Palliativversorgung & Hospizarbeit ausweiten

Rechtsbeziehung Patient – Therapeut / Krankenhaus / Pflegeeinrichtung, Patientenselbstbestimmung, Heilkunde (z.B. Sterbehilfe usw.), Patienten-Datenschutz (Schweigepflicht), Krankendokumentation, Haftung (z.B. bei Pflichtwidrigkeiten), Betreuungs- und Unterbringungsrecht

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Sterbebegleitung statt aktiver Sterbehilfe

Beitrag von WernerSchell » 13.11.2014, 15:19

Lokale Nachrichten von Newss89.4
Das Radio im Rhein-Kreis Neuss


Sterbehilfe wird diskutiert

Der Bundestag diskutiert heute Vormittag über das Thema Sterbehilfe. Bei uns in Deutschland ist die Sterbehilfe verboten. Werner Schell vom Neusser Netzwerk "Pro Pflege" findet, dass das auch in Zukunft so bleiben sollte. Er fordert statt einer gesetzlichen Sterbehilfe eine bessere Betreuung vom Schwerstkranken. Also eine bessere Palliativmedizin und mehr Unterstützung für die Hospizarbeit. Der Bundestag will sich ab jetzt ein Jahr lang intensiv mit dem Thema auseinandersetzen. Eine endgültige Entscheidung zu dem Thema soll es im nächsten Herbst geben.
Quelle: http://www.news894.de/ 13-11-2ß14
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Todkrank im Hospiz - "Hier wird nicht qualvoll gestorben"

Beitrag von WernerSchell » 14.11.2014, 18:12

Todkrank im Hospiz - "Hier wird nicht qualvoll gestorben"

Es ist der definitiv letzte Weg eines Menschen. Im Hospiz wird gestorben. Das ist hart für die Todkranken und ihre Familie. Aber das geht entgegen der landläufigen Meinung auch ohne Schmerzen - und manchmal erfüllt das Hospiz sogar Extrawünsche. So wie in Würzburg.
Für die Sterbenden in ihrem Hospiz setzt Sibylla Baumann gern alles in Bewegung. Vor drei Wochen hat sie sogar ein Pony ins Haus holen lassen und damit einem 81-Jährigen seinen letzten Wunsch erfüllt. Er wollte seine Pferde noch einmal sehen. Doch der Krebs war schon so weit fortgeschritten, dass er das Hospiz des Würzburger Juliusspitals nicht mehr verlassen konnte. Und so kam das Pferd eben zu ihm. «Das Pony war schneeweiß. Seine zehnjährige Enkelin brachte es zu ihm ins Zimmer. Direkt ans Pflegebett. Er war so gerührt. Das sind auch für uns extrem berührende Momente», sagt Hospizleiterin Baumann. Gut eine Woche später ist der Mann gestorben.
… (weiter lesen unter) …. http://www.journalmed.de/newsview.php?id=44359
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Palliativversorgung - Mobile Hilfe für Sterbende

Beitrag von WernerSchell » 22.11.2014, 07:29

Palliativversorgung - Mobile Hilfe für Sterbende
Oliver Wittkowski

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Hospize zur Betreuung sterbender Menschen sind rar auf dem Land. Als Alternative etablieren sich mobile Palliativdienste. Sie helfen Schwerstkranken, ihre letzte Lebenszeit in Würde und ohne Angst vor unerträglichen Schmerzen zu Hause zu verbringen.
... (weiter unter) ...
http://www.swr.de/odysso/mobile-palliat ... index.html
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Ärztlich assistierte Selbsttötung ...

Beitrag von WernerSchell » 12.12.2014, 07:47

Ärztlich assistierte Selbsttötung: Ärzte lehnen berufsrechtliches Verbot mehrheitlich ab

fzm, Stuttgart, Dezember 2014 – Die meisten Ärzte in Deutschland verschreiben sterbenden Menschen Mittel zur Schmerz- und Symptomlinderung, auch wenn diese den Tod gegebenenfalls beschleunigen. Umfrageergebnissen zufolge, die aktuell in der Fachzeitschrift „DMW Deutsche Medizinische Wochenschrift“ (Georg Thieme Verlag, Stuttgart. 2014) zu lesen sind, können sich viele Ärzte vorstellen, an einer „ärztlich assistierten Selbsttötung“ mitzuwirken. Erfahrungen mit dieser Form der Sterbehilfe hatten jedoch nur wenige.
Zur ausführlichen Pressemitteilung
https://www.thieme.de/de/presse/assisti ... -66263.htm
(Pressemitteilung ist auch unten angefügt)

