Patientenrecht - Ablehnungsfront beim Deutschen Ärztetag

Rechtsbeziehung Patient – Therapeut / Krankenhaus / Pflegeeinrichtung, Patientenselbstbestimmung, Heilkunde (z.B. Sterbehilfe usw.), Patienten-Datenschutz (Schweigepflicht), Krankendokumentation, Haftung (z.B. bei Pflichtwidrigkeiten), Betreuungs- und Unterbringungsrecht

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Patientenrecht - Ablehnungsfront beim Deutschen Ärztetag

Beitrag von Presse » 01.05.2010, 06:34

Deutsches Ärzteblatt vom 01.05.2010:

Deutscher Ärztetag wird Patientenrechte diskutieren

„Das deutsche Gesund­heitssystem ist nicht ausreichend finanziert. Deshalb kann es nicht das leisten, was es zu leisten im Stande wäre“, sagte Jörg-Dietrich Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer, heute in Berlin im Vorfeld des Deutschen [...]
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/4 ... tieren.htm

DÄ print 113. Deutscher Ärztetag in Dresden vom 11. bis 14. Mai 2010: Kulturelle und gesellschaftliche Veranstaltungen
http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/art ... p?id=74363

Gerhard Schenker
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Patientenrechte - Patienten selbst sind gefordert

Beitrag von Gerhard Schenker » 03.05.2010, 11:16

Hoffentlich werden bei den anstehenden Diskussionen auch die wirklichen Patienteninteressen berücksichtigt. Über Patientenrechte sollten vornehmlich die Patieten selbst diskutieren und entsprechende Forderungen formulieren.

G.Sch.
Das Pflegesystem bedarf einer umfassenden Reform - Pflegebegriff erneuern und Finanzierung zukunftsfest machen!

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Bundesärztekammer gegen Änderung der Patientenrechte

Beitrag von Presse » 03.05.2010, 16:03

Bundesärztekammer gegen Änderung der Patientenrechte

Die Bundesärztekammer (BÄK) beklagt, dass das Arzt-Patienten-Verhältnis häufig durch Misstrauen geprägt sei. Ein Patientenrechtegesetz würde daran allerdings wenig ändern, glaubt der Kammervize Frank Ulrich Montgomery.

Lesen Sie diesen und weitere Berichte auf unserer Sonderseite zum 113. Deutschen Ärztetag, der nächste Woche in Dresden beginnt.
http://www.aerztezeitung.de/nl/?url=htt ... etag/&n=95

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Patientenrechte - Änderungen unerwünscht

Beitrag von Presse » 04.05.2010, 14:14

Bundesärztekammer gegen Änderung der Patientenrechte
Montgomery hält Schutzniveau für hoch

BERLIN (sun). Die Bundesärztekammer (BÄK) beklagt, dass das Arzt-Patienten-Verhältnis häufig durch Misstrauen geprägt sei. Ein Patientenrechtegesetz würde daran allerdings wenig ändern.

Es müsse daher dringend das Vertrauen der Patienten zu ihren Ärzten wiederhergestellt werden. Die Beziehung müsse frei von ökonomischen Gesichtspunkten werden, forderte BÄK-Vize Frank Ulrich Montgomery. Der Patient müsse wieder die Gewissheit haben, dass der Arzt seine Entscheidungen rein aus medizinischen Aspekte treffen könne.
.... (weiter)
http://www.aerztezeitung.de/politik_ges ... sid=600946

Gerhard Schenker
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Patientenrechte auch gegen Ärztewiderstand durchsetzen

Beitrag von Gerhard Schenker » 04.05.2010, 14:20

Presse hat geschrieben: .... Bundesärztekammer gegen Änderung der Patientenrechte - Montgomery hält Schutzniveau für hoch ....
Hallo Forum,
die Erklärungen der BÄK sind anmaßend und eigentlich Beleg dafür, dass wir tatsächlich ein Patientenrechtegesetz brauchen. Patienten müssen tagtäglich um die Beachtung der Rechte kämpfen und brauchen endlich eine gesetzliche Grundlage, auf die sich konkret berufen können. Es reicht nicht aus, stets auf Gerichtsentscheide verweisen zu müssen.
Ärzte sollten endlich begreifen, dass sie als Dienstleister gleichberechtigte Partner des Patienten zu sein haben. Nicht mehr und nicht weniger.
MfG G.Sch.
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Patientenrechtegesetz mehr als überfällig!

Beitrag von Lutz Barth » 04.05.2010, 19:23

Ein Patientenrechtegesetz ist mehr als überfällig und insofern sind die Bekenntnisse des Patientenbeauftragten der Bundesregierung und der Bundesjustizministerin nachhaltig zu begrüßen. Ein Gesetz schafft mehr Transparenz und Rechtssicherheit und es bleibt abzuwarten, ob dies der kommende Deutsche Ärztetag auch so sehen wird. Die derzeitige Auffassung des Vizepräsidenten vermag nicht zu überzeugen, zumal kritisch zu hinterfragen ist, ob diese eine offizielle Verlautbarung der BÄK ist und im Übrigen durch die Landesärztekammern mitgetragen wird. Es darf auch diesbezüglich nicht ein Konsens unterstellt werden, bevor überhaupt die Delegierten sich zu dieser Frage auf dem Ärztetag positioniert haben so wie es etwa in gewichtigen ethischen Debatten in der Vergangenheit der Fall gewesen ist. In diesem Zusammenhang stehend darf daran erinnert werden, dass nicht alle Kammerbezirke die Auffassung der BÄK geteilt haben, dass ein Patientenverfügungsgesetz nicht notwendig sei.

