Schmerzen - mangelhafte Versorgung !

Rechtsbeziehung Patient – Therapeut / Krankenhaus / Pflegeeinrichtung, Patientenselbstbestimmung, Heilkunde (z.B. Sterbehilfe usw.), Patienten-Datenschutz (Schweigepflicht), Krankendokumentation, Haftung (z.B. bei Pflichtwidrigkeiten), Betreuungs- und Unterbringungsrecht

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Ärzte Zeitung

Schmerztherapie - Ärzte starten Info-Kampagne

Beitrag von Ärzte Zeitung » 25.08.2006, 08:00

Schmerztherapie - Ärzte starten Info-Kampagne
Qualifizierte Schmerzbehandlung soll Wettbewerbsfaktor an Kliniken werden / Chirurgen klären Patienten auf


KÖLN. Patienten kommt eine zentrale Rolle zu, wenn es darum geht, in Kliniken eine adäquate Schmerztherapie zu etablieren. Wenn Patienten informiert sind, was in diesem Bereich möglich ist, und das auch aktiv einfordern, werden die Kliniken gezwungen sein zu reagieren. Davon geht Professor Edmund Neugebauer aus, Lehrstuhlinhaber für Chirurgische Forschung und Direktor des Instituts für Forschung in der Operativen Medizin an der Universität Witten/Herdecke.

...
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http://www.aerztezeitung.de/docs/2006/0 ... system_uns

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Cannabis gegen Schmerzen vor dem Durchbruch

Beitrag von Presse » 10.11.2006, 12:50

Cannabis gegen Schmerzen vor dem Durchbruch
Positive Wirkung bei mehreren Erkrankungen bereits wissenschaftlich bewiesen


Wien (pte/09.11.2006/12:45) - Anlässlich der 6. Österreichischen Schmerzwochen der Österreichischen Schmerzgesellschaft http://www.oesg.at hat der Schmerzexperte Hans-Georg Kress, Leiter der Universitätsklinik für Anästhesie und Allgemeine Intensivmedizin am AKH Wien http://www.meduniwien.ac.at erneut die Bedeutung der pflanzlichen Cannabinoide in der Schmerztherapie hervorgehoben. Auch international sei in die Diskussion um die Verwendung dieser Substanzen in der Schmerztherapie Bewegung gekommen. Es gebe positive Signale aus der Schweiz und auch aus Italien.

Die italienische Regierung will Cannabis zu therapeutischen Zwecken legalisieren und dessen Verwendung für Menschen mit chronischen Schmerzen regeln. Die Schweizerische Multiple Sklerose-Gesellschaft begrüßte erst vor kurzem ausdrücklich den Vorschlag der nationalrätlichen Gesundheitskommission, Cannabis für medizinisch-therapeutische Zwecke zu legalisieren, berichtet Kress im pressetext-Interview. "Es ist allerdings anzumerken, dass es sich bei den Präparaten nicht um Cannabis, also Marihuana oder Haschisch handelt. Diese bleiben auch weiterhin nicht verschreibbar und auch nicht verkehrsfähig", betont der Mediziner. "In Österreich erlaubt und verfügbar sind derzeit nur Cannabinoid-Einzelsubstanzen wie das delta-9-Tetrahydrocannabinol (THC) sowie ein synthetisches Derivat."

"Bewährt haben sich nach Evidenz-basierten Untersuchungen Anwendungen bei Krebs- und Palliativpatienten sowie bei anderen, nicht-palliativen ausgewählten Indikationen wie Multiple Sklerose, Spinaler Querschnitt und neuropathischen, also durch Nervenschädigung oder -reizung hervorgerufene Schmerzen," berichtet Kress. Auch bei entzündlichen Erkrankungen des Darmes, neurodegenerativen Erkrankungen, zentralen Bewegungsstörungen wie Multipler Sklerose, der Tic-Krankheit Tourette-Syndrom könne man THC verabreichen. "Daneben hat sich die Anwendung in der Palliativmedizin bei der Behandlung von Therapie-ausgelöster Übelkeit oder Erbrechen, Appetitlosigkeit sowie auszehrungsbedingtem Gewichtsverlust bei Aids oder Krebs bewährt."

"Neu ist die Erkenntnis, dass Cannabinoide bei der rheumatoiden Arthritis eine zusätzliche schmerzlindernde Wirkung ausüben können." Nicht bewährt jedoch haben sich Cannabinoide beim postoperativen Akutschmerz. "Die Verwendung von natürlichen Cannabinoiden kann gerade beim Auftreten von Problemen mit konventionellen Medikamenten erfolgreich sein", erklärt Kress, der Leiter der größten Schmerzambulanz Österreichs ist.

Als Fertigarzneimittel gebe es THC derzeit noch nicht. Ein deutsches Pharmaunternehmen arbeite aber gerade daran. Ehe dieses Produkt auf dem Markt sein wird werde es allerdings noch ein bis zwei Jahre dauern, schätzt der Mediziner. "Derzeit gibt es allerdings zahlreiche Apotheken, die Tabletten oder Tropfen aus der Wirksubstanz zubereiten und gegen ein so genanntes Suchtmittelrezept abgeben", erklärt Kress. Krankenkassen bezahlen die Präparate auf Antrag. Kress betont, dass der natürliche Wirkstoff wesentlich kostengünstiger sei, als das synthetisch hergestellte.

