Wartezeiten bei Arztbesuchen

Rechtsbeziehung Patient – Therapeut / Krankenhaus / Pflegeeinrichtung, Patientenselbstbestimmung, Heilkunde (z.B. Sterbehilfe usw.), Patienten-Datenschutz (Schweigepflicht), Krankendokumentation, Haftung (z.B. bei Pflichtwidrigkeiten), Betreuungs- und Unterbringungsrecht

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Rauel Kombüchen
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Wartezeiten bei Arztbesuchen

Beitrag von Rauel Kombüchen » 05.01.2014, 11:54

Das gesamte Lamentieren über lange Wartzeiten löst die Ursachen nicht auf.
Tatsache ist, dass die GKV mit ihren Regelungen der ärztlichen Vergütung
nicht attraktiv genug ist, um Kassenpatienten auch in weniger dringlichen
Fällen gleich zu behandeln. Privatpatienten, und das ist Fakt, finanzieren
zu einem Großteil die ärztliche Versorgung. Damit wird für jeden nachvollziehbar,
dass die Ärzte, die ökonomisch aufgestellt sein müssen, bestimmte
Grundentscheidungen zu treffen haben. Privatpatienten genießen zwangsläufig
wegen der günstigen Honorarabrechnung Vorteile. Allerdings ist mir kein Fall
bekannt geworden, dass ein Kassenpatient, der dringlich behandelt werden musste,
zu lange hat warten müssen. Engagierte Ärzte kümmern sich schon ausreichend
um ihre Patienten.
Im Übrigen haben wir bekanntlich genügend Ärzte, die alle Patienten ausreichend
versorgen können. Diese Ärzte sind nur falsch verteilt. Und dies entsprechend zu
verändern ist Aufgabe des Gesetzgebers bzw. der Kassenärztlichen Vereinigungen.
Rauel
Pflegeversicherung - Pflegebegriff erneuern und Finanzierung nachhaltig sichern! BürgerInnen müssen mehr Informationen erhalten - z.B. wg. Individualvorsorge!

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Wartezeiten: Politische Lösung wäre nur die Ultima Ratio

Beitrag von Presse » 07.01.2014, 07:23

Leitartikel über zu lange Wartezeiten: Eine politische Lösung wäre nur die Ultima Ratio
Zu lange Wartezeiten auf einen Facharzt-Termin sind auf der politischen Agenda angekommen. Besser wäre eine Lösung auf Selbstverwaltungsebene.
Doch die verantwortlichen KVen sind stumm wie ein Fisch. mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=852 ... tik&n=3204

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Wartezeiten beim Arzt: Dauerpatienten sind wie Goldesel

Beitrag von Presse » 11.01.2014, 07:56

Wartezeiten beim Arzt: Dauerpatienten sind wie Goldesel
Die große Koalition will die Wartezeiten bei Fachärzten reduzieren. Damit das klappt,
müsste sie erst einmal finanzielle Fehlanreize im Gesundheitswesen ausmerzen.
Quelle: Die Zeit
http://www.zeit.de/wirtschaft/2014-01/f ... onsvertrag

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Wartezeiten - Gröhe legt nach

Beitrag von Presse » 13.01.2014, 07:38

Ärzte Zeitung, 13.01.2014
Wartezeiten - Gröhe legt nach
BERLIN/MÜNCHEN. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) hat noch einmal seine Bestrebungen bekräftigt,
Kassenpatienten rascher zu einem Termin beim Facharzt verhelfen zu wollen.
"Monatelange Wartezeiten sind nicht akzeptabel", sagte er dem Nachrichtenmagazin "Focus".
Auch gesetzlich versicherte Patienten müssten "zeitnah einen Facharzttermin bekommen". Gröhe kündigte an:
"Wir verbessern die Versorgung und den Service für gesetzlich Versicherte."
... (mehr) ... http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=853 ... ung&n=3218

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Wartezeiten-Debatte

Beitrag von Presse » 13.01.2014, 12:00

Pressemitteilung vom 13.01.2014
NAV-Virchow-Bund, Verband der niedergelassenen Ärzte Deutschlands e.V.