J. Schildmann et al.:
Ärztliche Handlungspraxis am Lebensende Ergebnisse einer Querschnittsumfrage unter Ärzten in Deutschland
DMW Deutsche Medizinische Wochenschrift 2014; Online erschienen am 01.12.2014
DOI: 10.1055/s-0034-1387410

+++
Pressemitteilung:
Ärztlich assistierte Selbsttötung: Ärzte lehnen berufsrechtliches Verbot mehrheitlich ab

fzm, Stuttgart, Dezember 2014 – Die meisten Ärzte in Deutschland verschreiben sterbenden Menschen Mittel zur Schmerz- und Symptomlinderung, auch wenn diese den Tod gegebenenfalls beschleunigen. Umfrageergebnissen zufolge, die aktuell in der Fachzeitschrift „DMW Deutsche Medizinische Wochenschrift“ (Georg Thieme Verlag, Stuttgart. 2014) zu lesen sind, können sich viele Ärzte vorstellen, an einer „ärztlich assistierten Selbsttötung“ mitzuwirken. Erfahrungen mit dieser Form der Sterbehilfe hatten jedoch nur wenige.

Bei einer ärztlich assistierten Selbsttötung stellt der Arzt dem Patienten ein tödliches Medikament zur Verfügung. Den letzten Schritt zum Suizid vollzieht der Patient jedoch selbst.
Die Selbsttötung und Beihilfe zur Selbsttötung ist kein Gegenstand des deutschen Strafgesetzbuchs, allerdings schafften verschiedenen Gerichtsurteile in der Vergangenheit bei Ärzten Verunsicherung. Auch berufsrechtlich ist die Situation nicht eindeutig. Der Deutsche Ärztetag hat zwar 2011 ein Verbot der ärztlichen Assistenz zur Selbsttötung in die Musterberufsordnung aufgenommen. Einige Landesärztekammern, wie Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Westfalen-Lippe, haben das strikte Verbot der ärztlichen Hilfe zur Selbsttötung jedoch nicht in Berufsordnungen umgesetzt.

Vor diesem strafrechtlich und berufsrechtlich unklaren Hintergrund, sind Umfragen zur ärztlichen Handlungspraxis am Lebensende wichtig und, wie die Studie zeigt, nicht einfach durchzuführen. Das Forscherteam um Dr. Schildmann von der Ruhr-Universität Bochum hatte das Studienprotokoll und den Fragebogen allen 17 Landesärztekammern mit der Bitte um Kooperation bei der Stichprobenziehung vorgelegt. Jedoch nur die Ärztekammern Westfalen-Lippe, Nordrhein, Saarland, Sachsen und Thüringen, also fünf, stimmten einer Zusammenarbeit zu. Sechs Landesärztekammern lehnten zum Bedauern des Forschungsteams eine Kooperation ab. Als Gründe gaben sie unter anderem Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes sowie Inhalt und Methode der geplanten Studie an. Sechs weitere Landesärztekammern antworteten gar nicht auf die wiederholten schriftlichen Anfragen. Diese methodische Limitation muss bei der Interpretation berücksichtigt werden, gibt der Leiter der NRW-Nachwuchsforschergruppe „Medizinethik am Lebensende: Norm und Empirie“ zu bedenken.

Die Antworten zur Handlungspraxis zeigen, dass Ärzte sehr unterschiedlich auf die Bitten ihrer Patienten reagieren. Fast 87 Prozent der 403 befragten Ärzte, die einen erwachsenen Patienten betreuten, der in den letzten 12 Monaten verstorben war, verordneten Mittel zur Symptomlinderung. Etwa die Hälfte verzichtet auf lebensverlängernde Maßnahmen. Bei der ärztlich assistierten Selbsttötung gingen die Ansichten weit auseinander: Rund 34 Prozent lehnten das berufsrechtliche Verbot der ärztlichen Assistenz zur Selbsttötung ab, ein Viertel der Befragten befürwortete es und gut 41 Prozent waren unentschieden. Jeder Fünfte war bereits um eine assistierte Selbsttötung gebeten worden. Etwa 40 Prozent meinten, dass sie sich dies auch unter bestimmten Bedingungen vorstellen könnten. Die Studie belegt zudem, dass die ärztlich assistierte Selbsttötung in der Praxis sehr selten ist – nur in einem der 403 untersuchten Fälle, also bei 0,3 Prozent, wurde davon berichtet.