Die meisten klinischen Daten über die Wirkungen liegen derzeit für Multiple Sklerose vor. Bei einer großen britischen Studie konnte im Vergleich zu Placebo eine signifikante subjektive, jedoch nicht objektivierbare Reduktion der Spastik unter dem Cannabisextrakt festgestellt werden. "Zudem wurde bei den Patienten eine objektivierbare funktionelle und eine deutliche subjektive Verbesserung festgestellt", berichtet Kress. "In weiteren kleineren Studien konnte festgestellt werden, dass es zu einer Verbesserung von Spastik, Blasenfunktion und Lebensqualität sowie zu einer deutlichen Reduktion von MS-assoziierten neuropathischen Schmerzen kam", erklärt der Mediziner abschließend im Interview.

Quelle: Pressetext Deutschland, 10.11.2006

Ärztliche Praxis

Patienten kennen sich mit Schmerzmitteln nicht aus

Beitrag von Ärztliche Praxis » 11.11.2006, 08:08

Viele greifen zu den erstbesten Pillen

Patienten kennen sich mit Schmerzmitteln nicht aus
Jeder Dritte kennt die Unterschiede zwischen gängigen Schmerzmitteln wie Aspirin, Ibuprofen und Paracetamol nicht. Dies hat eine aktuelle Umfrage unter rund 1.200 Patienten in Großbritannien an den Tag gebracht.


08.11.06 - Nur 39 Prozent der Frauen und 27 Prozent der Männer machen sich vorab kritische Gedanken darüber, welches Medikament sie einnehmen. Jeder dritte Befragte greift dagegen bei Kopfschmerzen einfach zum erstbesten Gegenmittel.

Laut Angaben von Pharmazeuten fragen viele Apotheken-Kunden nach Schmerzmitteln, weil sie die gängigen Handelsnamen kennen oder weil diese ihnen empfohlen wurden, ohne jedoch selbst über die Wirkstoffe Bescheid zu wissen.

Experten raten dazu, bei Schmerzen zunächst Paracetamol einzunehmen, da der Wirkstoff magenverträglicher sei als andere verschreibungsfreie Alternativen.

Frauen besser informiert als Männer

Frauen waren der Umfrage zufolge immerhin besser über die Verträglichkeit der Präparate informiert als Männer: Jede Zweite wusste, welche Schmerzmittel bei Herzerkrankungen, Asthma oder Verdauungsstörungen ungeeignet sind. Nur 40 Prozent der Männer kannten sich hier aus.

Mediziner warnen, dass insbesondere Patienten, die bereits andere Medikamente einnehmen, bei Schmerzen nicht wahllos in den Arzneischrank greifen sollten – es könnte zu unerwünschten Interaktionen zwischen den Präparaten kommen oder bestimmte Gesundheitsprobleme könnten sich verschlimmern.

Manche Patienten freilich müssen sich darüber keine Gedanken machen: 40 Prozent der männlichen und 24 Prozent der weiblichen Umfrage-Teilnehmer gaben an, nie ein Schmerzmittel einzunehmen.
....

Quelle: Zeitung "Ärztliche Praxis", 10.11.2006
http://www.aerztlichepraxis.de/artikel_ ... 37.htm?n=1

Pressetext Deutschland

Natürliches Schmerzmittel: Speichel besser als Morphium

Beitrag von Pressetext Deutschland » 15.11.2006, 08:36

Natürliches Schmerzmittel: Speichel besser als Morphium
Opiorphin ist stärker als Morphium und macht nicht süchtig


Paris (pte/14.11.2006/11:00) - Der menschliche Speichel liefert ein natürliches Schmerzmittel, das bis zu sechs Mal stärker ist als Morphium. Wissenschafter des Institut Pasteur http://www.pasteur.fr hoffen, dass Opiorphin zur Entwicklung einer neuen Generation von natürlichen Medikamenten führen wird, die Schmerzen so gut wie Morphium lindern aber keine süchtig machenden oder psychologischen Nebenwirkungen haben. Die Ergebnisse der Studie wurden in den Proceedings of the National Academy of Sciences http://www.pnas.org veröffentlicht.

Als die Forscher eine Schmerz verursachende Chemikalie in die Pfoten von Ratten injizierten, reichte ein Gramm Opiorphin pro Kilo Körpergewicht aus, um den gleichen schmerzstillenden Effekt wie bei drei Gramm Morphium zu erreichen. Diese Substanz blockierte das Schmerzempfinden so effektiv, dass bei Tests mit einem Podest voller Nadeln, die Ratten sechs Mal mehr Morphium als Opiorphin benötigten, um den entstandenen Schmerz zum Verschwinden zu bringen.

