Recht auf Schmerztherapie: Rechtsanspruch und Realität

Rechtsbeziehung Patient – Therapeut / Krankenhaus / Pflegeeinrichtung, Patientenselbstbestimmung, Heilkunde (z.B. Sterbehilfe usw.), Patienten-Datenschutz (Schweigepflicht), Krankendokumentation, Haftung (z.B. bei Pflichtwidrigkeiten), Betreuungs- und Unterbringungsrecht

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Recht auf Schmerztherapie: Rechtsanspruch und Realität

Beitrag von Presse » 17.03.2010, 17:07

DEUTSCHER SCHMERZ- UND PALLIATIVTAG FRANKFURT
Recht auf Schmerztherapie: Rechtsanspruch und Realität 2010

Frankfurt - Die Position der Juristen ist eindeutig: »Es ist ein allgemeines Menschenrecht, von Schmerzen befreit zu werden und, wenn dies nicht möglich ist, Schmerzlinderung zu erfahren«, erklärt Klaus Kutzer, Vorsitzender Richter am Bundesgerichtshof a.D. auf dem Deutschen Schmerz- und Palliativtag in Frankfurt. Allerdings klafft eine Lücke zwischen Rechtsanspruch und Realität: Nach wie vor ist nur ein Bruchteil der Patienten mit chronischen Schmerzen adäquat versorgt. »Nötig ist der politische Wille, die Rahmenbedingungen für die Schmerztherapie zu verändern«, erklärt Dr. Marianne Koch, Präsidentin der Deutschen Schmerzliga e.V. Oberstes Ziel müsse es sein, Leiden zu lindern und dadurch auch Ressourcen im Gesundheits- und Sozialsystem zu schonen.

Der Anspruch auf Schmerztherapie basiert auf dem Grundgesetz: »Artikel 1 garantiert die Unantastbarkeit der Würde des Menschen, Art. 2 das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit, Art. 20 das Sozialstaatsprinzip«, sagt Klaus Kutzer. Die Bekämpfung schwerer Schmerzen sei genauso ein Aspekt des menschenwürdigen Existenzminimums wie der Erhalt der zum Lebensunterhalt benötigten Geldmittel. Deswegen müsse das Recht jeden auch nur möglicherweise erfolgreichen Versuch, schweren Schmerzen vorzubeugen, sie zu beseitigen oder zu lindern, fördern und dürfe ihn nicht durch wirtschaftliche Erwägungen unverhältnismäßig behindern.

Die Sparzwänge im Gesundheitswesen führen nach Meinung von Kutzer dazu, dass Schmerztherapeuten in einen Konflikt geraten: Sie stehen zwischen den zivil-, straf- und auch sozialversicherungsrechtlichen Anforderungen an eine Schmerzbehandlung und dem Zwang zu sparen. Dabei sei, so der Vorsitzende Richter am Bundesgerichtshof a.D. einer notwendigen und ausreichenden Schmerztherapie von Rechts wegen ein besonderer Rang einzuräumen, wenn der Gemeinsame Bundesauschuss oder sonstige Selbstverwaltungs-organe der Ärzteschaft, der Krankenhäuser und Krankenkassen über die Verteilung knapper Mittel zu entscheiden haben.

Allerdings belegen die rund 20.000 Briefe, Telefonanrufe und E-Mails, die pro Jahr bei der Deutschen Schmerzliga eintreffen, dass viele Patientinnen und Patienten mit chronischen Schmerzen große Probleme haben, dieses Recht durchzusetzen: Es fehlen spezialisierte Einrichtungen und die Existenz der wenigen ist aufgrund wirtschaftlicher Probleme ständig bedroht. Defizite der Ärzteausbildung sind die Ursache, dass Möglichkeiten zur Prävention chronischer Schmerzen oft nur ungenügend genutzt werden und in vielen Fällen immer noch viele Jahre vergehen, bis Patienten eine adäquate Therapie erhalten.

