"Patient in Not - diese Reform schadet allen"

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"Patient in Not - diese Reform schadet allen"

Beitrag von Service » 28.11.2006, 08:45

"Patient in Not - diese Reform schadet allen"
Bundesweiter Aktionstag am 4. Dezember 2006: Landesärztekammer Baden-Württemberg kündigt Protestmaßnahmen an und warnt vor den Folgen der Gesundheitsreform.

Die Delegierten der Landesärztekammer Baden-Württemberg haben am Wochenende die geplante Gesundheitsreform scharf kritisiert und einen kompletten Neubeginn der Reformdiskussion gefordert. Ausdrücklich und uneingeschränkt begrüßten die Ärztevertreter den bundesweiten Aktionstag am 4. Dezember 2006 unter dem Motto "Patient in Not - diese Reform schadet allen", zu dem Bundesärztekammer, Deutsche Krankenhausgesellschaft, Kassenärztliche Bundesvereinigung und Marburger Bund aufgerufen hatten.

Zu den Aktionen am 4. Dezember erklärt Dr. Ulrike Wahl, Präsidentin der Landesärztekammer Baden-Württemberg: "Am Aktionstag werden die Ärztinnen und Ärzte im Südwesten die gesundheitliche Versorgung in weiten Teilen lahm legen, um die Bürger auf die fatalen Folgen der Gesundheitsreform aufmerksam zu machen: Abbau der wohnortnahen ambulanten und stationären Versorgung, lange Wartezeiten, Minderversorgung mit erheblichen Qualitätseinbrüchen und Verschärfung der Rationierung in allen Bereichen." Die durch die Reform zu erwartenden Engpässe der gesundheitlichen Versorgung seien am Aktionstag spürbar; von einer Normalversorgung auf bisherigem Niveau könne nach der Reform nicht mehr die Rede sein.

"Noch nie haben so viele Verbände und Organisationen geschlossen gegen eine Gesundheitsreform protestiert", so Dr. Wahl. Nach ihren Worten richtet sich der Ärger der Ärztinnen und Ärzte insbesondere gegen die vorgesehene Fortführung der Honorarbudgets und den eingeschlagenen Weg in Richtung Staatsmedizin. Die Notfallversorgung der Patienten bleibe vom Aktionstag unberührt.

Quelle: Pressemitteilung der Landesärztekammer Baden-Württemberg vom 27.11.2006

Gesundheitsreform – Wo bleiben die Patientenrechte? – Eingabe des Deutscher Patienten Schutzbundes e.V. in Dormagen vom 18.11.2006 an den Deutschen Bundestag

Weiter unter
http://www.wernerschell.de/Rechtsalmana ... -15.11.pdf

Fundstelle im Forum: viewtopic.php?t=5531

Zur Gesundheitsreform allgemein finden Sie Beiträge z.B. unter
viewtopic.php?t=4824

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Patient in Not – Einladung zum Protesttag am 4.122006

Beitrag von Presse » 28.11.2006, 12:29

An die Mitglieder der Selbsthilfeverbände
und Selbsthilfeinstitutionen in Nordrhein

Düsseldorf, den 27. November 2006

Patient in Not – Einladung zum Protesttag am 4. Dezember 2006

Sehr geehrte Damen und Herren,

wie Sie wissen, plant die Bundesregierung das Gesundheitsreformgesetz im nächsten Jahr in Kraft treten zu lassen. Wir - die Ärztekammer Nordrhein und die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein - sind sicher, dass dieses geplante Gesetz die Gesundheitsversorgung in Deutschland verschlechtern wird. Denn dieses Gesetz wird zu einem Abbau der wohnortnahen ambulanten und stationären Versorgung, zu langen Wartezeiten und zu einer Minderversorgung mit Qualitätseinbrüchen führen und das bei steigenden Krankenkassenbeiträgen!