Die leitende Wissenschafterin Catherine Rougeot erklärte, dass der schmerzstillende Effekt jenem von Morphium ähnlich sei. "Wir müssen jedoch erst die Nebenwirkungen erforschen, da es sich nicht um ein reines Schmerzmittel handelt. Es könnte sein, dass es sich auch um ein antidepressives Molekül handelt." Das Team entdeckte laut New Scientist, dass Opiorphin in den Nervenzellen der Wirbelsäule wirkt, indem es den normalen Abbau der natürlichen Opiaten, der Enkephaline, stoppt. Bei Opiorphin handelt es sich um ein so einfaches Molekül, dass eine Synthetisierung und Produktion in großen Mengen möglich sein sollte, ohne es vom Speichel zu trennen. Alternativ sei es denkbar, Medikamente zu entwickeln, die den Körper des Patienten dazu bringen, selbst mehr dieser Moleküle zu produzieren.

Quelle: Pressetext Deutschland, 14.11.2006

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Versorgung von Schmerzpatienten in Bayern kippt

Beitrag von Presse » 19.12.2006, 12:18

Versorgung von Schmerzpatienten in Bayern kippt
Verschreibung von starken Schmerzmitteln ab 2007 nur noch eingeschränkt möglich


Marburg - Was wie ein schlechter Scherz anmutet, ist Realität. Ab dem 1. Januar 2007 werden in Bayern die Kosten für starke, opioidhaltige Schmerzmittel in das Medikamentenbudget des verordnenden Arztes eingerechnet. Dies war bisher nicht der Fall und stellte die Versorgung von Schmerzpatienten sicher. Für viele Patienten bedeutet die Neuregelung in der Realität eine massive Verschlechterung der Behandlung, weil nicht mehr jeder Betroffene ausreichend versorgt werden kann.

„Die Medikamentenkosten für eine 44-Jährige Schmerzpatientin betragen derzeit etwa 1.000,- Euro im Quartal, wenn sie mit starken Opioiden behandelt wird. Mein Budget für einen normalen Patienten beträgt jedoch nur 26,54 Euro pro Quartal. In der Konsequenz darf ich also über 40 Patienten nichts verschreiben, wenn ich das Budget für die Altersgruppe einhalten will“, rechnet Dr. Wolfgang May, Facharzt für innere Medizin, Physikalische Medizin und Rehabilitation in Schwangau, vor. „Das ist schlicht nicht machbar, wenn ich meine Patienten gut behandeln will“, so May.

Diese Neuregelung betrifft alle Patienten, die Medikamente benötigen, die der Betäubungsmittelverordnung unterliegen wie die Opioide. Schätzungen zufolge leiden in Deutschland rund acht Millionen Menschen unter starken, chronischen Schmerzen. Etwa 600.000 Patienten benötigen eine spezielle Schmerztherapie; in der Regel mit Opioiden. „Was jetzt beschlossen wurde, wirft uns in der Versorgung von Schmerzpatienten um 20 Jahre zurück. Die Therapiefortschritte, die wir mühsam errungen haben, sind unter den neuen Bedingungen nicht mehr zu halten“, sagt Dr. Martin Gessler, Sprecher des Forum Schmerz im Deutschen Grünen Kreuz in Marburg. Der Münchner Neurologe fordert deshalb Krankenkassen und Politiker in Bayern auf, den Bekenntnissen für eine Besserstellung der Schmerztherapie auch Taten folgen zu lassen und nicht durch unannehmbare Rahmenbedingungen praktisch für eine Abschaffung einer adäquaten Schmerztherapie zu sorgen.

Quelle:
Auskunft der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern (KVB): Gespräch von Dr. May mit Frau Hoffmann, KVB Bayreuth Verordnungshotline Tel. 01805-90929030 am 13.12.06.

Kontakt:
Dr. Martin Gessler, Facharzt für Neurologie und spezielle Schmerztherapie, München (Mitglied des wissenschaftlichen Beirates des Forum Schmerz im Deutschen Grünen Kreuz e. V. und Mitglied der Schmerzkommissionen der Kassenärztlichen Vereinigungen Bayern und Hessen): Tel. 089 / 916039
Dr. Wolfgang May, Facharzt für innere Medizin, Physikalische Medizin und Rehabilitation, Schwangau: Tel. 08362 / 84 28
Deutsches Grünes Kreuz e. V.
Schumarkt 4
35037 Marburg
Kontakt: Dr. Dietmar Krause
Tel. 06421/293-124
dietmar.krause@kilian.de

Quelle: Pressemitteilung vom 19.12.2006
http://www.gesundheit-adhoc.de:80/index ... &msgNr=654

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"Wir stehen in der Schmerztherapie am Anfang"

Beitrag von valenta » 20.12.2006, 01:00

Einführung des Facharztes für Schmerztherapie gefordert

Experten kritisieren weiterhin dramatische Unterversorgung in der Schmerztherapie
AACHEN (iss). In Deutschland muß die Schmerztherapie endlich in die Approbationsordnung und die Weiterbildungsordnungen aufgenommen werden. Das fordert Professor Michael Zenz, Präsident der Deutschen Gesellschaft zum Studium des Schmerzes.


"Wir müssen die allgemeine Schmerztherapie in alle klinischen Fächer bekommen", sagte Zenz beim Workshop "Zukunft der Schmerztherapie" des Pharmaunternehmens Grünenthal in Aachen.

