"Vorsicht! Operation": Zweitmeinung online

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"Vorsicht! Operation": Zweitmeinung online

Beitrag von Presse » 15.08.2011, 07:12

"Vorsicht! Operation": Chirurgen wollen Zweitmeinung online anbieten

Werden Hüft- und Kniegelenke oft voreilig ersetzt? Diesen Verdacht haben Chirurgen erst in der vergangenen Woche geäußert. Führende deutsche Chirurgen planen nun ein Zweitmeinungsportal im Internet, das helfen soll, unnötige Operationen zu vermeiden. Einige Krankenkassen haben signalisiert, dass sie die Kosten übernehmen wollen. mehr »
http://www.aerztezeitung.de/praxis_wirt ... sid=665837

http://www.vorsicht-operation.de/
Adresse für Fragen und Anregungen:
E-Mail: info@vorsicht-operation.de
Tel: (+49) 089/72632974
Fax: (+49) 089/72632925

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Unnötige Behandlungen ....

Beitrag von Presse » 17.08.2011, 09:21

Unnötige Behandlungen: "Ärzte operieren, um die Miete reinzubekommen"

"Vorsicht! Operation" heißt ein neues Internetportal, das helfen soll, unnötige Eingriffe zu vermeiden. Der Gründer des Projekts erhebt im Interview schwere Vorwürfe gegen Ärzte.
http://www.spiegel.de/wissenschaft/medi ... 53,00.html
Quelle: Der Spiegel

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"Vorsicht, Operation!" in der Kritik

Beitrag von Presse » 17.08.2011, 17:49

"Vorsicht, Operation!" in der Kritik
Die neue Internetplattform "Vorsicht, Operation" macht's möglich: Vor einem Eingriff können Patienten online eine zweite Meinung einholen. Doch die Chirurgen, die das Portal ins Leben gerufen haben, werden heftig kritisiert. Vor allem die Berufsverbände warnen: Das Web kann nicht den persönlichen Arztkontakt ersetzen. mehr »
http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=666 ... ung&n=1298

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"Vorsicht, Operation!" in der Kritik

Beitrag von Presse » 18.08.2011, 07:06

"Vorsicht, Operation!" in der Kritik
Die neue Internetplattform "Vorsicht, Operation" macht's möglich: Vor einem Eingriff können Patienten online eine zweite Meinung einholen. Doch die Chirurgen, die das Portal ins Leben gerufen haben, werden heftig kritisiert. Vor allem die Berufsverbände warnen: Das Web kann nicht den persönlichen Arztkontakt ersetzen. mehr »
http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=666 ... ung&n=1299

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Krankenbehandlung - zweite Meinung und die Ökonomie

Beitrag von Rauel Kombüchen » 18.08.2011, 08:42

Gegen eine zweite Meinung ist nichts einzuwenden. Sie konnte aber auch schon in der Vergangenheit eingeholt werden.
Wenn sich nun Ärzte anbieten, die noch einmal beraten und vielleicht gezielt auf eine Operationsempfehlung eingehen, ist das grundsätzlich zu begrüßen. Allerdings wird man den Verdacht nicht los, dass die Begründer der Initiative auch handfeste ökonomische Interessen verfolgen. Denn möglicherweise muss die zweite Meinung "gut" bezahlt werden. Insoweit sind vorher entsprechende Erkundigungen dringend anzuraten. Vielleicht kann man sich auch vorweg mit seiner Krankenkasse besprechen.

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Achtung Abzocke! Zweitmeinungsportal ist unseriös ....