Unter dem Motto „Patient in Not – diese Reform schadet allen“ haben wir daher am 4. Dezember einen nationalen Protesttag geplant, an dem wir die Bürgerinnen und Bürger, aber auch die lokalen Politiker in allen Regionen des Landes über die Auswirkungen der Gesundheitsreform informieren möchten. Informationen dazu auch auf unserer Homepage htp://www.patient-in-not.de .

Auch Sie, als Vertreter der Selbsthilfe, haben sich sicher Ihre Gedanken zu dieser Reform gemacht. Wir möchten Sie daher einladen, mitzuwirken und Ihre Bedenken und Anliegen zu formulieren. Wenn Sie Interesse haben, sich mit einem Beitrag an den lokalen Protestveranstaltungen zu beteiligen, dann nehmen Sie Kontakt mit uns auf. Ansprechpartner in der Ärztekammer Nordrhein: Rainer Franke, Tel. 0211/4302-1243 oder per E-Mail unter rainer.franke@aekno.de .

Darüber hinaus möchten wir Sie gern zu einer Abschlussveranstaltung ins Haus der Ärzteschaft einladen, um mit uns und den Politikern vor Ort über das Gesetz zu diskutieren. (siehe hierzu beiliegende Einladung) Wir würden uns freuen, Sie am 4. Dezember 2006 im Haus der Ärzteschaft begrüßen zu dürfen.

Quelle: Pressemitteilung der Ärztekammer Nordrhein und der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein vom 28.11.2006

Karl Büser
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Re: "Patient in Not - diese Reform schadet allen"

Beitrag von Karl Büser » 29.11.2006, 05:54

Service hat geschrieben: ..."Patient in Not - diese Reform schadet allen"
Bundesweiter Aktionstag am 4. Dezember 2006: Landesärztekammer Baden-Württemberg kündigt Protestmaßnahmen an und warnt vor den Folgen der Gesundheitsreform. ....
Hallo,
ist das wieder einmal eine Protestaktion der Aktion, wo man vorgibt, die Interessen der Patienten wahrzunehmen, aber nur an die eigene Geldbörse denkt?
Ich habe noch die Streiks und Praxisschließungen in diesem Jahr vor Augen. Dabei gings auch nur um die Patienteninteressen - angeblich. Jetzt zahlen die Patienten die Zesche!
Auf solche Proteste sollte man verzichten - immer bei der Wahrheit bleiben!
MfG
Karl Büser
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enno
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Beitrag von enno » 01.12.2006, 01:59

bin ganz deiner meinung
die macht von inkompetenten medizinischem personal muß gebrochen werden,aber den "wahren"mus man helfen--auch mit mehr lohn und sicherheit für ihren arbeitsplatz.
nicht mehr mdks,die nach aktenlage entscheiden(kann auch ein 1.euro job machen-personalabbau-kosteneinsparung).
mfg enno

Ärztliche Praxis

Kittel an den Nagel: Neue Welle von Ärzteprotesten

Beitrag von Ärztliche Praxis » 01.12.2006, 07:56

Aktionen gegen die Gesundheitsreform

Kittel an den Nagel: Neue Welle von Ärzteprotesten

Die Ärzte in Deutschland machen gegen die geplante Gesundheitsreform mobil. Den Auftakt geben die Thüringer vor: Bei einer Protestaktion in Erfurt wollen Mediziner symbolisch ihre Kittel an den Nagel hängen, teilte ein Bündnis aus mehreren Berufsverbänden mit.

29.11.06 - An der für den kommenden Montag (4. Dezember) geplanten Aktion beteiligen sich nach Angaben der Organisatoren auch die Apotheker. Praxen und Apotheken sollen an diesem Tag demonstrativ fünf Minuten vor zwölf geschlossen werden, in der Landeshauptstadt ist eine Kundgebung geplant.

