Missbrauch von Schutzbefohlenen auch im Pflegebereich?

Rechtsbeziehung Patient – Therapeut / Krankenhaus / Pflegeeinrichtung, Patientenselbstbestimmung, Heilkunde (z.B. Sterbehilfe usw.), Patienten-Datenschutz (Schweigepflicht), Krankendokumentation, Haftung (z.B. bei Pflichtwidrigkeiten), Betreuungs- und Unterbringungsrecht

Moderator: WernerSchell

G. Fröhlich- Rockmann
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Beitrag von G. Fröhlich- Rockmann » 18.03.2010, 10:09

klärt mich bitte jemand mal auf, was konkret das Thema dieser Diskussion hier sein soll/ist oder holen wir zum pauschalen Rundumschlag aus???

MfG GFR
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Elke
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Beitrag von Elke » 18.03.2010, 20:54

Sehr geehrter Herr Rockmann,
können sie nicht einfach mal die Klappe halten, was meinen Sie wie sich sexuell missbrauchte Menschen fühlen beim Lesen Ihrer Beiträge zu diesem Thema?
Ehemann Hirnblutung 1995, Hemiplegie rechts, schwere Globalaphasie, Epilepsie, Pflegestufe 3. Pflege Zuhause

G. Fröhlich- Rockmann
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Beitrag von G. Fröhlich- Rockmann » 18.03.2010, 21:22

Elke hat geschrieben:Sehr geehrter Herr Rockmann,
können sie nicht einfach mal die Klappe halten, was meinen Sie wie sich sexuell missbrauchte Menschen fühlen beim Lesen Ihrer Beiträge zu diesem Thema?
Sehr geehrte Elke,

wenn schon, dann bitte Herr Fröhlich-Rockmann und ich weiß wie sich missbrauchte Menschen fühlen, wenn man mit ihrem Schicksal Presse machen will ohne sich dabei tatsächlich um die Betroffenen ernsthaft zu bemühen!

Gerd Fröhlich-Rockmann
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ekjj
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Beitrag von ekjj » 19.03.2010, 19:28

„Missbrauch von Schutzbefohlenen auch im Pflegebereich? „
(...)
„Nachdem nun die Mißbrauchsfälle ein ungeahntes Ausmaß annehmen, sei es sexueller oder körperlicher Art, drängt es sich ja geradezu auf, die Frage nach körperlichen Mißhandlungen und sexuellem Mißbrauch auch gerade in der stationären und insbesondere im ambulanten Pflegebereich zu problematisieren. Ich würde es sehr befürworten und unterstützen,so eine Diskussion auf den Weg zu bringen. Ich würde mich freuen, eine Reaktion von Ihnen zu bekommen.“


O.g. noch einmal die von der Foren-Administration eingangs angestoßeneThematik, die zugegebenermaßen nicht ausführlich spezifiziert ist, wenn von „Mißbrauchsfällen in ungeahntem Ausmaß“ gesprochen wird. Angesichts der derzeitigen Medienberichte hinsichtlich des Mißbrauchs ehemaliger „Heimkinder“ ist allerdings wohl davon auszugehen, daß eben diese gemeint sind. Die Fragestellung (Vergleich zu stationärer und ambulanter Pflege) ist nicht nur begrüßenswert, sondern überfällig, zumal es sich hierbei teilweise um die selben Einrichtungsträger handelt. Das Thema Pflegemißstände, das seit Jahren mit teilweise viel Einsatz und vglw. wenig Erfolg bearbeitet wird, ist zu ernst, um es durch Beiträge zerreden zu lassen, die sehr offensichtlich andere Diskussionsbeiträge verhindern. Die Motivation, dieses Forum zu nutzen um zielführend zu diskutieren, bemißt sich auch an den Erwiderungen. Um auf die sachliche Ebene zurück zu kommen:
Die Fragestellung strafrechtlicher Relevanz ( § 225 StGB Mißhandlung von Schutzbefohlenen) auch in der Pflege verdient es, ernst genommen zu werden, will man nicht zweierlei Maß anlegen hinsichtlich der Bürger- und Menschenrechte im Alter und im Falle von Behinderung.
These zur Diskussion: Das Thema ist alles andere als neu und würde bei entsprechender Würdigung sicher ähnliche Ausmaße, allerdings nicht „ungeahnt“, sondern seit langem bekannt, annehmen.