Wartezeiten-Debatte: Folge von jahrzehntelanger Tatenlosigkeit der Politik

Berlin, 13. Januar 2014 – „Mit den vermeintlich langen Wartezeiten auf Facharzttermine besteht ein Problem, dass die Politik selbst verursacht, die letzten Jahrzehnte konsequent ignoriert und der Selbstverwaltung zugeschoben hat“, so der Bundesvorsitzende des NAV-Virchow-Bundes, Dr. Dirk Heinrich. Die Gründe für das Problem lägen jedoch an anderer Stelle: „Mit durchschnittlich 18 Arztbesuchen pro Kassenpatient im Jahr sind die Deutschen Weltmeister bei der Inanspruchnahme von Praxisärzten. Zugleich besteht seit Jahrzehnten eine strikte Budgetierung im Kassenarztbereich. Diese Inanspruchnahme bei begrenzten Mitteln führt zwangsläufig zu Wartezeiten, verstärkt durch den in vielen Fachdisziplinen und Regionen bereits heute schon existenten Ärztemangel.“

Heinrich: „Um dies aufzulösen, muss die Politik entweder die Budgetierung aufheben oder eine striktere Patientensteuerung zulassen. Letzteres bedeutet aber eine Einschränkung der freien Arztwahl. Dies ist eine politische Entscheidung, die jedoch Ehrlichkeit gegenüber den Wählern erfordert. Davor drücken sich die verantwortlichen Politiker aber konsequent. Angesichts der überwältigenden Mehrheit der Großen Koalition in Bundestag und Bundesrat wäre jetzt die Gelegenheit, diese Angelegenheit anzugehen.“ Die Thematik der Wartezeiten ließe sich hingegen nicht lösen, indem die Budgetierung festgeschrieben werde und den Ärzten – wie jetzt von der Politik geplant – weitere bürokratische Fesseln mit Terminfristen angelegt werden.

Wartezeiten: Thema für Versorgungsforschung

Bestehende Wartezeiten bei fachärztlichen Überweisungen müssten hingegen differenzierter betrachtet werden, so Dr. Heinrich weiter. Es bestehe ein Unterschied, ob beispielsweise ein Termin für die orthopädische Abklärung eines akuten Falles oder eine routinemäßige Kontrolluntersuchung beim Augenarzt erforderlich sei. „Diese Gesamtsituation von Wartezeiten in Deutschland genau zu analysieren, wäre eine vordringliche Aufgabe für die Versorgungsforschung. Dann wird sich nämlich herausstellen, dass durch Wartezeiten kein Patient in Deutschland zu Schaden kommt und hierzulande keine überlangen Wartezeiten auf Facharzttermine existieren“, betont der Bundesvorsitzende. Im Gegenteil: Eine Untersuchung zu Wartezeiten in den Ländern der OECD hat ergeben, dass in Deutschland nach der Schweiz die niedrigsten Wartezeiten beim Zugang zur ambulanten fachärztlichen Versorgung bestehen. In allen anderen vergleichbaren Industrienationen warten Patienten weitaus länger auf einen Facharzttermin als hierzulande. Dies sei unter anderem auch ein Ergebnis des wettbewerblichen Systems zwischen gesetzlicher und privater Krankenversicherung in Deutschland, ergänzt Dr. Heinrich.

Der NAV-Virchow-Bund ist der einzige freie ärztliche Verband, der ausschließlich die Interessen aller niederlassungswilligen, niedergelassenen und ambulant tätigen Ärztinnen und Ärzte aller Fachgebiete vertritt.