Ganztägige Praxisschließungen soll es nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) in Thüringen aber nicht geben. Die Vormittagssprechstunden würden dazu genutzt, die Patienten über die von den Ärzten befürchteten Folgen der Reform zu informieren. "Es droht eine Einengung der freien Arztwahl und eine weiter ausufernde staatliche Reglementierung", sagte die stellvertretende KV-Vorsitzende Ellen Lundershausen.

Gegen die Reformpläne der Bundesregierung haben die Verbände für den 4. Dezember bundesweite Proteste angekündigt. Auch an Rhein und Ruhr bleiben am kommenden Montag zahlreiche Arzt-Praxen geschlossen, Apotheken und Krankenhäuser wollen ihren Betrieb einschränken. Neben Kundgebungen ist eine Abschluss-Veranstaltung mit Bundesärztekammer-Präsident Jörg-Dietrich Hoppe in Düsseldorf geplant.


dpa/jb

Quelle: Zeitung "Ärztliche Praxis", 29.11.2006
http://www.aerztlichepraxis.de/artikel_ ... 39.htm?n=1

LÄ B.W. u.a.

Patient in Not - diese Reform schadet allen!

Beitrag von LÄ B.W. u.a. » 01.12.2006, 08:17

Gemeinsame Pressemitteilung
Landesärztekammer Baden-Württemberg, www.aerztekammer-bw.de
Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg, www.kvbawue.de
Baden-Württembergische Krankenhausgesellschaft, www.bwkg.de
Marburger Bund, Landesverband Baden-Württemberg, www.marburger-bund.de
Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg, www.lzk-bw.de
Landesapothekerkammer Baden-Württemberg, www.lak-bw.de
Landespsychotherapeutenkammer Baden-Württemberg, www.lpk-bw.de

Patient in Not - diese Reform schadet allen!

Aktionstag der Gesundheitsberufe am kommenden Montag: In weiten Teilen des Landes findet keine Normalversorgung statt.

Stuttgart, 30. November 2006. Am kommenden Montag, 4. Dezember, wird es in Baden-Württemberg zu spürbaren Einschränkungen der Gesundheitsversorgung kommen: Mit regionalen Aktionen informieren die Gesundheitsberufe die Bürger über die Auswirkungen des GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetzes in Form von Abbau der wohnortnahen ambulanten und stationären Versorgung, langen Wartezeiten, Minderversorgung mit erheblichen Qualitätseinbrüchen sowie Verschärfung der Rationierung in allen Bereichen.

Am Aktionstag findet in weiten Teilen des Landes keine Normalversorgung statt. Die durch die Gesundheitsreform zu erwartenden Engpässe werden deutlich spürbar sein. (Die Notfallversorgung bleibt unberührt und wird vor Ort geregelt.)

Zu dem bundesweiten Aktionstag unter dem Motto "Patient in Not - diese Reform schadet allen!" hatten Bundesärztekammer, Kassenärztliche Bundesvereinigung, Deutsche Krankenhausgesellschaft und Marburger Bund aufgerufen.

Hinweis für die Redaktionen:
Die gemeinsame Pressekonferenz findet statt am 4.12.2006 um 11.00 Uhr im Landtag von Baden-Württemberg, Bolzsaal.

Für Rückfragen:
Dr. med. Oliver Erens,
Landesärztekammer Baden-Württemberg, Tel. 0711-76989-99
Gerald Hauke,
Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg, Tel. 0711-7875-419
Annette Baumer,
Baden-Württembergische Krankenhausgesellschaft, Tel. 0711-25777-45
Bernhard Resemann,
Marburger Bund, Landesverb. Baden-Württemberg, Tel. 07021-92390
Andrea Mader,
Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg, Tel. 0711-22845-29
Karsten Wurzer,
Landesapothekerkammer Baden-Württemberg, Tel. 0711-99347-50
Dr. phil. Rüdiger Nübling,
Landespsychotherapeutenkammer BW, Tel. 0711-67447040

Quelle: Pressemitteilung vom 30.11.2006

Bertha Krämer

Gesundheitssystem zu teuer - Ärzte als Verursacher!