Es wird darum gebeten, von „Fröhlichen“ Antworten abzusehen.

G. Fröhlich- Rockmann
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Beitrag von G. Fröhlich- Rockmann » 20.03.2010, 13:19

Es macht aus meiner Sicht wenig Sinn eine Diskussion entfachen zu wollen bei denen eingangs Betroffene und Angehörige von Betroffenen aufegfordert werden die Klappe zu halten, was jedoch durchaus das Desinteresse an tatsächlicher Diskussion und selten so konkret formuliert zum Ausdruck bringt.

Was den § 225 StGB betrifft so ist nach wie vor die wirkungsvollste Maßnahme eine Strafanzeige zu erstatten und nicht erst abzuwarten bis eine zensierte Diskussion geführt ist.
Es ist der Mensch und nicht die Krankheit

WernerSchell
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Missbrauch von Schutzbefohlenen auch im Pflegebereich?

Beitrag von WernerSchell » 20.03.2010, 14:01

Sehr geehrte Damen und Herren,

der Anstoß zur Diskussion zum Thema
Missbrauch von Schutzbefohlenen auch im Pflegebereich?
erfolgte am 13.03.2010 lediglich als eine Art Serviceleistung.
Hier sind keine Sachverhalte bekannt (geworden), die eine Beteiligung an der Diskussion rechtfertigen könnten.

Mit freundlichen Grüßen
Werner Schell
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WernerSchell
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als Kind missbraucht - große Angst bleibt

Beitrag von WernerSchell » 20.03.2010, 15:00

Uns wurde soeben folgender Text übermittelt mit der Bitte, ihn ggf. anonym ins Forum zu übernehmen:

Meine gesamte Kindheit wurde ich vom eigenen Vater sexuell missbraucht und der Gedanke, so etwas könnte sich wiederholen
wenn ich alt und pflegebedürftig bin, macht mir große Angst.
Trotzdem denke ich, vor diesem Thema darf keiner die Augen verschließen.


Wir kennen die Person, die geschrieben hat und respektieren den Wunsch nach Anonymisierung.

Werner Schell
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ekjj
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Re: Missbrauch von Schutzbefohlenen auch im Pflegebereich?

Beitrag von ekjj » 20.03.2010, 20:14

WernerSchell hat geschrieben:Sehr geehrte Damen und Herren,
der Anstoß zur Diskussion zum Thema
Missbrauch von Schutzbefohlenen auch im Pflegebereich?
erfolgte am 13.03.2010 lediglich als eine Art Serviceleistung.
Hier sind keine Sachverhalte bekannt (geworden), die eine Beteiligung an der Diskussion rechtfertigen könnten.
Mit freundlichen Grüßen
Werner Schell
Möglicherweise handelt es sich hier um das falsche Forum, die offensichtlichen Parallelen zwischen den derzeitigen Medienberichten über Mißhandlungen von jugendlichen Heimbewohnern und den seit Jahren angeprangerten Pflegemißständen zu diskutieren. Daher ein letzter Beitrag:

"Die alltäglichen Menschrechtsverletzungen, wie Unterernährung, ungerechtfertigte Fixierung, medikamentöse Ruhigstellung als pflegeerleichternde Maßnahmen, etc. können auch deshalb in großem Stil fast selbstverständlich praktiziert werden, weil Derartiges viel zu selten angeklagt wird, schon gar nicht von Pflegekräften. Schließlich müssten sich die Pflegenden damit ein stückweit selbst anklagen; denn sie sind es, die das Essen in Ruhe reichen oder aus Zeitmangel nur hinstellen; sie sind es, die den Arzt bedrängen, er möge doch ein Mittel geben, damit die Bewohner ruhig sitzen oder liegen bleiben. Weil solch eine Praxis in vielen Einrichtungen üblich ist, hat sich hier eine Art Gewohnheitsrecht etabliert, auch dahingehend, dass viele der alltäglichen
Menschenrechtsverletzungen im Umgang mit Heimbewohnern, kein Unrechtsbewusstsein bei denen auslösen, die dieses täglich begehen.  "
Pflege-Podium Berlin, am 6. Oktober 2006, im Abgeordnetenhaus
http://www.menschenwuerdige-pflege.de/m ... t%20an.pdf

„Kommunikation in Krisenfällen erfolgt für alle Ebenen stets im Sinne einer „One Voice Policy“. Dies bedeutet, dass der Schutz der Einrichtung und des Verbandes Priorität hat und dass Partikularinteressen zugunsten des durch die übergeordnete Ebene vertretenen Ganzen zurücktreten müssen."
„13 Leitsätze zur Krisen PR der Diakonie“

Im Krisenfall richtig kommunizieren
Krisen-PR in der evangelischen Altenhilfe
http://www.diakonie-rwl.de/index.php/mI ... 8245761427

WernerSchell
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Missbrauch von Schutzbefohlenen auch im Pflegebereich?

Beitrag von WernerSchell » 21.03.2010, 09:03

ekjj hat geschrieben: .... Pflege-Podium Berlin, am 6. Oktober 2006, im Abgeordnetenhaus ....
An dieser Veranstaltung war ich mit einem Statement beteiligt. Allerdings sind Impulse von dieser Veranstaltung nicht ausgegangen.
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk kümmert sich aber als Lobby für pflegebedürftige Menschen um konkrete Pflegefehler / Behandlungsfehler und ist im Übrigen pflegepolitisch aktiv, um die Pflege-Rahmbedingungen verbessern zu helfen. In diesem Zusammenhang wird auf den Pflegetreff am 27.04.2010 aufmerksam gemacht:
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... eisten.php
Wer bei den entsprechenden Bemühungen mithelfen will, ist herzlich willkommen. Wir beschreiben nicht nur Mängel, sondern setzen uns aktiv für Korrekturen ein.

Werner Schell
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ekjj
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Re: Missbrauch von Schutzbefohlenen auch im Pflegebereich?