Darum fordert die Deutsche Schmerzliga:

• Diagnostik und Therapie von akuten und chronischen Schmerzen müssen in die Appobationsordnung als Pflichtfach aufgenommen werden, damit Ärzte mit den Grundlagen der Schmerzbehandlung vertraut sind. Ebenso gehört die Schmerzmedizin auch in die Weiterbildungsordnungen der Fachärzte.
• Nötig ist ein Facharzt für Schmerztherapie. Diese Maßnahme gewährleistet, dass Schmerzdiagnostik und Schmerztherapie an den Hochschulen und in der medizinischen Aus-, Weiter- und Fortbildung spezifisch repräsentiert werden. Entsprechend müssen Professuren und Lehrstühle geschaffen werden.
• Die Schmerzforschung muss ein elementarer Bestandteil in der Gesundheitsforschung sein.
• Eine abgestufte Versorgung und definierte Behandlungspfade für Schmerzpatienten und klare Schnittstellen müssen im Gesundheitswesen etabliert werden. Nur so können „Patientenkarrieren“ und die Chronifizierung von Schmerzen vermieden werden.
• Chronische Schmerzen müssen interdisziplinär behandelt werden. Erforderlich sind Schmerzzentren, in denen verschiedene Fachrichtungen – Ärzte, Psychologen, Physiotherapeuten – zusammenarbeiten und den Patienten gemeinsam betreuen. EIne gestufte Versorgungsstruktur muss flächendeckend verfügbar sein.
• Die politischen, ökonomischen und strukturellen Rahmenbedingungen des Gesundheitswesens müssen so verändert werden, dass sie eine angemessene Behandlung von Schmerzpatienten ermöglichen.

Quelle: Pressemitteilung vom 17.03.2010
Kontakt: Pressestelle Deutscher Schmerz- und Palliativtag 2010:
Barbara Ritzert · ProScience Communications GmbH
Während der Tagung (16. bis 20. März 2010) : Raum „Klausur“ · Ebene C1 · Congress Center Messe · Ludwig-Erhard-Anlage 1 ·
60327 Frankfurt/Main · Tel: 069 7575-73101 · Fax: 069 7575-73443 · ritzert@proscience-com.de

Nach der Tagung: · Andechser Weg 17 · 82343 Pöcking ·
Tel: 08157 9397-0 · Fax: 08157 9397-97 · ritzert@proscience-com.de
http://schmerzliga.de

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Ambulante palliativmedizinische Betreuung

Beitrag von Service » 22.03.2010, 08:41

Schmerz- und Palliativkongress: Deutsche Gesellschaft fuer Schmerztherapie fordert Umsetzung gesetzlicher Ansprueche auf ambulante palliativmedizinische Betreuung

Frankfurt (ALfA). Im Rahmen des 21. Deutschen interdisziplinaeren Schmerz- und Palliativkongress in Frankfurt/Main hat die Deutsche Gesellschaft fuer Schmerztherapie flaechendeckende Rahmenbedingungen gefordert, endlich die Umsetzung der geltenden gesetzlichen Ansprueche auf eine ambulante palliativmedizinische Betreuung zu ermoeglichen. "Die derzeitige Zersplitterung der Versorgungslandschaft in der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV) kann dazu fuehren, dass es in Deutschland Orte geben wird, wo man besser oder schlechter stirbt", erklaerte Dr. Johannes Horlemann, Vize-Praesident der Deutschen Gesellschaft fuer Schmerztherapie auf dem Deutschen Schmerz- und Palliativtag, der vom 18. bis 20. Maerz stattfand. Zwar habe seit mehr als zwei Jahren jeder Patient Anspruch auf eine solche Behandlung, doch das erforderliche flaechendeckende Versorgungsangebot fehle bis heute.

Ein Grund sei der Mangel an entsprechend qualifizierten Aerzten. Doch gravierender sei, dass es bislang kein bundesweit einheitliches Finanzierungsmodell gibt und Krankenkassen in Verhandlungen mit SAPV-Netzen versuchen, den Preis moeglichst zu druecken. "Dadurch wird in vielen Netzen die Teilnahme fuer HausAerzte und andere Fachgruppen unwirtschaftlich", so Horlemann. Die Versorgung ruhe daher auf jenen Aerzten, die zu nicht wirtschaftlichen oder ehrenamtlichen Bedingungen versuchen, die Versorgung aufrecht zu erhalten.

Diese Probleme fuehren derzeit zu absurden Fehlentwicklungen, wie die Experten auf dem Deutschen Schmerz- und Palliativtag kritisieren. Da die von den Krankenkassen angebotenen Vertraege fuer niedergelassene Aerzte oft nicht akzeptabel seien, wuerden immer mehr Krankenhaeuser auftreten, die ambulante Vertraege abschliessen wollen. "Die Kliniken moechten damit einen Markt im ambulanten Bereich erschliessen, auch als Strategie gegen die Folgen des politisch verordneten Willens zum Bettenabbau in einzelnen Abteilungen", sagte Horlemann. Die Deutsche Gesellschaft fuer Schmerztherapie fordert deshalb flaechendeckende Rahmenbedingungen sowie ein bundesweit einheitliches Modell fuer die finanzielle Ausgestaltung der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung. "Es wird Zeit, dass das Recht der Patienten auf diese Therapie endlich durchgesetzt wird", so Horlemann abschliessend.