NAV-Virchow-Bund
Verband der niedergelassenen Ärzte Deutschlands e.V.
Leiter der Pressestelle: Klaus Greppmeir
Pressereferenten: Julia Bathelt, Thomas Hahn
Chausseestraße 119b
10115 Berlin
Fon 030288774124
Fax 030288774154
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Kürzere Wartezeiten: Mit A- und B-Überweisungen

Beitrag von Presse » 14.01.2014, 07:30

Kürzere Wartezeiten: Mit A- und B-Überweisungen schneller zum Facharzt
In die Diskussion über zu lange Wartezeiten beim Facharzt hat sich die KV Mecklenburg-Vorpommern eingeschaltet.
Sie verweist auf ihr eigenes Modell, das mit Erfolg Patienten schneller zum Facharzt bringt - mittels A- und B-Überweisungen.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=853 ... ung&n=3221

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Wartezeiten: Gröhe und Ärzte mit unterschiedlichen Lösungen

Beitrag von Presse » 20.01.2014, 07:15

Wartezeiten: Gröhe und Ärzte mit unterschiedlichen Lösungen
Politik und Ärzteschaft wollen gemeinsam das Problem ausufernder Wartezeiten angehen.
Doch beim Neujahrsempfang der Ärzteschaft wurde deutlich: Die Rezepte sind teils ganz unterschiedlich.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=853 ... tik&n=3212

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Hausärzte - Top-Priorität

Beitrag von Presse » 14.02.2014, 08:01

Patientenbeauftragter: Laumann macht Hausärzte zur Top-Priorität
Mehr Nähe zum Patienten durch Hausärzte: Der neue Patientenbeauftragte der Bundesregierung rückt die "Hausärztefrage" in den Mittelpunkt seiner politischen Arbeit
- und warnt vor der Debatte "Dumm wie ein Hausarzt". mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=855 ... ung&n=3288

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Kassen-Patienten länger in der Warteschleife

Beitrag von Presse » 01.04.2014, 06:25

Umfrage: Kassen-Patienten länger in der Warteschleife
Eine neue Studie gießt Öl ins Feuer der Wartezeiten-Diskussion: Wie eine repräsentative Umfrage zeigt,
müssen GKV-Versicherte meist länger auf einen Arzttermin warten, als dies Privatpatienten tun.
Die Koalition will das nicht hinnehmen und zügig per Gesetz eingreifen.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=858 ... ung&n=3384

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Dringende Fälle: Von wegen lange Wartezeiten

Beitrag von Presse » 23.04.2014, 06:22

Dringende Fälle: Von wegen lange Wartezeiten
Wartezeiten auf einen Facharzttermin lassen sich nicht wegdiskutieren - und werden auch von Ärzten nicht bestritten.
Aber im Notfall geht es für die Patienten dann doch ganz schnell, wie eine exklusive Umfrage zeigt.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=859 ... ung&n=3426

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Ungleichbehandlung bei Terminvergabe nicht akzeptabel

Beitrag von Presse » 30.07.2014, 09:24

Ungleichbehandlung bei Terminvergabe nicht akzeptabel

Berlin - „Die Bevorzugung von Privatpatienten bei der Terminvergabe in Arztpraxen muss ein Ende haben“, so der Vorstandsvorsitzende der BARMER GEK, Dr. Christoph Straub, anlässlich der heute von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung vorgestellten Umfrage zur Patientenzufriedenheit. Der BARMER GEK Chef forderte die Ärzteschaft auf, das Problem der Benachteiligung von Kassenpatienten bei den Wartezeiten nicht klein zu reden. Straub: „Wir haben hier ein Problem und die Ärztefunktionäre müssen es lösen.“ Ihre Skepsis gegenüber dem Vorhaben der Bundesregierung einer verpflichtenden Terminvergabe innerhalb von vier Wochen sollten die Ärztevertreter deswegen aufgeben.

Straub: „Es ist Zeit für ein professionelles Terminmanagement in den deutschen Arztpraxen, mit dem die Benachteiligung von gesetzlich Versicherten endlich beseitigt werden kann.“ Probleme bei der Terminfindung habe die BARMER GEK zum Anlass genommen, bereits vor Jahren einen eigenen Terminservice für ihre Versicherte einzurichten. „70 Prozent der Hilfe suchenden Patienten erhalten mit unserem Wartezeitenmanagement innerhalb von drei Wochen einen Termin bei einem Facharzt“, so Straub. Allein im Jahr 2013 hätten rund 7.000 Versicherte der BARMER GEK diesen Service genutzt.