Als notwendig bezeichnete er außerdem die Einführung eines Facharztes für Schmerztherapie und Palliativmedizin sowie die Einrichtung von mehr Lehrstühlen für diesen Bereich. Hierzulande gebe es nach wie vor eine dramatische Unterversorgung der Patienten, kritisierte er. "Wir stehen mit der Schmerztherapie völlig am Anfang." Dabei sei der Schmerz eines der führenden Krankheitsbilder. Zur Zeit gebe es ganze drei Leitlinien zum Thema Schmerztherapie. "Das ist zu wenig, das ist untragbar", so Zenz. Er berichtete, daß die schmerztherapeutischen Gesellschaften kurz vor der Gründung eines Berufsverbandes stehen. Er soll am 20. Dezember dieses Jahres aus der Taufe gehoben werden.

Ebenso wie Zenz begrüßte Rudolf Henke, Vorstand der Bundesärztekammer, daß im Gesetzentwurf zur Gesundheitsreform der Leistungsanspruch auf eine "spezialisierte ambulante Palliativversorgung" festgeschrieben wird (Paragraph 37b Sozialgesetzbuch V). "Wir begrüßen dieses neue Angebot", sagte Henke. Es gehöre zu den Punkten, die nicht unter die Räder kommen dürfen, falls es bei der Reform zu einem völligen Neubeginn kommen sollte. ...

Weniger begeistert über die geplante Neuregelung ist Dr. Robert Paquet, Leiter des Berliner Büros des Bundesverbands der Betriebskrankenkassen. "Die notwendigen Weichenstellungen sind bereits vorher vorgenommen worden", sagte er. "Die Regelung ist überflüssig, weil sie keine neue Leistung bringt."

Paquet verwies auf die gemeinsame Stellungnahme der Kassen-Spitzenverbände zum Gesetzentwurf. Der neue EBM und die Fallpauschalen im Krankenhaus machten eine gesonderte Abrechnung palliativmedizinischer Leistungen bereits möglich, heißt es dort. Die Neuregelung schaffe aber neue Schnittstellen zur Hospizbewegung und zu pflegerischen Leistungen in Pflegeheimen, kritisieren die Krankenkassen.

Gebiete wie die Schmerztherapie seien wegen ihres fachübergreifenden Charakters zwar gut für die integrierte Versorgung geeignet, sagte Paquet. Mit dem Wettbewerbsstärkungs-Gesetz, das die Kassen zur Suche nach möglichst kostendämpfenden Lösungen zwingt, würden Projekte in solchen Bereichen aber kaum realisiert, erwartet er. "Die qualitativen Leuchttürme haben unter den neuen Bedingungen keine Profilierungschancen mehr."

Das sieht die ehemalige Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium Gudrun Schaich-Walch genauso. "Unter den Bedingungen der kleinen Gesundheitsprämie können sich die Krankenkassen nicht mehr an den Versorgungsnotwendigkeiten orientieren", sagte die SPD-Politikerin.

Quelle: Ärztezeitung vom 14.12.2006



Presse hat geschrieben:Versorgung von Schmerzpatienten in Bayern kippt
Verschreibung von starken Schmerzmitteln ab 2007 nur noch eingeschränkt möglich


Marburg - Was wie ein schlechter Scherz anmutet, ist Realität. Ab dem 1. Januar 2007 werden in Bayern die Kosten für starke, opioidhaltige Schmerzmittel in das Medikamentenbudget des verordnenden Arztes eingerechnet. Dies war bisher nicht der Fall und stellte die Versorgung von Schmerzpatienten sicher. Für viele Patienten bedeutet die Neuregelung in der Realität eine massive Verschlechterung der Behandlung, weil nicht mehr jeder Betroffene ausreichend versorgt werden kann.

„Die Medikamentenkosten für eine 44-Jährige Schmerzpatientin betragen derzeit etwa 1.000,- Euro im Quartal, wenn sie mit starken Opioiden behandelt wird. Mein Budget für einen normalen Patienten beträgt jedoch nur 26,54 Euro pro Quartal. In der Konsequenz darf ich also über 40 Patienten nichts verschreiben, wenn ich das Budget für die Altersgruppe einhalten will“, rechnet Dr. Wolfgang May, Facharzt für innere Medizin, Physikalische Medizin und Rehabilitation in Schwangau, vor. „Das ist schlicht nicht machbar, wenn ich meine Patienten gut behandeln will“, so May.

Diese Neuregelung betrifft alle Patienten, die Medikamente benötigen, die der Betäubungsmittelverordnung unterliegen wie die Opioide. Schätzungen zufolge leiden in Deutschland rund acht Millionen Menschen unter starken, chronischen Schmerzen. Etwa 600.000 Patienten benötigen eine spezielle Schmerztherapie; in der Regel mit Opioiden. „Was jetzt beschlossen wurde, wirft uns in der Versorgung von Schmerzpatienten um 20 Jahre zurück. Die Therapiefortschritte, die wir mühsam errungen haben, sind unter den neuen Bedingungen nicht mehr zu halten“, sagt Dr. Martin Gessler, Sprecher des Forum Schmerz im Deutschen Grünen Kreuz in Marburg. Der Münchner Neurologe fordert deshalb Krankenkassen und Politiker in Bayern auf, den Bekenntnissen für eine Besserstellung der Schmerztherapie auch Taten folgen zu lassen und nicht durch unannehmbare Rahmenbedingungen praktisch für eine Abschaffung einer adäquaten Schmerztherapie zu sorgen.