J. Schildmann et al.:
Ärztliche Handlungspraxis am Lebensende Ergebnisse einer Querschnittsumfrage unter Ärzten in Deutschland
DMW Deutsche Medizinische Wochenschrift 2014, Online erschienen am 01.12.2014
DOI: 10.1055/s-0034-1387410
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Ethikrat warnt vor Gefahren eines "Sterbehilfegesetzes"

Beitrag von WernerSchell » 22.12.2014, 08:00

Assistierter Suizid: Ethikrat warnt vor Gefahren eines "Sterbehilfegesetzes"
Der Deutsche Ethikrat hat Stellung zur Sterbehilfe bezogen. In Fragen des ärztlichen Berufsrechts hat das Gremium
eine gänzlich andere Haltung als die Ärztekammern.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=876 ... ung&n=3939

Zu den Ad-hoc-Empfehlung
Zur Regelung der Suizidbeihilfe in einer offenen
Gesellschaft: Deutscher Ethikrat empfiehlt
gesetzliche Stärkung der Suizidprävention

http://www.ethikrat.org/dateien/pdf/emp ... ihilfe.pdf
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Bereitschaft zur Sterbehilfe im Extremfall

Beitrag von WernerSchell » 29.12.2014, 17:58

"Je näher Befragte dem Leiden Sterbender sind,
desto größer ist ihre Bereitschaft zur Sterbehilfe im Extremfall."

Das ist das Ergebnis einer unveröffentlichen Befragung von Palliativmedizinern in NRW.
Quelle: Rheinische Post / NGZ vom 29.12.2014

Berichte dazu wie folgt:

Rheinische Post / NGZ - 29. Dezember 2014 | 06.51 Uhr
Debatte um Sterbehilfe - Viele Ärzte für assistierten Suizid
Berlin. Entgegen der offiziellen Meinung von Ärzteverbänden wünschen sich Palliativmediziner eine offene Diskussion in der Sterbehilfe-Debatte.
Von Gregor Mayntz
Ärzte, Schwestern und Pfleger wollen offenbar im Extremfall Sterbenden beim Suizid helfen. Eine bislang unveröffentlichte Umfrage unter 274 Palliativmedizinern in Nordrhein-Westfalen
kommt zu dem Ergebnis, dass das von den Fachverbänden offiziell vertretene Verbot jeder Sterbehilfe durch Ärzte von der Basis nicht geteilt werde.
… (weiter lesen unter) … http://www.rp-online.de/politik/deutsch ... -1.4765026

Würdelose Krankheiten
Palliativmedizin, so sagt der Name, beschirmt; einem Sterbenden wirft sie einen Mantel über - den Mantel der Zuwendung, damit der Kranke sein Sterben bewusster, erträglicher, würdiger erlebt.
Vom Team erfordert Palliativmedizin eine 24-stündige Humanität. Und wenn morgens ein Patient stirbt, ist sein Bett schon bald von einem neuen Patienten belegt.
Von Wolfram Goertz
… (weiter lesen unter) …. http://www.rp-online.de/politik/wuerdel ... -1.4765114
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Heimbesuche: Bei der Abrechnung lauern Tücken

Beitrag von WernerSchell » 05.01.2015, 07:44

Heimbesuche: Bei der Abrechnung lauern Tücken
Behandeln Ärzte Patienten in Heimen, so müssen sie bei der Abrechnung penibel auf die Details der Visite achten.
Knifflig ist etwa die essenzielle Fragestellung, wann ein solcher Besuch dringend notwendig war.
Ein Medizinrechtler gibt Tipps. mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=876 ... ung&n=3951
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Mehr Pflegepersonal = bessere Pflege! - Alternativlos!