Diese Zahl belege jedoch gleichzeitig, dass es für Patientinnen und Patienten nach wie vor ein Problem darstelle, zeitnah einen Facharzttermin zu erhalten. „Die Absicht der Bundesregierung, die Wartezeiten der Patienten auf einen Facharzttermin zu verringern, begrüßen wir daher ausdrücklich“, so Straub und schiebt eine weitere Forderung in Richtung Kassenarztfunktionäre nach. „Die mitunter überlangen Wartezeiten auf eine Psychotherapie sind ebenfalls nicht akzeptabel.“ Auch dieser Bereich benötige eine ebenso konkrete wie verpflichtende Terminvergabe.

Quelle: Pressemitteilung vom 30.07.2014
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Sunna Gieseke, Telefon: 0800 33 20 60 44-30 20
E-Mail: presse@barmer-gek.de

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Terminvergabe: Patienten kommen mit Wartezeiten klar

Beitrag von Presse » 31.07.2014, 06:28

Terminvergabe: Patienten kommen mit Wartezeiten klar
Über 90 Prozent der Menschen waren beim letzten Praxisbesuch mit ihrem Arzt zufrieden.
Eine Umfrage der KBV liefert neues Futter für die Wartezeitendebatte.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=866 ... tik&n=3631

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Terminservice-Stellen: Gröhe bleibt unerbittlich

Beitrag von Presse » 10.09.2014, 06:26

Terminservice-Stellen: Gröhe bleibt unerbittlich
Gesundheitsminister Gröhe hat erneut bekräftigt, auf die umstrittenen Terminservice-Stellen zu setzen, um Patienten einen schnellen Arzttermin zu vermitteln.
In der Haushaltsdebatte kündigt er zudem ein Reformgesetz an, das eine gut erreichbare Versorgung in Klinik und Praxis sichert.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=868 ... tik&n=3721

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Versorgungsstärkungsgesetz ... Terminservicestellen

Beitrag von WernerSchell » 10.10.2014, 06:33

Versorgungsstärkungsgesetz: Koalition macht mit Terminservicestellen ernst
All die Kritik der Ärzte hat offenbar nichts genutzt: Die große Koalition will die Vier-Wochen-Frist für Facharzttermine
und damit auch Terminservicestellen bei den KVen einrichten. Das geht aus einem Gesetzentwurf hervor, der der
"Ärzte Zeitung" vorliegt. mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=870 ... tik&n=3787
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Gesundheitsreform als riesige Mogelpackung

Beitrag von WernerSchell » 11.11.2014, 08:26

Deutsche Chirurgen warnen vor Versorgungsstärkungsgesetz:
Gesundheitsreform als riesige Mogelpackung /
Nachteile und schlechtere Versorgung für Patienten


Berlin (ots) - Der Berufsverband der deutschen Chirurgen warnt die Politik eindringlich davor,
das sogenannte Versorgungsstärkungsgesetz in seinem bisherigen Entwurf beizubehalten.
Die Versorgung der Bürger wird hierbei eher geschwächt. Leidtragende sind die Patienten!