Quelle:
Auskunft der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern (KVB): Gespräch von Dr. May mit Frau Hoffmann, KVB Bayreuth Verordnungshotline Tel. 01805-90929030 am 13.12.06.

Kontakt:
Dr. Martin Gessler, Facharzt für Neurologie und spezielle Schmerztherapie, München (Mitglied des wissenschaftlichen Beirates des Forum Schmerz im Deutschen Grünen Kreuz e. V. und Mitglied der Schmerzkommissionen der Kassenärztlichen Vereinigungen Bayern und Hessen): Tel. 089 / 916039
Dr. Wolfgang May, Facharzt für innere Medizin, Physikalische Medizin und Rehabilitation, Schwangau: Tel. 08362 / 84 28
Deutsches Grünes Kreuz e. V.
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35037 Marburg
Kontakt: Dr. Dietmar Krause
Tel. 06421/293-124
dietmar.krause@kilian.de

Quelle: Pressemitteilung vom 19.12.2006
http://www.gesundheit-adhoc.de:80/index ... &msgNr=654

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Schmerzkranke unterversorgt

Beitrag von Ärztliche Praxis » 19.06.2007, 06:55

Experte kritisiert Kostendämpfung am falschen Ende
Schmerzkranke unterversorgt
In der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) sind 4,3 Millionen Patienten mit chronischen Schmerzsyndromen registriert. Doch nur 1,5 Millionen werden behandelt.

18.06.07 - Diese Unterversorgung kritisierte Dr. Bernd Brüggenjürgen, Koordinator des Projektbereichs Gesundheitsökonomie und Gesundheitssystemforschung, Epidemiologisches Institut der Berliner Charité, auf dem 2. Deutschen Schmerzgipfel.

Durch die neuen Gesetze werde die Patientenversorgung noch stärker als zuvor von Kostenaspekten bestimmt. Brüggenjürgen monierte zunehmende Bürokratisierung und erneute Einschränkung der ärztlichen Therapiefreiheit.

Folgende Neuerungen schaden nach seiner Meinung der Versorgung von Schmerzpatienten:

» Nach dem GKV-Modernisierungsgesetz müssten KVen und Kassen die Vertragsärzte über preisgünstige verordnungsfähige Leistungen informieren. Weiterhin solle der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) in seinen Richtlinien Hinweise zu Arznei- und Hilfsmitteln aufnehmen, die dem Vertragsarzt einen Preisvergleich verschiedener Medikamente nach Indikationsgebiet und Wirkstoffgruppen ermöglichen.

» Die Arzneimittelvereinbarungen zwischen Kassen und KV Hamburg sieht vor, die Therapiekosten auf DDD (daily defined doses)-Basis zu ermitteln. Doch laut Brüggenjürgen wurde die DDD als rechnerische Größe für die Arzneimittelverbrauchsforschung entwickelt und ist nicht mit einer therapeutischen, empfohlenen oder verschriebenen Dosis zu verwechseln.
Wenn der reale Preis vom DDD-Dosispreis abweiche, seien Kosten medizinisch notwendiger Arzneien nicht von der Arzneimittelvereinbarung gedeckt.

kb

Fundstelle:
http://www.aerztlichepraxis.de/artikel_ ... 03.htm?n=1
Zeitung "Ärztliche Praxis"
http://www.aerztlichepraxis.de

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Schmerztherapie unzureichend

Beitrag von Presse » 20.12.2007, 08:16

Schmerztherapie: „Alle erkennen die Wichtigkeit, aber niemand tut etwas!“

Mannheim – Die Diskrepanz zwischen der anerkannten Bedeutsamkeit einer guten Schmerztherapie und der Umsetzung dieser Überzeugung hat die Deutsche Gesellschaft zum Studium des Schmerzes e.V. (DGSS) kritisiert.„Die Schmerzlinderung ist Topthema der [mehr]
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/lette ... m&id=24737

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Opiate mit starker Placebo- und Nocebowirkung

Beitrag von Presse » 17.02.2011, 19:10

Schmerztherapie: Opiate mit starker Placebo- und Nocebowirkung

Hamburg – Die Wirkung von Schmerzmitteln hängt stark von der Erwartungshaltung der Patienten ab. Dies konnte in einer Studie in Science Translational Medicine (2011; 3: 70ra14) auch für die Gabe eines starken Opiats gezeigt werden. Placebo und Nocebo aktivieren dabei unterschiedliche Zentren im Gehirn. ..... (mehr)
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/4 ... irkung.htm

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Schmerzmittel einfacher zugänglich mache

Beitrag von Presse » 02.03.2011, 07:35

Hospiz Stiftung: Schmerzmittel einfacher zugänglich machen

Berlin – Die Deutsche Hospiz Stiftung will hochwirksame Schmerzmittel für Schwerstkranke einfacher zugänglich machen. Der Vorstand der Hospiz Stiftung, Eugen Brysch, forderte heute in Berlin von der Bundesregierung, das Betäubungsmittelrecht entsprechend zu ändern.
.... (mehr)
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=44893

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Entkriminalisierung bei Schmerzmedikation