Weitere Informationen:
Deutsche Gesellschaft fuer Schmerztherapie e.V.
http://www.schmerz-therapie-deutschland.de/

Quelle: Mitteilung vom 22.03.2010
Aktion Lebensrecht fuer Alle (ALfA) e.V.
Geschaeftsstelle Augsburg:
Ottmarsgaesschen 8
D-86152 Augsburg
Telefon: 08 21 / 51 20 31
Telefax: 08 21 - 15 64 07
E-Mail: bgs@alfa-ev.de

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Schmerzexperten raten zu mehr Schmerzzentren

Beitrag von Presse » 09.09.2011, 07:04

Teurer Schmerz
Schmerzexperten raten zu mehr Schmerzzentren, um die Folgekosten zu senken


Baierbrunn (ots) - Etwa neun Millionen Deutsche kämpfen regelmäßig mit Schmerzen. Der volkswirtschaftliche Schaden durch Arbeitsausfälle ist riesig. Der Schmerzexperte Dr. Gerhard Müller-Schwefe, Göppingen, verlangt als ein Gegenmittel die Versechsfachung der Schmerzzentren von bisher rund 500 auf 3000. "Die multimodale Therapie ist zwar teuer, verhindert aber, dass die Patienten arbeitsunfähig werden und spart so immense Kosten", sagt Müller-Schwefe, der auch Präsident der Deutschen Gesellschaft für Schmerztherapie ist, in der "Apotheken Umschau". Chronische Schmerzen verursachen jährlich Ausgaben in Höhe von 38 Milliarden Euro, davon allein 28 Milliarden durch Arbeitsunfähigkeit und Frühberentung.

Viele Informationen zum Schmerz finden Sie auf www.apotheken-umschau.de/Schmerz

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Das Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau" 9/2011 A liegt in den meisten Apotheken aus und wird ohne Zuzahlung zur Gesundheitsberatung an Kunden abgegeben.

Quelle: Pressemitteilung vom 09.09.2011
Pressekontakt: Ruth Pirhalla
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Fax 089 / 744 33 459
E-Mail: pirhalla@wortundbildverlag.de
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Schmerztherapie notleidend

Beitrag von Gaby Modig » 12.09.2011, 17:47

Seit Jahren wird die Schmerztherapie als notleidend beschrieben. Leider hat sich nicht viel weiter entwickelt. Man darf sich glücklich schätzen, wenn man einen Hausarzt hat, der engagiert für das Patientenwohl eintritt und auch die Schmerztherapie in seinem Angebot parat hat.
Aber wann kommen die Aktivitäten in Gang, die Schmerztherapie breit und zuverlässig für alle anzubieten ?

Gaby
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Chronische Schmerzen - Viele Patienten bleiben unbehandelt

Beitrag von Presse » 20.09.2011, 06:01

Chronische Schmerzen in Deutschland: Viele Patienten bleiben unbehandelt
Repräsentative Umfrage unter Schmerzpatienten bestätigt Versorgungsdefizite


Hamburg (ots) - Rund 40 Prozent aller Patienten mit Chronischen Schmerzen in Deutschland sind nicht in ärztlicher Behandlung. Und nur die wenigsten werden von ausgebildeten Schmerztherapeuten therapiert. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen repräsentativen forsa-Umfrage unter 1.822 Schmerzpatienten im Auftrag der Initiative "Wege aus dem Schmerz".

Chronischer Schmerz wird in der Öffentlichkeit häufig nicht als eigenständiges Krankheitsbild wahrgenommen. Dabei ist Schmerz eine komplexe Erkrankung, die von Anfang an gezielt behandelt werden muss. Von rund zwölf Millionen Deutschen, die unter Chronischen Schmerzen leiden, werden allerdings viele überhaupt nicht therapiert - rund 40 Prozent insgesamt. Frauen befinden sich etwas häufiger in Behandlung (68 Prozent) als Männer (56 Prozent) und ältere Betroffene (78 Prozent) häufiger als junge (38 Prozent).