1. Thema Wartezeiten: die Praxis-Wartezeitenverkürzung ist eine
rein populistische Maßnahme. Wer nicht zeitnah einen Termin
bekommt, soll über die "Servicestelle" einen Termin angeboten
bekommen. Die freie Arztwahl ist damit dann aber außer Kraft
gesetzt, weil dieser Arzt genommen werden muss. Nach vier
Wochen ohne Termin sollen Patienten sogar ambulant in einer
Klinik behandelt werden. Nur: wer soll den Patienten dort
behandeln? Der Oberarzt, der dringend auf Station gebraucht
wird? Zusätzliche Ärzte? Nichts steht im Entwurf wie, was,
durch wen finanziert werden soll. Die Kliniken selbst sind zum
Notfall geworden, haben nicht genug Personal, rund 50 Prozent
schreiben rote Zahlen, 30% stehen vor dem Aus!
2. Thema Facharzt-Standard: Der Facharztstandard kann nach dem
Gesetz-Entwurf in keiner Weise mehr gewährleistet werden. Die
von der Service-Stelle an ein Krankenhaus verwiesenen Patienten
hätten nicht einmal die Garantie, dass sie dort von einem
Facharzt behandelt werden. Dazu heißt es im Entwurf lapidar:
"Die Behandlung im Krankenhaus hat nicht zwingend durch Ärzte
mit einer abgeschlossenen Facharztweiterbildung zu erfolgen."
3. Thema Zweitmeinung: die Politik wirbt für das Recht auf eine
medizinische Zweitmeinung. Dies ist nicht neu, jeder Patient
hat heute schon das Recht auf eine Zweitmeinung. Eine
Zweitmeinung erfordert Zeit und ist eine medizinische Leistung,
welche nur von Fachleuten erbracht werden kann. Dokumentation
und Honorierung müssen geregelt werden. Es muss vermieden
werden, dass der medizinische Dienst der Krankenkassen eine
Zweitmeinung anbietet. Denn der medizinische Dienst ist Partei
und nur allzu leicht könnten ökonomische Überlegungen im Sinne
der Kosteneinsparung in die Auskünfte eingehen.
4. Thema Abbau von Arztsitzen: die Politik will massiv Arztsitze
abbauen. In relativ kurzer Zeit würden 25.000 Praxen wegfallen.
Für die Patienten bedeutet dies weitere Wege, längere
Wartezeiten, Verlust ihres Vertrauens-Arztes, Einschränkung der
Arztwahl. Für die Ärzte bedeutet es einen staatlichen Eingriff
in die Eigentumsrechte. Wie soll die flächendeckende,
wohnortnahe Versorgung so gesichert werden?
5. Thema Medizinische Versorgungszentren: Um die Versorgung in der
Fläche zu gewährleisten, sollen die Gemeinden das Recht
erhalten, Medizinische Versorgungszentren (MVZ) zu eröffnen.
Dieses Recht wurde jedoch den Kliniken längst schon
zugestanden. Finanzierung? Fehlanzeige! Nicht für die Kliniken
und schon gar nicht für die in entlegeneren Gebieten oft
finanzschwachen Gemeinden. Was dies auf Dauer für die Patienten
bedeuten würde ist nicht abzusehen. Mit freier Arztwahl oder
kürzeren Wartezeiten ist dann jedenfalls nicht mehr zu rechnen.

Einziger Ausweg aus dem Dilemma: eine wirklich gute funktionierende Sektor
übergreifende Versorgung - eine Verzahnung zwischen ambulantem und stationärem Sektor.
Niedergelassene Fachärzte müssen eng mit ihren Kollegen in den Kliniken kooperieren,
ohne überflüssige Doppeluntersuchungen, zeitnah im Management. Der Patient würde sich
aufgehoben fühlen und nicht wie ein Ping-Pong-Ball über sinnlose bürokratische Grenzen
wechseln müssen.

Allein Patientenströme durch Gesetze lenken zu wollen, ohne die erforderlichen strukturellen
Voraussetzungen zu schaffen, ist nicht möglich! Ärzte und Politiker gehören an einen Tisch,
wenn solch wichtige Gesetze entworfen werden.

Quelle: Pressemitteilung vom 11.11.2014 Berufsverband der Deutschen Chirurgen (BDC e.V.)
Pressekontakt: Kathrin Reisinger
Pressesprecherin
Berufsverband der Deutschen Chirurgen e.V. (BDC)
Fon: 030/28004-200
Fax: 030/28004-109
Mobil: 0160/3621563
E-Mail: presse@bdc.de
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
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