Wir dürfen gespannt sein, wie sich die Debatte entwickeln wird und wie sich der Vize im Übrigen zum jüngsten Statement des Präsidenten der BÄK zur ärztlichen Suizidbegleitung verhalten wird. Montgomery pflegt zuweilen einen eloquenten Sprachstil, nach dem er keinen Zweifel daran aufkommen lässt, wie die eine oder andere Frage gerade im ethischen Diskurs zu entscheiden ist. Ganz und gar unsäglich bleibt mir der Hinweis darauf, „dass wir Ärzte keine Mechaniker des Todes sind“ in Erinnerung und hier bahnt sich wohl eine interessante interne Debatte an, die allerdings kaum noch intraprofessionell entschieden werden kann. Das gebetsmühlenartige Vortragen eines vermeintlichen Konsenses in dieser Frage ist entzaubert worden und dokumentiert, dass ein Teil der Basis eine gänzlich andere Auffassung vertritt.

In diesem Sinne wollen wir zwar den Worten des Vizepräsidenten entsprechendes Gehör schenken, gleichwohl aber in der Folge kritisch daraufhin reflektieren, ob diese tatsächlich das Meinungsspektrum der verfassten Ärzteschaft widerspiegeln, zumal das Wort des Vizepräsidenten nicht schwerer wiegt als etwa die Argumente anders denkender Mediziner, wie etwa diejenigen des Mediziners Dr. de Ridder.

Endlich kommt Bewegung in die Debatte und da sollte die Gelegenheit genutzt werden, auch gleich das geplante Patientenrechtegesetz „mitzuverhandeln“.

Dies insbesondere deshalb, weil in Fachkreisen jedenfalls kein Zweifel besteht, dass ein Patientenrechtegesetz durchaus sinnvoll ist.

Der Vizepräsident der BÄK sollte sich daher den Themen widmen, die tatsächlich im intraprofessionellen Raum entschieden werden können.

L. Barth
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Arzt und Patienten auf Augenhöhe - ist das realistisch?

Beitrag von Presse » 06.05.2010, 07:07

Arzt und Patienten auf Augenhöhe - ist das realistisch?
Die Koalition in Berlin plant ein Patientenrechtegesetz. Ob es positive Veränderungen bringt, ist umstritten.


Mehr Rechte für Patienten fordert der Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Wolfgang Zöller (CDU). Deutschland habe ein international anerkanntes Gesundheitssystem, sagt er. "Patienten werden aber zu wenig auf Augenhöhe behandelt. Hier sehe ich Handlungsbedarf".

Das von der Koalition geplante Patientenrechtegesetz werde für Klarheit darüber sorgen, welche Rechte und Pflichten Patienten und Ärzte hätten. Der CSU-Politiker ist zuversichtlich, dass mit dem parlamentarischen Verfahren in absehbarer Zeit begonnen werden kann.

.... (mehr)
http://www.aerztezeitung.de/politik_ges ... sid=601096

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Patientenrechtegesetz notwendig

Beitrag von WernerSchell » 13.05.2010, 14:51

Patientenrechtegesetz notwendig
- Widerstand der Ärzteschaft unverständlich !

Patienten und Ärzte müssen sich endlich auf "Augenhöhe" begegnen können

Siehe unter
viewtopic.php?t=14150
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
Bild

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Patientenrechtegesetz notwendig

Beitrag von Presse » 20.05.2010, 15:31

Ärzte Zeitung, 20.05.2010

Patientenrechte: Zöller bestätigt Fahrplan für Gesetz
BERLIN (fuh). Der Patientenbeauftragte der Bundesregierung Wolfgang Zöller (CSU) hat am Donnerstag im Bundestag noch einmal den Fahrplan für ein von der Koalition geplantes Patientenrechtegesetz vorgestellt: Bis Ende 2010 wird ein Diskussionspapier vorgelegt, mit Beginn des nächsten Jahres soll dann das parlamentarische Verfahren beginnen. .... (mehr)
http://www.aerztezeitung.de/politik_ges ... sid=603659

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Beitrag von enno » 23.05.2010, 00:13

patientenrechte werden doch nur von klinikaertzen abgelehnt--kliniken wollen geld sehen.ein klinikarzt ist mir ein graul(negativ erfahrung) ich habe sehr gute hausaerzte gefunden,denen ich vertraue.
schade,das kaum noch jemand hausarzt werden moechte,aber wer will sich schon mit den problemen der menschen beschaeftigen,wenn man in klinken schneller ans "geld"kommt.
heilenen verboten toeten erlaubt,durch "unnoetige medikamente;behandlungen?!!nur der abrechnung wegen?????
das gesundheitswesen ist krank und macht auch krank,denn ein gesunder bringt kein geld in die klinik.
enno

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Patienten gehören in den Mittelpunkt, nicht Ökonomisierung

Beitrag von Gerhard Schenker » 23.05.2010, 09:16

Hi enno,

auch hier sind die kritischen Worte korrekt und dem muss nicht widersprochen werden. Weil es aber genau so ist, brauchen wir neue Vorschriften, die die Patientenrechte stärken. Wir müssen uns mit Blick auf anstehende Reformen im Gesundheits- und Pflegesystem stärker einbringen. Nicht die Ökonomisierung, sondern der Patient gehört in den Mittelpunkt aller Betrachtungen. Die Werte müssen gerade gerückt werden. In diesem Sinne ist Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk umfassend aktiv. Dies sollten wir unterstützen.

MfG G.Sch.
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