Bessere Arzt-Patient-Kommunikation erforderlich!

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Bessere Arzt-Patient-Kommunikation erforderlich!

Beitrag von Presse » 27.02.2007, 13:03

AOK setzt sich für eine bessere Arzt-Patient-Kommunikation ein

(27.02.07) Patienten vertrauen ihrem Arzt, doch sie verstehen ihn nicht immer. Das können Ärzte aber durchaus ändern. Das hat eine vom AOK-Bundesverband unterstützte Studie ergeben, die am Dienstag (27. Februar 2007) auf einer Fachtagung zum Thema Arzt-Patient-Kommunikation in Frankfurt vorgestellt wurde.

Dr. Hans Jürgen Ahrens, Vorstandsvorsitzender des AOK-Bundesverbandes, forderte anlässlich der Tagung mehr Engagement für Projekte, die dazu beitragen, die Kommunikation zwischen Arzt und Patient zu verbessern. Dazu müsse das Thema sowohl während des Studiums als auch in der ärztlichen Fort- und Weiterbildung mehr in den Blick genommen werden. "Eine gute Kommunikation zwischen Arzt und Patient ist ein wichtiger Faktor für den Behandlungserfolg und damit ein wesentlicher Bestandteil einer qualitativ hochwertigen medizinischen Versorgung", sagte Ahrens.

Mit DMP auf dem richtigen Weg

Die Studie "Gesundheitsfördernde Praxen" ist ein Gemeinschaftsprojekt der Universität Witten-Herdecke und der Universität Göttingen. Untersucht wurde, wie Konzepte für eine bessere Kommunikation zwischen Arzt und Patient in der Hausarztpraxis umgesetzt werden können. Die Fachtagung "Erfolgsfaktor Kommunikation" soll ein Auftakt sein für eine intensive Diskussion über neue Ansätze in der Arzt-Patient-Kommunikation jenseits von Fach- und Schulgrenzen.

Ahrens betonte, dass insbesondere der wachsende Anteil an chronisch kranken Patienten eine Veränderung in der Beziehung erfordere. "Gerade bei chronischen Erkrankungen müssen Arzt und Patient zu einem eingeschworenen Team werden, das auch einen langen Weg gemeinsam durchhalten kann", sagte Ahrens. Die Idee eines partnerschaftlichen Verhältnisses sei zum Beispiel bei den Disease-Management-Programmen bereits umgesetzt worden. Die aktive Teilnahme des Patienten sei eine wichtige Säule der Therapie im Rahmen der Chronikerprogramme. Sie werde erreicht etwa durch spezielle Schulungen oder der gemeinsamen Vereinbarung von Therapiezielen. "Die bisherigen Studienergebnisse zu Chronikerprogrammen zeigen eine hohe Zufriedenheit bei den Patienten. Wir sind damit auf dem richtigen Weg", so Ahrens.

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Quelle: Pressemitteilung vom 27.2.2007
http://www.aok-presse.de/aok/termine/index_10605.html - dort weitere Informationen abrufbar!

Ärztliche Praxis
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Arzt-Patienten-Kommunikation eher schlecht als recht

Beitrag von Ärztliche Praxis » 20.04.2007, 18:52

Defizite bei Gesprächsführung
Arzt-Patienten-Kommunikation eher schlecht als recht
Während die Medizin Tag für Tag mit neuen Forschungs- und Behandlungserfolgen aufwarten kann, bleibt die Kommunikation zwischen Ärzten und Patienten oftmals eine delikate Angelegenheit. Erkenntnisse aus zwei österreichischen Forschungsprojekten sollen helfen, die Kommunikationsstrategie zu verbessern.

20.04.07 - "Defizite in der Gesprächsführung sind leider immer noch an der Tagesordnung", erklärt Florian Menz, Professor vom Institut für Sprachwissenschaft an der Universität Wien. "Das fängt damit an, dass aufgrund des institutionellen Rahmens etwa im Krankenhaus jegliche Höflichkeits- und Gesprächseröffnungsrituale seitens des behandelnden Arztes unter den Tisch fallen. Meistens hat der Patient auch keine Ahnung, wie das Gespräch ablaufen wird und welche Informationen zu welchem Zweck mitgeteilt werden", so Menz.