Beitrag von WernerSchell » 11.01.2015, 08:47

Melanie Huml, Bayerische Gesundheitsministerin, will Pflegeheime häufiger kontrollieren lassen. So soll der Druck auf „schwarze Schafe“ steigen.
> http://www.mittelbayerische.de/nachrich ... eimen.html

Dazu kurz und bündig folgende Antwort:
Mehr Prüfungen lösen in den stationären Pflegeeinrichtungen null Probleme. Wer meint, verstärkte Kontrollen seien hilfreich, hat keine Ahnung. Der jetzige Pflege-TÜV gehört doch ohnehin in die Tonne (das Sozialgerecht Münster nannte ihn vor Jahren "verbraucherfeindlich und rechtswidrig"). Wir brauchen deutlich verbesserte Pflege-Rahmenbedingungen in den Heimen, v.a. mehr Pflegepersonal (keine "Billigversorgung"). Die Stellenschlüssel für die Pflege sind völlig unzureichend. Man könnte auch sagen, dass die "schwarzen Schafe", die bisher nur unzureichende Regelungen für die Pflegesysteme zustande gebracht haben, in den Parlamenten und Ministerien sitzen. Die Bekundungen für "Wertschätzung und Anerkennung" in Richtung Pflegekräfte müssen mit Inhalt gefüllt werden.
Werner Schell - 11.01.2015

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Palliativversorgung & Hospizarbeit ausweiten

Beitrag von WernerSchell » 24.01.2015, 12:51

"Hessisches Ärzteblatt", Nr. 2/2015:
Deutsche Gesellschaft für Medizinrecht "Kommentar zu Einbecker Empfehlungen des DGMR zu aktuellen Rechtsfragen der Palliativversorgung".
Dort heißt es u.a.:
Die Defizite sind so groß, so dass eine Entscheidung des Bundestages für eine flächendeckende Versorgung
mit guter Palliativmedizin und Hospizplätzen vorrangig nötig ist."
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Gute Palliativmedizin und Hospizplätzen gestalten

Beitrag von WernerSchell » 24.01.2015, 13:48

Gute Palliativmedizin und Hospizplätzen gestalten! - „Die Defizite des Umsetzungsstandes der Palliativversorgung sind so groß, dass eine Entscheidung des Bundestages für eine flächendeckende Versorgung mit guter Palliativmedizin und Hospizplätzen vorrangig nötig ist“ = Lesen Sie dazu die Einbecker Empfehlungen (von 10/2014) mit Kommentierung > viewtopic.php?f=2&t=20869 - Zu der konkreten Hospizarbeit in Neuss informieren wir am 28.01.2015, 14.30 Uhr, im Bürgerhaus Neuss-Erfttal. Näheres > viewtopic.php?f=7&t=20743
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Wohnortnahe Hospizversorgung

Beitrag von WernerSchell » 04.02.2015, 11:06

Wohnortnahe Hospizversorgung
Petitionsausschuss

Berlin: (hib/HAU) Der Petitionsausschuss stellt sich hinter die Forderung nach einer wohnortnahen stationären Hospizversorgung. In der Sitzung am Mittwochmorgen beschlossen die Abgeordneten einstimmig, eine dahingehende Petition dem Bundesministerium für Gesundheit als Material zu überweisen und den Fraktionen zur Kenntnis zu geben. In der Petition wird gefordert, dass die Spitzenverbände der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) und die Verbände der stationären Hospize innerhalb eines Jahres ein Konzept zur Beschlussempfehlung erarbeiten, dem Gesundheitsausschuss des Bundestages vorlegen und nachweisen, dass ein wirtschaftlicher Betrieb eines stationären Hospizes in allen Flächenlandkreisen Deutschlands geschaffen wird.
In der Begründung zur Beschlussempfehlung des Ausschusses wird darauf verwiesen, dass die Bundesregierung ihre Verantwortung zur Verwirklichung der Ziele der „Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland“ durch das Forum „Palliativ- und Hospizversorgung in Deutschland“ wahrnehme. Dieses Forum diene den Akteuren im hospizlichen, medizinischen und pflegerischen Bereich als regelmäßige Plattform zur Erörterung aktueller Themen aus der Palliativ- und Hospizversorgung und zur Entwicklung konkreter gemeinsamer Lösungsansätze. Zielsetzung sei es, so heißt es weiter, die Versorgung stationärer Hospize auch in der Regelversorgung voranzubringen und das Zusammenwirken aller Beteiligten zu fördern. Die Etablierung des Forum sei von allen Beteiligten begrüßt worden, so die Bundesregierung, die es daher als „nicht erforderlich“ ansieht, zusätzliche Maßnahmen zu Vereinbarungen zwischen GKV-Spitzenverband und Interessenvertretern stationärer Hospize zu veranlassen.
Aus Sicht des Petitionsausschusses verfolgt der Petent mit der Versorgung schwerkranker und sterbender Menschen in der Bundesrepublik Deutschland „ein wichtiges Anliegen“, was auch durch die Überweisung des Ausschusses zum Ausdruck komme. Gleichzeitig weisen die Abgeordneten daraufhin, dass es derzeit keine gesetzliche Grundlage dafür gebe, eine flächendeckende stationäre hospizliche Versorgung einzufordern. Die Hospizversorgung und insbesondere die Gründung von Hospizen, so heißt es weiter, basiere auf ehrenamtlichem Engagement und umfasse verschiedene Aspekte der Sterbebegleitung.