Beitrag von Presse » 19.08.2011, 11:33

Achtung Abzocke! Zweitmeinungsportal ist unseriös, rechtswidrig und gefährlich

„Berufsrechtlich, und das aus gutem Grund, sind Zweitmeinungen ohne direkten Patientenkontakt schlicht und einfach unzulässig“, kritisiert der Bundesvorsitzende des NAV-Virchow-Bundes, Dr. Dirk Heinrich, das neue Portal http://www.vorsicht-operation.de. „Anscheinend wittern ehemalige Chefärzte hier ein einträgliches Geschäft und wollen von der Verunsicherung der Patienten profitieren.Derartige Diagnosen aus dem Schaukelstuhl“, so Dr. Heinrich, „sollen etwa 500 Euro kosten und zeigen schon allein dadurch, wie unseriös sie sind.“

Zweitmeinung ja, aber nur mit persönlicher Untersuchung durch den ArztNeben der ungeklärten Haftungsfrage lasse die Gebührenordnung für Ärzte Leistungen ohne Patientenkontakt in der Höhe gar nicht zu – dies sei wohl ein Grund dafür, vermutet Dr. Heinrich, dass das Portal in der Schweiz beheimatet ist.

Zweitmeinungen seien dabei keineswegs grundsätzlich falsch, betont der Vorsitzende des Verbandes der niedergelassenen Ärzte Deutschlands, nur müsse das Internet als Sprechzimmer tabu bleiben: „Nur die direkte Befragung, Untersuchung und Auseinandersetzung mit dem Patienten ermöglicht eine seriöse Indikationsstellung, beispielweise bei Operationen und anderen eingreifenden Maßnahmen. Allein aus Unterlagen, noch dazu in elektronischer Form, kann kein Arzt patientengerecht arbeiten. Gerade Röntgenbilder müssen im Original angesehen werden“, erklärt Dr. Heinrich.

Ein zweiter Besuch bei einem weiteren Arzt sei zudem problemlos möglich. „Jeder Patient in Deutschland kann sich jederzeit bei niedergelassenen Ärzten eine Zweitmeinung holen, die frei von Sekundärinteressen ist“, verdeutlicht der Bundesvorsitzende.

Weiterhin sei sicherlich nicht jede Operation in der Vergangenheit tatsächlich notwendig gewesen. „Die beachtlichen Eingriffszahlen der sogenannten Experten des Portals während ihrer früheren Krankenhaustätigkeiten lassen beispielsweise aufhorchen.“ Wer jahrelang selbst zigtausende Patienten operiert habe und nun plötzlich aus der Ferne vor unnötigen Eingriffen warne, so der Verbandsvorsitzende, erwecke den Eindruck von Scheinheiligkeit. „Die schärfsten Kritiker der Elche, waren früher selber welche“, resümiert Dr. Heinrich.

Der NAV-Virchow-Bund ist der einzige freie ärztliche Verband, der ausschließlich die Interessen aller niederlassungswilligen, niedergelassenen und ambulant tätigen Ärztinnen und Ärzte aller Fachgebiete vertritt.

Quelle: Pressemitteilung vom 19.08.2011
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Verband der niedergelassenen Ärzte Deutschlands e.V.
Leiter der Pressestelle: Klaus Greppmeir
Pressereferenten: Julia Bathelt, Thomas Hahn
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Ärzteverbände gegen Portal für Online-Zweitmeinung

Beitrag von Presse » 20.08.2011, 06:46

Ärzteverbände gegen Portal für Online-Zweitmeinung

Berlin – Gegen eine Online-Zweitmeinung über das Portal „Vorsicht Operation!“ haben sich der NAV-Virchowbund und der Berufsverband Niedergelassener Chirurgen (BNC) ausgesprochen. Bereits am Mittwoch hatte der Berufsverband Deutscher Chirurgen (BDC) vor einer kostenpflichtigen Online-Beurteilung von Patientenakten gewarnt, eine fundierte Zweitmeinung nach einer ärztlichen Untersuchung aber empfohlen. .... (weiter lesen)
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/4 ... einung.htm

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Zweitmeinungsportal - "unseriöse Abzocke"

Beitrag von Rauel Kombüchen » 22.08.2011, 07:00

Das Internet-Zweitmeinungsportal ist umstritten. Aktuell ein weiterer Bericht in der Ärzte Zeitung:

Zweitmeinungsportal - "unseriöse Abzocke"
NAV-Virchowbund und Berufsverband niedergelassener Chirurgen gegen "Vorsicht!Operation".