Beitrag von Bertha Krämer » 03.12.2006, 07:54

Karl Büser hat geschrieben: .... ist das wieder einmal eine Protestaktion der Aktion, wo man vorgibt, die Interessen der Patienten wahrzunehmen, aber nur an die eigene Geldbörse denkt?
Ich habe noch die Streiks und Praxisschließungen in diesem Jahr vor Augen. Dabei gings auch nur um die Patienteninteressen - angeblich. Jetzt zahlen die Patienten die Zesche! ....
Hallo Karl,
nach einem Pressebericht vom 2.12.2006 hat der Präsident der Bundesärztekammer, Dr. Hoppe, die Katze aus dem Sack gelassen. Die Rheinische Post berichtete, dass das Hauptargument gegen die Reform die Veränderungen in der Privaten Krankenversicherung sei. Damit würden diese Kassen zu sehr eingeengt und damit den Ärzten Einnahmen vorenthalten, die sie dringend bräuchten. Ansonsten wurde als Protestpunkt die unnötige Budgetierung in Praxis und Krankenhaus genannt.
Man sieht also, es geht ums Geld und sonst nichts. Kapieren müssen aber alle, dass im System zuviel Geld ausgegeben wird, ohne Wirkung. Deutschland hat nämlich eines der teuersten, aber ineffektivsten Gesundheitssymsteme der Welt. Halten wir es doch mit den alten Chinesen: Bezahlen wir die Ärzte solange, wie Patienten gesund sind. Dann gibt es keine Anreize mehr, Menschen kränker zu reden, als sie wirklich sind. Unnötige Untersuchungen usw. erledigen sich von selbst.
Das meint mit einem morgendlichen Gruß
Bertha Krämer

Marlene Böttinger
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Ärztestreiks wiederum zu Lasten der Patienten

Beitrag von Marlene Böttinger » 04.12.2006, 08:33

Service hat geschrieben: ..."Patient in Not - diese Reform schadet allen" ...
Ja, so ist es wohl im Prinzip. Aber dieser Streiktag an einem Montag schadet nur den Patienten. Am Wochenende haben sich nicht selten zahlreiche Gesundheitsstörungen entwickelt, die zu Anfang der Woche ärztlich näher untersucht werden müssen. Aber, die Praxen haben zu. Sehr schön! Wer kann denn da noch davon sprechen, dass der Streiktag im Interesse der Patienten liege?
Politik wird übrigens im Bundestag gemacht und nicht auf der Straße. Dieser Ärztedruck dient m.E. überwiegend den eigenen Interessen, und nur am Rande dem Wohl der Versicherten. Ärztestreiks im Laufe dieses Jahres, bei dem es allein um immense Honorarforderungen ging, haben mir gezeigt, wo die Interessen der Mediziner wirklich liegen.

Gruß
Marlene

Rob Hüser
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Patienten wurden wieder einmal in Geiselhaft genommen

Beitrag von Rob Hüser » 04.12.2006, 18:03

Marlene Böttinger hat geschrieben:... Streiktag an einem Montag schadet nur den Patienten. .... Wer kann denn da noch davon sprechen, dass der Streiktag im Interesse der Patienten liege? ... Dieser Ärztedruck dient m.E. überwiegend den eigenen Interessen, und nur am Rande dem Wohl der Versicherten. Ärztestreiks im Laufe dieses Jahres, bei dem es allein um immense Honorarforderungen ging, haben mir gezeigt, wo die Interessen der Mediziner wirklich liegen. ....
Heute rannten viele hilfesuchende Patienten gegen verschlossene Ärzttüren. Prima Medizinmänner - so macht ihr dem Berufsethos alle Ehre!
Oder hat die Gesundheitsministerin mit ihrer Festellung das Recht auf ihrer Seite? - Patienten wurden wieder einmal in Geiselhaft genommen.
Rob Hüser