Unterversorgt und nicht angemessen therapiert

Mehr als zwei Drittel aller Patienten (68 Prozent), die in Behandlung sind, gehen zu ihrem Hausarzt. Danach befragt, ob ihr behandelnder Arzt die Zusatzbezeichnung "Schmerztherapeut" trägt, antworteten 71 Prozent mit "Nein". Die Ergebnisse bestätigen die wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Versorgungssituation hierzulande: Ein Großteil der Patienten ist unter- beziehungsweise fehlversorgt. Teilweise werden sie jahrelang falsch behandelt, weil die Fachkenntnis für das komplexe Krankheitsbild Chronischer Schmerz fehlt. So sind sich 48 Prozent der Allgemeinmediziner nicht sicher, was zu tun ist, wenn ein Patient trotz Behandlung längere Zeit über Schmerzen klagt. "Ärzte brauchen eine bessere Ausbildung und einen vereinfachten Zugang zu Fortbildungsangeboten, um das vielschichtige Krankheitsbild Chronischer Schmerz therapieren zu können. Dafür muss Schmerztherapie als Pflichtbestandteil des Medizinstudiums und als eigenes Fachgebiet definiert werden", sagt Professor Dr. Rolf-Detlef Treede, ehemaliger Präsident der Deutschen Gesellschaft zum Studium des Schmerzes (DGSS) und Professor für Neurophysiologie am Centrum für Biomedizin und Medizintechnik Mannheim.

Schmerzexperten empfehlen eine sogenannte multimodale Therapie zur effektiven Behandlung. Sie besteht aus den vier Säulen medizinische Therapie, medikamentöse Behandlung, Physiotherapie und Psychotherapie. Aber in der Praxis werden die Patienten nur selten multimodal behandelt, beispielsweise besuchen lediglich sechs Prozent der Betroffenen regelmäßig einen Psychiater oder Psychotherapeuten.

Lange Wege zum Arzt und zu wenig Anlaufstellen

Weiterhin zeigt die Umfrage, dass die Anzahl an Schmerztherapeuten nicht ausreicht, um eine flächendeckend angemessene Behandlung zu gewährleisten. Häufig müssen die Patienten sehr lange auf den ersten Termin bei einem Spezialisten warten - 35 Prozent warteten zwischen einem und sechs Monaten. Hinzu kommen lange Anfahrtswege, besonders in den ländlichen Gebieten Ostdeutschlands. Beinahe jeder dritte Patient (29 Prozent) aus Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen fährt eine halbe bis zu über einer Stunde zu seinem behandelnden Arzt. Derzeit stehen den Schmerzpatienten in Deutschland nur etwa 500 bis 600 schmerztherapeutische Einrichtungen zur Verfügung. Experten der Fachgesellschaften schätzen den Bedarf hingegen auf rund 3.000 Einrichtungen. "Erschwerend kommt hinzu, dass die Anzahl der Schmerztherapeuten sogar rückläufig ist, da die notwendigen Strukturen und Prozesse für eine individuelle, multimodale Therapie in unserem Gesundheitssystem derzeit weder gegeben sind noch vergütet werden", sagt Dr. Gerhard Müller-Schwefe, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Schmerztherapie (DGS).

Zu wenig Verständnis aus dem nahen Umfeld

Neben der schlechten Versorgungssituation kommen für die Patienten aber auch Probleme am Arbeitsplatz und im privaten Umfeld hinzu: So beklagen 41 Prozent aller fest angestellten Patienten mit Chronischen Schmerzen, dass ihr Arbeitgeber kein oder nur wenig Verständnis für ihre Erkrankung hat. Und 26 Prozent fühlen sich bei der Therapie und der Suche nach Behandlungsmöglichkeiten ihrer Erkrankung von Familie und Freunden allein gelassen.

Weitere Informationen zur Initiative und regionale Zahlen zur forsa-Umfrage finden Sie unter: http://www.wegeausdemschmerz.de .

Über die Initiative "Wege aus dem Schmerz"
"Wege aus dem Schmerz" ist eine Initiative der Deutschen Schmerzliga (DSL), der Deutschen Gesellschaft für Schmerztherapie (DGS) und der Deutschen Gesellschaft zum Studium des Schmerzes (DGSS). Ziel ist es, ein stärkeres Bewusstsein für Chronischen Schmerz als eigenständiges Krankheitsbild in Deutschland zu etablieren. Pfizer unterstützt die Initiative.