Beitrag von Service » 07.03.2011, 07:39

Petition zur Entkriminalisierung bei Schmerzmedikation

Anlass: Palliativmediziner muss sich vor Staatsanwaltschaft verantworten
Wie Palliativmediziner kriminalisiert werden, wenn sie ihren sterbenden Patienten zu Hause hinreichend Schmerzmittel dalassen, musste Dr. Thomas Sitte erfahren:

„Thomas Sitte ist ein Pionier unter den Palliativmedizinern. Er kämpft dafür, dass die Menschen endlich die Versorgung bekommen, die ihnen nach dem Gesetz schon seit vier Jahren zusteht und die es vielerorts immer noch nicht gibt. Dabei stand er ständig im Gespräch mit dem Bundesgesundheitsministerium. Einmal wollte er sich vergewissern, dass er und seine Kollegen das Opioid, das sie tagtäglich einsetzen, auch verwenden dürfen. Ein folgenreicher Dialog.Die Staatsanwaltschaft meldete sich, leitete ein Verfahren gegen ihn ein.

Thomas Sitte, Palliativmediziner: `Da war ich völlig schockiert. Das war, als ob mir es den Boden unter den Füßen wegzieht. Ich arbeite seit Jahren, die Patienten sind zufrieden, alle sind zufrieden, und plötzlich heißt es, ne, das was du immer schon machst, darfst du vielleicht gar nicht.´

Dr. Sitte soll gegen einen kleinen Passus im Betäubungsmittelgesetz verstoßen haben. Er darf die Medikamente zwar verschreiben und dem Patienten geben, wenn er dabei ist. Nur bei ihm lassen darf er sie nicht. Noch nicht mal, wenn die Schmerzen unerträglich sind. Denn laut Gesetz dürfen nur die Apotheker diese Schmerzmittel aushändigen. …“

Quelle (mit Filmbeitrag): http://www.wdr.de/tv/monitor/sendungen/ ... iativ.php5

Petition an den Bundestag (bis 10. März noch zu zeichnen)
Dadurch ist eine Petition zur Änderung der Betäubungsmittelverschreibungsverordnung (BtMVV) an den Deutschen Bundestag ausgelöst und auf den Weg gebracht worden.

Text der Petition:
„Der Deutsche Bundestag möge beschließen, dass umgehend Änderungen in der Gesetzgebung zu erfolgen haben, damit die medizinisch indizierte Abgabe von Betäubungsmitteln zur Unzeit durch einen Arzt keinen Straftatbestand mehr darstellt. Qualifizierten Ärzten und Palliative Care Teams muss die Abgabe von Betäubungsmitteln zur zeitlich begrenzten Anwendung durch und/oder für den Patienten, zum Beispiel bei schwersten Schmerzen und lebensbedrohlicher Atemnot, zur Überbrückung im Notfall erlaubt werden.“

Quelle:
https://epetitionen.bundestag.de/index. ... tion=16123

Unterstützt wird die Initiative von einem breiten Bündnis von Patientenschutz- und Hospizorganisationen, u. a. von der Deutschen Hospizstiftung. Zur Zeit gibt es aber nur etwas 4.500 Unterstützer. Die Redaktion des pv-newsletter möchte darauf aufmerksam machen, dass die Zeichnungsfrist am 10. März 2011 ausläuft und unsere Abonnenten dazu aufrufen, diese mitzuzeichnen.

Eine Registrierung ist dazu erforderlich. Hier der direkte Link zum Registrierungsformular: https://epetitionen.bundestag.de/index. ... n=register .

Hintergrund Apothekenprivileg
Auch die Apotheker-Vertreter haben festgestellt, dass Menschen in unserem Land immer häufiger immer stärkere Schmerzmittel benötigen – Grund sei der demographische Wandel (Siehe: http://www.presse-service.de/data.cfm/s ... 85523.html )

Doch leider scheinen sie umso stärker an ihren gesetzlich verbürgten Privilegien zur Verschreibungsverordnung festzuhalten: Die peniblen Kontrolle bei Abgabe und Verbleib von Betäubungsmitteln soll allein ihnen vorbehalten bleiben.

„Die Apothekerkammer Nordrhein machte indessen deutlich, dass sich der Gesetzgeber etwas dabei gedacht habe, als er den Apothekern die Versorgung mit Betäubungsmitteln übertragen hat. Die Versorgung der Patienten mit starken Schmerzmitteln sei gesetzlich genau geregelt und müsse von den Apotheken penibel dokumentiert werden. „Bei Betäubungsmitteln vertraut der Staat auf das besondere Verantwortungsbewusstsein des Apothekers. Auch bei geringsten Mengen eines Betäubungsmittels muss dessen Abgabe und Verbleib jederzeit überprüfbar sein“, sagt Martin Katzenbach, Pressesprecher der Apotheker in Nordrhein.“

Quelle: http://www.deutsche-apotheker-zeitung.d ... print.html

Doch kann es doch wohl nicht angehen, dass Ärzte ihrem schwerstkranken Patienten pro Besuch nur so viel Schmerzmittel aushändigen dürfenf, wie dieser für den sofortigen Verbrauch benötigt. Wenn er schwere starke Schmerzen bekommt, müsste er auf das Eintreffen eines Palliativ- oder Notarztes zu Hause oder auch im Pflegeheim warten.