Der Sprachwissenschaftler beschäftigt sich seit Jahren mit dem linguistischen Feld der Arzt-Patient-Kommunikation (APK), das zunehmend auch von medizinischen Einrichtungen und dem Fachpersonal selber aufmerksam verfolgt wird. Neben einem gerade abgeschlossenen dreijährigen Projekt zum Thema "Schmerzdarstellung und Krankheitserzählungen", das sich mit der Schmerzbeschreibung von Patienten und Ärzten auseinandersetzt, arbeitet Menz mit einem Team von Wissenschaftlern derzeit an einer Datenbank, die rund 10.000 Patientengespräche aus allen bekannten APK-Studien im deutschsprachigen Raum aufbereiten und ordnen soll.

Patienten haben das Recht zu wissen, worum es geht

"Das Interesse an Gesprächsführungsstrategien vonseiten der Ärzte und medizinischen Einrichtungen ist enorm", ortet Menz durchaus Willensbereitschaft durch die Mediziner. Diese seien jedoch vielfach mit dem Problem konfrontiert, dass sie nicht genau wüssten, wie ihre Kommunikationsstrategie angepasst werden müsse. "Natürlich kann man Ärzte dazu auffordernd, warmherziger zu kommunizieren. Die Frage 'Wie mache ich das?' bleibt dabei aber unbeantwortet, zumal professionelle Gesprächsschulung für Mediziner auch in der Ausbildung immer noch ein Minderheitenprogramm darstellt", so Menz.

Der Sprachwissenschafter hofft, dass die medizinische Fachwelt von den jüngsten Erkenntnissen aus den beiden Forschungsprojekten profitieren kann. Neben einer transparenteren Gesprächsführung rät er Ärzten, auch den genauen Gesprächszweck des Patientengesprächs abzuklären. Warum ein Patient zum Arzt gehe, sei oftmals grundverschieden von dem Zweck, den der behandelnde Arzt annehme.

Patienten rät Menz, dass sie auf ihr Recht auf Information bestehen. "Sowohl, was den Gesprächsinhalt als auch den Gesprächsablauf angeht, haben Patienten das Recht zu wissen, warum es geht". Aber auch bei der Wahl der Gesprächsumgebung und der Gesprächsteilnehmer sei mehr Sensibilität angebracht. "So ist es natürlich immer problematisch, wenn unangenehme und erschütternde Diagnosen in einem Vierbett-Zimmer und unter Beisein von mehreren fremden Personen gestellt werden", sagte Menz.
pte

Fundestelle: http://www.aerztlichepraxis.de/artikel_ ... 37.htm?n=1
Zeitung "Ärztliche Praxis"
http://www.aerztlichepraxis.de

Ina Böhmer
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Mehr Zuwendung & Kommunikation nötig

Beitrag von Ina Böhmer » 22.04.2007, 06:53

Mehr Zuwendung und Kommunikation in den Arzt-Patienten-Beziehungen nötig!

Dass die derzeitige Situation der Beziehungen zwischen Ärzten und Patienten völlig unbefriedigend ist, kann als allgemein bekannt voraus gesetzt werden. Dass es soweit gekommen ist, kann erklärt werden. Es ist einmal die sog. Apparatemedizin, zum anderen die falsche Honorierung. Die Technik wird zu gut und die Zuwendung zu schlecht bezahlt. Von all dem können insbesondere die Hausärzte ein Lied singen. Offensichtlich können sie sich aber innerhalb des Systems nicht ausreichend durchsetzen. Die Politik weiß auch um die Situation, drückt sich aber um eine Entscheidung herbei; stärkt die sog. Selbstverwaltung und hält sich raus. - Leidtragende all dieser Unzulänglichkeiten sind die Patienten!

Ina

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