BERLIN/HAMBURG (HL). Die von Ärzten gestartete Initiative "Vorsicht! Operation", die via Internet Patienten, denen ein chirurgischer Eingriff bevorsteht, ein Zweitmeinungsverfahren anbieten, stößt auf massive Kritik des NAV-Virchowbundes und des Bundesverbandes der Niedergelassenen Chirurgen. ....
http://www.aerztezeitung.de/politik_ges ... sid=666556

Hilfe- und ratsuchenden Patienten kann man eigentlich nur empfehlen, sorgfältig abzuwägen, wo sie sich gegen wieviel Euro ergänzend beraten lassen. Ob das "Zweitmeinungsportal" hilfreich sein kann, ist wohl im Moment nicht wirklich zuverlässig abzuschätzen. Vielleicht sollte man seine Krankenkasse kontaktieren.

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Zweitmeinungsportal - Äußerung der BÄK gefordert

Beitrag von Presse » 23.08.2011, 06:56

Winn: Bundesärztekammer muss sich eindeutig zu Zweitmeinungsportal positionieren

Der Vorsitzende des Hartmannbundes, Hon.-Prof. Dr. Kuno Winn hat die Bundesärztekammer aufgefordert, sich klar zum Zweitmeinungs-Portal "Vorsicht! Operation" zu positionieren. "Nach allem, was wir bisher wissen - unter anderem können wir uns dabei auf ein Interview mit dem Portalgründer Professor Dr. Hans Pässler berufen - stützt sich die durch die Experten von "Vorsicht! Operation" erhobene Zweitmeinung ausschließlich auf über Fragebögen gewonnene Erkenntnisse. Dies sehen wir außerordentlich kritisch!", heißt es in einem Schreiben Winns an den Präsidenten der Bundesärztekammer, Dr. Frank-Ulrich Montgomery.

Der Hartmannbund hatte sich in der jüngeren Vergangenheit bereits wiederholt kritisch mit verschiedenen Krankenkassenangeboten zur ärztlichen Zweitmeinung auseinandergesetzt. Dabei wurde vor allem ausdrücklich darauf hingewiesen, dass mögliche Fernbehandlungen gegen die Berufsordnung für Ärzte verstoßen. Diese sieht - ebenso wie im Übrigen die Rechtsprechung des BGH - ausdrücklich vor, dass therapeutische Aspekte nur nach eigener, unmittelbarer Anschauung des Patienten beurteilt werden dürfen.

Die Zweitmeinung, so Winn, sei für Patientinnen und Patienten ein bedeutendes Instrument in einer oft schwierigen Lebenslage. Umso wichtiger sei es, dass die aus gutem Grunde formulierten Spielregeln des Berufsrechts eingehalten würden und keine Grauzonen entstünden. "Vor allem muss jeder Anschein vermieden werden, dass Zweitmeinungen zu einem Wirtschaftszweig im Sinne eines Selbstzwecks werden oder am Ende zu gar zu einem von den Kassen finanzierten Instrument der Leistungsreduzierung!", warnte Winn.

So gesehen sei die Bundesärztekammer aufgerufen, das Thema Zweitmeinung sehr aufmerksam und kritisch zu begleiten. Winn: "Aktuell sind wir im Speziellen daran interessiert, wie die Kammer das Portal "Vorsicht! Operation" bewertet und ob man Handlungsbedarf sieht", so Winn abschließend.

Quelle: Pressemitteilung vom 22.08.2011
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Zweitmeinung - persönlicher Kontakt wichtig

Beitrag von Rita Reinartz » 25.08.2011, 07:30

Hallo,
eine Zweitmeinung kann sehr viel Sinn machen. Allerdings würde ich dabei nicht den Weg nutzen, Datenmaterial durch die Gegend zu schicken. Ich bin mehr für die persönliche Konsultation.
Ist es nicht so, dass sogar nach ärztlicher Auffassung rd. 90% aller Diagnosen in der persönlichen Begegnung zwischen Arzt und Patient herausgefunden werden können? Also rate ich zu weniger Technik und mehr persönliche Kontaktpflege - auch bei Einholung einer Zweitmeinung.
Es grüßt Rita
Menschenwürdegarantie bedarf bei der Umsetzung entsprechender Rahmenbedingungen. Insoweit gibt es aber Optimierungsbedarf!

