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Werteordnung erneuern - Pflegesysteme reformieren

Verfasst: 23.05.2010, 09:09
von Gerhard Schenker
enno hat geschrieben: .... einzelne skandale sind nur die spitze des "eisbergs".wieviele werden pflegeleicht gemacht?
ist das "pflegepersonal"
wirklich auf JEDES krankheitsbild geschult?
wie oft werden nur"helfer"eingestzt?
pflege wird in diesem staat nie menschenwuerdig sein,weil jeder nur das geld sieht und daran verdienen will.
MENSCH--werde bloss nicht abhaengig,von diesem "GSUNDHEITSSYSTHEM"es ist unbezahlbar und du mußt trotzdem leiden und bist hiflos ausgeliefert. ....
Hi enno,

Dein Text kann weitgehend Zustimmung erfahren. Klar, dass es eine Vielzahl an unguten Pflegesituationen gibt. Die MDK-Berichte der vergangenen Jahre allein haben das gezeigt.
Aber, was hier immer wieder richtig gesagt wird: Die Pflege-Rahmenbedingungen stimmen nicht und daher müssen wir auf Reformen setzen. Die dreijährig ausgebildeten Pflegekräfte sind im Grunde ausreichend qualifiziert. Nur, man lässt sie das Gelernte nicht anwenden, weil der Zeitdruck zu groß ist. Mehr Personal müsste her, und das aufgrund seriöser Personalbemessungssysteme.
Dazu gibt es ein aktuelles Statement, das ich für sehr begrüßenswert erachte:
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... werden.php
Bei allen Bestrebungen, unser Gesundheits- Pflegesystem zu verbessern, werden wir mehr und mehr an Grenzen stoßen. Wir müssen uns daher entscheiden, welche Pflege wir letztlich wollen und was wir bereit sind, dafür finanziell auszugeben. Diese Frage wird auch bei der nächsten Reform anstehen. Letztlich müssen wir auch darauf setzen, dass wir endlich wieder unsere wichtigen Werte, wie Menschenwürde, Solidarität usw., in den Mittelpunkt rücken.
Ich freue mich eigentlich sehr darüber, dass Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk in diesem Sinne schwer aktiv ist - siehe z.B. unter:
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... lungen.php
Eigentlich sollte dieser Initiative mehr Unterstützung zukommen. Also statt Jammern, mit anpacken!

MfG G.Sch.

Korrekte Mängelberichte - bitte - und Lösungen einfordern

Verfasst: 30.09.2010, 14:37
von Cicero
Siehe unter:
Auguste-Viktoria-Stiftung - Vorwürfe haltlos ?
viewtopic.php?p=55038#55038
Presse hat geschrieben:Haltlose Vorwürfe gegen die Auguste-Viktoria-Stiftung ....
Die Angelegenheit wird man anhand des Films und hier vorgestellten Informationen nicht endgültig beurteilen können. Wenn ich mir aber die Stellungnahme der Stiftung ansehe, ist wohl doch nicht ausreichend sorgsam recherchiert worden. Dies gibt Veranlassung, darauf aufmerksam zu machen, dass in dem Bemühen, gute Pflegebedingungen einzufordern und schaffen zu helfen, mit sog. Skandalgeschichten nicht weiter zu kommen ist.
Hilfreich sind allein korrekte Sachverhaltsbeschreibungen und das Aufzeigen von Lösungen. Insoweit begrüße ich sehr, dass Pro Pflege - Selbsthilfenetz diesbezüglich der Sache dienlich öffentlich auftritt. Vielleicht gibt es ja, wie vorgeschlagen, am 16.11.2010 ein "Aktionsbündnis menschenwürdige Pflege jetzt", so dass die verschiedenen Kritiker "unter einen Hut kommen".

Cicero

Medien und die Pflege - nur an Skandalen interessiert ?

Verfasst: 06.11.2010, 17:44
von PflegeCologne
Medien und die Pflege - nur an Skandalen interessiert ?

Siehe auch die aktuelle Diskussion, die zum Thema passt, unter:
viewtopic.php?p=55791#55791

Medien und die Pflege - nur an Skandalen interessiert ?

Verfasst: 29.11.2010, 07:52
von Rauel Kombüchen
Das ist mein Text unter
viewtopic.php?p=56246#56246

Hier im Forum wurde über die jüngste Darbietung in "hart aber fair" diskutiert:
Wenn Mutter plötzlich hilflos ist: Wer kann sich noch gute Pflege leisten?
viewtopic.php?t=15119
Es wurde u.a. ausgeführt, dass solche Sendungen für die Pflege wenig hilfreich sind,
eher verängstigend wirken und keine Lösungen befördern. Die Sendung bei Illner
machte da keine Ausnahme.
Was bei Plassberg ausgeführt wurde, gilt entsprechend auch hier!
Schlimm - wer stellt diese Art der "Information" endlich ab?
Pflege in den Medien ´Völlig unstrukturierte Diskussion`

viewtopic.php?p=56036#56036

Rauel K.