Quelle: Pressemitteilung vom 19.09.2011
Pressekontakt: Nicola Aschendorf, fischerAppelt, relations
Waterloohain 5, 22769 Hamburg
Telefon: +49 (0)40 - 899 699 -259
E-Mail: nia@fischerappelt.de

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Palliativversorgung in Deutschland weiter ausbauen

Beitrag von WernerSchell » 05.05.2012, 06:45

Übernahme aus:
Palliativversorgung in Deutschland weiter ausbauen
viewtopic.php?t=17301

Palliativversorgung in Deutschland weiter ausbauen
Neue Projektphase zur Umsetzung der Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland

„Wir brauchen in Deutschland dringend mehr Palliativstationen und Hospize für die Versorgung sterbenskranker Menschen. In den vergangenen Jahren hat es in diesem Bereich zwar große Fortschritte gegeben, doch noch immer werden viele der schwerstkranken und sterbenden Menschen von den Angeboten nicht erreicht.“ Das sagte Bundesärztekammer-Präsident Dr. Frank Ulrich Montgomery am Donnerstag bei dem Treffen der Steuerungsgruppe der Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland in Berlin. Die Palliativmedizin könne dazu beitragen, das Vertrauen der Menschen in eine fürsorgliche Medizin am Lebensende zu stärken, so der BÄK-Präsident.

Der Steuerungsgruppe obliegt die grundsätzliche Ausrichtung des 2008 angestoßenen Charta-Prozesses. Unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin, des Deutschen Hospiz- und Palliativverbandes und der Bundesärztekammer haben mehr als 50 Verbände, Ministerien sowie die beiden großen Kirchen die Charta erarbeitet und konsentiert. Sie thematisiert die Rechte, Bedürfnisse und Wünsche von Schwerstkranken und Sterbenden. In fünf Leitsätzen plädierten die Verbände und Organisationen für eine Verbesserung der juristischen, medizinischen und ethischen Rahmenbedingungen. Versorgungsstrukturen müssten stärker miteinander vernetzt, Aus-, Weiter- und Fortbildung ausgebaut und Forschungsvorhaben gefördert werden.

Im Nachfolgeprojet „Charta II“, das bis Ende 2013 läuft, steht nun die Umsetzung der in der Charta formulierten Ziele im Mittelpunkt. „Wir möchten die Planung und Umsetzung konkreter Projekte durch Organisationen und Einrichtungen, die am Runden Tisch beteiligt waren, transparent machen sowie Möglichkeiten für weitere Initiativen ausloten“, sagte der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin, Prof. Dr. Friedemann Nauck. „Ein weiteres Ziel ist die Initiierung einer nationalen Strategie zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland“, berichtete Dr. Birgit Weihrauch, Vorstandsvorsitzende des Deutscher Hospiz- und PalliativVerbands. Dazu würden Gespräche mit der Politik und verschiedenen gesellschaftlichen und gesundheitspolitischen Gruppen geführt.

Die drei Trägerorganisationen haben sich bis Dezember 2013 zum Ziel gesetzt, 5000 Unterstützer zu finden und rufen alle Interessierten auf, sich an diesem Prozess zu beteiligen.

Die Finanzierung des Projektes Charta II erfolgt über die Robert Bosch Stiftung, das Bundesfamilienministerium und die drei Trägerorganisationen.

Weitere Informationen unter http://www.charta-zur-betreuung-sterbender.de

Quelle: Gemeinsame Pressemitteilung vom 04.05.2012
http://www.bundesaerztekammer.de/page.a ... 0263.10266

Siehe auch die Testeinstellungen unter
Palliativstationen - Erhalt und weiterer Ausbau gefordert
viewtopic.php?t=17281
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Schmerz gilt heute nicht mehr als Schicksal

Beitrag von Presse » 27.10.2012, 07:07

Deutsches Ärzteblatt, 26.10.2012
„Schmerz gilt heute nicht mehr als Schicksal“
Berlin – Patienten mit chronischen Schmerzen warten im Durchschnitt bis zu vier Jahre, bis sie eine qualifizierte schmerztherapeutische Behandlung erhalten.
Experten diagnostizieren in Deutschland eine klare Unterversorgung von Schmerzpatienten. Im Gespräch mit dem Deutschen Ärzteblatt erläutert der neue
Geschäftsführer der Deutschen Schmerzgesellschaft (früher DGSS), Thomas Isenberg, wie man die Versorgung der Schmerzpatienten verbessern und welche
Rolle die Deutsche Schmerzgesellschaft dabei spielen könnte.
... weiter lesen unter ... http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/52179