Beitrag von ekjj » 22.03.2010, 01:24

WernerSchell hat geschrieben:
ekjj hat geschrieben: .... Pflege-Podium Berlin, am 6. Oktober 2006, im Abgeordnetenhaus ....
An dieser Veranstaltung war ich mit einem Statement beteiligt. Allerdings sind Impulse von dieser Veranstaltung nicht ausgegangen.
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk kümmert sich aber als Lobby für pflegebedürftige Menschen um konkrete Pflegefehler / Behandlungsfehler und ist im Übrigen pflegepolitisch aktiv, um die Pflege-Rahmbedingungen verbessern zu helfen. In diesem Zusammenhang wird auf den Pflegetreff am 27.04.2010 aufmerksam gemacht:
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... eisten.php
Wer bei den entsprechenden Bemühungen mithelfen will, ist herzlich willkommen. Wir beschreiben nicht nur Mängel, sondern setzen uns aktiv für Korrekturen ein.
Werner Schell
... wofür Ihnen unbestritten Anerkenung gebührt – und womit Sie nicht die Einzigen sind. Gerade deshalb stellt sich die Frage, weshalb trotz aller Bemühungen die Alten- und Behindertenhilfe nach wie vor ein gesellschaftlicher Bereich ist, in dem Angst, Mobbing, Ausbeutung, psychische und körperliche Erkrankung auf seiten der Pflegekräfte und Verwahrlosung, Körperverletzung und Mißhandlung der Bewohner regelmäßig für sogenannte Pflegeskandale sorgt, ein Bereich, in dem „Rechtssicherheit“ höher gewichtet wird als das Gewissen – de facto ein rechtsfreier Raum, wo Arbeitnehmerrechte ebenso mißachtet werden wie die Menschenrechte der Bewohner. Zur Verantwortung gezogen werden, wenn überhaupt, nicht die verantwortlichen, sondern die ausführenden Kräfte. Wer es als Pflegekraft oder Angehöriger wagt, sich stellvertretend für Heimbewohner zu wehren, wird gekündigt oder mit Hausverbot belegt – all das ist seit langem bekannt und spielt sich sowohl bei privaten als auch bei kirchlichen Trägern ab. „Zertifizierung“, „Pflegenoten“, „Heimauszeichnung“ muten an wie mehr oder weniger gelungene Wegweiser durch eine „no-go-area“, und anonyme Möglichkeiten, „kritische Ereignisse“ zu melden, bestätigen die Unverbindlichkeit der unzähligen Gesetze, Richtlinien und Handlungsempfehlungen – oder, um im Vergleich zu bleiben: sollte man in einer der dunklen Ecken angeschossen werden, ist nicht mit dem Sheriff zu rechnen, quasi „Durchgang auf eigene Gefahr“.
Kein Wunder also, daß hier keine Diskussion in Gang kommt, die entsprechenden Ängste wurden bereits in anderen Beiträgen angedeutet. So wird wohl die ebenfalls hart errungene öffentliche Diskussion hinsichtlich der kriminellen Aspekte im Bereich der Jugenhilfe bis zur obersten Verantwortlichkeit geführt werden, während die gleichen Träger im Bereich der Alten- und Behindertenhilfe weiterhin Imagepflege betreiben können, ohne in gleicher Weise zur Rechenschaft gezogen zu werden.
Um niemandem zu Unrecht auf die Füße zu treten: es gibt natürlich auch weiße Schafe. Ob und wie weit diese sich veranlaßt sehen, Stellung zu beziehen, bleibt abzuwarten.

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Probleme benennen und konkrete Reformen einfordern

Beitrag von KPHNeuss » 22.03.2010, 09:07

Hallo ekjj,

ich beobachte die Szene der Pflegekritik seit geraumer Zeit und bin der Meinung, dass nicht alle, die sich angeblich für bessere Pflege einsetzen, den richtigen Weg beschreiten. V.a. ein Pflegekritiker aus München schadet mit seinen Pflege-Show-Statements der Pflege mehr, als er für die Verbesserung der beklagten Zustände bewirken kann. Es werden Ängste geschürt und Stimmung gemacht - und damit werden die vielen alten Menschen alleine gelassen.

Hr. Schell beschreibt seit Jahren die Probleme haargenau und fordert wirkliche Reformen und benennt die Änderungsnotwendigen, begründet sie.

Er findet dabei nur unzureichend Gehör, weil die Problembeschreibungen sachlich und korrekt erfolgen. Unsere Mediengesellschaft verlangt aber nach Skandalberichten - und die werden gerne vorgestellt.

Allerdings tragen solche Skandalisierungen nicht dazu bei, dass irgendjemand ernsthaft darauf anspringt. Skandalisierungen helfen allein den Printmedien beim Absatz ihrer Produkte und den Fernsehanstalten bei der Erhöhung der Einschaltquoten. Das war`s dann.
Pflege in den Medien .... siehe dazu:
viewtopic.php?t=11227&highlight=medien

Wir brauchen mehr Aufmerksamkeit für diejenigen, die sich kompetent mit konkreten Reformvorstellungen zu Wort melden! Dass dies noch nicht ausreichend geschieht, ist unser wirkliches Problem.