Medien und die Pflege - nur an Skandalen interessiert ?

Verfasst: 01.12.2010, 08:28
von Gaby Modig
In den letzten Wochen konnte ich wieder einmal feststellen, dass zahlreiche Medienberichte nur anlassbezogen Skandale zum Inhalt hatten. Eher auf reformischere Notwendigkeiten oder gar auf handfeste Informationen setzende Berichte gab es fast nicht. Es zeigt mir auf, dass die Medien in "breiter Front" nicht an den wirklichen Bedürfnissen der LeserInnen interessiert sind. Es geht wohl eher um Absatz und Aufmerksamkeit.

G.M.

Pflege wird erneut schlecht herausgestellt

Verfasst: 12.12.2010, 08:35
von Gaby Modig
Die Bertelsmann Stiftung hat eine Befragung bei Patienten hinsichtlich der Zufriedenheit mit dem Gesundheitssystem durchgeführt. Dazu gibt es u.a. eine Pressemitteilung vom 10.12.2010:
http://www.bertelsmann-stiftung.de/cps/ ... 104690.htm

Die Rheinische Post greift nun in ihrer Ausgabe vom 11.12.2010 das Thema auf der Titelseite auf und berichtet in Kürze, inwieweit die Patienten / BürgerInnen mit verschiedenen Institutionen / Personen im Gesundheitswesen zufrieden sind. Dabei werden einige Daten vorgestellt, u.a. viel Vertrauen für die Ärzte aber auch für die Pflegekräfte ausgewiesen. Bei den Pflegeheimen gibt es deutlich weniger Zutrauen (22%). Ausgerechnet diesen Punkt greift die Rheinische Post heraus und titelt: "Deutsche misstrauen Alten- und Pflegeheimen". Dies ist wohl wieder einmal ein Versuch, die Pflege zu skandalisieren. Erst vor wenigen Tagen hatte die Rheinische Post mehrfach über ein Pflegeheim in Hilden berichtet mit dem Versuch, dort einen Pflegeskandal aufzubauen. Auch ergänzende Darstellungen liefen in die Richtung Skandalisierung. Bei näherem Hinsehen löste sich aber dieser sog. Skandal eher auf. Es ging um ein Heim, in dem ausschließlich schwerst pflegebedürftige Demenzkranke geschlossen untergebracht sind. Dort kann nicht alles "glatt laufen". Das sind dann aber keine Skandale! Die Heimaufsicht gab ausdrücklich Entwarnung.
Eine solche Berichterstattung muss beanstandet werden. Problembeschreibung ja, überzogene Kritik nein. Sie hilft niemandem.

G.M.

Medien und die Pflege - nur an Skandalen interessiert ?

Verfasst: 15.12.2010, 13:49
von Bajuware
Gaby Modig hat geschrieben: ..... In den letzten Wochen konnte ich wieder einmal feststellen, dass zahlreiche Medienberichte nur anlassbezogen Skandale zum Inhalt hatten. Eher auf reformischere Notwendigkeiten oder gar auf handfeste Informationen setzende Berichte gab es fast nicht. Es zeigt mir auf, dass die Medien in "breiter Front" nicht an den wirklichen Bedürfnissen der LeserInnen interessiert sind. Es geht wohl eher um Absatz und Aufmerksamkeit. ....
Im süddeutschen Raum gibt es es solche Berichte öfter. Kein Wunder, dass alle Angst vor einer Heimunterbringung haben. Positives wird von den Medien nahezu flächendeckend unterdrückt.

Bajuware

Medienberichterstattung zur Pflege hat gravierende Mängel

Verfasst: 16.12.2010, 09:36
von Gaby Modig
Die Medienberichterstattung zur Pflege hat gravierende Mängel. Wann endlich gibt es eine Talkshow zu diesem Übelstand?
G.M.
Siehe auch aktuell:
viewtopic.php?t=15229

Medienrummel um die Pflegemängel - nein danke!

Verfasst: 16.12.2010, 10:10
von PflegeCologne
Im Dezember 2010 gab es bereits viele TV-Produktionen mit "Pflegeinhalt":
viewtopic.php?t=15229
viewtopic.php?t=15218
viewtopic.php?t=15198
viewtopic.php?t=15174
viewtopic.php?t=15185
viewtopic.php?t=15194
viewtopic.php?t=15186
viewtopic.php?t=15178
viewtopic.php?t=15170
viewtopic.php?t=15164
viewtopic.php?t=15141
Ich kann daher die geäußerte Kritik am Medienrummel um die Pflegemängel gut nachvollziehen. Mehr sachliche Informationen und brauchbare Vorschläge für Reformen wären angezeigt. Im Übrigen müssten auch die ZuschauerInnen endlich dazu animiert werden, sich der Pflege-Reformbewegung aktiv anzuschließen. Es macht doch keinen Sinne, am Fernseher oder Radio stets die Jammergeschichten zu konsumieren und dann wieder, als wäre nichts geschehen, zur Tagesordnung über zu gehen.