Zwar scheint das ja mögliche Einlösen eines Rezeptes in einer Apotheke vielen vielleicht nicht als ein so gravierendes Problem – aber man denke nur an eine Situation am Wochenende oder außerhalb der Tageszeit, wenn ein viele Stunden langes Erdulden von Schmerzen droht, bevor die Medikamente endlich besorgt werden konnten.

Es wäre sinnvoll, einen Vorrat für zumindest 24 Stunden legal aushändigen dürfte.

Deshalb nehmen Sie sich bitte die Zeit, um die Petition zu zeichnen – wie gesagt, ist das spätestens noch bis zum Ende der Woche möglich.

Quelle: Pressemitteilung vom 06.03.2011
http://www.patientenverfuegung.de

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Palliativversorgung entwickelt sich im Schneckentempo

Beitrag von Presse » 07.03.2011, 08:30

Ärzte Zeitung vom 07.03.2011
Palliativversorgung entwickelt sich im Schneckentempo
Bei der palliativmedizinischen Versorgung Sterbender ist Deutschland in Europa nur Mittelmaß.
Von Anno Fricke
Es wird keine gesamteuropäische Strategie zur Versorgung der Menschen am Lebensende geben. Aufbau und Organisation palliativmedizinischer Strukturen verbleiben in der Verantwortung der einzelnen Länder. .... (mehr)
http://www.aerztezeitung.de/politik_ges ... sid=643572
Lesen Sie dazu auch den Kommentar:
Mit neuem Gesetz zu altem Ziel
http://www.aerztezeitung.de/politik_ges ... -ziel.html

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Münster ist Vorbild in der Schmerztherapie

Beitrag von WernerSchell » 07.08.2015, 06:09

Ärzte Zeitung vom 07.08.2015:
"Schmerzfreie Stadt": Münster ist Vorbild in der Schmerztherapie
Fünf Jahre lang hat das Aktionsbündnis "Schmerzfreie Stadt Münster" versucht, die Versorgung der Patienten zu verbessern
- mit Erfolg. mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=891 ... ung&n=4400
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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WernerSchell
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Schmerzmedizinische Versorgung verbessern

Beitrag von WernerSchell » 10.08.2015, 18:21

Bild
> http://dgschmerzmedizin.de/presse/press ... ungen.html

„Mit Struktur- und Qualitätskriterien die schmerzmedizinische Versorgung verbessern"

Mit Struktur- und Qualitätskriterien die schmerzmedizinische Versorgung verbessern – Gemeinsamer Konsens zur Klassifikation schmerzmedizinischer Einrichtungen

Berufsverband der Ärzte und Psychologischen Psychotherapeuten in der Schmerz- und Palliativmedizin in Deutschland e.V. (BVSD), Deutsche Gesellschaft für psychologische Schmerztherapie und -forschung (DGPSF), Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin e.V. (DGS), Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Schmerztherapie e.V. (DIVS), Deutsche Schmerzgesellschaft e.V., Deutsche Schmerzliga e.V. (DSL), Interdisziplinäre Gesellschaft für orthopädische/unfallchirurgische und allgemeine Schmerztherapie e.V. (IGOST)

Die Fachgesellschaften und Verbände in der Schmerzmedizin haben Struktur- und Qualitätskriterien für schmerzmedizinische Einrichtungen entwickelt, die dazu beitragen sollen, die Versorgung von Schmerzpatienten in Deutschland zu verbessern. Unter anderem soll der Kriterienkatalog über die Klassifizierung der verschiedenen Einrichtungen die Basis für eine Bedarfsplanung in der schmerzmedizinischen Versorgung schaffen. Das Konsenspapier, das diesen Kriterienkatalog erstmals festlegt, wurde jetzt veröffentlicht.

Die Schätzungen zur Prävalenz chronischer Schmerzen in Deutschland divergieren, so die Autoren des Konsenspapiers. Eine aktuelle Publikation auf Basis einer repräsentativen Bevölkerungsstichprobe schätzt, dass in Deutschland etwa 23 Millionen Menschen unter chronischen Schmerzen und 2,2 Millionen davon unter schwersten chronischen Schmerzen mit psychischen Beeinträchtigungen leiden. Aus Analysen ambulanter Diagnosedaten von ca. 71,6 Millionen GKV-Versicherten des Bundesversicherungsamtes (BVA) für das Jahr 2013 geht hervor, dass ca. 2,8 Mio. Patienten unter schweren chronischen Schmerzen leiden. Nur etwa jeder achte Patient kann von einem der 1.102 ambulant tätigen Schmerzärzte (Stand: 31.12.13), die auf die Behandlung von Patienten mit chronischen Schmerzen spezialisiert sind, versorgt werden. Doch die Versorgung dieser Patienten sei nach wie vor ungenügend, so die Autoren des Konsenspapiers. Das liege unter anderem daran, dass es keine klar de-finierten Strukturen der schmerzmedizinischen Versorgung gebe.