MfG
KPH Neuss
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Beitrag von ekjj » 23.03.2010, 01:01

Hallo KPH,

vielen Dank für Ihre Antwort.
Mir ist nicht ganz klar, inwiefern diese mit der eingangs thematisierten Fragestellung zu tun hat. Halten Sie die Berichterstattung und öffentliche Diskussion über mißhandelte Heimkinder für skandalisierend? (Offensichtlich wollten diese eine derartige Öffentlichkeit.) Würden Sie eine ähnliche Medienöffentlichkeit über mißhandelte alte und behinderte Menschen für skandalisierend halten? Worin würde der Unterschied bestehen?

Mit freundlichen Grüßen
ekjj

KPHNeuss
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Pflegekritik - bitte konstruktiv und nicht Ängste schürend

Beitrag von KPHNeuss » 23.03.2010, 07:24

Hallo ekjj,

meine Äußerung vom 22.03.2010 war vielleicht ein wenig missverständlich. Ich habe mich damit eigentlich nur zur Pflegeszene und den seit Jahren laufenden Berichterstattungen äußern wollen, die eigentlich nur mit Rücksicht auf Auflagenhöhe und Zuschauerzahlen erfolgen. Es versteht sich, dass Misshandlungen, wo auch immer, öffentlich gemacht und bestraft gehören.
Davon unabhängig sind vielfältige Klagen über unzureichende Pflegebedingungen, die zum Teil nur Ängste schüren und nichts verändern helfen. Das habe ich kritisieren wollen. Wir müssen eine solche Kritik mit konkreten Änderungsforderungen verbinden und in Richtung Politik agieren. Sonst bleibt alles so wie es ist.

MfG
KPH Neuss
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Beitrag von ekjj » 24.03.2010, 21:09

Hallo KPH,

danke für die Antwort. Ich denke, das Thema des Threads ist eigentlich nicht Pflegekritik, sondern die Fragestellung, inwieweit Mißhandlungen jugendlicher Heimbewohner mit Mißhandlungen alter und behinderter Menschen vergleichbar behandelt werden (können/werden/sollten). Soweit Pflegemängel einer Mißhandlung gleichkommen, gehört dies sicher dazu. Nun hat ja die wochenlange breite öffentliche Diskussion um die vielen mißhandelten Jugendlichen vglw. schnell dazu geführt, daß Maßnahmen ergriffen wurden. (Mißbrauchsbeauftragte). Insofern ist Öffentlichkeit und Mediendruck anscheinend notwendig. Vor allem entspricht dieses den Wünschen der Opfer, endlich gehört zu werden. Ob die Medien daran verdienen, ist m.E. dabei nebensächlich. An der Pflege (ob gut oder schlecht) wird ebenfalls Geld verdient, möglicherweise mehr als am Journalismus. Natürlich ist es wichtig, die Rahmenbedinungen sinnvoll zu verändern, dieses geschieht jedoch nur auf genügenden öffentlichen Druck hin. Würde man nur die Zahlen und Fakten bekannter „Pflegemängel“ übersetzen in „Opferstatistiken“ schutzbefohlener alter und behinderter Menschen, würde ähnlicher politischer Druck entstehen wie nun jüngst. Daß dies nicht geschieht, liegt wohl wirklich daran, daß diese kaum selbst gehört werden. Sämtliche Debatten laufen im Wesentlichen über die Köpfe tausender Betroffener hinweg, die im wahrsten Sinn des Wortes „ruhig gestellt“ sind. Pflegekritik? Schon der Notruf ist nur begrenzt erlaubt.
Es müssen Wege gefunden werden, auch hier der Opferperspektive Gehör zu verschaffen. Will man das? Was sonst wäre unter „Lobby“ zu verstehen?

MfG
ekjj

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Beitrag von Elke » 06.07.2010, 19:02

In der Pflege können verdrängte Traumata hochkommen

Manch eine Frau erinnert sich als Pflegefall plötzlich an ein Leben lang verdrängte Erlebnisse wie eine Vergewaltigung


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