Pressemitteilungen

Gesundheitsreform: Ärzte drohen mit Aufstand

Beitrag von Pressemitteilungen » 05.12.2006, 08:35

Gesundheitsreform: Ärzte drohen mit Aufstand
Mit einem bundesweiten Protesttag wollen Tausende Ärzte, Apotheker und Pfleger gegen die Gesundheitsreform demonstrieren.
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 36,00.html
Quelle: Der Spiegel

Ulla Schmidt: Kritik an Interessenverbänden
Bundesministerin Ulla Schmidt hat angesichts des Protesttages gegen die geplante Gesundheitsreform heftige Kritik an den unterschiedlichen Interessenvertretungen geübt.
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/inte ... lf/569975/
Quelle: DeutschlandRadio

H.P.

Patienten wurden wieder einmal in Geiselhaft genommen

Beitrag von H.P. » 05.12.2006, 09:03

Rob Hüser hat geschrieben: ...Heute rannten viele hilfesuchende Patienten gegen verschlossene Ärzttüren. Prima Medizinmänner - so macht ihr dem Berufsethos alle Ehre! ...
Der MdB Lauterbach, selbst Arzt, warf den Ärzten vor, die Patienten, wie keine andere Berufsgruppe, für die eigenen Vorteile zu benutzen. Darüber berichten heute die Medien. - Die Argumente der Ärzte für ihren Protest erscheinen überwiegend an den Haaren herbeigezogen. Es werden Sprüche verbreitet, die mit der realen Lage nichts, aber garnichts, zu tun haben.

H.P.

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Operation gelungen, Patient in Not

Beitrag von Presse » 05.12.2006, 13:32

Operation gelungen, Patient in Not

Patienten und Pflege werden die finanziellen Risiken der geplanten Gesundheitsreform tragen müssen. Der Politik ist es erneut nicht gelungen, eine finanziell sich selbst tragende Gesundheitsreform auf den Weg zu bringen. Das erklärte Hedwig Francois-Kettner, die Pflegedirektorin im größten deutschen Universitätsklinikum, der Charité, am Freitag in Berlin. Sie ruft deswegen im Namen der im VPU organisierten 33 organisierten deutschen Universitäts-Pflegedirektoren die Pflegekräfte öffentlich dazu auf, sich am bundesweiten Protesttag gemeinsam mit Ärzten und Verwaltungsangestellten am 4. Dezember zu beteiligen.

Zwar weisen viele der Reformideen aus Sicht des VPU durchaus in die richtige Richtung. Doch die bestehende Finanzierungslücke soll wie üblich auf Patienten und Pflege abgewälzt werden: Steigende Beiträge und drastischer Personalabbau im Pflegebereich waren schon bislang probate Mittel, um wirtschaftstheoretische Experimente am lebenden Patienten zu vollziehen. Der Finanzierungslücke einer Reform folgten bislang stets Lücken im Patientenportemonnaie und Lücken in den Pflegeteams. Auf die Risiken dieser Lückenbildung weisen internationale Studien zur Genesungseffizienz eindringlich hin. Geringe Pflegekapazitäten bedeuten regelmäßig: mehr Krankheitskomplikationen, längere Krankenhausaufenthalte, vermehrte Arbeitsunfälle, höhere Arbeitsausfälle – kurz: Qualitätsverluste und Kostenexplosion.

Die Pflegedirektoren im VPU unterstreichen den Bedarf an effizienzsteigernden und kostensenkenden Maßnahmen im Gesundheitswesen. Sie selbst waren bislang Motor und Manager von Strukturveränderungen in ihren Universitätsklinika. Sie haben dafür gesorgt, dass der erhebliche Personalabbau durch moderne Organisations- und Pflegekonzepte nicht zu Lasten von Pflegequalität und Fachaufsicht ging. Doch wer den Leistungsgedanken in unseren Krankenhäusern weiterhin ausbauen möchte, kann nicht regelmäßig und nur einseitig die Leistungsvoraussetzungen hierfür kappen. Die Belastungsgrenzen sind erreicht und zum Teil schon überschritten.