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Rechtliche Schritte gegen Zweitmeinungsportal eingeleitet

Beitrag von Presse » 25.08.2011, 18:30

Verstoß gegen Berufs- und Gebührenrecht: NAV-Virchow-Bund leitet rechtliche Schritte gegen Zweitmeinungsportal ein

Der Verband der niedergelassenen Ärzte Deutschlands zeigt die neun in Deutschland tätigen Ärzte des Zweitmeinungsportals http://www.vorsicht-operation.de bei den zuständigen Landesärztekammern an. Dr. Dirk Heinrich, Bundesvorsitzender des NAV-Virchow-Bundes: „Unserer Auffassung nach bestehen ernsthafte rechtliche Bedenken, dass das Portal den Vorgaben der Berufs- und Gebührenordnung entspricht. Diagnose und Beratung, wie sie den Patienten hier über das Internet angeboten werden, sind nach dem Berufsrecht nicht zulässig. Die Kosten von bis zu 600 Euro sind zudem nicht mit der ärztlichen Gebührenordnung vereinbar. Daher rufen wir die zuständigen Aufsichtsbehörden zur Klärung des Falles auf.“

Zweitmeinungen vor einer Operation sind im Zweifel angebracht, jedoch nur nach einer persönlichen Untersuchung (© Falk - fotolia.com)Vor allem zur Wahrung von Patientenrechten und Patientensicherheit müssten die verantwortlichen unabhängigen Stellen das Zweitmeinungsportal umgehend rechtlich prüfen, fordert der Bundesvorsitzende. Besonders kritisch seien die völlig ungeklärten Fragen der Haftung und Datensicherheit, betont Dr. Heinrich: „Unabhängig davon, dass man das Angebot unappetitlich finden kann, muss der Schutz der Patienten gewahrt werden. Hier sind die jeweiligen Kammern in der Pflicht.“ Konkret betroffen sind die Kammern in Bayern, Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein, Sachsen, Berlin und Nordrhein.

Bereits in der vergangenen Woche hatte der NAV-Virchow-Bund vor den „Diagnosen aus dem Schaukelstuhl“ gewarnt. Fernberatungen ohne direkten Patientenkontakt seien nicht nur in mehrfacher Hinsicht rechtlich verboten, sondern auch moralisch fragwürdig. Kosten von bis zu 600 Euro pro Beratung sprächen für sich und sind mit der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) nicht vereinbar. Jeder Patient könne sich zu wesentlich geringeren Kosten von einem zweiten Praxisarzt beraten lassen. Zweitmeinungen seien im Zweifel immer ratsam, nur müsse der weiteren Diagnose eine persönliche Untersuchung vorausgehen, meldete der Verband.

Der NAV-Virchow-Bund ist der einzige freie ärztliche Verband, der ausschließlich die Interessen aller niederlassungswilligen, niedergelassenen und ambulant tätigen Ärztinnen und Ärzte aller Fachgebiete vertritt.

Quelle: Pressemitteilung vom 25.08.2011
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Zweitmeinung ja, aber nicht am Berufsrecht vorbei!

Beitrag von Presse » 26.08.2011, 16:34

Winn: Zweitmeinung ja, aber nicht am Berufsrecht vorbei!

Der Vorsitzende des Hartmannbundes, Hon.-Prof. Dr. Kuno Winn, hat die "ambivalente" Haltung des Präsidenten der Bundesärztekammer, Dr. Frank-Ulrich Montgomery, zum umstrittenen Zweitmeinungsportal "Vorsicht! Operation!" kritisiert und vor einer fahrlässigen Verwässerung der Diskussion gewarnt.