Quelle: Mitteilung vom 04.02.2015
Deutscher Bundestag
Parlamentskorrespondenz, PuK 2
Platz der Republik 1, 11011 Berlin
Tel.: +49 30 227-35642, Fax +49 30 227-36001
E-Mail: vorzimmer.puk2@bundestag.de
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Hospizversorgung: Petitionsausschuss setzt sich ein

Beitrag von WernerSchell » 05.02.2015, 07:29

Ärzte Zeitung, 05.02.2015:
Hospizversorgung: Petitionsausschuss setzt sich ein
Der Petitionsausschuss des Bundestags stellt sich hinter die Forderung nach einer wohnortnahen stationären Hospizversorgung.
Am Mittwochmorgen beschlossen die Abgeordneten einstimmig, eine entsprechende Petition dem Gesundheitsministerium zu überweisen.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=878 ... ung&n=4021
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Akademien fordern bessere Palliativversorgung in Deutschland

Beitrag von WernerSchell » 06.02.2015, 11:18

Pressemitteilung Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina, Caroline Wichmann,
06.02.2015


Akademien fordern bessere Palliativversorgung in Deutschland

In Deutschland bestehen im internationalen Vergleich immer noch erhebliche Defizite in der Palliativversorgung. Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina und die Union der deutschen Akademien der Wissenschaften empfehlen deshalb Maßnahmen, um eine qualitativ hochwertige, flächendeckende und evidenzbasierte Palliativversorgung zu erreichen. Um die Hilfe für Betroffene auf medizinischer, sozialer, psychischer und spiritueller Ebene gleichermaßen zu stärken, muss die interdisziplinäre Forschung zur Palliativversorgung nachhaltig entwickelt werden. Bei der Gestaltung der Forschungsagenda sollten Patienten und ihre Angehörigen eingebunden werden.

Die Stellungnahme „Palliativversorgung in Deutschland: Perspektiven für Praxis und Forschung“ wurde heute in Berlin vorgestellt.
Palliativversorgung hat zum Ziel, die bestmögliche Lebensqualität von Patienten und ihren Angehörigen angesichts lebensverkürzender, nicht heilbarer Erkrankungen soweit als möglich herzustellen oder aufrecht zu erhalten. Prävention und Linderung von Leid stehen im Mittelpunkt.
Palliativversorgung benötigen viele Patienten, die an sogenannten Volkskrankheiten leiden, wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs. Auch Menschen mit neurologischen Erkrankungen, zum Beispiel Parkinson, Demenz und Multiple Sklerose, mit Lungenerkrankungen oder altersgebrechliche, multimorbide Patienten brauchen diese spezialisierte Hilfe. Im Zuge des demografischen Wandels wird der Anteil der Palliativpatienten an der Gesamtpatientenzahl steigen.