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Schmerzmediziner kritisieren Fehl- und Unterversorgung

Beitrag von WernerSchell » 14.09.2014, 06:59

Das Deutsche Ärzteblatt informiert:

Schmerzmediziner kritisieren Fehl- und Unterversorgung
Die Deutschen Schmerzgesellschaft hat eine bessere Versorgung von Schmerzpatienten gefordert. Statt vieler unkoordinierte Einzelschritte sei es an der Zeit, dass alle Akteure ihre Kräfte bündeln, um die große Fehl- und Unterversorgung ... »
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/6 ... versorgung

Schmerztherapeuten fordern Ende der Honorarunsicherheiten
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/5 ... cherheiten
Schmerzmedizinische Versorgung stärken
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/5 ... g-staerken
Martina Wenker über die schmerzmedizinische Versorgung in Deutschland
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/5 ... t-erreicht
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Hausärzte und Schmerzmediziner – gemeinsam gegen die Schmerz

Beitrag von WernerSchell » 24.03.2017, 07:33

Deutscher Schmerz- und Palliativtag: Hausärzte und Schmerzmediziner – gemeinsam gegen die Schmerz

Frankfurt, 23. März 2017. „Wir Schmerzmediziner wollen gemeinsam mit den Hausärzten gegen die Chronifizierung von Schmerzen arbeiten“, sagte Dr. Johannes Horlemann, Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin (DGS) beim Pre-Congress des Deutschen Schmerz- und Palliativtages. Unter dem Motto „Hausärzte und Schmerzmediziner – gemeinsam gegen die Schmerzchronifizierung“ fand dort erstmalig eine gemeinsame Fortbildungsveranstaltung der DGS und des Deutschen Hausärzteverbands statt. „Wir wollen Schnittstellen zwischen Hausarzt und Schmerzmediziner aufzeigen, gemeinsam mögliche Lösungen finden und die Zusammenarbeit optimieren“, so Horlemann weiter.

Rund die Hälfte aller Schmerzpatienten leiden unter Rückenschmerzen. Das zeigen z. B. erste Auswertungen aus dem DGS-PraxisRegister Schmerz, dem weltweit größten Schmerzregister. Damit sind Rückenschmerzen eine Volkskrankheit, mit der täglich sowohl Hausärzte als auch Schmerzmediziner konfrontiert werden. Laut Empfehlungen der Nationalen Versorgungsleitlinie Kreuzschmerz können bis zu 90 Prozent der symptomatischen Bandscheibenvorfälle durch eine konservative Therapie beherrscht werden. Dennoch werden jährlich rund 100.000 dieser Patienten in Deutschland operiert. Ein Beispiel, das den Optimierungsbedarf in der Therapie von Rückenschmerzen demonstriert.

Ähnlich sieht es bei Kopfschmerzen aus, unter denen bis zu 20 Prozent der Patienten leiden, die in eine Hausarztpraxis kommen. Ähnlich wie Patienten mit Rückenschmerzen, sind Patienten mit Kopfschmerzen stark in ihrem Alltag beeinträchtigt.

Ein enger Austausch zwischen Schmerzmedizinern und Hausärzten soll nun dazu beitragen, Schmerzen erfolgreicher zu behandeln. Dazu wird es auch zukünftig gemeinsame Fortbildungen geben. Die beteiligten Fachgesellschaften, Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin und der Deutsche Hausärzteverband, rufen zudem dazu auf, sich auch vor Ort interdisziplinär zu vernetzen und sich z. B. zu konkreten Patientenfällen auszutauschen.

Weitere Informationen unter http://www.schmerz-und-palliativtag.de

Geschäftsstelle
Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin e.V.
Lennéstraße 9 · 10785 Berlin
Tel. 030-8562188-0 · Fax 030-22185342
info@dgschmerzmedizin.de
http://www.dgschmerzmedizin.de

Quelle: Pressemitteilung vom 23.03.2017
Pressekontakt
Selinka/Schmitz Public Relations GmbH
Nicole Zeuner
Weinsbergstr. 118a · 50823 Köln
Tel. 0221-94999-80 · Fax 0221-94999-79
nicole.zeuner@selinka-schmitz-pr.de

Weitere Informationen:
http://www.schmerz-und-palliativtag.de
Anhang
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