Deswegen setzt sich der VPU dafür ein, dass die Effizienz im Gesundheitswesen gestärkt wird – ohne Qualitätsmaßstäbe aufzugeben. Einseitige Kostenreduktionen unter billigender Inkaufnahme von fachlicher Minderleistung lehnen wir ab.

v.i.S.d.P.: Ricarda Klein, Erste Vorsitzende des Verbands der Pflegedirektorinnen und Pflegedirektoren der Universitätsklinika in Deutschland e.V. (VPU), c/o Direktion für Pflege- und Patientenorganisation, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Martinistraße 52, 20246 Hamburg, Telefon 040 / 4 28 03 38 50.

Quelle: Pressemitteilung vom 5.12.2006
http://www.deutscher-pflegerat.de/pdfs/ ... 291106.doc

Ärzte: Veröffentlichung von Praxiseinkommen?

Beitrag von » 06.12.2006, 07:48

Lauterbach droht Ärzten mit Veröffentlichung von Praxiseinkommen
Dienstag, 5. Dezember 2006

Berlin - Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat die jüngsten Medizinerproteste scharf kritisiert. Zudem drohte er den niedergelassenen Ärzten mit der Veröffentlichung ihrer Einkommen.
...
Weiter unter
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=26662

Ärztliche Praxis

"Entgleisung" von Frau Schmidt

Beitrag von Ärztliche Praxis » 07.12.2006, 08:30

"Entgleisung" von Frau Schmidt
Als „unentschuldbare Entgleisung“ hat Walter Plassmann, stellvertretender Vorsitzender der KV Hamburg, die Aussage von Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt im Zusammenhang mit dem Aktionstag der Gesundheitsberufe am 4.12. gewertet, die Ärzte hätten ihre Patienten „in Geiselhaft“ genommen.

06.12.06 - "Unsere Mitglieder haben bei der Aktion 'Fünf Minuten vor Zwölf' am Montag ihre Patienten absolut verantwortungsvoll und sachlich darüber aufgeklärt, daß ihnen durch die anstehende Gesundheitsreform eine massive Verschlechterung ihrer Versorgung droht", erklärte Plassmann, "diese notwendige Korrektur der Ministeriums-Propaganda zu kriminalisieren, ist absolut inakzeptabel."

Plassmann erinnerte daran, daß das Zusammenspiel der einzelnen Reform-Maßnahmen dazu führen wird, daß spezielle, regionale Versorgungsangebote für Patienten aller Krankenkassen - wie Schmerztherapie, Krebsbehandlung oder diabetologische Schwerpunktversorgung - massiv gefährdet sind: "Gerade eine Medizinmetropole wie Hamburg wird im Zentralisierungswahn der Regierung erhebliche Mittel und Gestaltungsmöglichkeiten verlieren."

Plassmann fordert den Senat der Hansestadt nochmals nachdrücklich auf, sich für entsprechende Korrekturen des Gesetzentwurfes einzusetzen.


Quelle: Zeitung "Ärztliche Praxis", 6.12.2006
http://www.aerztlichepraxis.de/artikel_ ... 25.htm?n=1

H.P.

"Entgleisung" von Frau Schmidt - berechtigte Kriti

Beitrag von H.P. » 07.12.2006, 08:48

Ärztliche Praxis hat geschrieben:... Entgleisung" von Frau Schmidt ...
Aber Hallo,
die scharf Kritik von Frau Schmidt, Bundesgesundheitsministerin, an den Ärzteprotesten ist keine Entgleisung, sondern eine berechtigte Beschreibung. Herr Lauterbach trägt diese Kritik ebenfalls. Viele Patienten, die die lage sachlich betrachten, kritisieren die Ärzte auch. Es geht doch nur ums Geld! - Und um sonst nichts!

H.P.

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