"Es geht hier nicht darum, ob eine Zweitmeinung grundsätzlich Sinn macht. Dies ist unbestritten", sagte Winn. Die Zweitmeinung sei in einer oft schwierigen Lebenslage für Patientinnen und Patienten ein immens bedeutendes Instrument. Umso wichtiger sei es deshalb, dass die aus gutem Grunde formulierten Spielregeln des Berufsrechts dabei eingehalten würden und keine Grauzonen entstünden. In diesem Sinne erwarte er von der Bundesärztekammer als gewissermaßen "oberstem Wächter über das Berufsrecht" eine eindeutige Position. "Und das kann aus meiner Sicht nur bedeuten, dass sich der Präsident der Bundesärztekammer vor dem Hintergrund der Berufsordnung für Ärzte und unter Berücksichtigung der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes gegen ein Portal stellt, das eine "Zweitmeinung" ausschließlich auf der Grundlage ausgefüllter Fragebogen erhebt", so Winn.

Der Hartmannbund hatte sich in der Vergangenheit wiederholt kritisch mit verschiedenen Zweitmeinungs-Angeboten von Krankenkassen auseinandergesetzt und davor gewarnt, dass Zweitmeinungen nicht zu einem Wirtschaftszweig im Sinne eines Selbstzwecks oder zum fremdgesteuerten Instrument der Leistungsreduzierung werden dürften. "Bei aller Sinnhaftigkeit einer Zweitmeinung in bestimmten Fällen müssen wir auch aufpassen, dass durch solche Online-Angebote das Grundvertrauen eines Patienten gegenüber der Diagnose seines Arztes nicht einem Grundmisstrauen weicht", sagte Winn abschließend.

Quelle: Pressemitteilung vom 26.08.2011
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Zweitmeinung - persönlicher Kontakt wichtig

Beitrag von Anja Jansen » 27.08.2011, 16:04

Rita Reinartz hat geschrieben: .... eine Zweitmeinung kann sehr viel Sinn machen. Allerdings würde ich dabei nicht den Weg nutzen, Datenmaterial durch die Gegend zu schicken. Ich bin mehr für die persönliche Konsultation.
Ist es nicht so, dass sogar nach ärztlicher Auffassung rd. 90% aller Diagnosen in der persönlichen Begegnung zwischen Arzt und Patient herausgefunden werden können? Also rate ich zu weniger Technik und mehr persönliche Kontaktpflege - auch bei Einholung einer Zweitmeinung.
Ich denke, dass Rita eine richtige Einschätzung vorgenommen hat. Ergiebigste Methode in der Diagnostik ist das persönliche Gespräch. Und das sollte mehr als bisher im Mittelpunkt stehen. Dann könnten wir auf so manche technische Leistungen verzichten. Und es würden auch Kosten eingespart. Endlich an der richtigen Stelle.

Anja
Es ist mehr Aufmerksamkeit für dementiell erkrankte Menschen nötig. Unser Pflegesystem braucht deshalb eine grundlegende Reform!

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Wunsch auf Einholung einer Zweitmeinung

Beitrag von Presse » 28.08.2011, 06:55

Dtsch Arztebl 2011; 108(30): A-1655 / B-1407 / C-1403
Berner, Barbara

Wunsch auf Einholung einer Zweitmeinung
RECHTSREPORT
Ein Arzt darf sich dem Wunsch eines Patienten nach einer Einholung einer Zweitmeinung nicht widersetzen. .... Der Arzt hat gegen die Berufsordnung verstoßen, weil er trotz Auftrag keine Zweitmeinung eingeholt hat. ... Ärztliches Berufsgericht Niedersachsen, Urteil vom 25. Mai 2010, Az.: BG15/10 ....
http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/art ... &id=100011

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Zweitmeinung im Netz - ein Fall für Karlsruhe?

Beitrag von Presse » 29.08.2011, 06:33

Zweitmeinung im Netz - ein Fall für Karlsruhe?
Das Zweitmeinungsportal "Vorsicht, Operation!" hat für heftige Kritik gesorgt - und viele Fragen aufgeworfen: Wo beginnt das Fernbehandlungsverbot, inwieweit haften die Konsiliarärzte? Ein genauer Blick zeigt: Das Recht hinkt der Zeit hinterher. mehr »
http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=667 ... cht&n=1320

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