Gewinner sind die profitdenkenden Heimunternehmer, die Leidtragenden sind wie immer die Schwächsten des Systems, also die Pflegebedürftigen und das Pflegepersonal.“

....
Weiter unter

http://www.pflegen-online.de/themen/new ... tenzen.htm

R. Koepp

Heime müssen wirtschaftlich arbeiten

Beitrag von R. Koepp » 08.02.2006, 18:11

Sehr geehrte Damen und Herren,,

wenn man von einem Gewinn orientierten Verhalten der Heimbetreiber spricht, muss man mal überlegen, welche Gewinne überhaupt möglich sind.
Zuerst waren da die Auflagen, dass die Heime wirtschaftlich arbeiten müssen - und dieses kommt nicht aus der Feder der Heimbetreiber. Die Einahmen der Heimbetreiber sind fein säuberlich in einzelnen Heimkontierungen aufzuschlüsseln.

Mit freundlichen Grüßen
R.Koep

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