„Derzeit bestehen Unsicherheiten bezüglich der Effizienz der Palliativversorgung, da die Versorgungsforschung im Aufbau ist und in der Palliativmedizin erheblicher Forschungsbedarf besteht. Zudem gibt es innerhalb von Deutschland Unterschiede beim Zugang zur Palliativversorgung“, sagt Professor Hans-Peter Zenner, Direktor der Universitäts-Hals-Nasen-Ohren-Klinik der Universität Tübingen. Professor Zenner war gemeinsam mit Professor Lukas Radbruch, Direktor der Klinik und Poliklinik für Palliativmedizin der Universität Bonn und Präsident der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin Sprecher der Arbeitsgruppe Palliativmedizin. Leopoldina und Akademienunion empfehlen in ihrer Stellungnahme eine Forschungsagenda mit dem Ziel, eine flächendeckende und evidenzbasierte Palliativversorgung in Deutschland zu erreichen. Notwendig sind einheitliche Regelungen zur Finanzierung der Palliativversorgung und eine bundesweit einheitliche Qualitätssicherung.

Unter anderem soll die interdisziplinäre Palliativversorgungsforschung, die neben medizinischen und pflegewissenschaftlichen Fragen auch Perspektiven der Geistes- und Sozialwissenschaften berücksichtigt, gefördert werden. Die Akademien fordern zudem Interventionsstudien in der Palliativmedizin, um Leitlinien zur Palliativversorgung für alle Patientengruppen weiterzuentwickeln und Studien zum Einsatz von Medizintechnik, die die Selbstständigkeit von Patienten fördert.

Andere Länder sind auf dem Gebiet der Palliativversorgung bereits weiter als Deutschland. In einem Vergleich der Versorgungsqualität am Lebensende in 40 Ländern weltweit stand Deutschland im Jahr 2010 hinter Ländern wie Großbritannien, Österreich, Irland, Schweden und den Niederlanden auf Platz acht.

In der öffentlichen Diskussion hat das Thema Sterben und Tod in den vergangenen Jahren stark an Bedeutung gewonnen. Die Akademien wollen mit ihrer Stellungnahme den Blick der Öffentlichkeit für die Palliativversorgung schärfen. An der Stellungnahme waren 25 Experten beteiligt, darunter Mediziner verschiedener Fachrichtungen, Pflegewissenschaftler, Ethiker, Theologen, Soziologen, Juristen und Wirtschaftswissenschaftler.

„Palliativversorgung in Deutschland: Perspektiven für Praxis und Forschung“. Stellungnahme der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina – Nationale Akademie der Wissenschaften und der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften, 80 S., ISBN: 978-3-8047-3282-7

Die Leopoldina nimmt als Nationale Akademie der Wissenschaften Deutschlands mit ihren rund 1500 Mitgliedern zu den wissenschaftlichen Grundlagen politischer und gesellschaftlicher Fragen unabhängig und öffentlich Stellung. Sie vertritt die deutsche Wissenschaft in internationalen Gremien und handelt zum Wohle der Menschen und der Gestaltung ihrer Zukunft.

Die Union der deutschen Akademien der Wissenschaften ist die Dachorganisation von acht deutschen Wissenschaftsakademien. Insgesamt sind in den Mitgliedsakademien mehr als 1.900 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedener Fachrichtungen vereint, die zu den national und international herausragenden Vertreterinnen und Vertreter ihrer Disziplinen gehören. Gemeinsam engagieren sie sich für wissenschaftlichen Austausch, exzellente Forschung und Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses.

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.leopoldina.org/de/palliativ

Die gesamte Pressemitteilung erhalten Sie unter:
http://idw-online.de/de/news623871
Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution743
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Papier wird vorgestellt: Defizite in der Palliativversorgung

Beitrag von WernerSchell » 06.02.2015, 13:26

Ärzte Zeitung vom 06.02.2015:
Papier wird vorgestellt: Defizite in der Palliativversorgung
Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina und die Union der deutschen Akademie der Wissenschaften
haben eine Stellungnahme erarbeitet, in der Wege in eine qualitativ hochwertige und flächendeckende Palliativversorgung
aufgezeigt werden. mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=878 ... ung&n=4026
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Palliativmedizin: Zugang ist nicht für alle gleich gut

Beitrag von WernerSchell » 09.02.2015, 07:32

Ärzte Zeitung, 09.02.2015:
Palliativmedizin: Zugang ist nicht für alle gleich gut
Wissenschaftler mahnen: Um die palliativmedizinische Versorgung in Deutschland ist es nicht gut bestellt.
Sie sehen Hausärzte in der Schlüsselrolle - und fordern, sie entsprechend zu stärken.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=878 ... ung&n=4027
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