Pflege Cologne

Den Berichten etwas Positives abgewinnen!

Verfasst: 16.12.2010, 18:51
von Lutz Barth
Den Berichten etwas Positives abgewinnen!

Die Berichterstattung ermöglicht allerdings den beruflich Pflegenden und ggf. den Verbänden, ihre Anliegen in den Fokus der Öffentlichkeit zu bringen: Mehr Wertschätzung und Anerkennung scheinen hierbei die probaten Problemlöser zu sein, so dass ein kollektives Jammern sicherlich irgendwann einmal zum Erfolg führen wird.

Ob allerdings das "System" geändert wird, steht doch nachhaltig zu beweifeln an, zumal allein mit einer allgemeinen Wertschätzung und Anerkennung der Pflegenden sich die durchaus vorhandenen Defizite nicht abstellen lassen werden.

Vielleicht hoffen wir hier ja alle auf eine Pflegekammer und "alles wird gut"! (?)

Immer dieselben Gesichter, Meinungen, Hahnenkämpfe

Verfasst: 29.12.2010, 18:15
von Service
Aus Forum
viewtopic.php?p=56812#56812

Talk, Talk, Talk
Die Studio-Hocker
Die Talkshow soll ein Gespräch über die Gesellschaft sein. Manchmal ist sie das. Oft aber verkommt sie zum ritualisierten Rollenspiel. Warum wir in den Sendungen von Frank Plasberg, Anne Will, Maybrit Illner & Co. immer dieselben Streit-Darsteller sehen.
..... http://www.tagesspiegel.de/medien/die-s ... 36542.html

Passende Beiträge dazu im Forum:

viewtopic.php?t=15229&highlight=medien
viewtopic.php?t=15185&highlight=medien
viewtopic.php?t=15194&highlight=medien
Pflege in den Medien - nur in Grenzen noch erträglich !
"Immer dieselben Gesichter, Meinungen, Hahnenkämpfe."
Jürgen Falter, Parteienforscher und selber Talk-Dauergast über die Grenzen der Gattung "Politik-Talk".

Schlimm - wer stellt diese Art der "Information" endlich ab?
viewtopic.php?p=56036#56036
viewtopic.php?t=15119&highlight=medien

Thema Pflege in den Medien „Völlig unstrukturierte Diskussion“
viewtopic.php?t=11227&highlight=medien

Talkshow-Muffel kritisiert

Verfasst: 29.03.2012, 06:28
von Gaby Modig
Die in Düsseldorf erscheinende Rheinische Post (RP) berichtete am 28.03.2012 mit einer kurzen Notiz über
Talkshow-Muffel
Es ging dabei um den Bundestagspräsidenten Norbert Lammert. Dieser geht grundsätzlich nicht in Talk-Shows, weil es seiner Meinung nach allein um Unterhaltung und nicht um Information geht. Über die Technik der Talkmaster urteilt Lammert (63 Jahre alt) lt. RP im "Hamburger Abendblatt" harsch: "Die wichtigste Aufgabe des Moderators scheint darin zu bestehen, spätestens dann einzugreifen, wenn sich zu einem ernsthaften Thema eine ernsthafte Debatte entwickelt".

Wie war Herr Lammert!

G.M.

Politik-Talkshows simulieren nur politische Debatten. In Wahrheit benutzen sie Politik zu Unterhaltungszwecken

Verfasst: 01.05.2018, 06:44
von WernerSchell
Bild

Eine aktuelle Einschätzung:
Im Wettrennen um die Zuschauergunst (= Zuschaltquoten) beglücken uns die TV-Medien regelmäßig mit Politik-Talkshows. Dabei wird suggeriert, objektive und für die Bürgerschaft wichtige Informationen zu aktuellen Themen zu liefern. - Dazu hat der ehemalige Bundestagspräsident Norbert Lammert folgende Meinung geäußert: "Politik-Talkshows simulieren nur politische Debatten. In Wahrheit benutzen sie Politik zu Unterhaltungszwecken." - Dieser Einschätzung kann zugestimmt werden!

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Bild
Norbert Lammert, ehemaliger Bundestagspräsident

Dazu passend:
Zitat Vorrang der Unterhaltung vor der Information, entnommen der Rheinischen Post vom 27.04.2012:
"Es gibt einen grausamen Vorrang der Schnelligkeit vor der Gründlichkeit und
einen geradezu deprimierenden Vorrang der Unterhaltung vor der Information".

Norbert Lammert über die Mediengesellschaft
Quelle: viewtopic.php?f=6&t=17276