Zwar führte bereits 1996 der Deutsche Ärztetag die fachgebietsbezogene Zusatzbezeichnung „Spezielle Schmerztherapie“ ein und 2005 verabschiedete die Kassenärztliche Bundesvereinigung die „Qualitätssicherungsvereinbarung zur schmerztherapeutischen Versorgung chronisch schmerzkranker Patienten“. Die Struktur der schmerzmedizinischen Versorgung habe sich damit aber kaum erkennbar verbessert.

Insbesondere sei die ambulante Versorgung durch das bundesweite Fehlen einer Bedarfsplanung schmerzmedizinischer Einrichtungen nicht sichergestellt.

Immerhin bestehe Einigkeit darin, dass jeder Patient Anspruch auf eine qualitativ hochwertige medizinische Versorgung habe, zu der eine dem aktuellen Stand der Wissenschaft entsprechende Prävention und Behandlung von akuten und chronischen Schmerzen gehöre. Diese könne aber nicht gewährleistet werden, unter anderem weil erst ab 2016 das Querschnittsfach Schmerzmedizin als Prüfungsfach in die Approbationsordnung für werdende Ärzte eingeführt werde.

Eine widersprüchliche Situation, dem das Konsenspapier der Fachgesellschaften und Verbände mit zwei zentralen Forderungen begegnet:
1. die Schaffung einer „Fachkunde Schmerzmedizin“ mit dem Ziel, die primärärztliche Versorgung zu verbessern
2. festgelegte Struktur- und Qualitätskriterien für schmerzmedizinische Einrichtungen, wie z. B. Nachweis von Fortbildungen, Zusammenarbeit in interdisziplinären Behandlerteams oder Mindestanzahl an neuen Patienten pro Jahr, je nach Klassifizierung der Einrichtung

Klassifikation schmerzmedizinischer Einrichtungen
Die unterschiedlichen schmerzmedizinischen Einrichtungen in Deutschland zeichne-ten sich durch zunehmende Spezialisierung bzw. Komplexität aus. Nach fachgebietsbezogenen Einrichtungen folgen die „Praxis/Ambulanz für Spezielle Schmerztherapie“ und schließlich das „Zentrum für Interdisziplinäre Schmerzmedizin“ mit einem multiprofessionellen und multimodalen Diagnose- und Therapiekonzept. Sonderformen stellen schmerz-psychotherapeutische Einrichtungen dar, die in der Versorgung ebenfalls eine wesentliche Rolle spielen wie auch interdisziplinäre syndromorientierte Zentren (Kopfschmerz-/Rückenschmerzzentren).

Die Autoren des Konsenspapiers zeigen sich überzeugt, dass mit den nun erstmalig definierten Struktur- und Qualitätskriterien die schmerzmedizinische Versorgung in Deutschland überprüfbar verbessert werden kann, indem sie unter anderem die Voraus-setzung für eine Bedarfsplanung in der schmerzmedizinischen Versorgung schafft. Gleichzeitig könne sie die Grundlage für neue Vergütungsregelungen darstellen.

Pressekontakt:
Berufsverband der Ärzte und Psychologischen Psychotherapeuten in der Schmerz- und Palliativmedizin in Deutschland e.V. (BVSD), Wolfgang Strassmeir, Tel.: 030 - 288 672 60, ws@bv-schmerz.de
Deutsche Gesellschaft für psychologische Schmerztherapie und -forschung (DGPSF), Dr. Regine Klinger, Tel.: 040 - 428 385 374, rklinger@uni-hamburg.de
Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin e.V. (DGS), Selinka/Schmitz Public Relations GmbH, Nicole Zeuner, Tel.: 0221 - 949 998 0, nicole.zeuner@selinka-schmitz-pr.de
Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Schmerztherapie e.V. (DIVS), Prof. Dr. Toni Graf-Baumann, Tel.: 07641 - 922 40, Graf-Baumann@t-online.de
Deutsche Schmerzgesellschaft e.V., Thomas Isenberg, Tel.: 030 - 394 096 890, isenberg@dgss.org
Deutsche Schmerzliga e.V., Selinka/Schmitz Public Relations GmbH, Nicole Zeuner, Tel.: 0221 - 949 998 0, nicole.zeuner@selinka-schmitz-pr.de
Interdisziplinäre Gesellschaft für orthopädische/unfallchirurgische und allgemeine Schmerztherapie e.V. (IGOST), Dr. Fritjof Bock, Tel.: 0751 - 355 597 70, dr.fritjof.bock@igost.de

Weitere Informationen:
http://dgschmerzmedizin.de/presse/press ... ungen.html

Anhang
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https://idw-online.de/de/attachment44927

Quelle: Nicole Zeuner Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin e.V. - 10.08.2015
https://idw-online.de/de/news635873
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
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WernerSchell
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Leitlinie zur Arznei­mittel-Substitution bei Schmerzpatiente

Beitrag von WernerSchell » 20.08.2015, 07:06

Deutsches Ärzteblatt:
Neue Leitlinie zur Arznei­mittel-Substitution bei Schmerzpatienten
Eine sogenannte Praxisleitlinie zur Umstellung wirkstoffgleicher Arzneimittel hat die Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin (DGS) vorgestellt. Die Leitlinie „Gute Substitutionspraxis in Schmerz- und Palliativmedizin“ informiert darüber, was ... »
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/6 ... zpatienten
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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